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100 Jahre SSG Altena 08/47 e.V.

Die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der SSG Altena 08/47 e.V.

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Grußwort SV NRW<br />

Mit der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> feiert der älteste<br />

Schwimmverein <strong>Altena</strong>s sein <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum.<br />

Hierzu gratuliere ich im Namen des Präsidiums<br />

des Schwimmvereins Nordrhein-Westfalen<br />

aber auch persönlich ganz herzlich.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Vereinsgeschichte sind Höhen und Tiefen<br />

innerhalb eines Vereins, die Geschichte widerspiegeln.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Verein bedeuten aber<br />

auch Tradition und damit Verpflichtung.<br />

Immer wieder haben sich die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Verein zusammengefunden, um die Ideale des Vereins<br />

hervorzuheben und damit gleichzeitig den Gründern des Vereins zu<br />

danken, indem sie ihr Werk fortsetzten.<br />

In seiner traditionsreichen Geschichte, die in der vorliegenden Festschrift<br />

hervorragend dokumentiert wird, kann der Verein über eine<br />

wechselvolle Geschichte berichten. Zwar stand und steht das sportliche<br />

Geschehen bei der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> im Vordergrund, aber die Geselligkeit<br />

war eines der Ideale, die neben einer sehr aktiven Jugendarbeit<br />

besonders gepflegt wurde und wird. Mit den sportlichen Angeboten<br />

vom Anfängerschwimmen bis zum Leistungssport, aber auch im<br />

Bereich des Sports für Ältere, leistet er einen wertvollen Beitrag sowohl<br />

in gesundheitlicher als auch in sozialer Hinsicht. Die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong><br />

ist ein wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil <strong>Altena</strong>s. Viele haben<br />

dazu beigetragen, dass der Verein heute seine hundertjährige<br />

Geschichte schreibt. Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

danken, die in dieser Zeit selbstlos für andere tätig waren. Das<br />

ist ein verdienstvolles Ehrenamt.<br />

Der Schwimmverband NRW wünscht dem Jubilarverein für die Zukunft<br />

ein Fortsetzen seiner erfolgreichen Arbeit.<br />

Manfred Peppekus<br />

Präsident des Schwimmverbandes Nordrhein- Westfalen<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Grußwort SV Südwestfalen<br />

Liebe Schwimmsportfreundinnen,<br />

liebe Schwimmsportfreunde,<br />

der Vorstand des Schwimm-Verbandes Südwestfalen<br />

und seine Mitgliedsvereine gratulieren der<br />

<strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong><br />

zum <strong>100</strong>-jährigen Bestehen.<br />

Wir verbinden damit den Dank für die im Interesse des Schwimmsports<br />

geleistete Arbeit, die größtenteils durch viele ehrenamtlich tätigen<br />

Vorstandsmitglieder, Übungsleiter, Trainer, Helfer und Kampfrichter<br />

erbracht wurde.<br />

Unser Schwimm-Verband war immer gern in <strong>Altena</strong> zu Gast, bei<br />

Sportveranstaltungen und Tagungen.<br />

So als Beispiel bei unserem Verbandstag des <strong>Jahre</strong>s 1953 auf der<br />

Burg <strong>Altena</strong>.<br />

Der Verein hat im sportlichen Bereich enorme Erfolge erreicht, die bis<br />

zu Spitzenplatzierungen bei Meisterschaften des Deutschen<br />

Schwimm-Verbandes führten.<br />

Wir wünschen dem Jubilar eine positive Zukunft und Entwicklung,<br />

einen ausreichenden Mitarbeiterstab und die Möglichkeit, in seiner<br />

Stadt Kindern und Jugendlichen Schwimmen anzubieten und den<br />

Schwimmsport zu betreiben.<br />

Mit einem herzlichen „Gut Nass“<br />

Schwimm-Verband Südwestfalen<br />

Erhard Münstermann 1. Vorsitzender<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Grußwort Bürgermeister der Stadt <strong>Altena</strong><br />

Liebe Mitglieder der Schwimmsportgemeinschaft<br />

<strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e. V., liebe Gäste!<br />

Im Namen von Rat, Verwaltung und Bürgerschaft<br />

der Stadt <strong>Altena</strong> möchte ich der<br />

<strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e. V. und allen Menschen, die<br />

<strong>Altena</strong>s ältesten Schwimmverein in unterschiedlichster<br />

Weise begleiten, zum <strong>100</strong>jährigen Bestehen<br />

herzlich gratulieren.<br />

Eine Stadt, die wie unser schönes <strong>Altena</strong> an einem Fluss liegt, muss<br />

fast zwangsläufig schwimmbegeisterte Menschen hervorbringen. Und<br />

da verwundert es auch nicht, dass die Schwimmaktivitäten in <strong>Altena</strong><br />

in einem am Buchholz aufgestauten Grabenzufluss der Lenne ihren<br />

Anfang nahmen.<br />

Durch die wechselvolle Geschichte des vergangenen Jahrhunderts<br />

hindurch entwickelte sich<br />

die aus SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> und SV Dahle <strong>47</strong> hervorgegangene <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong><br />

<strong>08</strong>/<strong>47</strong> e. V. zu einem fest in <strong>Altena</strong> verwurzelten, agilen Verein, der<br />

viele sportliche Erfolge verbuchen kann und darüber hinaus das Miteinander<br />

seiner Mitglieder intensiv pflegt. Die Stadt <strong>Altena</strong> freut sich,<br />

mit dem<br />

Frei- und Hallenbad Dahle eine ansprechende Sportstätte zur Verfügung<br />

stellen zu können.<br />

Möglich wurde die kontinuierliche und erfolgreiche Positionierung der<br />

<strong>SSG</strong> durch engagierte Menschen. Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Daher möchte ich allen, die heute Verantwortung tragen, an<br />

dieser Stelle ausdrücklich für Ihren großen Einsatz danken. Für die<br />

Zukunft wünsche ich alles Gute, viel Akzeptanz bei der Bevölkerung<br />

und vor allem viel Freude an Ihrem schönen und gesunden Sport!<br />

Dr. Andreas Hollstein<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Grußwort 1. Vorsitzender <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Foto Detlef Wagner wird noch<br />

per E-Mail zugeschickt!!!<br />

Stetig ist nur der Wandel.<br />

Seit <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n setz(t)en sich viele unserer Vereinsmitglieder ehrenamtlich<br />

für die Förderung des Schwimmsportes in <strong>Altena</strong> ein. Ob für<br />

SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>, SC Dahle <strong>47</strong> oder <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong>: Immer stand und<br />

steht der Idealismus unserer Mitglieder im Vordergrund, unserer <strong>Altena</strong>er<br />

Jugend das Schwimmen als eine Sportart anzubieten, in welcher<br />

der eigene Einsatz belohnt wird, sei es mit dem Erlernen einer<br />

Schwimm-technik, einer persönlichen Bestzeit oder einem Teamerfolg.<br />

Die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> und ihre Mitglieder sind dabei oft ihrer Zeit voraus,<br />

sei es bei der Gründung 19<strong>08</strong>, dem Zusammenschluss der beiden<br />

Gründungsvereine 1963 zur <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong>-Dahle 1963 (das hat die<br />

Politik erst 1969 geschafft) oder dem Vorschlag der Schließung eines<br />

Freibades 1994 (was 2002 Realität wurde). Diese Fähigkeit, den<br />

Wandel gestalten zu wollen, ist Eigenschaft der <strong>SSG</strong>. Das macht unseren<br />

Verein so lebendig: Nur tote Fische schwimmen immer mit dem<br />

Strom.<br />

Seit 45 <strong>Jahre</strong>n erlebe ich nun, wie wir gemeinsam unser vereinseigenes<br />

Freibad am Buchholz herrichten (bis 1964), Trainer und Übungsleiter<br />

unsere Mitglieder zum „Seepferdchen“ oder Vereinsrekord führen,<br />

der Jugendausschuss außersportliche Aktivitäten anbietet und<br />

unser Sportangebot aktualisiert wird, was sich in den Schlagworten<br />

„Turnfeste“ und „Triathlon“ darstellen lässt.<br />

Ich gratuliere unserer <strong>SSG</strong> zum <strong>100</strong>jährigen Bestehen, in denen sie<br />

den <strong>Altena</strong>er Schwimmsport nachhaltig geprägt hat.<br />

Detlef Wagner<br />

1.Vorsitzender <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Schwimmsport in <strong>Altena</strong> –<strong>SSG</strong><br />

<strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Von Dietmar Lepenies<br />

Vor <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde der „Schwimmverein <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>“ gegründet.<br />

Durch viele Ereignisse geprägt, trägt er heute den Namen „Schwimmsport-Gemeinschaft-<strong>Altena</strong><br />

<strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.“ Für die Jubiläumsveranstaltung<br />

am 01. Juni 20<strong>08</strong> wurde dieser Rückblick verfasst.<br />

Die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V. ist stolz darauf, ältester Schwimmverein<br />

<strong>Altena</strong>s zu sein. Wir sind Mitglied im Deutschen Schwimmverband,<br />

der Deutschen Triathlon Union und im Deutschen Turnerbund.<br />

Aus der Gründerzeit des Schwimmvereins <strong>Altena</strong> <strong>08</strong><br />

Im Sommer 19<strong>08</strong> gründete Willi Patscher -aus Iserlohn stammendmit<br />

seinen Sportfreunden Karl Berghoff, den Gebrüdern Dach, Wilhelm<br />

Griebel, dem späteren Landrat Fritz Hesse, Ludwig Muscheid<br />

u.a. den SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>. Willi Patscher wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt<br />

und begleitete den Verein fast 20 <strong>Jahre</strong>.<br />

Willi Patscher Gründer<br />

und 1. Vorsitzender<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Namhafte Schwimmer dieser frühen Ära (damals Gauwettkämpfer<br />

genannt) waren: Otto Berlet, Karl Berghoff, Karl Hammerschmidt, Georg<br />

Schautz und nicht zuletzt Robert Zander, der durch seine waghalsigen<br />

Sprünge von der Staumauer der Fuelbecke immer wieder ein<br />

begeistertes Publikum gehabt haben soll.<br />

Auf Otlinghaus’ Wiese, direkt an der Lenne im Buchholz, baute der<br />

Verein eine massive Umkleidekabine und errichtete zusätzlich ein<br />

hölzernes Sprunggerüst.<br />

Anschließend wurde ein Grabenzufluß zur Firma Basse & Selve zum<br />

Badebereich erklärt. Der war freilich nur dann nutzbar, wenn das<br />

Werk Schwarzenstein die Turbinen abstellte und das Wasser aufstaute.<br />

Der erste Weltkrieg unterbrach die Weiterentwicklung des Vereins<br />

und entriss ihm viele seiner Mitglieder. Nach Kriegsende kam der<br />

Bade- und Schwimmbetrieb erst langsam wieder in Gang. Zu der<br />

Männerriege kam aber schnell auch eine Damenabteilung hinzu.<br />

In der wirtschaftlich schwierigen Nachkriegszeit sollte man den Aufbau<br />

und die Entwicklung des Badebetriebes besonders hervorheben.<br />

Hier waren das Stadt- und Kreisarchiv in <strong>Altena</strong> für die Erstellung dieses<br />

Rückblicks eine echte Fundgrube. Dort heißt es: Als die ehemalige<br />

Firma Basse & Selve (heute VDM) oberhalb des Werkes Schwarzenstein<br />

an der Werdohler Straße den so genannten „Walzegraben“<br />

zog, um das Werk mit Wasser zu versorgen, entstand am Buchholz<br />

ein Wehr. Das Wasser der Lenne wurde in den neuen Graben geleitet,<br />

den man im Volksmund kurz die „Schlacht“ nannte. An der Bergseite<br />

ließ Gustav Selve, ein Förderer der damaligen Turnbewegung,<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

drei hölzerne Baubuden herrichten. Die Bude 1 war für die Angestellten<br />

der Firma bestimmt, Bude 2 für die Arbeiter und Bude 3 für das<br />

gemeine Volk. An der Bude 3 fand der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> seine erste echte<br />

Übungsstätte.<br />

Ein gezieltes Schwimmtraining wurde aber erst möglich und erlaubt,<br />

nachdem Gustav Selve den Zufluss zum Walzegraben regulierte und<br />

damit die Strömungsverhältnisse in der „Schlacht“ unfallfrei verbesserte.<br />

Ein Sprunganlage mit 1m- und 3m-Brett entstand ebenfalls.<br />

Nicht nur der Schwimmverein, besonders auch die Bürger der Stadt,<br />

waren stolz auf ihre „Sommerbadeanstalt am Buchholz“.<br />

Ab 1920 erteilten die Lehrer Hermann Voigt und Richard Schirrmann<br />

dort den ersten Schwimmunterricht. Wie Fotos belegen, wurde der<br />

„Walzegraben“ im Winter gerne als Eislauffläche genutzt. Meisterschaften<br />

im Stühleschieben auf Schlittschuhen waren dabei ein<br />

großes Vergnügen.<br />

Wettkampfmannschaft nach dem 1.<br />

Weltkrieg<br />

Der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> gehörte in dieser Zeit zur „Deutschen Turnerschaft“<br />

und somit zum Lenne-Volme-Turngau. Der Vereinsschwimmwart Fritz<br />

Korte übernahm den Gauvorsitz. Sportliche Schwimmsiege auf lokaler<br />

Ebene wurden zum Normalfall. Als aber Angelo Schneider bei den<br />

Deutschen Meisterschaften 1926 Sieger über <strong>100</strong> m Freistil in seiner<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Altersklasse wurde, da stand die „Bude Kopf“.<br />

Etwas betrüblicher für den Verein war 1923 die Absplitterung einiger<br />

guter Jugendschwimmer, die ihre Zukunft im neu gegründeten Deutschen<br />

Schwimmverband und nicht in der Deutschen Turnerschaft sahen.<br />

Sie gründeten am 16. November 1923 den SC Gut Nass <strong>Altena</strong>.<br />

