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ASMZ_01_02_2015_GESAMT_1_

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Nr. <strong>01</strong>/<strong>02</strong> – Januar/Februar 2<strong>01</strong>5 –181. Jahrgang<br />

Sicherheit Schweiz<br />

Bedrohungen<br />

und Antworten<br />

China und Japan<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift<br />

Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft<br />

Sicherheitsverbundsübung<br />

SVU 14<br />

Europäische<br />

Verteidigungsagentur


Über den Dingen.<br />

Die G-Klasse.<br />

Eine Marke der Daimler AG


Editorial<br />

Wirtschaft<br />

12<br />

Sicherheitspolitische<br />

Betrachtungen zu China<br />

und Japan<br />

3 Peter Schneider<br />

Aktuelles<br />

André Blattmann<br />

4 Bedrohungen und Antworten<br />

Sicherheitspolitik<br />

Jean Pierre Peternier<br />

8 Freiheit besser als das<br />

Gegenteil – Sicherheit auch!<br />

André Blattmann<br />

9 Das Wort des CdA<br />

Rudolf P. Schaub<br />

10 Recht und Pflicht<br />

von Armeeangehörigen<br />

Peter Hediger<br />

12 China und Japan<br />

Peter Müller<br />

35 EVA: Nötig oder verzichtbar?<br />

Luftwaffe<br />

Christian Trottmann<br />

38 Einsatz macht uns stark<br />

Jürg Studer<br />

41 Brevetierung<br />

der Pilotenklasse 08<br />

Höhere Kaderausbildung<br />

Michael Arnold<br />

42 Wehende Tüchlein, nasse<br />

Augen, tieftraurige Gesichter<br />

Internationale Nachrichten<br />

44 Hans Peter Gubler<br />

20<br />

Panzer 87 Leopard WE<br />

im KIUG<br />

Heinrich L. Wirz<br />

15 Aus dem Bundeshaus<br />

Arena<br />

Roberto Zanetti, Alex Kuprecht<br />

16 Weiterentwicklung der Armee<br />

Einsatz und Ausbildung<br />

Geschichte<br />

Jürg Stüssi-Lauterburg<br />

48 1815 Schweizer Aufbruch<br />

in die Moderne<br />

Hans-Peter Widmer<br />

51 Zapfenstreich<br />

im Zeughaus Aarau<br />

Marc Olivier Schibli<br />

18 Friedenseinsatz<br />

in der Westsahara<br />

Peter Schneider<br />

20 Kdt Lehrverband<br />

Panzer/Artillerie<br />

SOG Vorstand<br />

Denis Froidevaux<br />

52 Norwegen als Vorbild<br />

für die Schweiz?<br />

SOG und Sektionen<br />

François Villard<br />

53 Markus Schuler<br />

24 Einsatz von gepanzerten<br />

Fahrzeugen in Syrien<br />

Vermischtes<br />

28<br />

Übung «SANDY» 2<strong>01</strong>4<br />

Stefan Lenz<br />

26 Miliz prüft das IMFS auf Herz<br />

und Nieren<br />

Olivier Lichtensteiger<br />

28 Übung «SANDY» 2<strong>01</strong>4<br />

59 Dieter Kläy<br />

Bücher<br />

64 Andrea Grichting-Zelenka<br />

Walter Troxler<br />

30 Jahresrapport LVb Logistik<br />

Titelbild<br />

Member of the European<br />

Military Press Association<br />

(EMPA) – ISSN 00<strong>02</strong>-5925<br />

Bevölkerungsschutz<br />

Eugen Thomann<br />

32 SVU 14 – die Übung, die keine<br />

sein wollte<br />

34 Hat die Mil Sich ihre Zukunft<br />

schon hinter sich?<br />

Panzer 87 Leo WE<br />

Foto: VBS<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

1


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Was darf Satire? Alles. Kurt Tucholsky wusste sehr<br />

wohl, wovon er sprach. Das Nazi-Regime hat, wie alle<br />

Diktaturen, Karikatur und Satire mit aller Gewalt<br />

unterdrückt, denn diese regen das Denken an, Fragen<br />

rufen nach Antworten.<br />

Auch wenn die <strong>ASMZ</strong> sich für ihre Botschaften<br />

nicht dieser Mittel bedient (zumindest nicht bewusst),<br />

hat mich die Ermordung von Stéphane Charbonnier,<br />

Chefredaktor von Charlie Hebdo, und Teilen seines<br />

Teams besonders erschüttert; sie beweist, dass die<br />

Notwendigkeit von Presse- und Meinungsfreiheit in<br />

sehr weiten Teilen der Welt nicht erkannt wird. Nachdenklich<br />

gestimmt haben mich auch Stellungnahmen<br />

bei uns zu den Karikaturen, wie: «wenn die Moslems<br />

darauf negativ reagieren, sollte man zurückhaltend<br />

sein». Eben nicht: absolute Regierungen lenken von<br />

inneren Problemen und unfähigen Verwaltungen ab<br />

und haben den dankbarsten und nachhaltigsten Weg<br />

wieder einmal gefunden: Religion. Die Menschen<br />

sind mit ihr emotional verbunden und können durch<br />

sie sehr einfach instrumentalisiert werden. Die meisten<br />

jetzigen terroristischen Bewegungen berufen sich<br />

auf den Islam. Es scheint dabei im mediterranen Bogen<br />

und im mittleren Osten nicht zu stören, dass 99%<br />

der Opfer Moslems sind, ermordet von Moslems. Die<br />

den Diktatoren willfährigen Justizbehörden verurteilen<br />

keine Märtyrer, sondern hacken lieber kleinen Dieben<br />

Hände ab und lassen junge Frauen steinigen.Wie<br />

viele islamistische Mörder sind verurteilt worden?<br />

Nun kommt eine mehrfach geballte Ladung auf uns<br />

zu: der schlimmstmögliche, religiös verbrämte Terrorismus<br />

kombiniert mit wirtschaftlicher Unsicherheit<br />

in ganz Europa und der damit verknüpften Arbeitslosigkeit,<br />

insbesondere in den südlichen Mitgliedstaa-<br />

ten der EU, finanzielle Überverschuldung namhafter<br />

Industrienationen, allen voran Japan und USA, und<br />

schlussendlich dramatische Aufrüstung in Osteuropa,<br />

verbunden mit Verachtung der elementarsten Menschenrechte,<br />

auch in EU/NATO-Mitgliedstaaten.<br />

Diese kombinierte, diffuse und wenig voraussagbare<br />

Bedrohung hat die <strong>ASMZ</strong> dargestellt, zum Beispiel<br />

im Artikel von Br Daniel Lätsch, Kdt Gst S,<br />

in der Nummer 07/13. Man «wolle nicht den Krieg<br />

von gestern vorbereiten», ist das Grundbekenntnis<br />

der WEA. Was wir nun hier und heute vorgeführt bekommen,<br />

und Lätsch beschrieben hat, ist der Krieg<br />

von morgen. Und diesen kann die geplante WEA-Armee<br />

nicht bewältigen.<br />

Gegen Cyber War haben wir auf Stufe Bund kein<br />

Mittel, die Armee allein kann ihn nicht abdecken.<br />

Schützen und retten können die Ter Div, aber nicht<br />

gleichzeitig kämpfen. Dazu wäre die Infanterie qualitativ<br />

zwar befähigt, dann kann sie aber nicht gleichzeitig<br />

schützen, zudem verfügt sie organisch weder<br />

über Artillerie noch über Aufklärung. Kämpfen können<br />

die beiden Mech Br, operative Einsätze erfordern<br />

aber mindestens drei gleichwertige Elemente und in<br />

unserem überbauten Land auch organisch strukturierte<br />

infanteriestarke grosse Verbände.<br />

Die WEA-Armee ist qualitativ auf gutem Weg,<br />

quantitativ aber nicht in der Lage, ihren Auftrag zu erfüllen.<br />

Nebst der gut ausgerüsteten Infanterie, die wir<br />

haben und die «alles» kann, aber nicht alles gleichzeitig,<br />

bedarf es einer leichteren Infanterie in den Ter Div,<br />

die primär hilft und schützt, im Sinne der früheren<br />

Territorialinfanterie.<br />

Der moderne, in seiner Intensität variable Krieg,<br />

wird dauern, und genau das kann die zu kleine WEA-<br />

Armee nicht. Nach der Entführung der Swissair DC-8<br />

am 06.09.1970 hat der Bundesrat die Flughäfen Kloten<br />

und Cointrin bewachen lassen. Ich war als Zfhr<br />

an Ostern 1971 in Genf dabei. Bedarf: immer 2 Bataillone,<br />

immer 2 Wochen lang, das damals mehr als<br />

18 Monate lang. Heute könnte man einiges mit technischen<br />

Mitteln abdecken, schlussendlich benötigt Bewachung<br />

trotzdem viele Soldaten. Einen derartigen<br />

Schutzauftrag, vielleicht nicht die Flughäfen, aber die<br />

AKW oder die grossen Rechenzentren oder die wichtigen<br />

Bahnhöfe, können wir nicht mehr stehen.<br />

Ich wiederhole mich: habt den Mut im Angesicht<br />

der nun vorhandenen konkreten Bedrohung die Armee<br />

und das dazu notwendige Budget aufzustocken!<br />

Peter Schneider, Chefredaktor<br />

peter.schneider@asmz.ch<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

3


Aktuelles<br />

Bedrohungen und Antworten –<br />

die Armee auf dem Weg in die WEA *<br />

WEF, Syrienkonferenz und die OSZE-Ministerratskonferenz haben einmal<br />

mehr gezeigt: In diesem Land geht ausserhalb des «Courant normal»<br />

nichts ohne die Armee. Unsere Milizarmee ist die einzige Reserve<br />

des Bundes, welche über die umfassenden Mittel verfügt, um zu helfen,<br />

zu schützen und wenn nötig zu kämpfen. Politisch so gewollt und<br />

demokratisch legitimiert. Und das ist gut so.<br />

André Blattmann<br />

Im letzten Jahr wurde von unseren Bürgern<br />

in Uniform wieder sehr viel gute Arbeit<br />

geleistet. Sei es, wenn das Grenzwachtkorps<br />

unsere Drohnen zum Einsatz bringt,<br />

wenn Genie/Rettung im Emmental eine<br />

Notbrücke und einen Steg einbauen, die<br />

Sanitäter bei Hochwasser im Tessin eine<br />

Klinik evakuieren oder eben, wenn wiederholt<br />

über 3000 Angehörige der Armee<br />

eine Konferenz schützen. Die Armee ist da<br />

und erfüllt ihren Auftrag. Ich danke allen<br />

Aktiven für die Leistung sowie allen Ehemaligen<br />

für die indirekte Unterstützung.<br />

Die Sicherheitsverbunds-Übung (SVU<br />

14) hat gezeigt, dass wir als Land durchaus<br />

noch zu Lernen haben. Die Armee für<br />

sich, wie auch die kantonalen Führungsstäbe<br />

und Blaulichtorganisationen funktionieren;<br />

pragmatisch und eingespielt.<br />

Unser Land verfügt über viele gute Instrumente<br />

der Zusammenarbeit mit allen zivilen<br />

Partnern der Stufen Bund und Kantone.<br />

Eine gute Grundlage für den anstehenden<br />

Lernprozess. Sobald es aber um<br />

eine Krise geht, die überregionale Auswirkungen<br />

hat – und demnach eine Führungsrolle<br />

des Bundes angezeigt sein könnte<br />

– wird es schwierig. Die Krisenorganisation<br />

auf Stufe Bund auszubauen, wird<br />

eine der grossen Herausforderungen der<br />

nächsten Jahre sein. Die Kantone leben<br />

es uns vor und unsere eigenen Strukturen<br />

funktionieren ebenfalls. Jetzt gilt es nur<br />

noch alles zu vernetzen – zu Gunsten der<br />

Die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft<br />

durch hybride Gefahren bedingt auch<br />

weiterhin, dass der Schutz kritischer Infra -<br />

strukturen eine zentrale Aufgabe unserer<br />

Sicherheitskräfte sein muss. Bilder: VBS<br />

Sicherheit unseres Landes. Wir tun gut daran,<br />

uns ständig zu verbessern. Die Lage<br />

in unserem Umfeld entwickelt sich rasch<br />

weiter.<br />

Die allgemeine Lage<br />

in der Schweiz und Europa<br />

Die Schweiz ist generell ein sicheres<br />

Land: Einerseits aufgrund der eher tiefen<br />

Kriminalität und andererseits aufgrund<br />

ihrer geographischen Lage, der wirtschaftlichen<br />

Stärke und des daraus resultierenden<br />

Wohlstandes. Die Sicherheit in der<br />

Schweiz hängt genau deshalb aber auch<br />

stark von der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

und der Sicherheit in den umliegenden<br />

Ländern ab. Im Zuge einer länger anhaltenden<br />

(Wirtschafts-) Krise in Europa<br />

könnte sich die Situation rasch verändern.<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>4 hat uns dies einmal mehr<br />

deutlich gezeigt. Die Sicherheitslage hat<br />

sich in wenigen Monaten massgeblich verschlechtert.<br />

In einzelnen Ländern werden<br />

bereits heute staatliche Aufgaben wie der<br />

Grenzschutz oder die Strafverfolgung vernachlässigt,<br />

weil ein Vakuum – eine Krisensituation<br />

– besteht. In der Ostukraine,<br />

nur 2000 Kilometer von der Schweizer<br />

Landesgrenze entfernt, herrschen seit Monaten<br />

kriegsähnliche Zustände – oder offen<br />

gesagt: Es herrscht Krieg. Trotz Waffenstillstandsabkommen<br />

ist fraglich, ob sich<br />

die Lage wirklich bessern wird. Es bleibt zu<br />

hoffen, aber Hoffnung allein ist bekanntlich<br />

ein schlechter Ratgeber.<br />

Fragile Staaten dienen bereits heute als<br />

Logistikbasen und Umschlagplätze der<br />

organisierten Kriminalität. Bürgerkriege,<br />

Umstürze, wirtschaftliche Depression und<br />

politische Repression, zum Beispiel im Nahen<br />

und Mittleren Osten und in einigen<br />

Regionen Afrikas, erhöhen den Druck auf<br />

die lokale Bevölkerung zur Emigration.<br />

Die illegale Migration bietet ein lukratives<br />

4<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Aktuelles<br />

Geschäftsfeld für die organisierte Kriminalität,<br />

die sich mit Drogen-, Organ- und<br />

Menschenhandel bereichert.<br />

Auch die auf historischen und ethnischen<br />

Begebenheiten fussenden Probleme<br />

auf dem Balkan sind trotz jahrzehntelanger<br />

Präsenz internationaler Friedenstruppen<br />

und Wiederaufbauhilfe nicht endgültig<br />

gelöst. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit<br />

eines rein militärischen Grosskonfliktes<br />

in Mitteleuropa derzeit gering. Damit<br />

ist aber nicht gesagt, dass zwischenstaatliche<br />

Konflikte in Europa zwingend friedlich<br />

ausgetragen werden. Die Einverleibung<br />

der Krim durch Russland und die<br />

Kämpfe in der Ostukraine haben gezeigt,<br />

dass auch Staaten in Europa weiterhin bereit<br />

sind, ihre Interessen mit einer Vielzahl<br />

von Mitteln durchzusetzen, inklusive<br />

militärischen.<br />

Bedrohungen unterhalb<br />

der Kriegsschwelle<br />

Eine durchaus wahrscheinliche und sehr<br />

gefährliche Herausforderung für die Sicherheit<br />

der Schweiz ist die Möglichkeit,<br />

dass eine einzelne Bedrohung oder Gefahr,<br />

wenn sie eintrifft, zu einer Kettenreaktion<br />

führt. So könnte es beispielsweise<br />

nach einer Naturkatastrophe mit lokalen<br />

Auswirkungen zu Versorgungsstörungen<br />

kommen, was wiederum eine Verschlechterung<br />

der öffentlichen Sicherheit verursachen<br />

könnte. Ein Cyber-Angriff könnte<br />

einen grossräumigen Stromausfall zur<br />

Folge haben, der seinerseits die meisten<br />

Funktionen von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

zum Erliegen bringen würde. Dazu<br />

stelle man sich auch die Folgen eines Ausfalls<br />

von Kühlanlagen oder der Bankomaten<br />

vor.<br />

Bisher haben meist nur Unfälle zu Störungen<br />

geführt; es ist schwer abschätzbar,<br />

welche Auswirkungen gezielte Aktionen<br />

(Anschläge oder Cyber-Angriffe) haben<br />

würden.Wirtschaft, Gesellschaft und Behörden<br />

(inklusive der Blaulicht-Organisationen)<br />

sind von einer funktionierenden<br />

Informatik und deren Vernetzung abhängig.<br />

Zwar sind terroristische Aktionen zunächst<br />

einmal ein Problem, welches die<br />

zivilen Behörden zu bewältigen haben.<br />

Aber eine andauernde Terrorbedrohung<br />

oder ein Anschlag mit massiven Auswirkungen<br />

kann auch zu einer Herausforderung<br />

werden, welche die Armee betrifft.<br />

Aus militärischer Sicht darf der Terrorismus<br />

nicht vernachlässigt werden. Obwohl<br />

die Schweiz in den letzten Jahren nicht<br />

von grösseren Anschlägen betroffen war,<br />

Die raschen Entwicklungen im sicherheitspolitischen<br />

Umfeld führen dazu, dass<br />

die rasche Bereitschaft unserer Armee bei<br />

kürzeren Vorwarnzeiten wieder einen<br />

höheren Stellenwert erhält.<br />

werden Terrorismus und Gewaltextremismus<br />

die Sicherheit unseres Landes auf absehbare<br />

Zeit hinaus bedrohen.<br />

Eine mögliche Bedrohung stellen die<br />

Dschihadisten dar, eine von der Ideologie<br />

der al-Qaida inspirierte Bewegung mit<br />

verschiedenen regionalen Ablegern. Zwar<br />

ist die Schweiz weiterhin kein erklärtes<br />

prioritäres Ziel, aber auch ideologisch radikalisierte<br />

Einzeltäter können Terroranschläge<br />

verüben. Rückkehrer, die beispielsweise<br />

in Syrien an Kämpfen teilgenommen<br />

haben, können durchaus auch für<br />

die Schweiz zur Gefahr werden. Sie bringen<br />

nicht nur eine gewaltbereite Ideologie<br />

mit sich, sondern verfügen über Kampferfahrung<br />

und wissen, wie man Angst und<br />

Schrecken verbreitet. Darüber hinaus sind<br />

ausländische Interessen in der Schweiz –<br />

darunter Botschaften oder internationale<br />

Organisationen – fallweise oder permanent<br />

einer Bedrohung durch terroristische<br />

Gruppierungen ausgesetzt.<br />

Für ausländische gewaltextremistische<br />

oder terroristische Gruppierungen kann<br />

die Schweiz zugleich auch als Rückzugsraum<br />

(Propaganda, Rekrutierung, Logistik,<br />

Finanzierung) dienen, was zu poli -<br />

tischem Druck seitens anderer Länder<br />

oder direkten, die Souveränität verletzenden<br />

Gegenmassnahmen wie verbotenem<br />

Nachrichtendienst führen kann. Der Fall<br />

IS zeigt, wie terroristische Bewegungen<br />

immer mehr Gebrauch von den Möglichkeiten<br />

machen, die ihnen die zunehmende<br />

Globalisierung eröffnet. Soziale Medien<br />

bieten Plattformen zur Rekrutierung<br />

und Finanzierung an und lassen Propaganda<br />

übelster Art in Sekundenschnelle<br />

global wirken. Das Internet ermöglicht allen<br />

gewaltextremistischen und terroristischen<br />

Gruppierungen die heimliche Vernetzung<br />

sowie die Selbstradikalisierung<br />

künftiger Einzeltäter; zudem erleichtert es<br />

auch die Beteiligung an der Planung von<br />

Terroranschlägen über die Landesgrenzen<br />

hinweg.<br />

Die Verkettung von Bedrohungen<br />

und die hybride Bedrohung<br />

Fast alle Staaten Europas, auch die Regionalmächte<br />

Deutschland und Frankreich,<br />

haben massiv weniger schwere Mittel<br />

als noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts.<br />

Obschon schwächere Nachbarstreitkräfte<br />

durchaus auch eine Einladung für<br />

Länder an der Peripherie bedeuten, ihre<br />

Machtansprüche eher militärisch durchzusetzen,<br />

bleibt die offene Anwendung<br />

militärischer Gewalt auf absehbare Zeit<br />

hinaus unwahrscheinlich. Ein bewaffneter<br />

Angriff auf die Schweiz muss heute allerdings<br />

auch nicht mehr als klassischer<br />

Vorstoss militärisch organisierter Streitkräfte<br />

über den Boden seerücken erwartet<br />

werden. Dieses Bild müssen wir definitiv<br />

loswerden.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

5


Die hybride Bedrohung erfordert umfassende<br />

Fähigkeiten der Armee. Der Kampf gegen<br />

schwere Mittel muss parallel und in rasch<br />

wechselnder Folge zu anderen Bedrohungsformen<br />

geführt werden können.<br />

Der Ukraine-Konflikt hat gezeigt, dass<br />

(militärische) Gewalt in Europa als Mittel<br />

zur Drohung und Einschüchterung oder<br />

zur Schaffung vollendeter Tatsachen eingesetzt<br />

wird. Die Gewalt wird aber in anderen<br />

Formen ausgeübt, oder in neuen<br />

Kombinationen. Hinzu kommt, dass Mittel,<br />

die bisher nur von Staaten eingesetzt<br />

wurden, zunehmend auch nichtstaatlichen<br />

Gruppierungen zugänglich werden. Dazu<br />

gehören neben der Informationskriegführung<br />

oder dem Cyberspace auch schwere<br />

Waffen.<br />

Es ist durchaus vorstellbar, dass andere<br />

Staaten oder Gruppen von Staaten eine<br />

Notlage in einem Drittstaat ausnutzen<br />

oder mit Absicht eskalieren, um eigene<br />

politische oder wirtschaftliche Interessen<br />

durchzusetzen. Im Rahmen einer Notlage,<br />

die zum Beispiel aufgrund von Versorgungsstörungen<br />

oder Naturkatastrophen,<br />

aber auch in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten entstehen kann, könnten Staaten,<br />

Bewegungen oder sogar nur einzelne Personen<br />

mittels Propaganda, illegaler Nachrichtenbeschaffung<br />

oder wirtschaftlichem<br />

Druck zu einer Verschärfung beitragen.<br />

Rasch könnten Falschmeldungen verbreitet<br />

werden, die die breite Bevölkerung<br />

dank Smartphones überall erreichen. Wir<br />

haben letztes Jahr bereits genügend Beispiele<br />

gesehen. Mittels Nachrichtenbeschaffung<br />

und Spionage könnten zudem<br />

Einzelpersonen, Behörden, Unternehmen<br />

oder ganze Staaten ihrer Glaubwürdigkeit<br />

beraubt werden. Tonspuren, Texte, aber<br />

auch Videoaufnahmen sind, einmal in das<br />

Internet gestellt, kaum je wieder komplett<br />

zu löschen. Und bedrohte Staaten könnten<br />

zwar im Extremfall selber Informationsoperationen<br />

betreiben oder versuchen,<br />

bestimmte Medien zu kontrollieren; sie<br />

gefährden damit aber selber die freiheit -<br />

liche Ordnung. Westliche, demokratische<br />

Staaten wie die Schweiz sind daher im Informationszeitalter<br />

skrupellosen Einzelpersonen,<br />

Unternehmen, Bewegungen oder<br />

feindlich gesinnten Staaten reaktiv ausgeliefert.<br />

Cyber-Angriffe, von der organisierten<br />

Kriminalität begangene schwere Verbrechen<br />

und Akte des Terrorismus können<br />

in Krisensituationen anschliessend in kür -<br />

zester Zeit zu einer Eskalation im Landesinneren<br />

führen. Verschiedene Staaten verfügen<br />

heute über militärisch geführte Verbände,<br />

deren einzige Aufgabe es ist, in der<br />

Informationssphäre und im Cyberspace<br />

Krieg zu führen. Angesichts der heute<br />

gängigen Just-in-time-Logistik könnte der<br />

Fluss von Ressourcen durch Cyber-Angriffe<br />

gestört oder sogar unterbrochen werden.<br />

Versorgungsstörungen wären die Folge,<br />

allenfalls mit negativen Rückwirkungen<br />

auf die öffentliche Ruhe und Ordnung.<br />

In einem solchen Fall könnten Staaten<br />

oder Organisationen zudem versuchen,<br />

mit Angehörigen privater Militär- und Sicherheitsfirmen,<br />

Agenten oder Sonderoperationskräften<br />

die Lage weiter zu destabilisieren.<br />

Zu diesem Zeitpunkt würde die<br />

Involvierung von Staaten oder bestimmten<br />

Organisationen mehr und mehr offensichtlich;<br />

dank der modernen Kommunikationsmittel<br />

und des Einflusses, welchen<br />

Informationsoperationen über soziale Medien<br />

nehmen können, würde dennoch<br />

eine gewisse Unklarheit über die Urheberschaft<br />

bestehen. Sicherlich haben viele von<br />

Ihnen den Wirrwarr in der Ukraine verfolgt.<br />

In dieser Lage können die zivilen<br />

Behörden selber nicht mehr alleine für<br />

Ruhe und Ordnung und die Sicherheit<br />

der kritischen Infrastrukturen sorgen.<br />

Militärische Verbände<br />

als entscheidendes Element<br />

Zu diesem Zeitpunkt bestünde nun<br />

die Möglichkeit, dass mit konventionellen<br />

und unkonventionellen Mitteln kämpfende<br />

reguläre militärische Verbände zum<br />

Einsatz kämen, um eine Entscheidung her-<br />

6 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Aktuelles<br />

beizuführen. So könnten mechanisierte<br />

Verbände aufmarschieren und eine massive<br />

Bedrohung für einen bereits in einer<br />

Notlage befindlichen Staat darstellen. Irreguläre<br />

Verbände, die mit unkonventionellen<br />

Methoden vorgingen, könnten über<br />

die Grenzen einfliessen und ihren Teil zur<br />

herrschenden Verwirrung beitragen. Gegnerische<br />

Luftschläge und Bogenfeuer über<br />

grosse Distanzen könnten schwere Mittel<br />

am Boden entweder unschädlich machen<br />

oder deren Bewegungsradius massiv einschränken.<br />

Zudem könnten Präzisionsund<br />

Abstandswaffen kritische Infrastrukturen<br />

wie Führungseinrichtungen, Kommunikationsknotenpunkte,<br />

Schaltzentralen<br />

oder Medienzentren ausschalten. Und<br />

schliesslich könnten Aktionen im elektromagnetischen<br />

Spektrum und in der Informationssphäre<br />

auch durch militärische<br />

Verbände erfolgen: Störsender können<br />

Kommunikationsmittel aktiv unterbrechen<br />

oder mit propagandistischen Sendungen<br />

überlagern.<br />

Neben Aktionen von Land-, Luft- und<br />

Seestreitkräften gilt völkerrechtlich auch<br />

das Entsenden von bewaffneten Banden,<br />

Gruppen oder von Söldnern als Angriffshandlung,<br />

die einen legitimen und legalen<br />

Verteidigungsfall auslöst. Ob die Gewaltanwendung<br />

von einem fremden Staat<br />

ausgeht, ist in der Praxis häufig schwierig<br />

zu beurteilen, vor allem dann, wenn ein<br />

Staat zur Erreichung seiner Ziele auch unkonventionelle<br />

Mittel wie Sonderoperationskräfte<br />

oder Cyber-Angriffe einsetzt.<br />

Es kann sein, dass durch die Anwendung<br />

solcher Aktionsformen das internationale<br />

Recht (insbesondere das Recht auf Selbstverteidigung)<br />

ausgehebelt wird, um eine<br />

für den Aggressor nachteilige Intervention<br />

der internationalen Staatengemeinschaft<br />

zu vermeiden oder durch eine unverhältnismässige<br />

Reaktion des Angegriffenen<br />

einen Vorwand für eine massive militärische<br />

Intervention zu provozieren.<br />

Diese sogenannte hybride Bedrohung<br />

würde sich demnach nicht – wie die Bedrohung<br />

durch einen militärischen Angriff<br />

in der Vergangenheit – primär gegen<br />

die Integrität des Staatsgebietes richten,<br />

sondern direkt gegen das ordentliche<br />

Funktionieren des Staates, seiner Insti -<br />

tutionen der Infrastruktur und seiner<br />

Bevölkerung. Neben regulären staatlichen<br />

Streitkräften träten vermehrt auch andere<br />

staatliche und nicht-staatliche Akteure auf.<br />

Daraus entstünde eine Mischung verschiedenster<br />

Formen von Gewaltanwendung<br />

und Handlungen, die neben dem Spektrum<br />

der vertrauten konventionell geführten<br />

militärischen Kampfhandlungen auch<br />

nicht vertraute, unkonventionelle, verdeck -<br />

te und terroristische Aktionen beinhalten.<br />

Eine sukzessive Eskalation der Gewaltanwendung<br />

gegen Teile der Bevölkerung und<br />

ausgewählte Objekte der kritischen Infrastrukturen<br />

würde Konsequenzen nach sich<br />

ziehen, die – abgesehen von den immensen<br />

Schäden und Verlusten im Rahmen<br />

eines bewaffneten Konfliktes – mit den<br />

Auswirkungen eines klassischen militärischen<br />

Angriffs durchaus vergleichbar wären<br />

oder gar noch grössere Rückwirkungen<br />

auf die Gesellschaft und deren Zusammenhalt<br />

hätten. Und dies alles je nach Lage<br />

bereits in einem frühen Stadium der Eskalation,<br />

vielleicht ohne dass jemals auch<br />

nur ein einziger Schuss abgefeuert würde.<br />

Die Schweizer Armee kämpft,<br />

schützt und hilft in allen Lagen<br />

Dieser Blick auf die hybriden Bedrohungen<br />

zeigt uns, dass Verteidigung heute<br />

umfassend verstanden werden muss und<br />

den Schutz von Land, Leuten und Infrastruktur<br />

beinhalten. Dafür brauchen wir<br />

regional verankerte Kräfte, welche eingebettet<br />

in die Regionen die kritische Infrastruktur<br />

schützen können, welche für das<br />

Funktionieren der Gesellschaft notwendig<br />

ist. Mit einer robusten Reserve bestehend<br />

aus mechanisierten Kräften müssen<br />

reguläre und irreguläre gegnerische Kräfte<br />

abgewehrt und verlorengegangene Objekte<br />

zurückgewonnen werden können.<br />

Als Grundfähigkeit müssen wir über geschützte<br />

Führungsnetze verfügen, welche<br />

sowohl gegen Cyber-Attacken, wie auch gegen<br />

physische Angriffe gesichert sind. In<br />

der Luft stellt die Armee sicher, dass der<br />

dichtbeflogene Luftraum in allen Lagen<br />

unter Schweizer Kontrolle bleibt. Und<br />

letztendlich tragen die Einsätze zur Friedensförderung<br />

dazu bei, Konfliktregionen<br />

zu stabilisieren und dem Entstehen und<br />

Festsetzen von Terrorismus in solchen Gebieten<br />

entgegenzuwirken. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir mit der vorliegenden Botschaft<br />

zur WEA allen diesen Punkten deutlich<br />

Rechnung tragen und mit den Verbesserungen<br />

in den Bereichen Bereitschaft,<br />

Ausbildung, Ausrüstung und Regionalisierung<br />

genau in die nötige Richtung stossen.<br />

Mit der WEA können wir unsere Armee<br />

einen echten Schritt vorwärts bringen.<br />

Verlieren wir uns also nicht in Detailfragen,<br />

sondern setzen wir gemeinsam diese<br />

Verbesserungen um, damit wir für die<br />

Zukunft gerüstet sind.<br />

■<br />

* Gekürzte und leicht angepasste Fassung des Beitrages<br />

CdA im Blog der Generalstabsoffiziere von<br />

Dezember 2<strong>01</strong>4.<br />

KKdt<br />

André Blattmann<br />

Chef der Armee<br />

3003 Bern<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

7


Sicherheitspolitik<br />

Freiheit ist besser als das Gegenteil –<br />

Sicherheit auch!<br />

Die Schweiz ist seit Jahrhunderten hoffnungsvolles Ziel für verfolgte<br />

Menschen, denen aus verschiedensten Motiven ihre Freiheit genommen<br />

wurde. Hugenotten, Juden, Ungarn, Tibetaner, Tschechoslowaken<br />

und viele andere mehr suchten diesen Ort der Freiheit und Sicherheit.<br />

Über den hohen Wert von Freiheit und Sicherheit lässt sich nicht<br />

mehr sagen.<br />

Jean Pierre Peternier<br />

Die Schweizer Bevölkerung äussert sich<br />

in repräsentativen Umfragen mit grosser<br />

Mehrheit, sich sicher zu fühlen. Offensichtlich<br />

ist der Schweizer Bevölkerung<br />

Sicherheit ein grosses Anliegen. Sie hat<br />

eine ausgesprochene Versicherungsmentalität.<br />

Man versichert sich gegen Alles und<br />

für Jedes. Leib und Leben, Hab und Gut<br />

sind uns eine Versicherungsprämie wert.<br />

Sicherheit ist zudem politisch zu einer<br />

wirksamen Sprachkeule geworden. Atomsicherheit,<br />

Lebensmittelsicherheit, Verkehrssicherheit,<br />

Versorgungssicherheit und<br />

vieles mehr. Etwas schwerer hat es da die<br />

übergeordnete Sicherheit, die uns Freiheit,<br />

Unabhängigkeit und Menschenwürde<br />

garantiert. Ohne sie sind alle anderen<br />

Ansprüche wertlos und machen keinen<br />

Sinn. Heute herrscht in unserem Lande<br />

eine noch nie dagewesene Anspruchshaltung.<br />

Was die Sicherheit von Land und<br />

Leuten betrifft, ist sie aber nicht in gleicher<br />

Intensität zu spüren. Diese offensichtliche<br />

Diskrepanz zwischen individuellen<br />

Sicherheitsbedürfnissen und der<br />

Wie sicher ist die Schweiz?<br />

notwendigen kollektiven<br />

Sicherheit erstaunt schon.<br />

Wo bleibt hier die Logik?<br />

Dabei wäre in den allgemeinen<br />

Versicherungsbedingungen<br />

fast aller Versicherungen<br />

ein Geltungshinweis<br />

für Terror- und Unruheschäden<br />

sowie kriegsoder<br />

bürgerkriegsähnliche<br />

Zustände zu finden. Wer<br />

liest das schon und macht<br />

sich Gedanken dazu? Das<br />

Sprichwort mahnt: «Wenn<br />

es den Leuten zu lange gut<br />

geht, zerstören sie ihr eigenes Glück». Sind<br />

wir schon so weit?<br />

Sicherheitspolitik<br />

und ideologische Briketts<br />

Wir sind gut versichert.<br />

Die Sicherheitspolitik und damit verbunden<br />

die zukünftige Ausgestaltung unserer<br />

Armee erschöpfen sich in Debatten<br />

über mögliche Bedrohungen und Gefahren<br />

und dort wo dies nicht reicht, werden<br />

noch ideologische Briketts nachgelegt.<br />

Dieses endlose Drehen im Kreise<br />

lässt vergessen, wo der Mittelpunkt liegt:<br />

Das Schaffen einer glaubwürdigen Armee,<br />

welche die in der Verfassung vorgegebenen<br />

Aufgaben erfüllt. Im Moment wartet<br />

man gespannt auf den sicherheitspolitischen<br />

Bericht 2<strong>01</strong>5, um dann weiter über<br />

die Zukunft der Armee zu debattieren.<br />

Inwieweit dies ein taktisch politischer<br />

Zug ist, bleibt offen. Schliesslich ist 2<strong>01</strong>5<br />

Wahljahr und Zeit gewinnen oft nicht<br />

schlecht. Allerdings ist man schlecht beraten,<br />

an diesem Prozedere festzuhalten.<br />

Selbst pro filierte Sicherheitsexperten bekunden<br />

offensichtlich Mühe, solide Pro -<br />

gnosen zu erarbeiten. Solide im Sinne<br />

einer verlässlichen<br />

Grundlage für die<br />

Weiterentwicklung<br />

von Armeen. Diese<br />

Tatsache spricht<br />

nicht generell gegen<br />

die Kompetenz der<br />

Experten, sondern<br />

liegt in der Natur<br />

der Entwicklung<br />

sicherheitspolitisch<br />

relevanter Vorgänge.<br />

Wer hat die Entwicklungen<br />

an den<br />

Rändern des russischen<br />

Reiches oder<br />

8 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Sicherheitspolitik<br />

im Nahen Osten so vorhergesehen? Die<br />

Dynamik des Geschehens hat eine grundlegend<br />

andere Geschwindigkeit, als dies<br />

Weiterentwicklungen von Armeen haben<br />

können. Es gilt diese Unterschiedlichkeit<br />

sinnvoll zu überwinden. Der Lauf der Geschichte<br />

wird uns auch in Zukunft kaum<br />

den Gefallen machen, von abrupten und<br />

nicht vorhersehbaren Ereignissen abzusehen.<br />

Historie kennt leider keine Linearität,<br />

ja nicht einmal eine gewisse Berechenbarkeit.<br />

Krieg und Gewalt gehören zum<br />

Normalfall der Geschichte. Auf Europa<br />

gemünzt, warnte François Mitterand vor<br />

20 Jahren in Strassburg: «Le nationalisme,<br />

Die Aufträge der Armee (MG Art.1).<br />

c’est la guerre! La guerre, ce n’est pas seulement<br />

notre passé, cela peut être notre<br />

avenir».<br />

Abwarten und debattieren bringen keinen<br />

Sicherheitsgewinn für die Schweiz.<br />

Die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen<br />

für die zukünftige Armee<br />

zeichnen sich ab. Der Auftrag ist in Verfassung<br />

und Militärgesetz klar festgelegt.<br />

Lassen wir jetzt die Armee arbeiten. Sie<br />

hat die Fähigkeit, mit generalstäblicher<br />

Qualität zu planen, wie dieser Auftrag erfüllt<br />

werden kann. Ausrüstung, Ausbildung<br />

und Einsatzkonzept sind militärische<br />

Fragen und eignen sich im poli ti schen<br />

Alltag höchsten für unergiebige Profilierungsversuche.<br />

Es käme ja auch kaum jemandem<br />

in den Sinn, im Gesundheitswesen<br />

vorzuschreiben, mit welchen Apparaturen<br />

und Instrumenten, von welchen<br />

Herstellern, nach welcher Methode eine<br />

Operation durchzuführen ist. Die zukünftige<br />

Armee wird allenfalls über Fähigkeiten<br />

verfügen, die unterstützend für die zivilen<br />

Partner nützlich sind. Aber sie ist keinesfalls<br />

Hauptträger solcher Kompetenzen<br />

und auch nicht im Hinblick auf eine<br />

erhöhte Akzeptanz darauf auszurichten.<br />

Sicherheit produzieren<br />

Die Schweiz darf selbstverständlich nicht<br />

nur Sicherheit konsumieren, sondern muss<br />

auch Sicherheit produzieren. Mit ihrer Armee<br />

muss sie eine klare Botschaft in die<br />

Welt und insbesondere<br />

an ihre europä -<br />

ischen Nachbarn senden:<br />

«Wir nehmen<br />

im Zentrum Eu ro pas<br />

die Ver antwortung<br />

wahr, dass unser Ter -<br />

rito rium nicht fremden<br />

Mächten in die<br />

Hand fällt.Wir sind<br />

Garanten dafür, dass<br />

Bilder: Autor<br />

die europäischen<br />

Transitströme durch<br />

die Schweiz zu Lande<br />

und in der Luft<br />

sicher und offen bleiben.<br />

Das ist unser<br />

Beitrag an die Sicherheit<br />

Europas».<br />

2<strong>01</strong>5 ist Wahljahr.<br />

Der sicherheitspolitische<br />

Wahlkampf ist<br />

eröffnet. Ralf Dahrendorf<br />

mahnte einst<br />

zu Recht: «Regierung<br />

verlangt andere<br />

Talente als Opposition, nämlich eine<br />

praktische Verantwortungsethik statt der<br />

reinen Gesinnungsethik». Wer sich für die<br />

Sicherheit des Landes und das stärkste<br />

Machtmittel des Staates nicht einsetzt,<br />

der wird kein glaubhafter Verfechter für<br />

alle anderen Bedürfnisse nach Sicherheit<br />

sein. Politik erträgt Vieles, aber nicht Alles.<br />

Wenn der Staat sein Gewaltmonopol<br />

nicht mehr glaubwürdig ausübt, muss jeder<br />

sich selbst verteidigen. Das liegt in der<br />

Natur des Menschen.<br />

■<br />

Oberst i Gst aD<br />

Jean Pierre Peternier<br />

Dr. sc. techn. ETHZ<br />

3076 Worb<br />

Das Wort des CdA<br />

Die Armee<br />

macht’s!<br />

Geschätzte Leserinnen<br />

und Leser der <strong>ASMZ</strong><br />

Ich hoffe, Sie sind gut<br />

ins Jahr gestartet! Für<br />

die Armee ging es nach<br />

dem intensiven Herbst (OSZE-Ministerkonferenz<br />

und SVU14) beinahe nahtlos<br />

mit dem WEF weiter. Erneut standen rund<br />

3000 Soldaten im Einsatz. Vom Aufbaudetachement<br />

über Militärpolizei und Infanterie<br />

bis zu den Piloten und Mecha -<br />

nikern der Luftwaffe. Vielen Dank an sie<br />

alle, welche den Einsatz auch dieses Jahr<br />

wieder ruhig und professionell erfüllt haben.<br />

Auf unsere Armee können wir uns<br />

verlassen. Dass dazu Erfahrung und stetige<br />

Weiterbildung notwendig sind, haben<br />

uns die Ereignisse auf der Welt in<br />

den letzten Monaten genügend bewiesen.<br />

Lesen Sie da zu doch den entsprechenden<br />

Artikel auf Seite 4 (Rechenschaftsbericht<br />

CdA). Auch die Sicherheitsverbundübung14<br />

hat uns wichtige Impulse<br />

gegeben. Die Zusammenarbeit der zi -<br />

vilen und militärischen Partner tut uns<br />

allen gut. Klar ist: Unsere militärischen<br />

Grundsätze haben sich dabei bewährt.<br />

In der Krise bewähren sich einfache Methoden,<br />

welche unsere Kader schon intus<br />

haben. Sie wissen: Wir bilden mehrere<br />

Tausend Kader pro Jahr aus und die<br />

Führungstätigkeiten entsprechen dabei<br />

im Wesentlichen der Methodik, welche<br />

auch im Zivilschutz, den Polizeischulen,<br />

vielen kantonalen Führungsstäben und<br />

vielen anderen Krisenorganisationen geschult<br />

wird. Ich könnte mir vorstellen, dass<br />

diese Methodik auch in zivilen Krisenstäben<br />

Sinn macht.<br />

Wir müssen diesbezüglich keine falsche<br />

Bescheidenheit zeigen. Ohne die Armee<br />

geht es nicht. Selbst unterhalb der Krisenoder<br />

Kriegsschwelle. Wir besitzen in allen<br />

massgeblichen Bereichen die Fä -<br />

higkeiten und Mittel: Führungsunterstützung,<br />

Führungs-Knowhow, Genie/Rettung,<br />

Sanität, Veterinärdienst, Übermittlung<br />

bis hin zu Schutz und Transport –<br />

und Reservekräfte. Darum muss diese<br />

Armee – ohne deswegen einen Führungsanspruch<br />

anzumelden – prominent vertreten<br />

sein. Nicht weil sie jemandem die<br />

Rolle streitig machen will, sondern weil<br />

sie das Reserveelement ist.<br />

Korpskommandant André Blattmann<br />

Chef der Armee<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

9


Sicherheitspolitik<br />

Recht und Pflicht von Armeeangehörigen<br />

in einem künftigen Verteidigungsfall<br />

Darf der Staat im Verteidigungsfall von den Armeeangehörigen eine<br />

Opferbereitschaft verlangen, die erheblich grösser ist als es die<br />

Opferbereitschaft des Staates beziehungsweise des Schweizervolkes<br />

bei der Vorbereitung auf den Verteidigungsfall gewesen ist?<br />

Rudolf P. Schaub<br />

Mit ihren Verteidigungsausgaben von<br />

0,8 % des BIP rangiert die Schweiz auf<br />

Platz 130 von 171 untersuchten Staaten,<br />

zwischen Paraguay und Benin. Dies ist<br />

der vielsagende Zwischenstand eines «Reformmarathons»<br />

(Bundesrat Ueli Maurer<br />

in Pro Militia, Nr. 4 /2<strong>01</strong>0), in dem es<br />

stets darum ging, die Armee an ein gekürztes<br />

Budget anzupassen. Nun will der<br />

Bundesrat die Armee einmal mehr weiterentwickeln,<br />

um das Verhältnis zwischen<br />

den für die Sicherheit des Landes notwendigen<br />

Leistungen der Armee und den<br />

ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />

in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen.<br />

Eine weitere Sparübung ist angesagt,<br />

obwohl die Armee ihren Auftrag gemäss<br />

Art. 58 Absatz 2 BV nicht mehr erfüllen<br />

kann (so Korpskommandant Keckeis bei<br />

Gleiche Rechte und Pflichten? (Vereidigung<br />

<strong>01</strong>.04.1914 in Teufen). Bild: Tüüfner Poscht<br />

seiner Verabschiedung im Jahr 2007). Dieser<br />

nie korrigierte Missstand soll nicht beseitigt<br />

werden.<br />

Ausrüstungsund<br />

Ausbildungsdefizite<br />

Die Infanteriebrigaden sollen aufgehoben<br />

und ihre Infanteriebataillone in die<br />

Territorialdivisionen transferiert werden,<br />

wo die Bataillone primär die zivilen Behörden<br />

bei der Bewältigung ausserordentlicher<br />

Lagen unterstützen sollen. Sie sollen<br />

aber auch weiterhin die Überwachung,<br />

die Sicherung und den Schutz von Verkehrsachsen,<br />

wichtigen Objekten, Räumen<br />

und Grenzabschnitten sowie das<br />

Halten von Stellungen und Sperren von<br />

Achsen «trainieren» (sic!). Zur Erfüllung<br />

dieser sekundären Verteidigungsaufgaben<br />

fehlen ihnen jedoch wesentliche Waffen,<br />

wie eine verbandsinterne Feuerunterstützung<br />

(12 cm Minenwerfer), Panzerabwehrlenkwaffen<br />

und Panzerminen.<br />

Weiter sollen Ihre Wiederholungskurse<br />

auf zwei Wochen verkürzt werden. Dies<br />

wird zu gravierenden Ausbildungsdefiziten<br />

führen.<br />

Mit zwei mechanisierten Brigaden soll<br />

die Verteidigungskompetenz im Sinne von<br />

BV 58 II als blosses «savoir faire» (nicht<br />

«pouvoir faire») erhalten werden. Neue Systeme<br />

für diese Brigaden sollen nur noch<br />

in einer Menge beschafft werden, um die<br />

Ausbildung im Verbund bis auf Stufe Brigade<br />

sicherzustellen. Es sollen aber nicht<br />

nur quantitative, sondern auch qualitative<br />

Abstriche stattfinden, indem nur noch<br />

ein mittleres Technologieniveau angestrebt<br />

wird. In den vorgesehenen Wiederholungskursen<br />

von zwei Wochen kann die anspruchsvolle<br />

und wichtige Verbandsschulung<br />

bei den mechanisierten Truppen,<br />

wie bei der Infanterie, nicht stattfinden.<br />

Schliesslich sollen die mit modernen<br />

Transportmitteln ausgerüsteten Infan te -<br />

riebataillone und die beiden mechanisierten<br />

Brigaden zur Bildung von «operativen<br />

Schwergewichten» (sic!)<br />

beweglich eingesetzt werden.<br />

Unberücksichtigt bleibt bei<br />

dieser Vorstellung die Tat -<br />

sache, dass solche Aktionen<br />

oder Verschiebungen ohne<br />

nachhal tigen Schutz gegen<br />

Angriffe aus der Luft für die<br />

Truppe auf dem Sol da ten -<br />

friedhof und für die Fahr -<br />

zeuge auf dem Schrottplatz<br />

enden. Der Bundesrat ist<br />

sich dessen bewusst. Denn er<br />

weist darauf hin, dass die 32<br />

F/A-18 nicht ausreichen werden,<br />

um den erforderlichen<br />

Schutz nachhaltig zu gewährleisten.<br />

Auf die Schilderung<br />

der anderen Mängel einer<br />

gemäss den Vorschlägen des<br />

Bundesrates weiterentwickelten<br />

Armee muss aus Platzgründen<br />

verzichtet werden.<br />

10 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Sicherheitspolitik<br />

Rechtliche Stellung<br />

der Armeeangehörigen<br />

Ständeratssaal.<br />

Bild: Parlament.ch<br />

Die dargelegten Fakten sollten jeden<br />

verantwortungsbewussten Offizier zu kritischen<br />

Überlegungen über die rechtliche<br />

Stellung der Armeeangehörigen im Vergleich<br />

zu den Mitgliedern von Bundesrat<br />

und Parlament veranlassen.<br />

Wird die finanziell zur «Auftragsuntauglichkeit»<br />

ausgehungerte Armee gemäss<br />

Art. 76 MG zum Landesverteidigungsdienst<br />

aufgeboten, haben die Armeeangehörigen<br />

zu schwören, dass sie Recht und<br />

Freiheit des Schweizervolkes tapfer verteidigen<br />

und ihre Pflichten auch unter<br />

Einsatz des Lebens erfüllen (Art. 8 DR).<br />

Armeeangehörige, welche diese Pflichten<br />

nicht erfüllen, müssen mit drastischen Strafen<br />

rechnen (Art. 61, 63 und 74 MStG).<br />

Die schweizerische Rechtsordnung zeichnet<br />

sich bei der Behandlung der Armeeangehörigen<br />

und der für die Armee verantwortlichen<br />

Politiker durch eine rechts -<br />

staatlich höchst bedenkliche Diskrepanz<br />

aus. Für die einflussschwache Minderheit<br />

der Armeeange hörigen ist eine rechtliche<br />

Zwangsjacke massgeschneidert worden.<br />

Für Bundesrat und Parlament, welche für<br />

die Armee und ihre Angehörigen verantwortlich<br />

sind, besteht dagegen «politische<br />

Narrenfreiheit». Sie können auf dem Buckel<br />

der Armee schädliche parteitaktische<br />

Manöver veranstalten und dieser nötigste<br />

Mittel nach Lust und Laune verweigern,<br />

ohne dass sie das Geringste riskieren. Denn<br />

sie werden von einem allfälligen Verteidigungsdienst<br />

wegen ihres Amtes und/oder<br />

Alters befreit sein.<br />

Die Armee ist für ihre Angehörigen<br />

trotz der geltenden allgemeinen Dienstpflicht<br />

nichts anderes als eine «Quasi-Arbeitgeberin»,<br />

die von ihren (unfreiwilligen)<br />

«Arbeitnehmern» im Verteidigungsfall<br />

die Ausführung lebensgefährlicher<br />

«Arbeiten» in einem äusserst schwierigen<br />

«Arbeitsumfeld» ohne Rücksicht auf das<br />

eigene Leben verlangt. Zu Gunsten der<br />

Armeeangehörigen muss somit aufgrund<br />

Analogieschluss wie bei den anderen Arbeitnehmern<br />

die sogenannte Fürsorgepflicht<br />

des Arbeitgebers gemäss Art. 6 ArG<br />

bzw. Art. 328 Abs. 2 OR gelten. Keinem<br />

Arbeitgeber ist es gestattet, Risiken aus finanziellen<br />

Gründen einzugehen, wenn damit<br />

Leben oder Gesundheit seiner Mit -<br />

arbeiter gefährdet werden. Diese müssen<br />

die für die übertragen Arbeiten nötige<br />

Ausbildung erhalten haben und mit allen<br />

dazu erforderlichen und geeigneten Werkzeugen<br />

ausgerüstet worden sein. Bundesrat<br />

und Parlament haben aus opportunistischen<br />

finanziellen Beweggründen in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten nicht nur ihre<br />

