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Anlagenbestand_in_Deutschland_2016

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Erhebungen des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks<br />

zum <strong>Anlagenbestand</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2016</strong><br />

Bundesverband des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks


Erhebungen des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks zum <strong>Anlagenbestand</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2016</strong><br />

Ganz <strong>Deutschland</strong> ist unser Kunde<br />

<strong>Deutschland</strong>weit betreut das Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk mit se<strong>in</strong>en rund 7.700 Betrieben und fast<br />

25.000 Beschäftigten etwa 30 Millionen Privathaushalte. Darüber h<strong>in</strong>aus zählen auch noch<br />

zahlreiche Eigentümer von gewerblichen Immobilien zu<br />

se<strong>in</strong>en Kunden.<br />

<strong>Anlagenbestand</strong> im Jahr <strong>2016</strong><br />

<strong>Anlagenbestand</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Insgesamt führt das Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk an<br />

über 32 Millionen Feuerungsanlagen Messungen<br />

bzw. Überprüfungen nach 1. BImSchV und Bundes-<br />

KÜO durch.<br />

Dieser <strong>Anlagenbestand</strong> splittet sich auf <strong>in</strong>:<br />

ca. 15 Millionen Gasfeuerungsanlagen, 5,6 Millionen<br />

Ölheizungen, 0,8 Millionen Heizkessel für feste<br />

Brennstoffe und 11 Millionen Kam<strong>in</strong>- und Kachelöfen,<br />

Heizkam<strong>in</strong>e etc..<br />

11 Mio. Kam<strong>in</strong>- und<br />

Kachelöfen u.a.m.<br />

0,8 Mio.<br />

Heizungen für<br />

feste Brennstoffe<br />

5,6 Mio. Ölheizungen<br />

15 Mio. Gasfeuerungsanlagen<br />

Gesamtzahl der Öl- und Gasfeuerungsanlagen nach KÜO und 1. BlmSchV <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

4,73 Mio. raumluftunabhängige<br />

Gasheizungen (Brennwert)<br />

0,563 Mio.<br />

raumluftabhängige<br />

Gasheizungen<br />

5,1 Mio. Ölheizungen<br />

(Heizwert)<br />

0,517 Mio. Ölheizungen<br />

(Brennwert)<br />

0,512 Mio. raumluftabhängige<br />

Gas-<br />

Raumheizer<br />

0,197 Mio. raumluftunabhängige<br />

Gas-Raumheizer<br />

1,33 Mio. raumluftunabhängige<br />

Gasheizungen<br />

(Heizwert)<br />

0,608 Mio. raumluftunabhängige<br />

Gasheizungen ohne Strömungssicherung<br />

(Heizwert)<br />

5,81 Mio. Gasheizungen<br />

mit<br />

Strömungssicherung<br />

0,0653 Mio.<br />

raumluftunabhängige<br />

Gas-Warmwasserbereiter<br />

1,14 Mio. raumluftabhängige<br />

Gas-Warmwasserbereiter<br />

Über 70 Prozent der Heizungsanlagen s<strong>in</strong>d veraltet<br />

Das Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial <strong>in</strong> deutschen Heizungskellern ist enorm: Nach der aktuellen Erhebung des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks s<strong>in</strong>d 16,9 Prozent der Öl- und 10,4 Prozent der Gasheizungsanlagen älter als<br />

25 Jahre. Weitere 6,5 Prozent der Öl- und 2,9 Prozent der Gasheizungskessel s<strong>in</strong>d sogar über 33 Jahre<br />

alt.* Geht man davon aus, dass Heizungsanlagen mit e<strong>in</strong>em Betriebsalter von 15 bis 20 Jahren h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihres Energieverbrauchs und ihrer Emissionen nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, s<strong>in</strong>d<br />

zurzeit ca. 55 bis 70 Prozent des Heizungsbestandes veraltet.<br />

* Brennwertfeuerstätten waren bis zum Jahr 1996 / 1997 noch nicht verbreitet und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Altersgruppe nicht erfasst.<br />

2


Bundesverband des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks<br />

Mehr Effizienz: Ke<strong>in</strong>e Energiewende ohne Wärmewende<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des großen Energiee<strong>in</strong>sparpotenzials im <strong>Anlagenbestand</strong> wird deutlich, dass<br />

e<strong>in</strong>e Energiewende ohne Wärmewende nicht möglich ist. Um den hohen Energieverbrauch veralteter<br />

Heizungsanlagen zu senken, hat die Bundesregierung <strong>in</strong> der novellierten Energiee<strong>in</strong>sparverordnung<br />

