Urlaubsmagazin 2024
Alles für die Urlaubsplanung in Mecklenburg-Vorpommern.
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Urlaubs<br />
magazin<br />
Mit<br />
vielen KulturundFreizeittipps<br />
Ihr Magazin für die schönsteZeitdesJahres|<strong>2024</strong><br />
Schöne Tour<br />
das Fischland-darß-zingst<br />
auf dem rad erkunden<br />
STille ecke<br />
erich Honeckers ehemalige<br />
Jagdhütte am drewitzer See<br />
coole ciTy<br />
ein schöner tage in der<br />
Hansestadt rostock<br />
GroSSer Maler<br />
der 250. Geburtstag von<br />
Caspar david Friedrich<br />
Seenplatte,ahoi!<br />
Ferien aufdem Boot
ENTDECKEN Sie die<br />
Naturder Bären<br />
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14Braunbären<br />
16HektarnaturnahesZuhause<br />
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Familienurlaub MV<br />
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Editorial/inhalt 03<br />
16 18<br />
Liebe Leserinnen und<br />
Leser,liebe Urlauber,<br />
34 36<br />
40 42<br />
Titelgeschichte<br />
Seenplatt, ahoi: Bootstouren ........... 10<br />
Impressionen<br />
Typisch, Meckpomm............................ 6<br />
Sonnenuntergänge ............................. 8<br />
Freizeit<br />
Urlaub auf dem Hausboot ............... 12<br />
Radtour auf dem Darß ..................... 14<br />
Besuch in Boltenhagen .................... 16<br />
Honeckers alte Jagdresidenz .......... 18<br />
Ein Tag in Rostock ............................. 20<br />
5Freizeittipps für Wesenberg ......... 22<br />
7unbedingte MV-Tipps ................... 24<br />
Kaiserbäder Erlebnispfad ................. 28<br />
Gold der Ostsee ............................... 30<br />
Inhalt<br />
Riesenrad .......................................... 31<br />
Köstliches aus Rattey und Liepen .... 32<br />
Familie<br />
Störtebeker Festspiele ..................... 36<br />
Stavenhagen feiert Fritz Reuter ....... 38<br />
In Carwitz war Fallada glücklich ....... 39<br />
Die Perle der Uckermark .................. 40<br />
Wilder Westen im Osten .................. 41<br />
Einkaufsstadt Neubrandenburg ...... 42<br />
Kultur<br />
Caspar David Friedrich ..................... 44<br />
Walzertraum inNeustrelitz................ 46<br />
Festspiele MV .................................... 47<br />
Sommertheater ................................. 48<br />
Kolumne über Schloss....................... 50<br />
Urlaub ist die schönste und<br />
kürzeste Zeit des Jahres.Sie<br />
wollen Kultur,Action,Sonne,<br />
Strand –an die richtigen Stellen<br />
entspannen? Dann sind Sie in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und<br />
in der Uckermark goldrichtig.<br />
Die Ostsee ist immer ein guter<br />
Tipp.Aber auch auf über tausend<br />
Binnen-Gewässern gibt‘s für jeden<br />
den richtigen Kick.Eine lustige<br />
Bootstour beispielsweise eröffnet<br />
vom Wasser aus neue Perspektiven;<br />
mit der Sonne imGesicht schauen<br />
Sie denWasservögeln beim<br />
Wellenbad zu. Oder Sie drehen<br />
eine Runde auf dem Rad über<br />
naturbelassene Wege,entlang der<br />
rapsgelben Felder,durch Wälder.<br />
Und jederzeit badebereit, da in<br />
Wassernähe.Indiesem Heft haben<br />
wir für Sie Ausflugsziele und<br />
Freizeittipps zusammengestellt.<br />
Damit Sie für sich anIhren freien<br />
Tagen das meiste herausholen<br />
können.<br />
Sirko Salka<br />
Redaktion<br />
Titelfoto: ©DanielDörfler-stock.adobe.com<br />
Impressum<br />
Verleger<br />
Nordkurier Mediengruppe GmbH &Co. KG<br />
Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg<br />
Komplementärin:<br />
Nordkurier Mediengruppe Verwaltungs GmbH<br />
Verlag und Redaktion 0395 4575-0<br />
Geschäftsführung: Lutz Schumacher, Holger Timm<br />
Anzeigen: Boris Lazar<br />
Kontakt zum geschäftlichen Anzeigenund<br />
Beilagenverkauf 0395 4575-222<br />
Druck<br />
SV Druck GmbH &Co. KG<br />
Flurstraße 2, 17034 Neubrandenburg<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Sirko Salka 0395 4575-457<br />
Grafik<br />
Heiko Wahle<br />
Kontakt<br />
Telefon 0395 351161 00<br />
kundenservice@nordkurier-mediengruppe.de<br />
www.nordkurier-mediengruppe.de<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos kann keine Haftung übernommen werden.
04 freizeit<br />
Präsentiert von meckpomm.de<br />
Die Hansestadt Rostock ist mit ihren<br />
204.000 Einwohnern die einzige Großstadt<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Schwerin ist Deutschlands<br />
kleinste Landeshauptstadt<br />
mit dem Schweriner Schloss<br />
als Landtagssitz.<br />
Das 1600 Hektar große Landschaftsschutzgebiet<br />
der Lewitz ist<br />
ideal für Wasserwanderer geeignet.<br />
Der 1990 gegründete Müritz-Nationalpark befindet<br />
sich im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und ist<br />
der flächenmäßig größte Nationalpark der Bundesrepublik.
anzeige 05<br />
Rügen ist Deutschlands<br />
größte Insel mit den bekannten<br />
Kreidefelsen.<br />
Die Insel Usedom ist<br />
die sonnenreichste<br />
Insel Deutschlands und<br />
bekannt für ihre<br />
Bäderarchitektur.<br />
Urlaub in MV<br />
ist Erholung und<br />
Genuss pur<br />
Ursprünglich wie vielfältig: Das Bundesland<br />
hat in vielerlei Hinsicht viel zu bieten.<br />
An die 2000 Seen von klein bis groß, rund 2000 Kilometer<br />
Ostseeküste und über 2000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser.<br />
Das älteste Seebad, die größte Insel, die meisten<br />
Sonnenstunden, das drittgrößte Klassikfestival in ganz<br />
Deutschland und Landschaften mit Tier- und Pflanzenarten,<br />
die anderswo längst verschwunden sind. Hier findet sich eine<br />
einzigartige Mischung aus Natur, Kultur und urbanem Flair bei<br />
gerade einmal 70 Menschen pro km².<br />
All das ist Mecklenburg-Vorpommern. Und genau dieses<br />
Ursprüngliche wie Vielfältige macht das Bundesland im<br />
Norden der Republik zu einem der beliebtesten Urlaubsländer<br />
Deutschlands.<br />
Unser UrlaUbsportal<br />
Wir informieren Sie auf unserem Urlaubsportal www.meckpomm.de über das<br />
Urlaubsland Mecklenburg Vorpommern. Über Meckpomm-Tipps, Empfehlungen,<br />
Vermieterservice und Reisen bieten wir für Sie das Beste anIdeen und<br />
Anregungen, um die Zeit der Ruhe und Entspannung zugenießen. Natürlich<br />
finden Sie bei uns auch eine große Auswahl anFerienhäusern, -wohnungen,<br />
-bungalows und viele weitere außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
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Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
0395 4575 241 /243<br />
(Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr).<br />
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06 ImpressIonen<br />
Willkommen inMecklenburg-Vorpommern, bei<br />
uns urlauben Sie richtig. Vom Schweriner Land bis<br />
nach Vorpommern, von den Kreidefelsen bis in die<br />
Kleinseenplatte –zig neue Lieblingsplätze gibt eszu<br />
entdecken. Lassen Sie die Seele baumeln, oder tun Sie<br />
mal was Abgefahrenes. Hier können Sie volle Kanne das<br />
„süße Leben“ genießen. Halt auf norddeutsche Art.<br />
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ImpressIonen 07<br />
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HerinGsdorf
08 ImpressIonen<br />
Schwerin<br />
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graal-Müritz<br />
Sonnenuntergänge sind hierzulande<br />
besonders romantisch. Für kleine<br />
Glücksmomente macht das warme<br />
Licht beinahe jedes Motiv zur<br />
Traumkulisse. Die Finsternis kurz<br />
darauf ist vielerorts total, was<br />
für einen glitzernden, klaren<br />
Sternenhimmel sorgen kann.<br />
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10 Touren<br />
Unterwegs mit<br />
TomSawyer 880<br />
So geht Entschleunigung. Schneller als zehn<br />
Kilometer pro Stunde fährt das Floß nicht.<br />
Einfach bequem Platz nemen und mit Kind und<br />
Kegel die Fahrt genießen. Es gibt so viel zu<br />
sehen auf der Mecklenburgischen Seenplatte.<br />
Hatte Tom Sawyer ein Floß? Mit Sicherheit<br />
kommt in dem weltberühmten<br />
Roman von Mark Twain auch ein<br />
Floß vor. Aber auf keinen Fall eines<br />
wie das TS 880, ein Luxusfloß mit<br />
Haus drauf. Genau das haben wir bei<br />
Tom Sawyer Tours in Neustrelitz gechartert.<br />
Neun Meter lang, 3,20 Meter<br />
breit, maximale Geschwindigkeit<br />
zehn Kilometer pro Stunde. Nein,<br />
einen Führerschein braucht man für<br />
das schmucke Doppelrumpfboot nicht.<br />
Eine Einweisung schon. Zum Losfahren<br />
Gashebel nachvorn,zum Bremsen<br />
Gashebel zurück, zumLenken das hölzerne<br />
Steuerrad benutzen. Wie beim<br />
Auto. Nur dass ein Floß nicht wie ein<br />
Auto reagiert. Das sollen wir später<br />
noch erleben.<br />
Betten im Doppelpack und<br />
eine Trockentoilette<br />
Ein Charterfloß wie das TS 880 reagiert<br />
träge und ist nichts für schneidige<br />
Manöver. Darauf verzichten wir<br />
gern, wir haben Kinder dabei, und es<br />
stört uns nicht, mit „nur“ zehn oder<br />
nochweniger Stundenkilometernüber<br />
die mecklenburgischen Gewässer zu<br />
tuckern. Unser Hausboot steht, wenn<br />
es nicht fährt, in der Marina Santana<br />
in Neustrelitz. Es trägt den Namen<br />
„Charleston“ und bietet zwölf Personen<br />
Platz.Genauso viele sind wirauch.<br />
Wir haben das Floß für einen ganzen<br />
Tag gemietet. Es herrscht bestes<br />
Sommerwetter, wir haben also neben<br />
Proviant und ausreichend Getränken<br />
auch Badesachen dabei. Das Gepäck<br />
verstauen wir im Heckbereich. Dort<br />
gibt es ein Doppelbett sowie ein Doppelstockbett.<br />
Sechs Personen könnten<br />
übrigens auf dem TS 880 schlafen,<br />
das auch eine kleine Küche mit Kühlschrank,Spüleund<br />
Kocher hat. Achja,<br />
eine Trockentoilette gibtesauch. Über<br />
deren Funktionsweise wurden wir in<br />
derTheorie informiert.Esfandsichallerdings<br />
niemand,der sie in der Praxis<br />
ausprobieren wollte.<br />
Erste Herausforderung Kammerkanal<br />
Das Beladen hat länger gedauert<br />
als geplant. Das Gepäck und vor allem<br />
der Proviant für zwölf Personen<br />
war zuverstauen, immerhin liegt ein<br />
ganzer Tag auf dem Wasser vor uns.<br />
Unser Kapitän legt gekonnt ab. Der<br />
Zierker See ist groß, wir kommen<br />
uns mit niemandem ins Gehege. Obwohl<br />
wir blutige Anfänger sind. Ja,<br />
zwar alle am Wasser groß geworden<br />
und im Umgang mit Riemen und<br />
2-PS-Elektromotoren geübt – aber<br />
das! Da hat man Respekt, da fährt<br />
man langsam und schön weit weg von<br />
allen anderen Booten.<br />
Das geht dann spätestens im Kammerkanal<br />
nicht mehr. Und da müssen<br />
wir rein, denn wir wollen heute<br />
noch zwei weitere Seen befahren. Der<br />
Kammerkanal ist etwa 4,5 Kilometer<br />
lang. Höchstgeschwindigkeit fahren<br />
wir lieber nicht.Eskommt viel Gegenverkehr,<br />
Kamikaze-Enten, die erst<br />
im letzten Augenblick abdrehen, und
Touren 11<br />
Konzentration: Das Floß muss in diese Schleuse.<br />
Der Mini-Kapitän steuert das Boot wie ein Großer.<br />
Brücken. Manchmal sind wir nicht<br />
wirklichsicher,obwir da durchpassen.<br />
Wir sind immerhin stolze 3,20 Meter<br />
breit.<br />
So eine Frechheit: Meuterei<br />
auf der „Charleston“<br />
Alles halb so wild, wir passen jedes<br />
Mal ohne Probleme durch. Aber nun:<br />
die Schleuse Voßwinkel. Wie war das?<br />
Bremsen: Gashebel nach hinten? Ja,<br />
so geht es. Zum Glück sind vier Männer<br />
an Bord. Mit Stangen rücken und<br />
drücken sie vorne und hinten, pardon:<br />
am Bug und Heck,unser Floß zurecht.<br />
Schleusentore zu, Wasser marsch,<br />
oder besser, Wasser weg, wir gehen<br />
runter. Soüberwinden wir mit Hilfe<br />
der Schleuse Voßwinkel das unterschiedliche<br />
Gewässerniveau und steuern<br />
inden Woblitzsee.<br />
Riesig ist dieser Woblitzsee.Dakeiner<br />
von uns die Trockentoilette ausprobieren<br />
möchte,und die KinderanBord zu<br />
meutern anfangen (Wann halten wir<br />
mal an? Wir wollen baden.<br />
Was sind das da für<br />
bunte Häuser? Machen<br />
wir jetzt den ganzen Tag<br />
nichts anderes?), steuern<br />
wir rechts den Ferienpark<br />
Havelberge an.<br />
Aber wie nun ohne Karambolage<br />
in die Parkbucht<br />
manövrieren? Wir<br />
haben vier zur Auswahl.<br />
Wir entscheiden uns für<br />
die erste und kommen<br />
mit viel Kommandoschreierei<br />
(mehr rechts,<br />
hinten rum, Gas weg)<br />
Dieses Hausboot trägt<br />
den Namen Charleston.<br />
in der letzten zum Stehen. Wow, was<br />
für eine Meisterleistung. Floß festgemacht,<br />
Planen runter, Badesachen<br />
geschultert und ab. Der Ferienpark<br />
Havelberge hält Anlegestellen für<br />
Gastboote bereit. Das ist praktisch.<br />
Unsere „Charleston“ steht/schwimmt<br />
dort hervorragend. Die Badestelle ist<br />
toll, es gibteinen Imbiss,aberauchein<br />
Restaurant.Und, ganz wichtig,saubere<br />
Toiletteninausreichender Zahl.Ein<br />
nicht zuunterschätzender Fakt, wenn<br />
man nur besagte Trockentoilette und<br />
sehr viele Getränke an Bord hat.<br />
Ohne Druck besteigen wir nun wieder<br />
unser Floß. Inzwischen mutiger, weil<br />
sicherer im Umgang mit unserem TS<br />
880, wagen wir die Fahrt inden 3,5<br />
Kilometer langen Havelkanal. Wir<br />
werden belohnt mit wunderschöner<br />
Natur, dem Gezwitscher der Vögel,<br />
das auch unser vor sich hin tuckender<br />
Außenbootmotor nicht übertönt, und<br />
dem Gefühl,zueiner Gemeinschaft zu<br />
gehören. Alle grüßen uns,also alle, die<br />
auf oder in einem Boot an<br />
uns vorbei fahren. Und<br />
wir winken zurück. Besonders<br />
häufig begegnen<br />
wir anderen Floßfahrern.<br />
Wir sind so viele. Unterwegs<br />
sein und das Haus<br />
dabei haben,ist toll.<br />
Super ausgestattet<br />
auf langsamer Fahrt<br />
Und noch eine super Sache<br />
ist mit so einem Floß<br />
möglich. Man kann es als<br />
Badeplattform nutzen.<br />
Der Labussee, andessen<br />
anderem Ende wir Zwenzow sehen<br />
können, ist uns zu windig. Wir fahren<br />
zurück zum Woblitzsee. Dort haben<br />
wir schnell ein geschütztes Eckchen<br />
gefunden, Motor aus, Anker ins Wasser,<br />
Badetreppe für Frauen und Kinder,Hausbootdach<br />
fürdie Männerund<br />
ab ins kühlende Nass. Herrlich. Und<br />
jetzt sind auch die meuternden Mini-<br />
Kapitäne wieder friedlich. Die nutzen<br />
die Gelegenheit und probieren aus, ob<br />
man mit Schwimmwesten wirklich<br />
nicht untergeht. Nö, bleiben alle über<br />
Wasser.<br />
Anschließend Kaffee und Kuchen auf<br />
dem Wasser –welch ein Luxus. Zwar<br />
starten wir danach schon die Rücktour.<br />
Aber die dauert ja auch wieder eine<br />
ganze Weile. Inklusive der Schleusung.<br />
Kammerkanal, Schleuse Voßwinkel,<br />
die man selbst bedienen muss, Zierker<br />
See, Marina Santana – und tschüss<br />
Hausboot. Das war ein schöner Tag<br />
mit dir. Für die etwa 20 gefahrenen<br />
Kilometer haben wir erschwingliche<br />
13 Euro bezahlt. Der Preis des Bootes<br />
richtet sich zum einen nach der Größe<br />
des Floßes und ob man es in der<br />
Vor-, Neben- oder Hauptsaison fahren<br />
möchte. Vor Charterbeginn ist zudem<br />
eine Kaution zu hinterlegen. Das Floß<br />
verfügt über eine Pantry mit Geschirr<br />
und Besteck, Töpfen, Pfanne sowie<br />
einem 80-Liter Wassertank und einem<br />
20 Liter Abwassertank. Gekocht werden<br />
kann auf einem zweiflammigen<br />
Gaskocher. Und auch ein Kühlschrank<br />
ist anBord. Überdies befinden sich natürlich<br />
Rettungswesten, Rettungsring<br />
mitWurfleine,Feuerlöscher und ein Sanitätskasten<br />
anBord. Dana Skierke
12 TOUREN<br />
Tipp<br />
der Redaktion<br />
Wenn schwimmende<br />
Hotelzimmer in See stechen<br />
Bastian Bönisch<br />
Besuch in der<br />
Mühlenstadt<br />
Im Städtchen Woldegk, kurz<br />
vor der brandenburgischen<br />
Landesgrenze zur Uckermark, gibt<br />
es fünf historische Mühlen.<br />
Einst wurden diese stolzen<br />
Gebäude mit den mächtigen<br />
Flügeln gebraucht, um Getreide<br />
zu zermahlen. Die hügelige<br />
Lage des Ortes im Süden der<br />
Helpter Berge war für die mit<br />
Windkraft betriebenen Anlagen<br />
ideal. Heutzutage sind diese<br />