Seitdem leben beide Vereine in einer gesunden Konkurrenz miteinander.<br />

Eine echte Bereicherung für den Schwimmsport war die Neueröffnung<br />

des in die <strong>Jahre</strong> gekommenen Buchholzbades. 1928 ging ein<br />

komplett umgebautes Bad mit einem 25x10m großen Betonschwimmbecken,<br />

einem Sprungturm und einer elektrischen Wasserpumpe in<br />

Betrieb. Das geschah genau zum 20-jährigen Vereinsjubiläum. <strong>Altena</strong><br />

hatte ein sportgerechtes Schwimmbad, das den Namen „Jahnbad“,<br />

erhielt. Die Eröffnung wurde mit einem kreisfreien Schwimmfest und<br />

der neuen Vereinsfahne Blau-Weiß in großem Rahmen mit der Bevölkerung<br />

gefeiert.<br />

In erster Linie war dieser Badneubau dem unermüdlichen Einsatz des<br />

Vorsitzenden Wilhelm Mühlenkamp zu verdanken. Im Stadt- und<br />

Kreisparlament und bei den ortsansässigen Firmen hatte er für das<br />

Jahnbad erfolgreich geworben und dessen Bau schließlich durchgesetzt.<br />

Erst jetzt wurde für den SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> und der Schuljugend ein<br />

regelmäßiger Schwimmbetrieb ohne Hoch- und Niedrigwasser der<br />

Lenne ermöglicht.<br />

Stellvertretend für viele nicht genannte ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder<br />

bis zum Jahr 1940 stehen hier die Namen: Heinrich Bausen,<br />

Gustav Dach, Paul Denkhaus, Otto Klug, Fritz Korte, Ernst Kölsche,<br />

Hans Mallitz, Ludwig Muscheid, Josef Mühlenkamp, Adolf Severing,<br />

und Willhelm Willschütz.<br />

Ihnen ist zu verdanken, dass der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> Deutsche Turnfeste<br />

besuchte, mit offenen Lastwagen zum „4km-Weserschwimmen“ fuhr,<br />

Gau- und kreisoffene Schwimmfeste ausrichtete, an Klubwettkämpfen<br />

teilnahm und diese auch organisierte.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Ein besonders guter Griff gelang dem Verein, als er den Iserlohner<br />

Wilhelm Schulte, genannt „Pitt“, als Bademeister ins Jahnbad holte.<br />

Er erteilte erstklassigen Schwimmunterricht und ließ den SV <strong>Altena</strong><br />

<strong>08</strong> zur Wiege der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) im<br />

Kreis <strong>Altena</strong>-Lüdenscheid werden. Auf diese Weise bekam der<br />

Schwimmverein ein weiteres Standbein mit ganz neuen Zielen. Einige<br />

Mitglieder wie Ernst Kölsche und Heinrich Bausen erwarben sogar<br />

den Lehrschein und leiteten DLRG-Grundkurse.<br />

Alle Ehrenamtlichen waren Vorbilder für die Schwimm- und Schuljugend.<br />

Ihr viel zitiertes Motto lautete: „Sei gesund wie ein Fisch im<br />

Wasser“.<br />

1936 ließ die Stadt <strong>Altena</strong> im Linscheider Bach ein Städtisches Freibad<br />

von 50x18 m mit einem 5m-Sprungturm und moderner Umwälzanlage<br />

bauen. Auch unsere Mitglieder haben dazu ihren Obulus beigetragen.<br />

Durch seine günstige Lage zog das neue Freibad fortan die<br />

Massen der Besucher an. Besonders die benachbarten Schulen profitierten<br />

davon. Der Betrieb im Jahnbad kam dadurch fast zum Erliegen.<br />

Durch den 2.Weltkrieg bedingt war die Zahl der Vereinsmitglieder<br />

stark zurückgegangen. Es galt Zerstörtes wieder aufzubauen. Das<br />

alte Jahnbad musste aufwendig repariert werden.<br />

Wettkampf im repariertem Jahnbad<br />

Der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> war in den Nachkriegsjahren der aufstrebenden<br />

Konkurrenz des SC Gut Naß <strong>Altena</strong> im erneut modernisierten Linscheidbad<br />

leistungsmäßig nicht mehr gewachsen.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Infolge sportlicher Neuorganisation trat der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> dem Westdeutschen<br />

Schwimmverband bei. Doch er blieb auch weiterhin dem<br />

traditionellen „Jahnschen Vermächtnis“ verbunden und aktives Mitglied<br />

im Turnerbund, um seine Vielseitigkeit zu erhalten.<br />

Im Jahr 1958 feierte der SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> sein 50jähriges Jubiläum. Fritz<br />

Hesse, Landrat und Mitbegründer des Vereins, hielt eine viel beachtete<br />

Festrede. Hier in Kurzfassung:<br />

„Gerne denke ich an die <strong>Jahre</strong> zurück, in denen ich oft Abend für<br />

Abend mit meinen Freunden vom Schwimmverein <strong>08</strong> oberhalb der<br />

Wirtschaft Otlinghaus badete. Ich war 15 <strong>Jahre</strong> alt, als ich mich dem<br />

Verein bei seiner Gründung anschloss. Im Sommer ging es Sonntag<br />

für Sonntag zu auswärtigen Schwimmfesten. Jeder Siegerkranz, den<br />

wir gewannen, wurde bejubelt und gefeiert. Den Spießern in <strong>Altena</strong><br />

gefiel unsere Freude an Sonne, Luft und Wasser nicht immer, aber<br />

wir lachten darüber. Es waren unbeschwerte <strong>Jahre</strong> für mich.<br />

Wir waren mit unserer selbstlosen Arbeit der Bahnbrecher für den<br />

Schwimmsport in <strong>Altena</strong>. Ich gratuliere meinem Schwimmverein von<br />

ganzem Herzen und wünsche, dass der Idealismus, der uns damals<br />

beseelte, auch in Zukunft die Grundlage der Jugendarbeit bleiben<br />

möge.“<br />

Werbung Provinzial <strong>Altena</strong> wird separat per E-Mail<br />

zugeschickt<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Aus der Geschichte des Schwimmvereins Dahle 19<strong>47</strong><br />

Die Dahler nannten es einfach das Freibad. Anfangs hatte man auf<br />

der Kirchenwiese im Hellersloh, heute „Im Hello“ genannt, einen kleinen<br />

Teich am Bachlauf ausgehoben. Dort machte man nach dem ersten<br />

Weltkrieg die ersten Schwimmversuche. Das von Schlamm<br />

durchsetzte Wasser gab den Badenden eine hellgelbe Tarnfarbe, und<br />

es war auch bei den Fröschen und Fischen sehr beliebt.<br />

Altes Dahler Freibad<br />

Dahle war damals bereits Luftkurort, was genauer im Heimatbuch der<br />

Gemeinde Dahle nachgelesen werden kann. Vom Turn- und Sportverein<br />

angetrieben, entschloss sich die damalige Gemeindeverwaltung<br />

zum Bau eines ordentlichen Freibades. Ein 16-köpfiger Badausschuss<br />

unter Leitung des Lehrers Walter Brücher, den örtlichen Fabrikanten<br />

und den Dahler Vereinsvorständen vermeldete am 24. August<br />

1934 „Wasser marsch - der Badebetrieb ist eröffnet.“<br />

Nur die Hälfte der Baukosten wurde von der damaligen Reichsregierung<br />

beigesteuert. Die Dahler waren stolz auf ihre Eigenleistung. Das<br />

etwas abseits gelegene Freibad erfreut sich seither eines regen Besuches<br />

und dient zusätzlich vielen auswärtigen Gästen zur Erholung<br />

und Entspannung.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

19<strong>47</strong> führte ein spontaner Entschluss zur Gründung des SV Dahle<br />

<strong>47</strong>. Nachdem die ersten Nachkriegsschäden am Freibad beseitigt waren,<br />

wollte man einfach nur zusammenbleiben.<br />

Die Männer der ersten Stunde waren Günter Herberg als 1.Vorsitzender<br />

in Zusammenarbeit mit Fritz Beckmerhagen und Hermann Neuser.<br />

Der schwierige Neuanfang wurde mit enormem persönlichem Arbeitseinsatz<br />

und nahezu kostenloser Materialbeschaffung durch die<br />

Firmen vor Ort bewältigt.<br />

Jedes Jahr fand im Sommer ein Einladungsschwimmfest für den<br />

Turngau statt. Im Anschluss daran wurden die Dorfmeisterschaften<br />

ausgetragen. Eine besondere Attraktion waren dabei die Vorführungen<br />

ehemaliger Meister im Kunst- und Turmspringen.<br />

Genauso populär wie der langjährige Vereinsvorsitzende Günter Herberg<br />

wurde 1958 der erst 17 <strong>Jahre</strong> alte Siegfried Tuleja. Er wurde<br />

sportlicher Leiter, ließ sich vom WSV zum Trainer ausbilden und<br />

übernahm später die Vereinsführung. Dieses Engagement vervielfachte<br />

die Mitgliederzahl beträchtlich und die Erfolge der Wettkampfmannschaft<br />

stellten sich wieder ein.<br />

Als die Stadt <strong>Altena</strong> in den Lehrschwimmbecken der Breitenhagener<br />

Schule und der Richard-Schirrmann-Schule den Schwimmvereinen<br />

Übungsstunden genehmigte, wurde eine weitere Hürde in der Nichtschwimmer-<br />

und Halbschwimmerausbildung genommen. Diese Aufgabe<br />

konnte eine Einzelperson nicht mehr bewältigen. Die beiden<br />

Trainer Siegfried Tuleja vom SV Dahle <strong>47</strong> (Vorsitzender Wilhelm Willschütz)<br />

und Ernst Kölsche vom SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong> (Vorsitzender Gerhard<br />

Schwarz) boten gemeinsame Übungszeiten an. Die ersten Kontakte<br />

beider Vereine waren geknüpft.<br />

Ein gemeinsamer Verein, die Schwimm-Sport-Gemeinschaft <strong>Altena</strong><br />

<strong>08</strong> /<strong>47</strong> e.V.<br />

Nach einer gewissen Annährungsphase der Sportler und Funktionäre<br />

wurde 1963 ein gemeinsames Startrecht beider Vereine beim Bezirksschwimmverband<br />

erwirkt. Aber erst 1967 kam es zur Eintragung<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

der „Schwimmsportgemeinschaft <strong>Altena</strong>-Dahle 1963 e.V.“ beim Amtsgericht<br />

<strong>Altena</strong>. Gerhard Schwarz übernahm das Amt des 1.Vorsitzenden.<br />

Brigitte Schwarz wurde sportliche Leiterin und bildete mit Werner Unterlauf<br />

als Trainer für die Wettkampfmannschaft ein neues Team. Beide<br />

Sportler waren viele <strong>Jahre</strong> sehr erfolgreiche Seniorenschwimmer.<br />

Eine Erklärung zum heutigen Namen „Schwimm-Sport-Gemeinschaft<br />

<strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.“ ergab sich durch die Eingemeindung Dahles als<br />

Ortsteil von <strong>Altena</strong>. Das geschah aber erst am 14. Mai 1977.<br />

Im Jahr 1964 schloss man aus Kostengründen das Jahnbad endgültig.<br />

Das war aus Sicht des Schwimmsports sicherlich eine große Beeinträchtigung,<br />

zumal in den Nachbarstädten schon Hallenbäder länger<br />

zur Verfügung standen.<br />

Umso höher sind die Erfolge verschiedener Einzelschwimmer zu bewerten.<br />

Brigitte Schwarz und Werner Unterlauf formten diese zu einer<br />

kleinen Wettkampfmannschaft. Dazu gehörten Klaus Radtke, Brigitte<br />

Brands, Horst Wunderlich, Ursula Neuhaus, Siegfried Tuleja, Lydia<br />

Brachthäuser, um nur einige zu nennen. Ende der 60er <strong>Jahre</strong> bestimmten<br />

neue Namen das Schwimmgeschehen. Monika Buse, Karl<br />

Gantenbrink, Peter Holzmann starteten bei Südwestfälischen und<br />

Westdeutschen Meisterschaften. Letzterer kratzte erstmalig über<br />

<strong>100</strong>m Kraul an der Minutengrenze und die <strong>SSG</strong>-Bruststaffel mit Jochen<br />

Brüninghaus, Rainer Buchen, Dietmar Lepenies und Jochen<br />

Piepenstock brauchte in Südwestfalen keine Gegner zu fürchten.<br />

Ein Meilenstein für den Schwimmsport und ganz <strong>Altena</strong> war die Inbetriebnahme<br />

des Hallenbades in <strong>Altena</strong>-Dahle. Die feierliche Einweihung<br />

des 25x18m großen Sportbeckens fand mit vielen Ehrengästen<br />

am 21. März 1970 statt.<br />

Mit der Nutzung des Hallenbades und dem damit verbundenen Wintertraining<br />

begann für alle <strong>Altena</strong>er Schwimmvereine eine neue Zeitrechnung.<br />

Die bisherigen VoW-Bestenlisten (Vereine ohne Winterbad) mit den<br />

Presse und Publikum wirksamen Siegerplätzen gehörten ab 1971 nur<br />

noch der Vergangenheit an. Fast alle Städte verfügten bereits über<br />

ein oder mehrere Hallenbäder und der Deutsche Schwimmverband<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

ließ die Liste der „Vereine ohne Winterbad“ endgültig streichen.<br />

Die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> brauchte für diese Umstellung einige Zeit, um<br />

in den allgemeinen Bestenlisten (Südwestfalen, Westdeutscher<br />

Schwimmverband, Deutscher Schwimmverband) wieder Fuß zu fassen.<br />

Wir führten 1971 erstmalig ein „Offenes Jahrgangsschwimmen“ für<br />

Südwestfalen durch. Auf Anhieb schaffte die <strong>SSG</strong> über 600 Meldungen.<br />