(EnEV) festgelegt, dass über 30 Jahre alte Heizkessel ausgetauscht werden müssen. Ausgenommen von<br />

dieser Regelung s<strong>in</strong>d Brenn- und Niedertemperaturheizkessel sowie Anlagen <strong>in</strong> vor Februar 2002 bereits<br />

selbst genutzten E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern. Die E<strong>in</strong>haltung dieser Austauschverpflichtung kontrollieren<br />

die bevollmächtigten Bezirksschornste<strong>in</strong>feger im Rahmen der Feuerstättenschau. Das nebenstehende<br />

Diagramm zeigt die Austauschentwicklung<br />

seit 31.12.2013. Da neben<br />

der Energiee<strong>in</strong>sparung die Steigerung<br />

der Energieeffizienz zu den<br />

Hauptaufgaben der Energiewende<br />

zählt, wurden im Nationalen Aktionsplan<br />

Energieeffizienz (NAPE) weitere<br />

Maßnahmen beschlossen. Neben<br />

zahlreichen Förder- und Beratungsangeboten<br />

soll das nationale Energieeffizienzlabel<br />

für alte Öl- und<br />

Gasheizkessel Hausbesitzer von e<strong>in</strong>er<br />

freiwilligen Modernisierung bzw. dem<br />

Austausch ihrer veralteten Heizkessel<br />

überzeugen.<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Entwicklung der Modernisierung der Öl- und Gasfeuerungsanlagen<br />

8.135.000<br />

Abnahme des Bestandes an Öl- und Gasfeuerungsanlagen,<br />

die zum 31.12.2013<br />

zwischen 15 und 30 Jahren alt waren.<br />

7.914.000 7.593.100<br />

7.025.900<br />

Abnahme des Bestandes an Öl- und Gasfeuerungsanlagen,<br />

die zum 31.12.2013<br />

älter als 30 Jahren alt waren.<br />

781.800 717.200 652.700 553.700<br />

0<br />

2013 2014 2015 <strong>2016</strong><br />

Bevollmächtigte Bezirksschornste<strong>in</strong>feger<br />

kennzeichnen seit 2017 alte Öl- und Gasheizkessel<br />

mit e<strong>in</strong>em Energieeffizienzlabel.<br />

3


Erhebungen des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks zum <strong>Anlagenbestand</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2016</strong><br />

Emissionsarm Heizen mit Holz: Umwelt und Klima schonen<br />

Emissionsarme Holzfeuerungen können e<strong>in</strong>en positiven Beitrag zur Energiewende leisten, da sie CO2-<br />

neutral heizen und erneuerbare statt endlicher Energieträger nutzen. Außerdem ist Holz als nachwachsender<br />

Rohstoff regional <strong>in</strong> ausreichender Menge verfügbar und daher auch aus ökonomischen Gründen<br />

e<strong>in</strong>e Option für viele Haushalte. Leider tragen veraltete und falsch betriebene Feuerstätten für feste Brennstoffe<br />

zur Luftbelastung bei. Mit dem Verkehr gelten alte Öfen als Hauptemittenten fe<strong>in</strong>er und fe<strong>in</strong>ster<br />

Partikel. Um umweltbelastende Emissionen aus Feuerstätten für feste Brennstoffe zu senken, sieht die novellierte<br />

1. BImSchV u.a. e<strong>in</strong>e regelmäßige Immissionsschutzmessung bei Heizkesseln für feste Brennstoffe<br />

ab 4 kW vor. Es gelten außerdem Emissionsgrenzwerte für E<strong>in</strong>zelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe<br />

wie Kam<strong>in</strong>- und Kachelöfen oder Heize<strong>in</strong>sätze. Sollten sie die geforderten Staub- und CO-Grenzwerte<br />

nicht e<strong>in</strong>halten, s<strong>in</strong>d sie abhängig vom Alter nach bestimmten Fristen auszutauschen, stillzulegen oder<br />

nachzurüsten. Auf diese Weise soll der veraltete<br />

Ofenbestand <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> möglichst sozialverträglich<br />

modernisiert und die Emissionsbilanz<br />

verbessert werden. Richtig und effizient<br />

e<strong>in</strong>gesetzt bleibt Holz e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />

der zukünftigen Energieversorgung.<br />

Altersstruktur der E<strong>in</strong>zelraumfeuerstätten (nach Baujahren <strong>in</strong> %)<br />