Fürsorgepflicht als «Quasiarbeitgeber» gegenüber<br />

den Armeeangehörigen verletzt,<br />

sondern ethisch geradezu verwerflich gehandelt.<br />

Nun soll diese Politik mit einem<br />

neuen Sparprogramm, das euphemistisch<br />

als Weiterentwicklung der Armee bezeichnet<br />

wird, fortgesetzt werden.<br />

Vergleichbare Opferbereitschaft!<br />

Der Bundesrat verkennt dabei, dass die<br />

Opferbereitschaft der Armeeangehörigen<br />

im Verteidigungsfall nicht grösser sein<br />

muss, als es die Opferbereitschaft der Eidgenossenschaft<br />

bzw. des Schweizervolkes<br />

bei der Vorbereitung auf den Verteidigungsfall<br />

gewesen ist. Der Staat ist nicht<br />

berechtigt, von seinen Armeeangehörigen<br />

grösste persönliche Opfer zu verlangen,<br />

die nur nötig werden, weil eine riskante,<br />

grobfahrlässige Sicherheitspolitik betrieben<br />

worden ist, um für viel bestenfalls<br />

Wünschbares Geld verpulvern zu können.<br />

In einem künftigen Verteidigungsfall<br />

wird es aufgrund des Zustandes der Armee<br />

zwangsläufig zu Konstellationen kommen,<br />

in denen Armeeangehörige berechtigt<br />

oder verpflichtet sein werden, sich die<br />

Frage zu stellen, ob sie Befehle befolgen<br />

müssen oder nicht. Letzteres ist jedenfalls<br />

dann zu bejahen, wenn ein Armee -<br />

an gehöriger oder ein Truppenkörper einen<br />

Kampfauftrag erhält, für den er nicht<br />

ausgebildet und/oder nicht bewaffnet ist.<br />

Aufgrund der geplanten reduzierten Ausbildungsdauer<br />

und der reduzierten Beschaffung<br />

von Waffen können solche Situationen<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Das Gleiche muss gelten, wenn die viel<br />

zu kleinen Verteidigungskräfte (zwei mechanisierte<br />

«Rumpfbrigaden» zur Erhaltung<br />

des theoretischen «savoir faire» der<br />

Verteidigung) wegen des gescheiterten Armeeaufwuchses<br />

in einem eingetretenen<br />

Verteidigungsfall gegen weit überlegene<br />

gegnerische Verbände antreten sollen,<br />

ohne die geringste Erfolgschance zu haben.<br />

Eine analoge Situation besteht, wenn<br />

Truppenkörpern aufgrund der vorgesehenen<br />

beweglichen Kampfführung Verschiebungen<br />

befohlen werden, ohne dass<br />

ihr Schutz gegen Erdkampfflugzeuge und<br />

Kampfhelikopter des Gegners nachhaltig<br />

sichergestellt sein wird. Von «Kamikaze-<br />

Aktionen», die aufgrund der Fehleinschätzungen<br />

und Versäumnissen von Bundesrat<br />

und Parlament oder des Schweizervolkes<br />

nötig werden, dürfen sich sowohl die<br />

Truppe als auch ihre Chefs mit gutem<br />

Gewissen distanzieren. Dies ist ihr Recht<br />

aufgrund der durch ihre «Quasi-Arbeitgeberin»<br />

leichtsinnig versäumten Vorbereitung<br />

auf den Verteidigungsfall und der<br />

grob missachteten Fürsorgepflicht, die von<br />

Geringschätzung zeugt.<br />

■<br />

Oberstlt<br />

Rudolf P. Schaub<br />

Dr. iur.<br />

Rechtsanwalt<br />

6318 Walchwil<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

11


Sicherheitspolitik<br />

Sicherheitspolitische Betrachtungen<br />

zu China und Japan<br />

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat das Verhältnis zwischen Grossbritannien<br />

und Deutschland 1914 mit der aktuellen Lage zwischen Japan und China verglichen. Angesichts der<br />

wachsenden Spannungen zwischen China und Japan um eine winzige, unbewohnte Inselgruppe<br />

im Ostchinesischen Meer gewinnt diese Äusserung an Brisanz und recht fertigt den Versuch<br />

einer kurzen sicherheitspolitischen Auslegeordnung.<br />

Der chinesische Flugzeugträger Liaoning.<br />

Bild: Xinhua<br />

Peter Hediger*<br />

In der neueren Geschichte Chinas<br />

sticht das 3. Plenum des 11. Parteitages<br />

von 1978 als radikale politische Kehrtwende<br />

heraus. Deng Xiaoping proklamiert<br />

die Politik der Reform und der Öffnung<br />

zur Aussenwelt. Dies soll mittels<br />

der «Vier Modernisierungen», geschehen,<br />

von denen die Modernisierung der Landesverteidigung<br />

die letzte darstellt. Diese<br />

Politik bildet die Umsetzung einer sicherheitspolitischen<br />

Forderung, die wie ein<br />

Roter Faden seit dem 7. Jh. v. Chr. die<br />

gesamte Geschichte Chinas durchzieht:<br />

«Den Staat bereichern und die Streitkräfte<br />

stärken», wobei die Förderung der<br />

Wirtschaft Vorrang geniesst. 1964 testet<br />

China den ersten selbstgebauten Nuklearsprengkopf,<br />

1968 die erste Wasserstoffbombe.<br />

Mit der Fähigkeit, einen Satelliten<br />

auf eine Umlaufbahn ins All zu bringen,<br />

verfügt das Land über die Techno -<br />

logie, Trägerraketen für weite Distanzen<br />

selbst zu bauen. In der chinesischen Terminologie<br />

wird das «Zwei Bomben und<br />

ein Satellit» genannt. Das Gros der Volksbefreiungsarmee<br />

ist dennoch primär eine<br />

Infanteriearmee geblieben und weist einen<br />

enormen Nachholbedarf an Mechanisierung<br />

auf. Im Reformprogramm wird ab<br />

1978 der Aufbau einer schnellen Eingreiftruppe<br />

gefördert, welche hinsichtlich Bewaffnung<br />

und Ausbildung bevorzugt wird.<br />

Die in Zentralchina stationierte 15. Luftlande<br />

Division bildet den Ausgangspunkt<br />

dieses Programms. Die Verteilung der<br />

18 Armeegruppen (Korps) auf 13, später<br />

7 Militärregionen mit relativ autonomen<br />

Befehlsgewalten unterstreicht die Bedeutung<br />

der gesamtnational einsetzbaren Eingreiftruppe.<br />

Vor zehn Jahren hätte sie innert<br />

zwölf Stunden an jedem beliebigen<br />

Punkt der Grenze in voller Kampfbereitschaft<br />

eingesetzt werden können. Heute<br />

dürften weitere Grossverbände diesen Status<br />

erreicht haben und rascher einsatzbereit<br />

sein. Um Rückstände zu kaschieren,<br />

hat Deng Xiaoping 1978 den Streitkräften<br />

befohlen: «Bedeckt euren Glanz und<br />

wartet bis eure Zeit gekommen ist». Deng<br />

ist mit diesem militärischen Reformprogramm<br />

ein grosses Risiko eingegangen,<br />

denn er hat dazu unbedingt langfristig ein<br />

friedliches sicherheitspolitisches Umfeld<br />

benötigt. 1971 hat die Volksrepublik anstelle<br />

von Taiwan Chinas permanenten<br />

Sitz im Weltsicherheitsrat eingenommen.<br />

Auch gegenüber den USA ist ein Tauwetter<br />

eingetreten, das 1978 zur gegenseitigen<br />

völkerrechtlichen Anerkennung geführt<br />

hat. Ab 1972 sind die bilateralen<br />

Beziehungen mit Japan normalisiert worden.<br />

Damit ist Chinas Jahrzehnte lange<br />

internationale Isolation überwunden. In<br />

einem bilateralen Friedens- und Freundschaftsvertrag<br />

wird 1978 mit Japan festgehalten,<br />

dass zur Lösung bilateraler<br />

Probleme keine Seite Gewalt anwenden<br />

dürfe. Deng Xiaoping, fasziniert von den<br />

Ausbauperspektiven der wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit, hat am Rande locker<br />

erklärt, dass man die Regelung ungelöster<br />

Territorialfragen späteren Generationen<br />

überlassen solle.<br />

12 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Sicherheitspolitik<br />

2<strong>01</strong>2 hat der 18. Kongress der Chinesischen<br />

Kommunistischen Partei stattgefunden,<br />

dem künftig wahrscheinlich eine<br />

ähnliche Bedeutung beigemessen werden<br />

muss wie der Plenartagung von 1978. Der<br />

neue Generalsekretär Xi Jinping erklärt:<br />

«Den Staat bereichern und die Streitkräfte<br />

stärken, sind zwei wichtige, unabdingbare<br />

Eckpfeiler zur Verwirklichung der<br />

Wiedergeburt der chinesischen Nation.<br />

Zum Traum eines starken Staates gehört<br />

der Traum einer starken Armee. Der<br />

Traum einer starken Armee unterstützt<br />

den Traum eines starken Staates». Die militärische<br />

Komponente der neuen ideologischen<br />

Vorgabe des «Chinesischen Traumes»<br />

bedeutet einen grundlegenden und<br />

vielfältigen Paradigmenwechsel. Das von<br />

Mao Zedong im langwierigen Bürgerkrieg<br />

und im Widerstandskrieg gegen Japan<br />

entwickelte Konzept des Volkskrieges wird<br />

diskret beiseitegeschoben. Eine neue Offiziersgeneration<br />

ist fasziniert von der<br />

amerikanischen «Revolution in Military<br />

Affairs» und den modernen Kriegführungsmöglichkeiten,<br />

wie sie die USA im<br />

zweiten Golfkrieg mit dem Einsatz von<br />

Tomahawk Marschflugkörper demonstriert<br />

haben, welche vorgegebene Ziele<br />

über weite Distanzen präzise treffen. Beeindruckt<br />

sprechen die Chinesen von<br />

«Krieg ohne Berührung» und fordern für<br />

die Volksbefreiungsarmee ebenfalls moderne<br />

High-Tech-Hardware. Über Jahre<br />

hat die Umformung des Heeres im Vordergrund<br />

gestanden, jetzt werden neue<br />

Dimensionen angepeilt.<br />

Die vier<br />

strategischen Säulen<br />

Die umstrittenen Senkaku/Diaoyu Inseln.<br />

Bild: der Standard.at<br />

Der bekannte Militärtheoretiker der<br />

Akademie für Militärwissenschaften,<br />

Grossoberst Wang Fa‘an, nennt vier strategische<br />

Säulen, auf welche die Volks -<br />

befreiungsarmee ihren Aufbau konzentrieren<br />

müsse: 1. Weltall und Luftraum,<br />

2. Meer, 3. Nuklearwaffen, 4. Cyberspace;<br />

alles Bereiche, die nicht nur abschreckend,<br />

sondern auch aktiv offensiv genutzt werden<br />

können. Zusätzlich zu Russland ist<br />

China seit dem Ende des Kalten Krieges<br />

von neuen Nuklearmächten umgeben, im<br />

Westen von Indien und Pakistan, im Osten<br />

von Nordkorea. Mit der Verkündung<br />

der vier strategischen Säulen hat eine neue<br />

Transparenz Einzug gehalten und der<br />

Schleier, der bisher den Glanz verdeckt<br />

hat, wird mit neuem Nationalstolz und<br />

Selbstbewusstsein allmählich gehoben.<br />

Mit diesem Vorgehen hat China besonders<br />

die USA im Auge, die sich als pazifische<br />

Macht mit einer Reichweite bis an<br />

Chinas Grenzen und als Bündnispartner<br />

mehrerer Nachbarn Chinas verstehen.<br />

Die USA haben schon immer Transparenz<br />

in Ausrüstung und Doktrin als in -<br />

tegralen Bestandteil ihrer Abschreckung<br />

angewandt. Jetzt artikuliert China sich<br />

neu in derselben Sprache und schafft Verunsicherung<br />

durch Einblicke auf eine<br />

breite Palette, die die Fähigkeit, Satelliten<br />

abzuschiessen ebenso einschliesst wie den<br />

Eigenbau von Stealth-Kampfflugzeugen,<br />

die auf einem eigenen Flugzeugträger<br />

landen und abheben können. Stolz zeigt<br />

China an internationalen Rüstungsmessen<br />

eigene Drohnen. Das Jahrzehnte lange<br />

Ratespiel um einen chinesischen Flugzeugträger<br />

hat 2<strong>01</strong>2 mit der Inbetriebnahme<br />

der «Liaoning», basierend auf der<br />

Hülle des ex-sowjetischen Trägers «Va -<br />

ryag», endgültig feste Konturen erhalten.<br />

In der Seekriegführung werden grosse<br />

Anstrengungen unternommen, um die<br />

Marine der Volksbefreiungsarmee endlich<br />

über das blosse Küstenschutzniveau<br />

hinaus zuheben. Moderne Zerstörer werden<br />

gebaut und vor allem wird die U-Boot-<br />

Flotte erweitert und modernisiert. Mit<br />

Details wird freilich Zurückhaltung geübt.<br />

Absicht und Doktrin werden weiterhin<br />

verdeckt gehalten. Stolz präsentierte<br />

Hardware gepaart mit der Unsicherheit<br />

über Einsatzmöglichkeiten und -absichten<br />

schürt gegenseitiges strategisches Misstrauen.<br />

Die USA trifft dies besonders hart,<br />

weil sie einerseits im asiatisch-pazifischen<br />

Raum einen Schwerpunkt ihrer sicherheitspolitischen<br />

Aktivität aufbauen möchten,<br />

andererseits aber durch Budgetrestriktionen<br />

immer mehr zu einschneidenden<br />

Verzichtmassnahmen gezwungen<br />

sind. Uneinigkeit herrscht in amerikanischen<br />

Fachkreisen über das Tempo und<br />

Ausmass der chinesischen Aufrüstung.<br />

Auf der einen Seite stehen Panikmacher,<br />

welche auf Geschwindigkeit, Vielschichtigkeit<br />

und Qualität der chinesischen Verteidigungsmodernisierung<br />

hinweisen. Auf<br />

der anderen Seite sind Beschwichtiger, die<br />

behaupten, Chinas Aufrüstung bestehe aus<br />

Angeberei und Augenwischerei und könne<br />

der Überlegenheit der US-Streitkräfte<br />

nichts anhaben. In den 90er-Jahren hat<br />

China eine Initiative gestartet mit dem<br />

Ziel, Waffensysteme im All zu verbieten.<br />

Die USA, abgestützt auf ihren technologischen<br />

Vorsprung, haben das Ansinnen<br />

vereitelt. Seither haben die USA die Aufforderung<br />

an China gerichtet, sich an der<br />

Ausarbeitung einer internationalen Konvention<br />

mit Regeln zur Computerkriegführung<br />

zu beteiligen. Doch diesmal hat<br />

China die USA abblitzen lassen, da China<br />

auf den potentiellen Schlachtfeldern<br />

im Cyber War einen Vorteil dadurch geniesst,<br />

dass Objekte der Infrastruktur leichter<br />

vom Netz genommen und in einen<br />

prä-digitalen Operationszustand zurückversetzt<br />

werden können, als in den USA,<br />

wo Privatisierung und Unumkehrbarkeit<br />

der Digitalisierung dem Staat keine Handhabe<br />

mehr bieten, potentielle Angriffsziele<br />

zu schützen.<br />

Neue Ansätze<br />

in der Aussenpolitik<br />

Der auf dem 18. Parteitag 2<strong>01</strong>2 eingeleitete<br />

Paradigmenwechsel beschränkt sich<br />

nicht nur auf technische Aspekte in der<br />

Modernisierung der Landesverteidigung.<br />

Er manifestiert sich auch in der Sicherheitspolitik.<br />

Erste Antrittsbesuche von Xi<br />

Jinping erfolgen nicht nach herkömmlichen<br />

Mustern bei altbewährten Partnern<br />

wie Pakistan im Westen und Nordkorea<br />

im Osten, sondern bei deren Gegenspielern<br />

Indien und Südkorea, was bei den<br />

ersteren für Verwirrung und Verärgerung<br />

sorgt. Im Falle Koreas liegt auf der Hand,<br />

dass Xi Jinping zur neuen Präsidentin<br />

Park Geun Hye einen guten Draht sucht,<br />

um sie davon abzuhalten, mit den USA,<br />

Japan und eventuell den Philippinen und<br />

Australien eine Art NATO im Westpa -<br />

zifik zu bilden. Ein solches Bündnis würde<br />

in China als Bedrohung empfunden<br />

und althergebrachte Einkreisungsängste<br />

wiederaufleben lassen. Historische Befindlichkeiten<br />

zwischen Südkorea und<br />

Japan haben dieses Bündnis bisher verhindert.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

13


Sicherheitspolitik<br />

Japans ungestillte Ansprüche:<br />

Regionale Grossmacht<br />

mit kontinentaler Verteidigung<br />

Die Protagonisten der Meiji Reform<br />

Japan haben in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts gefordert, Japan müsse zu<br />

seiner Modernisierung drei Voraussetzungen<br />

erfüllen: 1. Umfassende moderne Bildung,<br />

2. Industrialisierung und 3. Aufbau<br />

einer starken, modernen Armee. Da -<br />

zu benützen die Meiji Reformer ebenfalls<br />

den Slogan: «Den Staat bereichern und<br />

die Streitkräfte stärken», legen ihn aber<br />

in umgekehrter Reihenfolge aus: Zuerst<br />

müssen die Streitkräfte stark sein, dann<br />

erst kann der Staat wohlhabend werden.<br />

Japanische Militärkreise sprechen in<br />

diesem Zusammenhang heute noch von<br />

«kontinentaler Verteidigung». Diese Idee<br />

ist nicht neu, ebenso wenig das Vorgehen<br />

zu ihrer Verwirklichung. Letztere hat immer<br />

in Überraschungsangriffen bestanden.<br />

Im 16. Jahrhundert überfällt Admiral<br />

Hideyoshi Toyotomi Korea. Die Meiji<br />

Reform bringt erneut ambitiöse Pläne<br />

hervor: 1894 –1895 hat Japan das von<br />

inneren Wirren geschwächte China an -<br />

gegriffen und zu Gebietsabtretungen gezwungen,<br />

unter anderem die Insel Taiwan,<br />

die seit dem 17. Jahrhundert mit<br />

der Vertreibung der holländischen Kolo -<br />

nisten unter chinesischer Kontrolle gestanden<br />

hat. In diesem Krieg verliert China<br />

die kleine unbewohnte Inselgruppe<br />

Diaoyü/Senkaku, welche China und Japan<br />

heute mit wachsender Intensität für<br />

sich beanspruchen. 1904 –1905 besiegt<br />

Japan in herben Überraschungsschlägen<br />

das nach Osten vorstossende<br />

zaristische Russland.<br />

Es ist ein brutaler<br />

Stellvertreterkrieg, der auf<br />

dem Boden und Rücken<br />

des chinesischen Volkes<br />

ausgetragen wird. Japan<br />

unterwirft sich Korea und<br />

Teile von Nordostchina.<br />

Korea wird in der anschliessenden<br />

Kolonialzeit<br />

bis 1945 gezwungen, die<br />

eigene kulturelle Identität<br />

und Sprache aufzugeben.<br />

Die Koreaner gelten als<br />

«Festlandjapaner» und damit<br />

als Bürger zweiter<br />

Klasse. Mit dem Sieg im<br />

Russisch-Japanischen Krieg<br />

sichert Japan sich hohes<br />

Ansehen und Respekt im<br />

Westen. Im Zweiten Weltkrieg<br />

setzt Japan mit dem Überfall auf<br />

Pearl Harbor (1941) und der Besetzung<br />

von Singapur (1942) weiter auf Überraschungsangriffe.<br />

Seit der Meiji Reform ist Japan stets<br />

bestrebt gewesen, sich von Asien abzusondern<br />

und sich in eine Reihe mit den<br />

westlichen Grossmächten zu stellen. Auf<br />

der Suche nach geeigneten Partnern verbündet<br />

Japan sich zuerst mit Grossbritannien,<br />

dann mit Nazi-Deutschland und<br />

seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

mit der Besatzungsmacht USA. Die USA<br />

beenden den Zweiten Weltkrieg im asiatisch<br />

pazifischen Raum mit zwei Nuk -<br />

learwaffeneinsätzen. Japan kapituliert bedingungslos<br />

und tritt seine Souveränitätsrechte<br />

an die alliierten Siegermächte<br />

ab, auch an die Republik China. So stark<br />

diese Zäsur 1945 auch gewesen sein mag<br />

und für das japanische Volk eine völlig<br />

neue Ausgangslage geschaffen hat, haben<br />

die Japaner eine besondere Begabung entwickelt,<br />

unvorteilhafte Fakten aus ihrer<br />

Geschichte auszublenden oder höchstens<br />

so darzustellen, dass Japan in einer Opferrolle<br />

erscheint. Am dreistesten kommt<br />

dies in den wiederholten rituellen Besuchen<br />

hochrangiger japanischer Politiker<br />

im Yasukuni-Schrein im Herzen von Tokyo<br />

zum Ausdruck, wo seit den siebziger<br />

Jahren die Ahnentafeln von Kriegsverbrechern<br />

aufbewahrt werden, die von<br />

einem internationalen alliierten Gericht<br />

zum Tode verurteilt worden sind.<br />

Als Siegermacht haben die USA Japan<br />

eine Verfassung diktiert, welche im Ar -<br />

tikel 9 festhält: «In aufrichtigem Streben<br />

nach einem auf Gerechtigkeit und Ordnung<br />

gegründeten internationalen Frieden<br />

verzichtet das japanische Volk für alle<br />

Zeiten auf den Krieg als ein souveränes<br />

Recht der Nation und auf die Androhung<br />

oder Ausübung von Gewalt als Mittel zur<br />

Beilegung internationaler Streitigkeiten.<br />

Um das Ziel des vorhergehenden Ab -<br />

satzes zu erreichen, werden keine Land-,<br />

See- und Luftstreitkräfte oder sonstige<br />

Kriegsmittel unterhalten. Ein Recht des<br />

Staates zur Kriegsführung wird nicht anerkannt».<br />

Dennoch hat Japan in einem<br />

Ausmass aufgerüstet, dass die Streitkräfte<br />

trotz ihrer bescheidenen Eigenbenennung<br />

als «Selbstverteidigungskräfte» drei Teilstreitkräfte<br />

aufweisen, die weltweit zu den<br />

modernsten gehören und deren Marine<br />

mit einem Bestand an Kampfschiffen nur<br />

noch von der US Navy übertroffen wird,<br />

wobei in Japan auch die Küstenwache<br />

mit relativ schweren Kampfschiffen ausgestattet<br />

ist. Die Japaner sind Meister im<br />

Schaffen von unumkehrbaren Tatsachen.<br />

Für diese Streitkräfte, mit einem Bestand<br />

von 230000 Mann, die laut Verfassung<br />

eigentlich gar nicht existieren dürften,<br />

ist 2006 ein riesiges Verwaltungsareal im<br />

Stadtteil Ichigaya von Tokyo plötzlich<br />

zum Verteidigungsministerium aufgewertet<br />

worden. Die USA sind teilweise mitschuldig<br />

an der Aufrüstung dieser Phantomarmee.<br />

Washington hat Tokyo schon<br />

lange gedrängt, sicherheitspolitisch mehr<br />

Verantwortung zu übernehmen. Das wirft<br />

die Frage auf, ob denn die Verfassung Ja-<br />

Der japanische Helikopterträger Izumo,<br />

der grundsätzlich F-35B Joint Strike Fighter<br />

an Bord nehmen könnte. Bild: wikipedia<br />

14<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Sicherheitspolitik<br />

pan überhaupt erlaube, sich an einer kollektiven<br />

Verteidigung zu engagieren. Auch<br />

diese Hürde wird mit einem Hinweis auf<br />

Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen<br />

elegant umgangen: «Diese Charta<br />

beeinträchtigt im Falle eines bewaffneten<br />

Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten<br />

Nationen keineswegs das naturgegebene<br />

Recht zur individuellen oder kollektiven<br />

Selbstverteidigung». Ausserdem besteht<br />

seit 1950 zwischen den USA und Japan<br />

ein gegenseitiger Beistands- und Sicherheitspakt.<br />

Dieser käme bei einer Eskala -<br />

tion zwischen Japan und China um die<br />

umstrittenen Inseln zur Anwendung.<br />

Was Streitkräfte betrifft, ist die japanische<br />

Gesellschaft tief gespalten. Nach der<br />

Erfahrung von den Nuklearwaffeneinsätzen<br />

von Hiroshima und Nagasaki 1945<br />

will ein grosser Teil der Bevölkerung von<br />

Verteidigungsfragen nichts mehr wissen<br />

und die Streitkräfte sind so unpopulär,<br />

dass sie ausserhalb der Kasernen kaum<br />

je in Uniform auftreten. Viele Japaner<br />

sind echt erstaunt, wenn sie über Existenz<br />

und Ausmass ihrer Selbstverteidigungskräfte<br />

erfahren. Daneben kursieren<br />

in der einflussreichen konservativen politischen<br />

Führungselite immer noch Vorstellungen,<br />

die Idee einer kontinentalen<br />

Verteidigung und einer Grossostasiatischen<br />

Prosperitätssphäre neu zu beleben.<br />

Denn ohne Rohstoffressourcen ausserhalb<br />

der japanischen Inseln ist der Traum<br />

einer Grossmacht bald ausgeträumt. Japan<br />

hat sich schwer getan, 2<strong>01</strong>2 den zweiten<br />

Platz in der Weltwirtschaftsrangliste<br />

an China abzugeben. In dieser Hinsicht<br />

kommt jedoch den umstrittenen unbewohnten<br />

Inseln Diaoyu, bzw. Senkaku,<br />

im Ostchinesischen Meer grosse Bedeutung<br />

zu, da im Umfeld dieser Inseln Ölund<br />

Gasvorkommen vermutet werden.<br />

Die gute Nachricht besteht darin, dass Japan<br />

aufgrund der zunehmenden Über -<br />

alterung seiner Bevölkerung und angesichts<br />

seiner rigorosen Einwanderungspolitik<br />

die Zeit für militärische Aben -<br />

teuer davon läuft. Auch wenn die Selbst -<br />

verteidigungskräfte noch besser auf- und<br />

ausgerüstet werden, ab Mitte des Jahrhunderts<br />

könnten sie nur noch für Sozialeinsätze<br />

zugunsten der überalterten Bevölkerung<br />

genutzt werden.<br />

Ausblick<br />

Der Umgang mit geschichtlichen Vergleichen<br />

erfordert Behutsamkeit. Es wäre<br />

töricht zu meinen, die führenden Politiker<br />

Chinas und Japans würden die Lektionen<br />

aus dem 1. Weltkrieg ignorieren.<br />

Wenn schon auf die Geschichte zurückgegriffen<br />

werden soll, dann drängt sich<br />

der Spruch von Theodore Roosevelt auf:<br />

«Speak softly and carry a big stick». Chinas<br />

Generalsekretär Xi Jinping spricht<br />

tatsächlich sanft und lässt gleichzeitig<br />

Flugzeugträger bauen. Doch hier endet<br />

der Vergleich. China hat es bisher immer<br />

verstanden, seine Grenzen zu anerkennen<br />

und einzuhalten. Die Grosse Mauer bietet<br />

ein eindrückliches Beispiel. Chinas<br />

grösste territoriale Expansionen haben<br />

alle unter fremden Herrschern stattgefunden,<br />

die auch die Chinesen unterworfen<br />

haben: Die Mongolen im 13. und<br />

14. Jahrhundert und die Mandschu vom<br />

17. bis ins 20. Jahrhundert. Es gibt keinerlei<br />

Anzeichen, dass das heutige China<br />

Ansprüche erhebt, die nicht ernsthaft<br />

historisch begründet werden können und<br />

über traditionell chinesische Grenzen hinausreichen.<br />

Deng Xiaoping hat in den<br />

80er-Jahren ungelöste Territorialfragen<br />

mit Nachbarstaaten bewusst vor sich hin<br />

geschoben. Xi Jinping zieht die Schleife<br />

dieses Toleranzspielraumes wieder enger<br />

und gibt zu verstehen, dass Dengs Schonfrist<br />

nun abgelaufen sei. Was als chinesisch<br />

definiert wird, darf nicht mehr zum<br />

Spielball auswärtiger Mächte und Interessen<br />

werden. Dieses Postulat richtet sich<br />

in erster Linie an die USA, welche Chinas<br />

traditionelle Friedfertigkeit gerne auf die<br />

Probe stellen. China versucht Waffengänge<br />

zu meiden, will aber unbedingt im<br />

eigenen Haus Herr und Meister bleiben,<br />

ohne Konzessionen machen zu müssen.<br />

Chinas Bemühung, nicht in einen Krieg<br />

verwickelt zu werden, ist allein schon da -<br />

raus ersichtlich, dass China für sich al leine<br />

steht und keine Bündnispartner sucht.<br />

Gegenüber den USA hat ein an derer bekannter<br />

chinesischer Vordenker, Grossoberst<br />

Zhu Chenghu, ebenfalls von der<br />

Akademie für Militärwissenschaften, sich<br />

poin tiert geäussert: «China will Frieden,<br />

aber wenn die USA uns unbedingt zum<br />

Feind haben wollen, dann werden sie einen<br />

fürchterlichen Feind bekommen». ■<br />

* Ehem.Verteidigungsattaché in China, Japan,<br />

DPRK, ROK et al.<br />

Peter Hediger<br />

M.A., Sinologe;<br />

Diplomierter Experte<br />

für internationale<br />

Sicherheitspolitik<br />

8603 Schwerzenbach<br />

Aus dem Bundeshaus<br />

Der Bundesrat (BR)<br />

beantwortete die Interpellation<br />

aus dem<br />

Nationalrat «Verlängerung<br />

der Lebensdauer<br />

der Tiger-<br />

Flotte» abschlägig<br />

(14.3741).<br />

Er verweist auf seinen Bericht zur langfristigen<br />

Sicherung des Luftraumes vom<br />

27. August 2<strong>01</strong>4 (12.4130). Ein ver -<br />

längerter Einsatz der F-5 Tiger wäre<br />

technisch nur mit Risiken möglich, weil<br />

«wegen der per 2<strong>01</strong>6 geplanten Ausserdienststellung<br />

in den vergangenen<br />

Jahren nur noch die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten<br />

ausgeführt wurden».<br />

Rund 30 F-5 verursachten zirka<br />

40 Millionen Franken Betriebskosten<br />

pro Jahr und hätten keine Auswirkungen<br />

auf die Flugstunden der F/A-18.<br />

30 aufgerüs tete F-5 Tiger für den Luftpolizeidienst<br />

auch bei Nacht/Schlechtwetter<br />

kosteten jährlich rund 90 Millionen<br />

Franken bei einer Nutzungsdauer<br />

von 15 Jahren. Der BR ist der Auffassung,<br />

dass sich eine Aufrüstung nicht<br />

lohnt, weil diese in keinem Verhältnis<br />

zum allfälligen Nutzen steht. Auch die<br />

im Ständerat (SR) eingereichte Motion<br />

«Neu evaluation und Beschaffung von<br />

Transportflugzeugen» betrifft die Luftwaffe<br />

(14.4060).<br />

Der SR genehmigte als Zweitrat einstimmig<br />

den Bundesbeschluss über die Immobilien<br />

VBS mit vier Verpflichtungskrediten<br />

über 439,9 Millionen Franken<br />

(14.052): Flugplatz Payerne, Waffenplatz<br />

Bure, diverse Vorhaben einschliesslich<br />

Asylantenunterkünfte. Er lehnte auf Antrag<br />

seiner Sicherheitspolitischen Kommission<br />

(SiK) die durch den Nationalrat<br />

(NR) angenommene Motion seiner<br />

SiK «Rüstungsprogramm 2<strong>01</strong>5 plus» ab<br />

(14.3660). Die SiK-NR will keine Zivildienstleistenden<br />

zur Unterstützung des<br />

Lehrpersonals in Schulen (14.059). Eine<br />

Interpellation im NR «WEA – Mögliche<br />

Einsätze der Armee im Inneren» fragt<br />

den BR nach den diesbezüglichen Absichten<br />

bei seiner vorgeschlagenen Änderung<br />

des Militärgesetzes (14.4221 /<br />

14.069 / SR 510.10).<br />

Oberst Heinrich L.Wirz<br />

Militärpublizist/Bundeshaus-Journalist<br />

3047 Bremgarten BE<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

15


Arena<br />

Weiterentwicklung der Armee<br />

mit klaren Prioritäten<br />

Die Reduktion der Diensttage führt zu einer finanziellen Entlastung der Armee<br />

und der Erwerbsersatzordnung. Die vorgeschlagene Regelung der Armeeor<br />

ga ni sation (AO) im Militärgesetz unterstellt diese dem fakultativen Referendum.<br />

Damit wird die demokratische Legitimation der AO erhöht und eine gewisse<br />

Planungssicherheit gewährleistet. Allfällige zukünftige Änderungen der AO<br />

wären nämlich ebenso dem fakultativen Referendum unterstellt.<br />

Roberto Zanetti*<br />

Der «Armee-Artikel» in der Bundesverfassung<br />

setzt die Prioritäten glasklar.<br />

Es lohnt sich deshalb, einen Blick auf den<br />

Wortlaut von Art.58 Abs. 2 der Bundesverfassung<br />

zu werfen: «Die Armee dient<br />

der Kriegsverhinderung und trägt bei zur<br />

Erhaltung des Friedens; sie verteidigt das<br />

Land und seine Bevölkerung. Sie unterstützt<br />

die zivilen Behörden bei der Abwehr<br />

schwerwiegender Bedrohungen der<br />

inneren Sicherheit und bei der Bewältigung<br />

anderer ausserordentlicher Lagen.»<br />

Priorisierung<br />

der drei Armeeaufgaben<br />

Kriegsverhinderung und Erhaltung des<br />

Friedens sind vom Verfassungsgeber (also<br />

von Volk und Ständen) als wichtigste und<br />

edelste Armeeaufgabe bestimmt worden.<br />

Die Verteidigung von Land und Bevöl -<br />

kerung wird in der Verfassung (durch<br />

einen Strichpunkt vom Hauptauftrag abgetrennt)<br />

lediglich als Ergänzung zum<br />

Hauptauftrag aufgeführt. Im zweiten Satz<br />

wird die Unterstützung ziviler Behörden<br />

auf sprachlich gleicher hierarchischer Ebene,<br />

aber immerhin an zweiter Stelle aufgeführt.<br />

Mit der Reihenfolge und der<br />

sprachlichen Hierarchie der aufgeführten<br />

Armeeaufträge hat der Verfassungsgeber<br />

die Priorisierung der Armeeaufgaben vorgenommen.<br />

Als Verfassungspatriot halte<br />

ich mich an die Prioritätensetzung der<br />

Verfassung. Und daran haben sich auch<br />

Politik und Armee zu halten.<br />

Konsequenzen<br />

Diensttageplafonierung auf<br />

Einsatz und Ausbildung<br />

Im Gesetzesentwurf findet sich keine<br />

Plafonierung der Diensttage. Aber es ver-<br />

steht sich von selbst, dass der Armeebestand<br />

und die individuelle Dienstpflicht<br />

für die militärische Ausbildung im Militärgesetz<br />

definiert werden. Durch Multiplikation<br />

der beiden Grössen, ergibt sich<br />

eine Zahl, die als theoretischer Diensttageplafond<br />

in der Botschaft des Bundesrates<br />

aufgeführt wird. Die ganze Aufregung<br />

«Mit der Reihenfolge<br />

und der<br />

sprachlichen Hierarchie<br />

der aufgeführten<br />

Armeeaufträge<br />

hat der Verfassungsgeber<br />

die Priorisierung<br />

der Armeeaufgaben<br />

vorgenommen.»<br />

in der Debatte relativiert sich, wenn man<br />

die Ausführungen in der Botschaft liest.<br />

Diensttage für unvorhergesehene Auf -<br />

gebote zur Erfüllung der Armeeaufgaben<br />

fallen ausdrücklich nicht unter den Plafond.<br />

Die Einsatzbereitschaft der Armee<br />

ist also davon nicht berührt. Es ist davon<br />

auszugehen und zu hoffen, dass durch die<br />

Reduktion der Diensttage für die mili -<br />

tärische Ausbildung Leerlauf und Lan -<br />

geweile im Dienst reduziert werden können.<br />

Und schliesslich kann damit auch<br />

eine finanzielle Entlastung sowohl der<br />

Armee als auch der Erwerbsersatzordnung<br />

erreicht werden. Begrenzte zeitliche<br />

und finanzielle Ressourcen zwingen zu<br />

mehr Effizienz und Kreativität; das ist<br />

gut so.<br />

Integration Armeeorganisation<br />

im Militärgesetz<br />

Ob die Armeeorganisation in einem formellen<br />

Gesetz oder in einer Verordnung<br />

der Bundesversammlung festgeschrieben<br />

wird, scheint mir von untergeordneter<br />

Bedeutung zu sein. Immerhin spricht einiges<br />

für die vom Bundesrat favorisierte<br />

Lösung. Der Bundesrat schlägt eine Regelung<br />

im Militärgesetz vor und beantragt<br />

im Gegenzug die Aufhebung der Verordnung<br />

der Bundesversammlung. Mit einer<br />

Regelung der AO im Gesetz wird diese<br />

dem fakultativen Referendum unterstellt.<br />

Damit wird die demokratische Legitimation<br />

der AO erhöht und eine gewisse Planungssicherheit<br />

gewährleistet. Allfällige<br />

zukünftige Änderungen der AO wären<br />

nämlich ebenso dem fakultativen Referendum<br />

unterstellt. Mit der vom Bun -<br />

desrat vorgeschlagenen offenen Formulierung<br />

des Ziels der Armeeorganisation<br />

kann auf veränderte Lagen angemessen<br />

reagiert werden. Mit der Referendumshürde<br />

würden aber kurzfristige Stimmungsänderungen<br />

und tagesaktuelle Lagebeurteilungen<br />

nicht zu wildem Aktivismus und<br />

konzeptloser Reformitis führen. ■<br />

* Vertritt im Ständerat die Sozialdemokratische Partei<br />

der Schweiz (SP) und den Kanton Solothurn.<br />

Präsident WAK-SR, Mitglied WBK-SR, SiK-SR,<br />

FK-SR, RedK-V.<br />

Roberto Zanetti<br />

Ständerat (SP)<br />

Mitglied SiK Ständerat<br />

4563 Gerlafingen<br />

16 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Arena<br />

Diese Reform muss jetzt gelingen –<br />

im Interesse unserer Sicherheit<br />

Mit der WEA-Reform soll die Armee abermals umgekrempelt<br />

werden. Ihre Vorgänger, die Armee 95, die Armee XXI und der Entwicklungsschritt<br />

2008/11 standen unter keinem glücklichen Stern.<br />

Im Interesse der Sicherheit unseres Landes muss es jetzt gelingen,<br />

der Armee eine dauerhafte, berechenbare und realistische<br />

Grundlage zu geben.<br />

Alex Kuprecht*<br />

Etliche Reformen mit schmerzvollem<br />

Aderlass musste die Armee bereits über<br />

sich ergehen lassen. Umgesetzt wurden<br />

sie nur halbherzig. Dies hat nicht zur<br />

Stärkung der Armee beigetragen. Gemäss<br />

Botschaft des Bundesrates soll sie nochmals<br />

auf rund die Hälfte schrumpfen:<br />

100000 Mann Sollbestand, Ausgabenplafond<br />

von 5 Mrd. Franken, Plafonierung<br />

der Diensttage, zwei statt drei Wochen<br />

WK, weniger Bataillone, weniger Flugplätze,<br />

weniger Berufspersonal, weniger<br />

Waffenplätze, weniger schwere Mittel. Das<br />

Gros der WEA-Armee besteht noch aus<br />

zwei mechanisierten Brigaden, vier Ter Divisionen<br />

und zwei Luftwaffen-Brigaden.<br />

Der Verteidigungsauftrag<br />

hat Priorität<br />

Mit der WEA soll die Armee klare Rahmenbedingungen<br />

und definierte finanzielle<br />

Mittel erhalten. Das ist positiv. Die<br />

Geldmittel müssen jedoch über mehrere<br />

Jahre garantiert sein, damit eine effiziente<br />

Planung und eine kontinuierliche Entwicklung<br />

möglich werden. Je weniger Mittel<br />

zur Verfügung stehen, desto wichtiger<br />

wird der Fokus. «Wer alles will, bekommt<br />

nichts», sagt man in Asien. Das heisst:<br />

die Armeeaufgaben sind zu gewichten.<br />

Gemäss Art. 58 Abs. 2 BV dient die Armee<br />

zunächst der Kriegsverhinderung und<br />

trägt bei zur Erhaltung des Friedens; sie<br />

verteidigt das Land und seine Bevölkerung.<br />

Danach kommen die Unterstützung<br />

der Zivilbehörden und nochmals<br />

später die Friedensförderung. Diese Reihenfolge<br />

ist kein Zufall. Ein Blick auf die<br />

zahlreichen Konflikte an der Peripherie<br />

Europas und den allgegenwärtigen Terrorismus<br />

lässt keinen anderen Schluss zu.<br />

Terrorismus zielt auf die Achillesfersen<br />

unserer hoch entwickelten Volkswirtschaft.<br />

Er hat strategische Bedeutung und ist dem<br />

Krieg gleich zu setzen. Friedensillusionen<br />

dürfen uns nicht blenden. Die Doktrin,<br />

die Ausrüstung, die Struktur, die Logistik,<br />

die Mobilisierung und die Ausbildung<br />

«Die Doktrin, die Ausrüstung,<br />

die Struktur, die Logistik,<br />

die Mobilisierung<br />

und die Ausbildung sind<br />

auf den Verteidigungsfall<br />

auszurichten.»<br />

sind auf den Verteidigungsfall auszurichten.<br />

Der Sollbestand von 100000 Mann<br />

liegt in diesem Kontext an der alleruntersten<br />

Grenze. Die beiden mechanisierten<br />

Brigaden erzeugen zu wenig operative<br />

Handlungsfreiheit auf Stufe Armee; eine<br />

zusätzliche Brigade ist daher angemessen.<br />

Die Qualität der Ausbildung<br />

bleibt zentral<br />

Eine qualitativ hochstehende Ausbildung<br />

aller Stufen und Funktionen ist ein<br />

unverzichtbares Element der Kampkraft.<br />

Das Nötige hat Priorität, nicht das Machbare,<br />

denn machbar ist das, was wir wollen.<br />

Eine Milizarmee braucht genügend<br />

Zeit für die Ausbildung. Es ist unbestritten,<br />

dass die Unternehmen in einer globalisierten<br />

Wirtschaft ihre Mitarbeiter kaum<br />

entbehren können. Die Antwort darauf<br />

sind aber nicht opportunistische Zugeständnisse<br />

an die Ausbildungsdauer, sondern<br />

die Steigerung der Glaub würdigkeit<br />

der Armee, ihrer Mission und ihrer Leis-<br />

tungsfähigkeit. Denn auch die Wirtschaft<br />

braucht Sicherheit für ihren unternehmerischen<br />

Erfolg. Der Diensttage-Plafond<br />

von 5 Millionen ist abzulehnen, weil er<br />

eine ausreichende Ausbildungsdauer in<br />

der Grundausbildung und in den Wiederholungskursen<br />

verunmöglicht. Am Ziel<br />

vorbei schiessen ebenfalls die auf zwei<br />

Wochen verkürzten Wiederholungskurse.<br />

Truppenversuche haben ergeben, dass<br />

bei dieser kurzen Dauer die Qualität der<br />

Ausbildung leidet und an Einsatzübungen<br />

nicht mehr zu denken ist. Selbst die<br />

befragten Wehrmänner beurteilten den<br />

verkürzten Wiederholungskurs negativ.<br />

Gesetz und Verordnung<br />

müssen zusammenspielen<br />

Das Volk hat sich mehrmals klar zur<br />

Armee bekannt. Das bestätigt auch die<br />

neueste Umfrage «Sicherheit 2<strong>01</strong>4» der<br />

ETH Zürich. Dem Parlament obliegt es,<br />

diesen klaren Volkswillen und den Verfassungsauftrag<br />

in eine stringente Reform<br />

zu giessen. Die Eckpfeiler gehören ins<br />

Militärgesetz, der Rest in die Verordnung<br />

über die Armeeorganisation. Dies gewährleistet<br />

eine bedarfs- und situationsgerechte<br />

Weiterentwicklung. Der Appell geht an<br />

alle konstruktiven Kräfte, sich hinter die<br />

gemeinsame Sache zu stellen: die Sicherheit<br />

der Menschen in diesem Land. ■<br />

* Vertritt im Ständerat die Schweizerische Volkspartei<br />

(SVP) und den Kanton Schwyz. Präsident<br />

SiK SR, Mitglied SGK-SR, GPK-SR, OSZE-V,<br />

NATO-V, GPDel-V, Del FL-V, Del A-V.<br />

Alex Kuprecht<br />

Ständerat (SVP)<br />

Präsident SiK Ständerat<br />

8808 Pfäffikon<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

17


Einsatz und Ausbildung<br />

Friedenseinsatz in der Westsahara<br />

Im August 2<strong>01</strong>4 beschloss der Bundesrat, die UNO-Mission MINURSO mit bis<br />

zu sechs unbewaffneten Militärbeobachtern zu unterstützen. Nachdem die<br />

Schweiz zwischen 1991 und 1994 die medizinische Versorgung der Missionsangehörigen<br />

sicherstellte, sind erneut uniformierte Armeeangehörige im<br />

völkerrechtlich umstrittenen Gebiet der Westsahara tätig. Derzeit befinden<br />

sich zwei Militärbeobachter und zwei Minenräumspezialisten in dieser jüngsten<br />

UNO-Mission der Schweizer Armee im Einsatz.<br />

Marc Olivier Schibli<br />

Der Schweiss tropft die Stirn herunter.<br />

Das Messgerät zeigt knapp 50 Grad Celsius<br />

an. Gemäss Zeitplan sollten wir bereits<br />

wieder auf halbemWeg zurück zu unserem<br />

Stützpunkt sein. Nun heisst es aber<br />

freischaufeln. Der zweite Lastwagen hat<br />

die kleine Steigung nicht geschafft und<br />

Westsahara<br />

ist im tiefen Sand stecken geblieben. Dass<br />

Fahrzeuge in dieser Region dem feinen<br />

und weichen Sand zum Opfer fallen, ist<br />

nichts Ungewöhnliches. Nur selten handelt<br />

es sich dabei aber um 40 Tonnen<br />

schwere Dieseltankwagen.<br />

Ein Zuständigkeitsgebiet<br />

so gross wie die Schweiz<br />

Das Gebiet der Westsahara ist von<br />

Nordosten nach Südwesten durch einen<br />

über 2000 km langen, mit Minenfeldern<br />

Karte: UNO<br />

und militärischen Einheiten gesicherten<br />

Sandwall getrennt. Marokko hat diesen<br />

sogenannten «Berm» als Schutz vor Angriffen<br />

der POLISARIO gebaut und kontrolliert<br />

das Gebiet westlich davon bis hin<br />

zur Atlantikküste. Der karge Ostteil ist<br />

POLISARIO-Territorium. Als «Augen<br />

und Ohren der Vereinten Nationen»<br />

patrouillieren die Militärbeobachter per<br />

Fahrzeug und Hubschrauber<br />

von insgesamt neun Teamsites<br />

aus und erfüllen ihre Aufträge.<br />

Der Aussenposten Agwanit ist<br />

der südlichste und befindet sich<br />

auf der Ostseite, in unmittelbarer<br />

Nähe zur Grenze zu Mau retanien,<br />

mitten im Nirgendwo.<br />

Eine Landepiste für den wöchentlichen<br />

Nachschubflug aus<br />

Laâyoune sowie eine riesen -<br />

grosse Satellitenschüssel stellen<br />

den Kontakt mit der Aussenwelt<br />

sicher. Ansonsten sind die<br />

rund 20 Militärbeobachter ver -<br />

schiedenster Nationen auf der<br />

Team site völlig isoliert. Wären da<br />

nicht die konstant brummenden<br />

Stromgeneratoren, wäre es<br />

vermutlich einer der ruhigsten<br />

Orte der Welt. Keine Häuser,<br />

kein Verkehr, kein Mobiltelefonempfang<br />

– nur Sand, Steine,<br />

ein paar Hügel und ver einzelt<br />

Sträucher. Abgesehen von den<br />

POLISARIO-Einheiten, die hier sta -<br />

tioniert sind, ist das Gebiet weitgehend<br />

unbewohnt. Lediglich wenige Beduinen<br />

und Kamelhirte leben in den saharauitypischen<br />

Zelten. Kamele hingegen, die<br />

durch die Weiten der Sahara auf der<br />

Suche nach Trinkwasser ziehen, gibt es<br />

haufenweise. Obwohl meist weit und<br />

breit kein Hirte zu sehen ist, versicherte<br />

mir unser lokaler POLISARIO-Verbindungsoffizier,<br />

dass es keine wilden Kamele<br />

gebe und alle Tiere je mandem gehören<br />

würden. Angesichts unseres Zuständigkeitsbereichs,<br />

der so gross ist wie<br />

die gesamte Schweiz, ist es bewundernswert,<br />

wie es die Hirten schaffen, den<br />

Überblick über ihre Tiere zu behalten oder<br />

ein verlorenes Kamel wieder zu finden –<br />

Kamelglocken habe ich bis heute keine<br />

gehört.<br />

Mühsames Vorankommen<br />

Wüstenpatrouillen, die Inspektion militärischer<br />

Einheiten und Beobachtungsposten,<br />

Besuche lokaler Kommandanten<br />

sowie das Markieren von gefundenen<br />

Blindgängern gehören zu den Aufgaben<br />

der Militärbeobachter. Bei Bedarf kann<br />

Mitten im Nirgendwo – Der UN-Aussenposten<br />

Agwanit.<br />

Bilder: Autor<br />

18<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Einsatz und Ausbildung<br />

Zwischen 1884 und 1976 war das Gebiet<br />

der heutigen Westsahara unter spa -<br />

nischer Kolonialherrschaft (Spanisch-Sahara).<br />

Nach dem Abzug Spaniens erhob<br />

das benachbarte Marokko Anspruch auf<br />

diese Region und integrierte die West -<br />

sahara in das eigene Staatsgebiet. Dagegen<br />

wehrte sich die dort ansässige Be -<br />

völkerung, welche durch die POLISARIO<br />

(Frente Popular para la Liberación de Saguia<br />

El Hamra y Rio de Oro) vertreten wird.<br />

Unterstützung erhielt die POLISARIO von<br />

Algerien.<br />

Seit Etablierung der MINURSO (Mission<br />

des Nations Unies pour l’Organisation<br />

d’un Référendum au Sahara Occidental)<br />

1991, schweigen die Waffen zwischen Marokko<br />

und der POLISARIO.<br />

Das Mandat der Vereinten Nationen sah<br />

die Durchführung eines Referendums über<br />

den völkerrechtlichen Status der West sa -<br />

hara vor. Dieses fand bis heute nicht statt,<br />

da keine Einigung über die Defini tion der<br />

Wahlberechtigten erzielt werden konnte.<br />

Während die POLISARIO den Kreis der Stimmberechtigten<br />

restriktiv auslegt, möchte Marokko<br />

diesen auf Mitglieder saharaui scher<br />

Stämme aus Südmarokko ausweiten. Zurzeit<br />

besteht die Hauptaufgabe der Militärbeobachter<br />

darin, die Einhaltung des Waffenstillstands<br />

zwischen der marokkanischen<br />

Armee und der POLISARIO sowie<br />

die Beachtung der militä rischen Verein -<br />

barungen zu überwachen sowie allfällige<br />

Verletzungen dieser Vereinbarungen festzuhalten.<br />

Weite Teile der Westsahara sind<br />

nach wie vor von Minen und Blindgängern<br />

verseucht. Die Reduktion dieser allgegenwärtig<br />

bestehenden Gefahr sowie die Unterstützung<br />

vertrauensbildender Massnahmen<br />

gehören zu den weiteren Aufgaben<br />

der Angehörigen der MINURSO.<br />

Von November 1991 bis August 1994 beteiligte<br />

sich die Schweiz mit einer Swiss<br />

Medical Unit an der MINURSO (vgl. <strong>ASMZ</strong><br />

05/92 und 10/92). Seit Juli 2<strong>01</strong>1 unterstützt<br />

die Schweiz die UNO in der West sahara mit<br />

zwei Minenräumspezialisten. Auf Anfrage<br />

der UNO entschied der Bundesrat am 20.<br />

August 2<strong>01</strong>4, die Mission mit bis zu sechs<br />

Militärbeobachtern zu unterstützen. Aktuell<br />

leisten rund 220 Militärbeobachter aus<br />

34 Ländern Dienst zu Gunsten der Vereinten<br />

Nationen in der Westsahara.<br />

der Auftrag aber auch lauten, einen Logistikkonvoi<br />

zu begleiten. Also waren wir<br />

noch vor Sonnenaufgang mit zwei Geländewagen<br />

losgefahren und hatten im<br />

Mondschein die stillen Weiten der Sa -<br />

hara durchquert, um rechtzeitig drei voll<br />

beladene Lastwagen beim marokkanischen<br />

Wallübergang in Empfang zu nehmen.<br />

Diese galt es durch das von der<br />

POLISARIO kontrollierte Gebiet sicher<br />

bis zu unserem Aussenposten in Agwanit<br />

zu eskortieren. Was ursprünglich ein routinemässiger<br />

Begleitauftrag sein sollte, erwies<br />

sich im Nachhinein als eine durchaus<br />

zeit- und kraftraubende Angelegenheit.<br />

Nach rund zwei Stunden konnte der<br />

Tanklaster vom Sand befreit und nach<br />

mehreren erfolglosen Versuchen letztendlich<br />

von einem zweiten Lastwagen aus<br />

seiner misslichen Lage herausgezogen werden.<br />

Trotz unserer Lotsentätigkeit durch<br />

die sandigen Abschnitte blieb das Fahrzeug<br />

noch zwei weitere Male im Sand der<br />

Sahara stecken, ehe wir entkräftet und mit<br />

fünf Stunden Verspätung unseren Stützpunkt<br />

wieder erreicht hatten.<br />

Der Lastwagen wird vom Sand<br />

freigeschaufelt.<br />

Von der Wüste in die Stadt<br />

Die Teamsite Agwanit habe ich mittlerweile<br />

verlassen, ich werde sie aber in<br />

guter Erinnerung behalten. Seit einigen<br />

Wochen arbeite ich als «Military Assistant»<br />

des Oberbefehlshabers der Mission<br />

in Laâyoune, berate ihn in diversen Angelegenheiten<br />

und bin bei offiziellen Visiten<br />

bei den marokkanischen Behörden<br />

als Französisch-Dolmetscher tätig. Zwar<br />

habe ich die langen Wüstenpatrouillen für<br />

einen Bürostuhl im Hauptquartier ein -<br />

getauscht, dieser Posten verschafft aber<br />

einen Gesamtüberblick über die Mission<br />

und seine Akteure und ist höchst spannend.<br />

Der Einsatz zu Gunsten<br />

der Vereinten Nationen<br />

ist für mich eine äusserst wertvolle<br />

militärische wie persönliche<br />

Erfahrung und zeigt mir<br />

immer wieder eindrücklich,<br />

dass Frieden und Sicherheit<br />

keineswegs selbstverständlich<br />

sind.<br />

Wie die politische Zukunft<br />

der Westsahara aussieht, ist<br />

schwer zu sagen. Fakt ist jedoch,<br />

dass bis jetzt der Waffenstillstand<br />

hält, nicht zuletzt dank der<br />

Vermittler- und Beobachterrolle der Vereinten<br />

Nationen und der täglichen Arbeit<br />

der Militärbeobachter vor Ort. ■<br />

Hauptmann<br />

Marc Olivier Schibli<br />

Jurist<br />

Militärbeobachter MINURSO<br />

MINURSO MHQ<br />

Laâyoune, Westsahara<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

19


Einsatz und Ausbildung<br />

Ein Jahr Kdt Lehrverband<br />

Panzer/Artillerie<br />

«Die Personalgewinnung sowie die Mitarbeiterführung sind Kernaufgaben<br />

eines jeden Chefs. Diese zwei Bereiche liegen mir besonders am Herzen.<br />

Wir dürfen neben den Planungsaufgaben nicht die laufenden Geschäfte<br />

und vor allem nicht den Menschen aus dem Blick verlieren.»<br />

Interview Peter Schneider, Chefredaktor<br />

Schneider: Herr Brigadier Wellinger, Sie<br />

sind nun seit einem Jahr Kommandant<br />

des LVb Pz/Art. Wie ist Ihr Eindruck?<br />

Br René Wellinger: Ich durfte Anfang<br />

2<strong>01</strong>4 einen guten Lehrverband übernehmen.<br />

Das grösste Potential sind meine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Die vorhandenen<br />