Solch ein Ergebnis hatte man nicht erwartet. In den Folgejahren<br />

konnten wir diese Zahl auf 1132 Starts steigern, was für den Vereinshaushalt<br />

ein immer wichtigerer Faktor wurde.<br />

Ab Mitte der 70er <strong>Jahre</strong> gab sich die <strong>SSG</strong> neue personelle Strukturen.<br />

Es wurden Jugendwarte eingesetzt, alternative Trainingsmethoden<br />

im und außerhalb des Wassers erprobt und umgesetzt.<br />

Detlef Wagner wurde 1975 mit 21 <strong>Jahre</strong>n hauptamtlicher Trainer und<br />

verstand es, Kinder und Jugendliche weit über den Schwimmsport<br />

hinaus an die <strong>SSG</strong> zu binden. Die 2- bis 3-wöchigen Trainingslager in<br />

Itzehohe, Donauwörth, Hankensbüttel oder in Luxemburg stärkten<br />

das Vereinsleben und die Zusammengehörigkeit untereinander ganz<br />

enorm.<br />

Detlef Wagner fand in Dietmar Lepenies einen geeigneten Partner mit<br />

Sportstudium und langjährigen Erfahrungen im Schwimmsport bei<br />

Großvereinen. Dietmar Lepenies wurde zum 2.Vorsitzenden und Brigitte<br />

Schwarz 1973 zur Geschäftsführerin der <strong>SSG</strong> gewählt. Sie war<br />

während ihrer jahrzehntelangen Vereinszugehörigkeit als Übungsleiterin<br />

für den Nachwuchs in allen Übungsstätten tätig. Das Lehrschwimmbecken<br />

in der Richard-Schirrmann-Schule (Nette) lag ihr besonders<br />

am Herzen.<br />

Gerhard Schwarz blieb über 20 <strong>Jahre</strong> Vorsitzender der <strong>SSG</strong> und wurde<br />

erst 1987 von Dietmar Lepenies abgelöst. Die Vereinsführung<br />

konnte seinerzeit auf eine engagierte Elternschaft bauen, die bereitwillig<br />

mit Rat und Tat bei allen Veranstaltungen zur Verfügung stand.<br />

Sie wussten ihre Kinder in guten Händen. - Stellvertretend für ihren<br />

jahrelangen Einsatz sollen hier die Familien Arendt, Ernst, Heyn,<br />

Klüppel und Quandt genannt werden.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Wie schon erwähnt, basierte der sportliche Erfolg dieser <strong>Jahre</strong> in erster<br />

Linie auf dem sehr intensiven Vereinsleben mit der Schwimmjugend<br />

und dem zahlreichen Nachwuchs. Da gab es nicht nur die<br />

mehrwöchigen Trainings- und Ferienlager. Man traf sich bei gutem<br />

Wetter im Dahler Freibad zum Wochenendtraining und übernachtete<br />

in Zelten. Regelmäßig nahm man an Deutschen Turnfesten erfolgreich<br />

teil. Die Schwimmfeste für unsere Nichtschwimmer und Halbschwimmer<br />

gehörten genauso zum Programm wie die Teilnahme der<br />

Erwachsenen an Seniorenwettkämpfen mit gemütlichem Ausklang.<br />

Die Ausflüge in Freizeitparks, Eislaufen, Kinobesuche, Kegeln, Nachtwanderungen,<br />

Spielnachmittage für Kinder, Weihnachtsfeiern, Fußballturniere<br />

mit Partnerschwimmvereinen und nicht zuletzt die wöchentlichen<br />

Elternabende förderten die Zusammengehörigkeit enorm.<br />

Die Vereinsmeisterschaften wurden nach Jahrgängen ausgetragen.<br />

Das brachte die Mehrzahl der Teilnehmer auf´s Siegertreppchen und<br />

förderte ihren Ehrgeiz beträchtlich. Zählte man die Schwimmwettkämpfe<br />

und sonstige Termine zusammen, erreichte die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong><br />

damals fast 50 Veranstaltungen jährlich.<br />

Verknüpft ist diese Ära mit den Schwimmernamen Uwe Kessner, Uwe<br />

Wagner (der erste <strong>SSG</strong>-Schwimmer mit 0:59,7 unter der Minutengrenze),<br />

Andreas Grünberg, Peter Arendt, Holger Arendt, Thorsten<br />

Ernst, Dirk Klüppel, Ingo Weber, Dominik Peter, Volker Heyn, Rolf<br />

Drengk, Simone Klann, Doris Drengk, Bettina Salomon, Cornelia<br />

Grünberg, Kerstin König, Claudia Thiele, Susanne Quandt, Sandra<br />

Wickel und anderen.<br />

Um die Trainingshäufigkeit zu steigern und die Privatfahrten der Eltern<br />

zu den Übungsstätten zu verringern, wurde ein Vereinsbus angeschafft.<br />

So konnte man im Sommer 5mal und im Winter sogar 7mal in<br />

der Woche Wassertraining anbieten. Hinzu kamen Kraft- und Fitnesseinheiten<br />

in der Sauerlandhalle. Lauftreffs und Radtouren sorgten für<br />

Kraftausdauer und Abwechslung im Trainingsplan.<br />

In den 80ern <strong>Jahre</strong>n entwickelten sich aus der vorgenannten Gruppe<br />

echte Leistungsträger wie Peter Arendt, Andreas Grünberg, Wolf-Rü-<br />

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diger Odebralski, später kamen Hartmut Schmidt und Jens Stiegert<br />

hinzu. Bei den Damen waren es Kerstin König, Mary Nathen, Catrin<br />

San José und Claudia Thiele. Die Cracks unter ihnen platzierten sich<br />

immer wieder bei Westdeutschen- und Deutschen Meisterschaften.<br />

1987 wurde die 4x50m Bruststaffel mit Andreas Grünberg, Hartmut<br />

Schmidt, Christian Scholz und Bruno Siepmann Deutscher Seniorenmeister<br />

in Bremen.<br />

Die national wertvollsten Einzelleistungen aber errangen für die <strong>SSG</strong><br />

<strong>Altena</strong> Andreas Grünberg (<strong>100</strong>m Brust in 1:06,4 - 200m Brust in<br />

2:26,4 - <strong>100</strong>m Kraul in 0:56,4), Hartmut Schmidt (200m Kraul in<br />

2:02,5), Jens Stiegert (<strong>100</strong>m Rücken 1:06,8) und bei den Damen Catrin<br />

San José (<strong>100</strong>m Brust in 1:14,8 - 200m Brust in 2:41,7 - <strong>100</strong>m<br />

Kraul in 1:05,1), Claudia Thiele (50m Kraul in 0:30,1), Mary Nathen<br />

(50m Delphin 0:33,2). Das sind Leistungen, die in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

unerreicht blieben.<br />

1983 übernahm Rolf Drengk das Traineramt, Detlef Wagner wurde<br />

sportlicher Leiter und Dietmar Lepenies blieb weiterhin 2.Vorsitzender.<br />

Spitzenschwimmer auswärtiger Vereine fanden bei der <strong>SSG</strong> eine<br />

neue Wirkungsstätte oder verließen die <strong>SSG</strong> zu Großvereinen.<br />

Das viele <strong>Jahre</strong> größte Schwimmfest der <strong>SSG</strong>, das „Offene Jahrgangsschwimmen“,<br />

verlor allmählich an Attraktivität - vielleicht auch<br />

durch die eigene Leistungsdichte bedingt. Es wurde Anfang der 90er<br />

<strong>Jahre</strong> nicht mehr ausgerichtet.<br />

Dafür entwickelten sich neue Veranstaltungen schnell zu großen<br />

Events und die <strong>SSG</strong> setzte in der Region neue Akzente. Das 24-<br />

Stunden-Schwimmen im Dahler Hallenbad zog ein großes Publikum<br />

an. Die „Aktionswoche Bad“ wurde mit anderen <strong>Altena</strong>er Vereinen<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

Zum Renner schlechthin aber entwickelte sich für den Verein der Triathlonsport<br />

(Schwimmen, Radfahren, Laufen). Die Idee wurde bei unserem<br />

ersten Volkstriathlon in Münster geboren. Der Schwimmstart<br />

im 17°C warmen Dormund-Ems-Kanal mit über <strong>100</strong> Startern gleichzeitig<br />

unter einer Bundesstraßenbrücke war ein Schlüsselerlebnis.<br />

„So etwas können wir auch veranstalten“, hieß unsere Devise.<br />

1986 gab uns ein Probetriathlon in Dahle die nötige Sicherheit. Stre-<br />

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cken- und Zeitablauf wurden getestet und der Behördenmarathon<br />

über Kreis- und Stadtverwaltung, mit der örtlichen Polizei, den Rettungs-<br />

und Funkhilfsdiensten wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />

Fast alle 30 <strong>Altena</strong>er Sportvereine wurden mit Hilfe des Stadtsportverbandes<br />

auf den 1.<strong>Altena</strong>- Triathlon eingeschworen. Am 04. Juli<br />

1987 war die <strong>SSG</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> der erste Triathlon-Ausrichter im Kreisgebiet.<br />

Gestartet wurde ein Einsteigertriathlon, an dem sich nahezu alle<br />

<strong>Altena</strong>er Vereine (Fußballer, Leichtathleten, Schwimmer, Skiläufer,<br />

Tennisspieler, Turner) und vereinslose Starter beteiligten. - Die Idee<br />

einer gemeinsamen <strong>Altena</strong>er Sportfamilie war geboren.<br />

Für den Kurz- und Mitteltriathlon hatten sich 23 westdeutsche Vereine<br />

gemeldet. Als Zugpferd konnten wir den amtierenden Deutschen<br />

Meister Gordon Nowak vom Kölner Triathlon-Team verpflichten. Michael<br />

Fieberg, Vorsitzender des Triathlon-Verbandes NRW, war Ehrengast<br />

und Prüfer des ersten offiziellen Triathlons im Märkischen<br />

Kreis.<br />

Als Siegerpreis konnte die <strong>SSG</strong> ein wertvolles Rennfahrrad eines<br />

Sponsors unter den Aktiven verlosen. Ein <strong>SSG</strong>´ler war der glücklicher<br />

Gewinner. Mittlerweile freuen sich Sieger und Platzierte über Geldprämien,<br />

Sachpreise, Pokale und viele Urkunden.<br />

Ein nachträglicher Dank geht nochmals an die vielen Sponsoren,<br />

Werbeträger und die verantwortlichen Behörden, ohne deren Hilfe<br />

eine solche Veranstaltung nicht durchgeführt werden könnte.<br />

Besonders kompetente Triathlon-Organisatoren der ersten Stunde<br />

waren für den Verein Peter Bergfeld, damals 2.Vorsitzender und Volker<br />

Heyn als aktiver Triathlet, der 1990 den Ironman auf Hawaii bestritt.<br />

Über die <strong>Jahre</strong> hat sich die Ausdauersportart Triathlon im Leistungsbereich<br />

sehr gewandelt und die <strong>SSG</strong> ist mitgewachsen. Über den <strong>Altena</strong>-Triathlon<br />

entwickelte sich der Allianz-Triathlon, der Eta-Triathlon,<br />

der Elektromark-Triathlon und im Jubiläumsjahr wird die 21.Veranstaltung<br />

als „mark (E) Triathlon“ am 22. Juni gestartet. - Heute ist die<br />

<strong>SSG</strong> in erster Linie Veranstalter<br />

für die Verbands- und Regionalliga, führt aber auch weiterhin den Einsteigertriathlon<br />

und den Volkstriathlon durch.<br />

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Die positive Entwicklung des Vereins ist nur durch den Einsatz von<br />

erfahrenen und vielen neuen kreativen Mitgliedern möglich gewesen<br />

und sollte sich auch so fortsetzen.<br />

Als Gerhard Schwarz 1987 den Vorsitz in der <strong>SSG</strong> niederlegte, wurde<br />

Dietmar Lepenies sein Nachfolger. Die Geschäftsführung wechselte<br />

von Andreas Grünberg auf Hartmut Schmidt. Detlef Wagner und<br />

Christian Scholz übernahmen in Kooperation mit vielen Übungsleitern<br />

den gesamten Sportbereich.<br />

Am 15. März 1991 trat Dietmar Lepenies als 1.Vorsitzender zurück.<br />

Den Vorsitz übernahmen dann Volker Heyn (1991-2002), Jörg Seuster<br />

(2002-2006) und seit dem 21. April 2006 ist Detlef Wagner mit einer<br />

neuen Geschäftsführung 1.Vorsitzender der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong><br />

„Überschriften sagen mehr als tausend Worte“<br />

Auf den nächsten Seiten findet Ihr Überschriften und Fotos aus Zeitungsartikeln<br />

aus den <strong>Jahre</strong>n 1985 bis 20<strong>08</strong>.<br />

Dabei sei angemerkt, dass es uns natürlich nur möglich war einen<br />

ganz kleinen Teil, der natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

hat, von den bestimmt über 300 (!!!) Artikeln wiederzugeben.<br />

Ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung der Artikel geht an<br />

Brigitte Bergfeld und Jörg Seuster.<br />

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Tja, schon sind 45 Vereins- und Lebensjahre um...<br />