6,2 % von 1975 bis 1984<br />

18 % von 1950 bis 1974<br />

(nicht feststellbar)<br />

12,3 % von 1985<br />

bis 1994<br />

1,7 % vor dem<br />

1. Januar 1950<br />

20,2 % ab dem<br />

22. März 2010<br />

41,6 % von 1995 bis<br />

21. März 2010<br />

Zu feuchtes Brennholz verschlechtert die Emissionsbilanz<br />

von Holzfeuerungen. Schornste<strong>in</strong>feger messen<br />

daher den Holzfeuchtegehalt und überprüfen das<br />

Brennstofflager.<br />

4


Bundesverband des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks<br />

Sicherheitsüberprüfungen decken Mängel auf<br />

Im Rahmen der regelmäßigen Kehr- und Überprüfungsarbeiten deckt das Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk<br />

jedes Jahr gefährliche Mängel auf und sorgt dafür, dass diese durch das Fachhandwerk abgestellt werden.<br />

Mängel durch Alterung und Verschleiß s<strong>in</strong>d unvermeidlich, e<strong>in</strong>e regelmäßige Kontrolle daher unverzichtbar.<br />

Mängel an Feuerungsanlagen<br />

Feuerstätten für feste Brennstoffe<br />

Feuerstätten für flüssige Brennstoffe<br />

Feuerstätten für gasförmige Brennstoffe<br />

Verb<strong>in</strong>dungsstücke für feste Brennstoffe<br />

Verb<strong>in</strong>dungsstücke für flüssige Brennstoffe<br />

Verb<strong>in</strong>dungsstücke für gasförmige Brennstoffe<br />

Schornste<strong>in</strong>e und Abgasleitungen für Unterdruckbetrieb<br />

Abgasleitungen für Überdruckbetrieb<br />

Zusatze<strong>in</strong>richtungen<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Schornste<strong>in</strong>fegerarbeiten<br />

Lüftungse<strong>in</strong>richtungen u. Verbrennungsluftversorgungen<br />

Sonstige Mängel<br />

29.100<br />

87.600<br />

126.100<br />

72.400<br />

146.000<br />

94.100<br />

44.000<br />

150.500<br />

121.600<br />

251.700<br />

292.000<br />

343.700<br />

50.000<br />

150.000 250.000 350.000<br />

So wurden im Jahr <strong>2016</strong> mehr als 1,4 Millionen<br />

Mängel an bestehenden Feuerungsanlagen<br />

festgestellt und somit Folgeschäden verh<strong>in</strong>dert.<br />

Besonders hervorzuheben s<strong>in</strong>d die über<br />

253.000 Mängel an neu gebauten oder<br />

wesentlich geänderten Feuerungsanlagen, die<br />

trotz fachgerechter Installation und Abnahme<br />

durch das Fachhandwerk festgestellt wurden.<br />

Sie zeigen, dass auch bei Neu<strong>in</strong>stallationen<br />

e<strong>in</strong>e unabhängige Kontrolle s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

Bei der Abgaswegüberprüfung kontrollieren Schornste<strong>in</strong>feger den<br />

freien Querschnitt des Abgassystems. Verstopfte oder verschmutzte<br />

Abgasanlagen können zu Abgasaustritt <strong>in</strong> Wohnbereichen und somit<br />

auch zu CO-Vergiftungen führen.<br />

Mängel und Brandgefahr bei Lüftungsanlagen<br />

Lüftungsanlagen haben großen E<strong>in</strong>fluss auf das Wohnraumklima und die Gesundheit der Bewohner.<br />

Daher überprüft der Schornste<strong>in</strong>feger diese Anlagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bundesländern, um z.B. Verschmutzungen,<br />

mögliche Keimentwicklung oder Brandgefahren frühzeitig feststellen zu können. Trotz <strong>in</strong>sgesamt mehr als<br />

60.000 Mängeln an Lüftungsanlagen s<strong>in</strong>d die unabhängigen Kontrollen durch das Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk<br />

bisher leider nur <strong>in</strong> wenigen Bundesländern und deren Landesbauordnungen vorgeschrieben.<br />

5


Erhebungen des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks zum <strong>Anlagenbestand</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2016</strong><br />

CO-Messungen erhöhen die Sicherheit<br />

E<strong>in</strong>e Konzentration von über 1.000 ppm Kohlenmonoxid (CO) im Abgas kann lebensgefährlich se<strong>in</strong>, wenn<br />

es gleichzeitig zu e<strong>in</strong>em Abgasaustritt kommt. Technische Defekte, verschmutzte Brennräume oder Abgaswege,<br />

zu wenig Verbrennungsluft oder e<strong>in</strong>e Verstopfung des Schornste<strong>in</strong>s bzw. der Abgasanlage können<br />

dazu führen, dass sich das unsichtbare und geruchsfreie, giftige Gas bei Abgasaustritt unbemerkt <strong>in</strong> Bad,<br />