Hingucker oft touristische<br />
Attraktionen. So auch in Woldegk,<br />
der Mühlenstadt. Drei von diesen<br />
geflügelten Riesen stehen auf<br />
einer Anhöhe dicht beieinander.<br />
Im Inneren des Mühlenmuseums<br />
gibt es viel über die Geschichte<br />
und Funktionsweise der Mühlen<br />
zu erfahren. Kinder können in<br />
dieser Holländermühle sogar<br />
ausprobieren, wie das Korn früher<br />
geschrotet worden ist.<br />
LYDIA RABE<br />
Social-Media-Redakteurin<br />
auf meckpomm.de<br />
Wo,wenn nicht in der Mecklenburgischen Seenplatte, machen<br />
Ferien auf dem Wasser komplett Sinn und mega viel Spaß. Man<br />
tourt durch die Natur –und hat die Unterkunft mit an Bord.<br />
An die tausend Bade- und Angelseen<br />
gibt es in Europas größtem Binnenrevier.<br />
Und da viele Gewässer miteinander<br />
verbunden sind, steht actionreichen<br />
Touren von der Müritz bis nach<br />
Mirow, auch gen Westen, gar bis nach<br />
Schwerin, nichts im Wege. Hausboote<br />
bringen es im Schnitt auf zehn bis<br />
15 Stundenkilometer, und lassen sich<br />
ohne große Fahrkünste stressfrei steuern.<br />
VonDömitzander Eldebis Liebenwalde<br />
ander Oberhavel, können Boote<br />
bis zu15mLänge ohne Führerschein<br />
gesteuert werden. Allerdings kann das<br />
Andocken im Hafen mitunter knifflig<br />
werden, weil die Seeriesen nicht über<br />
einen so winzigen Wendekreis verfügen<br />
wie etwa der heimische Pkw, und weniger<br />
manövrierfähig sind.<br />
Einige Gewässer, etwa die Müritz-Elde-Wasserstraße,<br />
haben schmale Stellen,<br />
die nur im Schritttempo befahren<br />
werden dürfen. Auch ein paar Schleusen<br />
gilt es zu passieren. Ganz anders<br />
fährt es sich über die Großen Seen<br />
(Plauer See, Fleesensee, Kölpinsee und<br />
Müritz), die sich hervorragend zum<br />
Ankern und Baden eignen. Bei Wind<br />
istVorsicht geboten. Aber das und vieles<br />
mehr erfahren Hobby-Marosen vor<br />
Antritt der Abenteuerreise bei einer<br />
gründlichen Einweisung. Danach gibt<br />
es auch den Charterschein.<br />
Die touristisch nicht minder faszinierende<br />
Kleinseenplatte südlich von<br />
Neustrelitz weist überwiegend Mini-<br />
Gewässer auf. Die können Untiefen<br />
haben – eine Herausforderung für<br />
Hausbootfahrten. Teils sind die Stellen<br />
nur Paddlern vorbehalten. In Richtung<br />
Blankenförde sind Gewässer komplett<br />
gesperrt, wenn sie zur Kernzone des<br />
Müritz-Nationalparks gehören.<br />
Pro Reisetag sind fünf Stunden Fahrzeit<br />
ideal, so hat man Zeit für Landgänge,<br />
Baden, Ankern. Ein Highlight<br />
ist der nächtliche Sternenhimmel. Die<br />
geringe Lichtverschmutzung in der<br />
Mecklenburgischen Seenplatte lässt<br />
den Himmel funkeln. Mit dem Touristenfischereischein<br />
können auch<br />
„Nichtangler“ auf die Pirsch gehen. Die<br />
Mecklenburgische Seenplatte mit dem<br />
Müritz Nationalpark und sechs weiteren<br />
Naturparken ist reich an Wäldern,<br />
Mooren, Feuchtwiesen und dichten<br />
Schilfgürteln an den Seeufern –idealer<br />
Lebensraum für See- und Fischadler,<br />
Kraniche, Rohrdommeln, Eisvögel,<br />
Rot- und Damwild u.v.m.Vom Boot aus<br />
haben Sie beste Chancen, die Tiere zu<br />
sehen und zu hören.<br />
© Daniel Dörfler -stock.adobe.com
TOUREN 13<br />
Auf einer Yacht durch die Seenplatte<br />
Die Marina Eldenburg<br />
bei Waren an der<br />
Müritz ist der ideale<br />
Ort, um eine Bootstour<br />
zu starten.<br />
das Familienunternehmen<br />
der Brüder Thomas und<br />
Steffen Schulz Yachturlaub<br />
„in unseren faszinierenden<br />
und abwechslungsreichen<br />
Revieren“ hierzulande und<br />
in Holland an.<br />
Moderne, coole Motoryachten<br />
und gepflegte Hausboote<br />
können in derheimischen<br />
Marina Eldenburg gemietet<br />
werden. Zwischen 8 und<br />
15 Meter sind sie lang und<br />
bieten bis zu 14 Personen<br />
Platz. EinBootsurlaubist in<br />
der Seenplatte sogar ohne<br />
Führerschein möglich. Vor<br />
dem Start gibt eseine Einweisung,<br />
und dann heißt es<br />
„Leinen los“.<br />
www.charter-schulz.de<br />
Unmittelbar vor dem Beginn<br />
der Saison kann im Eldenburger<br />
Yachthafen eine<br />
prächtige Flotte bewundert<br />
werden. „Über 160 Yachten<br />
haben wir inzwischen“, sagt<br />
Steffen Schulz von Yachtcharter<br />
Schulz.<br />
Vor fast drei Jahrzehnten<br />
begann die Erfolgsgeschichte<br />
der Firmamit einem Boot<br />
und einem kleinenFehlstart.<br />
„Über die Jahre verzeichneten<br />
wir einen kontinuierlichen<br />
Wachstum“, so Schulz<br />
weiter. Mittlerweile bietet<br />
Bei Steffen Schulz von Yachtcharter Schulz werden Urlaubsträume wahr.<br />
©Yachtcharter Schulz/sis<br />
Herzlich Willkommen im Schaugarten am Tiefwarensee<br />
Der Schaugarten befindet sich auf einer Landzunge am Tiefwarensee. Thematisch gestaltete Gartenräume wie<br />
Barockgarten, japanischer Zengarten, historischer Bürgergarten sowie Stauden- und Heidegarten<br />
verzaubern durch Vielfalt und Blütenpracht. Vier Gewächshäuser beherbergen eine der artenreichsten Kakteenund<br />
Sukkulentensammlungen imNorden Deutschlands sowie zahlreiche Orchideen, Bromelien und andere tropische<br />
Pflanzen. Im Café mit Gartenterrasse schmecken hausgemachte Kuchen und Torten zu jeder Jahreszeit!<br />
Öffnungszeiten der Schaugewächshäuser: täglich ab10.00 Uhr.<br />
Richard-Wossidlo-Straße 7•17192 Waren (Müritz) •Telefon: 03991 12 56 41<br />
www.schaugarten-am-tiefwarensee.de
14 Touren<br />
Mit den Kindern den Darß erkunden<br />
Das Fischland-Darß-Zingst bietet Ostseefans alle Zutaten<br />
für einen tollen Urlaub – Seebäder, Seebrücken, sogar eine<br />
Steilküste. Sebastian Langer hat die Halbinsel mit der Familie auf<br />
Fahrrädern erkundet – und zog im Zielort ein interessantes Fazit.<br />
Die Ostseestrände auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zählen zuden schönsten in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
„Und, was machen wir jetzt?” Gute<br />
Frage! Sommerurlaub mit der Familie<br />
auf dem Fischland-Darß-Zingst,<br />
und plötzlich ist der Sommer weg: Das<br />
Thermometer quält sich gerade mal so<br />
über die 20-Grad-Marke, und Sonnenschein<br />
kommt in den Tages-Vorhersagen<br />
überhaupt nicht vor. Strand fällt<br />
also aus.Was nun der erlebnishungrigen<br />
Kinderschar vorschlagen?<br />
Fahrrad fahren, ganz klar! Die Themen<br />
Darß, Kinder und Fahrradtour<br />
passen nämlich hervorragend zusammen.<br />
Überall sind hier im Sommer<br />
Kinder, an sie richten sich demnach<br />
viele Angebote an den Strecken. Und<br />
die vielen Familien unterwegs sind<br />
fast ausnahmslos ziemlich entspannt.<br />
Start direkt auf dem Deich<br />
Ist ja auch kein Wunder. Diese<br />
Natur! Diese Luft! Diese Weite!<br />
Und egal, wo man gerade herumradelt:<br />
Das Meer ist nicht<br />
weit weg. Das ist nicht unwichtig:<br />
Sinkt die Kindertrampellust, kann ein<br />
Abstecher ansWasser manchmal wahre<br />
Motivationswunder bewirken.<br />
Eine Etappe führte durch den Darßwald im Insel-Westen. Dieser „Urwald“ steht zum<br />
Großteil unter Naturschutz und wird kaum bewirtschaftet.<br />
Fotos: Sebastian Langer<br />
Die Tour beginnt direkt ander Küste<br />
auf dem Deich von Zingst nach Prerow.<br />
Knapp sechs Kilometer geht es<br />
bequem aufAsphalt immer geradeaus.<br />
Das kann man gut auch mit kleineren<br />
Kindern mal machen, die müssen wegen<br />
des meist regen Zweiradverkehrs<br />
nur aufs Rechtsfahrgebot achten und<br />
können sich ansonsten nach Herzenslust<br />
ausstrampeln. Doch Achtung!<br />
Weht eine steife Brise aus Nordwest,<br />
können selbst 5800 Meter sehr, sehr<br />
lang werden…<br />
In Prerow bietet sich auf dem Spielplatz<br />
am Übergangzur Seebrückeeine<br />
Rast an. Wer jetzt schon genug hat<br />
vom Zweirad, kann einfach von Prerow<br />
aus mit dem Bus wieder zurückfahren.<br />
Cartoon-Liebhaber sollten vor<br />
der Weiterfahrt unbedingt einen Abstecher<br />
zumKarikaturenfestival „Cartoonair<br />
am Meer“ machen. Gut gestärkt<br />
geht’s dann inden imposanten<br />
Darßer Wald. Kinder wie Erwachsene<br />
werden es lieben, mit dem Fahrrad<br />
eine ArtUrwaldzudurchqueren, denn<br />
ein Großteil des Waldes wird nicht von<br />
Menschen bewirtschaftet. Die Etappe<br />
endet mit einem erfrischenden Bad<br />
in der Ostsee am pittoresken Weststrand.<br />
Kleinere könnten sich andieser Stelle<br />
schon wieder auf den Rückweg ma-
Touren 15<br />
ge Tier- und Pflanzenwelt der Region<br />
in einer Ausstellungnäher zu bringen.<br />
Wieder zurück in Prerow: Wer jetzt<br />
noch wache Waden hat und die Familien-Fahrradtour<br />
in einem Wettrennen<br />
auf dem Deich enden lassen<br />
möchte, der nimmt den gleichen Weg<br />
zurück nach Zingst. Wer aber schon<br />
im wahrsten Sinne etwas gerädert ist,<br />
sollte am Prerower Hafen vom Sattel<br />
steigen und per Schiff weiterreisen.<br />
Dashat zwei Vorteile: Zum einen kann<br />
man die vielfältige Flora und Fauna<br />
am Prerower Strom und im Barther<br />
Bodden für sich entdecken. Außerdem<br />
spart man Kraft, die man imZingster<br />
Hafen beim Eisschlecken oder im nahegelegenen<br />
Freizeitcenter beim Bowling,<br />
Minigolf oder Tennis gut brauchen<br />
kann.<br />
OSTSEE<br />
21<br />
Meeresmuseum<br />
Darßer Ort<br />
Born<br />
am Darß<br />
Ziel<br />
Prerow<br />
Wieck<br />
am Darß<br />
21<br />
Pruchten<br />
BODSTEDTER<br />
BODDEN<br />
211<br />
Zingst<br />
Start<br />
Bresewitz<br />
Die Karte zeigt die große Radrunde von<br />
Zingst bis nach Prerow.<br />
Barth<br />
chen, Familien mit größeren Kindern<br />
sollten sich dagegen eine größereTour<br />
zutrauen. Die führt zunächst noch einige<br />
Kilometer durch den Darßwald,<br />
auf gut ausgebauten Waldwegen, immer<br />
Natur pur um sich herum, Farne,<br />
Moose, Vögel, Gräser. Bitte einmal<br />
kräftig einatmen und dann noch mal<br />
und dann noch mal …<br />
Die ganz Ausdauernden radeln bis<br />
Ahrenshoop weiter, andere biegen in<br />
Richtung Saaler Bodden ab und kommen<br />
bald nach Born. Dort können die<br />
ganz Aufmerksamen nicht nur wunderschöne<br />
Reet-Häuser samt ihrer<br />
kunstvoll geschnitzten Darß-Türen<br />
bestaunen, sondern im Erlebnishof<br />
Gut Darß auch Minigolf spielen, sich<br />
im Kletterpark verlustieren oder einfach<br />
nur richtig gut satt essen.<br />
Eisschlecken im Zingster Hafen<br />
Weiter geht’s nachWieck.Wer möchte,<br />
kann einen kleinen Umweg nehmen<br />
und direkt am Boddstedter Bodden<br />
mitten durchs Schilf den Nationalpark<br />
Vorpommern hautnah erleben. In<br />
Wieck sollte ein Zwischenstopp in der<br />
„Darßer Arche“ eingeplant werden,<br />
dem örtlichen Nationalpark- und Gästezentrum.<br />
Neben einem kleinen Shop<br />
und einem Bio-Café gibt es hier die<br />
Möglichkeit, den Kleinen die vielfälti-<br />
Fazit: Ideal für Familien-Fahrradtouren<br />
Immer noch Zeit und Laune? Einmal<br />
quer durch Zingst geradelt und<br />
schon kann man mit Wissbegierigen<br />
im „Experimentarium“ die Regeln der<br />
Physik ausloten oder den Tagbeim beschwingten<br />
Massentanzen am Zingster<br />
Kurhaus imSonnenuntergang am<br />
Strand ausklingen lassen. Denn auch<br />
dahin kommt man amallerbesten mit<br />
dem Fahrrad.<br />
Das Fazit für Familien-Fahrradtouren<br />
auf der Halbinsel Darß-Zingst: Es gibt<br />
nichts Besseres! Ausreichend Verleihstationen,<br />
Cafés, Toiletten, Strände<br />
und Restaurants säumen die Strecke.<br />
Die Teilstrecken sind übersichtlich<br />
und selbst für Trampelfaule gut<br />
zu schaffen. Die Wege sind gut ausgeschildert<br />
und ausgebaut, Asphalt<br />
wechselt mit Waldboden. Wer keine<br />
Lust mehr hat, kann jederzeit abkürzen,<br />
den Bus nehmen oder aufs Schiff<br />
umsteigen. Die Natur ist so abwechslungsreich<br />
wie unberührt,von Ostseestrand,<br />
Düne, Wald, Moor, Feld, Deich<br />
bis hin zur geschützten Boddenlandschaft<br />
ist alles dabei. Und die Wege<br />
sind ausnahmslos touristisch gut erschlossen.<br />
Und das größte Plus kann gar nicht oft<br />
genug betont werden: Wer keine Lust<br />
mehr aufs Fahrrad hat, oder wenn es<br />
zu heiß ist, oder wenn man einfach<br />
nur mal in die Weite schauen und den<br />
Möwen lauschen und den Sand spüren<br />
und die Meerluft riechen möchte<br />
–dann kann man fast jederzeit abbiegen<br />
und sofort am großen Wasser sein.<br />
Auf dem Deich macht das Radfahren<br />
besonders viel Spaß.<br />
Das Schönste nach einer Etappe ist ein<br />
erfrischendes Bad in der Ostsee.<br />
Das „Experimentarium“ in Zingst ist<br />
eim Ort für kleine und große Entdecker.
16 Freizeit<br />
Zwischen Ostseestrand und<br />
Downing Street liegt Boltenhagen<br />
Promenade, Steilküste, Seebrücke –der Kurort lässt keine Ostseewünche übrig. Das Ausflugsziel<br />
Schloss Bothmer wiederum hatte einst den direkten Draht in die britische Machtzentrale.<br />
Was hat eine Reise an die Ostsee mit<br />
der legendären Adresse „10 Downing<br />
Street“ in London zu tun? Jede Menge.<br />
Das kann man bei einem charmanten<br />
Ausflug indas Ostseebad Boltenhagen<br />
erleben. Der Küstenort in Nordwestmecklenburg<br />
hat ein mildes Reizklima,<br />
das sich durch seine salzhaltige<br />
und besondere reine Luft auszeichnet.<br />
Dieses Klima – verbunden mit der<br />
Brandungszone und dem weißen Sandstrand<br />
–ist geeignet für Menschen mit<br />
Atemwegsbeschwerden und Allergien.<br />
Gesundheitstourismusspielt in Boltenhagen<br />
eine große Rolle.<br />
Der Kurort besticht mit seinem feinsandigen,<br />
fünf Kilometer langen<br />
Strand, einer Steilküste,der 290 Meter<br />
langen Seebrücke und dem Küstenschutzwald.<br />
An zwei Promenaden reihen<br />
sich klassische Villen und Pensionen<br />
in restaurierter Bäderarchitektur<br />
aneinander. Dazwischen laden Cafés,<br />
Restaurants und der Kurpark zum<br />
Verweilen ein. Konzerte, Festivals und<br />
Führungen sorgen das gesamte Jahr<br />
für kulturelle Vielfalt. Und wer es ein<br />
wenig moderner mag: Seit 2008 lädt im<br />
Ortsteil Tarnewitz das Ferienzentrum<br />
„Weiße Wiek“ mit der Marina Boltenhagen,<br />
einem Hafen für Skipper, Wasserwanderer<br />
und Berufsfischer ein.<br />
Radfans fahren gern in das Umlandmit<br />
den Naturschutzgebieten Tarnewitzer<br />
Huk und Klützer Winkel, über Felder<br />
entlang der Redewischer Steilküste zu<br />
alten Kirchen und Gutshäusern. Nordic-Cross-Skaten,<br />
Schnuppertauchen<br />
in der Ostsee, Klettern im Kletterpark<br />
mit Ostseeblick und „SwinGolf“ sind<br />
weitere Freizeitmöglichkeiten.<br />
Nach Rügen hat Boltenhagen die<br />
zweithöchste Steilküste im Land<br />
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
war Boltenhagen ein verträumtes Fischerdorf.<br />
Das änderte sich, als die ersten<br />
Badegäste kamen und den Strand<br />
für sich entdeckten. Das Erscheinungsbild<br />
eines klassischen Seebades konnte<br />
Boltenhagen bewahren: Viele Ferienvillen,<br />
hübsche Pensionshäuschen und<br />
schilfgedeckte Hallenhäuser prägen<br />
den Ortskern. Mit Rathaus, Kurpark<br />
und Kurhaus sowie Promenade bildet<br />
er eine geschlossene Einheit.<br />
In den Nebenstraßen entstanden nach<br />
der Wende Hotels und Ferienwohnungen.<br />
Hinter den Dünen verläuft die<br />
drei Kilometer lange Strandpromenade.Einige<br />
Meter weiter im Binnenland<br />
reihen sich an der autofreien Mittelpromenade<br />
kleine Cafés und Geschäfte<br />
aneinander. Viele Häuer wurden in<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut.<br />
Kaum ein Gebäude überragtdie Baumkronen<br />
des Küstenwaldes, sodass die<br />
Häuser vom Wasser aus nicht zu sehen<br />
sind. Die Steilküste ist mit 30 Metern<br />
Höhe nach Rügens Kreidefelsen die<br />
zweithöchste Steilküste an der deutschen<br />
Ostsee.<br />
Wer nach soviel Meer und Strand mal<br />
eben eine Reise in die Londoner Downing<br />
Street unternehmenmöchte,muss<br />
dafür nur fünf Kilometer landeinwärts<br />
ins Städtchen Klütz fahren. Dort steht<br />
in einer idyllischen Parkanlage Schloss<br />
Bothmer. Zu dem beliebten Ausflugsziel<br />
führt eine Pracht-Allee: Die Festonallee<br />