Von Detlef Wagner<br />

Eher zufällig habe ich die Geschichte der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> komplett<br />

mit begleitet. 1963 meldeten mich meine Eltern beim SV <strong>Altena</strong> <strong>08</strong><br />

an, weil das Freibad am Buchholz vor der Tür lag. Was so einen Verein<br />

ausmacht, bekam ich gleich im ersten Jahr mit: Die Grundreinigung<br />

des vereinseigenen Bades stand an und viele Vereinsmitglieder<br />

kamen nach Feierabend, aber auch am Wochenende zusammen, um<br />

den Schlamm des Winters aus dem Becken zu holen. Ich durfte da<br />

mit helfen. Das ist wörtlich gemeint, das war für mich keine Pflicht. Ich<br />

nahm ja nur wahr, dass alle gemeinsam etwas arbeiteten, um danach<br />

etwas zu tun, was ohne den Einsatz nicht möglich geworden wäre:<br />

Schwimmen zu gehen. Es war schon ein Erlebnis, wie aus einem<br />

Dreckloch ein schönes Freibad wurde, in dem ich dann den ganzen<br />

Sommer im Nichtschwimmerteil rumplanschte.<br />

Für einen 10-jährigen war das schon eine Katastrophe, als dieses tolle<br />

Bad 1964 geschlossen wurde. Warum damals keiner half, das Bad<br />

zu erhalten, habe ich natürlich nicht verstanden. Das dauerte schon 6<br />

<strong>Jahre</strong>, um zu erkennen, dass sich die Welt nicht um „meinen“ Verein<br />

dreht.<br />

Was ich aber schneller wahrnahm, war die Erkenntnis, dass es einen<br />

weiteren Schwimmverein in <strong>Altena</strong> gab, der auch „sein“ Freibad hatte<br />

– das Linscheidbad. In das durfte ich erst um Punkt 19.00 Uhr nach<br />

Vorlage des Vereinsausweises zum Vereinstraining rein. Meine<br />

Schulfreunde, die im „Gut Nass“ waren, brauchten einen solchen<br />

Ausweis natürlich nicht vorzuzeigen und da wurde auch nicht auf die<br />

Uhrzeit geachtet. Deswegen blieben meine Kumpels natürlich meine<br />

Kumpels, aber deren Verein mochte ich wegen einer solchen Gemeinheit<br />

(später lernte ich, dass das „Diskriminierung“ zu nennen ist)<br />

absolut nicht leiden.<br />

Das Schwimmen habe ich dann auch gelernt, wobei der „Kick“ gar<br />

nicht im Verein kam: Mein Onkel brachte es mir in einem Baggersee<br />

bei. Was ich damals nicht realisieren konnte, war mir in meinen spä-<br />

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teren Übungsleiterjahren eine Hilfe: Die Behebung von Fehlern<br />

schaffte ich am besten durch individuelle Schulung und nicht durch<br />

Teamansprache.<br />

Die Förderung durch den Verein, insbesondere durch meinen Trainer<br />

Werner Unterlauf, verschafften mir Erfolgserlebnisse (Vereinsmeister,<br />

Stadtmeister, Starts bei überregionalen Meisterschaften) und die Erkenntnis:<br />

Du brauchst „nur“ trainieren und du wirst besser. Auch mit<br />

Niederlagen lernte ich umzugehen: Aus Fehlern kann man lernen und<br />

keiner ist unbesiegbar. Für solche „Ursache-Wirkung“ – Erlebnisse<br />

bin ich „meinem“ Verein bis heute dankbar.<br />

Ein initiales Erlebnis war meine zufällige Wahl zum Jugendvertreter<br />

im Jahr 1971. Der Verein förderte mein Engagement und ich konnte<br />

merken: Du kannst (auch als Jugendlicher) gestalten – wenn du<br />

willst. Eislaufen, Schatzsuche oder Spielnachmittage hatten immer<br />

mehr als 70 Teilnehmer, aber bis heute nicht mehr erreicht, waren die<br />

Trainingslager in Itzehoe.<br />

Als Trainer ab 1975 habe ich sicher meine intensivsten <strong>SSG</strong>-Zeiten<br />

erlebt. Dank guter Freibad-Trainingsbedingungen (immer 26 Grad)<br />

und geänderter Trainingsphilosophie im Winter (keine 5 Minuten<br />

Kraul-Beine am Beckenrand – was haben wir das gehasst) waren wir<br />

bald besser als uns örtliche Konkurrenz, dann Beste im Märkischen<br />

Kreis und dann folgerichtig auf Deutschen Meisterschaften präsent<br />

und erfolgreich. Was waren wir stolz, auf den internationalen Luxemburger<br />

Meisterschaften zu starten und alle Vereinsrekorde gebrochen<br />

zu haben. Es war ein verschworene Trainingsgemeinschaft, die oft im<br />

Vereinsbus sein zu Hause hatte. Viele aus dieser Generation sind<br />

dem Schwimmsport treu geblieben und sind auch heute noch der<br />

<strong>SSG</strong> verbunden.<br />

Ursache war sicher – wie in jedem erfolgreichen Verein – die Vorbildfunktion<br />

der Übungsleiter. So viele Fans habe ich nie mehr gehabt.<br />

Unvergessen sind mir die Anfeuerungsrufe von über 60 Kindern, die<br />

mir bei den Vereinsmeisterschaften 1979 galten. Sie wollten mir etwas<br />

zurück geben, was ich Ihnen in den Übungsstunden gegeben<br />

hatte. Die Dahler Halle zitterte. Es war meine schönsten Niederlage.<br />

Das sie gegen Andreas Grünberg und über meine Sahnestrecke 50<br />

m Brust erfolgte, war total egal. Wenn dich (fast) alle mögen, wird sowas<br />

Nebensache.<br />

Die <strong>SSG</strong> hat mir auch gezeigt, das ein Team stärker ist als die Sum-<br />

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me der Fähigkeiten des Einzelnen und so zu Erlebnissen kommt, die<br />

ein Einzelsportler nicht hat. Solche Schwimmgrößen wie Andreas<br />

Grünberg und Hartmut Schmidt brauchten noch 2 weitere Brustschwimmer<br />

(einer war in Stuttgart ich), um deutsche Meister bzw. Vizemeister<br />

in der 50-m-Bruststaffel zu werden. Auch unser Aufstieg<br />

der Herrenmannschaft in die Südwestfalenliga haben unsere Spitzenschwimmer<br />

den Trainingskollegen zu verdanken, die undankbaren<br />

Strecken wir 200 m Schmetterling oder 400 m Lagen schwammen<br />

und die Punkte einheimsten, die in der Addition den Vorsprung erbrachten.<br />

Das in einem Verein alle an einem Strick ziehen müssen, um ihn voran<br />

zu bringen, ist eine Selbstverständlichkeit. Immer wieder ist es –<br />

und da ist die <strong>SSG</strong> keine Ausnahme – so, keine Ausnahme, dass<br />

nicht in die gleiche Richtung gezogen wird. Dann gibt es Sieger und<br />

Besiegte, die Besiegten ziehen sich zurück und wieder gibt es ein<br />

paar Aktivposten, die dem Verein nicht mehr helfen. In meiner Vorstandszeit<br />

habe ich dies 3 Mal erlebt, das letzte und gravierendste<br />

Mal 1987, als unser Trainer Rolf Drengk und unsere sportliche Leiterin<br />

Brigitte Schwarz nicht mehr miteinander konnten. Der Vorstand<br />

wechselte komplett und es ist der große Verdienst von Dietmar Lepenies,<br />

als neuer 1. Vorsitzender den Verein in eine spannungsfreie Zukunft<br />

geführt zu haben.<br />

Das man nicht nur aus Meisterleistungen, sondern auch aus Fehlern<br />

lernen kann, hat mir mein Verein auch gezeigt. Jeder Außenstehende<br />

muss es ja für komplette Idiotie halten, dass es in so einem großen<br />

Dorf wie <strong>Altena</strong> 2 Schwimmvereine gibt. Annäherungen hat es – jedenfalls<br />

in meiner Zeit – mehrere gegeben, seien es die Sondierungsgespräche<br />

auf Iserlohner Gebiet in den 70er <strong>Jahre</strong>n, durch die Sportler<br />

initiierte Trainingsgemeinschaften, die den Vorständen nicht passten<br />

oder die Zeit der größten Annäherung, die Startgemeinschaft<br />

1992 – 1994, an der unser damaliger 2. Vorsitzender Peter Bergfeld<br />

maßgeblichen Einfluss hatte. Wir haben uns so wie nie vorher kennen<br />

gelernt und gemerkt, dass wir nicht zueinander passen. Den<br />

Trennungsgrund würde man in einer gescheiterten Ehe als „unüberbrückbare<br />

Differenzen“ bezeichnen. Die <strong>SSG</strong> war für die Schließung<br />

eines Freibades (egal welches), Gut Nass dagegen. Wir (die <strong>SSG</strong>)<br />

haben ja schon früh verstanden, dass sich die Erde nicht um uns<br />

dreht. Weltanschauungen kann man halt nicht vereinen und es kann<br />

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nur zusammen wachsen, was zusammen gehört. Die Vereinsphilosophien<br />

sind halt zu unterschiedlich.<br />

Anfang der 90er lernte ich durch die <strong>SSG</strong>, dass der Sport nicht nur<br />

dann ein besonders Erlebnis bietet, wenn man in der Spitze dabei ist,<br />

sondern das „Dabei sein“ wirklich „Alles“ sein kann. Wir begannen<br />

wieder, die Turnfeste zu besuchen. Die Stimmung bei Deutschen<br />

Turnfesten kann ich nicht in Worte fassen, sie ist einmalig und vermittelt,<br />

dass Sport an sich schön ist und nicht erst dann, wenn man Erfolg<br />

im Spitzensport hat. Das hat auch Einfluss in unsere Vereinsphilosophie<br />

genommen.<br />

Seit Beginn meiner Vorstandsarbeit nahmen immer 2 Themen besonderen<br />

Raum ein: Genügend Ehrenamtliche/Übungsleiter und genügend<br />

Geld. Das 2. Thema haben wir „im Griff“, seit wir Ende der 80er<br />

als Triathon-Veranstalter auftraten. Über unsere amateurhaften Anfänge<br />

mit unterbesetztem Zeitgericht und der lebensgefährlichen<br />

Rad-/Laufwende vor dem Freibad Dahle haben wir nun eine anerkannt<br />

professionelle Veranstaltung, die vom Verband gern zur Ausrichtung<br />

seiner Liga genutzt wird und in der Mark E einen starken und<br />

verlässlichen Sponsor hat. Über die langen <strong>Jahre</strong> teilen Dietmar Lepenies,<br />

Volker Heyn, Jörg Seuster und Andreas Grünberg mit mir sicher,<br />

dass es eine aufregendere Zeit als die letzten 2 Wochen vor<br />

dem Triathlon-Start nicht gibt. Der Tri sichert die Existenz des Vereins,<br />

uns sichert er schlaflose Nächte und graue Haare. Wir als Kleinverein<br />

schaffen da etwas, dass mittlerweile eigentlich eine Nummer<br />

zu groß für uns ist.<br />

Wobei wir beim Thema „Genügend Ehrenamtliche“ angekommen<br />

sind. Natürlich merkt man über eine so lange Zeit auch, dass sich<br />

nicht alle Vereinsmitglieder selbstlos im Verein einbringen. Ende der<br />

90er waren unsere aktiven „Ehrenamtlichen“ so Wenige, dass sich<br />

unser Mitgliederbestand der Zahl 150 näherte. Die Rückkehr von Mirco<br />

Gluth nach <strong>Altena</strong> ist ein Glücksfall für die <strong>SSG</strong>, wie in jeder Verein<br />

unbedingt braucht. Wie am Anfang „meiner“ <strong>SSG</strong>-Karriere wiederholt<br />

sich, dass ein präsenter Übungsleiter die Kinder anzieht wie das Licht<br />

die Mücken – und nun haben wir wieder 250 Mitglieder und bleiben<br />

die Nummer 1 im <strong>Altena</strong>er Schwimmsport.<br />

Tja, schon sind 45 Vereins- und Lebensjahre um. Was bleibt? Das<br />

man als Aktiver durch Training Erfolge feiern darf: Für mich war das<br />

größte die Südwestfalenvizemeisterschaft 1973 über <strong>100</strong> m Brust.<br />

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Das man als Übungsleiter unseren Kindern den Spaß am Sport an<br />

sich, aber auch an der Leistung vermitteln kann – dass sich Anstrengung<br />

lohnt und schon die Vermittlung des Spaßes an der Bewegung<br />

ein Erfolg ist und nicht erst ab einem Medaillenplatz beginnt. Das<br />

man im Team große Dinge schafft, sei es sportlich oder organisatorisch.<br />

Das man (faire) Kompromisse eingehen kann und muss, um<br />

eine Sache (den Verein) voran zu bringen. Das manchmal Dinge getan<br />

werden müssen, die persönliche Opfer darstellen – wie es mir<br />

geht, der ungern das Amt des 1. Vorsitzenden ausübt – sonst wäre<br />

der Verein geschlossen und ich könnte nicht mehr schwimmen. Vor<br />

allem aber bleiben mir neben den Erlebnissen die lieben Menschen,<br />

die mir der Schwimmsport gab. Da ist meine Frau die Erste.<br />

„Die <strong>SSG</strong>- <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong>-ein Teil meines Lebens“<br />

Von Andreas Grünberg<br />

In der <strong>SSG</strong> bin ich seit 1970. Inzwischen bedeutet das 38 <strong>Jahre</strong><br />

Schwimmverein.<br />

Die ersten <strong>Jahre</strong> galten natürlich noch nicht dem Wettkampfsport. Die<br />

Zeit verbrachte ich mit dem Erschwimmen von Abzeichen (sehr beliebt<br />

in dem Alter), erstmal Brust und Kraul lernen und dem Bestaunen<br />

der „Großen“, die so unglaublich schnell erschienen.<br />

Ab dem 10. Lebensjahr ging es dann zum Wettkampfsport über. Das<br />

bedeutete damals unglaublich harte Trainingsumfänge. Die gipfelten<br />

jedes Jahr in einem noch härteren Trainingslager. Und so wurden alle<br />

immer schneller. Das alles schweißte uns Kids zusammen und wir<br />

waren eine eingeschworene Gemeinschaft. Am Wochenende unternahmen<br />

wir viel zusammen. Außerdem nahmen wir an diversen<br />

Stadtmeisterschaften teil. So wurde ich mal Vizestadtmeister im<br />

Crosslauf, im Hochsprung und Speerwerden, sowie Stadtmeister im<br />

Tischtennis- Doppel. Bei den Stadtmeisterschaften im Luftgewehrschießen<br />

war die Trefferquote leider nicht so umwerfend.<br />

Später schlossen wir uns zusätzlich dem Turnerbund an und nahmen<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

an verschiedenen Mehrkampfmeisterschaften teil. Mein schönster Erfolg<br />

als „Turner“ war der Gewinn der Westfalenmeisterschaften. Lustig<br />

war hier das Kunstspringen von Einmeterbrett. Die Entscheidung<br />

war knapp und fiel erst im letzten Sprung. Mein Sprung war gerade<br />

gut genug für den Sieg und der Lohn war eine winzige Anstecknadel<br />

in Gold. Natürlich war die nicht echt Gold, sondern sah nur so aus.<br />

Schwimmerisch lief es die ganze Zeit gut. Jedes Jahr ging es zu zahlreichen<br />