Dachraum oder Keller ausbreitet. CO-Warnmelder vermitteln hier nur e<strong>in</strong>e sche<strong>in</strong>bare Sicherheit, da ihre<br />

e<strong>in</strong>wandfreie Funktion vom<br />

fachgerechten E<strong>in</strong>bau, der<br />

richtigen Positionierung und<br />

e<strong>in</strong>er regelmäßigen Wartung<br />

abhängig ist.<br />

Im Jahr <strong>2016</strong> lag der CO-Wert bei 191.900 Gasfeuerungsanlagen im Bereich von<br />

500 bis 1.000 ppm im Abgas. In diesen Fällen wurde e<strong>in</strong>e Wartungsempfehlung<br />

ausgesprochen. Bei 137.000 Anlagen stellte der Schornste<strong>in</strong>feger e<strong>in</strong>en CO-Wert<br />

von über 1.000 ppm im Abgas fest. Die Anlagen mussten zw<strong>in</strong>gend gewartet werden,<br />

da bei gleichzeitigem Abgasaustritt Lebensgefahr für die Bewohner bestand.<br />

Sie können als ergänzende<br />

Maßnahme gesehen werden,<br />

um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er akuten<br />

Gefahrensituation zu warnen.<br />

Der Schornste<strong>in</strong>feger sorgt<br />

mit regelmäßigen Abgaswegüberprüfungen<br />

und CO-<br />

Messungen nach KÜO dafür,<br />

dass mögliche Gefahren gar<br />

nicht erst entstehen oder frühzeitig erkannt werden. Insgesamt ist der Sicherheitsstandard von Heizungsanlagen<br />

durch die wiederkehrenden Überprüfungen und Messungen sehr hoch. Seit 1993 konnte die<br />

Quote der Anlagen mit lebensgefährlichen CO-Konzentrationen im Abgas von 5 Prozent auf unter<br />

1,2 Prozent gesenkt werden.<br />

Ergebnisse der CO-Messungen an Gasfeuerungsanlagen<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

•<br />

CO > 500 ppm<br />

(Wartungsempfehlung)<br />

•<br />

CO > 1000 ppm<br />

(bei Abgasaustritt Lebensgefahr)<br />

0<br />

1993 1998 2003 2008 2013<br />

6


Bundesverband des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks<br />

Immissionsschutz: Hohes Niveau erreicht<br />

Die regelmäßigen Messungen an Ölfeuerungen (seit 1974) und an Gasfeuerstätten (seit 1981) durch das<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk nach der 1. BImSchV haben seit ihrer E<strong>in</strong>führung zu e<strong>in</strong>em stetigen Rückgang<br />

der beanstandeten Anlagen geführt. Aber: Auch wenn sich die Beanstandungen zum Teil auf e<strong>in</strong> Fünftel<br />

seit E<strong>in</strong>führung der Messungen reduziert haben, besteht wenig Grund zur Euphorie. Der aktuell gültige<br />

Abgasverlustgrenzwert bei den üblicherweise <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhäusern e<strong>in</strong>gebauten Öl- und Gasfeuerstätten<br />

mit e<strong>in</strong>er Nennwärmeleistung von 4 bis 25 kW beträgt 11 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als e<strong>in</strong> Zehntel<br />

des wertvollen und endlichen fossilen Brennstoffs Öl bzw. Gas ungenutzt als Abwärme an die Umwelt<br />

abgeben werden darf. Sicher ist, dass ohne die regelmäßigen Wartungen und Überprüfungen deutlich<br />

mehr Anlagen die erlaubten Grenzwerte überschreiten würden. Die Arbeit des Schornste<strong>in</strong>fegers<br />

trägt damit entscheidend zur Luftre<strong>in</strong>haltung und Energiee<strong>in</strong>sparung bei.<br />