zählt ebenfalls zu den Sehens-<br />
Schloss Bothmer ist eine wunderschöne Augenweide –und Traumkulisse für die jährlichen Festspiele MV.<br />
Fotos: Ines Patro
Freizeit 17<br />
Die Festonallee (von Schloss Bothmer gehört zu den<br />
Sehenswürdigkeiten in ganz Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Die markanten roten Häuschen im Boltenhagener Hafen<br />
Weisse Wiek.<br />
©Henry Czauderna -stock.adobe.com<br />
würdigkeiten des Landes. Diesen 270<br />
Meter langen Hohlweg lohnt es zu beschreiten.<br />
Geht man auf die Schlossanlage<br />
zu, geben die Linden zunächst<br />
nur den Blick auf die Mittelachse des<br />
Haupthauses frei.<br />
Mit jedem Schritt erweitert sich das<br />
Sichtfeld. Schließlich im Ehrenhof angelangt,<br />
kann die komplette Gebäudepracht<br />
bewundert werden. „Es ist ein<br />
Paradebeispiel barocker Inszenierung,<br />
das seine Wirkung nach 300 Jahren<br />
immer noch voll entfaltet“, wird dem<br />
Schlossbesucher von der Kurverwaltung<br />
ausdrücklich empfohlen.<br />
Das Schloss verdankt seine Existenz<br />
dem abenteuerlichen Lebensweg eines<br />
Mannes: Graf Hans Caspar von Bothmer.<br />
Auf dem Gipfel seiner Karriere<br />
angelangt, lebte der Mecklenburger in<br />
London –inder legendären Adresse „10<br />
Downing Street.“ Von dort aus ließ er<br />
sich ab 1726 die prächtige Anlage im<br />
Klützer Winkel errichten und brachte<br />
damit ein Stück England nach Mecklenburg.<br />
Beim Besuch der Ausstellung<br />
können die Gäste die historischen Räume<br />
entdecken. Es ist auch zuerfahren,<br />
wiefaszinierend und klug Graf Bothmer<br />
war. Er war der erste Premierminister,<br />
der inder „10 Downing Street“ lebte,<br />
die damals übrigens „Bothmar House“<br />
genannt wurde. Das alles bewirkte,<br />
dass sein Schloss inMecklenburg ein<br />
echtes englisches Country House wurde.<br />
Bis 1945 lebten hier die Grafen von<br />
Bothmer. Erst 2015 wurde es mit aufwendigen<br />
Wiederherstellungsmaßnahmen<br />
zum Museum gewandelt. HW<br />
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18 Freizeit<br />
Aus Honeckers Jagdresidenz wurde das „Vander Valk Naturressort Drewitzer See“, ein begehrte Urlaubsadresse.<br />
Erich Honeckers alte Jagdresidenz<br />
Am idyllischen Drewitzer See hatte DDR-Staatschef Erich Honecker ein Jagdrevier. Die Kutsche, mit<br />
der er einst durch die Wälder fuhr, steht noch vor dem Hauptgebäude der heutigen Ferienanlage.<br />
Mitten in der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte hatte der<br />
langjährige DDR-Staatschef<br />
Erich Honecker eines seiner<br />
Jagdreviere. Das nicht unbescheidene<br />
Anwesen befand<br />
sich am Ostufer des<br />
Drewitzer Sees, besten behütet<br />
in einer Einsamkeit,<br />
die man soinMitteleuropa<br />
nicht für möglich hält. Die<br />
Anfahrt führt viele Kilometer<br />
auf schmalstem Wege<br />
durch den Wald in eine Abgeschiedenheit,<br />
in der sich<br />
nicht mal Fuchs und Hase<br />
Gute Nacht sagen. Möglicherweise<br />
war das dem<br />
Staatsmann nicht ganz geheuer<br />
– denn er kam nur
Freizeit 19<br />
selten an den DrewitzerSee.<br />
Dabei zählte die Jagd zu<br />
Honeckers Leidenschaften,<br />
und die brandenburgische<br />
Schorfheide war sein Lieblingsrevier.<br />
Lang lang ist esher: Inder<br />
Wendezeit zogen aufgebrachte<br />
Bürger nach Drewitz,<br />
um sich den „Honecker-Palast“<br />
anzusehen, der<br />
aber lediglich ein schönes,<br />
großes reedgedecktes Anwesen<br />
war. Heute bietet das<br />
Van der Valk Naturressort<br />
Drewitz dort einen exquisiten<br />
Urlaub für Naturfreunde<br />
an, die die Abgeschiedenheit<br />
und Stille lieben.<br />
Vor dem Eingang in das<br />
Hauptgebäude des Ferienressorts<br />
ist ein Oldtimer<br />
zu bewundern. In dieser<br />
Jagdkutsche fuhr Erich<br />
Honecker damals durch die<br />
Wälder des heutigen Naturpark<br />
Nossentiner/Schwinzer<br />
Heide.Das Haus verfügt<br />
über einen Innenpool und<br />
ein Restaurant. Im Sommer<br />
können dieGästeihre Mahlzeiten<br />
auf der großen Terrasse<br />
genießen. Dort haben<br />
Gäste den besten Blick auf<br />
Bootshaus und den wundervollen<br />
Drewitzer See.<br />
Mit einer Fläche von knapp<br />
7 Quadratkilometern ist<br />
er so groß wie der Berliner<br />
Müggelsee. Er liegt mitten<br />
im Naturschutzgebiet „Drewitz<br />
See“. Kraftfahrzeuge<br />
sind an diesem von Wald<br />
umgebenen Gewässer ebenso<br />
verboten wie Motorboote<br />
auf dem Wasser. Das sorgt<br />
für beeindruckende Stille.<br />
Der Drewitzer See ist geradezu<br />
sensationell klar. Entstanden<br />
in der Eiszeit aus<br />
Schmelzrinne wird er von<br />
kalkreichem Grundwasser<br />
durchströmt, hat aber keinen<br />
oberirdischen Zufluss.<br />
Weder Autos noch Motorboote stören am Drewitzer See,<br />
weil sie in diesem Naturschutzgebiet verboten sind.<br />
Das Westufer wird von der<br />
Bundesautobahn A19 Berlin<br />
–Rostock tangiert. Über<br />
dieAbfahrt Malchow kommt<br />
man bequem in dieNähedes<br />
Vander Valk Naturressorts.<br />
Den Wagen kann man in<br />
Nossentiner Hütte oder<br />
Sparow stehen lassen, von<br />
da sind es nur wenigeMinuten<br />
bis zur offiziellen Badestelle<br />
amSüdufer des Drewitzer<br />
Sees. Ansonsten ist<br />
das Baden noch ein wenigen<br />
Stellen am Ostufer erlaubt.<br />
Diese sind mit dem Fahrrad<br />
oder zu Fuß erreichbar.<br />
Weitere Infos zu den<br />
Urlaubsangeboten im einsigen<br />
„Honecker-Palast“ finden<br />
Sie auf der Homepage<br />
des Ferienressorts unter<br />
www.drewitzersee.vandervalk.de.<br />
HW/sis<br />
Lebendige Landwirtschaftsgeschichte<br />
Das AGRONEUM Alt Schwerin ist ein Freilichtmuseum<br />
der besonderen Art: Nicht auf<br />
der grünen Wiese erbaut, sondern seit 1963<br />
gewachsen inmitten authentisch historischer<br />
Substanz. Neben einer umfangreichen<br />
Sammlung von Technik und Alltagsgegenständen<br />
finden Besucher auch Landarbeiterwohnungen<br />
aus den Jahren 1910, 1942<br />
und den 1960er Jahren vor. Die Besucher erwandern<br />
sich das Museum durch das ganze<br />
Dorf. Von der Kirche mit der Basis aus dem<br />
13. Jahrhundert, der Gutsanlage mit Herrenhaus,<br />
Verwalterwohnung, großen Speichern<br />
und Stallanlagen aus dem 19. Jahrhundert<br />
bis hin zum Einfamilienhaus eines LPG-Mitgliedes<br />
aus den 1970er Jahren. Die konzeptionelle<br />
Einbindungdieser„Trendobjekte“hat<br />
sich bewährt und wird von den Besuchern<br />
dankend angenommen. Das große Freigelände<br />
mit Dorfschmiede, Stellmacherei,<br />
Holländerwindmühle, Sägegatter, Seilerei<br />
und Feldbahn rundet das gesamte Museumsensemble<br />
ab und ist zudem für die, nahezu<br />
monatlich stattfindenden, Museumsfeste der<br />
zentrale Austragungsort, an dem Landwirtschaftsgeschichte<br />
lebendig präsentiert wird.<br />
Altes neuerleben! wöchentlich Schauvorführungenund<br />
jedenMonat Schmiede-Workshops<br />
Sa.,18.05. Arbeitstagder Kaltblutpferde<br />
So.,19.05. Internationaler Museumstag<br />
ermäßigter Eintrittfür alle Besucher<br />
So.,14.07. Hoffest<br />
Programm-Highlights <strong>2024</strong><br />
AGRONEUM Alt Schwerin:<br />
Sa.,10.08. undSo.,11.08. Oldtimer- &Traktorentreffen<br />
So.,22.09. Kartoffelfest<br />
So.,20.10. Kürbisfest<br />
AlleTermine im Überblick undweitere Informationenauf<br />
www.agroneum-altschwerin.de<br />
Hofladenund Restaurant sindauchohne Museumsticket<br />
für Besucher offen.<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstagbis Sonntagvon 10-18Uhr geöffnet<br />
(März-November)<br />
Juli &August täglich von 10-18 Uhrgeöffnet<br />
LANDWIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
BUNTEFESTE RUND UM DASTHEMA<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
SCHAUVORFÜHRUNGEN<br />
SCHMIEDE-WORKSHOPS<br />
Mehr Informationen und Veranstaltungen auf<br />
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AchterdeIsenbahn 1|17214Alt Schwerin<br />
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20 Freizeit<br />
Tipp<br />
der Redaktion<br />
Das Auto muss<br />
stehenbleiben<br />
Wer einfach mal in eine andere<br />
Welt eintauchen möchte, sollte<br />
die Feldberger Seenlandschaft<br />
besuchen. Tiefe Wälder,<br />
kristallklare Seen und ein<br />
weiter Himmel erwarten den<br />
Besucher imReich der Seeadler.<br />
Hier kann man die Seele<br />
baumeln lassen. Unter einer<br />
Voraussetzung: Das Auto muss<br />
stehen bleiben. Fahrrad und<br />
Wanderstiefel eignen sich viel<br />
besser, die Reize der Landschaft<br />
kennenzulernen. Das spannendste<br />
Fortbewegungsmittel ist das<br />
Kajak. Bei der Tour von Feldberg<br />
über den Haussee, den Breiten<br />
und den Schmalen Luzin bis nach<br />
Carwitz kann man die Sorgen des<br />
Alltags einfach über Bord werfen.<br />
Unterwegs ist ein Badestopp an<br />
der Ziegenweise zu empfehlen.<br />
Dort braucht es keine Badehose<br />
für den Sprung ins kühle Wasser,<br />
jeder wie er will. Etliche Lokale<br />
in der Seenlandschaft bieten<br />
frischen Fisch von hier an.<br />
Foto: Ines Patro<br />
Coole City an der Küste<br />
Zwei Häfen, Hansa und die<br />
Hanse, haufenweise Läden<br />
und historische Bauten. Das<br />
Lebensgefühl in Rostock ist<br />
angenehmer als anderswo.<br />
In Rostock brummt der Bär, die Hansestadt<br />
ist die größte City des Landes,<br />
jung, voller Studenten, sie strahlt<br />
Glanz und Atmosphäre aus –und ein<br />
durch und durch angenehmes Lebensgefühl.<br />
Die Metropole am Meer hat alles,<br />
sogar echte Bären: Seit 70 Jahren<br />
begeistern die „weißen Riesen“ Besucher<br />
im Zoo Rostock. Diese prächtigen<br />
Könige der Arktis (Nordpol), die 2021<br />
nach längerer Pause Nachwuchs bekommen<br />
haben, weibliche Zwillinge,leben<br />
in einer ungewöhnlichen Tierpark-<br />
WG. Das „Polarium“ teilen sie sich mit<br />
Pinguinen, deren natürlicher Lebensraum<br />
auf der Südhalbkugel ist. Vogel<br />
und Eisbären trennen Welten, doch im<br />
Zoo Rostock trifft der Nordpol auf den<br />
Südpol, und sorgen bei den Besuchern<br />
für Begeisterung.<br />
Doch sie sind beiweiten nicht die einzigen<br />
Stars: In Rostock können Sie Wölfen<br />
ungefährlich nahekommen, oder<br />
den Orang-Utans einen Besuch abstatten.<br />
Die rothaarigen Menschenaffen<br />
hausen mit 200 anderen Tierarten (!)<br />
unter dem Dach des Darwineums, und<br />
die dortige Tropenhalle ist das Zuhause<br />
der Primaten. Auch einen Ausstellungsbereich<br />
gibt es in der Mega-Mehrzweckhalle<br />
zubesichtigen. Wenn man<br />
so will, führt uns der Rostocker Zoo<br />
durch das Wunder der Evolution. Benannt<br />
wurde das „lebendige Museum“<br />
nach dem Evolutionsforscher Charles<br />
Darwin. Dessen Ururenkel eröffnete<br />
es 2012 höchstpersönlich. Der Zoologischen<br />
Garten liegt im Westteil der<br />
Hansestadt, gleich neben dem Ostseestadion<br />
von Hansa Rostock.<br />
Das Fahrrad erobert die Hansestadt<br />
Die City beeindruckt mit einem Mix<br />
aus historischen und vielenneuen Bauten.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde die<br />
Stadt,die seinerzeit eine Hochburg der<br />
Rüstungsindustrie war stark zerstört.<br />
In den Jahren des Wiederaufbaus entstand<br />
eine neue Mittemit breitenStraßen,<br />
die den damals aufkommenden<br />
Autoverkehr gerecht werden wollte.<br />
Inzwischen liegt der Fokus verstärkt<br />
auf zwei Rädern. So entstanden in<br />
jüngster Zeit die ersten Fahrradstraßen,<br />
seit 2022 beispielsweise die ehemalige<br />
Verkehrsader Lange Straße,<br />
die von Ost nach West durch die historische<br />
Altstadt führt. Wer die Karl-<br />
Marx-Allee in Berlin kennt, bekommt<br />
eine Vorstellungvon derDimension der<br />
Langen Reihe.Und das ist erst derAnfang.<br />
Rostockplant, bis zu zehn weitere<br />
Fahrradstraßen.<br />
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten<br />
der Innenstadt zählen unter anderem<br />
die Marienkirche, das Rathaus<br />
und das Kröpeliner Tor. Letzteres befindet<br />
sich in einer besonders bei jüngeren<br />
Leuten sehr beliebten und trubelreichen<br />
Shopping-Ecke.<br />
Eine weitere historische Perle der<br />
Hansestadt ist das Kerkhofhaus. Seine<br />
zunächst gotische Fassade aus dem<br />
Jahre 1470, wurde im 16. Jahrhundert<br />
FRANK WILHELM<br />
Redakteur bei der Tageszeitung<br />
Nordkurier<br />
Das historische Kröpeliner Tor ist gerade jüngeren Rostockern recht beliebt, da es<br />
hier viel Shopping-Möglichkeiten gibt.<br />
©Sina Ettmer -stock.adobe.com
Freizeit 21<br />
Vonder Ostseeküste samt Großhafen sind esgut zwölf Kilometer in die Innenstadt. Dort befindet sich der historische<br />
Stadthafen, der von den Menschen inzwischen als willkommenes Freizeitviertel genutzt wird.<br />
©tl6781 -stock.adobe.com<br />
im Renaissance-Stil umgestaltet. Heute<br />
befinden sich in dem Gebäude das<br />
Standesamt und Stadtarchiv. Über die<br />
Große Wasserstraße und Grubenstraße<br />
geht esweiter indie Östliche Altstadt.<br />
Die Nikolaikirche ist ein Wohnhaus<br />
Die Häuser sind dort deutlich kleiner,<br />
aberschmuck. Und anders alsrundum<br />
die Lange Straße hat inder Östlichen<br />
Altstadt eine kleinteilige, mittelalterliche<br />
Straßenstruktur überdauert. Viele<br />
Straßennamen verraten hier ein Detail<br />
aus der Stadtgeschichte. So sind beispielsweise<br />
die Große Goldstraße oder<br />
die Brauergasse nach alten Handwerkerberufen<br />
benannt worden.<br />
EinBlickfang im Viertelist dieNikolaikirche<br />
–und der Besucher stutzt: Das<br />
Schiff der Kirche sieht eigenartig aus.<br />
Stimmt. 1976 wurde das im Zweiten<br />
Weltkrieg stark zerstörte Gotteshaus<br />
wieder auf- und umgebaut. Für den<br />
Turm, das Kirchendach und Kirchenschiff<br />
lag ein ungewöhnliches Konzept<br />
zugrunde: Dabei entstanden 1985 zehn<br />
Turmetagen für Dienststellen der Kirche.<br />
Und das wiedererrichtete gotische<br />
Kirchenschiff beherbergt drei Wohnetagen<br />
mit insgesamt 13 Wohnungen<br />
und fünf Gästezimmern!<br />
Über die Altschmiedestraße geht nun<br />
hinauf bis zum Alten Markt, auf dem<br />
erst einmal Staunen angesagt ist.<br />
Denn hier ragt das höchste Gebäude<br />
Rostocks inden Himmel; der Turm der<br />
Petrikirche misst 117 Meter. Auch die<br />
Petrikirche wurde im Zweiten Weltkrieg<br />
durch Bombenangriffe zerstört.<br />
Dabeiverbrannten dasMittelschiff,der<br />
Turm sowie der mit Kupfer beschlagene<br />
Turmhelm. Wertvolle Inneneinrichtungsgegenstände<br />
wie die Orgel, der<br />
barocke Altar und die Renaissancekanzel<br />
konnten nicht gerettet werden.<br />
Rostock hat zwei stattliche Häfen<br />
Im Zuge des zögerlichen Wiederaufbaus<br />
wurde der Turm mit einem Notdach<br />
gesichert. Von1992 bis1995ergab<br />
sich schließlich die Chance, dem Turm<br />
wieder einen Kupferhelm aufsetzen<br />
zu können. Mit Mitteln der Stadt, des<br />
Landes, von Denkmalschutzorganisationen<br />
und vielen Bürgern wurde Rostock<br />
ein Wahrzeichen zurückgegeben.<br />
Der Helm hat ein stolzes Gewicht von<br />
265Tonnen.<br />
Bis zum Stadthafen ist esvon der Petrikirche<br />
nicht weit. Dieser kleinere<br />
derbeidenRostockerHäfenhatte seine<br />
Hochzeit Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Heute dient er Einheimischen und<br />
Gästen als Naherholungsgebiet nutzen<br />
und Event-Location. Die jährliche<br />
Hanse Sail findet hier statt. Wer den<br />
Stadthafen beim Spaziergang mit Einkehr<br />
in einemder netten Cafés zu recht<br />
für recht groß hält, wird sich wundern,<br />
welche Ausmaße derzuDDR-Zeitenerrichtete<br />
Industriehafen Rostock Port<br />
hat.<br />
Die Straße Amberg führt hinunter zum<br />
ehemaligen Kloster St. Katharinenstift.1223errichteten<br />
dieFranziskaner<br />
dieAnlage. Nachder Reformation diente<br />
das Katharinenstift als Armenhaus,<br />
später auch als Waisenhaus, Zuchthaus<br />
und Lazarett. Heute beherbergt<br />
es die Hochschule für Musik undTheater<br />
Rostock.<br />
HN/SiS<br />
Rostock-Warnemünde war schon immer das Torder<br />
Hansestadt indie Welt.<br />
©Rico Ködder -stock.adobe.com<br />