Meisterschaften.<br />

Hier gibt es viele schöne und bewegende Wettkämpfe: Nach einem<br />

Trainingslager in Luxemburg sind wir zu den Internationalen Luxemburgischen<br />

Meisterschaften gefahren und gegen schnelle Schwimmer<br />

aus der ganzen Welt angetreten. Oder der Wettkampf, als ich Mark<br />

Warnecke über 50 Meter Brust geschlagen habe. Die Bestzeiten-<br />

Rennen über die Delfinstrecken sind mir auch alle noch gut in Erinnerung.<br />

Beeindruckend finde ich, dass mir das Gefühl der Rennen noch<br />

so präsent ist. Super waren auch viele Brustrennen. Der Endlauf bei<br />

den offenen NRW Meisterschaften. Das war wie im Fernsehen. Erst<br />

wurden wir Starter einzeln vorgestellt, und nach dem Rennen ging es<br />

direkt zur Siegerehrung mit Zeremonie.<br />

Unvergessen bleibt mir der Gewinn der offenen Deutschen Meisterschaften<br />

im Langstreckenschwimmen im Steinhuder Meer. Hier bin<br />

ich 12500 Meter Brust um die Wette geschwommen und habe mit einem<br />

Vorsprung von einer halben Stunde gewonnen. Die ganze folgende<br />

Woche konnte ich kaum laufen. Meine Knie waren ziemlich angeschlagen.<br />

Zum Glück behielt ich keine bleibenden Schäden und<br />

meine Knie sind bis heute 1a.<br />

In schöner Erinnerung sind mir auch die Wettkämpfe der jüngeren<br />

Vergangenheit geblieben. Dominik Peter und ich haben einige ereignisreiche<br />

Wettkampfreisen unternommen. Die Weltmeisterschaften<br />

der Masters in München waren der Anfang einer Reihe von Wettkämpfen.<br />

Einer der Höhepunkte war die Europameisterschaften der<br />

Masters auf Mallorca. Aber auch die Deutschen Masters in Berlin waren<br />

wirklich beeindruckend.<br />

Erwähnen möchte ich noch meinen Einsatz für die SSK- Hörde aus<br />

Dortmund. Als Gaststarter bin ich über das Zweitstartrecht mit ihnen<br />

um den Aufstieg in die zweite Bundesliga geschwommen. Ich sage<br />

euch, DMS schwimmen ist immer wieder schön!<br />

Wie oft ich Wettkämpfe geschwommen bin, kann ich gar nicht sagen.<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

Geschätzte <strong>100</strong>0-1500 Urkunden und Medaillen lassen erahnen, wie<br />

oft wir zwischen 10 und 17 <strong>Jahre</strong>n im Einsatz waren.<br />

Der Sport und die <strong>SSG</strong> sind bis heute ein Teil meines Lebens. Das<br />

Training, die Wettkämpfe, der Triathlon, die Vorstandsarbeit, die Tätigkeit<br />

als Übungsleiter, das Volleyball spielen und Kickern, das Duschen<br />

und „quatschen“, die Turnfeste und Vereinsfahrten, die Trainingslager<br />

im Speziellen und die Freundschaften, die aus all dem entstanden<br />

sind, sind Dinge, die mich mit geprägt haben und die ich<br />

nicht missen möchte.<br />

Ach, da waren so viele schöne Erlebnisse<br />

Von Dominik Peter<br />

Hallo liebe Vereinsmitglieder,<br />

auch ich wurde gebeten anlässlich unseres <strong>100</strong> jährigen Vereins-Jubiläums<br />

einige Zeilen über meine Erlebnisse und Wettkampferfahrungen<br />

zu schreiben. Als ich circa fünf <strong>Jahre</strong> alt war, beschlossen meine<br />

Eltern, wenn ich in die Schule komme, dann soll ich schon schwimmen<br />

können. Also ist meine Mutter mit mir ins Freibad Lindscheid gefahren<br />

und ich habe erst mal bei dem Schwimmmeister Herrn<br />

Schmoll die Grundlagen gelernt. Meine Schwester war bereits in der<br />

<strong>SSG</strong> Mitglied, so kam es dann auch, dass ich irgendwann mit zum<br />

Training durfte und bei Frau Schwarz meine ersten Trainingseinheiten<br />

absolviert habe. Kurz danach wurde ich von den damaligen Trainern<br />

Detlef und Rolf „entdeckt“ und bin schon mit knapp 6 <strong>Jahre</strong>n meinen<br />

ersten Wettkampf geschwommen. Das war ebenfalls im Lindscheidbad<br />

in <strong>Altena</strong>.<br />

An wie vielen Wettkämpfen ich dann in Attendorn, Finnentrop, Menden,<br />

Hemer, Werdohl, Lüdenscheid, usw. teilgenommen habe? Das<br />

kann ich nicht mehr zählen, wichtig waren mir immer die Kreismeisterschaften<br />

und die besonderen Wettkämpfe. Da kann ich mich besonders<br />

an den Continental-Cup im Dortmunder Südbad erinnern, ich<br />

war laut Meldezeit so als 23. in meinem Jahrgang gemeldet, bin dann<br />

jedoch über zehn Sekunden Bestzeit geschwommen und wurde über-<br />

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raschend Zweiter. An dem Wettkampf in Dortmund hat übrigens auch<br />

Marc Warnecke teilgenommen. Die Medaille hing <strong>Jahre</strong> lang in meinem<br />

Zimmer.<br />

Ach, da waren so viele schöne Erlebnisse, Trainingslager, Mehrkampfmeisterschaften<br />

(auch in Bayern), Kreismeisterschaften, deutsches<br />

Turnfest, Landesturnfest und viele mehr.<br />

Die Masterswettkämpfe sind noch besonders zu erwähnen, meinen<br />

ersten Masterswettkampf bin ich zusammen mit Andreas Grünberg in<br />

München geschwommen, das war irgendwann beim Training so eine<br />

Schnapsidee „He Andi, wir fahren zur Masters Weltmeisterschaft<br />

nach München“. Trainiert hatten wir vorher kaum, die Bedingungen<br />

beim Vorbereitungstraining im Freibad waren schlecht, wir haben uns<br />

teilweise bei 15 Grad Aussentemperatur und 21 Grad Wassertemperatur<br />

nur kurz ins Wasser gewagt. Das wenige Training führte wohl<br />

auch dazu, dass ich die Pflichtzeit nicht geschafft habe und, wenn<br />

Andi mich nicht aufgebaut hätte, ich wäre vielleicht nie wieder einen<br />

Wettkampf geschwommen. Aber er hat es geschafft! So haben wir<br />

gemeinsam weiter trainiert, sind zusammen mit Cartin San José nach<br />

Mallorca zur Europameisterschaft geflogen, in Goslar habe ich über<br />

<strong>100</strong> Schmetterling den fünften Platz bei der deutschen Masters-Meisterschaft<br />

erreicht, zudem waren wir gemeinsam in Berlin und Karlsruhe<br />

zu deutschen Masters-Meisterschaften sowie zahlreichen anderen<br />

Wettkämpfen. Bei den Südwestfälischen Masters durfte ich dann sogar<br />

meine ersten Siege erschwimmen.<br />

Neben den sportlichen Erfolgen und Erlebnissen hat mir der Sport<br />

und ganz besonders unser Verein viel mehr gegeben, ich habe in unserem<br />

Verein viele Menschen kennengelernt, die mir sehr wichtig<br />

sind und die ich sogar meine Freunde nennen darf. So wurde aus einer<br />

„Feindschaft“ zwischen Andreas Arendt und mir eine gute Freundschaft,<br />

wir sind beide im gleichen Jahrgang angetreten und durch unsere<br />

Eltern angestachelt, waren wir Konkurrenten, das hat sich so mit<br />

16 <strong>Jahre</strong>n gelegt und es wurde Freundschaft daraus.<br />

Einer, zu dem ich früher aufgeblickt habe, das war Andreas Grünberg,<br />

er war zehn <strong>Jahre</strong> älter als ich und wir konnten in jungen <strong>Jahre</strong>n wenig<br />

miteinander anfangen, ich habe ihn immer für seine Erfolge bewundert<br />

und mir gewünscht, auch mal so schnell schwimmen zu können.<br />

Heute bin ich dankbar, dass eine so enge Freundschaft daraus<br />

geworden ist, da wir auch außerhalb des Vereins Zeit miteinander<br />

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verbringen und er mein Trauzeuge war.<br />

Natürlich gibt es noch viele andere Menschen im Verein, die mir lieb<br />

und teuer sind und die ich nicht alle aufzählen kann.<br />

Mich hat der Sport natürlich auch für das richtige Leben geprägt, Ziele<br />

die ich erreichen möchte, kann ich fokussieren und genau auf den<br />

Punkt hin arbeiten, genau so, wie auf einen wichtigen Wettkampf. Zudem<br />

habe ich gelernt, wenn man etwas erreichen möchte, muss man<br />

seinen inneren Schweinehund überwinden, mehr leisten als die anderen,<br />

genau wie beim Training. Auch ich habe früher beim Training unter<br />

Rolf und Detlef viele Tränen vergossen, weil ich dachte, ich kann<br />

nicht mehr, sollte aber schneller oder noch mehr schwimmen, dafür<br />

hätte ich unsere Trainer früher oft in die Wüste schicken können, heute<br />

bin ich besonders Detlef dankbar dafür. Spaß hat es aber trotzdem<br />

immer gemacht.<br />

Unser heutiger Trainer Mirco macht einen wirklich guten Job, er hat<br />

den schmalen Grad gefunden, die Mannschaft genau so zu trainieren,<br />

dass es hart genug ist um schnell werden zu können, wenn man<br />

es möchte aber trotzdem Spaß dabei zu haben. Eins möchte ich der<br />

Mannschaft und den zukünftigen Schwimmern noch auf den Weg geben,<br />

ihr trainiert nicht für eure Eltern, oder den Trainer, ihr trainiert für<br />

euch. Vielleicht könnt ihr auch irgendwann sagen, durch unseren Verein<br />

habe ich Freunde gewonnen und wurde positiv für das Leben geprägt.<br />

<strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong>: Eine Jugend zwischen Kacheln und<br />

Chlor<br />

Von Volker Heyn<br />

Meine Mitgliedskarte von der <strong>SSG</strong> ist ein braun-grauer, fast unlesbarer<br />

Lappen. Er liegt in der Kassette mit den Wertsachen, und alle<br />

paar <strong>Jahre</strong> fällt mir der Ausweis mit dem Eintrittsdatum 1. April 1974<br />

in die Hände. Jetzt, so kurz vorm Jubiläum, hole ich ihn heraus und<br />

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befühle das brüchige Papier.<br />

Ich war damals acht <strong>Jahre</strong> alt, heute bin ich 42. Lange Zeit, 34 <strong>Jahre</strong><br />

Mitgliedschaft im Schwimmverein. Zum Verein kam ich damals durch<br />

einen Freund. Ich hatte Spaß am Wasser, Turnen gefiel mir nicht und<br />

so ging ich zum ersten Mal mit zum Lehrschwimmbecken der Grundschule<br />

Breitenhagen. Auch als kleiner Junge war man nach einem<br />

Kopfsprung und zwei Kraulzügen durch. Ich wurde von Brigitte<br />

Schwarz in den Verein aufgenommen. Nach ein paar Wochen sagte<br />

man mir, dass ich ganz gut wäre und ich besser zwei oder drei Mal<br />

pro Woche kommen sollte. Ich müsste unbedingt in die Wettkampfmannschaft<br />

und bei einem Herrn Unterlauf trainieren. So ging das damals<br />

mit der Talentförderung.<br />

Kurz darauf übernahm Detlef Wagner den Trainerposten von Werner<br />

Unterlauf. Detlef hatte neue Trainingsmethoden, probierte mit uns alles<br />

aus, verlangte aber auch sehr viel. Die gemeinsam verbrachte<br />

Zeit in der Gruppe der Jugendlichen war für die meisten von uns das<br />

Wichtigste. Eine großartige Zeit. Das Gemeinschaftsgefühl war sehr<br />

intensiv und für alle, die in dieser Gruppe waren, war es sicher eine<br />

bis heute lebensprägende Erfahrung.<br />

Wir trainierten im Winter einmal in der Woche im Dahler Hallenbad<br />

und sonst in den Lehrschwimmbecken. In der Netter Schule gab es<br />

auch noch eines, das war immerhin elf Meter lang. Da brauchte man<br />

schon vier Kraulzüge. Dass wir dort später sogar 1500 Kraul auf Zeit<br />

schwammen, ist eine andere Geschichte. Jedenfalls gab es zu der<br />

Zeit niemanden sonst, der so viele Rollwenden wie wir geübt hatte.<br />

Wir waren die Kreismeister im Startsprung, bei der Saltowende und<br />

natürlich Rekord-Duscher.<br />

Im Sommer ging es ins Freibad Linscheid und ins Dahler Freibad.<br />

Trainiert wurde immer, auch bei kaltem Wetter, bei Regen sowieso.<br />

Wir waren alle hart im Nehmen.<br />

Körperlich und mental wurden wir stark gefordert, leisteten das aber<br />

auch freiwillig. Fünf Trainingseinheiten im Wasser pro Woche, dazu<br />

zweimal Kraftraum, jedes zweite Wochenende Wettkampf. Die Wettkampfmannschaft<br />

praktizierte Leistungsschwimmen. Die Besten von<br />

uns schafften sogar die Pflichtzeiten für Deutsche Meisterschaften.<br />

Wir verbrachten einen Teil unserer Kindheit und die gesamte Jugend<br />

zwischen Kacheln und Chlor sämtlicher Schwimmbäder in Südwestfalen.<br />

Wenn kein Training oder kein Wettkampf war, trafen wir uns<br />

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trotzdem. Detlef steuerte einen eigentlich schrottreifen VW Bulli mit<br />

