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ASMZ_01_02_2016_GESAMT

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Nr. <strong>01</strong>/<strong>02</strong> – Januar/Februar 2<strong>01</strong>6 –182. Jahrgang<br />

Sicherheit Schweiz<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift<br />

Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft<br />

Luftpolizeidienst 24<br />

Chinas Herausforderungen<br />

Kaderrapport Verteidigung


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Editorial<br />

3 Andreas Bölsterli<br />

Karl J. Heim<br />

36 10 000 Soldaten<br />

in der Friedensförderung<br />

22<br />

CdA mit General<br />

Fang Fenghui<br />

Aktuelles<br />

Eugen Thomann<br />

4 Haushalt stabilisieren –<br />

Armee destabilisieren?<br />

Andreas Bölsterli<br />

5 Kaderrapport Verteidigung<br />

Peter Schneider<br />

7 Feierliche Kommandoübergabe<br />

Sicherheitspolitik<br />

Peter Schneider<br />

39 Wir schaffen Voraussetzungen<br />

für den Erfolg!<br />

Eugen Thomann<br />

40 Militärische Sicherheit<br />

in unsicheren Zeiten<br />

SOG Vorstand<br />

Denis Froidevaux<br />

41 Grösste Gefahr liegt im Moment<br />

des Sieges<br />

Robert Wieser, Gerhard Saladin<br />

8 Militärgesetz ist verfassungskonform<br />

auszulegen<br />

Thierry Tardy<br />

12 Welche Strategie für die EU?<br />

Wirtschaft/Rüstung<br />

Peter Müller<br />

42 Rüstungsbeschaffung –<br />

kürzere Abläufe?<br />

32<br />

Das Team<br />

Swiss Armed Forces<br />

André Blattmann<br />

13 Das Wort des CdA<br />

Jürgen Hübschen<br />

14 Krieg und Politik<br />

Thierry Martin<br />

16 China: Crouching Tiger,<br />

Hidden Dragon<br />

Heinrich Wirz<br />

19 Aus dem Bundeshaus<br />

Luftwaffe<br />

Marcel Amstutz, Christoph Schmon<br />

44 Lagebericht BODLUV 2<strong>02</strong>0<br />

Jürg Studer<br />

46 Umsetzung Luftpolizeidienst 24<br />

Internationale Nachrichten<br />

50 Pascal Kohler, Henrique Schneider<br />

Friedrich-Wilhelm Schlomann<br />

20 Wachsende Probleme Chinas<br />

Christian Lanz<br />

22 CdA trifft Chinesische Armee<br />

Henrique Schneider<br />

24 Korea: Die bessere Schweiz?<br />

SOG und Sektionen<br />

54 Markus Schuler<br />

Vermischtes<br />

60 Dieter Kläy<br />

46<br />

Abfangjäger feuert<br />

einen «Warnschuss»<br />

mit Flare ab<br />

Kumiko Ahr-Okutomo<br />

26 Sicherheitspolitik Japans<br />

Jonas Vollenweider<br />

28 War in the Modern World<br />

Bücher<br />

64 Andrea Grichting-Zelenka<br />

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Military Press Association<br />

(EMPA) – ISSN 00<strong>02</strong>-5925<br />

Intelligence<br />

Irène Thomann-Baur<br />

30 Wie lange Spiesse braucht<br />

unser Nachrichtendienst?<br />

Einsatz und Ausbildung<br />

David Humair, Gautier Porot<br />

32 Cambrian Patrol<br />

Titelbild<br />

Cambrian Patrol<br />

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Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

1


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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Vor über vier Jahren hat sich das Parlament auf die<br />