Diese weißen Riesen gehören zu den Stars Rostocker Zoo,<br />
einem der besten Tierparks in Europa.. Foto: Zoo Rostock/Seemann
22 Freizeit<br />
Fünf unerwartete Tipps für Wesenberg<br />
Das Städtchen in<br />
der Kleinseenplatte<br />
mit der imposanten<br />
Burg steckt voller<br />
Überraschungen.<br />
Schöne Seen, urige Wälder,<br />
wohltuende Luft und<br />
Ruhe –das bietet die Kleinseenplatte<br />
im Süden von<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Die gute alte Havel durchfließt<br />
auf ihrer Reise indie<br />
Elbe hier den Urlaubsort<br />
Wesenberg mit der gleichnamigen<br />
Burganlage. Diese<br />
historische Turmhügelburg,<br />
bekannt unter dem französischen<br />
Begriff Motte, wurde<br />
im 13. Jahrhundert errichtet.<br />
Bauherr wie auch<br />
Stadtgründer war Fürst<br />
Wesenberg liegt im Herzen der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.<br />
NikolausI. von Werle. Heute<br />
präsentiert sich die Burg<br />
als ein Wahrzeichen der<br />
Region zum großen Teil erhalten<br />
und restauriert. Vom<br />
35 Meter hohen Fangelturm<br />
aus hat man einen Panoramablick<br />
auf Seen, Wälder<br />
Fotos: Ines Patro<br />
und den Ort. Fangeltürme<br />
waren die Gefängnisse des<br />
Mittelalters, ein Dutzend<br />
von ihnen gibt es noch in<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Auf der Burg sind mehrere<br />
Dauerausstellungen zu besichtigen.<br />
Da ist zum Beispiel<br />
die Schusterstube mit<br />
Original-Utensilien oder<br />
eine Schau zur Forstwirtschaft<br />
mit alten Geräten<br />
und Werkzeugen.<br />
Gleich neben der Burg ist<br />
die Villa Pusteblume, ein<br />
Reich aus Blechspielzeugen<br />
Dampfschiff EUROPA<br />
Tickets online buchen<br />
www.weisse-flotte-mueritz.de
Freizeit 23<br />
ACTION-SHOW<br />
MIT PFERDEN<br />
JedenDienstagimJuli&August<br />
in der Westernstadt Linstow ab 18:30 Uhr<br />
p. P. €8,00|proKind € 5,00<br />
Die imHochmittelalter errichtete Burg Wesenberg ist<br />
ein Wahrzeichen der Kleinseenplatte.<br />
Foto: T.Lemke<br />
und Musikinstrumenten. Historische Walzengrammophone<br />
und Polyphone gibt esz.B.zubestaunen.<br />
Fans von Blechspielzeugen, wie alten Eisenbahnen,<br />
kommen in der Villa Pusteblume auf ihre Kosten.<br />
Zeitgeschichtliches und Zeitgenössisches<br />
Neben dem Marktplatz steht die St. Marienkirche,<br />
eine Schönheit imgotischen Stil. Im 14. Jahrhundert<br />
wurde sie errichtet. An der Gottespforte hängt eine<br />
Teufelskette, zuder es eine fantastische Sage gibt.<br />
„Man erzählt, dass derTeufel bei der Entstehung dieser<br />
Kette mit im Spiel war“, sagt Enrico Hackbarth<br />
vomAmt Mecklenburgische Kleinseenplatte.<br />
Weiter führt die Entdeckungstour inden Findlingsgarten<br />
Wesenberg, der eine beeindruckende Sammlung<br />
ausstellt. Die fremdartigen Stein-Riesen aus<br />
dem Hohen Norden„wanderten“mit derletzten Eiszeit<br />
im Gletscher-Express von Skandinavien bis ins<br />
heutige Mecklenburg-Vorpommern. In Wesenberg<br />
gibt es somit Zeugen der Erdgeschichte zubesuchen.<br />
Im Skulpturenpark „Bei Wu“amGroßen WeißenSee<br />
sind es hingegen Objekte der Kunst, die für Furore<br />
sorgen. Zu DDR-Zeiten war auf dem Gelände ein<br />
Kinderheim. Nach der Wende stand es lange leer.<br />
„Gekauft hat es dann der Kunstliebhaber David, ein<br />
Hongkong-Chinese, der in der Immobilienbranche<br />
unterwegs ist.“ Er sei zufällig darauf gestoßen und<br />
habe investiert, so Enrico Hackbarth<br />
Der Besitzer machte aus der Anlage einen überraschend<br />
üppigen<br />
Der Skulpturenpark steckt<br />
voller Überraschungen.<br />
Kunstgarten, voller<br />
teils skurriler Skulpturen<br />
und Kunst-Exponaten,<br />
die das Herz<br />
von Kunstliebhabern<br />
höher schlagen lassen.<br />
Hier finden regelmäßig<br />
Ausstellungen<br />
statt. „Ein Juwel“<br />
nennt Hackbarth den<br />
Skulpturenpark, und:<br />
„mecklenburg-vorpommernweit<br />
einzigartig!“<br />
Sirko Salka<br />
Ihr nächstes Urlaubsziel<br />
FERIEN- UND ERLEBNISRESORT LINSTOW<br />
SPA & Wellness · Bowlingcenter · Restaurants · Reitanlage<br />
Minigolf · Erlebnisbad · Badesee (1 Km) · Ferienhäuser (40 -120 m 2 )<br />
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+ Abenteuerspielplatz<br />
+Irrgarten<br />
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+ viele Knobelspiele<br />
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Lust auf Abenteuer?<br />
Gehen Sie mit uns auf Schatzsuche und finden Sie den Wegdurch<br />
unseren Irrgarten. PerfekterSpaß für Jung und Alt.<br />
Highlights <strong>2024</strong><br />
24. Juli –Sommerfestmit Hüpfburg<br />
18. Oktober –Geisternacht für groß und klein<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
01. Mai –31. Oktober<br />
täglich von 10–18Uhr<br />
Letzter Einlass um 16.30 Uhr<br />
April und Novembersiehe Internet<br />
IRRGARTEN Bollewick<br />
Röbler Straße(hinterTischlerei Fink)<br />
Tel. 0152 29697272 (Familie Rohleder)<br />
Der<br />
Urlaubstipp
24 Freizeit<br />
Sieben Tipps für unvergessliche<br />
Urlaubsmomente<br />
Romantisches, Schätze der Backsteingotik, Zeugen der Hansezeit, Unesco-Welterbe, die<br />
scheinbar unendlichen feinen weißen Sandstrände, die mehr als 1000 Seen und vielerorts noch<br />
eine nahezu unberührte Tier- und Pflanzenwelt –das gibt es so nur in diesem Bundesland.<br />
Texte Eckhard Behr<br />
Bummeln, pilgern, baden<br />
und Natur genießen<br />
Sonnenblumenfelder, schier unendliche<br />
Baumalleen, klare Flüsse und Seen,<br />
Pilgerwege und Kleinstädte voller Charme,<br />
Fischerhöfe und Häfen, von denen aus<br />
mit Paddel- oder Hausboot zu einem Törn<br />
aufgebrochen werden kann. Rund um<br />
Deutschlands größten See, die Müritz, ist<br />
all‘ das und noch viel mehr zufinden. Im<br />
Zentrum all‘ dessen: Waren, das gern auch<br />
als St. Tropez des Nordens bezeichnet wird.<br />
Nicht weit entfernt: der Rundwanderweg<br />
des Müritz-Nationalparks, der Pilgerweg<br />
Mecklenburgische Seenplatte oder der<br />
Havel-Radweg. Und nebenan die barocken<br />
Kleinresidenzen in Mirow und Rheinsberg.<br />
mecklenburgische-seenplatte.de<br />
Der Aussichtsturm auf dem 100 m hohen<br />
Käflingsberg befindet sich imMüritz-Nationalpark<br />
südöstlich der Ortschaft Speck.<br />
© SEB - www.sebfoto.de – stockadobe.com<br />
Blick auf den Schweriner Dom<br />
dahinter ist das Wahrzeichen<br />
der Landeshauptstadt, das<br />
Schloss erkennbar.<br />
Schweriner Märchenschloss und Dom<br />
Mit 117,5 Metern besitzt der Schweriner Dom den<br />
höchsten Kirchturm im Osten Deutschlands. Das<br />
Gotteshaus zählt zuden ältesten und größten Bauten<br />
der Backsteingotik. Über 850 Jahre hat es bereits<br />
auf dem „Kirchen-Buckel“. Das Schweriner Schloss<br />
wiederum zählt zuden schönsten und bekanntesten<br />
Sehenswürdigkeiten des Landes. Malerisch auf<br />
einer Insel gelegen –und dennoch mitten inder<br />
City –erfüllt das prunkvolle Bauwerk mit den vielen<br />
Türmchen wohl alle Kriterien eines Märchenschlosses.<br />
Bis 1918 residierten die mecklenburgischen Herzöge<br />
und Großherzöge hier, seit 1990 ist esunter anderem<br />
der Sitz des Landtages.<br />
dom-schwerin.de, mv-schloesser.de
Freizeit 25<br />
©eKoch –stock.adobe.com<br />
Die Ahlbecker Seebrücke mit ihren markanten<br />
vier Ecktürmen ist die älteste auf der Insel Usedom.<br />
Über 100 Jahre ander vorpommerschen<br />
Ostseeküste –die Seebrücken<br />
Dass sie mehr als 120 Jahre alt ist, sieht man der Ahlbecker<br />
Seebrücke nicht an. Sie ist die einzig erhaltene alte<br />
Seebrücke auf der Insel Usedom. Vier Ecktürme geben<br />
der 90 Meter langen Brücke ihr markantes Aussehen.<br />
1993 erhielt sie einen Seesteg, der das Anlegen von<br />
Fahrgastschiffen ermöglicht. Neben Ahlbeck besitzen<br />
Bansin, Koserow und Zinnowitz Seebrücken. Heringsdorf<br />
verfügt seit 1995 über eine 508 Meter lange Brücke –die<br />
längste in Kontinentaleuropa. Vonallen Brücken sind<br />
Ausflüge mit Fahrgastschiffen möglich. In Zinnowitz lädt<br />
eine Tauchglocke zu Abenteuern unter Wasser ein, auf der<br />
rekonstruierten Koserower Seebrücke soll demnächst eine<br />
Glocke anden Untergang des sagenhaften Vineta erinnern.<br />
www.usedom.de<br />
Wenn die Boten der Götter zum Greifen nah sind<br />
Sie sind elegant, ihre Tänze geheimnisvoll. Wie kein anderer<br />
Vogel verkörpern sie den menschlichen Traum vom Fliegen. Ihre<br />
trompetenartigen Rufe sind weithin hörbar, sie gelten als Boten der<br />
Götter und des Glücks: die Kraniche. Dem Reiz dieser Tiere kann<br />
sich kaum jemand entziehen. „Mit dem Kranorama bei Günz am<br />
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft haben wir dazu beste<br />
Voraussetzungen geschaffen, umdie Kraniche in ihrer natürlichen<br />
Umgebung nah zuerleben“, sagt Dr. Günter Nowald Kranich-<br />
Informationszentrums in Groß Mohrdorf. Das Kranorama dient als<br />
Beobachtungsplattform und als Informationszentrum. Im Frühjahr und<br />
im Herbst machen die Vögel in der Region Rast auf ihren Flügen in den<br />
Süden oder Norden. Manchmal rasten dann bis zu70000 Kraniche inden<br />
Küstengewässern des Nationalparks, weiß Dr. Nowald.<br />
www.kraniche.de<br />
Glücksbringer, Boten der Götter –<br />
die Menschheit hat den Kraniche<br />
viele Beinamen gegeben.<br />
© jakob wilden – stock.adobe.com<br />
©babelsberger –stock.adobe.com<br />
Das Hafenbecken erinnert<br />
heute noch an die Stärke<br />
Wismars als Seehandelsstadt.<br />
Greifswald im Mittelalter erleben<br />
980 Stätten gehören zum Weltkulturerbe der<br />
Menschheit. Die Hansestadt Wismar ist seit 2002 eine<br />
davon. Im 14. Jahrhundert gehörte die Stadt zum<br />
Bund der Hanse. Der zur damaligen Zeit vorhandene<br />
Stadtgrundriss hat sich nahezu unverändert erhalten.<br />
Authentisch auch das Hafenbecken, das als Symbol<br />
für die Stärke als Seehandelsstadt steht. Und die<br />
zum Hafen fließende „Grube” ist der letzte erhaltene<br />
künstlich angelegte mittelalterliche Wasserlauf<br />
in einer norddeutschen Altstadt. Die drei großen<br />
Backsteinkirchen St. Georgen, St. Nikolai und St. Marien<br />
runden das Stadtensemble ab. Der Weltkulturerbe-<br />
Lehrpfad führt zuden Zeugnissen des Mittelalters.<br />
www.wismar.de
26 Freizeit<br />
Riesen der Meere imOzeaneum<br />
Beim Betreten des Ozeaneums wird man von drei<br />
Walskeletten begrüßt. Wer mehr von den Riesen der<br />
Meere erfahren will, sollte sich aneinem Rundgang<br />
teilnehmen. Vorbei an 50 riesigen Meerwasseraquarien,<br />
vorbei am größten Aquarium, das 2,6 Millionen Liter<br />
Wasser fasst. Der Rundgang endet in der Ausstellung<br />
„1:1 Riesen der Meere“, die inKooperation mit der<br />
Umweltschutzorganisation Greenpeace entstand: Über die<br />
gesamte Raumhöhe schweben Nachbildungen von Walen<br />
in Originalgröße. Das größte Exponat ist ein Blauwal<br />
mit einer Länge von 26 Metern. Außerdem sind ein<br />
abtauchender Pottwal imKampf mit einem Riesenkalmar,<br />
ein Schwertwal und ein Buckelwal mit Jungtier zu<br />
sehen. Dramaturgisches Highlight ist eine Multimedia-<br />
Inszenierung mit den Gesängen des Buckelwals und den<br />
Klicks der Pottwale, anhand derer sie ihre Beute in bis<br />
zu 3.000 Meter Tiefe aufspüren. Nicht vergessen sollte<br />
man das Dach des Hauses, dort tummeln sich Humboldt-<br />
Pinguine ineinem Bassin.<br />
www.ozeaneum.de<br />
Im Jahr 2008 eröffnet, wurde das Ozeaneum<br />
bereits drei Jahre später als „Europas Museum<br />
des Jahres 2010“ ausgezeichnet.<br />
©Ozeaneum<br />
©Rico K.–stock.adobe.com
Freizeit 27<br />
Meer, Buchenwälder und Kreideklippen –<br />
sie prägen die einzigartige Schönheit<br />
des Nationalparks Jasmund.<br />
Größter Buchenwald<br />
im Ostseeraum<br />
Mit seinen 30 Quadratkilometern ist der<br />
Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen der<br />
kleinste in Deutschland. Gleichzeitig aber verfügt<br />
er mit mehr als 650 000 Bäumen über den größten<br />
zusammenhängenden Buchenwald im gesamten<br />
Ostseeraum. Auch deshalb gehört er seit dem<br />
Jahr 2011 zum Unesco-Welterbe. Am Rande des<br />
Nationalparks ragt der Piekberg mit 161 Metern<br />
in die Höhe und markiert damit die höchste<br />
Erhebung Rügens. Wer über die Entstehung der<br />
einzigartigen Kreidefelsen, aber auch über die Fauna<br />
und Flora Informationen sucht, findet diese inden<br />
Besucherzentren Nationalpark-Zentrum, Königsstuhl<br />
und Welterbeforum. Übrigens: Sowunderschön<br />
die Kreideklippen auch sind, vor Spaziergängen<br />
unterhalb der Klippen wird wegen lebensgefährlicher<br />
Rutschungen und Abbrüche gewarnt.<br />
www.nationalpark-jasmund.de
28 Freizeit<br />
Loriot und den Kaiser auf dem<br />
Kaiserbäder Erlebnispfad treffen<br />
Die neue Urlaubsattraktion auf der Insel Usedom verbindet die<br />
Geschichte der 3Kaiserbäder gekonnt mit der Gegenwart. Eine<br />
App sorgt unter anderem dafür, dass berühmte Persönlichkeiten auf<br />
magische Weise Teil des Rundgangs werden.<br />
Wollten Sie schon immer mal ein Selfie mit Loriot vor der<br />
Seebrücke Ahlbeck machen? Sie wissen schon, da, wo der<br />
Komiker einst den Film „Pappa ante Portas“ gedreht hat?<br />
Wie wäre es mit einem kaiserlichen Kaffeeklatsch im<br />
Garten einer Heringsdorfer Villa? Oder einmal mit Ufa-<br />
Tanzstar Marika Rökk wild über die Bansiner Strandpromenade<br />
wirbeln? Tja, vielleicht sogar auch das. Der<br />
Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt –und genau<br />
das spiegelt der Kaiserbäder Erlebnispfad seit Frühjahr<br />
2023 wider: eine fantastische Reise durch die Kaiserbäder<br />
Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck auf Usedom.<br />
Dank einer begleitenden App können Geschichts- und Kulturinteressierte<br />
auf dem Erlebnispfad interaktive und<br />
informative Zeitreisen durch die vergangenen 150 Jahre<br />
starten. Per Rad, per Roller und per pedes sind die über 30<br />
eichenen Stelen mit den blauen Infotafeln gut erreichbar.<br />
Mit Liebe zum Detail und unter Mitwirkung des örtlichen<br />
Geschichtsvereins ist jede Stele ein kleines Schmuckstück<br />
geworden, das einen Einblick indie turbulente Insel-Chronik<br />
und ins Who‘s who der illustren Gäste gibt. So lädt der<br />
Reiseführer ein zu Touren auf den Spuren großer Schriftsteller,<br />
zuden Ikonen der Bäderarchitektur und weiteren<br />
Sehenswürdigkeiten.<br />
Loriot verhalf Usedom einst zu großer Bekanntheit<br />
Die Seebrücke Ahlbeck gehört zuden Wahrzeichen des Landes.<br />
Sie ist die einzige noch erhaltene Original-Usedomer<br />
Seebrücke.Seit ihrer Errichtung Ende des 19. Jahrhunderts<br />
hat sie Wind und Wetter wacker getrotzt –und lädt unverdrossen<br />
zum Flanieren ins Meer ein.Bundesweite Bekanntheit<br />
erhielt Ahlbeck imJahre 1990, als der Komiker Vicco<br />
von Bülow alias Loriot auf der Seebrücke den Film „Pappa<br />
ante Portas“ drehte.Wie auf dem Kaiserbäder Erlebnispfad<br />
zu erfahren ist, verhalf der Humorist der „Grande Dame“<br />
der Ostsee-Brücken seinerzeit durch eine Spende zueinem<br />
neuen Anstrich. Vor dieser Kulisse „zaubert“ die Erlebnispfad-App<br />
nun lustige Urlaubserinnerungen, indem wahlweise<br />
Loriots Mops oder Hut auf dem Selfie erscheinen.<br />
Und so funktioniert‘s: Laden Sie sich die Kaiserbäder Erlebnispfad<br />
App auf Ihr Mobilgerät und starten diese. Das<br />
mittlere Icon „Erlebnispfad“ zeigt Ihnen alle Stationen. Mit<br />
dem blauen QR-Button gehen Sie mit Ihrem Handy indie<br />
Kamerafunktion und scannen den QR-Code auf der Stele.<br />
Anschließend erfahren Sie, was der Protagonist der Station<br />
Ihnenerzählenmöchte. VerspielteInteraktionen, dieals Selfie,<br />
Bildergalerie, Video, 3D Modell oder 360° Panorama<br />
angezeigt werden, machen die jeweilige Station erlebbar.<br />
Maxim Gorki &Marika Rökk<br />
An der Heringsdorfer Promenade – der mit fünf<br />
Kilometer längsten auf Usedom – überrascht der<br />
neue Urlaubsguide mit einem majestätischen Kaffeetrinken:<br />
Keine Hundert Schritte von der Seebrücke<br />
entfernt genießt Kaiser Wilhelm II. im<br />
