budoka 09 2008 - Dachverband für Budotechniken Nordrhein ...
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JU-JUTSU<br />
Die teilweise sogar aus<br />
Soest und Köln angereisten<br />
Ju-Jutsu-Sportler trainierten an<br />
diesem Tag die Kime-No-Kata,<br />
eine uralte Form der Selbstverteidigungskunst,<br />
und die<br />
Go shin-Jitsu-No-Kata, eine modernereSelbstverteidigungskata,<br />
in welcher neben Stock- und<br />
Messer- auch Pistolenangriffe<br />
vorkommen. Nach einigen<br />
einführenden Worten des stellvertretenden<br />
Bezirksvertreters<br />
Aachen Andreas Dern wärmte<br />
Dieter Call alle Teilnehmer,<br />
die niedrigste Graduierung an<br />
diesem Tag war der Braungurt,<br />
kurz aber intensiv auf, um dann<br />
direkt in die komplexe Thematik<br />
einzusteigen.<br />
Manch einer staunte nicht<br />
schlecht, als die erste halbe<br />
Stunde nur auf das richtige<br />
Einmarschieren und Ablegen<br />
der Waffen verwendet wurde.<br />
Es folgte Kombination<br />
<strong>für</strong> Kombination, stets von<br />
Dieter in logische Gruppen, wie<br />
Angriffe mit und ohne Körperkontakt,<br />
unterteilt. Weitere<br />
sechs Stunden ging es in diesem<br />
Stil weiter, lediglich eine kleine<br />
zehnminütige Pause wurde allen<br />
gegönnt. Eine besondere Rolle<br />
kam an diesem Tag dem angreifenden<br />
Partner zu, da dieser bei<br />
der Kata ebenso mitzudenken<br />
hat, wie der Verteidiger. Im Prüfungsfall<br />
würde eine schlechte<br />
Leistung seinerseits nämlich<br />
seinem Partner mit angekreidet,<br />
eine der Besonderheiten im<br />
modernen Ju-Jutsu. Mehr noch,<br />
wird die Kata schlecht gelaufen,<br />
gilt die Prüfung schlichtweg als<br />
nicht bestanden.<br />
Dank der lockeren und stets<br />
motivierenden Art von Dieter<br />
blieben alle interessiert bei der<br />
Sache und niemand brauchte<br />
sich <strong>für</strong> kleine anfängliche<br />
Fehler zu schämen. Als dann am<br />
Ende beide Katas von einigen<br />
der Teilnehmer demonstriert<br />
wurden, wurde klar, dass dieser<br />
ungewöhnlich lange Lehrgang<br />
bei vielen Sportlern zwar<br />
wichtige Grundlagen gelegt hat,<br />
eine weitere Beschäftigung mit<br />
der Kata im Heinamtverein aber<br />
bitter nötig ist, um deren vielfältige<br />
Abläufe zu verinnerlichen.<br />
So entließ Dieter Call<br />
alle Ju-Jutsu-Sportler in das<br />
wohlverdiente Wochenende und<br />
wünschte, ganz Sportsmann,<br />
den aus der Ferne angereisten<br />
eine gute und sichere Heimfahrt.<br />
Gedankt wurde es ihm mit<br />
viel Applaus und dem Wunsch<br />
nach baldiger Wiederholung.<br />
Weitere Infos: www.djk-roland.<br />
de, E-Mail: ju-jutsu@djkroland.de<br />
Prinzipien der<br />
Hebeltechniken<br />
Welchen Gedanken hat man<br />
wohl, wenn ein Jugendlehrgang<br />
so lautet? Naja, mir fehlt ein<br />
Lehrgang zur Prüfung, dann<br />
muss ich eben hierhin. Oder,<br />
das Thema ist zwar interessant,<br />
aber auch sehr trocken und sehr<br />
theoretisch. Wie werden die beiden<br />
Referenten, Volker Haupt<br />
(5. Dan) und Ralf Lersch (4.<br />
Dan) das Thema jugendgerecht<br />
angehen?<br />
Alles Bedenken, die durch<br />
die unnachahmliche Art und<br />
Weise der beiden Referenten<br />
gar nicht aufkommen mussten.<br />
Sie referierten das schwierige<br />
Thema so anschauungsvoll,<br />
dass nicht nur die Erwachsenen<br />
und die Jugendlichen, sondern<br />
auch die Kinder mit Begeisterung<br />
dabei waren. Es wurde<br />
also „gehebelt“ was der Arm<br />
des Partners so hergab, ob als<br />
Beuge- oder als Streckhebel,<br />
im Stand oder auch im Boden.<br />
Die Möglichkeiten, einen Arm<br />
zu hebeln, schienen unendlich.<br />
Die einzelnen Namen der Hebel<br />
wurden zur Nebensache, es<br />
galt, die Prinzipien zu erkennen<br />
und anzuwenden. Es wurden<br />
„zwei Lager“ gesucht und ein<br />
passendes „Gegenlager“ gebildet.<br />
Ist dieses gefunden und das<br />
Prinzip verstanden, eröffneten<br />
sich unzählige Möglichkeiten.<br />
Nach kurzweiligen drei<br />
Stunden verabschiedeten sich<br />
die 62 (!) Teilnehmer unter<br />
großem Applaus von den beiden<br />
Referenten. Man war sich einig,<br />
das Thema lag den beiden und<br />
sie verstanden es, die Teilnehmer<br />
zu begeistern. Hier<br />
konnte man den Spruch: „Wer<br />
hat an der Uhr gedreht? Ist es<br />
wirklich schon so spät? Stimmt<br />
es, dass es sein muss: Ist <strong>für</strong><br />
heute wirklich Schluss? Heute<br />
ist nicht alle Tage, wir kommen<br />
wieder, keine Frage!“ frei nach<br />
Paulchen Panther zitieren.<br />
Mehr Bilder stehen online<br />
unter www.samurai-eschweiler.<br />
de (Medien/<strong>2008</strong>/Jugendlehrgang<br />
in Kreuzau) Andreas Dern<br />
56 9/<strong>2008</strong> der <strong>budoka</strong>