Kompetenzen sowie das Know -<br />

how haben mich äusserst zuversichtlich gestimmt.<br />

Auch hat mich die Qualität der<br />

Miliz überzeugt. Wir verlangen viel von unseren<br />

jungen Kadern, aber nicht zu viel.<br />

Ich darf immer wieder feststellen, dass die<br />

Kader methodisch und didaktisch sehr gut<br />

ausgebildet sind. Die Ausbildung wird äusserst<br />

seriös geplant und von meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sehr häufig<br />

kontrolliert. Die Kader werden gut gecoacht<br />

und dadurch unterstützt und weitergebracht.<br />

Dieser Vor bereitung und Kontrolle<br />

respektive dieser engen Begleitung<br />

bedarf es, denn es fehlt den abverdienenden<br />

Kadern an praktischer Führungserfahrung.<br />

Ich begrüsse es deshalb, dass mit der<br />

WEA (Weiterentwicklung der Armee) ab<br />

2<strong>01</strong>7den Kadern wieder mehr praktische<br />

Führungserfahrung ermöglicht wird, denn<br />

der Mehrwert der militärischen Führungsausbildung<br />

liegt insbesondere in der praktischen<br />

Führung und weniger in der theo -<br />

retischen Wissensvermittlung.<br />

Ebenfalls hat mich beeindruckt, dass<br />

beim Berufsmilitär ein Wille vorherrscht,<br />

den Lehrverband mit mir zusammen wei -<br />

ter zu bringen. Summa summarum kann<br />

gesagt werden: Ich kann mich glücklich<br />

schätzen, diesen Lehrverband führen zu<br />

dürfen und bin stolz darauf.<br />

In welche Richtung wollen Sie den Lehrverband<br />

weiterbringen?<br />

Insbesondere sah ich Handlungsbedarf<br />

in der Ausrichtung des Lehrverbandes sowie<br />

in den Vorbereitungsarbeiten auf die<br />

WEA. Dies waren somit die bestimmenden<br />

Themen im ersten Jahr.<br />

Im Bereich der Ausrichtung geht es mir<br />

vor allem darum, das urbane Gebiet als<br />

hauptsächliches Einsatzumfeld zu etablieren.<br />

Der Kampf im überbauten Gebiet<br />

(KIUG) muss somit im Zentrum stehen.<br />

Auch international ist der Trend hin zum<br />

KIUG erkennbar. Dieser läuft parallel<br />

zur Verstädterung, denn der Kampf findet<br />

dort statt, wo die Interessen liegen<br />

und diese liegen nicht im Wald oder auf<br />

dem Feld. Das heisst konkret, dass der<br />

Kampf im Zwischengelände zwar immer<br />

noch geübt, die Hauptlast respektive<br />

der Fokus der Ausbildung jedoch auf den<br />

KIUG gerichtet werden muss. Dies wird<br />

zum Beispiel auch von den Französischen<br />

Streitkräften in den Berichten aus den<br />

Einsätzen in Mali festgehalten. Bei diesem<br />

Beispiel geht es nicht darum, «Lessons<br />

Learnt» aus Einsätzen an der Kriegsschwelle<br />

eins zu eins für uns zu übernehmen,<br />

sondern den Blick vor der Realität<br />

nicht zu verschliessen.<br />

Diese Ausrichtung hat aber Konsequenzen<br />

in fast allen Bereichen. So muss die<br />

Taktik, aber auch die Gefechtstechnik angepasst<br />

werden. Auch muss die Ausrüstung<br />

überdacht und adaptiert werden.<br />

Dies alles hat Konsequenzen auf die Ausbildung.<br />

Hier werden insbesondere hinsichtlich<br />

der WEA grosse Anstrengungen<br />

unternommen, um die notwendigen Konsequenzen<br />

zu ziehen.<br />

Ist der Kadernachwuchs auf den Stufen<br />

Uof und Of genügend? Können Sie die<br />

Kader auswählen, die Sie wollen (nicht a<br />

priori identisch mit denen, die wollen!)<br />

20 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Einsatz und Ausbildung<br />

Wir gehören zu den Lehrverbänden,<br />

die, je nach Aushebungsfunktion, tendenziell<br />

genügend Kader finden. Auch<br />

die Qualität der Kader stimmt. Aber die<br />

Zeiten, als sich die besten Kandidaten anstellten,<br />

um Kader zu werden, sind vorbei.<br />

Wir müssen heute Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Dies hängt insbesondere damit<br />

zusammen, dass der Ruf, Kader der<br />

Schweizer Armee zu sein, meines Erachtens<br />

völlig zu Unrecht, nicht mehr so gut<br />

ist wie früher.Wir unternehmen grosse Anstrengungen,<br />

um immer noch die Besten<br />

der Besten zu gewinnen. Ich glaube, dass<br />

es uns nicht schlecht gelingt. Darum konnte<br />

ich einleitend sagen, dass mich die Milizkader<br />

immer wieder in ihrem Können<br />

und Willen beeindrucken.<br />

Dasselbe gilt für die Rekrutierung der<br />

Berufsmilitär. Die Wichtigkeit guter Berufskader<br />

ist für alle verständlich. Hier<br />

habe ich für das 2<strong>01</strong>5 eines meiner Schwergewichte<br />

gesetzt. 2<strong>01</strong>4 durfte ich 18 zukünftige<br />

Berufskameraden an die MILAK<br />

(Militärakademie) und BUSA (Berufsunteroffiziersschule<br />

der Armee) entsenden.<br />

Diese Anstrengungen wollen wir intensivieren,<br />

um weiter genügend und fähige<br />

Kader für unseren interessanten und abwechslungsreichen<br />

Beruf zu gewinnen; ein<br />

Panzerhaubitze M-109 im scharfen Schuss.<br />

Beruf, in dem man mit Menschen ar -<br />

beiten und Verantwortung übernehmen<br />

darf; ein Beruf mit viel Abwechslung und<br />

interessanten Mitteln und Geräten; ein<br />

Beruf mit Perspektive und einer spannenden<br />

Zukunft; ein Beruf, in dem die Mitarbeiter<br />

nach Wissen und Können eingesetzt<br />

und weitergebildet werden können<br />

und ein Beruf, der in unserem Land direkt<br />

Sicherheit generiert.<br />

Welche Herausforderungen bringt die<br />

WEA?<br />

Ich denke, dass die WEA in erster Linie<br />

vor allem Chancen bringt. Sie zwingt uns,<br />

die verschiedensten Bereiche kritisch zu<br />

hinterfragen. Wir müssen zum Beispiel<br />

aufgrund der Reduktion der Angestellten<br />

die Strukturen und aufgrund der reduzierten<br />

Ausbildungszeit in der Rekrutenschule<br />

die Ausbildung überarbeiten.<br />

Dies ist immer auch eine Chance für positive<br />

Veränderungen. Ein echter Vorteil<br />

ist die Reduktion auf das Zweistartmodell.<br />

So kann die Ausbildung wieder aus<br />

einer Hand durch ein Team gewährleistet<br />

werden. Auf der anderen Seite liegt<br />

gerade hier die Herausforderung, denn<br />

die Intensität für die einzelnen Teams<br />

wird zunehmen. Weiter wird, wie ich<br />

oben bereits erwähnte, die Kaderlaufbahn<br />

wieder dahingehend korrigiert, dass<br />

alle Kader wieder eine ganze Rekrutenschule<br />

absolvieren und dass die höheren<br />

Unteroffi ziere und Offiziere wieder Führungserfahrung<br />

als Gruppenführer sammeln<br />

können. Herausfordernd ist aber<br />

die Parallelität der Planung des Neuen<br />

zur Planung und Durchführung des Laufenden.<br />

Panzer 87 Leopard WE im KIUG.<br />

WEA 2-Wochen WK: Ich habe das Pz<br />

Bat 12 im «Versuchs-WK» besucht, wie<br />

bei den anderen Kampftruppen funktionieren<br />

2 Wochen nicht. Was gedenken Sie<br />

zu tun, falls – jetzt eher wider Erwarten<br />

– der 2 Wochen WK für Pz und Art<br />

Fo befohlen wird?<br />

Wir kennen das Primat der Politik. Wir<br />

sind Soldaten und haben gelernt, Befehle<br />

unserer Vorgesetzten zu deren vollsten Zufriedenheit<br />

auszuführen. Wenn der zweiwöchige<br />

WK befohlen wird, und davon<br />

gehen wir aus, denn ich habe nichts anderes<br />

von der Armeeführung gehört, müssen<br />

wir uns überlegen, was gegenüber dem<br />

heutigen Stand weggelassen oder gekürzt<br />

werden kann. Wir müssen uns überlegen,<br />

welches Niveau in welchen Bereichen noch<br />

erreicht werden soll respektive kann. Ich<br />

denke, dass die Grundbereitschaft etwas<br />

tiefer als heute liegen wird und dies hat<br />

einen Einfluss auf die Länge der Einsatzbezogenen<br />

Ausbildung (EBA). Der zweiwöchige<br />

WK wird aber auch eine Herausforderung<br />

für die Logistik darstellen. Die<br />

Truppe will insbesondere auf dem Gefechtsausbildungszentrum<br />

(GAZ) in möglichst<br />

kurzer Zeit das Material fassen und<br />

zurückgeben (auch am Samstag letzte<br />

Woche), da dort mit den Simulatoren<br />

noch mehr Material gefasst werden muss.<br />

Dem Kadervorkurs kommt im zweiwöchigen<br />

WK eine noch grössere Bedeutung<br />

zu; neben den Ausbildungsvorbe -<br />

reitungen und der Ausbildung der Kader<br />

wird bei den logistischen Vorbe rei -<br />

tungen ein weiteres Schwergewicht gesetzt<br />

werden müssen. Natürlich planen<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

21


Militärische Auslandeinsatzmöglichkeit<br />

SWISSCOY (KFOR, Kosovo)<br />

Eidgenössisches Departement<br />

für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />

und Sport VBS<br />

Schweizer Armee<br />

Führungsstab der Armee FST A<br />

Kompetenzzentrum SWISSINT<br />

Wir suchen für das Schweizer-Kontingent im Kosovo<br />

Schweizer Offiziere<br />

(Miliz- oder Berufsoffiziere),<br />

die im Auftrag der Schweizer Armee bereit sind, eine spannende Herausforderung<br />

anzunehmen. Wollen Sie Ihre beruflichen und militärischen Fähigkeiten in einem<br />

internationalen Umfeld zur Geltung bringen?<br />

Sind Sie offen für Neues?<br />

www.armee.ch/peace-support<br />

Schriftliche Bewerbung an:<br />

Führungsstab der Armee<br />

Kompetenzzentrum SWISSINT<br />

l1 Personal<br />

Kasernenstrasse 8<br />

6370 Stans-Oberdorf<br />

Telefon 058 467 58 58<br />

recruit.swisspso@vtg.admin.ch<br />

www.armee.ch/peace-support<br />

Wir bieten:<br />

– anspruchsvolle Aufträge (Planung, Organisation, Einsatzführung in den Bereichen<br />

Nachrichtendienst, Logistik, Operationen, etc.)<br />

– persönliche und berufliche Bereicherung<br />

– Integration im internationalen Umfeld<br />

– interessante, einsatzbezogene Ausbildung<br />

Wir erwarten:<br />

– motivierte, erfahrene, charakterlich und körperlich robuste Persönlichkeit<br />

– Bereitschaft, sich in den Dienst der internationalen Völkergemeinschaft zu stellen<br />

– Kulturverständnis<br />

– hohe Sozialkompetenz


Einsatz und Ausbildung<br />

wir auch die Variante von weiterhin drei<br />

Wochen WK.<br />

Zur Zukunft der Panzertruppen: Planen<br />

Sie eine weitere Runde Werterhaltung für<br />

die verbleibenden Panzer 87 LEO? Folgt<br />

eine Werterhaltung der SPz 2000?<br />

Als Kdt LVb Panzer/Artillerie würde<br />

ich natürlich die Weiterentwicklung des<br />

Panzer 87Leopard WE respektive die Wert -<br />

erhaltung weiterer Panzer 87 Leopard sofort<br />

begrüssen. Zurzeit jedoch dürfte ein<br />

solches Rüstungsvorhaben kaum Aussicht<br />

auf Erfolg haben. Wichtig ist jedoch, dass<br />

wir den internationalen Trend, also den<br />

Markt, weiterhin verfolgen und den Zeitpunkt<br />

nicht verpassen, erstens die bestehenden<br />

Panzer 87 Leopard WE weiterzuentwickeln<br />

respektive zweitens die rest -<br />

lichen Panzer Leopard 87, die noch nicht<br />

dem Werterhaltprogramm unterzogen<br />

wurden, nachzurüsten. Dies bedingt jedoch,<br />

dass Letztgenannte weder verkauft<br />

noch anderweitig entsorgt werden.<br />

Der Schützenpanzer 2000 ist zurzeit<br />

«state of the art». Hier muss in den kommenden<br />

Jahren nichts unternommen werden.<br />

Aber es gilt, was ich oben zum Kampfpanzer<br />

gesagt habe, der Zeitpunkt für ein<br />

Werterhaltprogramm darf nicht verpasst<br />

werden.<br />

Andere Fahrzeuge haben einen Wert -<br />

erhalt respektive eine Ablösung jedoch<br />

viel dringender nötig. Ich denke dabei<br />

massgeblich an das Aufklärungs- sowie<br />

das Schiesskommandantenfahrzeug, aber<br />

auch an die Panzerhaubitze M-109.<br />

Sind neue Mittel geplant, zum Beispiel<br />

für die Feuerunterstützung auf Stufe Bataillon?<br />

Im Bereich der Bogenschusswaffen haben<br />

wir diverse Fähigkeitslücken. Neben<br />

dem operativen Feuer fehlt uns auch das<br />

Bogenfeuer der Minenwerfer. Die Infanterie<br />

kann über das Feuer ihrer 8,1cm<br />

Minenwerfer verfügen. Zum Glück dürfte<br />

diese Fähigkeitslücke der Panzertruppen<br />

mit dem Rüstungsprogramm 2<strong>01</strong>6 geschlossen<br />

werden. Die militärischen Anforderungen<br />

sind definiert und der unterzeichnete<br />

Projektauftrag zur Beschaffung<br />

des Mörsers 16 liegt vor. Der Typenentscheid<br />

ist jedoch noch nicht gefällt und<br />

bis zum Meilenstein 30 werden diesbezüglich<br />

auch noch politische Diskussionen<br />

geführt. Ich kann deswegen keine Aussagen<br />

über «Turm oder open hatch», über<br />

«Pneu oder Raupen» machen. Ich weiss,<br />

was ich mir wünschen würde und was ich<br />

als zweckdienlich für den Kampf im überbauten<br />

Gebiet erachte. Was jedoch un -<br />

bestritten sein dürfte, ist, dass jedes Geschütz<br />

über «on board computing» ver -<br />

fügen muss. Denn nur so können die<br />

Geschütze einzeln eingesetzt werden, was<br />

zwingend ist. Bei einer kleinen Anzahl von<br />

Geschützen müssen mehrere Einzelziele<br />

gleichzeitig mit einem Zug bekämpft werden<br />

können.<br />

Panzersappeure bei einer Sprengung im<br />

Hinterrhein.<br />

Bilder: LVb Pz/Art<br />

Zur Zukunft der Artillerie: Planen Sie<br />

eine weitere Runde Werterhaltung für die<br />

Pz Hb M-109? Folgt ein baldiger Ersatz<br />

durch Geschütz auf Lkw? Wie wird die<br />

Frage weitreichende Munition gelöst?<br />

Ob die Panzerhaubitze abgelöst oder<br />

ein weiterer Werterhalt respektive eine<br />

Kampfwertsteigerung durchgeführt wird,<br />

ist noch offen, wie auch, ob bei einer allfälligen<br />

Ablösung ein Pneu basiertes System<br />

gewählt wird oder nicht. Meines Erachtens<br />

ist aber nicht das Trägersystem<br />

der Taktgeber, sondern die Munition.<br />

Mit dem Verzicht auf die Kanistermunition<br />

wurde die Reichweite unserer Artillerie<br />

um einen Drittel reduziert. Hier<br />

sehe ich den grössten Handlungsbedarf.<br />

So könnte zwar eine Reichweite von 30 km<br />

mit heute erhältlicher Munition wieder<br />

erreicht werden, jedoch hat keine Mu ni -<br />

tion, die die Auflagen des Übereinkommens<br />

über Streumunition erfüllt, eine mit<br />

den Kanistergeschossen vergleichbare Wirkung.<br />

Dies gilt insbesondere für die Wirkung<br />

auf halbharte Ziele, wie Schützenpanzer,<br />

und harte Ziele, wie Kampfpanzer.<br />

Neue Munition muss zwecks Reduktion<br />

von Kollateralschäden entweder aus<br />

Stahlgranaten mit Streuungsreduktion,<br />

das heisst eine Steuerung durch an der<br />

Granate angebrachte Flügelelemente, oder<br />

aus GPS gelenkter Munition bestehen.<br />

Beide Systeme sind auf dem Markt erhältlich<br />

respektive werden zurzeit in Einsätzen<br />

erprobt. Diese sind, insbesondere<br />

die GPS gelenkte Munition, jedoch sehr<br />

teuer. Ein Vergleich von Kosten und Nutzen,<br />

also die Wirkung pro Granate auf<br />

den Gegner, unter Berücksichtigung der<br />

Reduktion von Kollateralschäden, zeigt<br />

jedoch, dass sich eine solche Investition<br />

doppelt lohnt. Zum einen erhöht eine<br />

hochwertige Munition den dissuasiven Effekt<br />

und zum andern wird die Leistungsfähigkeit<br />

gesteigert. Neue Munition bedarf<br />

jedoch auch der Erneuerung der Sensoren.<br />

Wo haben Sie Ihre Schwergewichte für das<br />

Jahr 2<strong>01</strong>5 gesetzt?<br />

Meine Schwergewichte für das Jahr<br />

2<strong>01</strong>5 lauten:<br />

• Die Ausbildung der Miliz;<br />

• Die Gewinnung von Berufsmilitärs;<br />

• Die (Mitarbeiter-) Führung;<br />

• Die Weiterbildung des Berufspersonals;<br />

• Die WEA und die Rüstungsvorhaben;<br />

• Das Rückwärtige.<br />

Einige dieser Schwergewichte habe ich<br />

bereits angesprochen. Bei der Ausbildung<br />

will ich den oben beschriebenen Weg weiter<br />

verfolgen und die Ausrichtung des LVb<br />

in Richtung KIUG weiterbringen. Die<br />

Personalgewinnung sowie die Mitarbeiterführung<br />

sind Kernaufgaben eines jeden<br />

Chefs. Diese zwei Bereiche liegen mir<br />

besonders am Herzen. Wir dürfen neben<br />

den Planungsaufgaben nicht die laufenden<br />

Geschäfte und vor allem nicht den<br />

Menschen aus dem Blick verlieren. Weiter<br />

ist die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter wichtig, denn wer<br />

sich nicht weiterentwickelt, der bleibt stehen.<br />

Neben der Möglichkeit, bestehende<br />

Kurse zu besuchen, werden auch eigene<br />

Kurse angeboten. So sollen meine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter für zukünftige<br />

Funktion vorbereitet, aber auch in aktuellen<br />

Funktionen weitergebildet werden.<br />

Für die Planung der WEA bleiben uns<br />

noch zwei Jahre. Diese will ich nutzen und<br />

bereit sein, wenn der Startschuss fällt. Aber<br />

auch auf weniger spektakuläre, aber genau<br />

so wichtige Bereiche will ich achten. Dies<br />

gilt zum Beispiel für den rückwärtigen Bereich.<br />

Hier geht es darum, dass wir Leerläufe<br />

und Schikanen verhindern und die<br />

Sensibilität im Umgang mit Material, Munition<br />

und Fahrzeugen weiter steigern.<br />

Nur so ist ein geregelter und effizienter<br />

Ausbildungsalltag möglich.<br />

Ich freue mich, die Herausforderungen<br />

mit meinen Mitarbeitenden im Jahr 2<strong>01</strong>5<br />

in Angriff zu nehmen und bin überzeugt,<br />

dass wir die gesteckten Ziele erreichen<br />

werden!<br />

■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

23


Einsatz und Ausbildung<br />

Der Einsatz von gepanzerten<br />

Fahrzeugen in Syrien<br />

Im März 2<strong>01</strong>1 brach – als direkte Folge der Ereignisse in Tunesien – in Syrien<br />

ein Bürgerkrieg aus, in welchem bis zum heutigen Tag unterschiedliche<br />

oppositionelle Gruppierungen gegen die Regierungstruppen von Präsident<br />

AL-ASAD täglich erbitterte und blutige Kämpfe ausfechten.<br />

François Villard<br />

(Übersetzung Stefan Bühler)<br />

Das Netzwerk ANNA (Abkhazian Network<br />

News Agency) hat mit Hilfe von<br />

Fernsehteams und fest installierten Kameras<br />

auf gepanzerten Fahrzeugen des<br />

syrischen Regimes verschiedene Gefechte<br />

seit Beginn der Kampfhandlungen aufgezeichnet,<br />

was zahlreiche aufschlussreiche,<br />

aber auch verstörende Details an die Öffentlichkeit<br />

brachte. Etwas geht aus den<br />

Bildern unmissverständlich hervor: in Syrien<br />

gibt es keine Krise, es herrscht ein erbarmungsloser<br />

Krieg!<br />

Topologie und Bevölkerung<br />

Die Städte, in denen die Hauptgefechte<br />

ausgetragen werden, bestehen im Kern<br />

grösstenteils aus Betongebäuden mit vier<br />

bis sieben Stockwerken und Quartieren<br />

mit niedrigen, oftmals nicht fertig gebauten<br />

Flachdachhäusern. Neben ein paar<br />

mehrspurigen Hauptachsen gibt es vor allem<br />

schmale Nebengassen, in denen sich<br />

kaum zwei Fahrzeuge kreuzen können.<br />

Die Agglomeration besteht mehrheitlich<br />

aus provisorisch zusammengebastelten,<br />

zwei- bis dreistöckigen Gebäuden. Die<br />

Stromversorgung erfolgt in der Regel über<br />

Freileitungen. Im Untergrund verlaufen<br />

Kanalisations- und Tunnelsysteme, welche<br />

durch die Rebellen gegraben wurden,<br />

um rasche Stellungswechsel vornehmen<br />

zu können. Alles in allem unterscheidet<br />

sich die städtische Topologie in Syrien<br />

nicht grundsätzlich von den Gegebenheiten<br />

in der Schweiz.<br />

Trotz der heftigen Gefechte bewegen<br />

sich immer wieder tollkühne Auto- und<br />

Lastwagenfahrer durch die Strassen an<br />

den feuernden Kampffahrzeugen vorbei.<br />

Das Vorhandensein von Zivilisten auf dem<br />

Gefechtsfeld und deren Interaktion mit<br />

den kämpfenden Parteien ist eine Realität,<br />

welcher sich kein militärischer Führer<br />

mehr entziehen kann.<br />

Eingesetzte Waffensysteme<br />

Die Panzertruppen der Republikanischen<br />

Garde, auf denen der Hauptfokus<br />

dieses Artikels liegt, sind mehrheitlich mit<br />

Kampfpanzern T-72 sowie Kampfschützenpanzern<br />

BMP-2 ausgestattet, einige<br />

Einheiten verfügen auch noch über die<br />

älteren Kampfpanzer T-55 und T-62 sowie<br />

die Kampfschützenpanzer BMP-1.<br />

Die Kampfunterstützung erfolgt primär<br />

Gemischter Verband im Strassenkampf (aus einem Video vor Ort,<br />

daher etwas unscharf).<br />

Bild: ANNA<br />

mit Panzerhaubitzen 1S2, manchmal sind<br />

auch Flugabwehrpanzer ZSU-23-4 zu sehen,<br />

welche mit zwei oder vier Rohren<br />

gleichzeitig im Direktschuss gegen Bodenziele<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Aufständischen setzen vor allem<br />

leichte Waffen wie das Sturmgewehr<br />

Panzer T-72<br />

Besatzung:<br />

Bewaffnung:<br />

Schutz:<br />

Motor:<br />

3 Mann<br />

Glattrohrkanone<br />

2A46, 125 mm;<br />

Koaxial Mg<br />

PKT, 7.62 mm;<br />

Turm Mg<br />

NSWT, 12.7 mm<br />

Panzerstahlstruktur,<br />

Reaktivmodule<br />

Kontakt-5 ERA<br />

12 Zylinder<br />

Diesel W-84, 840 PS<br />

AK-47, das Präzisionsgewehr Dragunov,<br />

die Panzerabwehrhandwaffen RPG-7 und<br />

RPG-29 sowie moderne Panzerabwehrlenkwaffen<br />

aus westeuropäischer und russischer<br />

Produktion (9M133 Kornet) ein.<br />

Führung<br />

Bei den ersten dokumentierten Gefechten<br />

2<strong>01</strong>1 und 2<strong>01</strong>2 wurden die Kampfpanzer<br />

sehr statisch und ohne Begleit -<br />

infanterie eingesetzt,<br />

was in einem entsprechend<br />

hohen Verlust<br />

von Fahrzeugen resultierte.<br />

Ab 2<strong>01</strong>3 ist<br />

eine deutliche An pas -<br />

sung der Taktik und<br />

Gefechtstechnik erkennbar.<br />

Die Kampfpanzer<br />

(Züge à drei<br />

T-72) werden nun<br />

durch Kampfschützenpanzer<br />

(bis zu vier<br />

BMP-2) und Infanterie<br />

begleitet, die Genieunterstützung<br />

wird durch Bergepanzer<br />

BREM sowie Bulldozer mit impro -<br />

visierter Panzerung sichergestellt und die<br />

Artillerie unterstützt die Frontverbände<br />

unmittelbar mit indirektem Feuer. Die<br />

Aktion wird oftmals abgesessen von einer<br />

erhöhten Beobachtungsposition (Hügel,<br />

Dach eines Hochhauses, …) geführt.<br />

Feuer<br />

Die Ortung und Bekämpfung des Gegners<br />

ist schwierig und muss in allen drei<br />

Dimensionen erfolgen. Die Schussdistanzen<br />

der Kampfpanzer liegen zwischen<br />

100 m und 1500 m, die Kampfschützenpanzer<br />

wirken eher auf kürzere Distanzen,<br />

jedoch in einem grösseren Elevationsbereich.<br />

Die Sicherheitsvorschriften beim Überund<br />

Vorbeischiessen können im überbauten<br />

Gebiet selten bis überhaupt nicht ein-<br />

24<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Schützenpanzer BMP-2<br />

Besatzung: 3 Mann<br />

Bewaffnung: Maschinenkanone<br />

2A42, 30 mm;<br />

Koaxial Mg<br />

PKT 7.62 mm<br />

Schutz:<br />

Panzerstahlstruktur<br />

passive Zusatzschutzplatten<br />

Motor:<br />

6 Zylinder Diesel UTD<br />

20S1, 290 PS<br />

Infanteriegruppe: 6 Mann (AK-47,<br />

Dragunov, RPG-7)<br />

gehalten werden. Die Druckwirkung der<br />

grosskalibrigen Waffensysteme ist zerstörerisch<br />

und für Personen im Nahbereich<br />

tödlich.<br />

In aktuellen Reportagen ist auch zu sehen,<br />

dass die Schussabgabe mit schweren<br />

Waffen zum Teil durch Deckungen (Wände,<br />

Mauern, …) hindurch erfolgt, wobei<br />

die Zielaufklärung und Zielbeobachtung<br />

durch andere Fahrzeuge oder abgesessene<br />

Truppen wahrgenommen wird.<br />

Bewegung<br />

Sowohl der BMP-2 als auch der T-72<br />

weisen ein relativ hohes Leistungsgewicht<br />

auf und sind daher grundsätzlich sehr manövrierfähig.<br />

Die Annäherung in die Angriffsgrundstellung<br />

erfolgt oftmals über<br />

Schnellstrassen oder Autobahnen, um eine<br />

möglichst hohe Geschwindigkeit sicherstellen<br />

zu können, während der Hauptstoss<br />

dann in der Regel über die Hauptstrassen<br />

erfolgt.<br />

Während Radfahrzeuge vergleichsweise<br />

kostengünstig in Beschaffung und Unterhalt<br />

sind, haben Kettenfahrzeuge den<br />

grossen Vorteil, dass sie sich auch durch<br />

Trümmer und Schutt, wie sie beim Kampf<br />

im überbauten Gebiet häufig auftreten,<br />

mit relativ hoher Geschwindigkeit bewegen<br />

können, zudem können sich Kettenfahrzeuge<br />

durch die Fähigkeit zum Wenden<br />

an Ort deutlich schneller und fle xib ler<br />

an plötzliche Lageänderungen anpassen.<br />

Schutz<br />

Die Reaktivpanzerung der Fahrzeuge<br />

ist sehr effektiv gegen die sowohl unter<br />

den Regierungstruppen als auch unter den<br />

Aufständischen weit verbreiteten Panzerabwehrwaffen<br />

RPG-7. Die Luken der Fahrzeuge<br />

sind trotz der grossen Hitze mehrheitlich<br />

geschlossen, um die Besatzung<br />

vor Scharfschützen, Splitter- und Druckwirkung<br />

der Vielzahl an eingesetzten Waffensystemen<br />

sowie Handgranaten und Molotow-Cocktails<br />

zu schützen.<br />

Fazit<br />

Der Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen<br />

im überbauten Gebiet stellt die mechanisierte<br />

Truppe vor drei grundsätzliche<br />

Probleme:<br />

• Die Topografie von Städten verringert<br />

die Schussdistanzen, behindert die Beweglichkeit<br />

und erschwert die Aktionsführung;<br />

• Mit der Zivilbevölkerung ist eine dritte<br />

Partei direkt oder indirekt an einem<br />

Gefecht beteiligt;<br />

• Der Gegner muss in drei Dimensionen<br />

gesucht und bekämpft werden (U-Bahn,<br />

Kanalisation, Strassenzüge, mehrstöcki -<br />

ge Gebäude und Hochhäuser).<br />

Auf der anderen Seite zeigen die oben<br />

beschriebenen Gefechtssituationen aber<br />

zweifellos auch die Stärken von schweren<br />

gepanzerten Fahrzeugen im urbanen<br />

Umfeld:<br />

• Direktes Feuer mit schweren Waffen<br />

(ho he Präzision, grosse Wirkung im<br />

Ziel);<br />

• Vergleichsweise hohe Mobilität (Wenden<br />

an Ort, Bewegung mit relativ hoher<br />

Geschwindigkeit, auch durch Trümmer<br />

und Schutt);<br />

• Hoher Schutz der Besatzung gegen Beschuss<br />

(Kleinkaliber, Maschinenkanonen,<br />

Panzerfäuste, …) sowie Minen und<br />

improvisierte Sprengvorrichtungen.<br />

Der Aussage des ehemaligen CdA, KKdt<br />

Christophe Keckeis, «die grosse Ära der<br />

Panzerschlachten sei vorbei» (NZZ vom<br />

3. Januar 2003) muss daher widersprochen<br />

werden. Der Einsatz von Panzern und gepanzerten<br />

Fahrzeugen hat sich seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg gewiss verändert, aber<br />

die aktuellen Konflikte zeigen klar, dass die<br />

mechanisierten Verbände noch lange nicht<br />

ausgedient haben und das zentrale Element<br />

einer glaubwürdigen Landesverteidigung<br />

bleiben. Das Herbeiführen der Entscheidung<br />

ist auch im überbauten Gebiet ohne<br />

robuste Kräfte nicht möglich! ■<br />

Lt Col<br />

François Villard<br />

Managing director<br />

Air Safety Security Services<br />

1234 Vessy<br />

KEEP<br />

CONTROL<br />

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Einsatz und Ausbildung<br />

INTERARMASUISSE 41: Miliz prüft<br />

das IMFS auf Herz und Nieren<br />

Für die militärische Führung ist eine schnelle und sichere Kommunikations -<br />

infrastruktur unabdingbar. Aufbereitete Informationen, Nachrichten<br />

und Lagebilder müssen zuverlässig vom Sender zum Empfänger gelangen.<br />

Als «zentrales Nervensystem» ihrer Kommunikationsinfrastruktur<br />

verwendet die Schweizer Armee das IMFS («Integriertes Militärisches<br />

Fernmelde system»).<br />

Stefan Lenz<br />

IMFS ist das taktische Telekommunikationssystem<br />

für Sprache und Daten. Es<br />

bietet hohe Mobilität, Informationssicherheit<br />

und Stabilität, dies dank einer vernetzten<br />

Netzwerk-Architektur. Diese Architektur<br />

sorgt dafür, dass bei Ausfall eines<br />

Mobile Richtstrahl-Station auf Panzer. Bilder: Ristl Bat 17<br />

Ablauf des KVKV/WK des Rist Bat 17.<br />

Netzwerk-Knotens alternative Wege für<br />

die Sprach- und Datenpakete automatisch<br />

bereitgestellt werden – der Benutzer<br />

merkt davon nichts.<br />

Der technische Fortschritt beeinflusst<br />

aber auch das IMFS: Neue Waffensysteme,<br />

welche an das IMFS angeschlossen<br />

werden, stellen immer höhere Anforderungen.<br />

So hat die RUAG als Generalunternehmer<br />

in den letzten Monaten eine<br />

neue Software für das IMFS entwickelt<br />

und in ihren Labors getestet. Diese «Fac-<br />

tory Acceptance Tests» (FAT) waren die<br />

Grundlage für einen umfassenden Feldtest.<br />

Der erfolgreiche Abschluss des Feldtests,<br />

welcher unter realen Bedingungen<br />

erfolgen sollte, war Voraussetzung<br />

für die Systemabnahme<br />

und den<br />

Projektabschluss.<br />

Die Projektleitung des<br />

neuen IMFS-Software-<br />

Release wurde durch die<br />

armasuisse wahrgenom -<br />

men, die Benutzervertretung<br />

stellte das Kommando<br />

SKS aus der Führungsunterstützungsbrigade<br />

41/SKS sicher und<br />

mit der Durchführung<br />

des Feldtests – der als<br />

«Site Acceptance Test»<br />

(SAT) bezeichnet wird –<br />

wurde das Richtstrahlbataillon<br />

(Ristl Bat) 17 beauftragt.<br />

Das IMFS musste im Rahmen des<br />

«SAT» seine Zuverlässigkeit in einem<br />

«Stresstest» beweisen. Diese Prüfung sollte<br />

auf Basis von zahlreichen de finierten<br />

Testfällen entlang eines Drehbuchs er -<br />

folgen. Das Drehbuch war zwischen Benutzervertreter<br />

und Generalunternehmer<br />

als Bestandteil der Abnahmekriterien vereinbart.<br />

Fokus INTERARMES 41<br />

Die FU Br 41/SKS bewirtschaftet mit<br />

INTERARMES 41 ein Portfolio von Einsatzübungen,<br />

um die Zusammenarbeit<br />

mit verschiedensten Truppenkörper aus<br />

Genie, Infanterie, Artillerie, Luftwaffe<br />

usw. zu üben.<br />

Miliz bietet «Kundenservice<br />

aus Leidenschaft»<br />

Im Rahmen der WK-Vorbereitungen<br />

erhielt das Ristl Bat 17 vom Kdt FU Br<br />

41/SKS, Br Bernhard Bütler den Auftrag,<br />

das IMFS auf Herz und Nieren zu prüfen.<br />

Für die «17er» war dies eine spannende<br />

fachliche Herausforderung, denn<br />

sie verfügen aus verschiedensten INTER -<br />

ARMES 41-Einsätzen über umfassende<br />

Praxiserfahrung in der Planung, der Kon -<br />

figu ration und im Betrieb des IMFS. Für<br />

den technischen Einsatz ebenso wichtig ist<br />

aber, dass das Ristl Bat 17 unter Oberstlt<br />

Stefan Lenz seine Aufträge mit dem Leistungsversprechen<br />

«Kundenservice aus Leidenschaft»<br />

erfüllt. Damit bildet der Kun -<br />

denservice ein Schwergewicht. Verlässliche<br />

und zeitgerechte technischen Installationen<br />

sind die Pflicht, ein vollständig<br />

zufriedener Kunde als Leistungsbezüger<br />

ist das Ziel des Ristl Bat17.<br />

Ein wichtiger Aspekt des SAT war auch,<br />

dass das System von einer Miliztruppe<br />

auf Herz und Nieren geprüft wurde. Die<br />

26<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Miliztruppe ist im produktiven Betrieb<br />

letztlich auch für die Bereitstellung und<br />

den Betrieb der IMFS-Netzwerke verantwortlich.<br />

Einsatzraum sorgte<br />

für erheblichen Planungsaufwand<br />

Der Einsatzraum für den SAT, der als<br />

Übung «INTERARMASUISSE 41» bezeichnet<br />

wurde, war absichtlich grosszügig<br />

geplant, denn ein wesentliches Element<br />

der Abnahmeprüfung war das Verhalten<br />

des IMFS über weite Distanzen. Das Netzwerk<br />

des SAT erstreckte sich deshalb von<br />

Langenthal bis Uster und von der Lägern<br />

bis nach Sursee. In diesen Dimensionen<br />

von 100 Kilometern in der Ost-West-Achse<br />

und 50 Kilometern in der Nord-Süd-<br />

Achse wurden vom Ristl Bat 17 rund 30<br />

Richtstrahl-Standorte betrieben.<br />

Das Netzwerk von «INTERARMA-<br />

SUISSE 41» wurde in einem Aktions -<br />

planungsprozess durch den Stab des Ristl<br />

Bat 17 final vorbereitet. Die Erkundung<br />

der Standorte forderte stellenweise Neuplanungen,<br />

da die Landnutzungsdaten der<br />

Richtstrahl planer nicht immer auf dem aktuellsten<br />

Stand sind. Die Standortprüfung<br />

vor Ort ist deshalb unerlässlich. Nach der<br />

Befehlsausgabe wurde das gesamte Material<br />

auf Einsatzbereitschaft überprüft –<br />

da zu wurde das Netzwerk in einem sogenannten<br />

Mikrodispo aufgestellt. Im Mikrodispo<br />

wurde der neue Software-Release installiert<br />

und das System damit für die Abnahmeprüfung<br />

vorbereitet. Das Ristl Bat17<br />

baute dazu sämtliches IMFS-Material wie<br />

die Richtstrahl-Antennen, RAP-Panzer<br />

usw. auf und nahm es stufenweise in Betrieb.<br />

Das Gelände der alten Bloodhound-<br />

Stellung in Bettwil war für das Mikrodispo<br />

ideal geeignet. Das Netzwerk konnte<br />

übersichtlich aufgebaut und getestet werden,<br />

so dass für die Abnahme optimale<br />

Bedingungen geschaffen werden konnten.<br />

Die RUAG nahm am Mikrodispo teil<br />

und prüfte nach erfolgreichem Aufbau die<br />

installierte Software – sie gab von Seite<br />

Generalunternehmer die Freigabe für die<br />

zahlreichen nachfolgenden Tests.<br />

Prüfung über 100 Stunden<br />

Richtstrahl-Station im Aufbau.<br />

Auf Basis der Freigabe der RUAG baute<br />

das Ristl Bat 17 das Mikrodispo wieder<br />

ab und verschob alle Richtstrahl-Instal -<br />

lationen an die 30 geplanten Standorte<br />

des SAT. Insgesamt wurde für «INTER-<br />

ARMASUISSE 41» ein Netzwerk mit<br />

58 Richtstrahlstationen, 14 Knotenvermittler,<br />

8 Klein-Vermittler mobil und<br />

6 Panzern betrieben.<br />

Der Einsatz «INTERARMASUISSE 41»<br />

dauerte insgesamt fünf Tage. Während den<br />

rund 100 Einsatzstunden wurden zahlreiche<br />

Standorte nach Drehbuch verschoben,<br />

um andere Testkonstellationen bereitzustellen.<br />

Geführt wurde der ganze Einsatz<br />

aus der Einsatzstelle Telematik (Eist<br />

Tm) des Ristl Bat 17. Die Eist Tm koordiniert<br />

alle Netzwerk-Auf- und Umbauten<br />

aus einer Hand und war somit für den<br />

Kundenservice verantwortlich. Sobald eine<br />

definierte Test-Konstellation erreicht war,<br />

wurde das Netzwerk dem Benutzervertreter<br />

der FU Br 41/SKS zur Verfügung gestellt,<br />

um entsprechende Tests durchzuführen.<br />

Der Benutzervertreter Major Luca<br />

Antoniolli beauftragte die Testfälle gemäss<br />

Drehbuch und überwachte die Durchführung<br />

und die Dokumentation.<br />

Testfälle nach Drehbuch<br />

Die Testfälle wiesen immer wieder unterschiedliche<br />

Anforderungen und Schwierigkeiten<br />

auf. Ein Testfall war zum Beispiel<br />

eine einfache Konferenzschaltung<br />

mit mehreren Teilnehmern über eine längere<br />

Zeitdauer. Dabei wurde der Verlust<br />

von Datenpaketen gemessen, was einen<br />

Rückschluss auf die Qualität der Sprachübermittlung<br />

zulässt. In einem anderen<br />

Test wurde über das IMFS ein Nonstop-<br />

Videostream von Rümlang nach Bremgarten<br />

übertragen. Auch dabei wurden verschiedene<br />

Prüfungen bezüglich Bild- und<br />

Tonqualität sowie geplante Verbindungsunterbrüche<br />

und Wiederaufnahmen vorgenommen.<br />

Das damit unter erschwerten<br />

Bedingungen bereitgestellte Videobild<br />

wurde aus Sicht Kundenservice beurteilt.<br />

Letztlich entscheidet der Leistungsbezüger,<br />

ob der Service stimmt.<br />

Alle während der Tests aufgetretenen<br />

Mängel oder Fehler wurden vom Projektteam<br />

analysiert und systematisch dokumentiert.<br />

Die fachliche Kompetenz und die<br />

umfassenden IMFS-Kenntnisse des Ristl<br />

Bat17wurden von den Experten der RUAG<br />

dabei durchgehend positiv ge wür digt.<br />

Nach Abschluss von «INTERARMA-<br />

SUISSE 41» hatte das Ristl Bat17 eine solide<br />

Grundlage geschaffen, damit im Rahmen<br />

der Aktions-Nachbearbeitung über<br />

die Abnahme der neuen IMFS-Software<br />

entschieden werden konnte. Diese positive<br />

Entscheidung war für beide Seiten im Projekt<br />

von grosser Bedeutung. Letztlich ging<br />

es bei dieser Beschaffung auch um den<br />

sinnvollen Einsatz von Steuergeldern.<br />

Mehrwert der Milizarmee<br />

Die Übung «INTERARMASUISSE 41»<br />

stellt die Vorteile der Milizarmee beispielhaft<br />

dar. Für die RUAG stand mit dem<br />

Ristl Bat 17 entsprechend erfahrenes Testpersonal<br />

für typische IMFS-Einsätze zur<br />

Verfügung. Die Truppe stellte die Durchhaltefähigkeit<br />

im Schichtbetrieb sicher<br />

und baute das Netzwerk in der jeweils geforderten<br />

Konstellation auf. Die Testfälle<br />

konnten von den Spezialisten der Milizarmee<br />

sowie der RUAG «auf Augenhöhe»<br />

abgewickelt werden, was eine umfassende<br />

Beurteilung der Qualität des Produktes<br />

IMFS ermöglichte.<br />

■<br />

Oberstlt<br />

Stefan Lenz<br />

Kdt Ristl Bat 17<br />

Executive MBA HSG<br />

Unternehmensberater<br />

8623 Wetzikon<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

27


Einsatz und Ausbildung<br />

Übung «SANDY» 2<strong>01</strong>4<br />

Vom 22. bis 25. Oktober fand in Zusammenarbeit mit zivilen<br />

Rettungskräften und der Armee eine Verbundsübung in der Region<br />

Mont Pèlerin statt.<br />

Olivier Lichtensteiger<br />

Als Ausgangslage für die Übung<br />

«SANDY» wurde angenommen, dass<br />

der Betrieb der «Klinik du Mont-Pèlerin»<br />

wegen eines Erdrutsches stark reduziert<br />

sei und einige Abteilungen geschlossen<br />

und somit Patienten gerettet und verlegt<br />

werden mussten. Dabei wurden die Spitalschulen<br />

41 (Mil Az OS 41-2, Spit RS 41-2)<br />

zur Unterstützung der kantonalen Behörden<br />

eingesetzt. Es wurde in der Turnhalle<br />

in Jongny eine improvisierte Pflegestation<br />

eingerichtet und betrieben. Die militärischen<br />

Truppen setzten sich zum Ziel, die<br />

Einsatzbereitschaft und den Betrieb einer<br />

Pflegestation zeitgerecht sicherzustellen.<br />

Klar gesetzte Übungsziele<br />

Das oberste Ziel der Übung «SANDY»<br />

war es, die Führung der Aktion als Ganzes<br />

zu trainieren sowie die Zusammenarbeit<br />

zwischen den militärischen und den<br />

zivilen Rettungs- und Hilfskräften zu schulen<br />

und zu vertiefen. Eine Übung dieser<br />

Bandbreite findet nicht täglich statt und<br />

bedarf einer präzisen Vorbereitung. Nur<br />

Bettenstation in der Turnhalle<br />

von Jongny. Bilder: Olivier Lichtensteiger<br />

Entscheidungsprozesses und Zusammenarbeit<br />

(essentielle Faktoren für eine erfolgreiche<br />

Rettung) phasengenau und realistisch<br />

geschult werden.<br />

Unter der Leitung von Oberst Olivier<br />

Lichtensteiger (Armee) und Oberstleutnant<br />

Pierre-Alain Masson (Zivilschutz)<br />

waren folgende Partnerorganisationen vertreten:<br />

Armee (Militärarzt-Offiziersschule<br />

und Spitalrekrutenschule 41 aus Moudon,<br />

Pflegesoldaten aus dem Spitalba -<br />

taillon 75), Vertreter des Rotkreuzdienstes<br />

(RKD), Samariter, Feuerwehr (Montreux-<br />

Veytaux, Riviera und Pèlerin), Zivilschutz<br />

(Riviera – Pays-d’Enhaut) und REDOG<br />

(Katastrophenhilfehunde).<br />

Vertreter des kantonalen Führungsstabs<br />

(KFS) nahmen als Beobachter teil. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Direktion des<br />

«Maison du Pèlerin» war jederzeit ausgezeichnet.<br />

Dies zeigte sich in der klaren<br />

Führung und im Verbund mit dem Sicherheitspersonal,<br />

welches wie die Echtpatienten<br />

sehr aktiv an der Übung teilnahm<br />

und organisatorisch und fachtechnisch<br />

stark gefordert und gefördert wurde.<br />

Militärärzte<br />

Für die Militärärzte, welche nach acht<br />

Wochen Offiziersschule die Ausbildung<br />

im Bereich der militärischen Notfallmedizin<br />

erhielten, war die ganze Übung sehr<br />

beeindruckend. Sie hatten die Möglichkeit,<br />

ihre erlangte Führungskompetenz<br />

einsatznah anzuwenden sowie in einer realistischen<br />

Einsatzkonfiguration mit verschiedenen<br />

Sicherheitspartnern in einer<br />

Ausnahmesituation zu trainieren.<br />

Rekruten<br />

Für die Rekruten, welche zu dieser Zeit<br />

in der Schlussphase ihrer Grundausbildung<br />

standen, ging es primär darum aufzuzeigen,<br />

dass die Einsatzvorbereitungen<br />

für den Betrieb einer improvisierten Pflegestation<br />

von zentraler Bedeutung sind.<br />

Zu standardisierende Elemente waren da-<br />

Übung «SANDY»: Koordinationsrapport.<br />

dann wird das Resultat gehaltvoll und lehrreich<br />

für alle.<br />

Indem die Partnerorganisationen mit<br />

einem realitätsnahen Szenario konfrontiert<br />

wurden, konnten die eigenen Einsatzverfahren,<br />

die eingesetzten Mittel sowie<br />

die Wichtigkeit eines gemeinsamen<br />

28 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


ei die Vorbereitung zur Übernahme des<br />

angelieferten Materials durch die technische<br />

Einheit und Übergabe an die Pflegeeinheit.<br />

Dabei mussten die Verantwortlichkeiten<br />

und Schnittstellen zwischen den<br />

Zügen und Detachementen klar definiert<br />

sein sowie die Ausrüstung optimal eingesetzt<br />

und genutzt werden.<br />

«SANDY UNO»<br />

am 22. Oktober 2<strong>01</strong>4<br />

Mindestens 10 Verletzte und 15 Evakuierte,<br />

dies war die vorläufige Bilanz<br />

aufgrund des Ereignisses vom Mittwoch,<br />

22. Oktober 2<strong>01</strong>4 um 1630 Uhr auf dem<br />

Schadensplatz beim «Maison du Pèlerin».<br />

Ab 1700 Uhr waren die Rettungstätigkeiten<br />

koordiniert, der Kommandoposten<br />

für den Einsatz fachgerecht installiert, die<br />

Funkverbindungen aufgebaut und der<br />

Einsatz vor Ort durch die verantwortlichen<br />

Chefs geführt.<br />

1830 Uhr: Koordinationsrapport. Die<br />

Feuerwehr, welche als erste im Einsatz<br />

war, liefert einen Lagebericht zur Situa -<br />

tion auf Platz. Jeder Partner stellt kurz<br />

seine zur Verfügung stehenden und bereits<br />

eingesetzten Mittel vor. Die Lage wird<br />

beurteilt, die Befehle erteilt. Die Weiterarbeit<br />

auf dem Schadensplatz geht voran.<br />

Sehr schnell installiert die Armee die Sanitäts-Hilfsstelle<br />

(San Hist), danach stellen<br />

die Einsatzkräfte des Zivilschutzes<br />

einen Sammelposten auf, gewährleisten<br />

die Sicherheit innerhalb<br />

des Dispositivs und beginnen<br />

mit der Verletztenevakuierung.<br />

Lageberichte<br />

folgen. Die vor Ort<br />

eingesetzten Mittel sind<br />

beträchtlich. Um 2200<br />

Uhr ist die erste Phase<br />

der Übung für alle Beteiligten<br />

erfolgreich beendet.<br />

Gleichzeitig wird<br />

die Spit RS 41-2, in Einsiedeln<br />

stationiert, alarmiert.<br />

Sie verschiebt in<br />

die Kaserne Moudon zurück<br />

und bereitet sich für<br />

den Einsatz zur Unterstützung<br />

der zivilen Behörden<br />

vor. Sie hält sich<br />

bereit, eine improvisierte<br />

Pflegestation zu installieren<br />

und anschliessend<br />

die evakuierten Bewohner<br />

aus dem «Maison du<br />

Pèlerin» in Empfang zu<br />

nehmen.<br />

«SANDY DUE»<br />

vom 23. bis 25. Oktober 2<strong>01</strong>4<br />

Insgesamt zehn Echt-Patientinnen und<br />

-Patienten sowie alle Bewohnerinnen und<br />

Bewohner der Klinik «MONT-PELERIN»<br />

kamen zu einem speziellen Erlebnis. Im<br />

Rahmen eines – seitens der Verantwortlichen<br />

der Heimleitung und der Armee –<br />

präzis geplanten Einsatzes wurden sie<br />

durch heimeigene Fahrzeuge in die Pflegestation<br />

gebracht, vor Ort vom militä<br />

rischen Fachpersonal in Empfang genommen<br />

und administrativ erfasst (unter<br />

anderem auch die persönlich benötigten<br />

Medikamente und Pflegemassnahmen).<br />

Sie wurden in der vorgängig bestens vorbereiteten<br />

Pflegestation einquartiert und<br />

unmittelbar durch Pflegerinnen und<br />

Pfleger sowie diplomiertes Pflegefachpersonal<br />

der Armee umsorgt. Besondere<br />

Bedeutung galt der permanenten Sicherheit<br />

der Pflegebedürftigen, an den Rollstuhl<br />

gebundenen sowie den älteren Patienten.<br />

Die Ärztin, Oberleutnant RKD<br />

Simone Erzinger, war dauernd in Bereitschaft,<br />

um in einem Notfall sofort die notwendigen<br />

medizinischen Massnahmen zu<br />

treffen.<br />

Fazit<br />

Mit der Übung «SANDY» konnten die<br />

Synergien, die sich aus der Zusammenarbeit<br />

zwischen Spezialisten aller Einsatzkräfte<br />

ergaben, genutzt werden. Es zeigte<br />

sich, dass Einigkeit stark macht und eine<br />

wirksame, qualitativ hochstehende und<br />

polyvalente technische Rettung gewährleistet<br />

werden kann.<br />

Die Hauptaufgabe der Sanitäts- bzw.<br />

Spitaltruppen der Schweizer Armee besteht<br />

in der Unterstützung der zivilen Behörden<br />

und ziviler Organisationen der<br />

Kantone (subsidiäre Einsätze), zum Beispiel<br />

im Katastrophenfall. Dafür kann bei<br />

Bedarf von kantonalen Organen oder Behörden<br />

die Armee zur Unterstützung angefordert<br />

werden. Die Gesamtverantwortung<br />

trägt die zivile Behörde. Die Führung<br />

der Armeeangehörigen liegt bei den<br />

militärischen Kadern.<br />

■<br />

Oberst<br />

Olivier Lichtensteiger<br />

Kdt Spitalschulen 41 und<br />

Waffenplatz Kdt Moudon<br />

1510 Moudon<br />

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Einsatz und Ausbildung<br />