Garten der Villa Staudt gemütlich eine Tasse Kaffee.<br />
Auch diese Illusion auf dem Smartphone macht die innovativeApp<br />
magisch möglich. Tatsächlich schaute das damalige<br />
In der Villa Staudt war Kaiser Wilhelm II. oft zu Gast. In der<br />
App sieht man ihn nun beim Kaffeeplausch. Fotos: Ines Patro
Freizeit 29<br />
Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts des Öfteren<br />
hier inHeringsdorf vorbei, wenn<br />
er in Swinemünde seineKriegsflotte besuchte.<br />
Namhafte Schriftsteller und Künstler<br />
haben sich in den letzten anderthalb<br />
Jahrhunderten in die Gästebücher der<br />
Sonneninsel eingetragen. So verbrachte<br />
der Deutsch-Amerikaner Lyonel Feininger<br />
gern die Sommerferien in Heringsdorf,<br />
Benz und Neppermin. Hier<br />
schuf der Maler ein paar Werke und<br />
fertigte auf Radtouren Skizzen an. Auf<br />
dem Lyonel-Feininger-Rundweg können<br />
die Usedometappen des Künstlers<br />
abgefahren werden.<br />
Der russische Romanautor Maxim<br />
Gorki logierte 1922 samt Sohnemann<br />
in der Villa Irmgard, einem zweigeschossigen<br />
Paradebau im Stil der neoklassizistischen<br />
Bäderarchitektur.<br />
100 Jahre später beherbergt die musische<br />
„Irmgard“ in der Heringsdorfer<br />
Maxim-Gorki-Straße ein Heimatmuseum<br />
und die Gorki-Gedenkstätte.<br />
Ebenfalls in Heringsdorf genossen<br />
Die Stele an der Seebrücke Ahlbeck<br />
erinnert aneinen beliebten Loriot-Film.<br />
Gäste der 3 Kaiserbäder auf dem<br />
Hausberg Kulm seit jeher spektakuläre<br />
Blicke übers Meer. Einer von ihnen<br />
war der junge Theodor Fontane,<br />
der auf Usedom seine Kindheit verbrachte.<br />
Die Villa Fontane auf dem<br />
Kulm erinnert an den Schriftsteller.<br />
Bei Bansin wurde 1908 Hans Werner<br />
Richter geboren, Initiator der Autorenvereinigung<br />
Gruppe 47, die zuden bedeutendsten<br />
ihrer Art in der bundesdeutschen<br />
Nachkriegszeit zählt. Auch<br />
das wird auf dem Erlebnispfad vermittelt.<br />
Genauso wie die Tatsache,dass<br />
Ufa-Star Marika Rökk damals viel Zeit<br />
auf Usedom verbrachte, und zwar am<br />
liebsten an der Bansiner Promenade.<br />
Die App des Reiseführers Kaiserbäder<br />
Erlebnispfad bietet viele praktische<br />
Funktionen. So können beispielsweise<br />
dieunterschiedlichenStandorte einzeln<br />
angesteuert oder durch vorgegebene<br />
Themen, zum Beispiel, „Bäderarchitektur“,<br />
miteinander zu einer „geführten“<br />
Tour verbunden werden. Ein umfassender<br />
Veranstaltungskalender sowie Gastro-<br />
und Genießertipps runden das Angebot<br />
ab. Umgesetzt wurde die App von<br />
der Firma Lightshape aus Stuttgart.<br />
DerKurdirektorder 3Kaiserbäder Thomas<br />
Heilmann sagte zur Eröffnung des<br />
Erlebnispfads: „Ichfreue mich,dasswir<br />
mit dem Kaiserbäder Erlebnispfad ein<br />
weiteres Highlight geschaffen haben,<br />
das eine Brücke aus den Gründerzeiten<br />
der Kaiserbäder ins Digitalzeitalter<br />
schlägt.“ Besser kann man den digitalenUsedomerReiseführer<br />
nichtauf den<br />
Punkt bringen.<br />
Sirko Salka<br />
Märchenhafte Schlossinsel<br />
Inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
liegt die Schlossinsel Mirow, ein Kleinod unter<br />
den historischen Schlossensembles in Mecklenburg.<br />
Seit jeher faszinierte die Schlossinsel<br />
mit ihrer wechselvollen Geschichte: als Komturei<br />
des Johanniterordens, als Nebenresidenz<br />
der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz und als<br />
Gedächtnisstätte dreier Prinzessinnen, die zu<br />
europäischen Königinnen wurden.<br />
Das 3Königinnen Palais im ehemaligen Kavalierhaus<br />
gehört zum historischen Gebäudeensemble<br />
derSchlossinselMirow.Eineinteraktive<br />
Erlebnisausstellung präsentiert hier die Geschichte<br />
der Region –von der Slawenzeit bis<br />
zur Blüte des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz.<br />
ImMittelpunkt des Hauses stehen jedoch<br />
die drei mecklenburgischen Prinzessinnen, die<br />
an bedeutenden europäischen Höfen zu Königinnen<br />
gekrönt wurden – Sophie Charlotte<br />
(Königin von Großbritannien und Irland), Luise<br />
(Königin von Preußen) und ihre Schwester Friederike<br />
(Königin von Hannover).<br />
Führungen über die Schlossinsel inklusive<br />
Fürstengruft,wechselnde Sonderausstellungen<br />
regionaler Künstler, ein vielfältiges Rahmenprogramm<br />
und das Palais-Café mit exklusiven Tortenspezialitäten,<br />
Außenterrasse und herrlichem<br />
Blick auf den Mirower See runden das Angebot<br />
dieses Kultur- und Erlebniszentrums ab.<br />
Öffnungszeiten April bis Oktober<br />
Ausstellung & Galerie täglich 10-18 Uhr<br />
Palais Café täglich 11-18Uhr<br />
Highlights<br />
DasPalais-Cafémit Außenterrasse bieteteinen<br />
traumhaften Blick aufden MirowerSee.<br />
Königliche Schatzsuche<br />
Juli bis Oktoberimmer dienstagsund donnerstags<br />
um 15 Uhr, 10 Euro proTeam<br />
TreffpunktMuseumskasse im 3KöniginnenPalais<br />
KÖNIGLICHE<br />
SCHATZSUCHE<br />
IM 3KÖNIGINNEN PALAIS<br />
INSELZEIT<br />
istAbenteuerzeit.<br />
ANZEIGE<br />
Dies umso mehr,als aufder Schlossinsel Mirow<br />
derkönigliche Schatz darauf wartet,endlich<br />
gefunden zu werden.<br />
Geht unterdie Schatzsucher –ambestenmit<br />
derganzen Familie–undversuchtEuerGlück!<br />
Mit Schatzkarteund verschiedenen Aufgaben,<br />
dieimTeamzulösen sind,seidIhr demSchatz<br />
derSchlossinsel schon auf der Spur.<br />
Teilnahmegebühr: 10 €pro Team<br />
Regionale Künstler<br />
werden in der Galerie<br />
des 3Königinnen<br />
Palais präsentiert<br />
Juli bisOktober <strong>2024</strong><br />
dienstags&donnerstags um 15 Uhr
30 Freizeit<br />
Tipp<br />
derRedaktion<br />
Lagunenstadt<br />
am Stettiner<br />
Haff<br />
Ueckermünde blickt auf eine<br />
750-jährige Geschichte zurück.<br />
Die historische Altstadt mit den<br />
liebevoll restaurierten Häusern<br />
mag ich besonders gern. Wer es<br />
lieber maritimer haben möchte,<br />
kann sich den Stadthafen<br />
anschauen oder imHaffbad die<br />
Weite des weißen Sandstrandes<br />
genießen. An der Promenade<br />
direkt am Badestrand kann man<br />
bis zur Mündung der Uecker<br />
in das Stettiner Haff flanieren.<br />
Für Familien empfehle ich den<br />
Besuch des Tierparkes mit über<br />
400 Tieren in 100 Arten.<br />
INES PATRO<br />
Grafikerin bei der<br />
Nordkurier Mediengruppe<br />
Foto: Ines Patro<br />
Das Gold der Ostsee<br />
Besonders nach<br />
stürmischen, kalten<br />
Nächten lohnt sich an der<br />
Ostseeküste die Suche nach<br />
einem begehrten Schatz.<br />
Die Suche nach Muscheln, Hühnergöttern,<br />
Donnerkeilen und nach Bernstein,<br />
dem „Gold der Ostsee“, gehört<br />
für viele zueinem Strandbesuch dazu.<br />
Jenes gelb-bräunlich in der Sonne<br />
glitzernde, weiche Harz birgt viele<br />
Geheimnisse und hat eine lange Geschichte.<br />
Ketten, Amulette, Schatullen,<br />
Pfeifenköpfe, Dekofiguren: Es gibt<br />
kaum etwas, was sich nicht aus Bernstein<br />
herstellen lässt.<br />
Ostsee-Bernstein ist nicht irgendein<br />
Baumharz, sondern eines, das über<br />
eine Million Jahre alt ist. Viele Nadelbäume<br />
und auch einige Laubbäume<br />
produzieren Harz, um beispielsweise<br />
Verletzungen zu schließen. Darüber<br />
informiert unter anderem das Deutsche<br />
Bernsteinmuseum in Ribnitz-<br />
Damgarten. DasMaterial istbrennbar<br />
und setzt sich aus Kohlenstoff (80 Prozent),<br />
Sauer- und Wasserstoff zusammen.<br />
Bernsteinist leicht und lässtsich<br />
bohren,sägen und drechseln.<br />
Forscher gehen davon aus, dass es<br />
einst einen Bernsteinwald mit einer<br />
besonderen Kiefernart gegeben hat.<br />
Dieser Wald war ungefähr dort, wo<br />
heute die Ostsee ist. Das Harz dieser<br />
Kiefer oxidierte entwederimLaufe der<br />
Jahreirgendwann an derLuft und zersprang<br />
oder wurde imWasser konserviert.<br />
Meeresströmungen trieben die<br />
Harze nach Süden und lagerten sie an<br />
der Küste aboder inSedimentschichten.<br />
Bereits seit dem Mittelalter wird<br />
Bernstein gefördert, beispielsweise in<br />
der Nähe von Königsberg. Gewonnen<br />
wird es aus der sogenannten „Blauen<br />
Erde“. Das ist eine etwa zehn Meter<br />
dicke Sandschicht.<br />
Wie prunkvoll Gegenstände aus Bernstein<br />
aussehen können, lässt sich am<br />
Bernsteinzimmer im Katharinenpalast<br />
in Russland beobachten.Dort handelt<br />
essich umeine Rekonstruktion.<br />
Das Original geht auf den preußischen<br />
König Friedrich I.zurück, er ließ einst<br />
Vertäfelungenfür einen zehn mal zehn<br />
Meter großen Raum anfertigen und im<br />
Schloss Charlottenburg in Berlin aufbauen.<br />
Kurz darauf wurden die Vertäfelungen<br />
dem russischen Zaren Peter<br />
I. übergeben und 1755 imKatharinenpalast<br />
eingebaut. Dort blieb das Bernsteinzimmer<br />
bis zum Zweiten Weltkrieg,bevor<br />
sich seine Spur verlor.<br />
Die Suche nach Bernstein lohnt sich<br />
nach stürmischen Nächten mit auflandigem<br />
Wind. Zudem sollte die<br />
Wassertemperatur niedrig sein, weil<br />
Bernsteine dann nach oben treiben.<br />
Zu erkennen ist Bernstein daran, dass<br />
er elektrostatisch ist –nach dem Reiben<br />
anWolle zieht er Fusseln an. Er<br />
schwimmt in einer Salzlösung oben,<br />
während Steine oder Glasscherben<br />
auf den Boden sinken. Doch Vorsicht!<br />
Auch das chemische Element<br />
Phosphor, das von versenkter<br />
Munition stammt,<br />
kann am Ostseestrand vorkommen.<br />
Bei Kontakt mit<br />
der Haut kann es zu schweren<br />
Verbrennungen kommen.<br />
Wer unsicher ist, sollte einen<br />
erfahrenen Sammler fragen.<br />
Marcus Taschke<br />
In einigen Ostseebädern werden<br />
geführte Bernsteinwanderungen angeboten.<br />
Foto: karlshagen.de
Freizeit 31<br />
Am Heringsdorfer Ostseestrand dreht sich auch indiesem Jahr erneut das „Circle ofLife“.<br />
Die Aussicht ist überwältigend<br />
Das Riesenrad „Circle ofLife“ dreht<br />
sich nach der erfolgreichen Premiere im<br />
vorigen Jahr nun erneut inHeringsdorf.<br />
Noch bis zum 20. Oktober gibt es Hochgefühle<br />
auf dem Riesenrad „Circle of Live“ im Kaiserbad<br />
Heringsdorf zu genießen. Dieser, dem Londoner<br />
„Golden Eye“ nachempfundene Gigant wiegt 200<br />
Tonnen, hat eine Höhe von 50Metern. In 36 vollklimatisierten,<br />
geschlossenen Gondeln haben<br />
jeweils sechs Personen Platz. Von Inhaber Jens<br />
Schmidt aus Velten beiBerlin ist zu erfahren, dass<br />
das Riesenrad in Tschechien innerhalb von zwei<br />
Jahren gebaut wurde. 2021 wurde es ausgeliefert<br />
und stand 2022 in Kühlungsborn, bevor esauf die<br />
Insel Usedom kam. „Selbstverständlich steht für<br />
uns auch im neuen Jahr die Sicherheit der Gäste<br />
an oberster Stelle. Esentspricht den aktuellen<br />
TÜV-Auflagen und ist speziell für Einsätze am<br />
Meer gebaut worden“, so Schmidt weiter. Natürlich<br />
ist das „Circle of Life“ barrierefrei gebaut worden,<br />
Rampen für Rollstuhlfahrer sind vorhanden,<br />
sodass die Gondeln problemfrei genutzt werden<br />
können. Das „Circle of Life“ bietet seinen Gästen<br />
aber nicht nur Hochgefühle beim Fahren. Hier<br />
kann man auch Dinner im Riesenrad genießen –<br />
mit Essen oder Weinverkostungen. Im Vorjahr gab<br />
es diese Luxus-Dinner in Zusammenarbeit mit<br />
dem Travel Charme Strandidyll Heringsdorf und<br />
dem Fischsommelier André Domke.<br />
Unternehmer Schmidt setzt mit dem „Circle of<br />
Life“ auch auf Umweltschutz. So werden ausschließlich<br />
Bio-Öle und LED-Beleuchtung verwendet.Der<br />
Energieverbrauch wird mithilfe einer<br />
Photovoltaikanlage auf dem Betriebsgelände so<br />
umweltfreundlich wie möglich ausgestaltet.Und wenn vorhanden,<br />
kommt auch Ökostrom zum Einsatz. Schmidt betreibt<br />
noch ein weiteres Riesenrad, einen Kettenflieger und<br />
ist auch auf Stadtfesten und Weihnachtsmärkten unterwegs.<br />
Eckhard Behr<br />
Müritz-Tierklinik<br />
Dr. med. vet. Holger Nietz<br />
–Fachtierarzt für Kleintiere –<br />
Kleintierklinik Waren<br />
Goethestraße 52 ∙ 17192 Waren<br />
Tel.: 03991 664626<br />
Mo: –Fr: 10−12 |16–19 Uhr<br />
Sa +So+Feiertag nur nach telefonischer<br />
Anmeldung<br />
Tierarztpraxis Röbel<br />
Mirower Straße 34 ∙ 17207 Röbel<br />
Tel.: 039931 59146<br />
Mo: 11-12 Uhr |16-18 Uhr, Di: 16-18 Uhr,<br />
Mi: 11-13 Uhr, Do:16-18 Uhr, Fr: 13-15 Uhr<br />
Tierarztpraxis Malchow<br />
Güstrower Straße 68 ∙ 17213 Malchow<br />
Tel.: 039932 809510<br />
Mo: +Mi: 16-18 Uhr, Di: OP-Tag,<br />
Do: +Fr: 11-12 Uhr<br />
Wir arbeiten unter anderem mit CT,<br />
digitalem Röntgen, Ultraschall, EKG, Labor,<br />
Endoskopie, kleiner und großer Chirurgie.<br />
Mit Katzenhotel.<br />
Vereinbaren Sie einen Termin mit uns!<br />
Online Terminreservierung
32 Freizeit<br />
Im Jahre 1806 wurde das Herrenhaus Schloss Rattey<br />
errichtet und ein Landschaftspark angelegt.<br />
Foto: ZVG<br />
Auf Schloss Rattey<br />
wird jetzt auch Bier<br />
gebraut<br />
Außerdem hat das zur Inselmühle Usedom<br />
gehörende Weingut und Hotel die Kapazitäten<br />
deutlich erhöht –und weitere Neuigkeiten.<br />
Am Fuße der Brohmer Berger<br />
ist Deutschlands ältestes,<br />
nördlichstes und größtes<br />
Weingut – Schloss Rattey.<br />
DieErträge der70.000 Weinreben<br />
auf über 35 Hektar haben<br />
den Qualitätswein über<br />
die Landesgrenzen hinaus<br />
bekannt gemacht. Bestockt<br />
sind die Weinberge mit den<br />
weißen Rebsorten Phoenix,<br />
Solaris und Johanniter sowie<br />
mitdem rotenRegent, Rondo<br />
und Cabernet Cortis.<br />
Das Treiben der Winzer bestaunen<br />
immer wieder Spaziergänger,<br />
die den Schlosspark<br />
mit seinen Weingärten,<br />
alten Eichen und Teichanlagen<br />
erkunden. Es ist eine<br />
schöne Kulisse für das klassizistische<br />
Schloss Rattey,<br />
das seit 1998 als Hotel mit<br />
15 Zimmern Urlaubsgäste<br />
begrüßt.<br />
Alle Zeichen auf der zur<br />
Inselmühle Usedom gehörende<br />
Anlage deuten auf<br />
Aufbruch hin, auf mehreren<br />
Baustellen werden die<br />
Weichen für die erfolgreiche<br />
Zukunft gestellt. So verfügt<br />
das Hotel seit <strong>2024</strong> über eine<br />
erhöhte Kapazität – fortan<br />
können Gäste auch ineinem<br />
modernen Neubau weitere<br />
36 Zimmer buchen.<br />
Die komplett sanierte Scheune<br />
vor dem Schloss birgt<br />
mehrere Überraschungen.<br />
Zum einen verwöhnt ein<br />
neues Restaurant mit leckeren<br />
Gerichten und Köstlichkeiten<br />
aus eigenem Anbau.<br />
Ein Großteil der Produkte<br />
wie Obst- und Gemüsesäfte,<br />
Pommernsenf, Öle und Essige<br />
stammt aus der Manufaktur<br />
der Inselmühle. Und zum<br />
anderen werden auf Schloss<br />
Rattey nun auch Bier gebraut<br />
und in einer eigenen<br />
Brennerei Schnaps und Liköre<br />
gebrannt.<br />
sis<br />
Kommen Sie „Lenk’s“ –Anzeige –<br />
Seit nunmehr zwölf Jahren befindet<br />
sich LENK‘S Pizza-Pasta-Suppenbar in<br />
Waren (Müritz) ander Fischerstraße 15/<br />
Ecke Alter Markt, zwischen der Altstadt<br />
und dem Hafen. Hier erwartet Sie nicht<br />
nur köstliches Essen, sondern auch eine<br />
gemütliche Atmosphäre, in derSie gerne<br />
Zeit mit Ihren Freunden verbringen können.<br />
Das kinderfreundliche Restaurant<br />
bietet seinen Gästen vierzig Sitzplätze,<br />
um sich rundum wohlzufühlen.<br />
In LENK‘S frischer Küche werden Pizza,Pasta<br />
und Suppenohne den Einsatz<br />
von Konservierungsstoffen zubereitet.<br />
Darüber hinaus gibt esauch schmackhafte<br />
Gerichte für Veganer und Vegetarier.<br />
Aber nicht nur für Gäste, die vor<br />
Ort sind, ist gesorgt. Der hauseigene<br />
Lieferservice liefert Ihnen gerne frisch<br />
zubereitete Speisen direkt in Ihr Hotel,<br />
Ihre Ferienwohnung, auf Ihr Boot oder<br />
aufden Campingplatz-unddas in ganz<br />
Waren (Müritz). Wir empfehlen Ihnen<br />
auch, die regelmäßig wechselnden und<br />
köstlichen Tagesangebote auszuprobieren.<br />
LENK‘S frische Küche hat täglich von<br />
17 bis 21Uhr geöffnet, einschließlich<br />
Feiertagen. Während der Mittagszeit<br />
sind wir von Montag bis Freitag von<br />
11 bis 14 Uhr für Sie da. Das gesamte<br />
Team freut sich auf Ihren Besuch und<br />
heißt Sie herzlich willkommen.