entscheidenden Eckwerte der Weiterentwicklung der<br />

Armee (WEA) verständigt – trotzdem wurde weiter<br />

gestritten über eines der wichtigsten Güter unserer<br />

Gesellschaft, nämlich die<br />

Sicherheit von Land und<br />

Leuten. Nun endlich hat<br />

der Nationalrat am 2. Dezember<br />

des letzten Jahres<br />

ein Zeichen gesetzt – mit<br />

einem an Deutlichkeit<br />

nicht zu überbietenden<br />

Resultat wurden die Entscheide<br />

zur WEA gefällt –<br />

die Richtung stimmt. Der<br />

Ständerat wird in der kommenden<br />

Frühjahrssession<br />

dem Erstrat folgen, die noch verbleibende inhaltliche<br />

Differenz der Anzahl WK wird da kaum mehr im<br />

Wege stehen. Die Richtung stimmt. Der grosse Knackpunkt<br />

aber sind und bleiben die Finanzen. Der Nationalrat<br />

hat die Richtung vorgegeben – der Finanzrahmen<br />

der 5 Mrd. pro Jahr ab 2<strong>01</strong>7 ist in seinem<br />

Entscheid vorgesehen. In der kommenden Frühjahrssession<br />

muss das Parlament die eingeschlagene Richtung<br />

zwingend beibehalten. Einzig das VBS hat seit<br />

1989 laufend und konsequent die Friedensdividende<br />

geleistet. In jeder Sparrunde, bei jedem Finanzplan<br />

hat die Sicherheit weniger Mittel erhalten, wurde gespart<br />

und abgebaut – auch Personal! Kein anderes Departement<br />

hat einen grösseren Beitrag zur Sicherstellung<br />

der ausgeglichenen Bundesfinanzen geleistet. Bei<br />

allen anderen Departementen haben sich lediglich die<br />

Wachstumskurven der Ausgaben abgeflacht. Wird der<br />

Finanzrahmen wieder nach unten angepasst, lässt sich<br />

«WEA: die Richtung stimmt,<br />

aber sie muss beibehalten werden,<br />

deshalb muss die Armee<br />

von den kommenden Sparrunden<br />

und Entlastungsprogrammen<br />

ausgenommen werden.»<br />

die WEA nicht umsetzen, die geforderte Leistung zu<br />

unserer Sicherheit kann nicht erbracht werden. Deshalb<br />

muss die Armee von den kommenden Entlastungsprogrammen<br />

und Sparrunden ausgenommen werden<br />

– es darf keinen weiteren finanzpolitischen Basar um<br />

die Sicherheit unseres Landes geben. Ohne diesen Finanzrahmen<br />

kann die Armee nicht voll ausgerüstet<br />

werden, kann die Bereitschaft nicht verbessert werden<br />

– beides Faktoren, die entscheidend sind für die<br />

Armee und ihre Leistungsfähigkeit ab 2<strong>01</strong>8. Auch<br />

entscheidend für die Armee ist der Zeitplan der Umsetzung<br />

der WEA. Nun bestehen klare Voraussetzungen<br />

und politische Grundlagen, die umzusetzen sind.<br />

Auch wenn sich damit ein Abschied von traditionellen<br />

militärischen Konzepten abzeichnet, muss zugunsten<br />

der Sicherheit dieser Weg nun eingeschlagen werden.<br />

Es ist wie im Militär – und davon handelt ja diese<br />

Zeitschrift: Wenn entschieden ist, dann wird umgesetzt.<br />

Dies auch im Angesicht der aktuellen Bedrohungsformen,<br />

die sich im letzten Jahr auf hässliche<br />

Weise unter anderem in Paris gezeigt haben. Und es<br />

geht weiter, mehrere Anschläge sind gerade in den<br />

letzten Tagen zu beklagen gewesen. Deshalb auch hier<br />

– die Richtung stimmt. Stellen wir sicher, dass sich<br />

Armeebefürworter nicht gegenseitig mit Argumenten<br />

wie Scheinreform oder militärpolitische Kapitulation<br />

bekämpfen und behindern. Stellen wir sicher, dass auch<br />

hier der eingeschlagene Weg nicht verlassen wird. Die<br />

Risiken haben sich massiv verändert, wir müssen auf<br />

aktuelle Gefahren Antworten haben. Die <strong>ASMZ</strong> macht<br />

es sich deshalb unter anderem<br />

zur Aufgabe, die Weiterentwicklung<br />

der Armee<br />

mit allen Teilprojekten und<br />

-Schritten kritisch zu begleiten.<br />

In diesem Sinne freue<br />

ich mich auf die neue Aufgabe<br />

als Chefredaktor dieser<br />

dank meinen Vorgängern<br />

sehr guten Zeitschrift.<br />

Ein ausgewiesen gutes Redaktionsteam<br />

und ein professionelles<br />

Back-office unterstützen mich und ich bin<br />

dankbar, dass ich auf diese Hilfe zählen kann. Gerne<br />

zähle ich aber auch auf Sie, geschätzte Leserinnen und<br />

Leser, und wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der Lektüre<br />

der ersten Nummer im Jahr 2<strong>01</strong>6.<br />

Andreas Bölsterli, Chefredaktor<br />

andreas.boelsterli@asmz.ch<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

3


Aktuelles<br />

Haushalt stabilisieren –<br />

Armee destabilisieren?<br />

Ende November gab der Bundesrat das «Stabilisierungsprogramm<br />

2<strong>01</strong>7–2<strong>01</strong>9» zur Vernehmlassung bis am 18. März frei. Träte dieses<br />