Foto Porst-Werbung als Vereinsfahrzeug. Wir verbrachten die Wochenenden<br />

gemeinsam mit Ausflügen ins Wellenbad, im Kino, mit Minigolfspielen<br />

oder bei selbst organisierten Wackelpuddingpartys. Flaschendrehen<br />

war außerordentlich beliebt. Freundschaften und Liebeleien<br />

gehörten natürlich auch dazu. Sogar eine Ehe ist daraus entstanden.<br />

Absolute Höhepunkte dieser Zeit waren die Vereinsfahrten mit Übernachtungen<br />

zu großen Wettkämpfen, legendäre Zeltlager auf dem<br />

Hegenscheid und natürlich die Trainingslager in den Metropolen dieser<br />

Welt. Für alte <strong>SSG</strong>er haben die Namen Itzehoe, Hankensbüttel<br />

und Clervaux einen besonderen Klang. Trainiert wurde dort noch<br />

wahnsinniger als zu Hause. Zwei mehrstündige Wassereinheiten pro<br />

Tag, dazu täglich Waldlauf und Gymnastik, abends noch Sportspiele.<br />

Wir waren absolut fit und deshalb schwimmerisch in Südwestfalen<br />

weit vorne mit dabei. Die Mitglieder der vier mal <strong>100</strong> Meter Lagen-<br />

Staffel der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> waren ein paar <strong>Jahre</strong> lang die Stars bei den<br />

regionalen Wettkämpfen.<br />

Neben dem Schwimmen probierten wir andere Sportarten aus, ein<br />

Verdienst von Detlef Wagners Unvoreingenommenheit. Turmspringen,<br />

Luftgewehrschießen und Fußballspielen wurde nebenbei geübt.<br />

Aus dieser sportlichen Neugier entwickelte sich die Keimzelle des<br />

heutigen <strong>Altena</strong>er Triathlonsports. Einige <strong>SSG</strong>er nahmen unter abenteuerlichsten<br />

Bedingungen bei einer der ersten deutschen Triathlonveranstaltungen<br />

in Münster teil. Als Ergebnis steht immerhin die Teilnahme<br />

eines <strong>SSG</strong>ers bei den Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii<br />

– und natürlich der 21. <strong>Altena</strong>-Triathlon im Jubiläumsjahr. Der<br />

zweite Teil im Namen der <strong>SSG</strong> – Schwimm-Sport-Gemeinschaft –<br />

wurde wirklich ernst genommen.<br />

Am nachhaltigsten war für alle aber ganz bestimmt die Sozialisierung<br />

in dieser eingeschworenen Gemeinschaft <strong>SSG</strong>. Das Leben war für<br />

viele von uns bis weit in die Mitte der 1980er <strong>Jahre</strong> der Schwimmverein.<br />

Diese Zeit hat auch mich bis heute geprägt.<br />

Weil so ein Vereinsleben heute nicht mehr existiert, möchte ich mit<br />

diesem Beitrag zur Jubiläums-Festschrift an diese fantastischen Zeiten<br />

erinnern.<br />

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Berlin, Berlin, wir waren in Berlin<br />

Von Marina Wagner und Marina Jankowski<br />

Samstag 14 Mai Ankunft in Berlin, Stimmung super, Wetter scheiße!<br />

An Bord: (Prinz) Mirco + Tini, Jenni, Ricarda, Miriam, Seppel, Coco,<br />

Lars, Andi, Juliane, Marina und Marina, Carolin, Hanna.<br />

Der erster Ausflug ging ab zum Potsdamer Platz und abends dann<br />

die große Party zur Eröffnung des Internationales Deutschen Turnfestes<br />

2005 am Brandenburger Tor.<br />

Lustig drauf, ging’s den nächsten Tag weiter mit der Besichtigung des<br />

Schloss Sans Souci. Damit auch die bloß die Mädels nicht zu kurz<br />

kamen, war danach erst einmal große Shoppingtour am Kurfürstendamm<br />

angesagt. In unserem Domizil ausgeruht, waren wir bereit für<br />

neue Taten und fuhren mit der U-Bahn ab nach Kreuzberg, wo der<br />

„Karneval der Kulturen“ auf uns wartete. (Kleine Stößchen nebenbei,<br />

der Caipirinha, der war geil.)<br />

Nach alter Schwimmertradition wurden zum Abschluss des Tages lecker<br />

Würstchen auf den Grill gelegt.<br />

Neuer Tag, neue Herausforderungen! Trotz, dass der eigentlich an-<br />

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stehende Wettkampf für diesen Tag leider ausfiel, ließen wir die Köpfe<br />

nicht hängen und suchten uns Spiel, Spaß, Spannung und Action<br />

in den Messehallen, wo uns Klettern, Inlinerfahren und andere sportliche<br />

Aktivitäten ein gutes Programm boten. Nachmittags statteten wir<br />

Schloss Charlottenburg einen Besuch ab. Da allerdings hier nichts los<br />

war, blieben wir nicht lange.<br />

17 Mai: Verschobenes wird nachgeholt – Wettkampftime! Die <strong>SSG</strong>-<br />

Mannschaft ließ sich von der beeindruckenden, pompösen Halle mit<br />

10 Bahnen a 50 Meter nicht abschrecken und unter Trainer Mircos<br />

Anfeuerungen brachten die Schützlinge ihr Bestes. Prinz Mirco, Locke<br />

Andi und Chef Detlef lieferten sich nach dem Wettkampf noch ein<br />

starkes und spannendes Volleyballmatch unter Aufsicht von den<br />

<strong>SSG</strong>-Mitgliedern. Der Abend klang mit einem gemeinsamen Fußballspiel<br />

aus.<br />

Nächster Morgen - der zweite Teil des Volleyballspiels wurde zu Ende<br />

gebracht! Highlight des Tages war eine Sightseeing Tour auf der<br />

Spree und die Ansicht der alten DDR- Mauer.<br />

Während die einen sich danach den Zoo anschauten, gruselten sich<br />

die anderen in dem Bunker.<br />

Fix und fertig von der ganzen Woche wurde am Donnerstag gechillt,<br />

um abends für die große Tuju - Party in den Messehallen voll fit zu<br />

sein. Mit cooler Musik und super Partypeople wurde bis 4 Uhr morgens<br />

kräftig gefeiert.<br />

Freitag 20.05. – Ende des deutschen Turnfestes. Die <strong>SSG</strong> –Mannschaft<br />

ist am Ende ihrer Kräfte angelangt, letzte chaotische Abreisevorbereitungen,<br />

bevor es nach Hause geht.<br />

Nochmals bedanken wir uns im Namen der ganzen Mannschaft für<br />

die tolle Woche und bei den Leuten, die diese Fahrt möglich gemacht<br />

haben!<br />

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Immer wieder Sonntags .....<br />

Von Sebastian Bergfeld<br />

Herrlich – ich sitze am Steuer meines großen Baggers und reiße das<br />

Haus ein. Plötzlich ein Klingeln, ich kann es nicht orten. Es wird immer<br />

lauter. Dann ist alles schwarz. Ich schlage die Augen auf und<br />

drücke den Wecker aus. 07:00 Uhr! Es ist Sonntag. Ich könnte noch<br />

weiter schlafen. Das Licht geht an und Mama kommt rein. Waschen.<br />

Anziehen. Frühstück. Draußen ist es dunkel. Klar, es ist ja auch Winter.<br />

Die Tasche ist schon gepackt vom Vortag. Nur noch die Badehosen<br />

von der Leine holen und ab geht’s zu den Stadtwerken. Den Weg<br />

fahren wir fahren sehr oft am Wochenende. Entweder bringen uns<br />

drei Mama oder Papa Gluth, Mama oder Papa Hülter oder meine Eltern<br />

runter. Wir sind alle gut drauf und nach dem Steinwinkel steigt so<br />

langsam die Nervosität. An den Stadtwerken warten bereits die anderen<br />

<strong>SSG</strong>er. Es wird wieder eng auf dem Parkplatz, denn die anderen<br />

von Gut Naß sind auch da. Rolf verteilt uns auf die Autos. Total cool,<br />

wir fahren heute mit Andi. Die Fahrt in der Ente ist jedes Mal ein Highlight.<br />

Vor allem der Aufkleber „Catch me, if you can“ ist witzig. Wir<br />

sind fast eine dreiviertel Stunde unterwegs. Andi könnte schneller…<br />

In Hallenbad Werdohl Riesei angekommen, kriegen wir wieder den<br />

Platz von gestern, hinten in der Ecke am Fenster. Es ist zwar jedes<br />

Mal eng, aber es geht schon irgendwie. Nachdem wir umgezogen<br />

sind, sagt uns Rolf, was wir einschwimmen sollen. 400 Meter. Das<br />

Becken ist voll – wie immer bei 5x 25 Meter Bahnen. Das Einschwimmen<br />

ist ziemlich doof. Ständig schwimmt einer vor dir her oder man<br />

kriegt eine Hand von den Kraulern ins Gesicht oder den Fuß eines<br />

Brustschwimmers. An der Wende stehen wieder alle rum und man<br />

kann nicht vernünftig wenden. Egal. Dann geht’s auf Bahn eins,<br />

Spurts. Für jede gemeldete Lage einen. Anschließend duschen, was<br />

Trockenes anziehen und das <strong>SSG</strong> Shirt drüber. Warten. Jetzt geht’s<br />

los. Gumminastik – vor jedem Start. Hüpfen, Armkreisen, Dehnen.<br />

Alle zusammen. Dann werde ich aufgerufen. Puls gefühlte 180. Der<br />

Startpfiff. 50 Brust, Unterwasserzug nicht vergessen. Alles klappt gut.<br />

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Es ist immer ein riesiges Getöse, wenn dich alle anfeuern. Das spornt<br />

einen noch zusätzlich an. Bei der Wende liege ich mit Steven gleich<br />

auf, aber beim Endspurt ziehe ich ihn ab. Endlich! Total oppe steige<br />

ich aus dem Wasser, 44,7. Gute Zeit. Das ganze Spiel wiederholt sich<br />

noch 3 Mal. Auch Mirco und Nils setzen sich durch und wir stehen am<br />

Ende mit 10 Medaillen zum Gruppenfoto vor dem Siegertreppchen<br />

und am Dienstag wieder in der Zeitung. Ein erfolgreiches Wochenende<br />

und von Oma gibt’s wieder für jede Goldene zwei Mark. Auf der<br />

Fahrt zurück schneit es richtig doll. Auf der Windschutzscheibe von<br />

Andi schaffen die Scheibenwischer es kaum, sie schneefrei zu halten<br />

und das Weiß türmt sich rechts und links zu richtigen Bergen auf. Wir<br />

schauen total interessiert zu. So müssen die Alpen entstanden sein.<br />

Das ist seitdem Gesetz. Andi bringt uns nach Evingsen. Stolz zeige<br />

ich meinen Eltern die Gold- und Silbermedaillen. Danach hänge ich<br />

das Metall zu den anderen an die Wand, die Urkunde kommt in die<br />

Kiste. Draußen ist es schon wieder dunkel. Bei so einem Wettkampf<br />

geht fast immer das ganze Wochenende drauf. Aber es ist toll. Dafür<br />

lohnen sich die Stunden im Wasser. Auch wenn man im Winter so<br />

manches Mal lieber Schlitten- oder im Sommer BMX fahren würde,<br />

als im Linscheid zu frieren. Aber nach so einem erfolgreichen Wettkampf<br />

spielen wir bestimmt am Dienstag wieder Unterwasserball. Es<br />

ist jetzt halb sieben - Abendessen. Lecker Stullen mit Fleischwurst<br />

und Käse und einen großen Kakao. Anschließend schaue ich mit<br />

Papa und Mama noch ein bisschen Fern. ARD, ZDF oder das Dritte,<br />

in Farbe - das ist toll.<br />

Veranstaltungen des Jugendausschusses<br />

Von Ricarda Schürmann<br />

Zweimal im Jahr organisiert der Jugendausschuss Veranstaltungen<br />

für die jugendlichen Schwimmer/innen.<br />

Zu Beginn der Osterferien werden alle kleinen Schwimmer und<br />

Schwimmerinnen zum Ostereiersuchen eingeladen. Dieses findet am<br />

Sportplatz Lindscheid in Dahle/ Evingsen statt. 300 Eier werden jährlich<br />

versteckt, wobei es noch 10 besondere gibt, die mit einem <strong>SSG</strong>-<br />