Freizeit 33<br />
Leckere Liköre von der Wasserburg Liepen<br />
Die alte Wasserburg<br />
steht in der Müritz-<br />
Region und steckt<br />
voller Geschichten und<br />
Köstlichkeiten.<br />
Für romantische Seelen ist<br />
die Wasserburg Liepen genau<br />
das Richtige. Eingebettet<br />
in eine atemberaubende<br />
Landschaft liegt sie östlich<br />
des Malchiner Sees und<br />
nördlich der Müritz. Wer<br />
würde hier schon eine Burg<br />
vermuten? Um so erstaunlicher<br />
und schöner ist ein<br />
Rundgang über die Insel.<br />
Im Jahr 1337 wurde die<br />
Adelsfamilie Hahn, deren<br />
Stammsitz Basedow in der<br />
Nähe war, mit der Burganlage<br />
und dem Gut Liepen belehnt.<br />
Nach der Enteignung<br />
im Jahr 1945 besitzt die<br />
Familie Hahn seit 2015 wieder<br />
die Wasserburg und lebt<br />
auch privat dort.<br />
Im Inneren richtete unter anderem<br />
die „Hahnsche Gutsmanufaktur“<br />
ein. Im Hofladen<br />
gibt es den berühmten<br />
Bitterlikör „Alte Pomeranze“.<br />
(Pomeranzen sind die<br />
Urform der Orangen.) Die<br />
„Alte Pomeranze“ wird heute<br />
in traditioneller Weise hergestellt.<br />
Jeder Arbeitsschritt<br />
wird in liebevoller Handarbeit<br />
durchgeführt und<br />
unterliegt einer strengen<br />
Qualitätskontrolle, erzählt<br />
GräfinVerena Hahn, die sich<br />
als Likörproduzentin darum<br />
kümmert. Der edle Tropfen<br />
kann im historischen Burgkeller<br />
verkostet werden. hn<br />
Die Wasserburg Liepen ist umgeben von einem großen<br />
Teich und Gräben.<br />
Foto: Hartmut Nieswandt<br />
Schliemanns Welt entdecken!<br />
Im ehemaligen Pfarrhaus im idyllischen Ankershagen<br />
befindet sich das weltweit einzige Museum,<br />
welches sich mit dem TrojaAusgräber Heinrich<br />
Schliemann beschäftigt. Sein wechselvoller Lebensweg<br />
vom mecklenburgischen Pfarrsohn, zum<br />
russischen Großkaufmann, Multimillionär bis hin<br />
zum fortschrittlichen Wissenschaftler und weltbekanntenArchäologen<br />
stehenimFokus der Ausstellung.<br />
Für Begeisterung sorgen zahlreiche originale<br />
Fundstücke aus den Trojagrabungen und die goldenen<br />
Nachbildungen der Schatzfunde. Interaktive<br />
Medienstationen liefern zusätzlich spannende<br />
Informationen zum jeweiligen Lebensabschnitt. Im<br />
Obergeschoss des Museums werden wechselnde<br />
Sonderausstellungen präsentiert.<br />
Ein Museumspfad, Wissensstationen sowie das<br />
ehemalige Kinderzimmer Schliemanns im Dachgeschoss<br />
machen dieAusstellungfür Kinder erlebbar.<br />
Aufdem Außengelände können derarchäologische<br />
Spielplatz und das prächtige, 6Meter hohe und 10<br />
Meter lange „Trojanische Pferd“ von Kindern ausgiebig<br />
erforscht werden. Der malerische Museumspark,<br />
mit seinem weitläufigen Spazierweg, der am<br />
sagenumwobenen „Silberschälchen“ vorbeiführt,<br />
bietet ruhige Plätze zum Entspannen. Das einstige<br />
Stallgebäude dient heute für Veranstaltungen und<br />
beherbergt das kleine Museumsbistro.<br />
Das Museumsbistro ist Dienstag bis Sonntag von<br />
10 bis 17Uhr geöffnet.<br />
Alle Termine im Überblick und weitere Informationen<br />
auf www.schliemann-museum.de<br />
Anmeldungen zuVeranstaltungen sind per E-Mail<br />
an service@schliemann-museum.de oder während<br />
der Öffnungszeiten telefonisch unter 039921-3252<br />
möglich.<br />
Programm-Highlights <strong>2024</strong><br />
Öffnungszeiten Aprilbis Oktober<strong>2024</strong>:<br />
Dienstag bis Sonntagvon 10 bis18Uhr<br />
Sonderausstellungab01. Maibis 31. Juli <strong>2024</strong><br />
„Bismarck:Mensch-Macht-Mythos“<br />
•So.,19.05. InternationalerMuseumstagermäßigterEintrittfür<br />
alle Besucher<br />
•Sa.,01.06. Kinderfest mit Schiffstaufe derBiremeim<br />
Museumspark -Eintritt frei<br />
•Mi., 12.06. Schliemann Spezial<br />
•Sa.,29.06. Familientag-„Die Welt desOdysseus –<br />
Irrfahrt und mythische Wesen“<br />
•So.,21.07. GriechischesFest<br />
•Sa.,03.08. Tanzfest derDeutschenTanzkompanie<br />
im Museumspark<br />
Sommer-Ferienwerkstatt „SUPERHELDEN DERANTIKE!“<br />
vom25.07. -29.08.<strong>2024</strong> jeweilsdonnerstags<br />
von11-14 Uhr, 5Europro Person<br />
fürSchüler (7-13Jahre),Anmeldung vorab erforderlich<br />
•Sa.,31.08.Wanderkino im Museumspark<br />
21.07.<strong>2024</strong>, 10–18UHR<br />
GRIECHISCHES FEST<br />
ATTRAKTIONEN FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />
GRIECHISCHESPEZIALITÄTEN<br />
LIVE-MUSIK MIT KONSTANTINOS MANOLIS<br />
Das gesamteProgrammimÜberblick:<br />
www.schliemann-museum.de<br />
SCHLIEMANN-MUSEUM ANKERSHAGEN<br />
Lindenallee1|17219 Ankershagen<br />
www.schliemann-museum.de<br />
ANZEIGE
34 Freizeit<br />
Elf Ausflugstipps für den<br />
Freizeitkick zwischendurch<br />
Neon Schwalbenschwanz,<br />
Passionsfalter, Weiße<br />
Baumnymphe: Bis zu2000<br />
Schmetterlinge flattern durch<br />
die Schmetterlingsfarm<br />
Trassenheide. Besucher fühlen<br />
sich sofort in den inden Urwald<br />
versetzt. Denn die tropischen<br />
Falter leben zwischen exotischen<br />
Pflanzen und Tieren wie Ara-<br />
Papageien, Riesenschildkröten,<br />
Skorpionen und Insekten.<br />
schmetterlingsfarm.de<br />
Im Land der Tausend Seen gibt es neben all den Sehenswürdigkeiten eine<br />
reichhaltiges Angebot anFreizeitspaß –eine Auswahl stellen wir vor.<br />
Foto: HTM Peenemünde<br />
Foto: Marcel Laggai<br />
Foto: Schmetterlingsfarm Trassenheide<br />
Foto: SPSG/Leo Seidel<br />
Das größte militärische<br />
Forschungszentrum Europas<br />
stand einst inPeenemünde.<br />
Von1936 bis 1945 wurden dort<br />
Waffensysteme erforscht, die ab<br />
1944 im Zweiten Weltkrieg zum<br />
Einsatz kamen. Das Historischtechnische<br />
Museum arbeitet<br />
dieses Stück der deutschen<br />
Militär-Geschichte auf und gibt<br />
Einblicke in das Leben der<br />
Menschen in Peenemünde.<br />
museum-peenemuende.de<br />
Foto: TimSiegert-batcam - adobe.stock.com<br />
Foto: Falko Göthel - adobe.stock.com<br />
Christian Ludwig II. hat sich<br />
als Herzog von Mecklenburg-<br />
Schwerin unsterblich gemacht,<br />
als erdas Dorf Klenow 1754<br />
in Ludwigslust, kurz Lulu,<br />
umbenannte. Die Handschrift<br />
alter Baumeister ist in Lulu gut<br />
erkennbar. Viele Gebäude sind<br />
in Schuss –die früheren Palais<br />
und Häuser für Herrschaften<br />
und Bedienstete. Krönung des<br />
Ensembles: Schloss Ludwigslust.<br />
Kent Nagano, Montserrat<br />
Caballé, Chris de Burgh oder die<br />
Berliner Philmarmoniker –große<br />
Stars der Musik standen in der<br />
Konzertkirche Neubrandenburg<br />
schon auf der Bühne. Akustik und<br />
Ambiente sind einzigartig, die<br />
neue Orgel ist eine Offenbarung.<br />
Ein moderner Konzertsaal<br />
hineingebaut injahrhundertealte<br />
Backsteinmauern.<br />
konzertkirche-nb.de<br />
In Hohenzieritz trifft Schwermut<br />
auf Anmut: ImSchloss verstarb<br />
die berühmte Königin Luise<br />
von Preußen. Ihr Sterbezimmer<br />
wurde zum Andachtsraum.<br />
Seither ist Hohenzieritz ein<br />
vielbereister Erinnerungsort.<br />
Und auch die Andacht hat<br />
ihren Platz, denn das Schloss<br />
Hohenzieritz hat einen der<br />
schönsten Landschaftsgärten in<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
©StockVector -adobe.stock.com
Freizeit 35<br />
Foto: www.klostermuehle-boitzenburg.de<br />
Schnallen Sie sich an für eine<br />
authentische Reise ins 18.<br />
Jahrhundert. Umfangreiche<br />
Restaurierungsarbeiten inden<br />
vergangenen Jahren sorgten<br />
dafür, dass das Schloss in<br />
Rheinsberg heute wieder<br />
im Originalzustand erstrahlt.<br />
Das Rokoko-Kleinod mit<br />
einem Hauch von Sanssouci<br />
beherbergt übrigens zudem das<br />
Kurt-Tucholsky Museum.<br />
Foto: thepeacockbrothers<br />
Foto: Mirko Runge<br />
Museum Klostermühle<br />
Boitzenburg. Die Mühle hat<br />
historisch schon einiges auf<br />
dem Buckel. 1271 das erste Mal<br />
erwähnt, steht der gesamte<br />
Mühlenkomplex mittlerweile<br />
unter Denkmalschutz. Das<br />
Mühlwerk funktioniert immer<br />
noch, und bei Führungen wird<br />
so manches skurriles Geheimnis<br />
gelüftet. klostermuehleboitzenburg.de<br />
Foto: ©BÄRENWALD Müritz<br />
Foto: ArTo - adobe.stock.com<br />
Das Müritzeum in Waren an<br />
der Müritz bietet Deutschlands<br />
größte Aquariumslandschaft für<br />
heimische Süßwasserfische. Ein<br />
echtes Naturerlebniszentrum<br />
für die Mecklenburgische<br />
Seenplatte. Die Gäste streifen<br />
entspannt durch Wald-,<br />
Vogel- und Wasserwelten und<br />
wandern entspannt durch<br />
den Museumsgarten rund um<br />
den idyllischen Herrensee.<br />
mueritzeum.de<br />
Für Nervenkitzel ist bei<br />
der Wasserskiseilbahn<br />
Neubrandenburg gesorgt.<br />
Egal, obMonoski, Paarski,<br />
Wakeboard oder Kneeboard:<br />
Für jeden ist etwas dabei. Auf<br />
dem Wasser gibt essowohl<br />
für Anfänger als auch für<br />
Fortgeschrittene verschiedene<br />
Hindernisse, die abgefahren<br />
werden können.<br />
wasserski-seilbahn.de<br />
Im BÄRENWALD Stuer machen<br />
Bären nur das, was sie wollen:<br />
Baden, dösen, spielen oder<br />
fressen. Die großen Waldgehege<br />
bieten den Bären ein gutes<br />
Leben, nachdem sie aus<br />
schlechten Haltungen gerettet<br />
wurden. Hier erfahren die Gäste<br />
mehr über die Schicksale der<br />
Bären, gleichzeitig gibt es viele<br />
Spiel- und Infostationen.<br />
baerenwald-mueritz.de<br />
Schon mal einen Wal über dem<br />
Kopf gehabt? ImOzeaneum<br />
in Stralsund hängen in<br />
einer 20Meter hohen Halle<br />
nachgebildete Wale in<br />
Lebensgröße von der Decke.<br />
Auch echte Meeresbewohner<br />
wie Haie oder Rochen können<br />
im Ozeaneum bestaunt werden<br />
–einem der meistbesuchten<br />
Museen Norddeutschlands.<br />
ozeaneum.de
36 Familie<br />
Ein fulminantes Seeräuber-Spektakel auf einer der atemberaubendsten Naturbühnen Europas wartet auch indiesem<br />
Sommer auf die große Störtebeker-Fangemeinde aus nah und ferner.<br />
„Prophezeiung umweht<br />
Bühnenluft“<br />
Die Störtebeker-Festspiele auf der Insel Rügen starten in ihre 30. Spielzeit. Neben dem<br />
Hauptdarsteller Moritz Anton Stephan sind bewährte und neue Akteure auf der Naturbühne<br />
Ralswiek zu erleben. Kommt es diesmal zur finalen Freiheitsrede des Freibeuters?<br />
„Männer, alles klar machen!“ ruft<br />
Klaus Störtebeker alias Moritz Stephan<br />
seinen kampferprobten Mannen<br />
zu. Die Koggen der Freibeuter sind zu<br />
Wasser gelassen. DieSegel gesetzt.Für<br />
einen Sommer vollerAbenteuer nimmt<br />
der legendäre Seeräuber wieder Kurs<br />
auf Rügen. Unter der Flagge der Piraten<br />
entern raubeinige Likedeeler eine<br />
der größten Freilichtbühnen Europas<br />
und schlagen ein weiteres Kapitel<br />
um Geld, Macht, Liebe auf. Mit spektakulären<br />
Stunts, beeindruckenden<br />
Spezialeffekten und einer Geschichte,<br />
die indas Hamburg des Jahres 1401<br />
entführt, starten die Festspiele in ihre<br />
nunmehr 30. Spielsaison. Ein unvergessliches<br />
Theatererlebnis unter freiemHimmel,<br />
dassichpassionierte Störtebeker-Fans<br />
nicht entgehen lassen.<br />
Wenn Klaus Störtebeker und sein<br />
Freund Goedeke Michels gegen die<br />
„Pfeffersäcke“ kämpfen und im Namen<br />
der Gerechtigkeit fette Beute<br />
Hausgebackener Kuchen,<br />
Eis und leckere Getränke<br />
laden zum Verweilen ein.<br />
Hofcafe<br />
Hofladen<br />
Regionale Produkte sowie<br />
Fleisch- und Wurst vomeigenenHof.<br />
Unsere Spielescheune<br />
ist bei jedem Wetter geöffnet.<br />
Spielscheune<br />
Gut Marihn •<br />
Rosenallee 1<br />
• 17217 Penzlin OT Marihn<br />
HOFLADEN<br />
CAFÉ &SPIELESCHEUNE<br />
GUT MARIHN<br />
Der Ausflugstipp<br />
für jedes Wetter<br />
Öffnungszeiten bis November:<br />
Mi. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
(sowie an Feiertagen)<br />
Rosenallee 1|17217 Penzlin OT Marihn<br />
direkt an der B192<br />
www.gut-marihn.de
Familie 37<br />
Störtebeker-Darsteller Moritz Anton<br />
Stephan freut sich auf ein neues<br />
Abenteuer.<br />
machen, weht ein Hauch von Seefahrer-Romantik<br />
über Deutschlands<br />
größte Insel. Allsommerlich pilgern<br />
dann Hunderttausende in das kleine<br />
Fischerdörfchen Ralswiek, um das<br />
Spektakel mit über 150 Mitwirkenden,<br />
30 Pferden, wilden Reitern, vier Schiffen<br />
hautnah zu erleben.<br />
Störtebeker-Urgestein Norbert Braun<br />
spielt diesmal gleich zwei Rollen<br />
In Störtebekers Gefolge finden sich<br />
gleichermaßen neue wie altbekannte<br />
Gesichter. Allen voran Störtebeker-<br />
Darsteller Moritz Anton Stephan, der<br />
im geschichtsträchtigen Theatersand<br />
am Großen Jasmunder Bodden groß<br />
wurde. In seinem dritten Festspielsommer<br />
wartet auf ihn eine besondere<br />
Herausforderung. Denn „eine Prophezeiungumweht<br />
dieBühnenluft“,macht<br />
Geschäftsführerin Anna Theresa Hick<br />
neugierig. „Könnte unser Held dieses<br />
Jahr kopflos werden?“ Moritz Stephan<br />
indes bleibt gelassen:Ersei vollerVorfreude<br />
sowohl auf dieses Wagnis, das<br />
er spielerisch reizvoll finde, als auch<br />
auf die „Freiheitsrede“ zum Schluss<br />
des Stückes, „wenn Störtebeker noch<br />
Die Naturbühne Ralswiek ist jeden<br />
Sommer fest inPiratenhand. Diesmal<br />
wird ein rundes Jubiläum gefeiert.<br />
einmal an Zivilcourage appelliert“.<br />
Alles in allem „Abenteuer pur“ für<br />
den Insel-Piraten, zumal auch Haudegen<br />
Goedeke Michels alias Alexander<br />
Hanfland wieder mit von der Partie<br />
ist und an der Seite seines getreuen<br />
Freundes kämpft.<br />
Zur Freude seiner Fangemeinde wird<br />
„Urgestein“ Norbert Braun –der von<br />
1993 bis 2001 den „Seewolf der Meere“<br />
spielte –gleich inzwei Rollen zusehen<br />
und soständig in Aktion sein, verkündetTheaterchefin<br />
Anna-Theresa Hick.<br />
Mit Karin Hartmann mischt imdiesjährigen<br />
Insel-Abenteuer ein weiteres<br />
„Urgestein“ der Störtebeker-Festspiele<br />
mit. 1993 brillierte die Schauspielerin<br />
als Königin von Dänemark, tischte<br />
20 Jahre später als taffe Wirtin Froni<br />
auf, übernahm fünf Sommer später<br />
eine Doppelrolle und kehrt nun im<br />
neuen Stück als Amrei in die Piratenfamilie<br />
zurück.<br />
„Mit Musik geht alles besser“, lautet<br />
seit jeherdas Mottovon Sänger, Entertainer<br />
und Moderator Wolfgang Lippert.Seit<br />
2001 dabei, wird erimneuen<br />
Piratenstück einmal mehr als Balladensänger<br />
Abelin die Herzen des Publikums<br />
erobern. Die musikalische<br />
Vorlage dafür liefert in altbewährter<br />
Weise der bekannte Film-Komponist<br />
Rainer Oleak, der seit über zwei Jahrzehnten<br />
die Songs für das Mittelalter-<br />
Spektakel arrangiert.<br />
Und wenn dann allabendlich der „Albatros“-Karat-Song<br />
erklingt und über<br />
die traumschöne Insel hallt, trägt<br />
er die Kunde von Mund zu Mund:<br />
„Es ist Störtebeker-Zeit“. Ein neues<br />
Abenteuer ruft. Tollkühne Piraten,<br />
überwältigende Gefühle und ein dramatisches<br />
Finale entführen die ZuschauerineinemittelalterlicheWeltund<br />
verströmen Festspielflair. „Aber nur<br />
für einen Wimpernschlag der Geschichte<br />
…“ Gerlinde Bauszus<br />
„Hamburg 1401“ startet am15. Juni.<br />
Gespielt wird biszum 31.August<strong>2024</strong>,<br />
immer Montag bis Samstag,jeweils ab<br />
20 Uhr auf der Naturbühne Ralswiek.<br />
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„Könige der Lüfte“<br />
Die Falknerei Walter kapert an<br />
den Spieltagen den Ralswieker<br />
Bühnensand und präsentiert eine<br />
unterhaltsame Flugvorführung<br />
mit ihren atemberaubenden<br />
Greifvögeln. Musikalisch untermalt<br />
kreisen Adler, Falken, Bussarde<br />
im Aufwind, mit gewaltigen<br />
Flügelspannen inspektakulären<br />
Flugmanövern. Die Vögel werden<br />
im freien Flug mit ausführlichen<br />
Erläuterungen zu Biologie und<br />
Lebensweise der jeweiligen Arten<br />
vorgestellt. Karten zum Vorprogramm<br />
können separat gebucht werden.<br />
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38 Familie<br />
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum wird<br />
75 Jahre alt. Foto: Ekkhard Kruse<br />
Stavenhagen feiert<br />
seinen berühmtesten<br />
Sohn indiesem Jahr<br />
gleich dreifach<br />
An der Grundschule Stavenhagen wurde<br />
dieses Reuterbild enthüllt. Foto: KirstenGehrke<br />
Die Fans von Fritz Reuter haben <strong>2024</strong> viel zu feiern:<br />
den 150. Todestag des bekanntesten Plattdeutsch-<br />
Schriftstellers und den 75. Jahrestag der Gründung<br />
des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Außerdem<br />
schmückt sich die Stadt Stavenhagen seit 75 Jahren<br />
mit dem Zusatz „Reuterstadt“.<br />
Fritz Reuter thront seit 1911 auf dem Sockel vor seinem Geburtshaus in<br />
Stavenhagen.<br />
Foto: Thoralf Plath<br />
Fritz Reuter hat esschon immer gewusst<br />
–und in seinem Buch über seine<br />
Vaterstadt sogar schriftlich festgehalten:<br />
Stavenhagen ist der Mittelpunkt<br />
der Welt. „Es fehlt ihr nur, daß sie an<br />
der Ostsee belegen wäre, dann wäre<br />
sie eine Seestadt“. Nun denn, Reuter<br />
(1810–1874) war eben ein begnadeter<br />
Heimatdichter – und zu seiner Zeit<br />
einer der bestbezahlten Autoren. Geschrieben<br />
hat erauf Plattdeutsch, seine<br />
Bücher wurden weltweit über vier<br />
Millionen Mal verkauft.<br />
In Stavenhagen widmet sich das Reuter-Museum<br />
dem Meister. Seit einem<br />
guten Jahr wird es von Torsten Jahn<br />
geführt. Einige seiner Anfangsversprechen<br />
hat er zusammen mit seinen<br />
Mitarbeitern bereits erfüllt. Er<br />
wolle „dem Ganzen einen modernen<br />
Rahmen geben“, das Museum müsse<br />
„digitaler“ und „wissenschaftlicher“<br />
werden. Es gibtmittlerweileeine neue<br />
Internetseite –übersetztins Englische<br />
und Niederdeutsche (!) – mit vielen<br />
Verweisen auf aktuelle Veranstaltungen<br />
und Partner wie den Förderverein<br />
der Reuter-Museen.<br />
Hervorhebenswert ist insbesondere<br />
der moderne virtuelleRundgang durch<br />
das Museum samt Audio-Erklärungen.<br />
Darauf aufbauend soll es in Zukunft<br />
auch einen Stadtrundgang samt<br />
Audioguide auf den Spuren Reuters<br />
in Stavenhagen geben. Die Anstrengungen<br />
wurden bereits honoriert: mit<br />
deutlich gestiegenen Besucherzahlen<br />