Bundesgesetz wie vorgeschlagen in Kraft, so wäre die Weiterentwicklung<br />

der Armee – vorsichtig ausgedrückt – gefährdet.<br />

Eugen Thomann, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Jetzt geht es darum, dass die interessierten<br />

Kreise eine Stellungnahme abgeben,<br />

bevor der Bundesrat mit seiner «Botschaft»<br />

das Geschäft dem Parlament unterbreitet.<br />

Bedenkt man, was auf dem<br />

Spiel steht, so muss die Parole nicht «Abwarten»<br />

heissen, sondern «Einmischen!».<br />

Möglichst viele gewichtige Stimmen können<br />

und sollen ertönen: Für einmal muss<br />

die Armee verschont bleiben! Sonst zucken<br />

noch vor dem parlamentarischen Verfahren<br />

alle die Schultern, also ob es ohne<br />

Einbezug der Armee nicht ginge.<br />

Die Notwendigkeit eines Sparprogramms<br />

steht schon der Schuldenbremse<br />

wegen ausser Frage. Es gilt, Ausgaben<br />

einzuschränken, dabei aber das jüngere<br />

Wachstum der einzelnen Bereiche zu berücksichtigen.<br />

Die nach der Wende in Anspruch<br />

genommene Friedensdividende ist<br />

längst genossen (Tabelle). Bis jetzt hiess<br />

«Sparen», dass der Verteidigungshaushalt<br />

Abstriche erlitt und die anderen ihr Wachstum<br />

drosselten. Das zieht nicht mehr.<br />

Als der Bundesrat am 25. November<br />

zur Stellungnahme einlud, behauptete er,<br />

«darauf geachtet» zu haben, «dass das Programm<br />

keine markanten negativen Auswirkungen<br />

auf die Erfüllung der Kernaufgaben<br />

des Bundes hat.» Daran ist sein<br />

Vorschlag zu messen.<br />

Lage der Armee<br />

Wie alle anderen Bereiche des Bundes<br />

blickt die Armee auf aktuelle Vorleistungen<br />

zurück, freilich auf ein bisschen grössere,<br />

weil Kreditreste den Bundesrat bewogen,<br />

bei der Armee mehr zu verlangen.<br />

Effizienzsteigerung und Rationalisierung,<br />

so heisst es, sollen 2<strong>01</strong>6 bis 2<strong>01</strong>8<br />

einen Stellenabbau im Gegenwert von<br />

jährlich17 bis 20 Millionen ermöglichen.<br />

Wirklich gleich wie andere Segmente behandelte<br />

der Bund das Verteidigungspersonal<br />

beim Einsparen des Teuerungsausgleichs,<br />

beim Kürzen der gesetzlich vorgesehenen<br />

Leistungsprämien, beim Tilgen<br />

der ersten Treueprämie.<br />

Nochmals 150 Millionen büsste der<br />

Verteidigungshaushalt für 2<strong>01</strong>6 ein, weil<br />

es an ausführungsreifen Projekten fehlte.<br />

Die Gründe sollen uns hier nicht beschäftigen.<br />

Schon jetzt leiden der Ausbildungsbetrieb<br />

und mit ihm die Einsatzbereitschaft<br />

immer wieder und für die Truppe spürbar<br />

unter dem Fehlen ausreichender Betriebsstoffmengen<br />

und unter dem punktuellen<br />

Mangel gerade benötigter Ersatzteile, was<br />

dringend erforderliche Grosssysteme einfach<br />

stilllegt.<br />

Die Weiterentwicklung der Armee<br />

(WEA) soll, sofern sie in den nächsten<br />

Monaten die letzten Hürden nimmt, diesen<br />

Mängeln abhelfen. Mit einem einfachen<br />

Bundesbeschluss, den das neue Gesetz<br />

abändern könnte, will das Parlament<br />

einen Zahlungsrahmen zimmern, der für<br />

vier Jahre die jeweils als notwendig er ach -<br />

teten 5 Milliarden bereitstellt. – Diese Summe,<br />

das sei einmal mehr erinnert, bedeutet<br />

schon einen Kompromiss, weil eigentlich<br />

5,4 Milliarden für die WEA nötig wären.<br />

Ausgerechnet<br />

in der heiklen Phase…<br />

Die WEA erfordert eine Reihe teurer<br />

Optimierungen.Vor allem genügt die nur<br />

für einen Bruchteil aller Verbände vor-<br />