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Aufkleber versehen sind. Wer ein <strong>SSG</strong>-Ei gefunden hat, bekommt<br />

noch eine kleine Überraschung.<br />

Zuerst dürfen die ganz kleinen eifrigen Schwimmer/innen auf Suche<br />

gehen, dann folgen die Größeren. Auch erhalten alle ihre Urkunden,<br />

die bei den vorher stattgefundenen Vereinsmeisterschaften teilgenommen<br />

haben.<br />

In der Vorweihnachtszeit findet dann die Weihnachtsfeier in der Jugendherberge<br />

auf der Burg <strong>Altena</strong> statt.<br />

Hier werden Geschichten vorgelesen und es gibt verschiedene Süßigkeiten<br />

und Getränke.<br />

Zwischendurch wird immer mal wieder ein Lied angestimmt.<br />

Singt man dann fleißig und laut mit, lässt auch der Weihnachtsmann<br />

nicht lange auf sich warten.<br />

Nun tragen die Schwimmer und Schwimmerinnen ihre gelernten Gedichte<br />

dem Weihnachtsmann vor.<br />

Für diesen Mut gibt es dann auch einen Schokoweihnachtsmann.<br />

Nachdem alle Gedichte vorgetragen sind, dürfen dann noch einmal<br />

alle nach vorne kommen und sich eine Kleinigkeit vom Weihnachtsmann<br />

abholen.<br />

So nimmt dann auch diese Feier langsam ein Ende und man sieht<br />

sich am nächsten Dienstag beim Schwimmen wieder.<br />

Das gesellige Miteinander...<br />

Von Hanna Wagner<br />

Außer den sportlichen Aktivitäten kommt auch das gesellige Beieinander<br />

nicht zu kurz.<br />

Wir fuhren mit zwei Bussen nach Elspe, um uns gemeinsam den „Ölprinz“<br />

anzusehen und das Mittagessen einzunehmen.<br />

Wir fuhren bis zum Nettenscheid, um dann in zwei Pferdewagen die<br />

Höhen zu erkunden. Nach dem Mittagessen ging es zu Fuß zur Burg<br />

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<strong>Altena</strong>. Die Kinder wurden dort zum Ritter geschlagen. Die Erwachsenen<br />

hatten eine Führung in der Burg.<br />

In Dorsten übernachtete Groß und Klein in der Jugendherberge. Wir<br />

hatten gemeinsam eine Stadtführung. Die Jugend hatte dann eine<br />

Bootsfahrt, viele machten mit dem Wasser Bekanntschaft. Die Erwachsenen<br />

wanderten zu einem Schloss, um es zu besichtigen, auch<br />

des wunderschönen Schlossgartens.<br />

Abends wurde gegrillt und Jörg spielte zur Gitarre.<br />

Nicht zu vergessen die jährlichen Nachtwanderungen mit Fackeln, die<br />

für Groß und Klein sehr lustig sind.<br />

Unser Motto:<br />

Der Himmel ist blau, das Wasser ist blau, wir sind blau.<br />

Die Vereinsfarben blau weiß.<br />

Wochenendfahrt Dorsten 2003<br />

von Marina Wagner und Marina Jankowski<br />

Vom ersten Tag an hatten wir schönes Wetter. Beste Voraussetzungen<br />

also für unser Vereinswochenende in Dorsten. Nach Mittag, direkt<br />

nach der Ankunft, musste die Unterkunft in der Jugendherberge<br />

natürlich erstmal begutachtet und die Zimmer belegt werden.<br />

Der Samstag begann mit einer für manche mehr für andere weniger<br />

interessanten Stadtführung durch Dorsten. Der Nachmittag wurde mit<br />

einer Kanutour verbracht, bei der auch nur eines der Kanus kenterte.<br />

Manche haben ihren Nachmittag auch im Zoo verbracht. Abends grillten<br />

wir alle gemeinsam an der Jugendherberge und spielten Volleyball.<br />

Am Sonntag stand die Abreise dann auch schon wieder an. Vorher<br />

machten wir dem Verein noch alle Ehre und tobten uns im großen<br />

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Freizeitbad aus.<br />

Ein bisschen Hawaii…<br />

Von Jörg Riese<br />

Ein elementarer Bestandteil der Vereinsgeschichte der <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> ist<br />

der <strong>Altena</strong>er Triathlon. Erstmalig 1987 durchgeführt bereichert diese<br />

Veranstaltung bereits seit mehr als 20 <strong>Jahre</strong>n das Sportgeschehen<br />

der Burgstadt. Von den Anfängen 1987 bis heute sind viele <strong>Jahre</strong> ins<br />

Land gegangen. Doch die Leidenschaft und das Engagement des<br />

Ausrichters bleiben ungebrochen. Nachdem Detlef Wagner mit Dietmar<br />

Lepenis von einem Triathlon in Witten zurückgekehrt war, reifte in<br />

den Köpfen der beiden die Idee diesen modernen Ausdauerdreikampf<br />

auch in der Burgstadt auszurichten. Im Juni 1987 war es dann endlich<br />

soweit, die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> präsentierte den 1. <strong>Altena</strong>er Triathlon mit Einsteiger<br />

Triathlon. Hierbei galt es folgende Distanzen zurückzulegen:<br />

Einsteiger Triathlon (300 Meter Schwimmen, 11,8 Kilometer Radfahren<br />

und 2,6 Kilometer Laufen). <strong>Altena</strong>er Triathlon (600 Meter Schwimmen,<br />

23,6 Kilometer Radfahren und 5,2 Kilometer Laufen). Geschwommen<br />

wurde im Dahler Freibad. Anders als von Schwimmwettkämpfen<br />

gewohnt tummelten sich hierbei bis zu 10 Athleten auf einer<br />

Schwimmbahn. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten,<br />

schwammen die Dreikämpfer im Kreise. Da ein Massenstart den<br />

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Sprung vom Startblock ausschloss, begaben sich die Triathleten von<br />

der gegenüberliegenden Seite des Beckens in die Fluten.<br />

Die Fahrräder waren in der Wechselzone untergebracht, die sich auf<br />

der Wiese längsseits des Schwimmbeckens befand.<br />

Nach dem Schwimmen verließen die Triathleten das Becken ebenfalls<br />

auf der Startseite und gelangten über die markierten Wege neben<br />

dem Kinderbecken zur Umkleidezone. Hier wurden für die folgenden<br />

zweiten und dritten Disziplinen die Utensilien bereitgelegt, wie<br />

z.B. Radhelm und Laufschuhe. Selbstverständlich durfte das Startnummernband<br />

nicht fehlen. Die Radstrecke führte in den Anfängen<br />

des Triathlons hinaus auf die Dahler Straße wo es ab Pleuger auf die<br />

<strong>Altena</strong>er Straße, die Nette abging. Eine Radrunde der Einsteiger führte<br />

bis zum heutigen Apollo Service Kino – einigen noch bekannt als<br />

dem „Holländer“. War bergab noch eine wilde Fahrt möglich mit bis zu<br />

60 Stundenkilometern, quälten sich einige doch merklich die – wenn<br />

auch nur leichte, aber stetige – Steigung der Nette hinauf. Die Absolventen<br />

des <strong>Altena</strong>er Triathlons drehten direkt vor dem Frei- und Hallenbad<br />

und machten sich auf die zweite Radrunde. Heute ist diese<br />

Gefahrenzone entschärft worden und die Radwende befindet sich an<br />

der Sparkasse im Ortskern Dahle. Die abschließende Laufstrecke hat<br />

es damals wie heute „in sich“. Durch das obere Tor im Freibad verließen<br />

die Dreikämpfer das Wettkampfareal und liefen entlang der Hecke<br />

zwischen den Häusern und Horst Wessendorfs (Brummi) alter<br />

Werkstatt in die Mühlenstraße ein. Eine wellige, doch eher abschüssige<br />

Laufstrecke führte bis zur heutigen Firma Grefe. Auf dem dort angrenzenden<br />

Wohngrundstück (ehemalige Tankstelle von Wessendorf)<br />

war der Wendepunkt. Als dann hieß es die knackigen Steigungen in<br />

Richtung Freibad zu erklimmen. Hier haben sich viele Athleten schon<br />

sehr verausgabt. Lohn der Strapazen war jedoch stets ein wohlwollendes<br />

und begeistertes Publikum, das die Straßen rund um das Freibad<br />

säumte und besonders die heimischen Athleten jubelnd unterstütze.<br />

Volker Heyn, selbst erfahrener Triathlet bereitete mit Roland<br />

Schmidt in der Wärmehalle die Zeiten für eine akkurate Ergebnisliste<br />

auf, von Chip-gestützter Zeitmessung konnte die <strong>SSG</strong> damals nur<br />

träumen. „Doch gerade die Anfänge des Triathlons hatten einen unvergleichlichen<br />

Charme“, erinnert sich Heinz Riese, der an unzähligen<br />

<strong>Altena</strong>er Triathlons teilgenommen hat. So kann man durchaus<br />

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sagen, dass für Heinz und Maik Riese die Triathlonkarriere in <strong>Altena</strong><br />

begann. Nach dem ersten Start 1987 gewann Heinz Riese bei der im<br />

Anschluss an die Siegerehrung stattfindenden Tombola ein neues<br />

Rennrad. Nun war natürlich der Sportsgeist geweckt und gemeinsam<br />

mit Sohn Maik startete Heinz in den <strong>Jahre</strong>n 1988/89 bei fast 20 Triathlonwettkämpfen<br />

(pro Saison) im gesamten Bundesgebiet. Nachdem<br />

die Szene sich jedoch immer mehr professionalisierte und sich<br />

die Triathleten selbst auch in eine narzisstische Richtung entwickelten,<br />

zogen sich die Riesen ein wenig zurück. Bei ihrem Hausrennen,<br />

waren sie jedoch fast immer am Start. In späteren <strong>Jahre</strong>n eiferten<br />

auch Bert und Jörg ihren Familienmitgliedern mit Erfolg nach. So verwunderte<br />

es wenig, dass der <strong>Altena</strong>er Triathlonpokal oftmals von mit<br />

Hilfe der „Riesen“ gewonnen wurde.<br />

Heute ist der <strong>Altena</strong>er Triathlon eine professionelle Sportveranstaltung<br />

geworden. Zeitmessung per Champion Chip, wo der Athlet einen<br />

Sender am Fuße trägt und seine Einzelzeiten automatisch von einem<br />

Zeitmesssystem registriert werden. In einem Bruchteil der Zeit von<br />

einst, steht eine komplette Ergebnisliste mit Siegern der Altersklassen<br />

bereit. Gerade durch diese professionellen Möglichkeiten, war es für<br />

die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> möglich den Triathlonverband dazu zu bewegen, in<br />

der Burgstadt Liga-Wettkämpfe auszurichten. Diese Veranstaltungen<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

können nicht von Einzelsportlern absolviert werden, da es sich um<br />

Teamwettkämpfe handelt. In den nunmehr 20 ausgerichteten Triathlonveranstaltungen,<br />

gaben aber nicht nur die auswärtigen „Cracks“<br />

den Ton in <strong>Altena</strong> an. Gerade die <strong>Altena</strong>er Stadtmeisterschaft bietet<br />

alle <strong>Jahre</strong> wieder ein spannendes Rennen. Nachdem auf der „alten“<br />

Distanz (300 Meter Schwimmen, 11,8 Kilometer Radfahren, 2,6 Kilometer<br />

Laufen) unter anderem Volker Heyn, Andreas Grünberg und<br />

Maik Riese als Stadtbeste hervorgingen, lieferten sich auf der Jedermann<br />

Distanz Maik Riese, Andreas Glasow, Markus Sartory und Jörg<br />

Riese oft packende Duelle. Jeder von ihnen konnte sich im Laufe der<br />

<strong>Jahre</strong> mindestens einmal den Titel sichern. Angemerkt sei noch, dass<br />

Volker Heyn auf den alten, „klassischen“ Einsteigerstrecken bis heute<br />

den Streckenrekord von 38:06 Minuten hält. Besonders die umsichtige<br />

und stets um Innovation und Verbesserung bemühte Organisation<br />

des <strong>Altena</strong>er Triathlons hat es ermöglicht, dass diese Sportveranstaltung<br />

in <strong>Altena</strong> bis heute Tradition ist. Nur ein einziges Mal musste die<br />

Veranstaltung ausfallen. Dies ist jedoch nicht der Organisation anzulasten,<br />

sondern war lediglich durch die Sanierung und Umbaumaßnahmen<br />

des Dahler Freibades begründet. Kurios war jedoch auch der<br />

Abbruch der Veranstaltung im <strong>Jahre</strong> 2001. Wolkenbruchartige Regenfälle<br />

machten eine ordentliche Durchführung des Wettkampfes nicht<br />

mehr möglich. So wurde nach dem Volkstriathlon und der Landesliga<br />

Süd das Rennen vom Veranstalter abgebrochen. Über all die <strong>Jahre</strong><br />

hinweg konnte die Schwimmsportgemeinschaft auf starke und verlässliche<br />

Partner bauen. Neben unzähligen Helfern am Streckenrand,<br />

deren Leistungen nicht oft genug gewürdigt werden können, sind natürlich<br />

auch die Sponsoren für die Realisierung eines solchen Mammutprojektes<br />

unverzichtbar. Nachdem in den ersten <strong>Jahre</strong>n die Ausschreibung<br />

gezierte wurde vom X-ten <strong>Altena</strong>er Triathlon, merkte man<br />

in späteren <strong>Jahre</strong>n bereits am Namen schon die zunehmende Professionalität.<br />

Heute ist der <strong>Altena</strong>er Triathlon besser bekannt als Mark-E<br />

Triathlon. Die nicht mehr zeitgemäße Ausschreibung im DIN A5 Format<br />

ist gegen einen modern designten A4 Flyer ersetzt worden.<br />

Selbstverständlich darf eine professionelle Homepage im Zeitalter<br />

des „world wide web“ nicht mehr fehlen. Mirco Gluth hat hier vorbildliche<br />

Arbeit geleistet. So kann sich geneigte Triathlet heutzutage bequem<br />

und einfach von daheim aus über den PC bei unserer heimischen<br />

Veranstaltung anmelden, Ergebnisse abrufen und sogar Fotos<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

anschauen. Auch diesen kostenlosen Service bietet die <strong>SSG</strong> mittlerweile<br />

bei ihrem Triathlon. Zum 10. Jubiläum des Allianz Triathlons<br />

1996 vergab die <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> an die Finisher einen attraktiven Bierseidel.<br />

Pünktlich zum 20-jährigen, dem Mark-E Triathlon 2007 freuten<br />

sich die Teilnehmer über eine Tasse. <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> e. V., 20<br />