2023 und Anfang <strong>2024</strong> sowie mit dem<br />
verliehenen Tourismuspreis 2023 des<br />
Tourismusverbandes Mecklenburgische<br />
Seenplatte.<br />
Natürlich werden im Jahr des Dreifachjubiläums–150.<br />
Todestag Reuters<br />
am 12.Juli, 75 Jahre Reuter-Museum,<br />
75 Jahre der Zusatz „Reuterstadt“ für<br />
Stavenhagen – zahlreiche Veranstaltungen<br />
geboten.<br />
Der Höhepunkt der Stavenhagener<br />
Festivitäten wird die Festwoche im<br />
Juli sein. Dannheißt es unteranderem<br />
„Eine Stadt spielt Fritz Reuter“. Am<br />
12. und 13. Juli führen Laien auf dem<br />
Marktplatz „Kein Hüsung“ in einer<br />
hochdeutschen Fassung auf. Dass die<br />
Stavenhagener mitziehen, zeigt sich in<br />
der Resonanz. Längst sind alle Rollen<br />
besetzt, sagt Torsten Jahn. Der Hüter<br />
des Reuter-Erbes „muss“ natürlich<br />
auch mitspielen und schlüpft in die<br />
Rolle des Pastors.<br />
fw/behr
Familie 39<br />
Die glücklichen Jahre<br />
des Hans Fallada<br />
In der Feldberger Seenplatte<br />
werden die Erinnerungen<br />
an einen großen deutschen<br />
Schriftsteller wachgehalten.<br />
VonSeen und Wäldern komplett umgeben<br />
zählt der Urlaubsort Carwitz<br />
zu den schönsten Flecken in der<br />
Feldberger Seenlandschaft. Mit dem<br />
alten Fischerdörfchen ist ein großer<br />
Namen verbunden: Der Schriftsteller<br />
Hans Fallada(„Kleiner Mann,was nun?“) lebtevon 1933<br />
bis 1945 mit seiner Familie auf einem Bauernhof am Ende<br />
des Dorfes. Es waren wohl seine glücklichsten Jahre. Das<br />
15 000 Quadratmeter großeAnwesen kann zu weiten Teilen<br />
besichtigt werden. Die Hans-Fallada-Gesellschaft hat als<br />
Museumsbetreiberin das Wohnhaus mit Liebe zum Detail<br />
originalgetreu nachgebildet. Dadurch kommt man Fallada,<br />
dem im Schaffen so genialen Schreiber und imLeben oft<br />
strauchelnden Menschen,erstaunlich nahe.<br />
Ausgerechnet in dem abgeschiedenen Carwitz war der<br />
Schriftsteller ungemein produktiv: Hier schrieb er Bestseller<br />
wie „Der Eiserne Gustav“ oder „Wolf unter Wölfen“.<br />
Und hier konnte sich der gelernte Landwirt auch einer<br />
weiteren Leidenschaft widmen, dem Imkern. Das hübsche<br />
Bienenhäuschen im Garten wurde beispielsweise nach seinen<br />
Ideen errichtet.<br />
Bücher von Hans Fallada werden heutenochverschlungen.<br />
Stefan Knüppel hat dafür folgende Erklärung: „In seinen<br />
Romanen und Geschichten behandelteergesellschaftspolitische<br />
Themen, ohne die große Politik zum Gegenstand der<br />
Handlung zu machen“, sagt der Museumsleiter. „Fallada<br />
schaffte es, die Verwerfungen seiner Zeit herunterzubrechen<br />
auf individuelle Schicksale seiner Figuren. Und das<br />
in einer Sprache, mit der die allermeisten Leser sich identifizieren<br />
konnten –und können!“ Das Geheimnis seines<br />
Hans Fallada<br />
schriftstellerischen Erfolges kann manlaut Knüppel in der<br />
Gegenwart suchen: „Die Probleme sind zum Teil dieselben<br />
oder doch ähnliche, und die Sprache ist noch immer faszinierend.“<br />
Mit anderen Worten: Fallada ist aktueller denn<br />
je –oder einfach zeitlos gut.<br />
Zum Geburtstag des Meisters am 21. Juli lädt das Museum<br />
jährlich zu den Hans-Fallada-Tagen ein. Zu den<br />
Höhepunkten gehören diesmal die Präsentation der Sonderausstellung<br />
„Der Traum vom Fernhören. Literatur im<br />
Rundfunk der Weimarer Republik“ mit Kurator Dr. Peter<br />
Walther sowie eine Lesung mit Rainald Grebe zumThema<br />
„Fallada. Ein Leben im Rausch“.<br />
Sirko Salka<br />
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Das Hans-Fallada-Haus in Carwitz<br />
Foto: Ines Patro<br />
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40 Familie<br />
Templin –die Perle<br />
der Uckermark<br />
Zu den Sehenswürdigkeiten der bereits über<br />
750 Jahre alten Ortschaft gehören neben der<br />
Stadtmauer die St. Georgen Kapelle und das<br />
historische Rathaus auf dem Marktplatz.<br />
Blick durch das Berliner Torauf die Sankt Georgen-Kapelle. Sie ist Templins<br />
ältestes historisches Gebäude.<br />
Foto: UW<br />
Mit einer Länge von 1735 Metern<br />
umarmt die Templiner Stadtmauer<br />
die Innenstadt mit ihren zahlreichen<br />
historischen Bauten. Die St.<br />
Georgen-Kapelle ist das älteste Gebäude<br />
Templins, sie steht hinter dem<br />
Berliner Tor. Die einschiffige, turmlose<br />
kleine Kirche aus dem 14. Jahrhundert<br />
hat alle Kriege und Brände,<br />
auch den totalen Brand der Stadt im<br />
Jahre 1735, überstanden. Ihr heutiges<br />
Aussehen erhielt die Kapelle im<br />
Jahre 1818. Im Inneren befindet sich<br />
ein Flügelaltar mit einer Holzplastik<br />
des Heiligen Georg aus dem 16. Jahrhundert.<br />
Das Akzisehaus wurde einst auf Anordnung<br />
König Friedrich II. errichtet,<br />
hier hatte der Torschreiber „von<br />
allen zuden Stadttoren ein- und ausgehende<br />
Leut‘ eine genau bestimmte<br />
Abgabe“ zu kassieren. Von ehemals<br />
vier Zollhäusern blieb das Akzisehaus<br />
seitlich des Neuen Tores als Einziges<br />
erhalten. 1989 wurde das Akzisehaus<br />
von der Stadt Templin erworben, rekonstruiert<br />
und restauriert.<br />
Alle 25 bis 30 Meter ist in Templin ein<br />
Häuschen in die Mauer integriert und<br />
mit Schießscharten ausgestattet. Solche<br />
Wiekhäuser gibt esvor allem in<br />
Norddeutschland. Durch ihre halbrunde<br />
Form konnte die Außenmauer überwachtwerden;<br />
beieinem Angriffwurde<br />
so der Feind kontrolliert und in Schach<br />
gehalten. Von den ursprünglichen<br />
54 „Kampfhäusern“ sind noch 47erhalten.<br />
Den Mittelpunkt des Marktplatzes<br />
bildet das Rathaus, ein dreigeschossiges<br />
Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.<br />
Nach einem Stadtbrand wurde<br />
es auf den Grundmauern neu errichtet.<br />
Der Entwurf der Fassade stammt<br />
von Johann Gottfried Kemmenter.<br />
Das Rathaus wird von einem Adler<br />
auf der Turmspitze geziert. Dessen<br />
goldene Krone wurde im Mittelalter<br />
abgeschossen, konnte aber vor einigen<br />
Jahren dank eines privaten Spenders<br />
wieder aufgesetzt werden. In der Mitte<br />
des Marktplatzes erhebt sich ein<br />
Kriegerdenkmal, eine Säule mit Kugel<br />
und eisernem Kreuz.<br />
Die Maria-Magdalenen-Kirche, ein<br />
dreischiffiger Hallenbau, steht auf<br />
dem ehemaligen Templiner Friedhof.<br />
1735 brannte sie bisauf den Feldsteinteil<br />
ab. 1749 wurde sie imBarock-Stil<br />
wieder hergestellt. Uwe Werner
Familie 41<br />
Der wilde Westen liegt mitten imOsten<br />
Neben den vielen<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
hat Templin auch die<br />
Westernstadt<br />
El Dorado zu bieten.<br />
Die Kur- und Bäderstadt<br />
Templin liegt auf halbem<br />
Wege zwischen Berlin und<br />
der Ostsee. Zu empfehlen<br />
ist ein Besuch der Westernstadt<br />
El Dorado Templin.<br />
Besucher erleben dort „eine<br />
einzigartige Zeitreise in die<br />
Vergangenheit der amerikanischen<br />
Kultur und Geschichte“.<br />
Auf dem Gelände<br />
des rund 70 000 Quadratmeter<br />
großen Themenpark<br />
am Ufer des Röddelinsees<br />
gibt es einen Saloon, die<br />
Music Hall, ein Bisongehege,<br />
eine Bank, ein Hotel mit<br />
Präsidentensuite, ein Westernfort<br />
und Ranchhäuser,<br />
Indianertipis sowie einen<br />
Wild-West-Spielplatz. Die<br />
Western-Stuntshows und<br />
Indianertänze gehören zu<br />
den Angeboten, die Fahrt in<br />
einer originalgetreu nachgebauten<br />
Postkutsche sowie<br />
Goldsuche in der Goldwaschanlage<br />
In jedem Jahr<br />
dürfen sich die kleinen und<br />
großen Besucher der Westernstadt<br />
El Dorado zudem<br />
auf zusätzliche Programmhöhepunkte<br />
freuen. Ständig<br />
aktualisierte Infor<br />
Zu einem Besuchermagneten<br />
hat sich die im Jahre<br />
2000 eingeweihte Naturtherme<br />
Templin gemausert.<br />
Neben einer Thermalsolebadelandschaft<br />
bietet<br />
das Freizeitparadies eine<br />
Saunalandschaft sowie<br />
einen Wellness- und einen<br />
Therapiebereich. Ein Wellenbecken,<br />
Wasserfall,<br />
Strömungskanal und Grottengang<br />
sowie die Licht-<br />
Wasser-Orgel und drei Sole-Whirlpools<br />
lassen in der<br />
NaturTherme kaum Wünsche<br />
offen. Das gilt für kleine<br />
Wasserratter genauso<br />
wie für Große. UW<br />
www.eldorado-templin.de<br />
www.naturthermetemplin.de<br />
Echte Ureinwohner aus Amerika begeisterten vor einigen<br />
Jahren das Publikum der Westernstadt<br />
Kommt wie gerufen.<br />
Ab Mai im gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte<br />
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*außer an gesetzlichen Feiertagen<br />
**zum Ortstarif
42 Familie<br />
Ein Shoppingbummel in der<br />
„Einkaufsstadt“ Neubrandenburg<br />
150 kleine Läden machen inder Vier-Tore-Stadt den großen Unterschied. Ein Besuch der<br />
776 Jahre alten City lohnt sich aber auch wegen der zahlreichen Kultur- und Freizeitangebote.<br />
Beim Besuch vieler vergleichbarer<br />
deutscher Städte fragt man sich mitunter:<br />
Wo bin ich überhaupt, sieht<br />
ja alles gleich aus, überall dieselben<br />
Handelsketten. Das wird Ihnen in<br />
Neubrandenburg nicht passieren. Sicher,ein<br />
paar „Ketten“haben die auch.<br />
Aber: Die Vier-Tore-Stadt punktet mit<br />
über 150 kleinen Läden, oft vom Inhaber<br />
geführt. Sie machen den großen<br />
Unterschied, sorgen für Abwechslung.<br />
„Das ist das Besondere,das ist, gekoppelt<br />
mit dem klassischen Einkaufscenter<br />
am Marktplatz, die Stärke von<br />
Neubrandenburg“, berichtet Michael<br />
Schröder. Er weiß genau, wovon er<br />
redet. Denn er ist Citymanager der<br />
Stadt und Geschäftsstellenleiter der<br />
Werbegemeinschaft Innenstadt.<br />
Darum kann Michael Schröder auch<br />
gute Tipps geben, wenn man die Neubrandenburger<br />
Innenstadt erkunden<br />
möchte. Das Besondere an so einer<br />
Erkundungstour: Der Gast der Stadt<br />
kann Sightseeing und vergnügliches<br />
Shoppen bestens miteinander verbinden.<br />
Das Zentrum des rund 65000<br />
Einwohner zählenden Ortes befindet<br />
sich innerhalb der historischen Stadtmauer.Sie<br />
ist die besterhaltene Stadtbefestigung<br />
der Backsteingotik in<br />
Europa! Wer also ganz gut zu Fuß ist,<br />
kann die 7,5 Meter hohe und 2,3 Kilometer<br />
lange Mauer mit ihren vier Toren<br />
und 25 Wiekhäusern –das sind in<br />
die Mauer gesetzte bildhübsche Häuschen<br />
–umrunden.<br />
Für den Neubrandenburger Oberbürgermeister<br />
Silvio Witt ist das übrigens<br />
der „Nummer-eins-Tipp für einen Besuch<br />
inder Vier-Tore-Stadt. „Ich empfehlejedem,<br />
innerhalb der Stadtmauer<br />
und auf dem Wall einen Rundgang zu<br />
machen“, erzählte er in einem Nordkurier-Interview.<br />
„Man entdeckt dabei<br />
immer neue schöne Perspektiven zum<br />
Fotografieren“, so Witt.<br />
Auf dem „Kulturfinger“<br />
den Ausblick und Kaffee genießen<br />
Man kann die ganze Tour aber auch<br />
viel gemütlicher angehen. Wer mit<br />
dem Auto kommt, sucht sich erst einmal<br />
einen Parkplatz, zum Beispiel,<br />
mitten in der Innenstadt unter dem<br />
Marktplatz Center. Oder am Ring, auf<br />
dem der Autoverkehr rund um das<br />
Stadtzentrum geführt wird. Michael<br />
Schröder empfiehlt, sich erst einmal<br />
einen Überblick von oben zu verschaffen.<br />
Beste Gelegenheit dazu bietet der<br />
„Kulturfinger“. So wird der 56 Meter<br />
hohe Turm des „Hauses der Kultur<br />
und Bildung“ (HKB) genannt, das immerhin<br />
der damalige Staatsratsvorsitzende<br />
Walter Ulbricht 1965 einweihte.<br />
Blick auf den Marktplatz von Neubrandenburg. VomTurm des HKB (Haus der Kultur und Bildung) hat man einen<br />
wunderbaren Blick über die Stadt und den Tollensesee.<br />
Fotos: Stadt Neubrandenburg/NK-Archiv
Familie 43<br />
Die Konzertkirche ist eine beliebte<br />
Adresse für Veranstaltungen.<br />
sOben auf dem „Finger“ befindet sich<br />
eine Aussichtsplattform und darunter<br />
ein Café. Gut entspannt kann es dann<br />
Losehen. Der Tipp des Citymanagers:<br />
eine Stippvisite im „Koi Fashionstore“<br />
in der Turmstraße. „Dort gibt es Klamotten,<br />
aber auch Deko, regionale<br />
Spezialitäten, Bücher und ein Café<br />
und sogar Liegestühle zum Entspannen.“.<br />
Besonders freut Schröder sich<br />
über die lebendige Innenstadt. „Die<br />
Lücken in der Turmstraße werden<br />
nach und nach geschlossen.“ So sei die<br />
„Boutique Hautnah“ vor ein paar Jahren<br />
in die Turmstraße gezogen, „Käse<br />
Krämer“ hat einen zweiten Standort<br />
in der City und „Weinander“ hat sein<br />
Geschäft erweitert.<br />
Wen nach der weiteren Ladenschau<br />
langsam der Hunger plagt, kann gern<br />
bei „Burger Kult“ einkehren und die<br />
Erfahrung machen, dass kräftige<br />
handgemachte Burger etwas anderes<br />
sind als die Brötchen aus der Fabrik,<br />
die inden Ketten aus der Maschine<br />
fallen.<br />
Schräg gegenüber vom HKB steht<br />
das Marktplatz Center. „Als es um<br />
die Errichtung des Centers ging, befürchteten<br />
viele kleine Geschäftsleute,<br />
dass damit der Einzelhandel kaputtgemacht<br />
wird. Das ist aber nicht so,<br />
das Center zieht noch mehr Leute in<br />
die Stadt“, erklärt der Citymanager.<br />
DieMischungimCenter,durch dieder<br />
Handel noch bunter wird, macht es.<br />
Auch vor der Eröffnung einer Filiale<br />
der Modekette H&M imJahr 2013<br />
und des Marien Carrée (2019) waren<br />
einige Einwohner skeptisch. Nun würde<br />
die Stadt untergehen, unkten sie.<br />
Das genaue Gegenteil ist passiert, ein<br />
buntes Treiben in der City.<br />
Vom Marktplatz sind es wenige Meter<br />
bis zur Marienkirche, die Michael<br />
Schröder die „aufregendste Konzertkirche<br />
Norddeutschlands“ nennt. Die<br />
Wurzeln der Backsteinkirche reichen<br />
zurück bis in das 13. Jahrhundert.<br />
1945 brannte sie bis auf die Außenwände<br />
ab. 30 Jahre später begann<br />
der Wiederaufbau zur Konzertkirche.<br />
Hier geben sich die Stars die Ehre.<br />
2017 schließlich erhielt die Kirche<br />
eine neueOrgel, eine mit70Registern.<br />
Realisiert und finanziert vom hiesigen<br />
Unternehmer Günther Weber!<br />
Übrigens kann man für einen atemberaubenden<br />
Ausblick per Fahrstuhl auf<br />
den 90 Meter hohen Turm fahren und<br />
sich noch einmal einen Überblick verschaffen<br />
über die Stadt der vier Tore.<br />
Hartmut Nieswandt/sis<br />
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www.marina-eldenburg.de<br />
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44 Kultur<br />
Tipp<br />
der Redaktion<br />
Ein TaginKarls<br />
Erlebnisdorf<br />
In Karls Erlebnisdörfern dreht sich<br />
alles um das Lieblingsfrüchtchen<br />
der Deutschen –umErdbeeren.<br />
Die köstlichen Kugeln werden in<br />
den Freizeitparks auf kreativste<br />
Weise vermarktet. Marmeladen,<br />
Torten, Weine und Liköre<br />
gehören ins Sortiment, aber auch<br />
Rucksäcke, Damenhausschuhe,<br />
Trinkbecher oder Weinstopper<br />
–alles im Zeichen der Erdbeere.<br />
Herzstück sind Karls Manufakturen,<br />
in denen es erdbeerlecker nach<br />
frischen Backwaren, Bonbons oder<br />
Marmelade duftet. Die knallbunten<br />
Markthallen lassen keine Wünsche<br />
offen –für den Eigenbedarf oder<br />
als Geschenkidee. Bei den Kids<br />
und manch Erwachsenem sorgen<br />
Fahrgeschäfte wie die Raupen-<br />
Achterbahn oder das Traktor-<br />
Rennen für Glücksmomente.<br />
In Mecklenburg-Vorpommern<br />
betreibt Karls Tourismus Standorte<br />
auf Usedom, Rügen und bei<br />
Rostock. Infos unter www.karls.de<br />
Karls Erlebnis-Dorf<br />
Caspar David Friedrich, Der Greifswalder Marktplatz mit der Familie Friedrich,<br />
1818 Pommersches Landesmuseum, Greifswald<br />
Greifswald feiert seinen<br />
berühmtesten Sohn ein<br />
volles Jahr lang<br />
Vor250 Jahren wurde der Maler Caspar David Friedrich in<br />
der Hansestadt Greifswald geboren. Das Jubiläum wird groß<br />
gefeiert, allein im Pommerschen Landesmuseum wurde viel<br />
Zeit indie Vorbereitungen investiert. Nun endlich darf gefeiert<br />
werden. Parallel laufen bereits weiterführende Projekte an.<br />
SIRKO SALKA<br />
Redaktionsleiter bei Labhard<br />
Medien in MV<br />
An einer Persönlichkeit führt <strong>2024</strong> in<br />
Mecklenburg-Vorpommern kein Weg<br />
vorbei. Die Rede ist natürlich vom<br />
Maler Caspar David Friedrich, dessen<br />
250. Geburtstag deutschlandweitwird.<br />
Greifswald spielt dabei eine zentrale<br />
Rolle. Denn der „berühmteste Pommer<br />
der Welt“ –wieder ervon der Leiterin<br />
des dortigen Pommerschen Landesmuseums<br />
gern genannt wird, wurde am<br />
5. September 1774 inder Hansestadt<br />
geboren.<br />
Lauf Slenczka ist er „eine Ikone der<br />
Romantik. Unter den Top 10 der deutschenMaler<br />
steht er auf Platz2,direkt<br />
hinter Albrecht Dürer.“Für Mecklenburg-Vorpommern<br />
sei er ihrer Einschätzung<br />
nach der „vielleicht wichtigste<br />
Kulturbotschafter überhaupt“.<br />
Das Pommersche Landesmuseum verfügt<br />
mit sechs Gemälden, mehr als<br />
60 Zeichnungen und Druckgrafiken<br />
und zahlreichen Archivalien und Briefen<br />
über eine der umfangreichsten
Kultur 45<br />
David Friedrich. Heimatstadt“ unter<br />
anderem das Werk „Wiesen bei Greifswald“<br />
vom 16. Oktober bis 5.Januar<br />
2025 im Pommerschen Landesmuseum<br />
besichtigt werden.<br />
Im September folgt die offizielle Geburtstagsparty:<br />
Unter dem Motto „Kuchen<br />
für Caspar“ veranstaltetdie Stadt<br />
Greifswald amSamstag, 5. September<br />
auf dem Marktplatz eine Feier mit Geburtstagskuchen,<br />
Theater und Musik.<br />
Eröffnet worden war das Friedrich-<br />
Jahr in Greifswald in der Taufkirche<br />
des Malers, der St. Nikolai.<br />
Mit einer „Galerie der Romantik“ will<br />
dasPommerscheLandesmuseum,über<br />
<strong>2024</strong> hinaus „zu einem Ort der erlebnisreichen<br />
Vermittlung von Leben und<br />
Werk Caspar David Friedrichs“ werden,<br />
so Slenczka.<br />
Behr/sis<br />
www.pommerscheslandesmuseum.de<br />
Albert Freyberg, Bildnis Caspar David<br />
Friedrich, 1840<br />
Pommersches Landesmuseum, Greifswald<br />
Sammlungen an Originalmaterialien<br />
aus Caspar David Friedrichs Leben<br />
und Werk weltweit. Zu sehen sind diese<br />
Werke in einer ersten Sonderausstellung<br />
des Museums unter demTitel<br />