handene und immer wieder von Hand zu<br />

Hand gegebene Ausrüstung in der Menge<br />

bei weitem nicht. Zudem ist – endlich! –<br />

Planungssicherheit wenigstens für vier Jah -<br />

re erforderlich, wie Bundesrat Ueli Maurer<br />

kurz vor Weihnachten betonte.<br />

Der bundesrätliche Stabilisierungsvorschlag<br />

möchte ungerührt 120 Stellen des<br />

Bereiches Verteidigung streichen, «nur»<br />

1,3 Prozent der 9500 Vollzeitstellen. Aber<br />

der Bundesrat selber findet das «einschneidend»<br />

und als Verzögerungsfaktor für die<br />

WEA gefährlich. Schon fast treuherzig<br />

augenwischerisch klingt, er wolle darum<br />

«im Rahmen der nächsten Budgetpro -<br />

zesse» prüfen, wie «Personalumbau sowie<br />

Wissenstransfer» nachzuholen wären.<br />

Welche andere zentrale Staatsaufgabe<br />

hat die Schweiz je einer solchen Belastungsprobe<br />

ausgesetzt? Während inter na -<br />

tional nur die Ungewissheit zuverlässig<br />

wächst, will die Regierung die Armee auf<br />

einen Zustand festnageln, wo es an der<br />

Bereitschaft fehlt, grössere Teile einzusetzen,<br />

weil – unter anderem – nicht genügend<br />

Ausrüstung vorhanden ist.<br />

In der Bilanz ist völlig unakzeptabel,<br />

dass die jährlich minimal erforderlichen<br />

5 Milliarden allenfalls ab 2<strong>02</strong>0 verfügbar<br />

seien und vorher 4,5 bis 4,7Milliarden genügen<br />

sollen. Dagegen müssen wir so früh<br />

als möglich Stellung beziehen. Jetzt. Schon<br />

im Vernehmlassungsverfahren. Denn Sicherheit<br />

ist gewiss nicht alles, aber ohne<br />

Sicherheit ist alles nichts. ■<br />

4 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Aktuelles<br />

Gesamtrapport Verteidigung –<br />

klare Aussagen<br />

Am 11. Januar hat der Chef der Armee (CdA) in Luzern zu seinem ersten<br />

Gesamtrapport Verteidigung geladen. Standortbestimmung und<br />

Ausrichtung der anwesenden Kader aus Miliz, Berufskorps und zivilen<br />

Kadern des Bereichs Verteidigung im Hinblick auf die WEA waren<br />

die Botschaften. Auch geladene Gäste aus Politik und Verwaltung<br />

verfolgten die Lagebeurteilung des CdA.<br />

Andreas Bölsterli, Chefredaktor<br />

Zu Beginn der Veranstaltung dankte<br />

Regierungsrat Winiker (LU) der Armee<br />

und ihren Kadern für den Einsatz und die<br />

Unterstützung. Sicherheit sei das höchste<br />

Gut und sie sei «not for granted». Die<br />

Kantone erwarten eine rasche Umsetzung<br />

der WEA!<br />

Im Gespräch: Denis Froidevaux, Guy Parmelin,<br />

André Blattmann (v.l.n.r). Bild: <strong>ASMZ</strong><br />

Der CdA dankte allen Anwesenden für<br />

die erbrachten Leistungen in den letzten<br />

Jahren und stellte fest, dass die wesentlichen<br />

Weichen für die WEA gestellt seien.<br />

Er dankte allen beteiligten Stellen aus<br />

Politik, Verwaltung und Armee für die<br />

ak tive Unterstützung aller Arbeiten. Hier<br />

und heute wolle er seine Handlungsrichtlinien<br />

für die hoffentlich nach der Frühjahrssession<br />

beginnenden nächsten Schrit -<br />

te kommunizieren.<br />

Lagebeurteilung und<br />

Konsequenzen für die Armee<br />

Die Lage ist besorgniserregend, es werden<br />

Kriege geführt, Konflikte sind an der<br />

Tagesordnung und Terrorgefahren beherrschen<br />

die Welt. Die Konsequenzen für<br />

Europa liegen auf der Hand. Die Wirtschaft<br />

leidet, Unzufriedene gehen auf die<br />

Strasse, Ausschreitungen nehmen zu und<br />

die Herausforderungen an die Staaten sind<br />

immens. Anschläge untergraben das Vertrauen<br />