Jahresrapport Lehrverband Logistik:<br />

vieles gut, manches weiter verbessern!<br />

Die verschiedenen Bereiche der Logistik bieten den immensen Vorteil, dass die<br />

Realität hier und jetzt gelebt wird. Die Leistungen müssen abrufbar sein,<br />

um den anderen Truppen die Auftragserfüllung überhaupt erst zu ermöglichen.<br />

Walter Troxler, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Brigadier Melchior Stoller begrüsste bereits<br />

zum vierten Mal seine Mitarbeitenden<br />

sowie eine illustre Gästeschar zum<br />

Jahresrapport. Das breite Spektrum des<br />

Lehrverbandes Logistik zeigt sich in der<br />

Vielfalt der angebotenen Ausbildung: die<br />

Logistik Offiziersschule, die Spital- und<br />

Sanitätsschulen, die Nachschub- Rückschubschule<br />

mit dem Lehrgang für Küchenchefs<br />

und der Ausbildung der höheren<br />

Unteroffiziere, Verkehrs- und Transportschule<br />

mit dem Kompetenzzentrum<br />

der Fahrausbildung der Armee, Instandhaltungsschule<br />

und das Kompetenzzentrum<br />

Veterinärdienst und Armeetiere. Mit<br />

«Mensch-sein heisst:<br />

Bewusst-sein<br />

und Verantwortlich-sein.»<br />

den total 551Mitarbeitenden werden jährlich<br />

263 Offiziere, 529 höhere Unterof -<br />

fiziere, 837 Unteroffiziere ausgebildet, all<br />

die erwähnten Rekrutenschulen durchgeführt<br />

und auch WK-Einheiten betreut, im<br />

Durchschnitt 1000 AdA pro Tag.<br />

Im Rapport eingestreut waren Zitate<br />

des österreichischen Neurologen und Psy-<br />

chiaters Viktor Emil Frankl (1905–1997),<br />

die auf das absolut entscheidende allen<br />

Tun und Handelns hinweisen: den Menschen.<br />

Die Spielregeln des Lebens verlangen<br />

von uns nicht, dass wir um jeden Preis<br />

siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals<br />

aufgeben.<br />

Manches muss<br />

noch verbessert werden<br />

Der Rückblick und der Ausblick des<br />

Kommandanten beweisen es erneut: vieles<br />

ist gut, manches aber klar zu ver -<br />

bessern. Immer wieder ist der Kampf zu<br />

führen, um den Kadernachwuchs, um effiziente<br />

und qualitativ gute Ausbildung,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Designed for mission


Einsatz und Ausbildung<br />

Br Melchior Stoller, Kdt LVb Log.<br />

Bild: VBS<br />

um die Erziehung und den Dienstbetrieb.<br />

Kader müssen bezüglich Haltung und<br />

Auftreten Vorbilder, sichtbare Vorbilder<br />

sein.<br />

In gewissen Abständen wird auch ein<br />

Marschhalt verlangt, um die Inhalte und<br />

Ziele der Ausbildung kritisch zu hinterfragen,<br />

deren Gewichtung zu prüfen. Daraus<br />

kann das Potential der Optimierung<br />

abgeleitet werden.<br />

Ob in der Ausbildung oder im Einsatz,<br />

jeder AdA muss die ihm auferlegte<br />

Verantwortung wahr nehmen. In Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Armee wie auch<br />

mit Partnern sind die kritischen Situationen<br />

zu meistern und das Gelernte an zu -<br />

wenden. Die Bereiche der Logistik haben<br />

sehr viel mehr Möglichkeiten, ihr Können<br />

im «Einsatz» unter Beweis zu stellen.<br />

Ihre Leistung muss im hier und jetzt abrufbar<br />

sein. Wenn die Logistik optimale<br />

Rahmenbedingungen schafft, wird es für<br />

die kämpfenden Truppen leichter sein,<br />

ihre Aufgabe zu erfüllen.<br />

Die WEA<br />

bringt Verbesserungen<br />

Brigadier Sergio Steller, Projektleiter<br />

der Weiterentwicklung der Armee (WEA)<br />

legte die Rahmenbedingungen der WEA<br />

dar und erklärte die geplante Führungsstruktur,<br />

orientierte über die höhere Bereitschaft<br />

und die Anpassungen in der Kaderausbildung,<br />

wo der praktischen Erfahrung<br />

wieder mehr Gewicht verliehen<br />

wird. Mit Herzblut und Elan vertrat er<br />

die WEA, wohlwissend, dass nicht alles<br />

optimal ist; aber auch überzeugt, dass viele<br />

Verbesserungen möglich sind.<br />

Schliesslich referierte Brigadier Gaudin<br />

über den aktuellen Krisen in der Ukraine,<br />

im Nahen Osten und in Nordafrika. Daraus<br />

ergebe sich ein sehr vielfältiges Bild<br />

an Bedrohungen: konventionell, asymmetrisch<br />

bis terroristisch und kriminell. Obwohl<br />

die Anforderungen an die Streitkräfte<br />

deswegen ansteigen – breites Bedrohungsspektrum,<br />

vermehrte Schutz -<br />

aufgaben – glaube der Westen nach wie<br />

vor, die Rüstungsausgaben massiv senken<br />

zu können. Zudem seien die strategischen<br />

Ziele Chinas unklar und schwer<br />

abzuschätzen und wieweit mit Russland<br />

als zurückkehrende Grossmacht zu rechnen<br />

sei.<br />

Anhand der Operation SERVAL der<br />

französischen Streitkräfte in Mali zeigte<br />

sich, dass diese Szenarien der Bedrohung<br />

Realität sind und dass bei jeder Operation<br />

auf das einwandfreie Funktionieren<br />

der Logistik Verlass sein muss. ■<br />

Die Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift (<strong>ASMZ</strong>) ist das offizielle deutschsprachige Organ<br />

der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG). Die <strong>ASMZ</strong> nimmt zu militärischen und wehrpolitischen<br />

Ereignissen und Entwicklungen aus dem In- und Ausland Stellung.<br />

Als die führende Schweizerische Militärzeitschrift vermittelt sie den Leserinnen und Lesern neben<br />

Kenntnissen im Bereich Militärpolitik, Armee und Sicherheitsverbund auch Informationen über<br />

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Für Auskünfte steht Ihnen der Chefredaktor Oberst i Gst Peter Schneider, Telefon 032 677 22 74<br />

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Oberst i Gst Peter Schneider, Chefredaktor <strong>ASMZ</strong>, peter.schneider@asmz.ch<br />

Sicherheit Schweiz<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

31


Bevölkerungsschutz<br />

SVU 14 – die Übung, die keine sein wollte<br />

Die Sicherheitsverbundsübung 14 ist Geschichte. Die Auswertung läuft,<br />

und Mitte 2<strong>01</strong>5 bereitet ein Bericht die Ergebnisse auf. Darum müssen ein<br />

paar erste Eindrücke genügen.<br />

Eugen Thomann, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Der im letzten Sicherheitsbericht vorgezeichnete<br />

«Sicherheitsverbund Schweiz»<br />

(SVS) schlug eine neue Seite der schweizerischen<br />

Sicherheitspolitik auf. Die strikt<br />

paritätische Zusammenarbeit von Bund<br />

und Kantonen, belebt von einer kleinen,<br />

mehr vermittelnden als koordinierenden<br />

Organisation – mit der gewöhnungs -<br />

bedürftigen Abkürzung KKM für «Konsultations-<br />

und Koordinationsmechanismus»<br />

– brachte schon einige Fortschritte<br />

auf verschiedenen Gebieten zuwege, ohne<br />

grosse öffentliche Aufmerksamkeit.<br />

Ins Rampenlicht trat sie im November<br />

2<strong>01</strong>4 mit der SVU 14. Den Auftrag<br />

erteilte die «Politische Plattform<br />

des KKM SVS», gebildet aus vier Magis<br />

traten, nämlich den Spitzen von VBS<br />

und EJPD sowie den Präsidenten der<br />

kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren<br />

und der Regierungskonferenz für Militär,<br />

Zivilschutz und Feuerwehr. Die von<br />

Botschafter Toni Frisch, dem früheren<br />

Leiter des Schweizerischen Korps für Humanitäre<br />

Hilfe, souverän geführte SVU<br />

14 sollte die Krisentauglichkeit des SVS<br />

erproben und Antworten auf fünf Fragen<br />

finden:<br />

1. Kann die Organisation mehrere Ereignisse<br />

gleichzeitig bewältigen?<br />

2. Wie arbeiten Bund und Kantone zusammen?<br />

3. Sind die Krisenorgane ihrer Aufgabe<br />

gewachsen?<br />

4. Genügen Technik und Infrastruktur in<br />

der Krise?<br />

5. Sind die Verantwortlichkeiten ausreichend<br />

geregelt?<br />

Das als «Turngerät» aufgebaute Doppelszenario<br />

war von Anfang an öffentlich<br />

bekannt: Unmittelbar nach einem «Blackout»<br />

wirkte eine Strommangellage (70 Pro-<br />

Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in der SVU 14<br />

Herr Meier, welche Aufgabe erfüllten Sie<br />

als Moderator der Arbeitsgruppe «Öffentliche<br />

Sicherheit» im Rahmen der SVU?<br />

Nachdem die Kantone in der ersten Woche<br />

die eigene Lage und ihre Bedürfnisse<br />

analysiert hatten,<br />

galt es während der<br />

zweiten Woche im Modul<br />

«Notlage» die Ergebnisse<br />

auszuwerten.<br />

Die Teilnehmer hätten<br />

den gesamten Hilfsbedarf<br />

eruieren, gegenseitig<br />

abstimmen und<br />

einen einheitlichen Lösungsvorschlag<br />

zuhanden<br />

des Bundes erarbeiten<br />

sollen. Grundlage<br />

bildeten die quali -<br />

Moderator Peter-Martin Meier.<br />

Bild: <strong>ASMZ</strong><br />

tativ sehr unterschiedlichen<br />

Analysen der<br />

Kantone. Äusserst aufschlussreich<br />

war jene<br />

des Interkantonalen Polizeistabs, die auch<br />

strategische Fragen der Leistungserbringung<br />

ansprach.<br />

Stärker als die operativen Probleme drängte<br />

sich jedoch die Diskussion der «hinkenden»<br />

Prozesse und Strukturen in den<br />

Vordergrund. Sie wirkten auf die Teilnehmer<br />

der Arbeitsgruppe unvollständig<br />

und zu wenig klar definiert; entsprechend<br />

viel Mühe bereiteten die Schnittstellen.<br />

Die Arbeitsgruppe schlägt vor, im Bereich<br />

des Bevölkerungsschutzes ähnliche Strukturen<br />

zu schaffen, wie sie die Polizei kennt.<br />

Die Kantone wären in<br />

Regionen zusammenzufassen<br />

und aus den<br />

Regionen würde ein gemeinsamer<br />

landesweit<br />

zuständiger Führungsstab<br />

gebildet. Die Regionen<br />

sollten sich mit<br />

den vier Polizeikonkordaten<br />

räumlich decken<br />

und natürlich auch die<br />

Kantone Zürich und Tessin<br />

einbinden, die keinem<br />

Polizeikonkordat<br />

angehören. Verständnis<br />

bekundete der hochrangige<br />

Armeevertreter<br />

für den Wunsch, die<br />

Grenzen der Territorialregionen ebenfalls<br />

anzupassen.<br />

Drei Ziele schälte die Arbeitsgruppe heraus:<br />

• Die Führungsstäbe des Bevölkerungsschutzes,<br />

der Polizei und der Armee<br />

müssen auf Augenhöhe diskutieren und<br />

für den Bund gemeinsame Anträge ausarbeiten;<br />

• Die Kantone sind angewiesen auf einen<br />

«Single Point of Contact» des Bundes.<br />

Wie es ein Teilnehmer ausdrückte: Unter<br />

einer Telefonnummer müssen alle in<br />

der Krise wichtigen Bundesstellen zu erreichen<br />

sein;<br />

• Keinen Aufschub duldet ein Lageverbund<br />

Schweiz. Den speisen alle möglichen<br />

Stellen, und daraus schöpft jede<br />

akkreditierte Funktion, was sie an Nachrichten<br />

benötigt. – In diesem Punkt<br />

zeichneten sich schon vor der SVU Fortschritte<br />

ab.<br />

Welche Verbesserungsmöglichkeiten halten<br />

Sie für die wichtigsten?<br />

In der Pflicht sehe ich vor allem die «Regierungskonferenz<br />

Militär, Zivilschutz,<br />

Feuerwehr». Sie sollte zusammen mit den<br />

Kantonen rasch die parallelen Strukturen<br />

aufbauen. Die Erkenntnisse der SVU dürfen<br />

nicht versanden, und die nächste<br />

Übung soll nicht wieder am gleichen Ort<br />

anfangen müssen. Künftige Übungskonzepte<br />

sollten dafür Sorge tragen, dass die<br />

Teilnehmer sich der gespielten Lage wirklich<br />

mit aller Konsequenz bewusst werden.<br />

Das traf dieses Mal nicht zu.<br />

Peter-Martin Meier, lic. phil. I, Rechtsagent, eMBA<br />

UZH, Direktor des Schwei zerischen Polizei-Instituts<br />

2005–2<strong>01</strong>3, Oberst i Gst, ist als Berater tätig.<br />

32<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Bevölkerungsschutz<br />

Die Mitglieder der Politischen Plattform<br />

in der SVU 14 (v.l.n.r. RR H.J. Käser, KKJPD,<br />

BR S. Sommaruga, EJPD, BR U. Maurer,<br />

VBS, RR N. Gobbi, MK MZF). Bild: VBS<br />

zent der eigentlich erforderlichen Menge<br />

verfügbar) nach, während ein bisher unbekanntes<br />

Grippevirus eine Pandemie her -<br />

aufbeschwor.<br />

Keine herkömmliche Übung<br />

Nach 17 Jahren kamen die Krisenorgane<br />

des Bundes und der Kantone endlich<br />

wieder auf den Prüfstand, und zwar unter<br />

Annahmen, die sich als sehr komplex erwiesen<br />

– und damit manchen Teilnehmern<br />

doch eine Überraschung bescherten.<br />

Weil alles auf der strategischen und<br />

der operativen Ebene stattfand, verzichtete<br />

man auf ein Nachrichtenspiel mit fingierten<br />

Einzelmeldungen.<br />

Während dreier Wochen fanden in verschiedenen<br />

Gremien Diskussionen und<br />

Seminare statt. In organisierten Stäben arbeiteten<br />

ausser den kantonalen Führungs -<br />

organisationen die Armee – mit dem Militärstrategischen<br />

Stab, dem Führungsstab<br />

und den Stäben der Territorialregionen unter<br />

der persönlichen Leitung des CdA –<br />

und die Polizei.<br />

Schon in den vorangegangenen Monaten<br />

hatten die ausnahmslos mitwirkenden<br />

Kantone wie die wichtigsten eingebundenen<br />

Bundesstellen und Betreiber (z.B.<br />

SBB) anhand des Szenariorahmens die<br />

eige ne Lage erarbeitet, unter einander ausgetauscht<br />

und ergänzt. Dabei hatten sich<br />

alle auf die Sachbereiche der Mobilität,<br />

der Versorgung und Entsorgung, des Gesundheitswesen<br />

und der öffentlichen Sicherheit<br />

zu konzentrieren und dabei ihr<br />

Augenmerk auf Information und Kommunikation,<br />

Koordination und Führung<br />

sowie Ressourcenmanagement zu richten.<br />

Die drei Übungswochen ermöglichten<br />

• den Kantonen das Definieren ihrer Bedürfnisse;<br />

• dem Bund, diese zu beurteilten, seine<br />

Unterstützungsmöglichkeiten nach<br />

Prioritäten zu ordnen, die eigenen Abläufe<br />

und den Handlungsbedarf zu<br />

klären;<br />

• den Kantonen wiederum das Auswerten<br />

der bisherigen Ergebnisse.<br />

Die Stäbe der Armee wirkten auf kantonaler<br />

wie eidgenössischer Stufe mit und<br />

überprüften die eigenen Prozesse. Parallel<br />

lief die Arbeit an den Pandemieplänen des<br />

Bundes und der Kantone.<br />

Erste Erkenntnisse<br />

Nicht alle Teilnehmer erfassten die Lage<br />

in der vollen Konsequenz, blickten in alle<br />

Abgründe. Das erstaunt angesichts der<br />

Komplexität nicht; eine künftige Übung<br />

kann dem mit einem gezielten Controlling<br />

vorbeugen oder im Rahmen eines<br />

Nachrichtenspiels mit geeigneten Ereignismeldungen<br />

begegnen.<br />

Wie lauten die fünf Antworten voraussichtlich?<br />

Auf ein ziemlich klares erstes «Ja»<br />

folgen vier «Jein», die erheblichen Handlungsbedarf<br />

anzeigen. Das bildet nicht<br />

Grund zur Klage, sondern stellt der SVU<br />

14 ein gutes Zeugnis aus.<br />

Schwer tun sich die föderalistisch gesinnten<br />

Eidgenossen vor allem mit der<br />

Führungsstruktur. Dass Entscheide von<br />

Tragweite auf der politischen Ebene des<br />

Bundesrates oder der Kantonsregierung<br />

fallen müssen,<br />

bestreitet niemand. Sie wollen<br />

aber vorbereitet sein, indem<br />

eine Stabsstruktur Optionen<br />

und Alternativen anbietet.<br />

Daran fehlt es oberhalb der<br />

kantonalen Ebene noch; es<br />

scheinen – nach wie vor – alle<br />

Führung zu verlangen, aber<br />

keinen Chef zu wollen. – Damit<br />

hängt wohl auch zusammen,<br />

dass dem Delegierten<br />

des SVS, André Duvillard,<br />

niemand die Rolle des Krisenmanagers<br />

zuordnen moch te.<br />

Das schadet insofern nicht,<br />

als die einstweilen erst provi -<br />

sorisch eingerichtete Funktion<br />

sich in der normalen Lage als<br />

wertvoll erwiesen hat, gleichsam vor und<br />

nach der angenommenen Krise.<br />

Zudem tut regionale Koordination not,<br />

damit schon innerhalb der Region Kräfteausgleich<br />

stattfindet; Armee und Polizei<br />

kennen einerseits Territorialregionen, anderseits<br />

Polizeikonkordate, doch decken<br />

sich deren Grenzen nicht.<br />

Welche Einsichten die Beteiligten im<br />

Gesundheitswesen und über das Auffangen<br />

einer Strommangellage gewannen, bleibt<br />

abzuwarten. Kritik war zu vernehmen an<br />

dem von OSTRAL, der Organisation für<br />

Stromversorgung in Ausserordentlichen<br />

Lagen, vorgesehenen zeitweiligen Abschalten<br />

ganzer Gebiete; dort hätten sämtliche<br />

Bezüger beispielsweise im vorangekündigten<br />

Wechsel acht Stunden Elektrizität<br />

beziehen können und dann vier Stunden<br />

lang ohne auskommen müssen. Manche<br />

Informatikeinrichtungen könnten das<br />

nicht verkraften, zumindest nicht in dieser<br />

dichten Folge, hiess es. Eine Nachfolge-Übung<br />

wird in stärkerem Masse pri -<br />

vate Betreiber einbeziehen, vom Finanzdienstleister<br />

über den Grossverteiler bis<br />

zum privaten Sicherheitsunternehmen.<br />

Grosser Gewinn<br />

Mit der SVU 14 begann der Aufbau<br />

einer neuen gesamtschweizerischen<br />

Übungskultur. Nach einer 17-jährigen<br />

Pause bedeutet das viel. Anders als früher<br />

beteiligten sich Entscheidungsträger aller<br />

staatlichen Ebenen, bis hin zu Mitgliedern<br />

des Bundesrates. Schon jetzt<br />

steht ausser Zweifel: Die SVU 14 tat<br />

einen wichtigen Schritt in die richtige<br />

Richtung. Doch bei diesem ersten darf es<br />

nicht bleiben.<br />

■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

33


Bevölkerungsschutz<br />

Hat die Militärische Sicherheit<br />

ihre Zukunft schon hinter sich?<br />

Die vom Bundesrat vorgeschlagene Revision des Militärgesetzes (MG)<br />

sieht vor, das «Schutzdetachement Bundesrat» (SDBR) im Zuge der Weiterentwicklung<br />

der Armee (WEA) zu streichen und würde zu den Massnahmen<br />

zählen, welche die Militärische Polizeiorganisation schwächen.<br />

Eugen Thomann, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Das dem Führungsstab der Armee unterstehende,<br />

derzeit von Brigadier Beat<br />

Eberle befehligte Kommando Militärische<br />

Sicherheit (Mil Sich) entstand mit der Armee<br />

95 als «Dienst für militärische Sicherheit»<br />

(so seither Art.100 MG). Derzeit gehören<br />

neben dem Stab dazu:<br />

• Vier Militärpolizeizonen, deren Berufspersonal<br />

dezentralisiert die Armee in allen<br />

Lagen polizeilich versorgt;<br />

• Drei Militärpolizeibataillone, reine Milizverbände,<br />

wovon das MP Bat 3 zur<br />

Reserve zählt;<br />

• Der Sicherheitsdienst der Militärpolizei<br />

(SDMP), ein für die präventive und<br />

repressive Abwehr von Spionage und<br />

Sabotage zuständiger Verband;<br />

• Das Schutzdetachement Bundesrat<br />

(SDBR), dessen Auflösung der Bundesrat<br />

ins Auge fasst.<br />

«… schützt die Mitglieder des Bun -<br />

desrates, den Bundeskanzler und weitere<br />

Personen, wenn seine Angehörigen<br />

zu As sistenz- oder zu<br />

Aktivdienst aufgeboten sind.»<br />

So beschreibt Artikel 100 MG<br />

die Aufgaben des SDBR seit<br />

1993, und das galt damals<br />

schon jahrzehntelang. Denn<br />

das SDBR bildete Teil der militärischen<br />

«Abwehr», bekam<br />

wie viele andere Strukturen jedoch<br />

erst 1993 eine formelle<br />

gesetzliche Grundlage.<br />

Der Sicherheitsdienst der<br />

Militärpolizei und das SDBR<br />

sind als Milizformationen organisiert;<br />

ihnen gehören indes<br />

fast ausnahmslos aktive Angehörige<br />

ziviler Polizeikorps an.<br />

Die für die normale Lage vorgesehenen<br />

Dienstzeiten reichen nicht zum Heranziehen,<br />

Erhalten und Weiterentwickeln der<br />

hier erforderlichen speziellen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten. Die zivilen Polizeikorps<br />

stellen also Personal, profitieren aber vom<br />

hoch qualifizierten militärischen Ausbildungsdienst.<br />

Abbau begann vor geraumer Zeit<br />

Mit oder ohne SDBR bleibt der Personenschutz<br />

in Krisenlagen eine heikle Polizei aufgabe.<br />

Bild: VBS<br />

Als das Konzept der Armee XXI Gestalt<br />

annahm, drehte die erste und bisher<br />

einzige «Überprüfung des Systems der<br />

inneren Sicherheit (USIS)» ihre letzten<br />

Runden. Sie offenbarte eine bis heute<br />

nicht vollständig geschlossene «Lücke»,<br />

einen Mangel an Sicherheitskräften. Der<br />

Bund leistete einen, wie es schien, wertvollen<br />

Beitrag zur Abhilfe, indem er laut<br />

De tail stu die (USIS III vom 24.9.20<strong>02</strong>,<br />

Ziff. 5.3.9) ankündigte, bei der Militärischen<br />

Sicherheit 750 qualifizierte Berufsleute<br />

anzustellen, 250 bei der Territorialen<br />

Mili tär polizei und 500 bei der Mobilen<br />

Militärpolizei. Beim Versprechen<br />

blieb es. Nach einem Auf-und-Ab – immer<br />

musste die Militärpolizei (MP) herhalten,<br />

wenn es Personal einzusparen galt<br />

– billigt das Projekt WEA dem Vernehmen<br />

nach der Militärischen Sicherheit<br />

580 Vollzeitstellen zu.<br />

Noch 2008 stellte ein Bericht der «Plattform<br />

KKJPD-VBS-EJPD» fest, die im MG<br />

für die Mil Sich festgelegten Aufgaben<br />

entsprächen den Bedürfnissen der Armee<br />

und sollten erhalten bleiben.<br />

Bis vor wenigen Jahren bestritt niemand,<br />

dass die hochspezialisierten Milizformationen<br />

des Sicherheitsdienstes und<br />

des SDBR jeweils einer kleinen fachlich<br />

entsprechenden Berufsformation bedürfen,<br />

die organisatorisch unter das gleiche<br />

Dach gehört. Trotzdem rückten beide ab,<br />

das dem SDBR verwandte MP Spezialdetachement<br />

zum Kommando Spezialkräfte<br />

und das Abschirmdetachement der MP<br />

zum Militärischen Nachrichtendienst, vorerst<br />

provisorisch unter einer neuen Bezeichnung.<br />

Wie weit soll der Abbau gehen?<br />

Nun schlägt der Bundesrat eine Revision<br />

des Artikels 100 MG vor. Der oben zitierte<br />

verpflichtende Auftrag des SDBR<br />

würde einer «Kann»-Vorschrift weichen.<br />

Für Klarheit sorgt die Botschaft vom 3.September<br />

2<strong>01</strong>4, wo sie zu Artikel 100 MG<br />

ausführt, die Mil Sich solle «auf Aufgaben<br />

im Armeebereich beschränkt bleiben.<br />

Deshalb entfällt auch die Schutzaufgabe zugunsten<br />

des Bundesrates und weiterer Per so -<br />

nen.» – Das dürfte manchen über ra schen,<br />

enthielt doch der Vernehmlassungsentwurf<br />

zwar die «Kann»-Vorschrift, doch<br />

der Begleitbericht noch keinen Klar text.<br />

Macht das Sinn? Des Schutzes werden<br />

unsere Magistraten samt Angehörigen und<br />

Wohnungen in angespannter Lage trotzdem<br />

bedürfen. Also müsste das örtlich zuständige<br />

Polizeikorps einspringen, unter<br />

viel schwierigeren Bedingungen eine zusätzliche<br />

Last schultern, welche das SDBR<br />

auf die ganze Schweizer Zivilpolizei verteilen<br />

könnte. Schwer zu begreifen bleibt,<br />

wieso ein solches Vorhaben nicht mit dem<br />

hauptsächlich betroffenen Kanton Bern<br />

erörtert worden ist, zusammen mit der<br />

durchaus offenen Frage der Zuständigkeit.<br />

Immerhin will sich der Bund einer historisch<br />

gewachsenen und bisher kaum angezweifelten<br />

Aufgabe entledigen. ■<br />

34<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Wirtschaft<br />

Die Europäische Verteidigungsagentur:<br />

nötig oder verzichtbar?<br />

Die Europäische Verteidigungsagentur (EVA) wurde Mitte 2004 gegründet.<br />

Ihr gehören heute 27 EU-Mitgliedstaaten an; die Schweiz hat vor rund<br />

drei Jahren eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit der EVA abgeschlossen.<br />

Die Ziele sowie die Hauptaufgaben der Agentur scheinen zweckmässig.<br />

Sie bearbeitet gegenwärtig verschiedene Projekte mit erkanntem Handlungsbedarf<br />

sowie erheblichem Zukunftspotenzial. Bei der praktischen Um set zung<br />

hapert es jedoch; die Schweiz hat sich bisher nicht eingebracht.<br />

Peter Müller, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Mit Beschluss des EU-Ministerrats vom<br />

12. Juli 2004 wurde die Europäische Verteidigungsagentur<br />

(EVA) mit Sitz in Brüssel<br />

gegründet (European Defence Agency,<br />

EDA). Mitglieder sind heute 27 der 28<br />

EU-Staaten. Einzig Dänemark steht abseits;<br />

es will seine militärische Sicherheitspolitik<br />

ausschliesslich im Rahmen<br />

der NATO verfolgen. Der EVA wurden<br />

folgende Hauptaufgaben übertragen:<br />

• Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit<br />

der EU;<br />

• Förderung der Rüstungszusammenarbeit<br />

der EU;<br />

• Stärkung der industriellen und technischen<br />

Verteidigungsbasis;<br />

Organigramm der Europäischen<br />

Verteidigungsagentur EVA.<br />

Grafik: EVA<br />

• Schaffung eines wettbewerbsfähigen eu -<br />

ropäischen Marktes für Verteidigungsgüter;<br />

• Förderung von Forschungsprojekten.<br />

Konkrete Stichworte dazu sind beispielsweise:<br />

Koordination der Rüstungsaktivitäten,<br />

abgestimmter Fähigkeitsaufbau,<br />

Angleichung von Standards, gemeinsame<br />

Beschaffungen und Ausbildungen,<br />

Verbesserung der Effektivität der Forschung,<br />

gegenseitiger Marktzugang sowie<br />

Durchsetzung von Transparenz und<br />

Wettbewerb bei nationalen Rüstungsbeschaffungen.<br />

Mittels dieser engeren Zusammenarbeit<br />

sollen die Rüstungsgelder<br />

effizienter genutzt, Überkapazitäten vermieden<br />

und Synergien ausgeschöpft werden.<br />

Die EVA untersteht direkt der Hohen<br />

Vertreterin der EU für Aussen- und Si-<br />

cherheitspolitik (seit <strong>01</strong>.11.2<strong>01</strong>4 Federica<br />

Mogherini; früher Catherine Ashton). Sie<br />

führt das Entscheidungsorgan der EVA,<br />

nämlich den sogenannten Lenkungsausschuss,<br />

welchem unter anderem Vertreter<br />

der Verteidigungsministerien aller 27<br />

teilnehmenden EU-Mitglieder angehören.<br />

Die EVA selber wird geleitet durch<br />

Claude-France Arnould. Ihr unterstehen<br />

gegenwärtig rund 130 Mitarbeitende<br />

in einer recht komplexen Organisationsstruktur.<br />

Pragmatische<br />

Zusammenarbeit<br />

Die Kooperation zwischen den ein -<br />

zelnen Mitgliedstaaten ist ausgesprochen<br />

pragmatisch geregelt. Die EVA spricht<br />

selber von einem «à la carte»-Prinzip: Jeder<br />

Mitgliedstaat entscheidet autonom<br />

und gestützt auf seine nationalen Bedürfnisse,<br />

an welchen Projekten der EVA er<br />

teilnehmen will. Projekte können «bottom<br />

up» durch mindestens zwei Mitgliedstaaten<br />

wie auch «top down» durch die Agentur<br />

selbst initiiert werden (mit dem Ziel,<br />

dass möglichst viele oder gar alle mitmachen).<br />

Aktuell werden knapp über 100<br />

Einzelprojekte mit jeweils 2 bis 27 Teilnehmenden<br />

bearbeitet. Die Finanzierung<br />

der Agentur erfolgt über jährliche Mitgliederbeiträge;<br />

diese sind abgestuft nach<br />

dem nationalen Bruttosozialprodukt der<br />

einzelnen Länder.<br />

Die Schweiz hat sich bereits vor län -<br />

gerer Zeit entschlossen, mit der EVA zusammenzuarbeiten:<br />

Am 12. März 2<strong>01</strong>2<br />

verabschiedete der Gesamtbundesrat ein<br />

sogenanntes «Administrative Arrangement»<br />

zur Regelung der Rüstungszu -<br />

sammenarbeit mit der Europäischen<br />

Ver teidigungsagentur. Norwegen hat bereits<br />

2006 eine solche Vereinbarung mit<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

35


Wirtschaft<br />

der EVA unterzeichnet, 2<strong>01</strong>3 folgte Serbien.<br />

Diese Vereinbarungen mit Nicht-<br />

EU-Staaten regeln den Informationsaustausch,<br />

setzen den organisatorischen Rahmen<br />

und öffnen die Möglichkeiten, an<br />

konkreten Projekten und Programmen<br />

der EVA mitzuwirken. Wichtig war der<br />

Schweiz von Anfang an, dass die Vereinbarung<br />

rechtlich nicht bindend ist; es besteht<br />

folglich weder ein Zwang zum Informationsaustausch<br />

noch zur Teilnahme<br />

an bestimmten Projekten. Somit gilt das<br />

«à la carte»-Prinzip der EVA uneingeschränkt<br />

auch für unser Land. Wichtig<br />

ist ferner, dass einzelne Firmen direkt<br />

an konkreten Projekten teilnehmen können;<br />

dies stärkt den Wirtschaftsstandort<br />

Schweiz.<br />

Einzige Eintrittspforte für die Schweiz<br />

ist ein neuer Beschluss durch den Gesamtbundesrat,<br />

sobald das erste Zusammenarbeitsprojekt<br />

unterzeichnet werden<br />

soll; später ist die Verwaltung relativ autonom.<br />

Diese Schwelle musste seinerzeit<br />

aus politischen Gründen, namentlich auf<br />

Druck des EDA, eingeführt werden.<br />

Viel Administration,<br />

wenig Inhalt<br />

Führt man sich vor Augen, welch grossen<br />

und grundsätzlich erstrebenswerten<br />

Zielfächer die EVA verfolgt und studiert<br />

man das Respekt erheischende Orga -<br />

nigramm, dann will das Budget irgendwie<br />

nicht dazu passen: Nach anfänglicher<br />

sachter Steigerung stagniert das jährliche<br />

Budget seit 2<strong>01</strong>0 unverändert bei rund<br />

30,5 Mio. Euro. Dieser unerwartet, um<br />

nicht zu sagen erschreckend tiefe Betrag<br />

ist darüber hinaus in dreierlei Hinsicht<br />

höchst bemerkenswert:<br />

• Administrationsüberhang: Lag der Anteil<br />

der Personal-, Miet- und andern<br />

Sachaufwendungen 2<strong>01</strong>3 bereits bei<br />

76%, so stieg er 2<strong>01</strong>4 auf voraussichtlich<br />

über 79%. Man könnte somit<br />

auch boshaft behaupten, die EVA beschäftige<br />

sich hauptsächlich mit sich<br />

selbst;<br />

• Sinkende «Investitionsausgaben»: Das<br />

sogenannte «operational budget» be -<br />

inhaltet sämtliche Projekt- und Programmkosten<br />

und deckt somit die<br />

Ausgaben der rund 100 laufenden Projekte<br />

ab. Nach einem Höchststand im<br />

Jahre 2<strong>01</strong>1 mit 8,5 Mio. Euro sinkt es<br />

kontinuierlich auf heute voraussichtlich<br />

noch 6,4 Mio. Euro. Das Problem<br />

der steigenden Betriebskosten zulasten<br />

der Investitionskosten beschäftigt folglich<br />

auch die EVA;<br />

• Kreditreste: Die EVA schöpfte 2<strong>01</strong>3<br />

ihr Budget um rund 0,83 Mio. Euro<br />

nicht aus. Dies entspricht einem Anteil<br />

von zirka 2,8% am Gesamtbudget.<br />

Die Tendenz gegenüber den Vorjahren<br />

ist deutlich steigend. Man kann zu diesen<br />

Kreditresten stehen wie man will;<br />

aber man wird automatisch an die diesbezüglichen<br />

hitzigen Diskussionen in<br />

der Schweiz erinnert.<br />

Analysiert man die «Investitionsausgaben»<br />

noch etwas näher, dann stellt man<br />

Folgendes fest: 7,44 Mio. Euro mussten<br />

2<strong>01</strong>3 auf 1<strong>02</strong> laufende Projekte verteilt<br />

werden. Nur rund ein Viertel aller Projekte<br />

überschritten den Betrag von je<br />

Interview mit C.-F Arnould am 06.11.2<strong>01</strong>4 anlässlich<br />

der Industrieorientierung/STA-Herbstveranstaltung 2<strong>01</strong>4<br />

Claude-France Arnould (Frankreich) ist seit dem 17.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>1 Chief<br />

Executive der Europäischen Verteidigungsagentur. Sie hat davor<br />

mehrere Stellen im Bereich Verteidigung der EU innegehabt,<br />

insbe sondere die Leitung des Crisis Management and Planning<br />

Directorate (CMPD) im Generalsekretariat des Rates der Euro -<br />

päischen Union. Arnould begann ihre berufliche Karriere im<br />

fran zösischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Sch<br />

Peter Schneider: Was betrachten Sie als<br />

den bisher grössten Erfolg der Europäischen<br />

Verteidigungsagentur?<br />

Claude-France Arnould: Im Bereich Luftwaffen<br />

und Luftraum wurden grosse Fortschritte<br />

gemacht, insbesondere in den<br />

Bereichen Ausbildung, gemeinsamer zivilmilitärischer<br />

Luftraum und Zertifizierungen.<br />

Das Satellitennavigationssystem Galileo<br />

ist ein Beispiel eines erfolgreichen<br />

Projektes. Die Agentur arbeitet hier, wie in<br />

allen ihren Tätigkeitsbereichen, auf zwei<br />

Ebenen:<br />

Kurzfristig geht es darum, die Mitgliedstaaten<br />

«à la carte» mit Expertenwissen zu unterstützen,<br />

Synergien auszuschöpfen.<br />

Längerfristig sollen gemeinsame Projekte<br />

zu neuen Generationen von einheitlichen<br />

Kampfmitteln führen, um damit einerseits<br />

die Technologien auszuschöpfen, die<br />

Entwicklungs- und Herstellkosten zu optimieren<br />

und andererseits den anderen grossen<br />

Anbietern gegenüber konkurrenzfähig<br />

zu bleiben. Von besonderem Interesse sind<br />

etwa die nächste Generation von sicheren<br />

Kommunikationssatelliten und eine gemeinsame<br />

Aufklärungsdrohne. In anderen Bereichen<br />

(Kampfflugzeuge, Kampffahrzeuge)<br />

sind die nationalen Barrieren nach wie vor<br />

sehr hoch.<br />

Mit der Schweiz besteht seit 2<strong>01</strong>2 ein<br />

«Administrative Arrangement», trotzdem<br />

ist bis heute kein Projekt in der Schweiz zu<br />

Stande gekommen. Was muss die Schweiz<br />

tun?<br />

Die Einladung, die ich von der Schweiz erhalten<br />

habe, ist ein wichtiger Schritt. Ich<br />

werde nebst Bundesrat Ueli Maurer die<br />

Spitzen der Armee und der Rüstungsindustrie<br />

treffen können. Es geht darum,<br />

gemeinsam abzuklären, welche Angebote<br />

der EDA für die Schweiz interessant sein<br />

könnten. Im Vordergrund stehen dabei<br />

Ausbildungsmittel und Simulatoren.<br />

36<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Wirtschaft<br />

100000 Euro. Teuerstes Vorhaben war<br />

2<strong>01</strong>3 eine Demonstration zum sicheren<br />

C2 Data Link via Satelliten für integrierte<br />

unbemannte Luftfahrzeuge (0,6 Mio.<br />

Euro), günstiges Projekt ein Presseausflug<br />

nach Zaragoza im Rahmen der EATT<br />

2<strong>01</strong>3 (72 Euro). Das zeigt nicht nur die<br />

Vielzahl der laufenden Projekte, sondern<br />

auch deren extreme Variabilität. Möglicherweise<br />

ist dies eine Konsequenz aus<br />

dem «à la carte»-Prinzip der EVA.<br />

Attraktive Themen,<br />

interessante Partner<br />

Jahresbudgets der EVA (in Mio Euro)<br />

Gedankenanstoss<br />

Warum kann das erfolgreiche schweizerische<br />

Prinzip der Stützpunktfeuerwehren<br />

nicht auch auf die internationale Zusammenarbeit<br />

im Armee- und Rüstungsbereich<br />

übertragen werden?<br />

Die EVA verfolgt mehrere beachtenswerte<br />

strategische Zukunftsprojekte. Als<br />

Beispiele seien genannt: Einheitlicher<br />

europäischer Luftraum (Sicherheit und<br />

Betrieb; Harmonisierung der zivilen und<br />

militärischen Vorschriften; Programm<br />

SESAR), Drohnen beziehungsweise unbemannte<br />

Flugzeuge (Zertifizierung, Einsatz<br />

im zivilen Luftraum, Harmonisierung<br />

der Ausbildung und des Einsatzes),<br />

Lufttüchtigkeit der militärischen Flugzeuge<br />

(einheitliche Standards und Zertifizierung,<br />

Informationsaustausch im Rahmen<br />

des Forums MAWA (Military Airworthiness<br />

Authorities Forum), Training<br />

der Helikopterbesatzungen (Interoperabilität,<br />

Einsatz unter erschwerten Bedingungen),<br />

Munitionssicherheit, Satellitenkommunikation<br />

und Cyber Defence. Zu<br />

all diesen (und weiteren) Themen lädt<br />

Claude-France Arnould die Schweiz ausdrücklich<br />

dazu ein, sich in die EVA einzubringen<br />

und projektbezogen mitzuarbeiten.<br />

Die durch den Bundesrat 2<strong>01</strong>0 ver -<br />

abschiedete Rüstungspolitik für das VBS<br />

würde eine Zusammenarbeit nahelegen:<br />

So steht dort beispielsweise, es sei auf<br />

Eigenentwicklungen zu verzichten, die<br />

Wirtschaftlichkeit rüstungsrelevanter Aktivitäten<br />

sei zu verbessern, der Zugang zu<br />

neuen Technologien zu fördern und vermehrt<br />

internationale Kooperationen anzustreben.<br />

Die schrumpfenden nationalen<br />

Verteidigungsbudgets, die nötige Bündelung<br />

der Kräfte und die fast gebieterische<br />

Fähigkeit zur Interoperabilität sind<br />

handfeste Gründe für eine vermehrte Kooperation.<br />

Die Signale stünden somit allseits<br />

auf Grün. Und trotzdem: Seit nunmehr<br />

rund drei Jahren hat die Schweiz<br />

mit der EVA kein einziges Projekt in Gang<br />

gebracht. Das wirft Fragen auf.<br />

Ungeeignete<br />

Rahmenbedingungen<br />

Es gibt bekanntlich immer unzählige<br />

Gründe, etwas gerade nicht zu tun und<br />

folglich lieber zuzuwarten: Die nationalen<br />

Planungen sind zeitlich, inhaltlich<br />

und finanziell nicht aufeinander abgestimmt.<br />

Es ist auf die Integration in bestehende<br />

Systeme zu achten. Der nationale<br />

Markt geniesst aus wirtschaftspo li -<br />

tischen Überlegungen Vorrang. Der mi -<br />

litärische Masterplan erfährt aus finanz -<br />

politischen Gründen fortlaufend Korrek -<br />

turen. Man will aus sicherheits- und neutralitätspolitischen<br />

Gründen möglichst<br />

autonom bleiben. Das ist bloss eine Auswahl<br />

der gängigsten Killerargumente. Sie<br />

sind allesamt nicht neu; und sie waren<br />

schon bei Unterzeichnung des «Administrative<br />

Arrangements» bekannt. Also<br />

können sie eigentlich nicht aufgeführt<br />

werden.<br />

Hinzu kommen zwei grundsätzliche<br />

Knacknüsse: Zum einen bastelt unsere<br />

Verwaltung gegenwärtig mit unzähligen<br />

Geburtswehen und zeitlichen Verzögerungen<br />

an der Sicherheitsrelevanten Technologie-<br />

und Industriebasis der Schweiz<br />

(STIB); gleichzeitig will die EVA ein analoges<br />

Projekt auf europäischer Ebene umsetzen,<br />

nicht zuletzt, um von aussereuropäischen<br />

Monopolisten im Rüstungsbereich<br />

unabhängiger zu werden. Da bahnen<br />

EVA, Jahresbericht<br />

Ausgaben 2009 2<strong>01</strong>0 2<strong>01</strong>1 2<strong>01</strong>2 2<strong>01</strong>3 2<strong>01</strong>4<br />

Personal-/Sachaufwand 21,561 22,131 22,031 22,531 23,098 24,131<br />

Projekt-/Programmaufwand 8,000 8,400 8,500 8,000 7,443 6,400<br />

Total 29,561 30,531 30,531 30,531 30,531 30,531<br />

sich Zielkonflikte zwischen der Schweiz<br />

und der EVA an; zumindest besteht erheblicher<br />

Koordinationsbedarf. Zum andern<br />

will die EVA die einzelnen nationalen<br />

Beschaffungsmärkte zugunsten eines<br />

europäischen Rüstungsmarkts öffnen und<br />

transparenter gestalten. Dem steht die aktuelle<br />

Forderung von Bundesrat Maurer<br />

gegenüber, Rüstungsgüter künftig «vorzugsweise<br />

in der Schweiz zu beschaffen».<br />

Entsprechend soll auch das Bundesgesetz<br />

über das öffentliche Beschaffungswesen<br />

(BöB) nächstens angepasst werden. Da<br />

öffnen sich weitere Zielkonflikte zwischen<br />

der EVA und der Schweiz. Bisher wurde<br />

dazu geschwiegen. Es fehlt in unserer Verwaltung<br />

eine klare politische Gesamtsicht<br />

mit entsprechenden Vorgaben.<br />

Schliesslich ist unbestritten, dass die<br />

EVA momentan unzählige «kleine Brötchen<br />

bäckt», namentlich im Forschungsund<br />

Entwicklungsbereich. Es ist nicht<br />

stufengerecht, dass der Gesamtbundesrat<br />

zum wirklichen Start der Zusammenarbeit<br />

mit der EVA ein solches Projekt genehmigen<br />

muss. Aber es ist auch wenig<br />

nachvollziehbar, weshalb sich die Ver -<br />

waltung vor einem solchen Bundesratsbeschluss<br />

irgendwie zu fürchten scheint.<br />

Von den wirklich grossen Brocken wie gemeinsamen<br />

Rüstungsbeschaffungen und<br />

internationaler Arbeitsteilung bei Unterhalt/Instandhaltung<br />

ist die EVA noch meilenweit<br />

entfernt.<br />

Ein mutiges Zeichen setzen<br />

Deshalb: Echte Initiative auf Schweizer<br />

Seite mit aktiver Einbindung unserer<br />

nationalen Rüstungsindustrie tut not.<br />

Andernfalls wird die Verwaltung vollends<br />

unglaubwürdig, wenn sie trotz zwei vollamtlichen<br />

Personen, welche «nur» zugunsten<br />

der Zusammenarbeit mit der EVA<br />

beschäftigt werden, während dreier Jahre<br />

kein konkretes Projekt zustande gebracht<br />

hat.<br />

Das grösste Dilemma – dem sich auch<br />

die Europäische Verteidigungsagentur stellen<br />

muss – hat die Deutsche Bundeszentrale<br />

für Politische Bildung (bpb) wie folgt<br />

treffend formuliert: «Obwohl die Vorteile<br />

einer rationalisierten und wettbewerbsfähigen<br />

europäischen Rüstungsindustrie<br />

auf der Hand liegen, stellen nationale<br />

Egoismen im hochsensiblen Bereich der<br />

Verteidigungspolitik immer wieder ein<br />

Hindernis dar.» Falls auch unser Land davon<br />

betroffen ist, müssten wir die Zusammenarbeitsvereinbarung<br />

mit der EVA<br />

wohl ehrlicherweise still beerdigen. ■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

37


Luftwaffe<br />

Der Einsatz macht uns stark<br />

Mit «ALCEO» stand die Schweizer Luftwaffe im Dezember 2<strong>01</strong>4 zum dritten<br />

Mal im gleichen Jahr für den Konferenzschutz im Einsatz. Die grössten<br />

Herausforderungen im Rahmen des OSZE-Ministerrats treffens in Basel<br />

waren für die Luftwaffe das anspruchsvolle Wetter und ein umfassendes<br />

Dispositiv mitten im Dreiländereck.<br />

Christian Trottmann<br />

Es ist ein ungewohntes Bild. Nur wenige<br />

Meter neben der stark befahrenen<br />

Hauptstrasse steht im baslerischen Riehen<br />

eine komplette Feuereinheit der M Flab<br />

Bttr 34/2 zur bodengestützten Luftverteidigung<br />

(BODLUV) bereit. Das Dispositiv<br />

im Raum Basel besteht aus drei<br />

Sensoren sowie einem Effektor. Fliegt ein<br />

Luftfahrzeug unerlaubterweise in den vom<br />

Bundesrat eingeschränkten Luftraum ein,<br />

wird es vom Feuerleitgerät detektiert und<br />

kann auf Geheiss des Chief Air Defense<br />

(CAD) in der Einsatzzentrale Luftver -<br />

teidigung (EZ LUV) in Dübendorf und<br />

TAFLIR-Standort: Der Operation Guard hat das<br />

Luftlagebild stets unter Kontrolle.<br />

auf Befehl des verantwortlichen Bundesrats<br />

als Ziel zugewiesen werden. In der<br />

EZ LUV laufen sämtliche Fäden zusammen.<br />

Während «ALCEO» überwachen<br />

zwei CAD rund um die Uhr das<br />

Luftlagebild. Verschiedenste Nachrichten -<br />

posten und ein Taktisches Fliegerradar<br />

(TAFLIR) tragen zur Verdichtung dieses<br />

Recognized Air Picture (RAP) bei.<br />

Fünfzig Meter Sicht<br />

Von der TAFLIR-Station irgendwo im<br />

Raum Basel sollte man beste Sicht auf<br />

das Konferenzzentrum haben. Doch am<br />

3.Dezember 2<strong>01</strong>4 liegt der Nebel tief. Das<br />

Dispositiv ist kaum zu orten, die Sichtweite<br />

beträgt knappe 50 Meter. Mit Stacheldraht<br />

ist die ganze Anlage grossräumig<br />

eingezäunt und wird ununterbrochen von<br />

einer Zwei-Mann-Patrouille überwacht.<br />

Im abgedunkelten Container beobachtet<br />

der Operation Guard aufmerksam das aktuelle<br />

Luftlagebild und meldet besondere<br />

Ereignisse, detektiert vom allwettertauglichen<br />

TAFLIR, umgehend dem CAD nach<br />

Dübendorf. Draussen dröhnt das 140 kW-<br />

Aggregat der Anlage.<br />

Geforderte Luftwaffe<br />

Auch in der Luft wird Basel geschützt.<br />

Von Payerne aus starten jeweils zwei F/A-<br />

18 Hornet, um im oberen Luftraum auf<br />

Flight Level 250 (ca. 7,6 Kilometer) die<br />

Combat Air Patrol (CAP) zu fliegen. Für<br />

den Einsatz «ALCEO» mussten zur Kapazitätserweiterung<br />

zudem kurzfristig drei<br />

38<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Hornets aus der Übung «Nightway» in<br />