<strong>Jahre</strong> Triathlon in <strong>Altena</strong>, Faszination Sport, moderner Ausdauerdreikampf,<br />

die drei beliebtesten Ausdauersportarten vereint, begeistertes<br />

Publikum, tolle Wettkampfatmosphäre – wann dürfen wir Dich in <strong>Altena</strong><br />

begrüßen?<br />

70 <strong>Jahre</strong><br />

Manfred Hücking 1937-2007<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

22 <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> und kein Ende!!!!!<br />

von Mirco Gluth<br />

22 <strong>Jahre</strong>, das sind fast <strong>100</strong> Prozent meines Aktiv-Bewusst-Gelebten-<br />

Lebens und da sollte man doch meinen, dass es ein Klacks ist, da<br />

mal eben ein paar Zeilen über die <strong>SSG</strong> zu schreiben. Ist es sicher<br />

auch, wenn da nicht nur so viele Sachen, Dinge, Gefühle und Erlebnisse<br />

wären, die mir da spontan einfallen und ich so gar nicht weiß,<br />

wo ich anfangen soll. Aber beim Schwimmen startet man auch immer<br />

vom Block, vom „Start“, also, fange ich auch hier einfach mal ganz<br />

von Vorne an.<br />

Ich war 8 <strong>Jahre</strong> alt, als ich durch Sebastian „Seppel“ Bergfeld und<br />

Nils Hülter einfach mal mit zum Schwimmen geschleppt wurde<br />

(Mensch, habe ich da ein Glück gehabt, dass ich da per Zufall den<br />

richtigen Schwimmverein in <strong>Altena</strong> erwischt habe…) und da kann ich<br />

mich eigentlich erstmal nur an Brigitte Schwarz und das Netter Lehrschwimmbecken<br />

erinnern. Getobt haben wir da immer ordentlich, sicherlich<br />

sind wir auch geschwommen, aber meine Schwimmerinnerungen<br />

fangen dann erst wieder an, als ich mit Seppel bei Rolf<br />

Drengk, Detlef Wagner und Andreas Grünberg trainiert habe. Das war<br />

dann schon etwas anderes (und damit meine ich nicht, dass das<br />

Schwimmen bei Brigitte Schwarz schlecht gewesen sei) und wenn<br />

mir damals als kleiner Junge bewusst gewesen wäre, welche<br />

Schwimmgrößen ich da als Trainer vor mir habe, wäre ich wahrscheinlich<br />

vor Ehrfurcht erstarrt, aber was juckt das schon einen<br />

Neunjährigen und so kam es, das ich in Dortmund meinen ersten<br />

Wettkampf geschwommen bin. An die 50 m Freistil und meine Zeit<br />

kann ich mich natürlich gar nicht erinnern, ganz im Gegenteil zu dem<br />

Ereignis, dass ich mir beim Toben im Nichtschwimmerbecken die<br />

Nase aufgehauen hab und ich mit Rolf Drengk ins Krankenhaus zum<br />

Röntgen fahren musste. Ein Glück, dass mir meine Eltern nach ihrem<br />

ersten Schrecken nicht diesen gefährlichen Sport verboten haben,<br />

weil ich nämlich nach einem weiterem Jahr und ein paar Wettkämpfen<br />

später, ohne blutige Nase, auf der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung den<br />

Talentpokal der Jungen (wäre es der für die Mädchen gewesen, wäre<br />

ich auch echt sauer gewesen ;-))) ) bekommen habe. Mann, war ich<br />

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stolz!!! Da hatte ich ihn in den Händen, ein tolles Gefühl, das werde<br />

ich nie vergessen und sicherlich, auch wenn ich es in dem Moment<br />

nicht direkt gedacht habe, hat es dazu beigetragen, dass ich verstanden<br />

habe, dass, wenn man sich bemüht und hart dafür arbeitet, Ziele<br />

erreichen kann. So macht man Kinder stark!!! Dankeschön!!!<br />

Aber jetzt will ich mal nicht zu früh sentimental werden. Weiter<br />

geht´s….<br />

Ab jetzt jagte ein Wettkampf und eine Trainingseinheit den/die nächste/n.<br />

Natürlich war das kein Vergleich zu den Hoch-Zeiten Ende der<br />

siebziger und Anfang der achtziger <strong>Jahre</strong>, aber auch wir, Mary Nathen,<br />

Conny Schroer, Veronique und Catrin Kämper, Catrin San Jose,<br />

Janine Frohwein, Dominik Peter, Andreas Arendt, Thomas Masuch,<br />

Andreas Weber, Sebastian Bergfeld, Danine Rosiepen usw. (bitte<br />

entschuldigt, wenn ich jemanden vergessen habe), haben in dieser<br />

Zeit bis zu 20 Wettkämpfe im Jahr geschwommen, sind 5 mal die<br />

Woche für je bis zu 5 Kilometer ins Wasser gegangen und haben so<br />

einige Zeiten der Ewigen <strong>SSG</strong> Bestenliste hinzugefügt.<br />

Auch wenn es nicht immer ein Zuckerschlecken war und ich mich an<br />

meine eigenen Tränen erinnern kann, die ich beim Schwimmen vergossen<br />

habe, weil mir so bitter kalt war oder ich mal ein ganzes Training<br />

mit einem gebrochenem Daumen geschwommen bin, weil mir jemand<br />

beim Warmmachen davor getreten hat (Namen werden nicht<br />

genannt ;-))) ), war es eine wirklich tolle Zeit.<br />

Im Großen und Ganzen war das der Verdienst von Rolf Drengk. Er<br />

war eigentlich immer da. Im Sommer drei bis viermal die Woche beim<br />

Training und am Wochenende waren wir von morgens bis abends auf<br />

Wettkämpfen.<br />

Dankeschön Rolf, dass war echt toll und ich denke gerne an diese<br />

Zeit zurück.<br />

Leider musste auch Rolf, wie eigentlich fast alle ehrenamtlichen Workaholics,<br />

irgendwann erkennen, dass es auch ein anderes Leben<br />

ohne den Verein geben muss und so kam es, dass er 1991 mit dem<br />

Trainer-Dasein aufhörte.<br />

Danach kam die Zeit der Trainings- und Wettkampfstartgemeinschaft<br />

mit dem SC Gut Nass. Eigentlich war es eine gute Zeit, weil mich die<br />

Querelen der Vereinsspitzen damals nicht interessiert haben, ich<br />

auch die Geschichte der beiden Vereine nicht kannte und auch einfach<br />

nur Schwimmen wollte. Die Jungs und Mädels vom SC Gut Nass<br />

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waren genauso wie wir und beim Training und auf den gemeinsamen<br />

Wettkämpfen hatten wir viel Spaß. Aber auf einmal war die Startgemeinschaft<br />

wieder gestorben (Über die Gründe muss ein anderer berichten.<br />

Ich war damals noch zu jung.) und wir Schwimmer, die wir<br />

vorher schön zusammen trainiert hatten, schwammen auf einmal wieder<br />

mit einer Leine, die uns voneinander trennte, im Becken. Natürlich<br />

war das für uns Schwimmer eine absurde Situation, wobei mir<br />

schon damals der Gedanke in den Sinn kam:<br />

Wie sollen nur verfeindete Völker miteinander auskommen, wenn wir<br />

das noch nicht mal in unserem kleinen <strong>Altena</strong> können????<br />

Danach war eigentlich mangels Trainer meine aktive „Schwimmkarriere“<br />

zu Ende. Leider!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!<br />

Warum ich dann mit 16 <strong>Jahre</strong>n 1993 einfach mal beim Nichtschwimmer-Training,<br />

geleitet vom Michael Kühnel, vorbeigefahren bin und<br />

geholfen habe, keine Ahnung, aber es hat mir Spaß gemacht, Kindern<br />

das (besser-) Schwimmen beizubringen und so bin ich dabei geblieben.<br />

Von da ab, habe ich in den ersten <strong>Jahre</strong>n, bis zu meinem Studium<br />

1998 immer mehr gemacht: Übungsleiter- und Trainerscheine, eine<br />

kleine Wettkampfmannschaft mit Kim und Kyra Brüninghaus, Michelle<br />

Wagner, Carolin Klinke, Nicola Braun, Florian Herrmann, Birthe und<br />

Bastian Hell, Carina Jonescheidt und vielen anderen aufgebaut. Wir<br />

haben die Deutschen Turnfeste Hamburg (1994), München (1998)<br />

und drei Landes-Turnfeste unsicher gemacht, etliche (zumindest ging<br />

die Anzahl der Wettkämpfe pro Jahr stetig bergauf ;-))) ) andere<br />

Wettkämpfe besucht und insgesamt viel Spaß gehabt.<br />

Auch die Leistungen konnten sich in diesem Zeitraum wieder sehen<br />

lassen und das Trainingspensum wurde auch von Jahr zu Jahr gesteigert.<br />

1998 war dieser <strong>SSG</strong>-Abschnitt für mich vorbei und ein anderer interessanter<br />

Abschnitt in meinem Leben begann: das Studium in Karlsruhe.<br />

Gott sei Dank ist Sebastian Bergfeld dann in die Bresche gesprungen<br />

und hat 3 <strong>Jahre</strong> einen super Job gemacht.<br />

Juliane Klincke übernimmt in dieser Zeit von Detlef Wagner das Amt<br />

des sportl. Leiters.<br />

Anfang 2002 habe ich das Traineramt von Sebastian, weil es auch<br />

ihn diesmal beruflich in die Ferne gezogen hat, und die sportl. Leitung<br />

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SSG</strong> <strong>Altena</strong> <strong>08</strong>/<strong>47</strong> e.V.<br />

von Caroline Klincke, übernommen.<br />

Und im Mai 2002 ging es dann mit Hanna Kahlert, Carolin Klincke,<br />

Miriam Wagner, Marina Wagner, Marina Jankowski, Juliane Klincke<br />

und Kirstin Adomat und Sebastian Bergfeld sofort los zum Deutschen<br />

Turnfest nach Leipzig über das ich, natürlich genau wie von allen anderen<br />

Turnfesten, alleine mehrere Seiten berichten könnte. Kurz gesagt,<br />

es war wie immer toll und hatten zusätzlich zu unseren erfolgreichen<br />

Wettkämpfen eine Menge Spaß.<br />

Von da ab ging es bis zum Jahr 20<strong>08</strong> mit der Wettkampfmannschaft<br />

mächtig bergauf.<br />

So wurde in dieser Zeit nicht nur die Trainingstage wieder auf drei<br />

Tage pro Woche erhöht, sondern auch konsequent die Qualität und<br />

Quantität des Trainings erhöht, sodass in Folge dessen Lars Henke,<br />

Jennifer Junker, Marina Jankowski, Verena Krause, Ricarda Schürmann<br />

und Laura Göss nach einer langen Durststrecke die Qualifikationszeiten<br />

für die Südwestfälischen Meisterschaften schafften. Das<br />

war wirklich toll.<br />

Natürlich möchte und muss ich auch die anderen Wettkämpfer aus<br />

dieser Zeit erwähnen, die genauso hart trainiert haben und viele<br />

Wettkämpfe, tolle Bestzeiten und Platzierungen geschwommen sind:<br />

Miriam Wagner, Marina Wagner, Juliane Klincke, Lars Glörfeld, Ricarda<br />

Schürmann, Jana Jankowski, Wiebke Glörfeld, Felix Langemann,<br />

Teresa Göss, Laura Reithmeier, Malin Friedrichs und Svea Weißgerber.<br />

Auch unsere Senioren waren in den letzten <strong>Jahre</strong>n sehr aktiv:<br />

Andreas Grünberg und Dominik Peter schwimmen in dieser Zeit weiterhin<br />

viele Bestzeiten (und das in dem Alter, wirklich toll!!!!!), Meisterschaften<br />

und Wettkämpfe und stehen unzählige Male bei überregionalen<br />

Wettkämpfen auf dem Podest.. Auch Doris Wagner, Catrin San<br />

Jose, Sebastian Bergfeld und Mirco Gluth sind in dieser Zeit noch als<br />

Wettkämpfer erfolgreich.<br />

In dieser Zeit waren wir noch auf Wochenendfahrt in Dorsten (2003)<br />

und auf dem Deutschen Turnfest in Berlin (2005).<br />

In den letzten zwei <strong>Jahre</strong>n hat sich mein Engagement immer mehr<br />

vom Trainer weg zum sportlichen Leiter entwickelt und ich habe mehr<br />

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und mehr Aufgaben im Vorstand und hauptsächlich bei unserem Triathlon<br />

übernommen.<br />

Ach, was für eine schöne Zeit und auch wenn die Aufgaben/Pflichten<br />

gerade in den letzten <strong>Jahre</strong>n doch stark zugenommen haben, kann<br />

ich mir ein Leben ohne die <strong>SSG</strong> nicht vorstellen. Wobei ich natürlich<br />

die Menschen, Freunde, meine, mit denen man sich durch das harte<br />

Training plagt/e, mit denen man zusammen Woche für Woche das<br />

Training für bis zu 70 Nicht- und Halbschwimmer organisiert (Danke<br />

dafür, ihr seid wirklich spitze), mit denen man im Freibad zeltet, grillt,<br />

kickert und Volleyball spielt, mit denen man einen Triathlon organisiert,<br />

der zumindest nach außen hin, jeden Aspekt eines Profiwettkampfes<br />

gerecht wird, mit denen man über Probleme reden kann und<br />

auf die man sich wirklich immer verlassen kann.<br />

Andi, Dominik, Detlef und Seppel danke ich für eine tolle Freundschaft,<br />

„weit über“ die <strong>SSG</strong> hinaus.<br />

Liebevoll danke ich meiner Frau, ohne ihr Verständnis, Rücksicht und<br />

Mitarbeit wäre die viele Arbeit im Verein nicht zu schaffen gewesen.<br />

Besonders danken möchte ich Detlef Wagner, der wirklich (!!!!) wie<br />

kein anderer unseren Verein geformt und mitgestaltet hat. Ohne ihn<br />

wären wir „charakterlich“ und sportlich nicht da, wo wir heute sind.<br />

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