„Caspar David Friedrich. Lebenslinien.<br />
Eine Wanderung in Zeichnungen<br />
&Bildern“ noch bis zum 4. August.<br />
Friedrichs Kreidefelsen von Rügen<br />
sind erstmals in der Heimat zusehen<br />
Die zweite Sonderausstellung mit dem<br />
Titel „Caspar David Friedrich. Sehnsuchtsorte“<br />
ist vom 18. August bis<br />
6.Oktober zugänglich. Höhepunkt dieserAusstellung<br />
ist das Hauptwerk des<br />
Malers. „Kreidefelsen auf Rügen“.<br />
Das weltberühmte Gemälde, das heute<br />
im Schweizer Winterthur zu Hause<br />
ist, wird zum ersten Mal in Friedrichs<br />
Heimatregion zusehen sein. „Ein lang<br />
ersehntes Treffen von Bild und Landschaft<br />
nach über 200 Jahren“, freut<br />
sich Museumsleiterin Slenczka. „In<br />
Verbindung mit weiteren Meisterwerken<br />
des Künstlers wie den Darstellungen<br />
des ‚Greifswalder Hafens‘ oder<br />
der ‚Ruine Eldena im Riesengebirge‘<br />
erschließen sich seine ‚Sehnsuchtsorte‘<br />
inPommern und darüber hinaus“,<br />
erklärt sie. Erweitert wird die Präsentation<br />
durch eine Friedrich-Hommage<br />
des Fotografen Volkmar Herre, der die<br />
„Kreidefelsen“ mitder Camera obscura<br />
vor Augen führt.<br />
Im Rahmen der dritten Sonderausstellung<br />
kann unter demTitel „Caspar<br />
Caspar David Friedrich, Kreidefelsen auf Rügen, 1818 ©Kunst Museum<br />
Winterthur, Stiftung Oskar Reinhart,<br />
Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)
46 Kultur<br />
Das Wiener<br />
Lebensgefühl<br />
wird Neustrelitz<br />
mitreißen<br />
Im „Walzertraum“ schwelgen diesmal die<br />
Festspiele imSchlossgarten, DAS musikalische<br />
Freilicht-Ereignis der Seenplatte.<br />
Das Freilicht-Herz schlägt<br />
im Dreivierteltakt: „Ein<br />
Walzertraum“ soll im Sommer<br />
auf dem Neustrelitzer<br />
Schlossberg das Publikum<br />
zum Schwelgen bringen. Der<br />
Intendant der Theater und<br />
Orchester GmbH tog, Sven<br />
Müller, nennt es „ein Geschenk“,<br />
nun auch „die letzte<br />
große Operette, die noch<br />
nicht hier gespielt wurde“<br />
aufzubieten. Immerhin sorgen<br />
jene launig-leichten Musikstücke<br />
schon seit fast 25<br />
Jahren in der Residenzstadt<br />
für Begeisterung. es sind<br />
Deutschland größte Operettenfestspiele.<br />
In bester Manier des Genres<br />
stellt der „Walzertraum“ biederen,<br />
gar zu ordentlichen<br />
Verhältnissen eine Welt<br />
von Lust und Leidenschaft<br />
gegen. Mittendrin der fesche<br />
Wiener Leutnant Niki, der<br />
in ein provinzielles deutsches<br />
Fürstentum einheiraten<br />
soll, um einen Thronfolger<br />
zu zeugen. Doch in der<br />
Hochzeitsnacht locken ihn<br />
heimatliche Walzerklänge<br />
zu einer Damenkapelle und<br />
deren quirliger Dirigentin<br />
–wie wird dieses Spiel zwischen<br />
zwei Frauen wohl ausgehen?<br />
Auf jeden Fall wird‘s ein<br />
Heimspiel für Laura Scherwitzl,<br />
selbst ein sprühendes<br />
Der Schlossberg Neustrelitz,<br />
die ideale Kulisse Foto: sis<br />
Die Residenzstadt kann sich auf einen Klassiker freuen.<br />
Wiener Madel, das in fast<br />
acht Jahren ander togschon<br />
in vielen Rollen begeisterte,<br />
zuletzt etwa als kecke Adele<br />
in der „Fledermaus“ oder<br />
als DJane Anna im Musical<br />
„The Famous Door On<br />
Swing Street“. Im „Walzertraum“<br />
erobert sie nun im<br />
Sturm das Herz des frisch<br />
vermählten Niki, dem aber<br />
auch seine Prinzessin Helene<br />
keineswegs gleichgültig<br />
sein kann.<br />
Auf jeden Fall bringen Wiener<br />
Walzer und Wiener<br />
Schmäh das Lebensgefühl<br />
der „großen weiten Welt“<br />
auf die Freilichtbühne, verspricht<br />
Regisseur Roman<br />
Hovenbitzer, der zu Beginn<br />
der 2000er Jahre schon<br />
mehrfach am Neustrelitzer<br />
Theater inszeniert hatte.<br />
Importiert wird besagter<br />
Schmäh gewissermaßen<br />
mit der Bahn –sodas tragende<br />
Motiv im Bühnenbild<br />
von Hermann Feuchter.<br />
Ein durchaus doppelbödiges<br />
Motiv, denn wenn der Prinzgemahl<br />
die Erbfolge-Erwartungen<br />
nicht einlösen kann,<br />
droht ihm dasAbstellgleis.<br />
Auch international war die<br />
Operette einst ein Renner<br />
Damit neben den großen Ensemblebildern<br />
auch kleine,<br />
charmante „Hinterzimmerszenen“<br />
bestehen können,<br />
bringt das Team weitere<br />
Waggons ins Spiel, darunter<br />
einen „Wiener Party-Wagen“,<br />
dessen Inneres einer<br />
Kuchenvitrine nachempfunden<br />
ist. Vor allem aber können<br />
die Wagen auf der Bühne<br />
frei bewegt werden und<br />
sind nicht auf eingefahrene<br />
Gleise angewiesen – wenn<br />
das nicht sinnbildhaft ist!<br />
Musikalisch werde das<br />
Stück „alle Erwartungen erfüllen“,<br />
verweist Kapellmeister<br />
Daniel Klein auf üppige<br />
Orchesterklänge und eingängige<br />
Melodien zwischen<br />
preußischem Marsch- und<br />
schwelgerischem Walzertakt.<br />
Inseiner Entstehungszeit<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />
in der „silbernen“<br />
Operetten-Ära habe das<br />
international erfolgreichste<br />
Stück von Oscar Straus sogar<br />
„Die Lustige Witwe“ des<br />
Zeitgenossen Franz Léhar<br />
überflügelt, weiß Regisseur<br />
Hovenbitzer. Selbst in London,<br />
Paris, New York sei es<br />
aufgeführt worden; in der<br />
Hollywood-Verfilmung „Der<br />
lächelnde Leutnant“ von<br />
Ernst Lubitsch spielte der<br />
elegante Maurice Chevalier<br />
die männliche Hauptrolle.<br />
Für die Opulenz der Neustrelitzer<br />
Inszenierung sorgen<br />
das Musiktheater-Ensemble<br />
mit Solisten, zwei<br />
Chöre, die Neubrandenburger<br />
Philharmonie und<br />
die Deutsche Tanzkompanie.<br />
13 Mal wird die Operette<br />
auf dem Schlossberg zu erleben<br />
sein. Premiere ist am<br />
12.Juli. Susanne Schulz<br />
www.tog.de
Kultur 47<br />
Den Sommer über finden in Mecklenburg-Vorpommern Konzerte der Festspiele MVstatt.<br />
Das Saxophon sorgt diesen<br />
Sommer für Stimmung<br />
Foto: Felix Bröde<br />
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern präsentieren <strong>2024</strong> wieder ein ebenso anspruchsvolles<br />
wie unterhaltsames Programm. Preisträger inResidenz ist diesmal ein Saxophon-Quartett.<br />
Von Anklam bis Wismar,<br />
vom Nachwuchs bis zum<br />
großen Star –gewohnt klassisch<br />
und lässig wird es im<br />
Sommer bei den Festspielen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
(MV) zugehen. Von Mitte<br />
Juni bis Mitte September<br />
finden landesweit 130<br />
Veranstaltungen statt. An<br />
92 Locations werden Konzerte<br />
aufgeführt, darunter<br />
ein paar der schönsten<br />
Sehenswürdigkeiten. Das<br />
macht den Reiz der Musikreihe<br />
aus. Insbesondere die<br />
Open-Airs sorgen für unvergessliche<br />
Momente. Neben<br />
der Hauptspielzeit gibt es<br />
seit einigen Jahren auch für<br />
den Festspiel-Frühling und<br />
-Winter.<br />
Die Crew von Festival-Intendantin<br />
Ursula Haselböck<br />
hat also viel zu organisieren<br />
ist – angefangen vom Catering<br />
für die Künstler bis<br />
hin zum „Einsammeln“ der<br />
Festival-Stühle nach den<br />
Konzerten. Insbesondere in<br />
den Sommertagen ist die<br />
Mannschaft fast täglich auf<br />
Achse.<br />
Was das Publikum nicht<br />
mitbekommt, ist die Organisation<br />
des Programms für<br />
die kommenden Saisons.<br />
„Wir planen generell lange<br />
voraus, mindestens zwei<br />
Jahre“, sagt Ursula Haselböck.<br />
Das hat vor allem damit<br />
zutun, dass Stars wie<br />
IvetaApkalna, Julia Fischer<br />
oder DanielHopelangfristig<br />
ausgebucht sind.<br />
Sie sorgen in der Regel für<br />
volle Häuser, auch bei den<br />
Festspielen. Sospielte Iveta<br />
Apkalna Ende vergangener<br />
Woche inder ausverkauften<br />
Konzertkirche. Daher wäre<br />
es ratsam, sichfür ihreFestspielkonzerte<br />
<strong>2024</strong> schon<br />
einmal Tickets zu sichern:<br />
Die lettische Organistin ist<br />
am 11. Juli mit Mitgliedern<br />
der Berliner Philharmonie<br />
undam5.Dezember mit der<br />
Neubrandenburger Philharmonie<br />
in Neubrandenburg<br />
zu erleben.<br />
Einer, der von Beginn an<br />
Stammgast der Festspiele<br />
MV ist, ist der Geiger Daniel<br />
Hope, der 2023 sogar<br />
seinen 50. Geburtstag mit<br />
einem Konzert in Ulrichshusen<br />
beginn. Natürlich<br />
ist er auch <strong>2024</strong> wieder mit<br />
von der Partie. „Bei Daniel<br />
Hopeist es besonders schön,<br />
dass er immer wieder auch<br />
mit neuen Ideen kommt,die<br />
wir dann versuchen, aufzunehmen“,<br />
sagt Ursula Haselböck.<br />
Man darf gespannt sein,<br />
wenn Hope im Sommer<br />
mehrere Konzerte mit dem<br />
Signum Saxophone Quartet<br />
bestreitet, das als Artist<br />
in Residence der Festspiele<br />
ausgewählt wurde.<br />
Ein Saxophon-Quartett<br />
als bestimmende Künstler<br />
eines Klassik-Festivals. Ist<br />
das nicht ein Widerspruch?<br />
Ursula Haselböck schüttelt<br />
mit dem Kopf. „Zwischen<br />
ACDC und Bach können<br />
die Männer alles spielen.<br />
Die sind soetwas von festspielig“,<br />
schwärmt die Intendantin<br />
schon jetzt vom<br />
kommenden Sommer.<br />
www.festspiele-mv.de<br />
Als Preisträger in Residence ist das Saxophon-Quartett<br />
Signum auf 23Konzerten zuerleben.<br />
Foto: Nikolaj Lund
48 Kultur<br />
Sommertheater mit viel Musik<br />
©tog.de<br />
Musical „Cabaret“<br />
Diesen Sommer verwandelt sich das Neubrandenburger Schauspielhaus in den legendären Kit-Kat-Klub. Das war und ist so<br />
ziemlich der spannendste, da verruchteste Laden in Berlin! Nach dem Vorjahres-Kracher „Ein Käfig voller Jahren“ führt das<br />
„Sommerspektakel“ diesmal in die goldenen Zwanziger. Frisch in Berlin angekommen feiert der junge Autor Clifford Bradshaw<br />
Silvester im Kit Kat. Er begegnet der Nachtclubsängerin Sally Bowles –und ist frisch verliebt. „Willkommen, Bienvenue,<br />
Welcome!“ –das Erfolgsmusical Cabaret wird vom 7. Juni bis 7.Juli aufgeführt. Die musikalischen Leitung hat Thomas Möckel.<br />
Silke Winkler<br />
„Tartuffe oder Das Schwein der Weisen“<br />
Bei den Schlossfestspielen Schwerin wird diesmal eine<br />
schwarze Kommödie frei nach Molière aufgeführt. In der<br />
Inszenierung von Peter Licht geht es um Schweinemenschen<br />
und Menschenschweine, umVerkaufsstrategien und falsche<br />
Versprechen, umein System der Blender und Verblendung,<br />
gut geschützt durch patriarchale Machtstrukturen und<br />
die Unvollkommenheit des Menschen. Mit turbulenten<br />
Textkaskaden voller Widersprüche demontiert Autor, Musiker<br />
und Gesamtkünstler Peter Licht uns alle –und demonstriert<br />
aufs Feinste, wie entlarvend und komisch zugleich beißende<br />
bürgerliche Selbstkritik sein kann. Premiere von „Tartuffe<br />
oder das Schwein der Weisen“ ist am 21. Juni im historischen<br />
Schlossinnenhof.<br />
„Vineta -Der Glanz der Tiefe“<br />
Die Vineta-Festspiele auf der Insel Usedom nähern sich seit<br />
vielen Jahren auf unterhaltsame Weise dem Mythos umdie<br />
versunkene Stadt. Dabei konnte sich Vineta ein ums andere<br />
Mal aus den Ostsee-Fluten erheben, oder aber dieser<br />
Sündenpfuhl steuerte geradewegs in den Untergang, so<br />
geschehen in der Aufführung aus dem Vorjahr. Das neue Stück<br />
knüpft an die Katastrophe an. Ein Boot kann ein paar Vineter<br />
vorm Ertrinken retten, etwa die Schwestern Nayra und Nura.<br />
Ein junger Gaukler ist mit an Bord, der noch andas Gute<br />
glaubt und von einer Sage gehört hat, wonach Vineta von<br />
einem Sonntagskind zu retten sei. Welche Rolle ihm dabei zu<br />
teil wird, zeigt die Vorpommersche Landesbühne vom 28. Juni<br />
bis 31. August auf der Ostseebühne Zinnowitz.<br />
fotoagentur nordlicht /Thomas Häntzschel
Kultur 49<br />
Zur Weißen Muschel amWolgastsee<br />
Nachdem die Wolgaster Hafenfestspiele im Vorjahr mit<br />
dem Stück „Sonnenallee“ ihr Publikum begeisterten, steht<br />
diesmal ein besonderer Sommertheater-Spaß an: Die<br />
„Weiße Muschel“ ist ein Sehnsuchtsort an der Ostsee für<br />
allerlei unterschiedliche Charaktere. Karl Kowalski, im Hotel<br />
“Mädchen für Alles”, bemüht sich umdie Gunst seiner Chefin,<br />
Rosemarie Bluhm, die aber ein Auge auf ihren Stammgast,<br />
Rechtsanwalt Dr. Geiger, geworfen hat. Dieser wiederum<br />
interessiert sich für Olivia, die mit ihrem Vater, dem Berliner<br />
Hans Paschke, in der „Weißen Muschel“ abgestiegen ist.<br />
Zu allerlei Liebes-Wirr-Warr kommt der drohende Verkauf<br />
des Hotels an einen Immobilien-Hai hinzu. Dieser möchte<br />
lieber einen Golfplatz mit Casino aus dem idyllischen Örtchen<br />
machen. Das wäre das Aus für Rosemaries Belegschaft.<br />
Ob die Arbeitsplätze in der Weißen Muschel noch zuretten<br />
sind, zeigt die Vorpommersche Landesbühne vom 22. Juni bis<br />
24. August auf der Hafenbühne inWolgast.<br />
André Nicke<br />
„Die neuen Abenteuer des Baron Münchhausen“<br />
Auf der Odertalbühne dreht sich diesen Sommer alles<br />
um einen bekannten Lügenbaron. Die Museumsleiterin in<br />
diesem Stück hat keine großen Sympathien für ihn. Eine<br />
Sonderausstellung anlässlich des 300. Geburtstags von<br />
Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, dem<br />
Lügenbaron in ihrem Museum! Was hätte sie stattdessen für<br />
innovative und relevante Inhalte kuratieren und vermitteln<br />
können und nun diese Kanonenkugel, dieser achtbeinige Hase<br />
und was noch alles an Firlefanz. Zu allem Überfluss kommt<br />
auch noch ein Aufschneider in historischer Weste daher und<br />
beginnt ihr das Blaue vom Himmel zu erzählen ...<br />
Mit Spaß und Fantasie lädt Münchhausen Museumsleiterin<br />
Dr. Wagenbeck und uns auf einen wilden Ritt durch Zeit<br />
und Raum ein. bei dem sich Abenteuer hinter jeder Ecke<br />
verbergen. Denn mit nur ein wenig Kreativität kommen zuden<br />
Lügengeschichten jeden Tagneue hinzu. Premiere des Theater<br />
Schwedt auf der Odertalbühne ist am 8. Juni.<br />
Müritz-Saga: „Verraten und verkauft“<br />
In Waren/Müritz steht die 17. Folge im Epos Müritz Saga an,<br />
wieder aus der Feder des Berliner Autors Wolf-R. Kuhl. Und<br />
darum geht es: Nach dem Sieg bei Wittstock suchen die<br />
Schweden ihre Vormachtstellung im Norden gegen den<br />
Kaiser auszubauen. Hier an der Müritz will der hinterlistige<br />
Landmarschall den Vormarsch der schwedischen Truppen zu<br />
seinem Vorteil nutzen. Auf der Suche nach einem geeigneten<br />
Ort, der sich zur Garnison ausbauen lässt, bietet der<br />
Landmarschall den Schweden kurzerhand die Residenzstadt zum<br />
Kauf an–natürlich, ohne den Profit teilen zuwollen. Doch auch<br />
der schwedische Unterhändler spielt ein doppeltes Spiel.<br />
Seit 2006 schlüpft der maskierte Rächer jedes Jahr in sein<br />
Kostüm, umgegen die Bösewichte zu kämpfen. Und ein Ende ist<br />
nicht in Sicht. Sollte den Machern irgendwann der Stoff für die<br />
Geschichten im17. Jahrhundert ausgehen, lässt sich die Saga<br />
auch in ein anderes Jahrhundert versetzen. Die Müritz-Saga läuft<br />
vom 29. Juni bis zum 24. August auf der Freilichtbühne Waren.
50 kolumnE<br />
©Thomas -stock.adobe.com<br />
„Mein Schatz aus Strelitz“<br />
wurde die Prinzessin aus<br />
Mirow von ihrem späteren<br />
Gemahl, dem britischen<br />
König George III. charmant<br />
genannt. Die heutige Millionenstadt<br />
Charlotte in den<br />
USA trägt ihren Namen.<br />
Auch die Paradiesvogelblume<br />
hat mit Sophie Charlotte<br />
zu Mecklenburg-Strelitz zu<br />
tun: Ihr zu Ehren erhielt sie<br />
die den Namen „Strelitzie“.<br />
Im Vorjahr schließlich ging<br />
auf Netflix eine Serie viral,<br />
in der eine junge Prinzessin<br />
ihr geliebtes Mecklenburg<br />
verlassen muss, um Königin<br />
von England zu werden.<br />
Das Brautpaar hat sich am<br />
Hochzeitstag kennengelernt<br />
Gut 25 westlich von Neustrelitz<br />
steht ein hübsches,<br />
kleines Barockschloss in<br />
bester Lage auf einer Insel<br />
abseits der großen Straßen:<br />
Sehr nett anzuschauen, das<br />
Schloss von Mirow mitten<br />
KOLUMNE<br />
VonRedaktionsleiter<br />
Sirko Salka<br />
Netflix-Gucker lieben<br />
Mirow und die Königin<br />
in der Mecklenburgischen<br />
Kleinseenplatte.<br />
Dem restaurierten Herrenhaus<br />
sieht man nicht unbedingt<br />
an, dass seine Bedeutung<br />
in die ganze Welt<br />
hinausreicht. Sophie Charlotte<br />
wurde am19. Mai 1744<br />
in Mirow geborenund wuchs<br />
auf dem Schloss auf.Sie war<br />
nicht die einzige Mirower<br />
Prinzessin, aus der mal eine<br />
Königin wurde, wohl aber<br />
die berühmteste.<br />
Im Spätsommer 1761 heiratete<br />
König George III. die<br />
17-jährige Braut im Londoner<br />
StJames Palace. Die<br />
beiden hatten sich am Hochzeitstag<br />
erst kennengelernt.<br />
Auch Vernunftehen können<br />
ins Glück führen ...<br />
15 Thronfolger (!) brachte<br />
Charlotte insgesamt auf die<br />
Welt. Bis zu ihrem Tod am<br />
17. November 1818 war sie<br />
57 Jahre lang mit dem britischen<br />
König verheiratet<br />
–und damit die mächtigste<br />
Frau in Europa.<br />
In der jüngsten Generation<br />
der Royal Family tragen die<br />
Erstgeborenen von Prinzessin<br />
Kate und Prinz William<br />
die Namen ihrer Urahnen –<br />
George und Charlotte.<br />
Und dann ist danoch diese<br />
Netflix-Serie „Queen Charlotte:<br />
Eine Bridgeton-Geschichte“,<br />
die weltweit für<br />
Begeisterung und Diskussionsstoff<br />
sorgt.<br />
Gespielt wird Charlotte von<br />
der nicht-weißen Schauspielerin<br />
IndiaAmarteifio.Schon<br />
geht das große Rätselraten<br />
los, ob die echte Charlotte<br />
nichtauchschwarz war, vielleicht<br />
ja so ein bisschen ...<br />
Fans der Serie interessieren<br />
sich längst auchfür Charlottes<br />
Heimat, für dieses Mirow<br />
imNirgendwo und das<br />
versteckte Schmuckschloss.<br />
Die ersten internationalen<br />
„Schatzsucher“ waren übrigens<br />
bereits da.
Kino |Live-Veranstaltungen|Galerie<br />
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Kulturzentrum der Stadt Templin. Im Foyer des Hauses<br />
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Prenzlauer Tor 17268 Templin<br />
03987 3670 320 museum@templin.de<br />
www.templin.de/museum<br />
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Betreiber<br />
TMT Tourismus-Marketing<br />
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