Norwegen abgezogen werden. Als hätte die<br />

Einsatzführung die anspruchsvolle Wetterlage<br />

vorausgesehen, kommt die weitsichtige<br />

Eventualplanung bezüglich geeigneter<br />

Alternativflugplätze bereits am zwei -<br />

ten Einsatztag zum Tragen. Als erstes muss<br />

Meiringen, dann Emmen und kurz darauf<br />

sogar noch Sion als Ausweichflugplatz für<br />

den Jet-Betrieb aktiviert werden.<br />

Basel: Von hier aus operiert die Luftwaffe zusammen mit den<br />

fliegenden Einsatzleitern der Polizei.<br />

Im mittleren Luftraum kreisen jeweils<br />

zwei unbewaffnete PC-7; sie sind bereit,<br />

im Falle eines unerlaubten Einflugs<br />

in die eingeschränkte Zone einzugreifen.<br />

Erstmals überhaupt wird bei «ALCEO»<br />

im untersten Luftraum das Verfahren des<br />

Air Policing On Helicopter (APOH) angewendet.<br />

Das APOH-Verfahren wird<br />

gegenwärtig in der Schweiz eingeführt<br />

und stammt aus Frankreich. Dort steht<br />

in Paris während 365 Tagen rund um die<br />

Uhr ein Geschwader<br />

mit zehn Eurocopter<br />

einsatzbereit, um den<br />

Luftraum über Paris<br />

zu schützen. An Bord<br />

befindet sich jeweils<br />

ein Schütze der Spezialkräfte<br />

der Armée<br />

de l’Air. Bei «ALCEO»<br />

sind es Scharfschützen<br />

der Spezialkräfte<br />

der Schweizer Armee. Sie haben im<br />

eingeschränkten Luftraum den Auftrag,<br />

gegenüber langsam fliegenden Objekten<br />

wie beispielsweise Helikoptern oder Ultraleicht-Flugzeugen<br />

nötigenfalls zu intervenieren.<br />

Zudem stellt die Schweizer<br />

Luftwaffe zu Gunsten der Kantonspolizei<br />

Basel-Stadt die Konvoi-Transporte<br />

und VIP-Begleitungen von völkerrechtlich<br />

geschützten Personen aus der Luft<br />

sicher.<br />

Luftpolizeidienst: Training eines Abfang -<br />

manövers durch eine F/A-18 Hornet,<br />

hier unbewaffnet (Symbolbild). Bilder: VBS<br />

Partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit<br />

Auch ein Verbindungsmann der Kantonspolizei<br />

Basel-Stadt hat sich im AOC<br />

Dübendorf einquartiert. Er bildet das<br />

Bindeglied zwischen der Gesamteinsatzleitung<br />

der Polizei und der Luftwaffe.<br />

Namentlich unterstützt er die taktische<br />

Entscheidungsfindung, tauscht sich regelmässig<br />

mit der nachrichtendienstlichen<br />

A2-Zelle sowie mit den Kollegen der deutschen<br />

und französischen Polizei aus. Deren<br />

Aufgabe ist es, zusammen mit dem CAD<br />

in der EZ LUV, die grenzüberschreitende<br />

Koordination der Luftverteidigung sicherzustellen.<br />

Um sich selbst ein Bild dieser<br />

engen Zusammenarbeit machen zu kön-<br />

Divisionär Bernhard Müller, welches Fazit<br />

ziehen Sie aus dem Einsatz «ALCEO»?<br />

Die Luftwaffe hat ihren Auftrag erfüllt und<br />

die angewendeten Verfahren haben sich<br />

bewährt. Auch die enge Zusammenarbeit<br />

mit den deutschen und französischen Kol -<br />

legen sowie der umfassende Luftwaffenverbund<br />

zwischen Boden und Luft funk tio -<br />

nierten einwandfrei. «ALCEO» war insbe son -<br />

dere bezüglich der Operationen in einem<br />

äusserst komplexen Luftraum im Dreiländereck<br />

ein sehr anspruchsvoller Einsatz.<br />

Welche Konsequenzen ergaben sich aus<br />

der sehr anspruchsvollen Wetterlage?<br />

Der Einsatz war durch eine hartnäckige<br />

Hochnebellage gekennzeichnet, welche<br />

sich jeweils zu Bodennebel entwickelt hat.<br />

Dies beeinträchtigte die fliegerischen Operationen<br />

sehr stark und führte kurzfristig zu<br />

Planänderungen. So musste beispielsweise<br />

aufgrund des Wetters ein VIP-Transport abgesagt<br />

werden. An dieser Stelle ist zu erwähnen,<br />

dass unsere Eventualplanungen umfassend<br />

waren und sich durchwegs bewährt<br />

haben. Gleichzeitig verlangte diese Situation<br />

aber auch eine äusserst hohe Flexibilität<br />

seitens der involvierten Flugplatzkommandi.<br />

Abschliessend sei gesagt, dass der<br />

Flugbetrieb angesichts dieser speziellen<br />

Wettersituation nur dank dem Flugplatz Sion<br />

aufrechterhalten werden konnte.<br />

Welche Bedeutung hat der Einsatz «ALCEO»<br />

aus Sicht der Luftwaffe?<br />

Solche Konferenzschutz-Einsätze dienen<br />

unter anderem zur Verifikation von Konzepten<br />

sowie Prozessen und fördern die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit. Sie<br />

geben aber auch Anstoss für Innovationen<br />

bezüglich taktischer Führung, für<br />

die Entwicklung von Einsatzverfahren und<br />

neuer Fähigkeiten wie beispielsweise das<br />

Air Policing On Helicopter im Luftpolizeidienst.<br />

Erstmals gelang es uns damit, auch<br />

den Helikopter als Mittel gegen langsam<br />

fliegende Flugobjekte einzusetzen. Einsät -<br />

ze wie «ALCEO» sollen zudem das Zusammenwirken<br />

und die Ausrichtung aller Fähigkeiten<br />

in der Luft auf ein Ziel ausrichten<br />

und damit die Sicherheit eines Grossanlasses<br />

wie die OSZE-Ministerratstagung<br />

durch die Luftwaffe garantieren.<br />

An dieser Stelle danke ich allen Luftwaffen-Angehörigen<br />

für den gezeigten Willen<br />

zur umfassenden Auftragserfüllung und<br />

gratuliere zum Erfolg.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

39


Jubiläumsshow<br />

17.–25. Juli 2<strong>01</strong>5<br />

Tickets<br />

www.baseltattoo.ch<br />

+41 61 266 1000<br />

und Ticketcorner<br />

nen, besuchte der Stellvertreter des Kommandeurs<br />

Zentrum Luftoperationen, Br<br />

Bernhard Schulte, das AOC. Beeindruckt<br />

war er insbesondere von der Symbiose, wie<br />

er sagte, zwischen Profi- und Miliz-Armeeangehörigen.<br />

Nebel erschwert Operationen<br />

Nebel dominiert auch auf dem Luftwaffen-Nachrichtenposten<br />

in Hofstetten.<br />

Eigentlich würde man von hier direkt auf<br />

die An- und Abflugschneise der Pisten 15<br />

bzw. 33 des Flughafens Basel-Mulhouse<br />

sehen. Doch zurzeit können ausschliesslich<br />

Horchmeldungen abgesetzt werden.<br />

Die aktuelle Wetterlage lässt es nicht zu,<br />

Luftfahrzeuge wie üblich bis 2000 Meter<br />

über Grund zu identifizieren. Einzig die<br />

Flugrichtung ist auszumachen, nicht aber<br />

der Flugzeugtyp – eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Eingespeist werden die Meldungen<br />

via DIDATU-System (Digitale Daten<br />

Übermittlung) ins FLORAKO, was für<br />

das militärische Radarsystem steht. Die<br />

Be obachtungsmeldungen der verschiedenen<br />

Nachrichtenposten im Raum Basel<br />

tragen somit zum verdichteten Luftlagebild<br />

bei. Für den CAD eine äusserst wertvolle<br />

Ergänzung, nebst den Informationen<br />

aller anderen Beteiligten innerhalb<br />

des gesamten Luftwaffen-Sensorverbunds.<br />

In Basel, auf einem Fussballfeld beim<br />

Stadion St. Jakob, befindet sich der Helikopterlandeplatz.<br />

Es ist ein beeindruckendes<br />

Dispositiv, inmitten der Stadt. Hier<br />

treten Polizei und Luftwaffe ihren gemeinsamen<br />

Einsatz an. Schulter an Schulter<br />

Kurz vor Briefing: Divisionär Bernhard Müller,<br />

Chef Einsatz Luftwaffe (rechts), im Gespräch<br />

mit Oberst i Gst Peter Bruns, Chef AOC.<br />

bilden die Helikopter-Crews und die fliegenden<br />

Einsatzleiter (FEL) der Polizei ein<br />

eingespieltes Team. Die gesamte Umzäunung<br />

ist mit Sensoren ausgerüstet. Wird<br />

versucht, auf das temporär militärische<br />

Gelände einzudringen, löst dies sofort<br />

Alarm aus. Interveniert wird dann durch<br />

die Inf Kp 19/1, unterstützt durch Hundeführer<br />

mit speziell ausgebildeten Wachhunden.<br />

Zusätzlich sind an allen neu -<br />

ralgischen Punkten des Tagesstandortes<br />

Basel Passiv-Infrarot-Kameras installiert.<br />

Tag und Nacht werden sämtliche Bewegungen<br />

auf dem Areal überwacht.<br />

Fliegerabwehr mit Stadt-Flair<br />

In Riehen geht es nach rund eintägiger<br />

Aufbau- und einwöchiger Vorbereitungszeit<br />

nun für die einsatzerfahrene, rund<br />

30-köpfige Truppe darum, sich für den<br />

scharfen Schuss bereitzuhalten. Der Kanonier<br />

bringt seine allwettertaugliche Flab<br />

Kanone 63/12 in Stellung. In zwei Schichten<br />

sind die Geschütze rund um die Uhr<br />

besetzt.<br />

■<br />

Oberstlt<br />

Christian Trottmann<br />

C Komm Stab Kdo Ei LW<br />

Zürich Tourismus<br />

8180 Bülach<br />

Hauptsponsoren


Luftwaffe<br />

Brevetierung der Pilotenklasse 08<br />

Zwölf neue Militärpiloten wurden nach Absolvierung eines<br />

strengen Auswahlverfahrens und einer fünfjährigen Ausbildung<br />

im Rahmen einer würdigen Feier in Weggis brevetiert.<br />

Jürg Studer, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Oberleutnant Kneubühler erhält das Pilotenbrevet.<br />

Am 9. Dezember 2<strong>01</strong>4 begrüsste der<br />

Kommandant der Pilotenschule der Luftwaffe<br />

85 (Kdo Pil S 85) die Anwesenden<br />

der Brevetierungsfeier mit den Worten:<br />

«Träume haben Flügel». Er erinnerte daran,<br />

dass für die heutigen Pilotenanwärter<br />

der Besitz eines eigenen Flugzeuges<br />

nicht mehr vorteilhaft wirke, wie dies<br />

vor 100 Jahren der Fall gewesen sei. Fliege<br />

risches Talent, Kapazität zur Bewäl -<br />

tigung der Informationsflut,<br />

Fle xi bilität und überdurchschnittliches<br />

räum li -<br />

ches Vorstellungsvermögen<br />

seien Voraussetzung zum Bestehen<br />

der fünf Jah re dauernden<br />

Ausbildung. Leider<br />

hätten trotz vorgängigem,<br />

strengem Auswahlverfahren<br />

vier Anwärter die Ausbildung<br />

nicht vollenden können.<br />

Er sei aber beeindruckt<br />

von deren menschlicher<br />

Grösse, sie seien alle vier anwesend,<br />

um ihren Kameraden<br />

die Ehre zu erweisen.<br />

Die zwölf erfolgreichen Pilotenanwärter<br />

hätten im<br />

Lauf ihrer Ausbildung etwa 700 Flugstunden<br />

auf PC-7 und PC-21 oder auf EC-<br />

635 absolviert und er danke allen, welche<br />

zum Gelingen der Ausbildung beigetragen<br />

hätten. Er übergebe nun mit gutem<br />

Gefühl zwölf frischgebackene Militärpiloten<br />

dem Chef Einsatz Luftwaffe (C Ei LW),<br />

auf dass dieser sie weiter ausbilden lasse<br />

und in den Fliegerstaffeln einsetze.<br />

Nach einem Zwischenspiel des Brass<br />

Quintetts der Militärmusik RS 16-3, welche<br />

den gesamten Anlass musikalisch untermalte,<br />

übergab der Kdt Pil S 85 den<br />

zwölf frischgebackenen Militärpiloten das<br />

Pilotenbrevet.<br />

Der C Ei LW, Div Bernhard Müller,<br />

erwähnte, dass vor 100 Jahren bereits der<br />

erste Kdt der Fliegertruppen, Hptm i Gst<br />

Theodor Real zusammen mit seinem<br />

Cheffluglehrer Oskar Bider aus etwa 50<br />

Kandidaten die geeignetsten acht Piloten<br />

für die Gründung der Luftwaffe ausgelesen<br />

habe. Die Selektionskriterien hätten<br />

sich seither auf Grund der technologischen<br />

Entwicklung verändert, aber man<br />

suche immer noch nach den Besten. Das<br />

Jahr 2<strong>01</strong>4 hätte der Luftwaffe Licht und<br />

Schatten gebracht. Trotz der verlorenen<br />

Gripen-Abstimmung hätte die Luftwaffe<br />

aber die gestellten Anforderungen erfüllt<br />

und erfolgreich unter anderem die teilweise<br />

gleichzeitig stattfindenden Einsätze<br />

ABACO, ALPA ECO und ALCEO unterstützt.<br />

Die Brevetierung der Pilotenanwärter<br />

sei ein Zeichen des Vertrauens,<br />

bedeute für diese aber auch eine Verantwortung<br />

zur Auftragserfüllung bei gleichzeitiger<br />

Risikobeurteilung. Er erwarte Lo -<br />

yalität und Einsatz zu Gunsten des Landes<br />

und wünsche allen bei der folgenden<br />

Umschulung auf F/A-18 oder Super Puma<br />

viel Erfolg.<br />

Der Nidwaldner Landamman Res<br />

Schmid erinnerte sich an seine eigene<br />

Super Puma und PC-7 TEAM<br />

im gemeinsamen Anflug.<br />

Bilder: <strong>ASMZ</strong><br />

Brevetierung zum Militärpiloten vor genau<br />

35 Jahren und versprach den Jung -<br />

piloten ein anforderungsreiches, interessantes<br />

Berufsleben. Sie würden eine anspruchsvolle<br />

und edle Aufgabe in Angriff<br />

nehmen, welche viel Kraft und Engagement<br />

erfordere. Auch als Profis seien sie<br />

Teil einer immer kleiner werdenden Milizarmee.<br />

Er werde sich dafür einsetzen,<br />

dass diese die nötigen Voraussetzungen,<br />

wie fundierte Ausbildung und vollständige<br />

Ausrüstung zur Erfüllung ihres ver fas -<br />

sungsmässigen Auftrages erhalte. Im Krisenfall<br />

seien 5 Mia. CHF und 100000<br />

Mann ungenügend und man habe in der<br />

jüngsten Vergangenheit gesehen, wie rasch<br />

sich eine Krise entwickeln könne.<br />

Nach seinem Schlusswort dankt der<br />

Kdt Pil S 85 den brevetierten Piloten und<br />

den Fluglehrern für ihr Engagement und<br />

erinnert die frischgebackenen Militärpiloten<br />

daran, dass die Ausbildung weiter<br />

gehe, sie sei nie zu Ende. Er lud die Anwesenden<br />

anschliessend ein, den Darbietungen<br />

des Super Puma Displays und des<br />

PC-7 TEAM beizuwohnen. ■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

41


Höhere Kaderausbildung<br />

Wehende Tüchlein, nasse Augen,<br />

tieftraurige Gesichter<br />

Der Traditionsanlass der HKA vom 2. Dezember 2<strong>01</strong>4 war der Schweizer<br />

Armee im Ersten Weltkrieg gewidmet. Im Gedenken an 1914 beleuch -<br />

teten die Referenten einerseits die Generalswahl, die Mobilmachung<br />

und den Aufmarsch, anderseits das Geschehen aus Sicht der Truppe –<br />

und nicht zuletzt die Reaktion der Bevöl kerung angesichts ihrer<br />

abmarschierenden Soldaten. Der Titel drückt aus, was die Appenzeller<br />

Truppen auf ihrem Marsch nach St.Gallen erfahren haben.<br />

Michael Arnold, Stv. Chefredaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Das Erinnerungsjahr 2<strong>01</strong>4 ist rasch<br />

verflogen, so wie die anfänglichen Pläne<br />

der kriegführenden Mächte von 1914.<br />

Bereits stehen wir in der Schweiz vor dem<br />

vierfachen Erinnerungsjahr 2<strong>01</strong>5. Der<br />

Umgang damit gestaltet sich nicht ohne<br />

Reibungsflächen. Die offizielle Schweiz<br />

tut sich eher schwer damit. Nicht zu übersehen<br />

ist, dass zwischen der eigentlichen<br />

Bedeutung der Ereignisse und der Erinnerung<br />

an diese oftmals gröbere Differenzen<br />

bestehen. Jede Generation ist aufgerufen,<br />

sich damit zu befassen und den<br />

wahren Kern herauszuschälen. Die Suche<br />

nach der historischen Wahrheit ist<br />

dabei genauso wichtig wie das Vorbeugen<br />

gegen anmassende Deutungshoheit<br />

oder Vereinnahmungen aller Art. Richtig<br />

verstandene Erinnerungskultur blendet<br />

nichts aus, weder Unangenehmes, noch<br />

den einfachen betroffenen Menschen.Verstehen,<br />

Mitgefühl und Dankbarkeit angesichts<br />

der Leistungen früherer Generationen<br />

müssen uns wieder mehr aufrütteln.<br />

Denn die Zukunft, die morgen Vergangenheit<br />

sein wird, haben wir zu meistern.<br />

Auch uns wird man dereinst daran messen.<br />

Ein Krieg, den niemand wollte<br />

Viele lesenswerte historische Werke<br />

sind zum 100. Gedenken an den Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs geschrieben<br />

worden. Führende Politiker und Militärs<br />

werden zum Beispiel mit «Schlafwandlern»<br />

verglichen, unfähig die heraufziehende<br />

Katastrophe zu erkennen oder ihr<br />

Einhalt zu gebieten. Und auch vom Fatum<br />

der «Mobilmachung» ist die Rede,<br />

die einmal ausgelöst eine weitgehend politisch<br />

nicht mehr steuerbare militärische<br />

Kettenreaktion auslöste. Der Generalstabschef<br />

der Schweizer Armee, Theophil<br />

Sprecher von Bernegg, hat schon<br />

zehn Jahre vor 1914 vorausgesehen, wie<br />

sich ein Krieg um die Schweiz herum abwickeln<br />

würde – und er hat grundsätzlich<br />

richtig disponiert. Dankbar erinnert sich<br />

die Eidgenossenschaft an ihn, steht seine<br />

Büste doch in der Eingangshalle des Bundeshauses<br />

Ost neben jenen der Generäle.<br />

Kein ursprünglicher Plan der Kriegführenden<br />

ging in Erfüllung, weder im Westen,<br />

noch im Osten. Die Armeen vom<br />

August 1914 waren Ende Jahr grossenteil<br />

ruiniert, festgefahren und in einen Abnützungskrieg<br />

mit ungewissem Ausgang<br />

geworfen worden. Es kam eben anders,<br />

unvorstellbar für die meisten, doch vorausgesagt<br />

von nicht Wenigen, z.B. vom<br />

polnischen Industriellen Jan Bloch: ein<br />

rücksichtsloser, industriell und total geführter<br />

Krieg, der in vier Jahren ganze Landstriche<br />

nachhaltig verwüstete, die interna-<br />

Abmarsch des Appenzeller<br />

Landwehr-Bataillons 161<br />

Nach dem Einrücken am Dienstag, 4. August,<br />

in Teufen und der Vereidigung am<br />

Folgetag durch Landammann Johann<br />

Jakob Tobler marschierte das Bataillon<br />

am Donnerstagmorgen bei strömendem<br />

Regen nach St.Gallen zum Bahnverlad<br />

ab. «Wehende Tüchlein, nasse Augen,<br />

tieftraurige Gesichter an allen Fenstern.<br />

Stumm, ernstgestimmt, stampft – Takt –<br />

Takt – eine Kompanie um die andere<br />

waffenklirrend vorüber», so die Erin ne -<br />

rung des Gefreiten Schwalm aus Heris -<br />

au. Der Einsatz führte die Männer nach<br />

Zernez, von wo aus sie zur Bewachung<br />

der italienischen und österreichischen<br />

Grenze im Gebiet Ofenpass – Münstertal<br />

eingesetzt wurden.<br />

Quelle: vgl. Bildlegende nebenan<br />

tionalen Kräfteverhältnisse zerrüttete und<br />

17 Millionen Soldaten und Zivilisten das<br />

Leben kostete. Nein, diese «Urkatastrophe»<br />

konnte niemand aus Vernunft bewusst<br />

anstreben, erst recht nicht ihre Weiterführung<br />

bis 1945 mit dem desaströsen<br />

Ende durch die beiden Atombomben.<br />

Ein General,<br />

den man nicht wählen will<br />

Dr. Michael Olsansky, Dozent für Militärgeschichte<br />

der Militärakademie an der<br />

ETH, sprach detailliert über die Umstände<br />

der Generalswahl vom 3. August 1914,<br />

zwei Tage nach der Ausrufung der Allgemeinen<br />

Kriegsmobilmachung. Staunend<br />

müssen wir zur Kenntnis nehmen, wie<br />

Bundesrat und Parlament, das eigentlich<br />

zu wählen hatte, in der Stunde der Not<br />

uneinig sind. Ja, wie der Bundesrat es<br />

über verschiedene Wege fertig bringt, die<br />

fast sichere Wahl Theophil Sprechers zugunsten<br />

von Ulrich Wille zu kippen. Messerscharf,<br />

fast wie in einem Kriminalroman,<br />

ging der Referent dem «Wahlpoker»<br />

nach, der schliesslich mit dem Verzicht<br />

Sprechers und der Wahl Willes um<br />

20 Uhr dieses Tages endete. Einiges, was<br />

sich zwischen Bundeshaus und Alpenstrasse<br />

29 in Bern, dem Wohnsitz Sprechers,<br />

abgespielt hat, liegt bis heute im<br />

Dunkeln. Der Generalstabschef schwieg<br />

sich darüber vornehm aus.<br />

Die neue Mobilmachungsverordnung<br />

vom 1. April 1914 bewährte sich bestens.<br />

Sprecher sorgte für eine automatisierte<br />

und dezentralisierte Mobilmachung mit<br />

Korpssammelplätzen, erstmals neben<br />

Sturmläuten und Ausrufung auch mit öffentlichen<br />

Mobilmachungsplakaten und<br />

-zetteln in den Dienstbüchlein der Sol -<br />

daten. Nach Drehbuch der Mobilmachungssektion<br />

musste innert fünf Tagen<br />

42<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Höhere Kaderausbildung<br />

die Marschbereitschaft erreicht werden<br />

und innert weiteren vier Tagen der Aufmarsch<br />

abgeschlossen sein. Eine unglaubliche<br />

Leistung für eine Milizarmee mit<br />

238000 Mann und 75000 Pferden. Gedeckt<br />

von den 256 Landsturmkompanien<br />

Vereidigung des Appenzeller Lw Bat 161 am 5. August 1914<br />

vor dem Zeughaus Teufen (Thomas Fuchs, Mobilmachung<br />

am 4./5. August 1914, Tüüfner Poscht, 8/2<strong>01</strong>4, S.26–27).<br />

bezog die Armee zuerst eine Mobilmachungsaufstellung,<br />

aus der heraus ab dem<br />

12. August eine Konzentration der Kräfte<br />

im Nordwest-Abschnitt der Schweiz erfolgte,<br />

die mehr oder weniger den ganzen<br />

Krieg hindurch bestehen blieb.<br />

Eine Truppe,<br />

die ins Ungewisse marschiert<br />

Dr. Walter Troxler, Bibliothekar der Militärakademie<br />

an der ETH, tauchte die<br />

Zuhörer in die Welt der mobilisierten<br />

Milizsoldaten ein. Am Beispiel des Luzerner<br />

Seetaler Füsilier Bataillons 44 zeigte<br />

er das Einrücken, die Dislokation und<br />

den bald eintretenden Dienstalltag auf.<br />

Bei allen Truppengeschichten fällt immer<br />

wieder der Ernst der Vereidigung auf –<br />

und die Betroffenheit der Bevölkerung,<br />

die von ihren Männern Abschied nehmen<br />

musste. Die 44er marschierten mit vier<br />

Kompanien und einem Sollbestand von<br />

927 Mann, 19 Fuhrwerken und 50 Pferden<br />

im Rahmen der Infante rie bri ga de 10<br />

auf der Luzerner Allmend<br />

vorbei am Brigadekommandant,<br />

den<br />

Behörden und der Bevölkerung.<br />

Ein bewegender<br />

Moment für<br />

al le. Per Eisenbahn<br />

ging’s dann nach Liestal<br />

und zu Fuss weiter<br />

über den Gempen in<br />

den Einsatzraum Reinach.<br />

Nach dem ersten<br />

Einsatz im Baselbiet<br />

mussten die 44er nochmals<br />

sechsmal während<br />

des Krieges einrücken:<br />

Saigne légier, Laufen,<br />

Delsberg, Vallon de St<br />

Imier, Luzern (Streik),<br />

Zürich (Streik).<br />

Die rund 600 Diensttage prägten die<br />

Männer. Immer wieder mussten lange<br />

Märsche bewältigt werden mit 25–30 km<br />

Tagesleistung. Nach dem Ausbau der Stellungen<br />

traten längere Ablösungsdienste<br />

ein, auch Monotonie, die sich nebst dem<br />

Essen auch im endlosen Üben von Taktschritt,<br />

Gewehrgriff und Schiessen niederschlug.<br />

Bei letzterem galt noch der Grundsatz,<br />

dass die Feuerwirkung die beste Deckung<br />

sei… General Wille besuchte die<br />

Luzerner Truppe mehrmals, so auch am<br />

14. Oktober 1914 als Fortifikationswache<br />

auf dem Hauenstein. Oft wird er als<br />

«freundlich dankend» beschrieben. Nicht<br />

zu vergessen: Wichtiger als der General<br />

vor Ort war für die Truppe ihre «Gilberte»;<br />

nicht jene von Courgenay, sondern<br />

die Georgette von Saignelégier.<br />

Eine Armee,<br />

die 1918 anders dastand<br />

1914 rückten die Füsilier Bataillone nur<br />

mit ihren Gewehren und Bajonetten als<br />

Waffen ein. Die Maschinengewehre befanden<br />

sich in den Mitrailleurkompanien<br />

Stufe Division, die Handgranate wurde<br />

erst 1917 breit eingeführt. General Wille<br />

gestand in seinem Bericht über den Aktivdienst<br />

ein, «dass ein Krieg im August<br />

1914 das frühere oder spätere Versagen<br />

vor dem Feinde gebracht hätte». Doch<br />

man lernte rasch dazu, denn zu überwältigend<br />

waren die einschlägigen Erfahrungen<br />

an den Kriegsfronten. Die Uniform<br />

wechselte die Farbe auf das diskretere Feldgrau,<br />

ein Stahlhelm schützte den Kopf,<br />

die Feuerkraft nahm stetig zu, eine Fliegertruppe<br />

wurde gebildet usw. – und die<br />

Taktik passte sich an.<br />

Als Korpskommandant Wildbolz am<br />

20. August 1916 einen Sturmangriff der<br />

44er mitverfolgte, bei welchem offenbar<br />

Maschinengewehre und Handgranaten<br />

zum Einsatz kamen, sah er ein neues<br />

Kampfbild. Grenadiere als Sturmtrupps<br />

ausgerüstet, geschickt die Gräben als Deckung<br />

ausnützend, wirkten mit modernen<br />

Waffen auf feindliche Ziele. Beim<br />

Angriff stürmten Elemente von Bodenwelle<br />

zu Bodenwelle, nutzen diese als<br />

Deckung, wurden dabei durch Feuer unterstützt,<br />

und erneuerten ihren Angriff<br />

bis zum Ziel. Es war klar, dass auch die<br />

Schweiz ihre Anstrengungen verstärken<br />

und auf die modernen Verhältnisse aus -<br />

legen musste. Die Schweizer Armee von<br />

1918 war wie jede andere Armee anders<br />

geworden im Krieg, doch zwei Faktoren<br />

blieben gleich: das grosse Potenzial der<br />

Milizarmee und die anfängliche Schwäche,<br />

die sich aus ihrer mangelnden Bereitschaft<br />

ergibt. Das sollte 1939 nicht<br />

anders sein.<br />

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Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

43


Internationale Nachrichten<br />

Koalitionspolitiker<br />

wollen mehr<br />

Kampfmittel für das Heer<br />

Mit Bezug auf die Ukraine-<br />

Krise und die seit einiger Zeit<br />

feststellbare russische militärische<br />

Aufrüstung verlangen diverse<br />

deutsche Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitiker deutlich<br />

mehr Kampfmittel für die<br />

Heerestruppen. Verlangt werden<br />

vor allem wesentlich mehr<br />

Kampf- und Schützenpanzer.<br />

Die im Zusammenhang mit<br />

der laufenden Bundeswehrreform<br />

angestrebte Höchstzahl<br />

von 225 Kampfpanzern «Leopard2»<br />

und 190 Radschützenpanzern<br />

GTK «Boxer» seien an -<br />

gesichts der aktuellen Sicher-<br />

Deutschland<br />

GTK «Boxer» hat sich zusammen mit der neu en<br />

Kampfausrüstung «Gladiator» im Einsatz in<br />

Afghanistan bewährt. Bild: Rheinmetall<br />

heitslage nicht mehr angemessen.<br />

Zudem sollten die vorhandenen<br />

Kampfpanzer modernisiert<br />

und ein Entwicklungsprogramm<br />

für einen «Leopard 3»,<br />

respektive eine neue Generati -<br />

on von Kampffahrzeugen aufgelegt<br />

werden. Hinter den Kulissen<br />

wird auch bereits über<br />

eine mögliche deutsch-franzö<br />

sische Zusammenarbeit bei<br />

der Entwicklung eines neuen<br />

Kampffahrzeuges (Nachfolger<br />

für die heute im Einsatz stehenden<br />

Kampfpanzer)<br />

spekuliert. Dabei<br />

ist zu vermerken,<br />

dass der französische<br />

Kampffahrzeughersteller<br />

Nexter<br />

und das deutsche<br />

Rüstungsunternehmen<br />

KMW<br />

(Kraus Maffei Wegmann)<br />

bereits im<br />

letzten Jahr eine<br />

Li aison eingehen<br />

wollten.<br />

Die Abgeordneten des deut -<br />

schen Verteidigungsausschusses<br />

setzen sich zudem für eine<br />

rasche Beschaffung weiterer<br />

Sets moderner persönlicher<br />

Ausrüstung des Systems «Infanterist<br />

der Zukunft» ein.<br />

Das System «Gladi ator» für<br />

die Kampftruppen, mit dem<br />

bisher primär die Soldaten in<br />

Afgha nistan ausgerüstet wurden,<br />

beinhaltet unter anderem<br />

Komponenten für einen<br />

besseren Schutz, moderne Be -<br />

obachtungs- und Nachtsichtmittel,<br />

neue Funk- und Elektronikgeräte<br />

sowie moderne<br />

Kampfbekleidung.<br />

Bisher können lediglich 600<br />

Soldaten mit der neuen Ausrüstung<br />

ausgestattet werden.<br />

Frankreich<br />

Schweden<br />

Beschränkte<br />

Einsatzfähigkeit<br />

der Streitkräfte<br />

Die ständigen Militäreinsätze<br />

der französischen Streitkräfte<br />

haben ihren Preis. Im Bericht<br />

des französischen Rechnungshofes<br />

(Cour des Comptes),<br />

der im Herbst letzten Jahres<br />

erschienen ist, wird Zustand<br />

und Instandhaltung bei den<br />

Mitteln aller Teilstreitkräfte kritisiert.<br />

Demnach soll heute nur<br />

knapp die Hälfte der Flugzeuge<br />

der französischen Luftwaffe<br />

einsatzbereit sein. Ein Flugzeug<br />

gilt als einsatzbereit, wenn es<br />

innerhalb von sechs Stunden<br />

eingesetzt werden kann. Im<br />

Jahre 2008 lag die Einsatzbereitschaft<br />

bei den Luftfahrzeugen<br />

der Luftstreitkräfte noch<br />

bei 60 Prozent, inzwischen ist<br />

sie auf 41 Prozent gesunken.<br />

Besonders dramatisch ist die<br />

geringe Bereitschaftsrate bei<br />

den Kampfhelikoptern «Tigre»<br />

sowie bei den Transportflugzeugen,<br />

die durch die laufenden<br />

Einsätze in Afrika stark beansprucht<br />

werden.<br />

Auch bei den Kampfmitteln<br />

des Heeres sieht die Situation<br />

Die laufenden Truppeneinsätze in Afrika haben negative Auswirkungen<br />

auf die Einsatzbereitschaft der französischen Streitkräfte (Abbildung:<br />

Schützenpanzer VBCI in Mali).<br />

Bild: Autor<br />

nicht viel besser aus. Die staatlichen<br />

Rechnungsprüfer weisen<br />

darauf hin, dass die Einsatzbereitschaft<br />

bei den geschützten<br />

und gepanzerten Fahrzeugen<br />

bei etwa 60 Prozent liegt. Früher<br />

lag diese Rate in der Regel<br />

bei über 80 Prozent. Unterdessen<br />

häufen sich auch die Beschwerden<br />

aus der Truppe. So<br />

berichten Soldaten, die in Ma -<br />

li und der Zentralafrikanischen<br />

Republik eingesetzt sind, anonym<br />

über den täglichen Kampf<br />

mit veralteten Einsatzfahrzeugen.<br />

Auch der abgelöste Generalstabschef<br />

des Heeres, General<br />

Ract-Madoux, beschwerte<br />

sich öffentlich über den<br />

Zustand der militärischen Bewaffnung<br />

und Ausrüstung.<br />

Dabei investiert heute die Armée<br />

de Terre mehr Geld als<br />

je zuvor für Wartung und Unterhalt<br />

des Wehrmaterials.<br />

Diese Kosten sind von 4,5<br />

Mrd. Euro im Jahr 2000 auf<br />

6 Mrd. im Jahre 2<strong>01</strong>3 ge -<br />

stiegen. Die Verteidigungsausgaben<br />

sollen aber auch in<br />

diesem Jahr mit 31,5 Mrd.<br />

Euro auf dem etwa gleichen<br />

Niveau wie im Vorjahr beibehalten<br />

werden.<br />

Beschaffung von<br />

deutschen Luftverteidigungssystemen<br />

Die schwedische Armee beschafft<br />

das in Deutschland<br />

durch die Firma Diehl entwickelte<br />

Luftverteidigungssystem<br />

«IRIS-T SLS» (IRIS-T Surface<br />

Luftverteidigungssysteme<br />

«IRIS-T» für das schwedische<br />

Heer<br />

Bild: Diehl<br />

Launched Short Range). Diese<br />

Waffe unterscheidet sich<br />

vom System «IRIS-T SLM»<br />

nur durch den Lenkflugkörper.<br />

Während das System SLS die<br />

unveränderte Luft-Luft-Lenk-<br />

44 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Internationale Nachrichten<br />

waffe «IRIS-T» nutzt, ist der<br />

für das «Medium Range System»<br />

entwickelte Lenkflugkörper<br />

eine leistungsgesteigerte<br />

Version. Er zeichnet sich aus<br />

durch Senkrechtstart für 360<br />

Grad Rundumverteidigung.<br />

Zielaufschaltung des IR-Suchkopfs<br />

während des Fluges nach<br />

Zieleinweisung durch das bodengestützte<br />

Führungs- und<br />

Feuerleitsystem. Das LV-System<br />

«IRIS-T» erlaubt dabei<br />

die gleichzeitige Bekämpfung<br />

mehrerer Ziele selbst in kürzester<br />

Entfernung dank extrem<br />

geringer Reaktionszeiten. Als<br />

weiterer Vorteil ist zu nennen,<br />

dass «IRIS-T SLM» nur 10 Minuten<br />

bis zur Einsatzbereitschaft<br />

nach Einfahrt in die Stellung<br />

braucht. Ein Nachladevorgang<br />

dauert nur etwa 15 Minuten;<br />

das System bietet einen<br />

Rundumschutz bis 40 km Radius.<br />

Das LV-System wurde<br />

modular und plattformunabhängig<br />

aufgebaut, um sich einfach<br />

und schnell in jeden geeigneten<br />

Fahrzeugtyp integrie -<br />

ren zu lassen. Auf standardisierten<br />

Containerrahmen eingebaut<br />

und somit unabhängig<br />

vom Trägerfahrzeug lässt<br />

es sich einfach im Luft-, Seeoder<br />

Landtransport verlegen.<br />

Es ist sowohl mit Transportflugzeugen<br />

C-130 «Herkules»<br />

als auch mit der neuen A400M<br />

luftverlastbar.<br />

Neue schiffgestützte<br />

Marschflugkörper<br />

Das amerikanische Unternehmen<br />

Raytheon wird im Jahre<br />

2<strong>01</strong>5 sowohl die US Navy<br />

als auch die britische Royal<br />

Navy mit Cruise Missiles der<br />

nächsten Generation, mit «To -<br />

mahawk Block IV» ausrüsten.<br />

Marschflugkörper vom Typ<br />

BGM-109 «Tomahawk» werden<br />

seit Jahren von Überwassereinheiten<br />

und von U-Booten<br />

gegen hochwertige und<br />

stark verteidigte gegnerische<br />

Ziele über Distanzen von bis<br />

zu 2000 km eingesetzt. Bei<br />

bisher mehr als 2000 Kampfeinsätzen<br />

und über 500 erfolgreichen<br />

Flugtests haben<br />

sich diese Marschflugkörper<br />

in diversen Konflikten als äusserst<br />

zuverlässiges und effek -<br />

tives Waffensystem erwiesen.<br />

Die «Tomahawk Block IV»<br />

zeichnen sich durch Weiterentwicklung<br />

beim Lenksystem und<br />

durch die Einsatzmöglichkeit<br />

USA/Grossbritannien<br />

Einsatz eines «Tomakawk»-Marschflugkörpers<br />

von einem US-Kriegsschiff. Bild: US Navy<br />

neuer leistungs -<br />

fähiger Gefechtsköpfe<br />

aus. So können<br />

die Block IV-<br />

Flugkör per mittels<br />

einer 2 Wege-<br />

Sa tel litenverbin -<br />

dung auf ein anderes<br />

Ziel oder<br />

auf eines von bis<br />

zu 15 eingespeicherten<br />

Alternativ-Ziele<br />

um pro -<br />

grammiert werden.<br />

Der «Tac ti -<br />

cal Tomahawk» kann wahlweise<br />

mit einem Splitter- oder<br />

Penetrationsgefechtskopf oder<br />

auch mit einem Bomblet-Gefechtskopf<br />

bestückt werden.<br />

Zudem sind bei den US-Streitkräften<br />

Hinweise auf die Verwendung<br />

von HPM Ge fechts -<br />

köpfen (High Power Microwave)<br />

vorhanden, die zur Aus -<br />

schaltung gegnerischer Führungseinrichtungen<br />

und Elektronikkomponenten<br />

gedacht<br />

sind.<br />

Im Jahre 2<strong>01</strong>4 wurden von<br />

diversen US-Schiffen «To ma -<br />

hawk»-Marschflugkörper gegen<br />

Ziele in Syrien (Einrichtungen<br />

des IS) eingesetzt.<br />

Je nach Ausführung kostet<br />

ein Marschflugkörper «Toma -<br />

hawk» heute zwischen 500000<br />

und einer Million US Dollar.<br />

Bei der laufenden Entwicklung<br />

der Version «Block V»<br />

soll mit neuen Produktionsmethoden<br />

und Modulbauweise<br />

die Produk tionskosten deutlich<br />

gesenkt werden.<br />

USA<br />

Russische Helikopter<br />

für Spezialeinsätze<br />

Gemäss Berichten aus dem<br />

Pentagon stehen heute in diversen<br />

US-Teilstreitkräften sowie<br />

auch bei amerikanischen<br />

Nachrichtendiensten über 50<br />

russische Mehrzweckhelikopter<br />

der Typen Mi-8 und Mi-17<br />

«HIP» in unterschiedlichen Varianten<br />

im Einsatz. Diese He -<br />

likopter werden gemäss eigenen<br />

US-Angaben vor allem für<br />

verdeckte Operationen in Ländern<br />

und Regionen genutzt,<br />

die mit amerikanischen Helikoptertypen<br />

wegen Identifikations-,<br />

respektive Entdeckungsgefahr<br />

nicht zugänglich wären.<br />

Die Hauptaufgabe dieser He-<br />

Verschiedene Versionen des russischen<br />

Mehrzweckhelikopters Mi-8/17 werden<br />

durch amerikanische Spezialtruppen und<br />

Nachrichtendienste genutzt. Bild: Autor<br />

likopter besteht darin, die am<br />

Boden operierenden Spezialeinheiten<br />

zu unterstützen, wobei<br />

das Einsatzspektrum von<br />

Lufttransport über Nachschub,<br />

Überwachung und Sicherung<br />

bis zur Evakuierung eigener<br />

Truppen reicht. Da die verschiedenen<br />

Versionen der Mi-<br />

8/17 «HIP» weltweit in vielen<br />

Staaten einen gewohnten Anblick<br />

darstellen, wird den US-<br />

Truppen und den Nachrichtendiensten<br />

ein unerkannter<br />

Einsatz ermöglicht.<br />

Als Betreiber dieser HIP-<br />

Helikopter fungieren private<br />

Unternehmen, die offiziell keine<br />

Verbindung zu den US-Behörden<br />

aufweisen. Der Anstrich<br />

der Helikopter ist sehr unterschiedlich;<br />

Tarnfarben finden<br />

ebenso Verwendung wie Designs,<br />

die den Helis lo kaler Betreiber<br />

vor Ort ähnlich sind.<br />

Hoheitszeichen fehlen und<br />

auch die fiktiven Registrierungsnummern<br />

lassen<br />

keinerlei Rückschlüsse<br />

auf die Herkunft<br />

der Fluggeräte<br />

zu. Die von US-<br />

Truppen genutzten<br />

verschiedenen Versionen<br />

der Mi-8/17<br />

sind aber grösstenteils<br />

mit moderner<br />

Avionik nachgerüstet<br />

worden und die<br />

Cockpits sind einheitlich<br />

mit west -<br />

licher Technologie<br />

ausgestattet, was den Piloten die<br />

Bedienung erleichtert. Zudem<br />

sind die meisten der in den USA<br />

eingesetzten «HIP»-Helikopter<br />

mit zusätzlichen Schutzmassnahmen<br />

ausgestattet.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

45


Internationale Nachrichten<br />

USA<br />

Modernisierung von<br />

Atomwaffen in Europa<br />

Die US-Streitkräfte un -<br />

terhalten im europäischen<br />

NATO-Raum rund 180 taktische<br />

Atomwaffen vom Typ<br />

B61. Sie sind heute auf Standorte<br />

in fünf verschiedenen<br />

Bündnisstaaten, darunter auch<br />

die Türkei stationiert. Die<br />

Sprengkraft der nuklearen Gefechtsköpfe<br />

ist variabel und beträgt<br />

bis zu 340 Kilotonnen.<br />

Im Rahmen der laufenden allgemeinen<br />

Modernisierung des<br />

amerikanischen Nuklearwaffenarsenals<br />

sollen auch die<br />

Bomben vom Typ B61 nachgerüstet<br />

werden. Die Kosten<br />

werden insgesamt auf etwa 10<br />

Mrd. US Dollar geschätzt. Im<br />

Rahmen dieser Modernisie-<br />

Die Atombomben vom Typ B61 sollen modernisiert und weiterhin in Europa<br />

stationiert bleiben.<br />

Bild: US Air Force<br />

rung wird die Freifallbombe<br />

B61 durch die Nachrüstung<br />

mit einem Heckaufsatz zu einer<br />

Präzisionsbombe mo difiziert.<br />

Der konventionelle Sprengsatz<br />

der Bomben, der zur Auslösung<br />

der eigentlichen Kernreaktion<br />

notwendig ist, wird ausgetauscht,<br />

um die Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit weiterhin<br />

zu gewährleisten. Die Zünder<br />

werden ebenfalls durch neuste<br />

Elektronik ersetzt, vor allem<br />

um die Gefahr einer Aktivierung<br />

der Bomben durch Unbefugte<br />

zu reduzieren.<br />

Umstritten ist allerdings weiterhin<br />

die Frage, ob die modernisierten<br />

A-Waffen<br />

weiterhin in Eu -<br />

ropa stationiert bleiben<br />

oder auf Stützpunkte<br />

in den USA<br />

verlegt werden sollten.<br />

Seit der russischen<br />

Aggression in<br />

der Ukraine wird al -<br />

lerdings seitens europäischer<br />

Bündnispartner<br />

der Abschreckungswert<br />

dieses in<br />

Europas stationierten<br />

Kernwaffenarsenals wieder<br />

hervorgehoben. Auch diverse<br />

US-Verteidigungsexperten raten<br />

zu einem weiteren Verbleib<br />

dieser Waffen in Eu ropa. Ein<br />

Abzug würde in der aktuellen<br />

Situation das absolut falsche<br />

Signal an Russland aussen<br />

den.<br />

Gründe für die hohen<br />

Verluste bei der Luftwaffe<br />

Leichtes Erdkampfflugzeug Su-25 «Frogfoot.<br />

Wie die Heerestruppen (sie -<br />

he auch <strong>ASMZ</strong> Nr. 11/2<strong>01</strong>4,<br />

Seite 14) mussten die ukrainischen<br />

Luftstreitkräfte im Verlaufe<br />

der Kampfhandlungen<br />

mit den russischen Rebellen in<br />

der Ostukraine hohe Verluste<br />

hinnehmen. Gemäss Angaben<br />

des ukrainischen Verteidigungsministeriums<br />

hatte die<br />

Luftwaffe im Sommer/Herbst<br />

2<strong>01</strong>4 durch Abschuss über<br />

der Ostukraine 10 Helikopter,<br />

9 Kampfflugzeuge sowie<br />

3 Transportflugzeuge (je eine<br />

An-26, An-30 und Il-76) ver-<br />

Ukraine<br />

loren. Bei den Helikoptern<br />

handelt es sich um 5 Mehrzweckheli<br />

Mi-8 «Hip» und 5<br />

Kampfheli Mi-24 «Hind»; bei<br />

den Kampfflugzeugen wurden<br />

6 Erdkampfflugzeuge Su-25<br />

«Frogfoot», 2 MiG-29 «Fulcrum»<br />

und 1 Su-24 «Fencer»<br />

abgeschossen.<br />

Als Gründe für die hohen<br />

Verluste werden das mangelnde<br />

Training der Piloten,<br />

die fehlende<br />

Erfahrung sowie<br />

taktische Fehler<br />

angegeben. Zudem<br />

werden auch<br />

die fehlenden Aufklärungs-<br />

und nachrichtendienstlichen<br />

Grundlagen angeführt<br />

sowie die<br />

Überalterung der<br />

genutzten Flugzeuge<br />

und Helikopter. So waren<br />

die Piloten über die tech -<br />

nische Bedrohung, das heisst<br />

über die beim Gegner vorhandenen<br />

Flab-Mittel zu wenig<br />

informiert. Zudem stammt<br />

ein Grossteil der heute von der<br />

ukrainischen Luftwaffe ein ge -<br />

Russischer Söldner mit Einmann-<br />

Flab-Lenkwaffe SA-18 «Igla».<br />

Bilder: Autor<br />

Im Herbst 2<strong>01</strong>4 übergab<br />

der russische Rüstungskonzern<br />

Almaz-Antey auf dem<br />

Test- und Trainingsgelände<br />

von Kapustin Yar zwei weitere<br />

Luftverteidigungssysteme<br />

des Typs S-400 «Triumf» an<br />

die Luftverteidigungskräfte<br />

(PVO). Gemäss eigenen Angaben<br />

sind unterdessen bereits<br />

acht Flab Regimenter<br />

der russischen Streitkräfte mit<br />

diesem neuen leistungsfähigen<br />

BODLUV-System aus -<br />

gerüstet. Die S-400 (NATO-<br />

Bezeichnung SA-21 Growler)<br />

sind vor allem für den Schutz<br />

bedeutender Zentren und von<br />

wichtigen Infrastruktureinrichtungen<br />

in Russland vor -<br />

gesehen. Die S-400 ist sowohl<br />

zur Bekämpfung von hochfliegenden<br />

Luftfahrzeugen als<br />

auch von gegnerischen Marschflugkörpern<br />

und ballistischen<br />

Kurz- und Mittelstreckenraketen<br />

befähigt. Ziele können<br />

auf eine Distanz von bis zu<br />

400 km und in einem Höhensetzten<br />

Mittel noch aus So -<br />

wjetzeiten und wurden in den<br />

letzten 20 Jahren nur man -<br />

gelhaft unterhalten und praktisch<br />

nicht modernisiert. Gemäss<br />

dem Kommandanten<br />

der ukrainischen Luftwaffe ist<br />

ein grosser Teil der Verluste<br />

auf den Einsatz gegnerischer<br />

MANPADS (Man Portable<br />

Air Defence Systems) zurückzuführen<br />

(siehe auch <strong>ASMZ</strong><br />

Nr. 10/2<strong>01</strong>4, Seite 14).<br />

Russland<br />

Modernisierung<br />

der Luftverteidigung<br />

46 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Internationale Nachrichten<br />

Das russische Luftverteidigungssystem S-400 «Triumf» wird<br />

unterdessen auch zum Verkauf angeboten. Bild: Almaz-Antey<br />

bereich bis 27 km bekämpft<br />

werden. Mit dem neuen hochauflösenden<br />

«phased-array-<br />

Ra dar» soll auch die Bekämpfung<br />

von Stealth-Flugzielen<br />

möglich sein.<br />

Die Belieferung der russischen<br />

Luftverteidigung mit modernen<br />

BODLUV-Systemen<br />

schreitet in den letzten Jahren<br />

rasant voran. Zum Schutz<br />

des Nahbereiches wird unterdessen<br />

jedem S-400-Regiment<br />

mindestens eine Batterie des<br />

taktischen Flab-Systems «Pant -<br />

sir-S1» (siehe auch <strong>ASMZ</strong><br />

Nr. 12/2<strong>01</strong>4, Seite 50) mit jeweils<br />

sechs Feuereinheiten zugeteilt.<br />

Gemäss Berichten der<br />

Herstellerwerke Almaz-Antey<br />

sollen bald auch erste Exporte<br />

des Luftverteidigungssystems<br />

S-400 erfolgen; im Vordergrund<br />

stehen dabei Lieferungen<br />

an die chinesischen Streitkräfte.<br />

Russland<br />

Rüstungsausstellung<br />

Oboronexpo 2<strong>01</strong>4<br />

Die russische Rüstungsindustrie<br />

hat im Herbst 2<strong>01</strong>4 an<br />

der Wehrmaterialausstellung<br />

«Oboronexpo 2<strong>01</strong>4» in Schukowski<br />

bei Moskau nebst bisher<br />

bekannten Typen auch einige<br />

neue Waffen- und Ausrüstungssysteme<br />

präsentiert.<br />

An der bereits zum vierten<br />

Mal durchgeführten «Obo -<br />

ronexpo» werden vor allem<br />

Rüstungsgüter für Landstreitkräfte<br />

angeboten. Dabei haben<br />

gemäss Angaben des russischen<br />

Verteidigungsministeriums<br />

im Okober 2<strong>01</strong>4 etwa<br />

220 Firmen und Institute aus<br />

Russland ihre aktuellen Produkte<br />

ausgestellt. Insgesamt<br />

sollen gegen 100000 Besucher<br />

die Rüstungsmesse besucht<br />

ha ben. Trotz der westlichen<br />

Sanktionen gegen<br />

Russland waren<br />

auch ei nige Firmen aus<br />

Deutschland, Frankreich<br />

und den USA<br />

an der Messe vertreten.<br />

Dazu kamen einige<br />

wenige Aussteller<br />

aus Algerien, Armenien,<br />

China, Indien,<br />

Weissrussland<br />

und der Schweiz.<br />

Von der gegenwärtig<br />

sehr aktiven rus -<br />

sischen Rüstungsindustrie<br />

sind folgende<br />

ausgestellte Waffen<br />

und Systeme erwähnenswert:<br />

Modernisierte Panzerhaubitze 152 mm 2S33 «Msta-<br />

SM» ausgerüstet mit Ladehilfe hinten am Turm.<br />

• Selbstfahrgeschütz 120 mm<br />

2S31 «Vena»;<br />

• Modernisierte Panzerhaubitze152<br />

mm 2S33 «Msta-SM»;<br />

• Prototyp des Selbstfahr -<br />

ge schützes 120 mm 2S34<br />

«Khosta»;<br />

• Mehrfachraketenwerfer 122<br />

mm «Tornado-G» mit integrierter<br />

automatischer Zielerfassung;<br />

• Neuste Modelle der Panzertypen<br />

T-72B3, T-80U und<br />

T-90M;<br />

• Anti-Sabotage Schützenpanzer<br />

BPDM «Typhoon-M»<br />

(auf Fahrgestell BTR-82);<br />

• Prototyp des neuen Radschützenpanzers<br />

«Atom» mit<br />

57 mm Kanone;<br />

• Geschütztes Geländefahrzeug<br />

«Toros»;<br />

Im russischen Heer werde heute die Panzertypen T-80U (links), T-90M (rechts)<br />

und modernisierte T-72B3 genutzt.<br />

Bilder: Oboronexpo<br />

Anti-Sabotage Schützenpanzer BPDM soll Truppen<br />

bei Sondereinsätzen unterstützen.<br />

• Panzerjäger «Chrisante ma-<br />

S»;<br />

• Neue Elektronikkomponenten<br />

für Kampfausrüstung<br />

«Ratnik»;<br />

• Luftverteidigungssystem S-<br />

400 «Triumf» (SA-21);<br />

• Luftverteidigungssystem S-<br />

300V (SA-12).<br />

Im Weiteren wurden an<br />

der Ausstellung auch weitere<br />

Angaben zur Entwicklung<br />

der neuen russischen Kampffahrzeugfamilie<br />

«Armata» gemacht<br />

(siehe auch <strong>ASMZ</strong><br />

Nr. 09/2<strong>01</strong>4, Seite 17). Die<br />

Entwicklungsarbeiten sollen<br />

Ende 2<strong>01</strong>5 abgeschlossen werden.<br />

In der Folge sollen erste<br />

Prototypen des neuen Kampfpanzers,<br />

der neuen Panzerhaubitze<br />

2S35 «Koalitsiya»<br />

sowie vom Kampfschützenpanzer<br />

«Kurganez-25» für erste<br />

Truppentests zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Hans Peter Gubler,<br />

Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

47


Geschichte<br />

1815 Schweizer Aufbruch in die Moderne<br />

Mit den beiden Errungenschaften von 1815, einer neuen, einheitlichen,<br />

gemeinsamen staatlichen Ordnung und der Anerkennung der Neutralität<br />

durch die Mächte, konnte die Schweiz die inneren und äusseren Herausforderungen<br />

des 19. Jahrhunderts meistern. Spätere Generationen haben<br />

auf dem Fundament von 1815 weiter gebaut, einer Grundlage, die das<br />

schweizerische Staatsgebäude trägt bis zum heutigen Tag.<br />

Jürg Stüssi-Lauterburg<br />

Schweizer sind Erinnerungsoptimisten.<br />

Jedenfalls sind im Ständeratsaal die Jahreszahlen<br />

1803 (Schaffung der sechs Kantone<br />

St.Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau,<br />

Tessin und Waadt) und 1815 (Aufnahme<br />

von Wallis, Neuenburg, Genf, Bundesvertrag,<br />

Anerkennung der Neutralität<br />

durch die Mächte) zu lesen, während das<br />

Katastrophenjahr 1798 fehlt. Die Eroberung<br />

der Schweiz durch französische Truppen<br />

wird ebenso ausgeblendet wie die<br />

Gründung der Helvetischen Republik am<br />

12. April 1798 in Aarau und die darauf<br />

folgenden Kriegshandlungen, von denen<br />

hier einzig die beiden Schlachten bei Zürich<br />

und die Alpenüberquerungen von<br />

Alexander Suworow 1799 und Napoleon<br />

Bonaparte 1800 genannt seien.<br />

Vollständige Neukonstituierung<br />

der politischen Ordnung<br />

1812 wurde an der Beresina Schweizerblut<br />

für eine Sache vergossen, deren Triumph<br />

die Wiederherstellung souveräner<br />

Unabhängigkeit erschwert hätte. 1813 bis<br />

1815 hatte sich das erneut besetzte Land<br />

einerseits dem Zwang zur Teilnahme an<br />

einem grossen europäischen Krieg auf der<br />

Seite der Alliierten zu stellen und rang andererseits<br />

mit den gegensätzlichen Tendenzen<br />

im Innern, bis das mit dem ehemaligen<br />

Bistum Basel notdürftig abgefundene<br />

Bern sich in den Verlust des Aargaus<br />

und der Waadt ergab. Nidwalden musste<br />

nach dem Willen der Engelberger auf Engelberg<br />

verzichten, Uri auf die Leventina.<br />

Die Schweiz zur Zeit des Wiener<br />

Kongresses. Bild: Conrad Mannert 1803<br />

48<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Geschichte<br />

ben. Am 6. April 1814 trat in Zürich die<br />

(wie sich weisen sollte «lange») Tagsatzung<br />

zusammen und der Beitritt von Wallis,<br />

Neuenburg und Genf war nicht wirklich<br />

umstritten (diese Sache wurde formell am<br />

12. September 1814 geregelt). Warum zog<br />

sich die Sache derart in die Länge? Die<br />

Antwort auf diese Frage erfordert vor allem<br />

einen Blick auf die äusseren Umstände<br />

der Wiedergeburt der Eidgenossenschaft.<br />

Staatssiegel 1815.<br />

Am 6. April 1814 unterschrieb der geschlagene<br />

Kaiser Napoleon seine bedingungslose<br />

Abdankung, am 3. Mai 1814<br />

traf er vor der Insel Elba ein. In Frankreich<br />

herrschte nunmehr der Bourbonenkönig<br />

Ludwig XVIII, ein Bruder des in der<br />

Revolution guillotinierten Ludwig XVI.<br />

Wiedergeburt<br />

Die siegreichen Mächte wollten Frankreich<br />

schonen, um den Bourbonen den<br />

Thron zu sichern, und gaben dem Land<br />

den äusserst günstigen Ersten Pariser Frieden<br />

vom 30. Mai 1814. Frankreich behielt<br />

seine Grenzen vom 1. Januar 1792.<br />

Immerhin wurden zu Gunsten der beiden<br />

neu Teile der Schweiz werdenden Kantone<br />

Neuenburg und Genf Gebietsberichtigungen<br />

vorgenommen: Le Cerneux-Péquignot<br />

(zwischen Le Locle und La Brévine)<br />

wurde schweizerisch und der vorher<br />

aus unzusammenhängenden Gebietsbestandteilen<br />

bestehende Genfer Staat wurde<br />

arrondiert, hingegen noch nicht aus<br />

der unangenehmen Lage einer nur über<br />

das Wasser erreichbaren Enklave befreit.<br />

Artikel 4 des Friedens 1 gibt in konfliktträchtiger<br />

Weise, «die Strasse von Versoix»<br />

sowohl der Schweiz als auch Frankreich,<br />

welche sich über den Schmuggel und den<br />

Strassenunterhalt halt verständigen soll-<br />

Und doch bekräftigte der Bundesvertrag<br />

von 1815 auch territorial im Wesentlichen<br />

einerseits die Ordnung der dreizehn<br />

Orte der Alten Eidgenossenschaft, andererseits<br />

die Mediation, deren sechs Kantone<br />

ebenfalls überlebten, nicht zuletzt weil<br />

es dem von einem Waadtländer erzogenen,<br />

klugen russischen Kaiser Alexander I<br />

so gefiel.<br />

Die Katastrophe von 1798 hatte das<br />

Bundesgeflecht der Alten Eidgenossenschaft<br />

zerstört. Es führte kein Weg an<br />

der – am 7. August 1815 endlich erreichten<br />

– vollständigen Neukonstituierung der<br />

politischen Ordnung vorbei, der bisher<br />

einzigen seit 1315:<br />

«Die XXII souverainen Kantone der<br />

Schweiz, als Zürich, Bern, Luzern, Uri,<br />

Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug, Freiburg,<br />

Solothurn, Basel, Schaffhausen, Appenzell<br />

beider Rhoden, St.Gallen, Graubünden,<br />

Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt, Wallis,<br />

Neuenburg und Genf, vereinigen sich<br />

durch den gegenwärtigen Bund zur Behauptung<br />

ihrer Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit<br />

gegen alle Angriffe fremder Mächte,<br />

und zur Handhabung der Ruhe und Ordnung<br />

im Innern. Sie gewährleisten sich gegenseitig<br />

ihre Verfassungen, so wie dieselben<br />

von den obersten Behörden jedes Kantons,<br />

in Übereinstimmung mit den Grundsätzen<br />

des Bundesvertrags, werden angenommen<br />

worden sein. Sie gewährleisten sich gegenseitig<br />

ihr Gebiet. …Die XXII Kantone konstituiren<br />

sich als schweizerische Eidsgenossenschaft;<br />

sie erklären, dass sie frei und ungezwungen<br />

in diesen Bund treten, denselben<br />

im Glück wie im Unglück als Brüder und<br />

Eidsgenossen getreulich halten, insonders<br />

aber, dass sie von nun an alle daraus entstehenden<br />

Pflichten und Verbindlichkeiten gegenseitig<br />

erfüllen wollen; und damit eine<br />

für das Wohl des gesammten Vaterlandes so<br />

wichtige Handlung, nach der Sitte der Väter,<br />

eine heilige Gewährschaft erhalte, so ist diese<br />

Bundesurkunde nicht allein durch die bevollmächtigten<br />

Gesandten eines jeden Standes<br />

unterzeichnet und mit dem neuen Bundesinsiegel<br />

versehen, sondern noch durch<br />

einen theuern Eid zu Gott dem Allmächtigen<br />

feierlich bekräftiget worden. …Also geschehen,<br />

unterschrieben und besiegelt durch<br />

die nachgenannten Herren Gesandten und<br />

Legationsräthe der eidsgenössischen Stände,<br />

in Zürich den 7. Augstmonat im Jahr nach<br />

Christi Geburt eintausend achthundert und<br />

fünfzehn.»<br />

Nun hatte bereits zu Jahresanfang 1814<br />

Kaiser Alexander I von Russland, der über<br />

die stärkste Armee verfügte, hören lassen,<br />

der Aargau und die Waadt müssten bleiten…<br />

Damit war eine neue klare Ab -<br />

hängigkeit der Schweiz vom viel stärkeren<br />

Frankreich geschaffen. Artikel 6 betonte<br />

allerdings das Schweizer Selbstbestimmungsrecht:<br />

«La Suisse, indépendante,<br />

continuera de se gouverner par elle-même.»<br />

Die Details des Friedens sollte ein nach<br />

Wien einberufener Kongress regeln, welcher<br />

am 18. September 1814 zusammentrat<br />

und zunächst mit Glanz, aber wenig<br />

Tatkraft an seine gewaltige Aufgabe ging.<br />

Umso eifriger wurde in grossem Umfang<br />

intrigiert und praktiziert und zwar auf<br />

allen Ebenen in alle verschiedenen Richtungen.<br />

Friedrich von Gentz, welcher als<br />

Sekretär und Protokollführer des Kongresses<br />

Bescheid wissen musste, schrieb am<br />

27. September 1814.<br />

«Die Stadt Wien bietet gegenwärtig einen<br />

überraschenden Anblick dar; alles was Eu ro -<br />

pa an erlauchten Persönlichkeiten umfasst<br />

ist hier in hervorragender Weise vertreten.<br />

Der Kaiser, die Kaiserin und die Grossfürstinnen<br />

von Russland, der König von Preussen<br />

und mehrere Prinzen seines Hauses, der<br />

König von Dänemark, der König und der<br />

Kronprinz von Bayern, der König und der<br />

Kronprinz von Württemberg, der Herzog und<br />

die Prinzen der Fürstenhäuser von Mecklenburg,<br />

Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg,<br />

Hessen usw., die Hälfte der früheren Reichsfürsten<br />

und Reichsgrafen, endlich die Unzahl<br />

von Bevollmächtigten der grossen und<br />

kleinen Mächte von Europa – dies alles erzeugt<br />

eine Bewegung und eine solche Verschiedenheit<br />

von Bildern und Interessen, dass<br />

nur die ausserordentliche Epoche, in der wir<br />

leben, etwas Ähnliches hervorbringen konnte.<br />

Die politischen Angelegenheiten, welche<br />

den Hintergrund dieses Bildes sind, haben<br />

indessen noch keinen wirklichen Fortschritt<br />

gebracht.» 2<br />

Den Mächten ging es in erster Linie<br />

um die Befestigung der legitimen Herrscherhäuser<br />

gegen revolutionäre Bestrebungen<br />

und um das Gleichgewicht der<br />

Kräfte in Europa. Die Schweiz hatte in<br />

dieser Ordnung bequem als neutraler Staat<br />

Platz, aber nicht als allzu kräftiger und besonders<br />

nicht etwa als allzu liberaler Staat.<br />

Diesen Interessen entsprach am Ende das<br />

Ergebnis, denn an Kongressen dieser Art<br />

können sich kleinstaatliche Diplomaten<br />

und Staatsleute gern einbringen, entscheiden<br />

werden stets die Grossmächte. Deshalb<br />

sind auch alle Erörterungen, wer<br />

wann «das Veltlin verloren» habe, eitel, das<br />

strategisch wichtige Tal war nach 1797<br />

nicht mehr zurückzuholen, was Grossbritannien<br />

Österreich bereits 1800 klar signalisiert<br />

hatte. Hingegen konnte die Eid-<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

49


Geschichte<br />

Sir Arthur Wellesley, Duke of Wellington.<br />

Porträt: Thomas Lawrence im Apsley House<br />

Saconnex, Meyrin, Pregny und Vernier kamen<br />

zum Kanton Genf.<br />

Die Anerkennung der Neutralität war<br />

und ist von so grundlegender Bedeutung,<br />

dass der Bundesrat wiederholt darauf zurückgekommen<br />

ist, zum Beispiel am 14.<br />

Oktober 1919 aus Anlass des Einschlusses<br />

der Schweiz in den Friedensvertrag von<br />

Versailles:<br />

«I. Die immerwährende Neutralität der<br />

Schweiz.<br />

Die immerwährende Neutralität, welche<br />

die Schweiz seit Jahrhunderten beobachtet,<br />

wurde vom Schweizervolk gegen Ende des<br />

Mittelalters aus freiem Antrieb erwählt. Sie<br />

hat sich seit den Stürmen des 30-jährigen<br />

Krieges stets fortentwickelt und wurde zum<br />

Grundprinzip der eidgenössischen Politik,<br />

lange bevor sie durch die Pariser Erklärung<br />

vom 20. November 1815 die förmliche Anerkennung<br />

Europas erhielt. Nachdem die<br />

Schweiz den Vergleich vom 20. März 1815<br />

angenommen hatte, trugen die Mächte kein<br />

Bedenken, ihre Neutralität feierlich zu anerkennen.<br />

… In der gleichen Urkunde haben<br />

die Signatarmächte rechtskräftig anerkannt,<br />

dass die Neutralität und Unverletzlichkeit<br />

der Schweiz, sowie ihre Unabhängigkeit<br />

von jedem fremden Einfluss dem<br />

wahren Interesse ganz Europas entsprechen.<br />

…Dadurch, dass die Mächte die Neutra -<br />

lität der Schweiz als eine immerwährende<br />

anerkannten, die «das Interesse aller europäischen<br />

Staaten erheische», haben sie dieser<br />

Neutralität eine festere Grundlage verliehen,<br />

als sie bis anhin besass. Es entsprach<br />

dies ihrem Wunsche, eine Politik, die sich<br />

durch viele Jahrhunderte hindurch bewährt<br />

hatte, auch ihrerseits feierlich als Rechtsgrundsatz<br />

anzuerkennen. Die Verfassung von<br />

1848 hat der Neutralität einen besonderen<br />

Platz eingeräumt, und alle Massnahmen<br />

zur Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit<br />

und Neutralität der Schweiz in die Kompetenz<br />

der Bundesbehörden gelegt. Die schweizerische<br />

Neutralität ist von da an ein verfassungsmässiger<br />

Grundsatz des schweizerischen<br />

öffentlichen Rechts; er ist seit Inkrafttreten<br />

der 1848er Verfassung bei Anlass europäischer<br />

Konflikte konsequent zur Geltung<br />

gekommen. So hat der Bundesrat im Laufe<br />

der drei grossen Kriege, die in der Nähe des<br />

schweizerischen Gebietes geführt wurden (der<br />

Krieg zwischen Österreich, Frankreich und<br />

Sardinien im Jahre 1859, der österreichischitalienische<br />

Krieg des Jahres 1866 und der<br />

Krieg von 1870), den kriegführenden Staaten<br />

seinen festen Willen kundgegeben, die<br />

Neutralität, wie sie in der Erklärung vom<br />

20. November 1815 niedergelegt ist, aufrechtzuerhalten.<br />

Alle diese Staaten haben in<br />

genossenschaft die einer anderen Epoche<br />

entstammenden Enklaven in Graubünden<br />

(Tarasp, Rhäzüns und Haldenstein)<br />

und auch das für Österreich ohne die verlorenen<br />

Gebiete nördlich des Rheins nicht<br />

mehr interessante Fricktal behalten, musste<br />

aber auf Mülhausen vor allem deshalb<br />

verzichten, weil es sich territorial um ein<br />

Enklave im französischen Staatsgebiet gehandelt<br />

hätte und solche Verhältnisse nun<br />

dem Zeitgeist widersprachen. Das ehemalige<br />

Bistum Basel war die gegebene Kompensation<br />

an Bern für die verlorenen Gebiete<br />

Waadt und Aargau und kräftigte die<br />

Eidgenossenschaft gegen Westen.<br />

Die Erledigung dieser Dinge wälzte sich<br />

langsam und in stetem Personalaustausch<br />

zwischen Wien und Zürich, wo die Tagsatzung<br />

in Tätigkeit verblieb, dahin, bis<br />

am 1. März 1815 Napoleons Landung im<br />

Golfe-Juan der Welt zeigte, dass die Wiener<br />

Gesellschaft die Rechnung ohne den<br />

Wirt gemacht hatte. Jetzt handelte es sich<br />

vorderhand wieder um Krieg, nicht um<br />

Frieden, bis Wellingtons Sieg bei Waterloo<br />

am 18. Juni 1815 die Machtverhältnisse<br />

endgültig im Sinn der siegreichen<br />

Alliierten bestätigte.<br />

Und damit waren die Voraussetzungen<br />

für die Verabschiedung des Bundesvertrags<br />

und die Anerkennung der Neutra -<br />

lität durch die Mächte geschaffen. Von<br />

nicht geringerer Bedeutung war die im<br />

Zweiten Pariser Vertrag vom 20. November<br />

1815 nun gesicherte Landverbindung<br />

des Kantons Genf mit dem Rest der Eidgenossenschaft:<br />

Die bisher französischen<br />

Gemeinden Versoix, Collex-Bossy (zu dem<br />

damals auch Bellevue gehörte), Le Grandihren<br />

Antworten die Unverletzlichkeit der<br />

schweizerischen Neutralität klar und bestimmt<br />

anerkannt.»<br />

Die Bedeutung von 1815 für den Bundesrat<br />

von 1919 zeigt eines klar: Mit den<br />

beiden Errungenschaften von 1815, einer<br />

neuen, einheitlichen, gemeinsamen staatlichen<br />

Ordnung und der Anerkennung<br />

der Neutralität durch die Mächte, konnte<br />

die Schweiz die inneren und äusseren<br />

Herausforderungen des 19. Jahrhunderts<br />

meistern, insbesondere den Weg beschreiten<br />

über das Offiziersfest von Langenthal<br />

1822, das Schützenfest von Aarau 1824,<br />

über Freischarenzüge und Sonderbund<br />

hin zum Bundesstaat von 1848 und zur<br />

1849 anstehenden Wahl des letzten Generals<br />

der vorangehenden Tagsatzungsperiode<br />

Guillaume-Henri Dufour zum ersten<br />

General des Bundesstaates 1849. Die<br />

Verfestigung der politischen Strukturen<br />

seit 1848 trotz lang anhaltender konfessioneller<br />

und sozialer Spannungen (Stichworte<br />

Kulturkampf und Streiks) bei wachsendem<br />

Wohlstand und wachsendem innerem<br />

Zusammenwachsen der Schweiz<br />

macht die eigentliche moderne Erfolgsgeschichte<br />

dieses Landes aus.<br />

Dabei wurde die Neutralität streng gehandhabt<br />

– Hans Herzogs Internierung<br />

der über 80000 Mann der französischen<br />

Armée de l’est 1871 ist in Luzern im Bourbaki-Panorama<br />

noch nachzuempfinden.<br />

Die Infrastruktur (Gotthardbahn 1882,<br />

SBB 19<strong>02</strong>) wurde genauso entwickelt, wie<br />

die Rechtsordnung (Glaubens- und Gewissens<br />

sowie Niederlassungsfreiheit im<br />

modernen Sinn mit der Verfassung 1874,<br />

Zivilgesetzbuch 1907) und das Finanzwesen<br />

(Nationalbankgründung 1907) sowie<br />

die Wehrhaftigkeit (Gotthardfestung ab<br />

1885, Armeekorps 1891, Militärorganisation<br />

1907). Diese Werke sind späteren Generationen<br />

zu verdanken, aber solchen,<br />

die auf dem Fundament von 1815 weiter<br />

gebaut haben, einer Grundlage, die das<br />

schweizerische Staatsgebäude trägt bis zum<br />

heutigen Tag.<br />

■<br />

1 http://books.google.de/books?id=7klBAAAAcAA<br />

J&dq=1814&hl=de&pg=RA1-PA128#v=onepage<br />

&q=1814&f=false, Artikel 4, 26. August 2<strong>01</strong>4.<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Kongress,<br />

26. August 2<strong>01</strong>4.<br />

Oberst i Gst<br />

Jürg Stüssi-Lauterburg<br />

Dr. phil.<br />

Chef Bibliothek<br />

am Guisanplatz<br />

5210 Windisch<br />

50<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Geschichte<br />

Zapfenstreich im Zeughaus Aarau<br />

Ende 2<strong>01</strong>4 ist das kantonale Zeughaus in Aarau nach 210-jährigem<br />

Bestehen geschlossen worden. Es barg ein Stück Kantonsgeschichte<br />

und die Erinnerungen von Abertausenden jungen Männern, die hier<br />

zu Wehrmännern ausgerüstet wurden.<br />

Hans-Peter Widmer<br />

Der Aargau gilt seit je als militärfreundlich.<br />

Er verfügt noch immer über drei<br />

Waffen- und mehrere Truppenübungsplätze,<br />

ein Armeelogistik-Center, ein Rekrutierungszentrum<br />

und den Kommandositz<br />

einer Infanteriebrigade. Schon 1803<br />

sorgte er für Aufsehen, als er ein 86-köpfiges<br />

«Berufsheer», die Standeskompanie,<br />

aufstellte. Weil ihre Mittel nicht ausreichten,<br />

wurde sie durch eine Miliz ersetzt.<br />

Aber die Sicherheitsvorkehrungen stra -<br />

pazierten den jungen Kanton. Er musste<br />

die Militärausgaben massiv kürzen. Das<br />

rächte sich rasch, denn ab 1805 wurden die<br />

aargauischen Truppen zu mehreren Grenz -<br />

besetzungen, ja sogar zu einem Feldzug<br />

nach Frankreich und schliesslich zur Sicherung<br />

von Ruhe und Ordnung in verschiedenen<br />

Landesgegenden sowie im eigenen<br />

Kanton aufgeboten.<br />

Starke militärische Präsenz<br />

Später, als die Armee Bundessache war,<br />

festigte der Aargau seine militärische Präsenz<br />

durch die Infanterie-, Kavallerie- und<br />

Geniewaffenplätze Aarau und Brugg. Darin<br />

sah er wirtschaftliche Vorteile, einen<br />

Prestigegewinn und ein Bekenntnis zur<br />

Landesverteidigung. Er litt als Grenzland<br />

wiederholt unter fremden Besetzungen<br />

und machte in zwei Weltkriegen Grenzschutzerfahrungen.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zur Identität<br />

und Geschichte des Kantons Aargau<br />

leistete das seit 1804 bestehende Zeughaus.<br />

Zunächst war es in den feuchten<br />

Kasematten der Festung Aarburg und ab<br />

1818 – vermeintlich provisorisch, schliesslich<br />

aber für die Dauer von 120 Jahren –<br />

im ehemaligen bernischen Kornhaus in<br />

Aarau, dem heutigen General Herzog-<br />

Haus, untergebracht.<br />

Artillerierakete aus Aarau<br />

Die 210-Jahrfeier und Verabschiedung des<br />

Zeughauses Aarau fand in stilgerechtem Rahmen<br />

eines geräumten Materialmagazins statt.<br />

alters, der Truppenbestände und die Zentralisierung<br />

der Militärlogistik prägten die<br />

Existenz und das Ende des Zeughauses.<br />

Es glich zeitweise einem Rüstungsbetrieb<br />

und fabrizierte zum Beispiel eine Artil -<br />

le rierakete. Sie wurde General Dufour<br />

im Sonderbundkrieg 1847 angeboten. Er<br />

lehnte ihren Einsatz aber aus humanitären<br />

Gründen ab.<br />

Das Zeughaus war für die persönliche<br />

Ausrüstung Abertausender Armeeangehöriger<br />

zuständig. Es beherbergte zudem seit<br />

einigen Jahren in einer «Haute Couture»-<br />

Abteilung die Uniformen des Schweizer<br />

Armeespiels. Der zweite Schwerpunkt bestand<br />

darin, Geräte, Waffen, Munition<br />

und Fahrzeuge für bis zu 120 Kompanien<br />

und Stäbe einzulagern, zu warten, für die<br />

WK auszuliefern sowie geputzt und gezählt<br />

zurückzunehmen.<br />

Abschied mit Wehmut und Stolz<br />

Ende 2<strong>01</strong>4 wurde das Zeughaus geschlossen.<br />

Für die Ausrüstung der Wehrpflichtigen<br />

und das Korpsmaterial ist jetzt<br />

das Armee-Logistikcenter Othmarsingen<br />

zuständig. Das Zeughaus wird Sitz des<br />

kantonalen Gesundheitsdepartements.<br />

Was mit den weiteren eidgenössischen<br />

Zeughausräumen geschieht – in denen<br />

noch die Sattelkammer der Schweizer Kavallerie-Schwadron<br />

1972 und das Maga-<br />

Den Abschluss einer Epoche gewürdigt:<br />

Div Daniel Baumgartner, Regierungsrätin<br />

Susanne Hochuli, Zeughaus-Betriebsleiter<br />

Urs Müller. Bilder: Emanuel Freudiger<br />

Auf- und Abrüstungen, neue Waffen,<br />

Geräte und Uniformen, Platzprobleme<br />

und zuletzt die Senkung des Dienstpflichtzin<br />

der Historischen Radfahrer-Kompanie<br />

untergebracht sind – ist offen.<br />

Betriebsleiter Oberst Urs Müller und<br />

ein begeisterndes Lehrlings-Team schlossen<br />

die Geschichte des Zeughauses mit<br />

einer würdigen Feier ab. Darin mischten<br />

sich Wehmut und Stolz auf die erbrachten<br />

Leistungen. Viel Lob spendeten Regierungsrätin<br />

und Militärdirektorin Susanne<br />

Hochuli, Divisionär Daniel Baumgartner,<br />

Chef Logistikbasis der Armee, Andreas<br />

Flückiger, Chef der Abteilung Mi litär und<br />

Bevölkerungsschutz und Oberst i Gst<br />

Thomas Frey, Kommandant Infanterie-<br />

Durchdiener. Das Spiel der Führungsunterstützungsbrigade<br />

41 beendete den Anlass<br />

stilgerecht mit dem Zapfenstreich. ■<br />

Wachtmeister<br />

Hans-Peter Widmer<br />

Redaktor i.R.<br />

Journalist und Buchautor<br />

5212 Hausen<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

51


SOG Vorstand<br />

Norwegen als Vorbild für die Schweiz?<br />

Br Denis Froidevaux, Präsident SOG<br />

Wir stehen am<br />

Anfang eines Jahres,<br />

das – wie die<br />

vergangenen zwei<br />

Jahre auch – für<br />

die Schweiz wei -<br />

tere wichtige si -<br />

cher heits po litische<br />

Weichenstellungen<br />

bringt. Das Hauptthema 2<strong>01</strong>5 wird die<br />

parlamentarische Behandlung der Wei -<br />

ter entwicklung der Armee (WEA) sein.<br />

Nicht minder wichtig ist aber die Diskussion<br />

und die Überlegung zum Schweizer<br />

Wehrdienstmodell. Eine Studiengruppe<br />

aus Bund, Kantonen und Verbänden wird<br />

2<strong>01</strong>5 zu diesem Thema ein Grundsatzpapier<br />

verfassen.<br />

Zum Thema Wehrpflichtmodell veröffentlichte<br />

Kapitän Zur See Frode Vincent<br />

Faeravaag in der Dezember-Ausgabe<br />

der <strong>ASMZ</strong> einen interessanten Artikel.<br />

Ab 2<strong>01</strong>5 sollen in Norwegen nicht wie<br />

bis anhin nur die Männer, sondern auch<br />

die Frauen in die Wehrdienstpflicht mit<br />

einbezogen werden. Zur Musterung wurden<br />

sie bereits seit 2009 aufgeboten, der<br />

Wehrdienst war bis dato jedoch fakultativ.<br />

Hierbei geht es um die politische Forderung,<br />

dass beide Geschlechter auch in<br />

dieser Beziehung die gleichen Rechte und<br />

Pflichten haben sollen. Dieses Modell<br />

wird von den Norwegerinnen und Norwegern<br />

unterstützt und als gerecht sowie<br />

miliztauglich angesehen. Für die Armee<br />

hat es den entscheidenden Vorteil, dass<br />

sie aus einer grossen Auswahl die besten,<br />

geeignetsten und motiviertesten Kandidaten<br />

auswählen kann.<br />

Ist dieses Modell als Vorlage für die<br />

Schweizer Wehrdienstpflicht denkbar? Im<br />

Sinne der Verfeinerung der Wehrpflicht<br />

ist das Norweger Wehrpflichtmodell zumindest<br />

näher zu betrachten und ge nauer<br />

zu prüfen. Es deckt die Hauptforderungen<br />

der SOG für das Schweizer Wehrpflichtmodell<br />

ab:<br />

• Breit abgestützte allgemeine Wehrpflicht<br />

– dies als Auftrag des Volkes aus<br />

der Abstimmung zur Wehrpflicht im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>3. Die Ausweitung der Wehrpflicht<br />

auf Frauen gemäss dem Nor -<br />

weger Modell und/oder die Wiedereinführung<br />

einer differenzierten Tauglichkeit<br />

sind hierzu überlegenswerte<br />

Instrumente;<br />

• Die qualitative und quantitative Alimentierung<br />

der Armee muss die erste<br />

Priorität haben. Die Armee muss das<br />

für ihre Bedürfnisse beste und geeignetste<br />

Personal selektieren und rekrutieren<br />

können;<br />

• Die Wehrpflicht muss auf ihre Kernaufgabe,<br />

der Produktion der nationalen<br />

Sicherheit, ausgerichtet sein und<br />

darf nicht von dieser Ausrichtung abweichen.<br />

Was die Diskussion bringen wird be -<br />

ziehungsweise ob das Norweger Modell<br />

für die Schweiz als Vorbild dienen könnte,<br />

wird sich im ersten Halbjahr 2<strong>01</strong>5<br />

zeigen.<br />

Die SOG bleibt am Ball und vertritt<br />

punkto Wehrpflicht eine klare Haltung:<br />

die Wehrpflicht wurde von den Schweizerinnen<br />

und Schweizern bestätigt und<br />

sie darf auf keinen Fall im Sinne einer<br />

Dienstpflicht aufgeweicht werden.<br />

Young Reserve Officer Workshop (YROW)<br />

Vom Mittwoch, 22. Juli bis Mittwoch, 30. Juli 2<strong>01</strong>5<br />

findet während des Sommerkongresses der CIOR<br />

(Confédération Interalliée des Officiers de Reserve)<br />

in Washington D.C. (USA) ein Workshop für junge<br />

Offiziere (YROW) statt. Die Teilnehmer sind Of -<br />

fiziere zwischen 20 und 30 Jahren im Grade eines<br />

Leutnants bis Hauptmannes. Der jährlich stattfindende<br />

Workshop wird jeweils von ca. 60 Offizieren<br />

aus allen Ländern Europas und Nordamerikas besucht.<br />

Auch die Schweiz wird in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika zwei jungen Offizieren die<br />

Möglichkeit bieten, erste Erfahrungen im internationalen<br />

Umfeld zu sammeln. Interesse an internationaler<br />

Sicherheitspolitik und gute Englisch-<br />

kenntnisse sind Voraussetzung.<br />

Einsatzerfahrung im Ausland ist<br />

von Vorteil, aber nicht zwingend.<br />

Weitere Informationen können auf der Webseite<br />

www.cior.net eingesehen werden. Reise, Verpflegung<br />

und Unterkunft werden durch die SOG übernommen.<br />

Interessenten melden sich per E-Mail bei Hptm<br />

Christoph Merki (christoph.merki@alumnibasel.ch)<br />

und fügen einen Lebenslauf mit detaillierter militärischer<br />

Laufbahn sowie ein Motivationsschreiben<br />

für die Teilnahme am YROW bei. Anmeldeschluss<br />

ist der 28. Februar 2<strong>01</strong>5.<br />

52<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


SOG und Sektionen<br />

Beiträge für die April-Num mer bis Mittwoch,<br />

11.März, bei Major Markus Schuler,<br />

Guggi strasse 19, 6005 Luzern.<br />

E-Mail: sog.und.sektionen@asmz.ch<br />

i www.asmz.ch/sog-sektionen/<br />

SOG-Vorstand<br />

Präsident:<br />

Br Denis Froidevaux,<br />

B <strong>02</strong>1 316 51 05, M 079 214 14 22.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Oberst i Gst Marcus Graf,<br />

Oberst i Gst Martin Wohlfender,<br />

Ten col Stefano Coduri.<br />

Generalsekretär:<br />

Major Daniel Slongo, M 079 658 69 47.<br />

Assistentin des Generalsekretärs:<br />

Major Kathrin Loppacher.<br />

Generalsekretariat:<br />

Schweiz. Offiziersgesellschaft (SOG),<br />

Oberer Graben 12, Postfach 20,<br />

90<strong>01</strong> St. Gallen,<br />

Tel. 071 223 32 32, Fax 071 223 32 30.<br />

i www.sog.ch, office@sog.ch<br />

Samstag, 14. März. Delegiertenversammlung.<br />

Kommission <strong>ASMZ</strong> der SOG<br />

Präsident:<br />

Oberst i Gst Christoph Grossmann,<br />

Bachtobelstrasse 25, 8303 Bassersdorf,<br />

M 079 430 53 43.<br />

Kommission SOG International<br />

Präsident: Oberst Marco La Bella,<br />

Grundhaldenstrasse 26, 8303 Bassersdorf,<br />

P 043 837 <strong>02</strong> 70, M 076 355 55 13.<br />

Aargau<br />

Aargauische OG<br />

Präsident: Oberstlt i Gst Dieter Wicki,<br />

Weltistrasse 32, 5000 Aarau,<br />

Telefon 079 227 27 78.<br />

i www.aargauer-offiziersgesellschaft.ch<br />

OG Aarau<br />

Präsident: Oblt Reto Berli,<br />

Weiherweg 21, 55<strong>02</strong> Hunzenschwil,<br />

P 062 897 69 70, G 041 784 43 43,<br />

M 079 784 43 43.<br />

i www.ogaarau.ch<br />

Mittwoch, 18. Februar, Aarau. 148. Ge -<br />

neralversammlung.<br />

Reitsektion Arizona<br />

Präsident: Major Ulrich Watzel,<br />

Rankhof 3, 6208 Oberkirch,<br />

P 041 921 52 46, G 062 738 31 31.<br />

i www.arizona.ch<br />

OG Baden<br />

Präsident: Hptm Caspar Zimmermann,<br />

Untere Halde 4, 5400 Baden,<br />

P 056 535 74 67, G 058 200 45 60,<br />

M 076 374 57 82.<br />

i www.og-baden.ch<br />

Donnerstag, 19. März, 19 Uhr, Restaurant<br />

Rose, Baden. Generalversammlung.<br />

OG-Stamm: jeden ersten Donnerstag im<br />

Monat ab 19 Uhr im Restaurant Rose,<br />

Weite Gasse, Baden.<br />

OG Brugg<br />

Präsident: Hptm Titus Meier,<br />

Nigglistrasse 13d, 5200 Brugg,<br />

P 056 450 31 91.<br />

i www.ogbrugg.ch<br />

OG Freiamt<br />

Präsident: Major Michael Hackl,<br />

Bodenfeldstrasse 28, 8965 Berikon,<br />

G 056 633 15 15, M 079 406 82 66.<br />

i www.ogfreiamt.ch<br />

April/Mai. Frühlingsanlass: Skyguide<br />

und/oder AOC-Besichtigung.<br />

Donnerstag, 28. Mai, Forsthaus Bremgarten.<br />

90. Generalversammlung OG<br />

Freiamt.<br />

Oktober. Axalp-Fliegerschiessen.<br />

Fricktalische OG<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Markus M. Müller,<br />

Spycherweg 3, 8957 Spreitenbach,<br />

Telefon 079 286 47 82.<br />

i www.fricktaleroffiziere.ch<br />

Freitag, 20. März, 18.30 bis 22 Uhr, unteres<br />

Fricktal. Vereinsversammlung.<br />

Mittwoch, 8. April, 18.30 bis 21.30 Uhr,<br />

Restaurant Krone, Wittnau. Spargel-<br />

Rapport.<br />

Freitag, 29. Mai, 18 bis 20 Uhr, RSA<br />

Schlauen, Oeschgen. Kombi Schiessen:<br />

OP/Feldschiessen.<br />

Mittwoch, 8. Juli, 18.30 bis 20.30 Uhr,<br />

Restaurant Feldschlösschen, Rheinfelden.<br />

Bier&Wurst-Rapport.<br />

Mittwoch, 14. Oktober, 18.30 bis 21.30<br />

Uhr, Restaurant Löwen, Herznach. Jäger-<br />

Rapport.<br />

Mittwoch, 13. Januar 2<strong>01</strong>6, 18.30 bis<br />

20.30 Uhr, Maisprach. Fondue-Rapport.<br />

Mittwoch, 13. April 2<strong>01</strong>6, 18.30 bis<br />

21.30 Uhr, Restaurant Krone, Wittnau.<br />

Spargel-Rapport.<br />

Mittwoch, 13. Juli 2<strong>01</strong>6, 18.30 bis 20.30<br />

Uhr, Restaurant Feldschlösschen, Rheinfelden.<br />

Bier&Wurst-Rapport.<br />

Mittwoch, 12. Oktober 2<strong>01</strong>6, 18.30 bis<br />

21.30 Uhr, Restaurant Löwen, Herznach.<br />

Jäger-Rapport.<br />

OG Lenzburg<br />

Präsident: Major Stephan Weber,<br />

Ringstrasse Nord 36b, 5600 Lenzburg,<br />

G 062 888 25 25, M 079 275 39 25.<br />

i www.oglenzburg.ch<br />

Februar, Meisterschwanden. Besichtigung<br />

Militärsammlung Meisterschwanden.<br />

Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. März,<br />

Raum Lenk. 53. Lenker Zweitage-Gebirgsskilauf.<br />

Freitag, 27. März, 19 Uhr, Raum Lenzburg.<br />

62. WU-WE-Nachtorientierungslauf.<br />

Donnerstag, 23. April, Hotel-Restaurant<br />

Ochsen, Lenzburg. Generalversammlung.<br />

Fussballtraining: jeden Montag ab 19.15<br />

Uhr im Gewerbeschulhaus Neuhof, Lenzburg.<br />

Reitsektion: Reitstunden im Winterhalbjahr<br />

und Ausritte im Sommerhalbjahr<br />

jeweils montags um 19 Uhr, Aus -<br />

ritte ganzjährig jeden zweiten Samstag<br />

im Monat um 9 Uhr. Treffpunkt: Reitsportanlage<br />

Bosshart, Brunegg. Obmann:<br />

Oblt Daniel Wehrli, Strangengasse 4,<br />

55<strong>02</strong> Hunzenschwil, Telefon 062 897<br />

29 20.<br />

OG Zofingen<br />

Präsident: Oberst i Gst Christoph Fehr,<br />

Offiziersgesellschaft Zofingen,<br />

4800 Zofingen.<br />

Reiterobmann: Oberst Roger Eltbogen.<br />

i www.ogzofingen.ch<br />

Freitag, 13. Februar, 19 Uhr, Schiessstand<br />

Heitere, Zofingen. Referat «Denken<br />

des russischen Bären», anschliessend<br />

Käseschmaus.<br />

Mittwoch,15. April, ab17.30 Uhr, Schiessstand<br />

Heitere, Zofingen. GV-Cup (Pistole);<br />

18.30 Uhr: Apéritif; 19 Uhr: Generalversammlung.<br />

Mittwoch, 6. Mai, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

Mittwoch, 20. Mai, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs (mit Partnerin).<br />

Freitag, 14. August, 18 Uhr, Kurzdistanzschiessen<br />

Pistole, anschliessend<br />

Sommerstamm mit Grill. Treffpunkt:<br />

Schiessplatz Spittelberg, Platz C, Hauenstein–Ifenthal.<br />

Dienstag, 15. September, 13 bis 22 Uhr,<br />

Raum Spiez. Truppenbesuch beim<br />

ABC Abwehr Labor 1.<br />

Mittwoch, 21. Oktober, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

Mittwoch, 4. November, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

Freitag, 13. November, 18.30 Uhr.<br />

Metzgete. Treffpunkt: Bahnhof Zofingen,<br />

anschliessend St. Urs + Viktor, Walterswil.<br />

Reiten: samstags von 10 bis 11 Uhr im<br />

Reitsportzentrum Heimenhausen. Anmeldung<br />

beim Reiterobmann.<br />

Appenzell<br />

Appenzellische OG<br />

Präsident: Major i Gst Urban Broger,<br />

Ida-Sträuli-Strasse 89, 8404 Winterthur,<br />

M 079 673 26 <strong>01</strong>.<br />

i www.appog.ch<br />

Basel<br />

OG beider Basel<br />

Präsident: Oberstlt Carl-Gustav Mez,<br />

Grellingerstrasse 62, 4<strong>02</strong>0 Basel,<br />

Telefon 061 312 00 29.<br />

i www.ogbeiderbasel.ch<br />

Freitag, 13. Februar, 19.30 bis 22.30<br />

Uhr, Restaurant Fischerstube (Antoniterkeller),<br />

Rheingasse 45, Basel. Neumitgliederanlass.<br />

Montag, 9. März, 18 bis 22.30 Uhr, Joggeli.<br />

Generalversammlung 2<strong>01</strong>5.<br />

Samstag, 21. März, 19.30 bis 2 Uhr, Palais<br />

Beau Bourg, Blotzheim. Nuit des<br />

Officiers.<br />

Samstag, 18. April. Gefechtsschiessen<br />

Pistole UOV.<br />

Samstag, 25. April. Präzisionsschiessen<br />

OGBB.<br />

Samstag, 9. Mai, 8 bis 16 Uhr, Sichtern.<br />

Combat Schiesstraining.<br />

Freitag, 29. Mai, 17 bis 19 Uhr, 25-m-<br />

Stand, Sichtern, Liestal. Freundschafts -<br />

schiessen KaPo BL.<br />

Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Juni, Schiessstand<br />

Lachmatt. Eidg. Feldschiessen.<br />

Mittwoch, 10. Juni, 20 bis 22 Uhr. Vortrag<br />

II.<br />

Freitag/Samstag, 3./4. Juli, Deutschland.<br />

Internationaler Schiesswettbewerb.<br />

Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. August,<br />

Edinburgh. OGBB auf Reisen.<br />

Samstag, 22. August. Gefechtsschiessen<br />

Stgw UOV.<br />

Montag, 31. August, Schiessstand Lachmatt,<br />

Pratteln. Obligatorisches Schiessen.<br />

Samstag, 5. September, 13 bis 21 Uhr,<br />

Raum Laufental. Jagdhüttenbummel.<br />

Samstag, 19. September, 9 Uhr, Cernay<br />

(F). CITOORM.<br />

Donnerstag, 1. Oktober, 8 bis 16 Uhr,<br />

25-m-Stand, Sichtern. Internationales<br />

Schiessen GWK.<br />

Samstag, 31. Oktober, 9 bis 12 Uhr, Feldschiessstand,<br />

Bad Ramsach. Ramsach-<br />

Schiessen.<br />

Sonntag, 1. November. Klausenschiessen<br />

UOV.<br />

Samstag, 7. November 18.30 Uhr, Festsaal<br />

Stadt Casino, Basel. Basler Nacht der<br />

Offiziere.<br />

Donnerstag, 3. Dezember, 20 bis 22 Uhr.<br />

Vortrag III.<br />

Artillerie-Offiziers-Verein<br />

Basel<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Markus Waldvogel,<br />

Eichenstrasse 19, 4054 Basel,<br />

P 061 321 73 <strong>01</strong>, M 079 2<strong>01</strong> 79 69.<br />

i www.aov.ch<br />

Bern<br />

OG des Kantons Bern (KBOG)<br />

Präsident: Oberst i Gst René Zwahlen,<br />

Solothurnstrasse 34a, 3422 Kirchberg,<br />

M 079 311 23 19, G 031 322 32 24.<br />

i www.kbog.ch<br />

OG der Stadt Bern<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Matthias Spycher.<br />

Mutationsführer/Kontakt:<br />

Oblt Martin Roder,<br />

Mezenerweg 12, 3<strong>01</strong>3 Bern,<br />

G 031 978 30 33.<br />

i www.ogb.ch<br />

Dienstag, 3. März, 18.30 Uhr, Restaurant<br />

am Äusseren Stand, Bern. Vortrag von<br />

Dr. Markus Seiler, Direktor NDB: «Was<br />

bedroht die Schweiz?»<br />

Montag, 16. März, 18.30 Uhr, Haus der<br />

Universität, Bern. 154. Mitgliederversammlung<br />

der Offiziersgesellschaft der<br />

Stadt Bern. Gastreferent: Divisionär Philippe<br />

Rebord, Kdt HKA.<br />

Samstag, 2. Mai, Simplonpass (VS). Besuch<br />

bei der Art Abt 54: Artillerieschiessen<br />

auf dem Simplon.<br />

Donnerstag, 21. Mai, 18.30 Uhr, Restaurant<br />

Schmiedstube, Bern. Vortrag<br />

von Br René Baumann, Kdt LVb FU 30:<br />

«Der Lehrverband Führungsunterstützung<br />

30».<br />

Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, Burgdorf. Besuch<br />

des AMP Burgdorf mit anschlies-<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