Ergebnisse der Messungen nach 1. BlmSchV an Öl- und Gasfeuerungsanlagen<br />

20<br />

15<br />

•<br />

Überschreitungen Rußzahl/Ölderivate<br />

Überschreitungen des Abgasverlustgrenzwertes<br />

•<br />

bei Ölfeuerungsanlagen<br />

Überschreitungen des Abgasverlustgrenzwertes<br />

bei Gasfeuerungsanlagen<br />

10<br />

5<br />

1974 1979 1984 1989 2008 1994 2004 2009 2014<br />

Ergebnisse der Messungen nach 1. BlmSchV an Ölfeuerungsanlagen<br />

2015 <strong>2016</strong><br />

Anzahl <strong>in</strong> % Anzahl <strong>in</strong> %<br />

Überschreitung der zusätzlichen Rußzahl 49.100 1,5 % 33.000 1,4 %<br />

Ölderivate im Abgas 4.300 0,1 % 2.800 0,1 %<br />

CO > 1.300 mg/kWh 16.900 0,5 % 13.200 0,5 %<br />

Überschreitung der zusätzlichen Abgasverlustwerte 70.900 2,2 % 54.000 2,2 %<br />

Gemessen gesamt 3.186.000 2.404.000<br />

Ergebnisse der Messungen nach 1. BlmSchV an Gasfeuerungsanlagen<br />

2015 <strong>2016</strong><br />

Anzahl <strong>in</strong> % Anzahl <strong>in</strong> %<br />

Überschreitung der zulässigen Abgasverlustwerte 67.300 1,6% 59.500 1,7%<br />

Gemessen gesamt 4.098.000 3.542.000<br />

7


Zwei Verordnungen, zwei Aufgaben<br />

Die Arbeiten des Schornste<strong>in</strong>fegers basieren im Wesentlichen auf zwei Rechtsgrundlagen. Die<br />

Verordnung über die Kehrung und Überprüfung von Anlagen (Kehr- und Überprüfungsordnung – KÜO)<br />

regelt die Betriebs- und Brandsicherheit. Im Rahmen dieser regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung<br />

kontrolliert der Schornste<strong>in</strong>feger beispielsweise den Kohlenmonoxid (CO)-Gehalt und den ungeh<strong>in</strong>derten<br />

Abzug der Abgase. Außerdem prüft und re<strong>in</strong>igt er Schornste<strong>in</strong>e und Abgasleitungen.<br />

Die <strong>in</strong> der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV)<br />

festgelegten Aufgaben dienen der Emissionskontrolle und damit dem Umweltschutz. Der Schornste<strong>in</strong>feger<br />

misst u.a. den Wärmeverlust über die Abgase von Öl- und Gasheizungen. Bei Ölheizungsanlagen<br />

werden neben der CO-Messung auch Rußzahl und mögliche Ölrückstände über e<strong>in</strong>e Filterprobe ermittelt.<br />

Die Ergebnisse geben H<strong>in</strong>weise darauf, ob e<strong>in</strong>e Anlage effizient und umweltschonend arbeitet. Für jeden<br />

Messwert gelten bestimmte Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Bei Heizkesseln für<br />

feste Brennstoffe (z.B. Pellet- oder Stückholz) werden Staubemissionen und der CO-Gehalt überprüft.<br />

Mehr Transparenz im Heizungskeller<br />

Den ungefähren Verbrauch des eigenen Autos kennt <strong>in</strong> der Regel jeder, anders sieht es jedoch meist<br />

mit dem Verbrauch der eigenen Heizung aus. Für mehr Transparenz im Heizungskeller soll nun das farbige<br />

EU-Energieeffizienzlabel sorgen, das Verbrauchern bereits z.B. von Waschmasch<strong>in</strong>en oder Kühlschränken<br />

bekannt ist. Ab 2017 labelt der bevollmächtigte Bezirksschornste<strong>in</strong>feger damit schrittweise<br />

über 15 Jahre alte Öl- und Gasheizungsanlagen im Anschluss der Feuerstättenschau. Für die Verbraucher<br />

ist das kostenfrei. Der Bundesverband des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks geht von über e<strong>in</strong>er Million<br />

Label aus, die alle<strong>in</strong>e im Jahr 2017 vom Schornste<strong>in</strong>feger angebracht werden. Bundesregierung und<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerk versprechen sich von der Maßnahme e<strong>in</strong>en deutlichen Impuls zur Heizungsmodernisierung<br />

und somit zusätzliche Energie- und CO2-E<strong>in</strong>sparungen. Damit wird e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoller Beitrag<br />

zur Wärmewende <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> geleistet.<br />

Impressum<br />

Bundesverband des Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks<br />

– Zentral<strong>in</strong>nungsverband (ZIV) –<br />

Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Westerwaldstraße 6<br />

53757 Sankt August<strong>in</strong><br />

T 02241 3407-0<br />

F 02241 3407-10<br />

www.schornste<strong>in</strong>feger.de<br />

ziv@schornste<strong>in</strong>feger.de<br />

Bundesverband des<br />

Schornste<strong>in</strong>fegerhandwerks

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