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Äthiopien - Steinzeitpark Albersdorf

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Bevölkerungsentwicklung<br />

in der Region Sodo<br />

Viele afrikanische Länder leiden<br />

unter einem hohen Bevölkerungs-<br />

wachstum und der damit einherge-<br />

h e n d e n Ve r k n a p p u n g ve r f ü g b a re r<br />

Ressourcen. Dies gilt auch für die<br />

Region Sodo im Süden <strong>Äthiopien</strong>s.<br />

Sodo ist ein 542 km² großer Dist-<br />

rikt rund 90 Kilometer südlich der<br />

Hauptstadt Addis Abeba.<br />

Ein großer Teil seiner Fläche (57,4%)<br />

wird landwirtschaftlich genutzt.<br />

Die Bevölkerung des Distrikts ist in<br />

den letzten vier Jahrzehnten deut-<br />

lich angestiegen, mit einem ge-<br />

schätzten Bevölkerungswachstum<br />

Jahr Bevölkerung<br />

Schätzung 1950 er 36,071<br />

Volkszählung 1984 77,517<br />

Volkszählung 1994 108,280<br />

Volkszählung 2001 124,419<br />

(116,458 a. d. Land)<br />

Malmberg, B./T. Tegenu (2006): Population Pressure and Dynamics of Household Livelihoods in an Ethiopian Village, Stockholm.<br />

von 2,3 Prozent. Die Gründe für<br />

dieses Wachstum sind in einer Ab-<br />

nahme der Kindersterblichkeit und<br />

einer gleichzeitigen Steigerung der<br />

Geburtenrate zu finden.<br />

Verringerte Kindersterblichkeit<br />

Bis zur Mitte der 1950er Jahre war<br />

die Sterblichkeitsrate bei Kindern<br />

sehr hoch (es überlebten nur vier<br />

von zehn Kindern). In den letzten<br />

fünf Jahrzehnten hat die Kinder- und<br />

auch die Erwachsenensterblichkeit<br />

ab ge n o mm e n. D ie S äu glin g sster blich-<br />

keit blieb jedoch wegen schlechter<br />

medizinischer Versorgung bis in die<br />

1980er Jahre hoch.<br />

Geburtenrate<br />

Die Geburtenrate des Sodo-Distrikts<br />

ist eine der Höchsten des Landes.<br />

Ursachen sind insbesondere das frü-<br />

he Heiratsalter – Mädchen werden<br />

www.ecosystems.uni-kiel.de<br />

Museum für Archäologie<br />

und Ökologie Dithmarschen<br />

zwischen dem 15. und 18.Lebens-<br />

jahr verheiratet – sowie eine gerin-<br />

gere Zahl an Witwen und der hohe<br />

gesellschaftliche Stellenwert des<br />

Kinderreichtums.<br />

Vor 60 Jahren bekam eine Frau im<br />

Durchschnitt fünf Kinder, heute ist<br />

dieser Wert auf acht angestiegen.<br />

Seit 1975 wurde das Land verstaat-<br />

licht und den Familien nach ihrer<br />

Größe zugeteilt – je mehr Kinder,<br />

umso mehr Land stand ihnen also<br />

zur Verfügung.<br />

Frühe Eheschließung und Grün-<br />

dung eines eigenen Haushaltes<br />

Durch den hohen ökonomischen Wert<br />

der Kinder fanden Eheschließungen<br />

früher statt und der Druck, möglichst<br />

früh einen eigenen Haushalt zu grün-<br />

den und Kinder zu bekommen nahm<br />

zu. Dies verursachte in den 1980er<br />

und 1990er Jahren eine starke Zu-<br />

nahme der Zahl an Haushalten und<br />

Schwangerschaften, wodurch Land zu<br />

einer sehr knappen Ressource wurde.<br />

Der demographische Wandel führt<br />

zu einem überproportionalen Anteil<br />

an Kindern und jungen Erwachsenen,<br />

was die Armut in der Region ver-<br />

stärkt.<br />

Bevölkerung des Sodo-Distrikts Teehaus in Sodo, Wolayta<br />

www.museum-albersdorf.de<br />

http://liportal.inwent.org/uploads/pics/teehaus_sodo_wolayta.jpg

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