53


SOG und Sektionen<br />

sendem Stamm bei der OG Burgdorf.<br />

Stiftung HAM – Ausstellung von Panzern,<br />

Motorfahrzeugen, Baumaschinen,<br />

Fourgons und Fuhrwerken.<br />

Donnerstag, 25. Juni, 9 Uhr, Wangen<br />

a.A. Besuch beim LVb Genie/Rettung:<br />

«Der Lehrverband Genie/Rettung – Die<br />

Mittel der Rettungstruppen heute».<br />

Samstag, 15. August, Waffenplatz Sand,<br />

Schönbühl. U COLT, Pistolenschiessen/<br />

Combatschiessen für Offiziere jeden Al -<br />

ters.<br />

Donnerstag, 20. August, Bure (JU). Besuch<br />

des Pz Bat 29 auf dem Gefechts -<br />

ausbildungszentrum West: «Der Einsatz<br />

von Mechanisierten Verbänden».<br />

Sport: intensives Turnen für Mitglieder<br />

über 50 Jahren jeden Donnerstag von 18<br />

bis 19.30 Uhr in der Turnhalle Kirchenfeld,<br />

Aegertenstrasse 46a, Bern.<br />

Sport light: lockeres Turnen für Mitglieder<br />

über 50 Jahren jeden Donnerstag<br />

von 17.15 bis 18.30 Uhr in der Turn -<br />

halle Melchenbühl, Bersetweg 21, Gümligen.<br />

OG Biel/Bienne-Seeland<br />

Präsident:<br />

Fachof Pascal Bord, Postfach 1171,<br />

25<strong>02</strong> Biel/Bienne,<br />

M 079 217 <strong>02</strong> <strong>02</strong>.<br />

i www.bieleroffiziere.ch<br />

Samstag, 7. März, 9 Uhr. 136. Generalversammlung.<br />

OG Burgdorf<br />

Präsident: Hptm Pierre-Alain Haller,<br />

Gmeinmatt 7, 3322 Urtenen–Schönbühl,<br />

M 076 412 16 07.<br />

i www.og-burgdorf.ch<br />

Samstag, 21. Februar. Offiziersball. Im<br />

Jubiläumsjahr führen wir traditionsgemäss<br />

einen Ball durch.<br />

Montag, 23. Februar, 4 Uhr. Besuch der<br />

Basler Fasnacht.<br />

Freitag, 24. April. 126. Hauptversammlung.<br />

17 Uhr: Marsch; 18.30<br />

Uhr: Apéro; 19 Uhr: HV.<br />

OG-Stamm: jeden ersten Freitag des<br />

Monats ab 18 Uhr im Gewölbekeller,<br />

Restaurant Schützenhaus.<br />

OG-Sport: während der Schulzeit jeden<br />

Montag um 20 Uhr in der Schlossmatt-<br />

Turnhalle. Leitung: Hptm Florian Mitscherlich.<br />

OG Huttwil und Umgebung<br />

Präsident: Hptm André Schärer,<br />

Sonnhaldenstrasse 14, 4950 Huttwil,<br />

P 062 962 08 73, G 062 962 33 88,<br />

Fax 062 962 13 62.<br />

Freitag, 6. März, Hotel Bahnhof, Huttwil.<br />

HV OG Huttwil.<br />

OG Interlaken-Oberhasli<br />

Präsident: Major i Gst Philipp Mischler,<br />

Mühleholzstrasse 35, 3800 Unterseen,<br />

P 079 310 36 68, G 033 828 62 62.<br />

i www.oginterlaken-oberhasli.ch<br />

Section du Jura Bernois<br />

Président:<br />

Lt col Laurent Jacot,<br />

Rue des Planches 35, 2613 Villeret,<br />

Téléphone 079 418 64 23.<br />

i www.sojb.ch<br />

OG Langenthal und Umgebung<br />

Präsident: Hptm Christian Schneider,<br />

c/o Ammann Schweiz AG,<br />

Eisenbahnstrasse 25, 4900 Langenthal,<br />

G 062 916 64 06.<br />

i www.oglangenthal.ch<br />

OG-Reitkurs: samstags Hallenausbildung,<br />

Ausritte und Schnupperkurs. Besammlung<br />

beim Stall Fellmann, Heimenhausen.<br />

Auskunft: helena.morgenthaler@oglangenthal.ch.<br />

OG Langnau und Umgebung<br />

Präsident: Oblt Markus Jakob,<br />

Eggiwilstrasse 65, 3535 Schüpbach,<br />

M 079 747 48 34.<br />

i www.oglangnau.ch<br />

OG Thun<br />

Präsident i.V.:<br />

Oberstlt i Gst Peter Scheidegger,<br />

Postfach 2398, 36<strong>01</strong> Thun,<br />

G 031 324 28 04.<br />

i www.og-thun.ch<br />

OG-Stamm: jeden 1. Samstag im Monat<br />

ab 16.45 Uhr im Restaurant Falken,<br />

Thun. Kontakt: Oberst Theo Müller, P<br />

033 345 30 41, G 031 324 35 73.<br />

OG-Turnen: jeden Donnerstag von<br />

18.30 bis 20 Uhr in der Dürrenast-Turnhalle,<br />

Thun-Dürrenast. Spezielles Sommerprogramm<br />

(Waldläufe in der Region<br />

Thun). Kontakt: Hptm Martin Tschabold,<br />

Telefon 033 336 50 13.<br />

OG-Reiten: von April bis September: jeden<br />

Mittwoch und Donnerstag von 19<br />

bis 20.30 Uhr und jeden Sonntag von<br />

8 bis 10.30 Uhr im Gelände rund um<br />

Niederhünigen; von Oktober bis März:<br />

jeden 2. Mittwoch von 9.30 bis 11 Uhr<br />

und jeden Sonntag von 8 bis 10.30 Uhr<br />

im Gelände rund um Niederhünigen<br />

sowie jeden Donnerstag von 19.30 bis<br />

20.30 Uhr in der Halle unter Leitung<br />

eines eidg. dipl. Reitlehrers. Kontakt:<br />

Oberstlt Urs-Georg Blaser, Telefon 033<br />

222 72 05 oder M 079 458 39 40.<br />

OG Uni Bern<br />

Siehe «Hochschulen» im Teil «Fach-OG».<br />

Freiburg<br />

Société fribourgeoise<br />

des officiers / Freiburgische<br />

Offiziersgesellschaft<br />

Président cantonal/<br />

Kantonalpräsident:<br />

Col Yvan Demierre,<br />

Case postale 1418, 17<strong>01</strong> Fribourg,<br />

M 079 683 24 19.<br />

i www.sfo-fog.ch<br />

Section Gruyère/Veveyse<br />

Président:<br />

Major Christophe Bifrare,<br />

Rue du pays d’en-Haut 43, 1630 Bulle,<br />

M 079 448 79 03.<br />

Courrier: C.P. 77, 1630 Bulle.<br />

OG Seebezirk<br />

Präsident: Oberst Carl Marchand,<br />

Alte Freiburgstrasse 1, 3280 Murten,<br />

P <strong>02</strong>6 670 59 70, G 031 324 79 66,<br />

M 079 707 13 69.<br />

Genève<br />

Société Militaire<br />

du Canton de Genève<br />

Président:<br />

Lt col EMG Alexandre Vautravers,<br />

Case postale 3618, 1211 Genève 3,<br />

M 078 624 59 39.<br />

Local: Rue des Granges 5 (près de la<br />

Cathédrale St-Pierre), 1204 Genève.<br />

Téléphone <strong>02</strong>2 310 39 45.<br />

i www.smg-ge.ch<br />

Glarus<br />

Glarner OG<br />

Präsident: Major Hans-Jörg Riem,<br />

Auf Erlen 34, 8750 Glarus,<br />

P 055 640 28 89, G 055 646 67 08.<br />

i www.gog-glarus.ch<br />

Graubünden<br />

Bündner OG<br />

Präsident: Major Urs Fetz,<br />

Rüfegasse 12a, 7208 Malans,<br />

Telefon 079 543 39 94.<br />

i www.buendner-og.ch<br />

Freitag, 6. Februar, 18 Uhr, Hotel Drei<br />

Könige, Ritterkeller. Im Gespräch mit<br />

Andreas Wieland, CEO Hamilton: Strategie,<br />

Führung, Interkulturelles. Stammpremiere<br />

2<strong>01</strong>5 mit Glühwein.<br />

Donnerstag, 26. Februar, 19 Uhr, Hagerbach,<br />

Flums Hochwiese. Referat von<br />

Brigadier Sergio Stoller, Projektleiter Weiterentwicklung<br />

der Armee: «WEA: Warum<br />

ein Schritt zurück nicht zwingend<br />

ein Rückschritt ist». Besichtigung Versuchsstollen<br />

Hagerbach. Partneranlass OG<br />

Sarganserland/Motorfahrerverein SGO/<br />

GR.<br />

Freitag, 6. März, 18 Uhr, Hotel Drei<br />

Könige, Ritterkeller. Im Gespräch mit<br />

Duri Campell, Standespräsident: Freiwilligenarbeit.<br />

Mittwoch, 11. März, 10.30 bis 16 Uhr,<br />

Armeelogistikcenter, Hinwil. Die Ostschweizer<br />

Sicherheitsdirektoren zu Besuch<br />

im Armeelogistikcenter ALC Hinwil<br />

– u. a. mit Dr. Christian Rathgeb,<br />

Regierungsrat, Divisionär Daniel Baumgartner,<br />

Chef LBA, und Guido Schneider,<br />

Chef ALC Hinwil. Inklusive Panzer-<br />

Demo. Partneranlass Motorfahrerverein<br />

SGO/GR.<br />

Freitag, 10. April, 18 Uhr, Hotel Drei<br />

Könige, Ritterkeller. Im Gespräch mit<br />

Stefan Engler, Ständerat: Armee und Politik.<br />

Freitag, 1. Mai, 18 Uhr, Hotel Drei Könige,<br />

Ritterkeller. Im Gespräch mit Brigadier<br />

Franz Nager, Kommandant Gebirgsinfanteriebrigade<br />

12: Die Weiterentwicklung<br />

der Armee WEA.<br />

Montag, 11. Mai, 19 Uhr, Dienstgebäude<br />

Rheinsand, Chur. Besuch von Oberst<br />

i Gst Mathias Müller, Kommandant Infanterie<br />

Kaderschulen I: « Einblick in<br />

die Infanterie-Kaderschule» mit Scharfschützen-Demo,<br />

OS-Fotos des ehema -<br />

ligen BOG-Vorstands Mattias Nutt und<br />

Austausch mit OS-Aspiranten.<br />

Dienstag, 12. Mai, S-chanf. Nachtschiessen<br />

M Flab Abteilung 45, inklusive Referat<br />

BODLUV 2<strong>02</strong>0.<br />

Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, Hotel Drei Könige,<br />

Ritterkeller. Stamm.<br />

Donnerstag, 18. Juni, ab 17 Uhr, Chur.<br />

Pistolenschiessen inkl. Festgrillade. Partneranlass<br />

IG Fw.<br />

Samstag, 15. August, 16 Uhr, Schützenhaus<br />

Dimlej, St. Moritz. Traditionelles<br />

Engadiner Pistolenschiessen (Militärund<br />

Salamistich) um die Rudolf-Gartmann-Trophäe<br />

mit Rangverkündigung,<br />

Kranzverleihung, Apéro und Festgrillade.<br />

Samstag, 29. August. Ganztägige Orientierungsfahrt<br />

nach Karte mit militärischen<br />

Fahrzeugen (in Zweierteams: Fahrer<br />

und Beifahrer). Partneranlass Motorfahrerverein<br />

SGO/GR. Startgeld: 20<br />

Franken inklusive Mittagessen.<br />

Freitag, 4. September, 18 Uhr, Hotel<br />

Drei Könige, Ritterkeller. Im Gespräch<br />

mit Oberst Marco La Bella, Kommission<br />

SOG International: Die Schweizer Armee<br />

im internationalen Vergleich.<br />

Donnerstag, 17. September, 20.15 Uhr,<br />

Hotel Drei Könige, Chur. Referat von<br />

Dr. Markus Seiler, Direktor Nachrichtendienst<br />

des Bundes NDB: «Was bedroht<br />

die Schweiz?»<br />

Freitag, 2. Oktober, 18 Uhr, Haupteingang<br />

KSGR, Chur. Exklusiver Einblick<br />

in das 430-Mio.-Bauprojekt des Kantonsspitals<br />

Graubünden KSGR.<br />

Samstag/Sonntag, 3./4. Oktober. 54.<br />

Bündner Zweitagemarsch.<br />

Freitag, 6. November, 18 Uhr, Hotel Drei<br />

Könige, Ritterkeller. Im Gespräch mit<br />

Alois Vinzens, CEO GKB: Changemanagement.<br />

Freitag, 20. November, 20 Uhr, Calvensaal,<br />

Chur. Referat von Beat De Coi,<br />

Gründer und VR-Präsident CEDES Holding<br />

AG und ESPROS Holding AG:<br />

«Schlüsseltechnologie Photonics für die<br />

Armee XXI». Generalversammlung BOG.<br />

Stamm@BOG: jeweils am 1. Freitag im<br />

Monat ab 18 Uhr im Ritterkeller, Hotel<br />

Drei Könige, Chur (ausgenommen Juli/<br />

August und Dezember/Januar).<br />

Jura<br />

Société Jurassienne<br />

des officiers<br />

Président: Col Jean-François Bertholet,<br />

Rue de Deute-Dessois 1, 2853 Cour faivre,<br />

B 061 277 52 50.<br />

i www.militariahelvetica.ch/sjo<br />

Luzern<br />

Kantonale OG Luzern<br />

Präsident: Hptm Florian Ulrich,<br />

Chräigass 6, 6044 Udligenswil,<br />

Telefon 079 785 28 13.<br />

i www.og-luzern.ch<br />

Freitag, 20. März, 18.30 Uhr, Restaurant<br />

Rössli, Adligenswil. Stamm.<br />

Hallenfussball: während der Schulzeit<br />

jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr<br />

Fussball in der Felsbergturnhalle, Luzern.<br />

Kursleiter: Oberstlt Paul Voegeli.<br />

OG Entlebuch<br />

Präsident: Hptm Adrian Thalmann,<br />

Hohle Gasse 10, 3095 Spiegel b. Bern,<br />

i www.og-amtentlebuch.ch<br />

OG Sursee<br />

Präsident: Hptm Luca Meier,<br />

Glurlimattweg 20, 4805 Brittnau,<br />

M 078 731 08 35.<br />

Donnerstag, 2. April, Sursee. Generalversammlung.<br />

Neuchâtel<br />

Société neuchâteloise<br />

des officiers<br />

Président:<br />

Major EMG Jacques de Chambrier,<br />

Case postale 223, 2<strong>01</strong>3 Colombier.<br />

i www.ofne.ch<br />

Nidwalden<br />

OG Nidwalden<br />

Präsident:<br />

Major i Gst Christian Rohrbach,<br />

54 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


SOG und Sektionen<br />

Baumgarten 31, 6374 Buochs,<br />

P 041 620 60 <strong>01</strong>.<br />

i www.og-nw.ch<br />

Mittwoch, 25. Februar. Stamm.<br />

Samstag, 21. März. 16. Schiessen mil<br />

Vereine OW/NW.<br />

Mittwoch, 25. März. Stamm.<br />

Mittwoch, 29. April. Stamm.<br />

Mittwoch, 27. Mai. Stamm.<br />

Freitag, 12. Juni. Überraschung.<br />

Donnerstag, 25. Juni. Fischessen.<br />

Samstag, 25. Juli. 75 Jahre Rütli-Rapport.<br />

Mittwoch, 26. August. Stamm.<br />

Freitag, 11. September. Nachtpistolenschiessen.<br />

Mittwoch, 30. September. Stamm.<br />

Samstag, 25. Oktober, Luzern. Chance<br />

Miliz.<br />

Mittwoch, 28. Oktober. Stamm.<br />

Samstag, 28. November. GV.<br />

Sonntag, 6. Dezember. Matinée.<br />

OG-Fitness: jeden Mittwoch von 18.30<br />

bis 19.45 Uhr in der oberen Turnhalle<br />

Stansstad (Ausnahme: Schulferien). Auskunft:<br />

Oblt Tino Karlen, Telefon 079<br />

812 32 76.<br />

Obwalden<br />

OG Obwalden<br />

Präsident: Hptm Beat Zeugin,<br />

Ziegelhüttenstrasse 7a, 6060 Sarnen,<br />

P 041 611 18 11.<br />

i www.og-ow.ch<br />

Schaffhausen<br />

Kantonale OG Schaffhausen<br />

Präsident: Oberstlt i Gst Rico Randegger,<br />

Galgenbuckstrasse 4, 8212 Neuhausen,<br />

P 052 670 14 41, M 079 440 48 27.<br />

i www.kog-sh.ch<br />

Schwyz<br />

OG des Kantons Schwyz<br />

Präsident: Oberstlt Walter Duss,<br />

Seestrasse 160, 8806 Bäch,<br />

P 044 784 66 41, G 044 246 78 24,<br />

M 079 6<strong>01</strong> 61 22.<br />

i www.kog-sz.ch<br />

OG Einsiedeln<br />

Präsident: Hptm Jahn Koch,<br />

Langackerstrasse 56, 8057 Zürich.<br />

i www.og-einsiedeln.ch<br />

Freitag, 27. März, Einsiedeln. 139. Generalversammlung.<br />

Offiziersverein Innerschwyz<br />

Präsident: Major René Hunziker,<br />

Artherstrasse 170, 6405 Immensee,<br />

Telefon 079 542 25 22.<br />

i www.kog-sz.ch<br />

OG March-Höfe<br />

Präsident: Oberstlt Luzi Schnidrig,<br />

Zürcherstrasse 22, 8853 Lachen,<br />

G 055 451 <strong>01</strong> 91, Fax 055 451 <strong>01</strong> 92.<br />

i www.kog-sz.ch<br />

Freitag, 6. Februar, 18.30 Uhr, Lachen.<br />

Winteranlass 2<strong>01</strong>5: Fondue und Eisstockschiessen<br />

mit Partner.<br />

Samstag, 28. März, 16.30 Uhr, Panorama<br />

Resort & Spa, Feusisberg. Generalversammlung<br />

OGMH.<br />

Solothurn<br />

OG des Kantons Solothurn<br />

Präsident: vakant.<br />

OG der Stadt Solothurn<br />

und Umgebung<br />

Präsident: Major Michael Käsermann,<br />

Eichholzstrasse 2, 4552 Derendingen,<br />

G 032 624 65 45, M 078 752 22 24.<br />

i www.og-solothurn.ch<br />

Montag, 16. Februar, Rathaus, Solothurn.<br />

Neubrevetierten-Empfang.<br />

Freitag, 6. März, Solothurn. GV 2<strong>01</strong>4.<br />

Donnerstag, 21. Mai. KOG Solothurn:<br />

Tag Gesellschaft und Armee.<br />

OG Balsthal, Thal und Gäu<br />

Präsident: Major Thomas Dobler,<br />

Rauracherweg 1, 4710 Balsthal,<br />

Telefon 079 439 42 60.<br />

OG Grenchen und Umgebung<br />

Obmann:<br />

Major Nicole Arnold-Probst,<br />

Bielstrasse 2, 3243 Lengnau,<br />

M 076 324 12 77.<br />

i www.mv-grenchen.ch<br />

Freitag, 13. März. 2. GV des Militärvereins<br />

Grenchen.<br />

Donnerstag, 21. Mai, Solothurn. Tag<br />

Gesellschaft und Armee. 17 Uhr: DV,<br />

anschliessend Nachtessen; 20 Uhr: TGA,<br />

Thema im Bereich Sicherheitspolitik.<br />

Sonntag, 28. Juni. MVG Familienanlass.<br />

Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. August,<br />

Hinwil. SUT 2<strong>01</strong>5 mit Of-Patrouillen.<br />

Samstag, 12. September, Schiessstand<br />

Lauacher, Bettlach. 6. MVG Pistolen-<br />

Cup (JEKAMI), anschliessend Absenden/Höck.<br />

Freitag, 15. Januar 2<strong>01</strong>6. 19. MVG Fondueplausch.<br />

Freitag, 11. März 2<strong>01</strong>6. 3. GV des Militärvereins<br />

Grenchen.<br />

Sport: jeden Montag ab 18.30 Uhr in<br />

der Halden-Turnhalle.<br />

OG Olten<br />

Präsident:<br />

Major i Gst Johannes Gäumann,<br />

c/o Raiffeisenbank Untergäu,<br />

Eigasse 8, 4614 Hägendorf,<br />

G 062 206 81 <strong>01</strong>, Fax 062 206 81 22.<br />

Freitag, 24. April, Olten. Generalversammlung.<br />

OG-Reitergruppe: Interessenten melden<br />

sich beim Präsidenten.<br />

Fussballtraining: jeden Montag von 19 bis<br />

20 Uhr (Ausnahme: Schulferien); Sommertraining:<br />

Sportplatz Bannfeldschulhaus,<br />

Olten; Wintertraining: Turnhalle<br />

Kantonsschule, Olten.<br />

St.Gallen<br />

OG des Kantons St.Gallen<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Markus Bänziger,<br />

Bergstrasse 2a, 9436 Balgach,<br />

G 071 747 47 37, M 079 437 45 94.<br />

i www.kogsg.ch<br />

Mittwoch, 11. März, St. Gallen. Mitgliederversammlung<br />

2<strong>01</strong>5. Referent: Dr.<br />

phil. Michael Olsansky.<br />

Mittwoch, 1. April. Präsidentenkonferenz<br />

1/15.<br />

Freitag, 8. Mai, Widnau. Parlamentariertreffen<br />

2<strong>01</strong>5. Referenten: KKdt André<br />

Blattmann, Dr. Kurt Weigelt und<br />

Regierungsrat Beni Würth.<br />

OG der Stadt St.Gallen<br />

Präsident: Hptm Markus Naegeli,<br />

Linerhofstrasse 7, 9032 Engelburg,<br />

P 071 260 11 51, M 079 457 76 44.<br />

i www.ogsg.ch<br />

Mittwoch, 25. Februar. Schiesskeller-Anlass<br />

mit Of@UniSG. Referent: Samuel<br />

Meier.<br />

Mittwoch, 11. März, St.Gallen. Mitgliederversammlung<br />

KOG St. Gallen.<br />

Dienstag, 24. März, 11.15 bis 13.30 Uhr,<br />

Restaurant Schlössli am Spisertor. Gallus<br />

Business Lunch, mit Bischof Markus,<br />

Hptm (Asg), Präsident der Schweizer<br />

Bischofskonferenz.<br />

Freitag, 8. Mai, Widnau. Parlamentariertreffen<br />

KOG mit KKdt André Blattmann<br />

und Regierungsrat Beni Würth.<br />

Dienstag, 12. Mai, 11.15 bis 13.30 Uhr,<br />

Restaurant Schlössli am Spisertor. Gallus<br />

Business Lunch, mit Prof. Dr. Thomas<br />

Friedli, Oberstlt, Lehrstuhl für Produk<br />

tionsmanagement an der Universität<br />

St.Gal len.<br />

Mittwoch, 3. Juni. 3. Gallus Wein-Degustation<br />

mit Kevin Thoma.<br />

Dienstag, 18. August, 11.15 bis 13.30<br />

Uhr, Restaurant Schlössli am Spisertor.<br />

Gallus Business Lunch, mit Dr. Patrik<br />

Noack, Major, Sportarzt Swiss Olympics.<br />

Dienstag, 3. November, 11.15 bis 13.30<br />

Uhr, Restaurant Schlössli am Spisertor.<br />

Gallus Business Lunch, mit Silvan Wildhaber,<br />

Oblt a D, CEO Filtex AG.<br />

Mittwoch, 18. November, 19 bis 21 Uhr.<br />

Hauptversammlung 2<strong>01</strong>5. Thema der<br />

Business Lunches: Eigene Führungserfahrungen.<br />

OG Fürstenland<br />

Vizepräsident:<br />

Major i Gst Martin Koller,<br />

Konstanzerstrasse 58f, 9512 Rossrüti,<br />

Telefon 079 409 59 92.<br />

i www.offiziersgesellschaft.ch<br />

Freitag, 10. April, 18.30 bis 22 Uhr, Flawil.<br />

128. Hauptversammlung.<br />

Montag, 13. April, 17.30 bis 19 Uhr,<br />

Oberuzwil. Pistolenschiessen April.<br />

Freitag, 8. Mai, 17.30 bis 20 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Mai und Spaghetti.<br />

Freitag, 5. Juni, 17.30 bis 19 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Juni.<br />

Montag, 6. Juli, 17.30 bis 20 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Juli (OP) und<br />

Grill.<br />

Sonntag, 16. August, 10 bis 14 Uhr,<br />

Oberuzwil. Apéroschiessen.<br />

Samstag, 19. September, 9.30 bis 16.30<br />

Uhr, Thurau, Wil. Herbstanlass.<br />

Freitag, 13. November, 18.30 bis 21 Uhr,<br />

Gossau. Jahresend-Essen.<br />

Rheintalischer Offiziersverein<br />

Präsident: Hptm Lukas Krüsi,<br />

Pflanzschulstrasse 37, 8400 Winterthur,<br />

M 079 7<strong>02</strong> 26 21.<br />

i www.rov.ch<br />

Freitag, 11. März, St.Gallen. Mitgliederversammlung<br />

KOG.<br />

Samstag, 9. Mai, Dornbirn. Jung-Of-<br />

Treff JOIN.<br />

Freitag, 14. August, Altstätten. Fitnessabend.<br />

Herbst, Koblach. IVS, Internationales<br />

Vergleichsschiessen.<br />

Samstag, 28. November, Leuchen. WMS,<br />

71.Wildenmannschiessen.<br />

Montag, 30. November, Raum Rheintal.<br />

HV.<br />

OG Rorschach<br />

Präsident: Oblt Urs Kundert,<br />

Dufourpark 13, 9030 Abtwil,<br />

G 071 226 34 68.<br />

i www.ogrorschach.ch<br />

Donnerstag, 19. Februar, 18 Uhr, Schloss<br />

Wartensee, Rorschacherberg. 26. Kaminfeuergespräch<br />

mit Michael Lauber.<br />

Mittwoch, 11. März, 17.15 Uhr, Regierungsgebäude,<br />

St.Gallen. KOG SG Mitgliederversammlung.<br />

Freitag, 20. März, 17.30 Uhr, Restaurant<br />

Rheinspitz, Altenrhein. 62. Mitgliederversammlung<br />

mit Br Daniel Lätsch.<br />

Donnerstag, 16. April, 18 Uhr. OFFA-<br />

Stamm. Treffpunkt: Herzog Weine, Halle<br />

4.0.41.<br />

Mittwoch, 29. April, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Pistolenschiessen<br />

25 m, anschliessend Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Mittwoch, 6., 13. und 27. Mai, jeweils<br />

18 Uhr, Schiessanlage Witen, Goldach.<br />

Pistolenschiessen 25 m, anschliessend<br />

Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Samstag, 30. Mai, Jagdstand Erlenholz.<br />

Spezialschiessen.<br />

Juni, Rorschach. OG Network Circle<br />

bei Molkerei Fuchs.<br />

Mittwoch, 10. Juni, 19 Uhr, Restaurant<br />

Ochsen, Rorschacherberg. Absenden Vereinsmeisterschaft.<br />

Alle sind willkommen.<br />

Freitag, 12. Juni, 12 Uhr/19 Uhr, OSGC<br />

Niederbüren. 6. Schweiz. Offiziersgolfturnier<br />

mit Nachtessen für alle Mitglieder.<br />

August, Gartenhaus Lowiner/Stambach,<br />

Rorschach. Familien-, Grill und Badeplausch<br />

am See.<br />

Samstag im August, 14 Uhr, Hafen Staad.<br />

Young Boys Anlass: «Waterfun».<br />

Donnerstag, 10. September, 11 Uhr. Old<br />

Boys Anlass.<br />

Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. September,<br />

Raum Europa. 13. OG-Vorstandsworkshop.<br />

Donnerstag, 15. Oktober, 17 Uhr.<br />

OLMA-Stamm. Treffpunkt: Herzog<br />

Wei ne, Halle 4.0.<br />

Oktober. Lucullus IV.<br />

Mittwoch, 21. Oktober, 12 Uhr, Restaurant<br />

Villa am See, Goldach. OG Network<br />

Circle mit Marcel Zoller, CFO<br />

Raiffeisenverband.<br />

November. 18. Gesellschaftsabend.<br />

November, Schloss Wartensee, Rorschacherberg.<br />

27. Kaminfeuergespräch mit<br />

Hans-Peter Schwald, VR & RA.<br />

November. KOG Kurstag 2<strong>01</strong>5.<br />

Freitag, 4. Dezember, 17 Uhr. Weihnachtsessen<br />

Vorstand.<br />

OG Sarganserland<br />

Präsident: Oberstlt Axel Zimmermann,<br />

Ausserdorf 21, 7315 Vättis,<br />

M 079 669 76 74.<br />

i www.ogsarganserland.ch<br />

Donnerstag, 26. Februar, abends, Versuchsstollen<br />

Hagerbach, Flums. WEA<br />

mit Brigadier Sergio Stoller.<br />

Samstag, 11. April, vormittags. Familien-<br />

Hauptversammlung.<br />

OG vom See und Gaster<br />

Präsident: Oberstlt Ueli Schläpfer,<br />

Oberer Gubel 44, 8645 Rapperswil-<br />

Jona,<br />

P 055 210 80 30.<br />

i www.ogseegaster.ch<br />

Donnerstag, 5. März. Generalversammlung.<br />

Dienstag, 15. September. Herbstanlass<br />

«Militärpolitisches Update».<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

55


SOG und Sektionen<br />

Donnerstag, 19. November. Offizierstreff.<br />

OG Toggenburg<br />

Präsident: Oblt Simon Seiler,<br />

Rickenstrasse 71, 9630 Wattwil,<br />

Telefon 079 759 52 74.<br />

i www.og-toggenburg.ch<br />

Freitag, 13. Februar. 19.30 Uhr, Restaurant<br />

Löwen oder Skigebiet Tanzboden,<br />

Ebnat-Kappel. Fondue-Of-Stamm oder<br />

Nachtskifahren.<br />

Mittwoch, 11. März, St.Gallen. Mitgliederversammlung<br />

KOG St.Gallen.<br />

Freitag, 27. März. Hauptversammlung<br />

OG Toggenburg.<br />

Freitag, 22. Mai, Gonten. Golf-Of-<br />

Stamm.<br />

Samstag, 13. Juni, bei der Badi, Wattwil.<br />

Minigolf mit anschliessendem Grillplausch.<br />

Samstag, 8. August. OGT-Familientag.<br />

Freitag, 4. September, 19.30 Uhr, Irish-<br />

Openair, Ennetbühl. Irish Of-Stamm.<br />

Freitag, 16. Oktober, 14/18 Uhr, St. Gallen.<br />

Weinkurs an der OLMA.<br />

Freitag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Restaurant<br />

Löwen, Ebnat-Kappel. Chlaus-<br />

Of-Stamm.<br />

OG Werdenberg<br />

Präsident: Oberst Jörg Velinsky,<br />

Prafisuot 5, 9479 Oberschan,<br />

P 081 783 29 00, M 079 445 68 19.<br />

i www.og-werdenberg.ch<br />

Dienstag, 17. Februar, 18.30 Uhr, Kurhaus<br />

Alvier. OGW Hauptversammlung<br />

mit Br Daniel Moccand.<br />

Stamm: jeden 1. Donnerstag von März<br />

bis Dezember (ausgenommen Juli/August),<br />

17.30 Uhr, Traube, Buchs.<br />

Thurgau<br />

OG des Kantons Thurgau<br />

Präsident: Oberstlt Reto Maurer,<br />

Meieboolweg 30, 8598 Bottighofen,<br />

P 071 688 51 25, G 044 316 41 24.<br />

i www.kogtg.ch<br />

Präsidenten der Lokalsektionen:<br />

Frauenfeld:<br />

Hptm Hermann Lei,<br />

Mühletobelstr. 59a, 8500 Frauenfeld,<br />

P 052 721 60 44, G 071 622 42 82.<br />

i www.ogfrauenfeld.ch<br />

Bodensee:<br />

Oberst Thomas Hugentobler,<br />

Neulandenstrasse 14, 9500 Will,<br />

M 079 742 63 47.<br />

i www.ogbodensee.ch<br />

Sport (OG Bodensee): Jeden Montag<br />

von 19.30 bis 20.30 Uhr Korbballspiel<br />

in der Wehrli-Turnhalle, Kreuzlingen.<br />

Sport (OG Frauenfeld): Jeden Montag<br />

von 19 bis 20 Uhr in der Kanti-Turn -<br />

halle, Frauenfeld. Auskünfte bei Hptm<br />

Hermann Lei.<br />

Ticino<br />

Società ticinese degli Ufficiali<br />

Presidente: Col Marco Lucchini,<br />

Via al Sasso 6, 6600 Locarno,<br />

U 091 814 30 22, Fax 091 814 44 16.<br />

i www.stu.ch<br />

Circolo di Bellinzona<br />

Presidente:<br />

Maggiore SMG Manuel Rigozzi,<br />

Viale Camillo Olgiati 10, 6512 Giubiasco,<br />

Telefono 091 857 57 57.<br />

i www.cu-bellinzona.ch<br />

Circolo di Locarno<br />

Presidente:<br />

Ten col Claudio Knecht,<br />

Vicolo dei Tigli 3, 6616 Losone,<br />

P 091 791 37 56, U 091 786 15 13.<br />

Circolo di Lugano<br />

Presidente:<br />

Col SMG Roberto Badaracco,<br />

Corso Elvezia 4, 69<strong>01</strong> Lugano,<br />

U 091 221 11 22, Fax 091 221 11 10.<br />

Circolo del Mendrisiotto<br />

Presidente:<br />

Cap Daniele Pestalozzi,<br />

Via al Loi 10, 6852 Genestriero,<br />

P 091 647 35 03.<br />

i www.cum-ti.ch,<br />

www.trofeosanmartino.ch<br />

Società Ticinese dei Genieri<br />

Presidente:<br />

Maggiore Raoul Barella,<br />

Via Robiana, 6863 Besazio.<br />

Indirizzo: CP 12<strong>01</strong>, 6512 Giubiasco.<br />

i www.genieri.ch<br />

Circolo Ippico degli Ufficiali<br />

Presidente:<br />

Iten Ignazio Odermatt,<br />

Via Pian Lorenzo 9°, 6500 Bellinzona,<br />

Telefono 091 820 68 48.<br />

Uri<br />

OG des Kantons Uri<br />

Präsident: Oblt Diego Bundi,<br />

Adlergartenstrasse 55, 6467 Schattdorf.<br />

i www.og-uri.ch<br />

Donnerstag, 26. Februar, Andermatt.<br />

Winterwettkämpfe der Armee (WiWA).<br />

Freitag, 5. Juni, Altdorf. Pistolenschiessen.<br />

Frühling/Herbst. Evtl. Kultur-Anlass.<br />

Frühling/Herbst. Donatorenanlass der<br />

OG Uri.<br />

Frühling/Herbst. Evtl. Truppenbesuch.<br />

November, SBU, Schattdorf. 159. Generalversammlung<br />

der OG Uri.<br />

Vaud / Waadt<br />

Société Vaudoise des Officiers<br />

Président:<br />

Col Yves Charrière,<br />

Rue de l’Industrie 23, 1170 Aubonne,<br />

M 079 417 53 71.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Samedi, 25 avril, 9 à 16 h. Assemblée<br />

Générale.<br />

Groupement Lausanne<br />

Président:<br />

Cap Philipp Zimmermann,<br />

Case postale 6315, 10<strong>02</strong> Lausanne,<br />

M 079 778 99 03.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Lundi, 2 mars, 18.30 à 22 h, Café du<br />

Grütli. Stamm.<br />

Samedi, 21 mars, 16 à 19 h, Aéroport<br />

international de Genève. Visite de la<br />

Division Sûreté.<br />

Samedi, 2 mai, 11 à 14 h. Sortie à la Fête<br />

de l'Epesse.<br />

Jeudi, 28 mai, 18.30 à 21.30 h. Assem -<br />

blée Générale.<br />

Lundi, 1er juin, 18.30 à 22 h, Café du<br />

Grütli. Stamm.<br />

Lundi, 7 septembre, 18.30 à 22 h, Café<br />

du Grütli. Stamm.<br />

Samedi, 19 septembre, 8 à 12 h. Paint -<br />

ball Cobalt Project 2<strong>01</strong>5.<br />

Samedi, 7 novembre, 15 à 18 h. Visite de<br />

la centrale de gestion des crises et des<br />

événements des CFF.<br />

Lundi, 7 décembre, 18.30 à 22 h. Stamm<br />

Marché de Noël.<br />

Groupement Est<br />

Président:<br />

Major Frédéric Glutz,<br />

Rue du Clos-Novex 49, 1868 Collombey,<br />

M 079 449 50 39.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Vendredi, 22 mai, 18.30 à 22 h. Assem -<br />

blée Générale.<br />

Groupement Nord<br />

Président:<br />

Major EMG Sébastien Rouge,<br />

grand Rue 10, 1443 Champvent,<br />

M 079 467 62 35.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Jeudi, 4 juin, 18.30 à 22 h. Assemblée<br />

Générale.<br />

Groupement Ouest<br />

Président:<br />

Plt Luc Jotterand,<br />

Vy de Ballens 29, 1145 Bière,<br />

M 079 7<strong>01</strong> 04 49.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Lundi à vendredi, 16 à 20 mars. Accueil<br />

des nouveaux membres SVO, avec vi -<br />

site de cave, suivi d’un souper malakoffs.<br />

Wallis/Valais<br />

OG Oberwallis<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Robert-Peter Eyer,<br />

Av. Pratifori 15, 1950 Sion,<br />

Telefon 079 505 12 42.<br />

i www.og-oberwallis.ch<br />

März, Raum VS/BE. Besuch Bahninfrastruktur.<br />

Samstag, 30. Mai, Leuk-Stadt. 79. Generalversammlung<br />

OGO. Gastreferenten:<br />

KKdt A. Blattmann, CdA, und Dr.<br />

J. Stüssi-Lauterburg.<br />

Juni/Juli, Raron/Visp. Eidgenössisches<br />

Schützenfest.<br />

Juli, Raum Oberwallis. Besuch militärische<br />

Infrastrukturen.<br />

Herbst. Referat: WEA und Stationierungskonzept<br />

VS.<br />

Section du Valais romand<br />

Président:<br />

Lt col EMG Flavien Schaller,<br />

Av. du Simplon 1, 1870 Monthey,<br />

M 079 437 18 49.<br />

i www.sovr.ch<br />

Zug<br />

OG Zug<br />

Präsident: Major Danilo Schwerzmann,<br />

c/o Offiziersgesellschaft des Kantons Zug,<br />

Postfach 1305, 63<strong>01</strong> Zug,<br />

Telefon 041 720 25 40.<br />

i www.ogzug.ch<br />

Zürich<br />

OG des Kantons Zürich<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Joel Gieringer.<br />

Sekretariat: Postfach, 8050 Zürich,<br />

Tel. 044 312 50 66, Fax 044 311 33 44.<br />

i www.kogzh.ch<br />

AOG Zürich und Umgebung<br />

Präsident:<br />

Major i Gst Philip R. Bornhauser.<br />

Sekretariat: Postfach 5227, 8050 Zürich,<br />

Telefon 044 312 50 66.<br />

i www.aog.ch<br />

Montag, 9. März, 18.30 Uhr, Konferenzgebäude<br />

Grünenhof, Zürich. AOG-Generalversammlung.<br />

Samstag, 25. April und 9. Mai, Schiessplatz<br />

Tegital. Pistolenschiessen.<br />

Stamm: jeden letzten Dienstag des Monats<br />

(Ausnahme: Dezember) ab 19 Uhr<br />

im Restaurant Turm, Zürich.<br />

Offiziers-Reitgesellschaft<br />

Zürich<br />

Präsident: Major Emanuel Tschannen,<br />

Feldeggstrasse 28, 8008 Zürich,<br />

Telefon 079 607 23 <strong>01</strong>.<br />

i www.org-zuerich.ch<br />

Donnerstag, 26. März. Generalversammlung.<br />

OG Winterthur und Umgebung<br />

Präsident: Fachof Marc Bösch,<br />

Lättenstrasse 5, 8308 Illnau,<br />

P 052 233 43 73, M 076 369 04 33.<br />

i www.ogw.ch<br />

Mittwoch, 25. Februar, 20 Uhr, Club<br />

zur Geduld, Marktgasse 22, Winterthur.<br />

Kdt Stamm mit Fritz Lehmann, Kdt<br />

Stadtpolizei.<br />

Mittwoch, 25. März, 20 Uhr, Club zur<br />

Geduld, Marktgasse 22, Winterthur.<br />

Stamm.<br />

Samstag, 18. April, 8.30 Uhr, KD Boxen,<br />

Frauenfeld. Combatschiessen Frühling.<br />

Freitag, 1. Mai, Raum Aargau. 1. Mai Familienanlass.<br />

Freitag, 19. Juni, 18.30 Uhr, Schloss Kyburg.<br />

GV OGW.<br />

Samstag, 24. Oktober, Kongress- und<br />

Kirchgemeindehaus Liebestrasse, Winterthur.<br />

8. Lange Nacht «junger» Offiziere.<br />

Sport: Konditionstraining und Ballspiele<br />

jeden Montag um 20.15 Uhr in der<br />

Turnhalle B der Kantonsschule im Lee.<br />

Auskünfte: Hptm Urs Bänziger, G 052<br />

233 12 10.<br />

Reiten: jeden Samstag, 8.15 Uhr, Stall<br />

Brütsch, Unterschlatt TG. Reiten für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene. Siehe auch<br />

www.reitergruppe.ch. Auskunft erteilt<br />

Oberstlt Martin Zuber, P 052 740 23 30,<br />

G 052 744 03 20.<br />

OG Zürcher Oberland<br />

Präsident: Major Steven Mettler,<br />

Rothausstrasse 11, 8635 Dürnten,<br />

M 079 646 03 72.<br />

i www.ogzo.ch<br />

OG Zürcher Unterland<br />

Präsident: Major Remo Sonderegger,<br />

Im oberen Chapf 240, 8455 Rüdlingen,<br />

G 043 444 06 51.<br />

i www.ogzu.ch<br />

OG Zürichsee linkes Ufer<br />

Kontakt:<br />

Oblt Patrick Dummermuth,<br />

Hofwiesenstrasse 10, 8057 Zürich,<br />

M 076 558 88 18.<br />

i www.ogzlu.ch<br />

56 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


SOG und Sektionen<br />

Dienstag, 3. März. 95. Generalversammlung.<br />

Stamm: jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

(ausser Januar, Juni, August und Dezember)<br />

ab 19 Uhr im Restaurant Gambrinus,<br />

Seestrasse 85, Wädenswil.<br />

OG Zürichsee rechtes Ufer<br />

Präsident: Oberstlt i Gst Joel Gieringer,<br />

Aryanastrasse 9, 8704 Herrliberg,<br />

G 044 334 46 30.<br />

i www.ogzru.ch<br />

Mittwoch, 25. Februar, 19 Uhr, Restaurant<br />

Löwen, Meilen. GV, anschliessend<br />

Diskussion mit Politikern zum<br />

Thema Sicherheitspolitik mit Schwerpunkt<br />

WEA.<br />

Dienstag, 31. März, 19 Uhr, Restaurant<br />

Löwen, Meilen. Referat von Brigadier<br />

Daniel Lätsch: «Moderne Kriege».<br />

Dienstag, 12. Mai. Gedenkanlass «70<br />

Jahre Ende des 2. Weltkriegs» mit Referaten<br />

von Oberst i Gst Matthias Kuster<br />

und Prof. Rudolf Jaun.<br />

FACHSEKTIONEN<br />

ABC Suisse –<br />

Vereinigung<br />

der Schweizerischen<br />

ABC-Spezialisten<br />

Präsident a.i.:<br />

Oberstlt Christian Fokas,<br />

Mönchstrasse 6a, 3600 Thun,<br />

M 079 352 29 84.<br />

i www.abcsuisse.ch<br />

Samstag, 12. September. Delegiertenversammlung<br />

ABC Suisse.<br />

Sektion Basel<br />

Präsident:<br />

Reto Sommerhalder.<br />

Sektion Bern<br />

Präsidentin:<br />

Fachof Anita Noli-Kilchenmann.<br />

Ansprechstelle:<br />

Oberstlt Arthur Beck, Postfach 15,<br />

3626 Hünibach, G 033 243 06 31.<br />

Montag, 9. Februar, 20 Uhr, Kaserne<br />

Bern. Vortrag von P. Mathis, BAG:<br />

«Ebola».<br />

Montag, 20. April, 20 Uhr, Kaserne<br />

Bern. Vortrag von Ueli Stoller und Dr.<br />

Matthias Giger: «100 Jahre C-Waffen».<br />

AROPAC (Section Romande)<br />

Président:<br />

Adj sof Fabien Müller,<br />

Route du Sanetsch 35, 1965 Chandolin,<br />

Téléphone 079 580 12 92.<br />

Sektion Zürich, Zentralund<br />

Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Major Dominique Werner,<br />

Haslerholzstrasse 2, 8172 Niederglatt,<br />

G 044 368 17 34, M 079 817 47 36.<br />

Montag, 23. März, 18.30 Uhr, KVA<br />

Winterthur, Scheideggstrasse 50, Winterthur<br />

(Beginn der Führung: 18.45 Uhr).<br />

Besichtigung der Kehrichtverbrennungsanlage<br />

Winterthur mit Schwerpunkten<br />

«Verbringung der Reststoffe aus der KVA»<br />

und «Neue Ideen der Umweltbehörden<br />

zur Anlagentechnologie». Referent:<br />

Tino Däscher, MSc Biotech/Dipl. Chem.<br />

HTL. An- und Abmeldungen beim Präsidenten.<br />

Dienstag, 26. Mai, 20 Uhr, Stützpunkt<br />

Freiwillige Feuerwehr Zug, Ahornstrasse<br />

10, Zug. Mitgliederversammlung mit<br />

anschliessender Besichtigung des Stützpunktes<br />

der FFZ. An- und Abmeldungen<br />

beim Präsidenten.<br />

Società Ticinese<br />

di Artiglieria<br />

Associata SOGART/<br />

SSOART/SSUART<br />

Vice Presidente:<br />

I ten Simone Gianini,<br />

Via Ravecchia 5a, 6500 Bellinzona,<br />

P 079 707 14 94, U 091 912 20 00.<br />

Segretario:<br />

I ten Roberto Sciaroni,<br />

via del Sole 6, 6600 Muralto,<br />

U 058 205 13 70.<br />

i www.stu.ch<br />

Schweizerische<br />

Offiziersgesellschaft<br />

der Artillerie<br />

(SOGART)<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Markus Oetterli,<br />

Rodteggstrasse 18, 6005 Luzern,<br />

G 041 318 19 66.<br />

Kassier:<br />

Hptm Hadrien Jean-Richard,<br />

Zollikerstrasse 82, 8008 Zürich,<br />

M 079 279 67 91.<br />

i www.sogart.ch<br />

Samstag, 19. September, 9 bis 16 Uhr,<br />

Thun. Generalversammlung und<br />

Herbsttagung 2<strong>01</strong>5.<br />

AGFACo<br />

Community der<br />

Kader der<br />

Aufklärungs- und Grenadierformationen<br />

der Armee<br />

Präsident:<br />

Major Daniel Slongo,<br />

Sagenriet 16, 8853 Lachen,<br />

P 055 442 28 53, M 079 658 69 47.<br />

i www.agfaco.ch<br />

AVIA-Gesellschaft<br />

der Offiziere<br />

der Luftwaffe<br />

Präsident:<br />

Oberst Fabian Ochsner,<br />

Boldistrasse 13, 5415 Nussbaumen,<br />

P 056 282 36 54, M 079 658 81 30.<br />

i www.avia-luftwaffe.ch<br />

Samstag, 28. März, 9.15 bis 14.30 Uhr,<br />

Airforcecenter, Dübendorf. AVIA-Symposium<br />

«Langfristige Sicherung des<br />

Luftraumes».<br />

Samstag, 13. Juni. GV Zentral-AVIA.<br />

Sektion Aargau<br />

Präsident:<br />

Oblt Martin Remund,<br />

Gartenstrasse 14, 5600 Lenzburg,<br />

P 062 891 28 58, M 078 707 58 56.<br />

Sektion Basel<br />

Präsident:<br />

Major Patrick Gättelin,<br />

Gerbergässlein 30, 4051 Basel,<br />

M 076 384 83 68.<br />

i www.aviabasel.ch<br />

AVIA-Stamm: jeden ersten Dienstag<br />

des Monats (ausgenommen Januar) ab<br />

18.30 Uhr im Restaurant Zum Rebhaus,<br />

Riehentorstrasse 11, Basel.<br />

AVIA Bern<br />

Fachsektion der OGB<br />

Kontakt:<br />

Oberst i Gst Frieder Fallscheer,<br />

Kollerweg 3, 3006 Bern,<br />

G 031 324 31 58.<br />

i www.avia-bern.ch<br />

Dienstag, 3. März, 18.30 Uhr, Restaurant<br />

am Äusseren Stand, Bern. Vortrag<br />

von Dr. Markus Seiler, Direktor NDB:<br />

«Was bedroht die Schweiz?»<br />

Montag, 16. März, 18.30 Uhr, Haus der<br />

Universität, Bern. 154. Mitgliederversammlung<br />

der Offiziersgesellschaft der<br />

Stadt Bern. Gastreferent: Divisionär Philippe<br />

Rebord, Kdt HKA.<br />

Samstag, 28. März, 9 bis 14 Uhr, Zürich.<br />

Symposium der AVIA: «Langfristige<br />

Sicherung des Luftraums». Referat und<br />

Podiumsdiskussion mit dem Chef VBS.<br />

Samstag, 2. Mai, Simplonpass (VS). Besuch<br />

bei der Art Abt 54: Artillerieschiessen<br />

auf dem Simplon.<br />

Donnerstag, 21. Mai, 18.30 Uhr, Restaurant<br />

Schmiedstube, Bern. Vortrag<br />

von Br René Baumann, Kdt LVb FU 30:<br />

«Der Lehrverband Führungsunterstützung<br />

30».<br />

Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, Burgdorf. Besuch<br />

des AMP Burgdorf mit anschliessendem<br />

Stamm bei der OG Burgdorf.<br />

Stiftung HAM – Ausstellung von Panzern,<br />

Motorfahrzeugen, Baumaschinen,<br />

Fourgons und Fuhrwerken.<br />

Donnerstag, 25. Juni, 9 Uhr, Wangen<br />

a.A. Besuch beim LVb Genie/Rettung:<br />

«Der Lehrverband Genie/Rettung – Die<br />

Mittel der Rettungstruppen heute».<br />

Samstag, 15. August, Waffenplatz Sand,<br />

Schönbühl. U COLT, Pistolenschiessen/Combatschiessen<br />

für Offiziere jeden<br />

Alters.<br />

Donnerstag, 20. August, Bure (JU). Besuch<br />

des Pz Bat 29 auf dem Gefechts -<br />

ausbildungszentrum West: «Der Einsatz<br />

von Mechanisierten Verbänden».<br />

AVIA-Stamm: in der Regel jeden ersten<br />

Donnerstag des Monats ab 18 Uhr (Ausnahme:<br />

9.4.) im Restaurant Schmiedstube,<br />

Schmiedenplatz 5, Bern.<br />

Section de Genève<br />

Président:<br />

Lt col Alexandre Czech,<br />

8, chemin de la Florence, 1208 Genève,<br />

P <strong>02</strong>2 347 66 34, M 079 446 17 37.<br />

Mardi, 3 mars, Cercle du Général Dufour.<br />

Assemblée Générale 2<strong>01</strong>5, suivie d’un<br />

apéritif.<br />

Sezione della Svizzera italiana<br />

Presidente:<br />

Cap Paolo Franchini,<br />

Via Sirana 50, 6814 Lamone,<br />

M 079 620 40 63.<br />

i www.avia-si.ch<br />

Stamm: ogni primo martedì del mese,<br />

da settembre a giugno e senza gennaio,<br />

presso il Grotto Serta di Lamone.<br />

Flieger-Sektion Luzern<br />

Präsident:<br />

Oberst Daniele Tamburini,<br />

AVIA Flieger Luzern, 6000 Luzern,<br />

G 041 268 46 91, M 079 618 46 91.<br />

Samstag, 28. März, Airforce Center Dübendorf.<br />

Anlass AVIA Luftwaffe: «Langfristige<br />

Sicherung des Luftraums».<br />

Montag, 27. April. Vortrag des Sicherheitspolitischen<br />

Forums Zentralschweiz:<br />

«IS – eine Gefahr für die Schweiz, eine<br />

Herausforderung?»<br />

Dienstag, 5. Mai, Hotel Radisson, Luzern.<br />

Vereinsversammlung mit Referat<br />

und Nachtessen.<br />

Donnerstag, 4. Juni, Flugplatz Buochs.<br />

Ju-52-Flugtag mit www.paulstours.ch.<br />

Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21.<br />

Juni, Le Bourget. Reise an die Paris Air<br />

Show mit www.paulstours.ch.<br />

Montag, 31. August. Anlass des Sicherheitspolitischen<br />

Forums Zentralschweiz:<br />

«Sicherheit in Fussball- (Eishockey-) Stadien<br />

– eine Herausforderung?»<br />

Sektion Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Hptm Markus Vogt,<br />

Bionstrasse 4, 9<strong>01</strong>5 St. Gallen,<br />

Telefon 079 373 49 53.<br />

i www.avia-ostschweiz.ch<br />

Section Romande<br />

Président:<br />

Plt Julien Schumacher,<br />

Ave. des Platanes 17a, 3960 Sierre,<br />

M 079 764 87 81.<br />

i www.aviaromande.ch<br />

Flab-Sektion Zentralschweiz<br />

Präsident:<br />

Major Philipp Schumacher,<br />

AVIA Flab Zentralschweiz,<br />

Kaserne, 6032 Emmen,<br />

G 041 268 34 07, M 079 628 23 68.<br />

i www.aviaflab.ch<br />

Sektion Zürich<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Patrick Richter,<br />

Trichtenhausenstrasse 128, 8053 Zürich,<br />

M 079 207 88 71.<br />

i www.avia-zh.ch<br />

Samstag, 28. März. Luftwaffenball der<br />

OG AVIA Zürich. 18.30 Uhr: Apéro,<br />

19.30 bis 2 Uhr: Dinner und Ball.<br />

Mittwoch, 10. Juni, 17.30 Uhr. Pistolenschiessen<br />

OG AVIA Zürich.<br />

Schweiz.<br />

Gesellschaft der<br />

Bereitschaftsoffiziere<br />

Präsident:<br />

Oberst Patrice A. Obrecht,<br />

c/o Obrecht AG, Wardstrasse 3,<br />

5316 Felsenau,<br />

G 056 245 77 72, M 079 681 56 96.<br />

i www.sgberof.ch<br />

Schweizerische OG<br />

Führungsunterstützung<br />

Präsident:<br />

Oberst Michael Kientsch,<br />

Lindhaldenstrasse 10, 3076 Worb,<br />

P 031 832 72 77, Fax 031 832 72 78.<br />

i www.sog-fu.ch<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

57


SOG und Sektionen<br />

Offiziersgesellschaften<br />

an Schweizer<br />

Hochschulen<br />

Studentische<br />

Offiziersgesellschaften<br />

(* nicht Mitglieder der SOG)<br />

Präsidentenkonferenz der Offiziers -<br />

vereine der Schweizer Universitäten<br />

und Hochschulen<br />

Vorsitzender:<br />

Hptm Patrick Blumer,<br />

Bungertweg 19, 8600 Dübendorf,<br />

M 076 5<strong>02</strong> 58 72.<br />

Of@Unibas<br />

* Verein der Offiziere der Universität Basel<br />

Präsident:<br />

Hptm Pablo Breitenmoser.<br />

i www.ofunibas.ch<br />

Stamm: jeden 1. Mittwoch des Monats.<br />

OG Uni Bern<br />

Offiziersgesellschaft Universität Bern<br />

(Mitglied der KBOG)<br />

Präsident:<br />

Oblt Tobias Haudenschild,<br />

Narzissenweg 18b, 3612 Steffisburg.<br />

M 079 640 76 40.<br />

i www.ofunibe.ch<br />

Dienstag, 3. März, 18.30 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität Bern. Generalversammlung<br />

mit Referat von Brigadier<br />

René Wellinger: «Mechanisierte Kräfte<br />

in heutigen Einsatzszenarien».<br />

Of@UniFR<br />

* Offiziersgesellschaft der<br />

Universität Fribourg<br />

Präsident:<br />

Oblt Pirmin Niederberger,<br />

M 079 5<strong>01</strong> 90 64.<br />

Vereinsanschrift:<br />

Postfach 1108, 17<strong>01</strong> Fribourg.<br />

i www.ofunifr.ch<br />

Of@campusLausanne<br />

* Société des officiers du campus<br />

universitaire de Lausanne<br />

Président:<br />

Lt Romain Jaquier, M 077 451 19 57.<br />

Vereinsanschrift: 1000 Lausanne.<br />

i www.ofcampuslausanne.ch<br />

Of@UniSG<br />

* Verein der Offiziere an der<br />

Universität St.Gallen (HSG)<br />

Präsident:<br />

Oblt Samuel Meier, M 078 711 89 99.<br />

Vereinsanschrift:<br />

Dufourstrasse 50, 9000 St. Gallen.<br />

i www.ofunisg.ch<br />

Donnerstag, 19. Februar, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport<br />

1/3.<br />

Donnerstag, 26. Februar. Winterwanderung.<br />

Mittwoch, 11. März, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport<br />

2/3.<br />

Mitte März. Paintball-Event.<br />

Montag, 30. März, Kaserne, Kloten.<br />

Alumni-Event.<br />

Dienstag, 21. April, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport<br />

3/3.<br />

Donnerstag/Freitag, 23./24. April. Fallschirmspringen.<br />

Of@campusZH<br />

* Verein der Offiziere der Universität<br />

Zürich und der ETH Zürich<br />

Präsident:<br />

Hptm Patrick Blumer, Bungertweg 19,<br />

8600 Dübendorf, M 076 5<strong>02</strong> 58 72.<br />

i www.ofcampuszh.ch<br />

Schweizerische<br />

Gesellschaft<br />

der Offiziere<br />

der Logistik<br />

Präsident:<br />

Oberst Thomas Christen,<br />

Mozartstrasse 6, 6000 Luzern 6,<br />

G 041 248 84 85, Fax 041 248 84 90.<br />

i www.solog.ch<br />

Sektion Mittelland<br />

Präsident:<br />

Oberst Andres Krummen,<br />

Bernastrasse 54, 3005 Bern,<br />

P 031 312 <strong>02</strong> 64, G 031 320 23 30,<br />

Fax 031 320 23 80, M 079 335 04 58.<br />

Sektion Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Christian Müller,<br />

Seenerstrasse 2<strong>01</strong>, 8405 Winterthur,<br />

P 052 534 34 25, G 058 444 50 83.<br />

Freitag, 20. Februar, Winterthur. MV<br />

SOLOG Ostschweiz.<br />

Samstag, 21. März, Mannschaftskaserne,<br />

Bern. SOLOG Logistik-Brunch<br />

mit Referat von Oberst Dr. Roland<br />

Haudenschild: «500 Jahre Marignano<br />

1515–2<strong>01</strong>5».<br />

Samstag, 25. April und 9. Mai, Tegital,<br />

Kloten. Pistolenschiessen.<br />

Donnerstag, 21. Mai, Zürich. Besichtigung<br />

Prime Tower mit Apéro.<br />

Samstag, 6. Juni, Paintball Arena, Schänis.<br />

Neumitgliederanlass.<br />

Samstag, 13. Juni, Morges. MV SOLOG<br />

Schweiz.<br />

Sonntag, 6. September, Zürcher Oberland.<br />

Dampfbahn-Ausflug DVZO.<br />

Freitag, 23. Oktober (Ausweichdatum:<br />

30. Oktober), Zürich. Führung Letzigrund.<br />

Section Romande<br />

Président:<br />

Lt col Béat Mader,<br />

Papiermühlestrasse 14, 3003 Berne,<br />

B 031 324 86 66, M 079 604 33 64.<br />

i www.officiers.ch<br />

Sektion Zentralschweiz<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Gregor Stutz,<br />

Sonnhalderain 7a, 6030 Ebikon,<br />

P 041 440 31 72, M 079 354 62 47.<br />

Vereinigung<br />

Schweizerischer<br />

Nachrichtenoffiziere<br />

(VSN)<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Niels Büchi,<br />

Neuhofstrasse 5, 8810 Horgen,<br />

Telefon 079 290 19 66.<br />

Mitgliederwesen:<br />

VSN, Brunau-Stiftung,<br />

Postfach 5<strong>01</strong>7, 8045 Zürich.<br />

i www.swissint.ch<br />

OG Panzer<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Alexandre Vautravers,<br />

Ch. de l’Abbaye 8, 1185 Mont-sur-Rolle,<br />

M 078 624 59 39<br />

i www.ogpanzer.ch<br />

Freitag, 6. Februar, 9 bis 17 Uhr. Secu -<br />

rity Forum 2<strong>01</strong>5. Anschliessend um<br />

19 Uhr, Bellevue, Genève: Atéliers Romandie.<br />

Dienstag, 17. Februar, 18 Uhr, Schloss<br />

Jegenstorf. Kadertisch Bern. Moderne<br />

Aufklärung und Nachrichtenbeschaffung<br />

in den Panzerverbänden.<br />

Donnerstag, 5. März, 17.45 Uhr, Bern.<br />

14. Ordentliche Generalversammlung.<br />

Samstag, 23. Mai, Saumur (Frankreich).<br />

Studienreise Panzerwaffe. Expedition<br />

historique «Le Carrousel de Saumur».<br />

Samstag, 22. August, 10 Uhr, Thun.<br />

Kadertisch: Aktive Kommandanten<br />

treffen. Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />

mit den Kommandanten Pz Br 1<br />

und 11.<br />

Freitag, 11. September, 19 Uhr, Zürich.<br />

Kadertisch Zürich.<br />

Freitag, 9. Oktober, 19 Uhr, Basel. Kadertisch<br />

Basel: «Führung auf den Punkt<br />

gebracht».<br />

Rettungstruppen<br />

Section Lémanique<br />

Président:<br />

Major EMG Louis-Henri Delarageaz,<br />

Route de Bussigny 30, 1121 Bremblens,<br />

Téléphone <strong>02</strong>1 8<strong>02</strong> 30 21.<br />

ORET Deutschschweiz<br />

Präsident:<br />

Hptm Felix Sigrist,<br />

Hinter Rüti, 6372 Ennetmoos,<br />

G <strong>02</strong>7 550 58 80, Fax <strong>02</strong>7 550 58 81,<br />

M 079 529 64 03.<br />

i www.oret.ch<br />

Schweizerische<br />

Gesellschaft<br />

der Offiziere<br />

der Sanitätstruppen<br />

Zentralpräsident:<br />

Oberst Stephan Landolt<br />

Hirschistrasse 7, 6430 Schwyz,<br />

P 041 813 11 87, G 041 811 77 66,<br />

M 079 323 04 67, Fax 041 811 77 67.<br />

i www.medof.ch<br />

Schweizerische<br />

Veterinäroffiziersgesellschaft<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Fredi Witschi,<br />

Meisenweg 1, 3053 Münchenbuchsee,<br />

G 031 868 10 10.<br />

Stiftung der Offiziere der Schweizer Armee<br />

Mit Ihrer Unterstützung stärken Sie das Milizsystem, die<br />

Miliz armee und eine glaubwürdige Sicherheits politik der<br />

Schweiz. Die Stiftung ist steuerbefreit. Jeder Beitrag zählt!<br />

UNUS PRO OMNIBUS,<br />

OMNES PRO UNO –<br />

EINER FÜR ALLE, ALLE<br />

FÜR EINEN.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.offiziersstiftung.ch<br />

Bankverbindung: UBS AG<br />

IBAN: CH380<strong>02</strong>62262104119<strong>01</strong>K<br />

Stiftung der Offiziere der Schweizer Armee<br />

117-119 avenue Général Guisan, Case postale 212, CH-1009 Pully<br />

info@offiziersstiftung.ch, www.offiziersstiftung.ch<br />

58<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Vermischtes<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Für den Notfall braucht es viel mehr Soldaten<br />

Vorerst herzlichen Dank für<br />

Ihren Leitartikel in der <strong>ASMZ</strong><br />

12/2<strong>01</strong>4. In Kommentaren zur<br />

Krisenübung des «Sicherheitsverbundes<br />

Schweiz» konnten<br />

wir Ende November lesen: «Für<br />

den Notfall braucht es viel mehr<br />

Soldaten». Die Aussage wurde<br />

von oberster Stelle unserer<br />

Armee gemacht. Die 2 ½ Wochen<br />

dauernde Übung hat gezeigt,<br />

dass unser Sicherheitsverbund<br />

Schweiz im Falle eines<br />

gleichzeitigen Stromausfalles<br />

und einer Grippeepidemie<br />

überfordert ist.<br />

Damit ist klar gesagt worden,<br />

dass die Armee (als einzige Reserve)<br />

heute nicht in der Lage<br />

ist, die erforderliche Zahl Soldaten<br />

aufzubieten; und dies<br />

bei einem Bestand von heute<br />

noch über 200000 Mann. Wenn<br />

der heutige Bestand bereits bei<br />

einem rein «zivilen» Notstand<br />

nicht ausreicht, dann ist leicht<br />

voraussehbar, dass die zukünftige<br />

Armee nach WEA (mit noch<br />

100000 Mann) noch viel we -<br />

niger in der Lage sein wird, bei<br />

einer militärischen Bedrohung<br />

unser Volk zu schützen.<br />

Der radikale Abbau, von dem<br />

unsere Armee in den letzten<br />

20 Jahren befallen ist, wurde<br />

mit dem Argument «die Schweiz<br />

ist eingebettet in ein sicheres<br />

Europa» dem Volk verkauft. Die<br />

fixe Idee, dass es in Europa<br />

«nie wieder Krieg» geben könne,<br />

hat sich leider mit den Ereignissen<br />

in der Ukraine für jedermann<br />

deutlich sichtbar zerschlagen.<br />

Das Konzept der WEA<br />

(Weiterentwicklung der Armee<br />

mit nochmals halbiertem Bestand)<br />

ist unter der veränderten<br />

Bedrohungslage nun völlig<br />

falsch. Das Konzept stammt<br />

noch aus der Zeit, bevor in der<br />

Ukraine die Gewalt eskalierte<br />

und der «Islamische Staat» aktiv<br />

wurde etc. Jetzt muss eine<br />

Armee geplant werden, welche<br />

den heutigen und zukünftigen<br />

Bedrohungen gewachsen ist<br />

(und den in der Bundesverfassung<br />

festgeschriebenen Auftrag<br />

erfüllt).<br />

Jakob Streiff<br />

8607 Seegräben<br />

Stabwechsel mit Horaz-Zitat<br />

«La culture générale» nennen<br />

es die Romands. Beim<br />

Stabwechsel an der Spitze des<br />

Lehrverbands Führungsunterstützung<br />

30 wurde einmal mehr<br />

sichtbar, dass die breite Ver -<br />

ankerung der Milizarmee im<br />

Schweizer Volk dafür sorgt, dass<br />

das Niveau der Armee hoch<br />

bleibt. Packe den Tag, «CARPE<br />

DIEM», rief der scheidende<br />

Chef Willy Siegenthaler seinem<br />

Nachfolger René Baumann zu.<br />

Dass die Armee im Thurgau<br />

nach wie vor willkommen ist,<br />

glaubten die zahlreich erschienenen<br />

Teilnehmer und Gäste<br />

dem Regierungspräsidenten<br />

Br Willy Siegenthaler, abtretender Kdt LVb FU 30.<br />

Bild: Milan Rohrer<br />

Claudius Graf-Schelling und<br />

erhoben sich gern zum Thurgauerlied.<br />

Dem hohen Niveau<br />

entsprach der weite Horizont<br />

der Beiträge: Ulrich<br />

Tilgner verstand<br />

es, die Komplexitäten<br />

des Nahen<br />

Ostens so<br />

auf referierbaren<br />

Stoff zu reduzieren,<br />

dass sie sich<br />

vermitteln liessen,<br />

ohne die für<br />

das Verständnis<br />

der Dinge unerlässlichen<br />

Differenzierungen<br />

zu<br />

vernachlässigen. Ein Detail<br />

am Rande: Tilgner lobte den<br />

2007 von Bundesrat Samuel<br />

Schmid getroffenen mutigen<br />

Entscheid, die 2003 nach Afghanistan<br />

entsandten Schweizer<br />

Soldaten abzuziehen, da<br />

diese zunehmend mit Selbstschutzmassnahmen<br />

beschäftigt<br />

waren und ihren Auftrag<br />

kaum mehr wirksam erfüllen<br />

konnten. Die zufriedenen Gesichter<br />

des Chefs der Armee<br />

André Blattmann («Ich habe<br />

Freude an solchen Rapporten»)<br />

und des Fliegerchefs Aldo<br />

Schellenberg stellten dem Rapport<br />

und nicht zuletzt dem<br />

brillanten Moderator Peter<br />

Hochuli das verdiente ausgezeichnete<br />

Zeugnis aus.<br />

Jürg Stüssi-Lauterburg<br />

Todesanzeige<br />

Wie ist alles entfernt und verwandt:<br />

und alles enträtselt und unbekannt,<br />

sinnlos und wieder voll Sinn.<br />

Dein ist, zu lieben, was du nicht weisst.<br />

Es nimmt dein geschenktes Gefühl und reisst<br />

es mit sich hinüber. Wohin?<br />

Reiner Maria Rilke<br />

Wir trauern um meinen geliebten Milo, unseren Vater, Schwiegervater, Grossvater,<br />

Onkel und Freund.<br />

Emil Brun<br />

Oberst i Gst (aD)<br />

23. Februar 1921 bis 31. Dezember 2<strong>01</strong>4<br />

Nach einem langen gemeinsamen Leben ist er plötzlich von uns gegangen.<br />

Wir behalten ihn in liebevoller Erinnerung. Er wird uns sehr fehlen.<br />

Denise Brun-Barth<br />

Daniel Brun<br />

Eva Allemann-Brun und Peter Allemann mit Joris und Judith<br />

Anverwandte und Freunde<br />

Im Sinne des Verstorbenen gedenke man der Schweizerischen Berghilfe,<br />

PC: 80-32443-2 / mit Vermerk «Emil Brun»<br />

Traueradresse: Denise Brun-Barth, Rebweg 24, 83<strong>02</strong> Kloten<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

59


Vermischtes<br />

Zentrum für Sicherheitspolitik der ETH Zürich (CSS)<br />

Die Unterstützung des Zentrums<br />

für Sicherheitspolitik an<br />

der ETH Zürich soll gemäss<br />

Bundesrat weitergeführt werden.<br />

Er beantragt dazu beim<br />

Parlament einen Rahmenkredit<br />

von 15,4 Mio. Franken für<br />

die nächsten 4 Jahre. Ein kleiner<br />

Teil des Kredits ist für Projekte<br />

des VBS zur zivilen Frie-<br />

densförderung vorgesehen. Der<br />

Bund unterstützt das CSS seit<br />

dessen Gründung 1986. Das<br />

Institut hat sich zu einem Kompetenzzentrum<br />

für nationale<br />

und internationale Sicherheitspolitik<br />

entwickelt und leistet<br />

im Auftrag des VBS diverse<br />

Beiträge an die sicherheitspolitische<br />

Forschung, Ausbildung<br />

und Diskussion im In- und<br />

Ausland. Der Bundesrat möchte<br />

die Unterstützung des CSS<br />

weiterführen. Im Zuge des<br />

Konsolidierungs- und Aufgabenüberprüfungspakets<br />

2<strong>01</strong>4<br />

des Bundes beschloss das VBS<br />

verschiedene Sparmassnahmen.<br />

Eine davon betrifft das CSS:<br />

Die Unterstützung wird zwar<br />

weitergeführt, der Jahresbeitrag<br />

wird aber gegenüber früheren<br />

Jahren reduziert und beträgt<br />

neu 3,35 Mio. Franken<br />

pro Jahr. Damit ist sichergestellt,<br />

dass das CSS die für das<br />

VBS wesentlichsten Aufgaben<br />

weiterführen kann, auf gewisse<br />

Dienstleistungen aber in Zukunft<br />

verzichtet wird. dk<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Die neue Armee wird kleiner, aber moderner, schlagkräftiger<br />

und professioneller…<br />

So wurde die Armee XXI an -<br />

gepriesen. Mit den gleichen<br />

Schlagworten wird heute die<br />

hängige Weiterentwicklung der<br />

Armee (WEA) vorgestellt. Einzig<br />

«professionell» fehlt. Trotz<br />

einiger mahnender Stimmen<br />

haben Parlament und Volk dem<br />

VBS und seiner Armee XXI damals<br />

geglaubt und dem Projekt<br />

zugestimmt; die Abstimmung<br />

zu den Änderungen des Militärgesetzes<br />

verlief positiv. Heute<br />

muss man nüchtern feststellen,<br />

dass Parlament und Volk über<br />

den Tisch gezogen wurden.<br />

Aus der gut funktionierenden<br />

Milizarmee ist eine zentralis -<br />

tische, jedoch kaum geführte<br />

Verwaltungsarmee geworden.<br />

Die Fehlleistungen haben sich<br />

in der A XXI gehäuft. Von professioneller<br />

Ausbildung mangels<br />

Berufspersonal keine Rede.<br />

Statt der versprochenen<br />

Schlagkraft hat man die In -<br />

fanterie unter Verlet zung des<br />

Verfassungsartikels mehr oder<br />

weniger zu Schutz- und Hilfsverbänden<br />

umfunktioniert;<br />

man hat ihr die weitreichende<br />

Panzerabwehrwaffen genommen<br />

und statt schutzbietenden<br />

Panzern hat man schutzlo<br />

se Truppen-Trans port fahr zeu -<br />

ge beschafft. Wieviel diese wert<br />

sind, zeigt heute der Krieg der<br />

IS. Dabei verlangt das Gutachten<br />

Schweizer, dass alle Truppen<br />

auf die Verteidigung ausgerichtet<br />

sein müssen. Für<br />

die Verteidigung ausgerüstete<br />

Kräfte können mit Zusatzausbildung<br />

und -ausrüstung<br />

auch Schutzaufgaben übernehmen,<br />

aber nicht umgekehrt. Die<br />

professionelle Führung ab Bern<br />

hat es fertiggebracht, dass heute<br />

für die halbe Armee kein<br />

Material mehr einsatzbereit ist.<br />

Das wäre geradezu eine Untersuchung<br />

durch eine PUK wert.<br />

Es ist zu hoffen, dass das Parlament<br />

die WEA kritisch hinterfragt<br />

und eine echte Rückkehr<br />

zu einer dezentral geführten<br />

Milizarmee durchsetzt. Auf<br />

keinen Fall darf die AO-Ver -<br />

ordnung der Bundesversammlung<br />

über die Organisation der<br />

Armee aufgehoben und damit<br />

sämtliche Kompetenzen dem<br />

Bundesrat übertragen werden.<br />

Damit würde sich das Parlament<br />

selber entmachten und<br />

der künftigen Organisationswillkür<br />

Tür und Tor öffnen.<br />

KKdt aD Simon Küchler<br />

6422 Steinen<br />

Verbale Entgleisung<br />

Dass Maj a D W. Stelzer in der<br />

Dezemberausgabe der <strong>ASMZ</strong><br />

gegen die (notabene auf demokratisch<br />

korrekt zustande<br />

gekommenen Eckwerten basierende)<br />

WEA Position bezieht,<br />

ist legitim und entspricht der<br />

Meinungs- und Pressefreiheit<br />

in unserem Land. Dass aber im<br />

selben Artikel die Durchdiener<br />

als «Söldner im wahren Sinne»<br />

diffamiert werden, darf nicht<br />

unwidersprochen bleiben. Söldner<br />

sind gegen Bezahlung angeworbene,<br />

durch Vertrag gebundene<br />

Soldaten, deren Hauptmotivation<br />

für ihre Teilnahme<br />

an bewaffneten Konflikten in<br />

der Regel reines Streben nach<br />

persönlichem und materiellem<br />

Gewinn darstellt. Bei unseren<br />

Durchdienern (Soldaten, Unteroffizieren,<br />

höheren Unteroffizieren<br />

und Offizieren) dagegen<br />

handelt es sich um Milizsoldaten,<br />

also um Wehrpflichtige, die<br />

ihre Ausbildungsdienstpflicht<br />

– anders als ihre Kameraden –<br />

am Stück absolvieren; den Vorteil<br />

der früheren Entlassung<br />

kompensieren sie mit zusätzlichen<br />

Diensttagen. Sie sind aus<br />

dem Stand verfügbar und leisten<br />

dadurch einen wichtigen<br />

Beitrag für die Bereitschaft der<br />

Armee. Jährlich machen rund<br />

2500 Militärdienstpflichtige von<br />

dieser Möglichkeit der Dienstleistung<br />

Gebrauch. Seit der Einführung<br />

des Durchdienermodells<br />

im Jahre 2004 waren es<br />

folglich schätzungsweise insgesamt<br />

mindestens 25000 Armeeangehörige.<br />

Es ist sehr bedauerlich,<br />

wenn die <strong>ASMZ</strong>, das<br />

Sprachrohr der grössten Milizorganisation<br />

unseres Landes,<br />

Raum dafür bietet, dass tausende<br />

von Milizsoldaten als Söldner<br />

beleidigt werden. Als aktiver<br />

Milizoffizier möchte ich mich<br />

bei unseren jungen Mitbürgern,<br />

die ihren Militärdienst in dieser<br />

Form geleistet haben oder gerade<br />

leisten, für diese verbale<br />

Entgleisung entschuldigen. Das<br />

überwiegende Gros des Offizierskorps<br />

schätzt Ihren Einsatz<br />

zugunsten unserer Armee und<br />

der Sicherheit unseres Landes<br />

und dankt Ihnen für Ihr Engagement!<br />

Oberstlt Peter Braun<br />

3007 Bern<br />

60 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Vermischtes<br />

Persönliche Ausrüstung der AdA<br />

WEA und<br />

die Infanterie<br />

Herzlichen Dank an Irène Thomann<br />

für den interessanten Bericht<br />

in der <strong>ASMZ</strong> «Die Weiterentwicklung<br />

der Armee und die<br />

Infanterie» und an Eugen Thomann<br />

für die grün hinterlegten<br />

gut fundierten Denkanstösse.<br />

Als alter Offizier bin ich traurig,<br />

was die Politik in den letzten<br />

Jahren aus der Armee gemacht<br />

hat. Dass die linke Politikseite<br />

praktisch geschlossen die Armee<br />

am liebsten abschaffen<br />

würde, ist längstens bekannt.<br />

Dass aber die rechte Politikseite<br />

nicht geschlossen für eine<br />

starke Armee einsteht und<br />

dafür kämpft, sondern Einzelund/oder<br />

Parteiinteressen höher<br />

bewertet, bedrückt mich<br />

sehr. Ein aktuelles Beispiel: die<br />

«Gripen Beschaffung», ein älteres:<br />

Die SVP lehnte Rüstungsanträge<br />

ihres ehemaligen BR<br />

Schmid ab, um ihm eine auszuwischen<br />

und ihn damit indirekt<br />

zum Rücktritt zu zwingen.<br />

Persönlich bin ich für drei robuste<br />

Brigaden (zwei Mechanisierte<br />

und eine Infanteriebrigade<br />

oder an deren Stelle eine<br />

dritte mechanisierte Brigade)<br />

mit kleinen, aber dafür effizienten<br />

Stäben. Sollte dies jedoch<br />

nicht möglich sein, befürworte<br />

ich die Lösungsansätze<br />

von Eugen Thomann sehr.<br />

Oberst Erwin Noser<br />

8400 Winterthur<br />

Der Bundesrat hat die Verordnung<br />

über die persönliche<br />

Ausrüstung der Armeeangehörigen<br />

geändert. Das Tragen<br />

der persönlichen Uniform<br />

ausserhalb des Militärdienstes<br />

war bis anhin in der Uniformund<br />

Ausweiskartenverordnung<br />

EMD aus dem Jahre 1976 geregelt.<br />

Die Bestimmungen dieser<br />

veralteten Verordnung wurden<br />

aktualisiert und in die bestehende<br />

Verordnung über die<br />

persönliche Ausrüstung der<br />

Armeeangehörigen übernommen.<br />

Die Uniform- und Ausweiskartenverordnung<br />

EMD<br />

wird aufgehoben. Grundsätzlich<br />

darf der Armeeangehörige<br />

seine persönliche Uniform<br />

während des Militärdienstes<br />

(Milizangehörige) oder während<br />

der Berufsausübung als<br />

Arbeitskleidung tragen (Berufsmilitärs<br />

und Mitarbeiter<br />

der eidgenössischen und kantonalen<br />

Militärverwaltungen<br />

bei engem Bezug zur Truppe).<br />

Daneben darf die persönliche<br />

Uniform an vom Bund bewilligten<br />

ausserdienstlichen militärischen<br />

Tätigkeiten getragen<br />

werden. Ausserhalb dieser<br />

Tätigkeiten darf die persönliche<br />

Uniform für private Zwecke<br />

nur mit einer vom Bereich<br />

Schiesswesen und ausserdienstliche<br />

Tätigkeiten (Heer, VBS)<br />

zu erteilenden Bewilligung getragen<br />

werden. dk<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Ausrüstungslücken<br />

und Beschaffungsmanagement<br />

Der NR und seine Sicherheitspolitische<br />

Kommission wollten<br />

mit den frei werdenden Mitteln<br />

des abgelehnten Gripen-<br />

Fonds die seit Jahren hinlänglich<br />

bekannten Ausrüstungslücken<br />

in der Armee schliessen.<br />

Nun haben BR und SR der<br />

Motion «Rüstungsprogramm<br />

15 plus» aber mangels beschaffungsreifer<br />

Projekte (!)<br />

eine Absage erteilt. Der Laie<br />

staunt und der Fachmann wundert<br />

sich! Es scheint, als hätten<br />

Planungsstab und Logistikbasis<br />

der Armee sowie armasuisse<br />

noch nie etwas von<br />

weitsichtiger Eventualplanung<br />

gehört. Gewiss, Rüstungsvorhaben<br />

sind in der Regel komplexe<br />

Beschaffungsprojekte,<br />

aber es gibt auch diverse Standardprodukte,<br />

z.B. in den Bereichen<br />

Fahrzeuge (Duro, Pi -<br />

Grossaufmarsch am Militärkonzert<br />

Mit einem grandiosen Militärkonzert<br />

der RS 16-2<br />

schliesst die Offiziersgesellschaft<br />

Zürcher Unterland die<br />

Anlässe 2<strong>01</strong>4. Ein spektakulärer<br />

Grossaufmarsch von über<br />

550 Gästen, trotz<br />

Verkehrschaos auf der<br />

Autobahn im Grossraum<br />

Zürich, machte<br />

den Abend zu einem<br />

Highlight der Superlative.<br />

Die Rekruten,<br />

unter der musikalischen<br />

Leitung von<br />

Oblt Gian Walker,<br />

spielten im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zur<br />

Höchstform auf. Wie<br />

der Präsident der Offiziersgesellschaft<br />

Zürcher Unterland,<br />

Maj Remo Sonderegger, sagte;<br />

«Das ist die Willensnation<br />

Schweiz live! Das gibt es nur<br />

in der Schweiz und ist ein<br />

Vorbild für die ganze Gesell-<br />

schaft. Solch ein Wille, Leistungsbereitschaft,<br />

Disziplin<br />

und Perfektion findet man<br />

wohl weltweit praktisch sonst<br />

nirgends.» Die Gäste dankten<br />

den 76 Rekruten und Rekrutin<br />

für ihre grosse Leistung mehrfach<br />

mit einer «Standing ovation»,<br />

so dass die geforderten<br />

Zugaben kaum mehr ein Ende<br />

hatten. Die Rückmeldungen<br />

an die Offiziersgesellschaft Zürcher<br />

Unterland waren durchs<br />

ran has, Eagle), Bewaffnung<br />

(Pzaw, Mw, Art) oder persön -<br />

liche Kampf- und Schutzausrüstung<br />

(Infanterist der Zukunft),<br />

die ohne grössere Vorabklärungen<br />

und ab Stange<br />

rasch beschafft werden könnten.<br />

Angesichts der bestehenden<br />

Ausrüstungslücken einerseits<br />

und der ständigen Klagen<br />

über fehlende Finanzmittel<br />

andererseits, wirft die fehlende<br />

Beschaffungsreife ein<br />

schiefes Licht auf das heutige<br />

Beschaffungsmanagement<br />

des VBS, und damit auch auf<br />

die Glaubwürdigkeit und Einsatzbereitschaft<br />

der Armee insgesamt.<br />

Hptm Willy Gerber<br />

9436 Balgach<br />

Band nur positiv, begeisternd<br />

und voll des Lobes. Die Forderung<br />

nach einem erneuten<br />

Konzert im nächsten Jahr war<br />

sehr gross. So wird der Vorstand<br />

der Offiziersgesellschaft<br />

Zürcher Unterland,<br />

gemäss Präsident Sonderegger<br />

versuchen,<br />

auch nächstes Jahr<br />

wieder einen solchen<br />

Anlass zu organisieren.<br />

Ein grosser Dank gilt<br />

der Gemeinde Oberglatt,<br />

die diesen Anlass<br />

mit der Be reit stel -<br />

lung der Infrastruktur<br />

massgeblich möglich<br />

machte. Im Weiteren<br />

durfte die Offiziersgesellschaft<br />

Zürcher Unterland<br />

auf die Unterstützung von 15<br />

Rekruten der Richtstrahl RS<br />

Kloten zählen, was zu einem<br />

organisatorisch perfekten Ablauf<br />

führte. OGZU<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5<br />

61


Vermischtes<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

<strong>ASMZ</strong> 12/2<strong>01</strong>4 –<br />

eine «Hammer»-Ausgabe<br />

Ich habe die neueste <strong>ASMZ</strong><br />

vor mir und das Editorial von<br />

Peter Schneider gelesen sowie<br />

mir vorerst einen Heft-Überblick<br />

verschafft. Dabei kann ich<br />

schon jetzt sagen, dass dem<br />

Chef redaktor wieder einmal<br />

mehr eine «Hammer»-Ausgabe<br />

gelungen ist. Bezüglich des<br />

Editorials lässt sich der Zusammenhang<br />

zwischen moderner<br />

kriege rischer Realität – wobei<br />

letztlich für uns auch Bedrohung<br />

– und der Entwicklung<br />

unserer Armee, insbesondere<br />

nach der «Armee 95», und deren<br />

heutigem Zustand nicht<br />

besser darstellen! Ich wünschte<br />

nur, dass die Editorials jeweils<br />

eine weitere Verbreitung<br />

in der Bevölkerung erfahren<br />

könnten. Mir scheint es Wert,<br />

dies einmal zur Sprache zu<br />

bringen; es gibt heute ja genug<br />

Print- und elektronische<br />

Medien, die dies sicher zugunsten<br />

eines Beitrages zur<br />

Meinungsbildung unserer Bevölkerung<br />

gerne aufnehmen<br />

würden.<br />

Oberst i Gst<br />

Bruno Bernasconi<br />

3711 Mülenen<br />

Ich möchte es nicht unter -<br />

lassen, Ihnen für die klaren<br />

und unbeschönigten Worte<br />

im Editorial der <strong>ASMZ</strong> zu danken!<br />

Wie die vielen interessanten<br />

Artikel der letzten Ausgaben<br />

zeigen, findet unter den<br />

Offizieren und offensichtlich<br />

auch in politischen Kreisen<br />

wieder ein langsames Umdenken<br />

statt, hin zu einer stärkeren<br />

Landesverteidigung. Ich<br />

bin daher nicht mehr ganz so<br />

pessimistisch wie noch letztes<br />

Jahr, was die Zukunft un serer<br />

Armee anbelangt. Herzlichen<br />

Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Oblt Stefan Bühler<br />

3661 Uetendorf<br />

Zu Ihrem Editorial gratuliere<br />

und danke ich Ihnen; ebenso<br />

erfreut bin ich über die Artikel<br />

der Herren Stelzer und Harr.<br />

Endlich findet die «Neue Ehrlichkeit»,<br />

wie vom CdA gefordert,<br />

ihren Durchbruch! Ob er<br />

das so gemeint hat, weiss ich<br />

allerdings nicht.<br />

Hans Schmid<br />

5524 Niederwil AG<br />

Integrierte Grenzverwaltung<br />

Der Bundesrat und die Konferenz<br />

der Kantonalen Justizund<br />

Polizeidirektorinnen und<br />

-direktoren (KKJPD) haben<br />

den Bericht «Aktionsplan Integrierte<br />

Grenzverwaltung» zur<br />

Kenntnis genommen. Der Aktionsplan<br />

soll namentlich die<br />

innere Sicherheit erhöhen. Die<br />

darin enthaltenen Massnahmen<br />

sollen die Bekämpfung<br />

von illegaler Migration und<br />

grenzüberschreitender Kriminalität<br />

verbessern sowie die<br />

legalen Reisen erleichtern.<br />

Zur Umsetzung des Aktionsplans<br />

haben das EJPD und<br />

die KKJPD am 13. November<br />

2<strong>01</strong>4 anlässlich der Teilnahme<br />

von Bundesrätin Si -<br />

monetta Sommaruga an der<br />

Herbstversammlung eine Rahmenvereinbarung<br />

unterzeichnet.<br />

Im Juni 2<strong>01</strong>2 verabschiedete<br />

der Bundesrat die «Integrierte<br />

Grenzverwaltungsstrategie<br />

der Schweiz (IBM)». Die<br />

Strategie bildet eine gemeinsame<br />

Grundlage von Bund und<br />

Kantonen für eine effizientere<br />

Bekämpfung der illegalen Migration,<br />

des gewerbsmässigen<br />

Menschenschmuggels und der<br />

grenzüberschreitenden Kriminalität.<br />

Gleichzeitig sorgt sie<br />

dafür, dass legale Reisen möglichst<br />

reibungslos verlaufen.<br />

Zur Umsetzung dieser Strategie<br />

hat eine Arbeitsgruppe aus<br />

Vertretern des Bundes und der<br />

Kantone einen Aktionsplan<br />

mit knapp 70 operativen und<br />

strategischen Massnahmen erarbeitet.<br />

Sie reichen von punktuellen<br />

Verbesserungen bis hin<br />

zu weitreichenden Neuerungen<br />

und umfassen unter anderem<br />

die Optimierung der Verfahren<br />

auf Schweizer Auslandvertretungen<br />

sowie die verbesserte<br />

Kooperation im Schengen-Raum.<br />

Ein weiterer Fokus liegt<br />

auf den Grenzkontrollmassnahmen<br />

an den Flughäfen,<br />

den einzigen Schengen-Aussengrenzen<br />

der Schweiz. Auch<br />

Massnahmen im Binnenraum,<br />

insbesondere im Bereich des<br />

Vollzugs und der Bekämpfung<br />

des qualifizierten Menschenschmuggels,<br />

sind Bestandteil<br />

des Aktionsplans. Generell<br />

wird die Zusammenarbeit der<br />

schweizerischen Grenzkontrollbehörden<br />

gestärkt und<br />

der Informationsfluss verbessert.<br />

Der Aktionsplan sieht<br />

eine zeitlich ge staffelte Umsetzung<br />

der Massnahmen in<br />

den Jahren 2<strong>01</strong>4 –2<strong>01</strong>7 vor.<br />

Erste Massnahmen werden<br />

derzeit bereits umgesetzt. Das<br />

EJPD wird die Umsetzung<br />

überwachen und dem Bundesrat<br />

jährlich Bericht erstatten.<br />

Die Kantone spielen bei<br />

der Umsetzung der Strategie<br />

und des Aktionsplans eine zentrale<br />

Rolle.<br />

dk<br />

Jahressrapport des Lehrverbandes Genie/Rettung<br />

Am Rapport des Lehr -<br />

verbandes Genie/Rettung in<br />

Brugg zog Brigadier Peter C.<br />

Stocker vor mehreren hundert<br />

Offizieren, Unteroffizieren<br />

und Gästen eine positive<br />

Bilanz über sein erstes Kommandojahr.<br />

Die Solothurner<br />

Militärdirektorin Esther Gassler<br />

bekräftigte seine Ausführungen:<br />

«Gerade die Genieund<br />

Rettungstruppen haben<br />

mit ihren Dienst- und Hilfeleistungen<br />

in Not- und an-<br />

Br Peter C. Stocker am Jahresrapport des LVb G/Rttg. Bild: Thomas Cunz<br />

dern Fällen zur Akzeptanz der<br />

Armee in der Bevölkerung beigetragen».<br />

Stocker legte den Kadern<br />

die Devise: «Anerkennung<br />

durch Leistung und Präzi -<br />

sion» ans Herz und betonte,<br />

«in der Methodik der Verbandsausbildung<br />

müssen wir<br />

weiterkommen». Er ging zudem<br />

auf neue Materialanschaffungen,<br />

Sanierungen auf den<br />

Waffenplätzen Brugg, Wangen<br />

und Genf sowie auf nächste<br />

62 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Vermischtes<br />

Dienstschwerpunkte ein und<br />

verabschiedete in feierlichem<br />

Rahmen Stabschef Oberst i<br />

Gst Heinz Büttler, Oberst i<br />

Gst Niels Blatter, Kdt Genieschule<br />

Bremgarten, Oberstlt<br />

Ronny Eggenberger, Kdt Pontonier<br />

Bataillon 26, und Oberst<br />

Roland König, Kdt Rekrutierungszentrum<br />

Windisch.<br />

Armeechef KKdt André<br />

Blattmann verglich das Fernseh-«Traumschiff»<br />

mit der<br />

Realität und stellte fest: «Es<br />

gibt mehr Krisengebiete als<br />

Sandstrände; der Krieg ist<br />

auch auf europäischem Boden<br />

zurück». Wer noch frage,<br />

ob es eine Armee brauche,<br />

werde von einer Illusion geblendet.<br />

Auch subsidiäre Einsätze<br />

bei inländischen Ereignissen<br />

in diesem Jahr hätten<br />

erneut bezeigt, dass es ohne<br />

Militär offensichtlich nicht<br />

gehe. Die Weiterentwicklung<br />

der Armee wolle den aktuellen<br />

Herausforderungen Rechnung<br />

tragen. Dazu gehöre –<br />

wie übrigens jüngste osteuropäische<br />

Beispiele bestätigten<br />

– der Schutz kritischer Infrastruktur.<br />

Als Hauptziele der<br />

WEA bezeichnete Blattmann<br />

die Erhöhung der Bereitschaft,<br />

die Verbesserung der<br />

Kaderausbildung, die Vollausrüstung<br />

der Einsatzverbände<br />

und die Regionalisierung.<br />

Hans-Peter Widmer<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Offener Brief von K.W. Haltiner<br />

Ausweispflicht<br />

Aus Sicherheitsgründen wird<br />

von den Angehörigen der Armee<br />

seit 2<strong>01</strong>2 verlangt, sich<br />

zu Beginn jedes Dienstes mittels<br />

gültigem amtlichen Dokuments<br />

auszuweisen. Mit<br />

einer im November 2<strong>01</strong>4 ver-<br />

Herzlichen Dank, Herr Haltiner,<br />

für Ihre Richtigstellung. Beim<br />

Lesen des Ar tikels von Markus<br />

M. Müller fühlte ich mich<br />

wie im «falschen Film», respektive<br />

in der falschen Zeitschrift!<br />

Peter Knecht<br />

5610 Wohlen<br />

abschiedeten Revision werden<br />

neu einerseits die Ausweispflicht<br />

der Angehörigen der<br />

Armee sowie andererseits die<br />

Identitätskontrollpflicht der<br />

Schweizer Armee im Dienstreglement<br />

geregelt. dk<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Editorial – <strong>ASMZ</strong> 12/2<strong>01</strong>4<br />

Haben Sie aufrichtigen Dank<br />

für Ihre offenen und zutreffenden<br />

Worte. Es war dringend<br />

nötig, dass sich die <strong>ASMZ</strong><br />

nun als Instrument profiliert,<br />

die ihren eigentlichen Auftrag<br />

wahrnimmt: Offene Diskussion<br />

unter den Milizoffizieren,<br />

die die Miliz-Armee tragen, zu<br />

fördern, ja zu provozieren. Früher<br />

einmal war es auch schon<br />

so, es gab Zeiten, da war es<br />

aber nicht so. Jetzt erscheint<br />

bei der <strong>ASMZ</strong> ein Lichtstreifen<br />

am Himmel. Es gibt wieder<br />

Diskussionen, wie der Inhalt<br />

der Nr. 12/2<strong>01</strong>4 <strong>ASMZ</strong> klar<br />

zeigt. Dies konnte man bereits<br />

in früheren Ausgaben unter<br />

Ihnen als Chefredaktor feststellen.<br />

Die Rolle der Armee muss dringend<br />

bei der Politik und beim<br />

Volk im Sinne der Verfassungsvorgaben<br />

wieder bekannt gemacht<br />

werden. Ich spreche von<br />

«wieder», weil seit einiger Zeit<br />

vorsätzlich mit verwirrenden Interpretationen<br />

und politischen<br />

Entschlüssen, die zum Wehrlosmachung<br />

der Schweiz geführt<br />

haben, gravierende Defizite<br />

in der Landessicherheit<br />

geschaffen worden sind.<br />

Zudem muss der Begriff DIS-<br />

SUASSION in seiner Bedeutung<br />

erklärt und hervorgehoben<br />

werden. Einen ersten Anfang<br />

dazu darf man im aus ge -<br />

zeichneten Artikel von Oberstlt<br />

i Gst Christoph M.V. Abegglen,<br />

«Von der Strategischen Klammer»,<br />

Seite 19 ff, Beilage zur<br />

<strong>ASMZ</strong> 12/14, feststellen. Ebenfalls<br />

ist auf die völkerrechtliche<br />

Verpflichtung hinzuweisen,<br />

dass die Schweiz mit ihrer<br />

anerkannten Neutralitätserklärung<br />

verpflichtet ist, im<br />

Rahmen aller ihrer Möglich -<br />

keiten das Land zu verteidigen,<br />

um zu verhindern, dass<br />

von unserem Territorium aus<br />

fremde Mächte Angriffe auf<br />

unsere Nachbarländer realisieren<br />

können.<br />

Oberst i Gst<br />

Johannes Fischer<br />

6371 Stans<br />

Im Editorial <strong>ASMZ</strong> 12/2<strong>01</strong>4<br />

schreiben Sie, wie 1989 – nach<br />

dem Mauerfall in Berlin – eine<br />

unglaubliche, geistige und materielle<br />

Demontage der Armee<br />

begann.<br />

Ueli Maurer schreibt in der<br />

Jubiläumszeitschrift 2<strong>01</strong>4 der<br />

AOG: Seit dem Fall der Mauer<br />

ist die jahrzehntelange mili -<br />

tärische Orientierung verloren<br />

gegangen. Ein überzeugendes<br />

Konzept für unsere Armee wurde<br />

immer wieder gesucht, jedoch<br />

nicht gefunden! Was für<br />

ein Armutszeugnis! Schweizer<br />

Politiker und die Armeespitze<br />

haben sich somit von 1949 –<br />

1990 ohne eigene Meinung unter<br />

der Führung der Amerikaner<br />

mit dem Ost-West-Schema<br />

zufriedengegeben.<br />

Was hat die Wende gebracht?<br />

Den «ewigen Frieden» sicher<br />

nicht, viel mehr dramatische Veränderungen<br />

der internationalen<br />

Ordnung. Kriege und Konflikte<br />

soweit das Auge reicht. Die<br />

Medien berichten täglich davon.<br />

Gemäss Ueli Maurer sucht unsere<br />

Armee seit dem Mauerfall<br />

ihre Neuausrichtung.<br />

Roger Harr schreibt in seinem<br />

Bericht «Über die Pflicht, sich<br />

aufzulehnen», dass er kein Vertrauen<br />

in unsere politische und<br />

militärische Spitze habe und er<br />

zweifelt sogar an seiner Loyalität.<br />

Geschätzter Roger Harr: das Gegenteil<br />

ist der Fall. Illoyal sind<br />

diejenigen, die seit Jahren unsere<br />

Armee immer wieder mit<br />

neuen Konzepten umgestalten.<br />

Doch wenn man die militärische<br />

Orientierung verloren hat,<br />

wozu braucht es dann Reformen?<br />

Lassen deshalb Ueli Maurer<br />

und der CdA seit Jahren Kredite<br />

in dreistelliger Millionen-<br />

Höhe verfallen? Mit dieser Haltung<br />

bestätigen sie die Meinung<br />

von Botschafter Anton<br />

Thalmann: «Die schweizerische<br />

Neutralität muss sanft einschlafen»!<br />

Für unsere Politiker und die Armeespitze<br />

wäre es wohl einfacher,<br />

die «Sicherheit Schweiz»,<br />

wie im Kalten Krieg, den Ameri -<br />

kanern zu überlassen.<br />

Peter Müller<br />

8320 Fehraltorf<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5 63


Bücher<br />

Mario Botta – Architektur leben:<br />

Ein Gespräch mit Marco Alloni<br />

Bern: Stämpfli Verlag AG, 2<strong>01</strong>2, ISBN 978-3-7272-1351-9<br />

Der Tessiner Stararchitekt<br />

Mario Botta erzählt im Gespräch<br />

mit Marco Alloni aus<br />

seinem Leben. Kindheitserinnerungen<br />

wie diejenige, ohne<br />

seinen Vater aufgewachsen zu<br />

sein, der einer anderen Frau<br />

wegen die Familie verlassen<br />

hatte, werden aufgegriffen und<br />

in Beziehung zum künstlerischen<br />

Schaffen des Architekten<br />

Botta gestellt.<br />

Die wachsende Faszination<br />

zu Bildern im Allgemeinen<br />

und zur Architektur im Besonderen<br />

beschreibt Botta mittels<br />

sehr persönlichen Einblicken.<br />

So drückt er u.a. sein Bedauern<br />

aus, in Venedig als Student<br />

zwar für Le Corbusier gearbeitet<br />

zu haben, ohne allerdings<br />

dem grosser Meister je<br />

selber begegnet zu sein oder<br />

betont, wie er spannende Angebote<br />

im Ausland ausgeschlagen<br />

hatte, um sein Schaffen in<br />

den Dienst seiner Heimat zu<br />

stellen.<br />

Wer Bottas Lebensweg mit<br />

allen menschlichen als auch<br />

professionellen Höhen und<br />

Tiefen nachempfinden, respektive<br />

seinen Erzählungen<br />

auf kurzweiligen rund 200<br />

Seiten folgen will, dem sei das<br />

Buch sehr zu empfehlen, auch<br />

wenn das aktuelle, zum Teil<br />

umstrittene neue Projekt –<br />

das Badener Thermalbad –<br />

unerwähnt bleibt.<br />

Andrea Grichting Zelenka<br />

Tom Schnyder<br />

Festungsgürtel Kreuzlingen<br />

Kreuzlingen: Verein Festungsgürtel Kreuzlingen, 2<strong>01</strong>4,<br />

keine ISBN, www.festungsgürtel.ch<br />

Kreuzlingen war, in den<br />

Augen von Generalstabschef<br />

Jakob Labhart 1937, eine der<br />

gefährlichsten Einfallspforten<br />

für einen zu befürchtenden<br />

Angriff des nationalsozialis -<br />

tischen Deutschland auf die<br />

Schweiz. In der vorliegenden<br />

Dokumentation wird das seit<br />

dem Ende des Kalten Krieges<br />

historisch gewordene Resultat<br />

vorgestellt, der Festungsgürtel.<br />

Den massgeblichen<br />

Dokumenten (Bauprogramm<br />

der Grenzbefestigungen<br />

von 1937, Befehl für die<br />

Verteidigung des Abschnitts<br />

der Grenzbrigade 7 von 1944,<br />

und Einsatzbefehl von 1985)<br />

wird in Karte und Bild an die<br />

Seite gestellt, was heute noch<br />

im Gelände sichtbar ist. Die<br />

Präsentation des ehemaligen<br />

Kommandopostens der Grenz -<br />

brigade 7 in Weinfelden ergänzt<br />

die gediegene Schrift.<br />

Der Wil le der helvetischen Demokratie,<br />

sich gegen die To -<br />

talitarismen des 20. Jahrhunderts<br />

zu behaupten, wird einmal<br />

mehr deutlich sichtbar.<br />

Das fortifikatorische Ensemble<br />

der ehemaligen Grenzbrigade<br />

7 ist ein wertvoller Zeuge<br />

der Schweizer Geschichte,<br />

den uns näher gebracht zu haben<br />

Tom Schny ders bleibendes<br />

Verdienst ist.<br />

Jürg Stüssi-Lauterburg<br />

Henri Habegger<br />

Geschütze der Schweizer Artillerie, Teil 3<br />

Selbstfahrgeschütze in der Schweiz von 1941 bis zur Einführung der Panzerhaubitze M 109<br />

Zürich: Kommissionsverlag Beer, 2<strong>01</strong>2, ISBN 978-3-906262-78-9<br />

Das heurige Neujahrsblatt<br />

der Feuerwerker-Gesellschaft<br />

in Zürich ist in der Reihe der<br />

umfassenden und detaillierten<br />

Vorstellung der Artilleriegeschütze<br />

der Schweizer Armee<br />

nach den Bänden «Gezogene<br />

Geschütze mit Rohrrücklauf»<br />

und «Vorderladergeschütze<br />

mit glattem und gezogenem<br />

Rohr und Hinterladergeschütze<br />

ohne Rohrrücklauf»<br />

der dritte Teil, ebenfalls<br />

verfasst von Henri Habegger.<br />

Das reich bebilderte Büchlein<br />

ist die erste Darstellung einer<br />

Sequenz der eidgenössischen<br />

Rüstungsgeschichte, die wohl<br />

bislang für manche auch Eingeweihte<br />

unerschlossen war:<br />

Es werden bis auf die Panzerhaubitze<br />

M 109 lückenlos<br />

alle Selbstfahrgeschütze der<br />

schweizerischen Artillerie dargestellt.<br />

Das mag überraschen,<br />

da bis auf die M 109 kein weiteres<br />

Selbstfahrgeschütz je im<br />

Einsatz stand. Es hat denn auch<br />

keiner der zahlreichen Prototypen<br />

einen Entwicklungsabschluss<br />

gefunden. Bereits ganz<br />

zu Beginn des Zweiten Weltkriegs<br />

zeigte sich, dass die raschen<br />

Gefechtsabläufe von der<br />

Artillerie eine hohe Beweglichkeit<br />

im Gelände abverlangen,<br />

die weder mit Pferdezug noch<br />

mit Motorisierung erreichbar<br />

war. So schlug denn 1941 die<br />

Kriegstechnische Abteilung vor,<br />

die 34 Millimeter Flabkanone<br />

auf ein gepanzertes Raupenfahrzeug<br />

zu montieren. Der so<br />

konstruierte Panzerjäger war<br />

der Anfang einer Reihe von<br />

weiteren Ideen, aus denen zum<br />

Teil sehr abenteuerliche Gefährte<br />

resultierten. Nach dem<br />

Krieg versuchte man, auf das<br />

Chassis des deutschen Panzerjägers<br />

G 13 eine 10,5 Zentimeter<br />

Haubitze zu bauen. Und<br />

später – sozusagen als Vorgängermodell<br />

zur M 109 – wurde<br />

ein Pilot einer 15,5 Zentimeter<br />

Artillerie Panzer-Kanone<br />

geschaffen. Aus Kostengründen<br />

– offenbar bereits damals<br />

ein Thema – wurde das Projekt<br />

1972 abgebrochen. Ende<br />

der 1970er-Jahre erhob sich<br />

dann mit dem Projekt «Phönix»<br />

die Idee für eine Selbstfahrlafette<br />

buchstäblich nochmals<br />

aus der Asche: Die alt -<br />

bewährte 10,5 Zentimeter Ka -<br />

none wurde ganz simpel auf die<br />

Ladebrücke eines Henschel-<br />

Lastwagens fixiert. Die Lösung<br />

des armen Manns genügte jedoch<br />

den Anforderungen an<br />

Schutz und Wirkung in keiner<br />

Art. Immerhin wurde damit<br />

das Feld geebnet für die<br />

wesentlich kostspieligere Beschaffung<br />

der damals modernen<br />

und durchaus effizienten<br />

Panzerhaubitze. Es bleibt zu<br />

wünschen, dass auch in moderner<br />

Zeit so weitsichtig entschieden<br />

wird. Dazu ein Zitat<br />

aus dem Bericht zum Aktivdienst,<br />

den General Henri<br />

Guisan an die Eidgenössische<br />

Bundesversammlung richtete<br />

und der den Ausschlag für die<br />

Selbstfahrartillerie gab: «Aber<br />

es ist wichtig, dass nicht über<br />

die zukünftige Gestaltung unserer<br />

Artillerie beschlossen wird,<br />

bevor wir den Charakter unserer<br />

zukünftigen Armee festgelegt<br />

haben. Denn hier wie<br />

anderswo soll das Werkzeug<br />

weniger im Hinblick auf seine<br />

rein technischen Qualitäten<br />

gewählt werden, als im Hinblick<br />

auf die Dienste, die man<br />

von ihm erwartet.» Diese nach<br />

wie vor aktuelle Forderung sei<br />

den heute Verantwortlichen ins<br />

Stammbuch geschrieben!<br />

Christoph Hiller<br />

64 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>5


Bücher<br />

Militär als Führungs- und Lebensschule<br />

Robert K. Heuberger: «Nicht wie der Wind weht…»<br />

Verlag NZZ Libro, ISBN 978-3-03823-834-8<br />

Seit September 2<strong>01</strong>3 erinnert<br />

eine Bronze-Gedenktafel<br />

auf dem Aussichtspunkt Ballenbühl<br />

bei Konolfingen an<br />

Walter Stucki, der «für die<br />

Schweiz in schweren Zeiten<br />

an lebenswichtigen Fronten<br />

im diplomatischen Einsatz»<br />

stand. Seine aussergewöhnliche<br />

Laufbahn vor, während<br />

und nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

sprengt schon für die damalige<br />

und noch viel mehr für<br />

die heutige Zeit den Rahmen:<br />

Bernischer Fürsprecher, Ar til -<br />

lerie-Oberstleutnant, interna -<br />

tional tätiger Wirtschaftsanwalt,<br />

Direktor der Handelsab tei lung<br />

im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement,<br />

Chefunterhändler<br />

für alle Wirtschafts -<br />

verträge, Nationalrat (FDP/<br />

BE), Gesandter der Schweiz in<br />

Frankreich, Vermittler zwischen<br />

Kriegspar teien im Zweiten<br />

Aktivdienst. Korporal Heuberger<br />

muss einen kranken<br />

Zugführer ersetzen. Eines Tages<br />

meutern die vier anderen<br />

Zugführer, alle Leutnants. Es<br />

ist der berüchtigte «Rappel»,<br />

nach etwa 500 Diensttagen<br />

ohne Ferien. Der Kadi ist ratlos<br />

und fragt den Korporal:<br />

«Was machen wir jetzt?»<br />

Heuberger hat eine Idee. Allein<br />

die Unteroffiziere sollen<br />

die Kompanie führen. Übungsannahme:<br />

Alle Offiziere sind<br />

gefallen! Der Kadi schickte die<br />

vier Leutnants in einen Kurzurlaub<br />

und übergab Heuberger<br />

das Kommando. Der inspizierende<br />

Divisionär war be ein -<br />

druckt.<br />

Aus dem erfinderischen Korporal<br />

Heuberger ist ein erfolgreicher<br />

Immobilienunternehmer<br />

und Multimillionär geworden.<br />

Sein Leben begann<br />

als Halbwaise in einfachsten<br />

Verhältnissen. Der Aktivdienst<br />

prägt sein Leben und weckte<br />

seine Freude am Führen und<br />

Organisieren.<br />

In seiner Autobiografie schildert<br />

Heuberger eindrücklich<br />

Höhen und Tiefen seiner Militärzeit:<br />

einen tödlichen Schiessunfall,<br />

die dramatische Notlandung<br />

einer «Fliegenden<br />

Festung», das schwere Lawinenunglück<br />

von Andermatt<br />

1945.<br />

Ideen haben, sie aber auch<br />

durchsetzen, indem man andere<br />

dafür gewinnt: Das reich<br />

illustrierte und glaubwürdig<br />

erzählte Buch ist voll von<br />

Weltkrieg (1939–1945), Leiter<br />

der Abteilung für Auswärtiges<br />

im Eidgenössischen Politischen<br />

Departement, technisch-organisatorischer<br />

Vermittler der Kapitulation<br />

Japans, Delegierter<br />

des Bundesrates für Spezialmissionen,<br />

Leiter der Schweizer<br />

Delegationen bei den Verhandlungen<br />

zum Abschluss des Washingtoner<br />

Abkommens und<br />

an der Welthandelskonfe renz in<br />

Havanna, Verwaltungsrat von<br />

Industrieunternehmungen.<br />

Der Historiker, Publizist und<br />

frühere Chefredaktor Konrad<br />

Stamm beschreibt das vielfältige<br />

Leben dieser hervorragenden<br />

Persönlichkeit eingängig<br />

und umfassend. Walter Stucki<br />

mit seiner aufrechten Haltung<br />

und seinen klaren Worten gegenüber<br />

den meist ausländischen<br />

Verhandlungspartnern –<br />

oft mehr Verhandlungsgegner<br />

Beispielen und Anleitungen,<br />

weit über den Militärdienst<br />

hinaus. In der Nachkriegszeit<br />

hat Heuberger vor allem in<br />

Winterthur, Uster und Effretikon<br />

als Immobilien-Investor<br />

wie auch als grosszü giger<br />

Stifter (Jungunternehmerpreis,<br />

Club of Rome usw.) deutliche<br />

Marken gesetzt. Sein staatsbürgerliches<br />

Engagement und<br />

sein Ja zu einer modernen und<br />

leistungsfähigen Armee hat er<br />

immer wieder durch Tatbeweise<br />

– zuletzt durch eine viel<br />

be achtete Inseratenkampagne<br />

für den Gripen – untermauert.<br />

Bundesrat Ueli Maurer<br />

hat ihm dafür öffentlich gedankt.<br />

Karl Lüönd<br />

Konrad Stamm<br />

Der «grosse Stucki»<br />

Eine schweizerische Karriere von weltmännischem Format – Minister Walter Stucki (1888-1963)<br />

Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2<strong>01</strong>3, ISBN 978-3-03823-812-6<br />

– habe in der Schweiz breite<br />

Zustimmung erhalten, «identifizierte<br />

man sich als Schweizer<br />

Bürger doch viel lieber mit<br />

der Siegermentalität des ‹grossen<br />

Stucki› als mit der von vorneherein<br />

auf Kompromisse und<br />

Rückzüge ausgerichteten Haltung<br />

jener Schweizer Diplomaten,<br />

die sich selbst gerne [...] als<br />

‹verantwortungsvoll vorsichtig<br />

agierend› bezeichneten, und<br />

die vor allem darauf ausgingen,<br />

den Widersacher nicht zu<br />

reizen, nicht vor den Kopf zu<br />

stossen.» Von ganz anderem<br />

diplomatischen Kaliber, habe<br />

Stucki als unbestechlicher Anwalt<br />

der Schweiz deren legitime<br />

Interessen mit Kopf und<br />

Herz hart ringend vertreten,<br />

allen Schwierigkeiten und Wi -<br />

derständen zum Trotz.<br />

Heinrich L.Wirz<br />

Nr. <strong>01</strong>/<strong>02</strong> – Januar/Februar 2<strong>01</strong>5<br />

181. Jahrgang<br />

Impressum<br />

Präsident Kommission <strong>ASMZ</strong><br />

Oberst i Gst Christoph Grossmann,<br />

Dr. oec. HSG<br />

Chefredaktor<br />

Oberst i Gst Peter Schneider (Sch)<br />

Redaktionssekretariat<br />

<strong>ASMZ</strong> c/o Verlag Equi-Media AG<br />

Brunnenstrasse 7, CH-8604 Volketswil<br />

Telefon +41 44 908 45 60<br />

Fax +41 44 908 45 40<br />

E-Mail: redaktion@asmz.ch<br />

Stellvertreter des Chefredaktors<br />

Oberst i Gst Michael Arnold,<br />

lic.phil.II (AM)<br />

Redaktion<br />

Oberst i Gst Andreas Cantoni (ac)<br />

Andrea Grichting Zelenka, lic.phil. (ga)<br />

Oberstlt Hans Peter Gubler (hg)<br />

Oberst i Gst Niklaus Jäger (nj)<br />

Oberstlt Dieter Kläy, Dr.phil. (dk)<br />

Hptm Christoph Meier (cm)<br />

Major Peter Müller, Dr. rer. pol. (pm)<br />

Hptm Daniel Ritschard, lic.oec.HSG (DR)<br />

Major Markus Schuler (M.S.)<br />

Oberstlt Jürg Studer (St)<br />

Oberstlt Eugen Thomann, lic.iur. (ET)<br />

Major Walter Troxler, Dr.phil. (Tr)<br />

Herausgeber<br />

Schweizerische Offiziersgesellschaft<br />

Verlag<br />

Verlag Equi-Media AG<br />

Brunnenstrasse 7, CH-8604 Volketswil<br />

Verleger: Christian Jaques<br />

Geschäftsführung<br />

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Layout: Stefan Sonderegger<br />

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Auflage: Druckauflage 19500<br />

Druck: galledia ag, 9230 Flawil<br />

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Nachdruck nur mit Bewilligung<br />

der Redaktion und Quellenangabe<br />

www.asmz.ch<br />

Nächste Ausgabe: 2. März 2<strong>01</strong>5<br />

Schwergewicht:<br />

• Interview Bundesrat Burkhalter<br />

• Sicherheitskonferenz<br />

München<br />

• Bataillonsgefechtsschiessen


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