in die staatlichen Institutionen.<br />

Die Unterstützung der Behörden muss<br />

gewährleistet sein, die kritischen Infrastrukturen<br />

müssen rasch geschützt werden<br />

können und im Fall von langanhaltenden<br />

Konflikten muss die Armee den<br />

Kampf gegen einen militärisch gerüsteten<br />

Gegner führen können. Die Herausforderung<br />

liegt in der Kombination<br />

der Aufgaben – der Verteidigungsbegriff<br />

ist im Bundesrat diskutiert worden<br />

(siehe Artikel Militärgesetz ab Seite 8).<br />

Die Erkenntnisse decken sich mit den<br />

Schwergewichten der WEA, die Richtung<br />

stimmt.<br />

Handlungsrichtlinien<br />

des CdA<br />

Der Startschuss steht kurz bevor, die<br />

Zeit der Diskussionen sei nun vorbei, es<br />

gehe um Selbstdisziplin und Loyalität im<br />

Hinblick auf die Umsetzung, sagte der<br />

«Einsätze werden<br />

wahrscheinlicher,<br />

der Dienstleistungsplan<br />

wurde angepasst.»<br />

CdA im zweiten Rapportteil. Die entscheidenden<br />

Eckwerte sind bereit: Die<br />

Doktrin liegt vor, die Organisation ist bereit,<br />

die Rüstungsplanung steht und das<br />

Gesamtsystem Armee kann weiter entwickelt<br />

und ausgerüstet werden. Dem Personellen<br />

und der Ausbildung ist ein besonderes<br />

Augenmerk zu schenken. Die<br />

Ausbildung muss fordern und fördern,<br />

Bundesrat Parmelin –<br />

klares Bekenntnis zur WEA<br />

Bei seinem ersten grossen Auftritt vor<br />

den Kadern der Verteidigung dankte der<br />

Departementsschef für die gute Arbeit,<br />

die geleistet wird. Er könne auf die Armee<br />

zählen, das sei wichtig in dieser<br />

Zeit. Drei Säulen tragen unsere Armee:<br />

Die Milizkader, das Berufskader, das die<br />

Miliz für die Leistungen befähige und<br />

die zivilen Mitarbeiter, die die Voraussetzungen<br />

für den Erfolg schaffen. Die<br />

WEA sei auf gutem Weg und er wolle die<br />

Umsetzung mit den aktuellen Kadern<br />

anpacken. Sorge bereiten auch ihm die<br />

noch ausstehenden Entscheide zur Finanzierung<br />

der Armee. Aber er habe<br />

eine zuversichtliche Stimmung im VBS<br />

vorgefunden und er freue sich auf die<br />

Zusammenarbeit.<br />

der Gewinn an Führungserfahrung steht<br />

dabei klar im Vordergrund. Bereitschaft<br />

ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn man<br />

die Lage in der Welt und in Europa kritisch<br />

beurteilt. Bereit sein heisst, dass sich<br />

die Armee auf den modernen Gegner, der<br />

im urbanen Raum und in hybrider Form<br />

auftritt, ausrichtet. Das Gesamtsystem Armee<br />

mit allen Komponenten muss rasch<br />

reagieren können, ausgerüstet sein und<br />

Fähigkeiten in allen Bereichen haben.<br />

Aber ohne Schutz der eigenen Einrichtungen<br />

und der kritischen Infrastrukturen<br />

ist kein Erfolg möglich: «Eigenschutz<br />

ist die erste Linie der Verteidigung», sagte<br />

der CdA und weiter: «Die Aktualität zeigt,<br />

was wir zu leisten imstande sein müssen,<br />

packen wir es an».<br />

Am Schluss des eindrücklichen Rapports<br />

dankten die Anwesenden dem CdA<br />

für seinen unermüdlichen Einsatz zugunsten<br />

der Armee mit einer stehenden Akklamation.<br />

■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

5


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6 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Aktuelles<br />

Feierliche Kommandoübergabe<br />

Im Campus Brugg-Windisch wurde am Donnerstag, 19. November 2<strong>01</strong>5,<br />

Divisionär Andreas Bölsterli, Kommandant der Territorialregion 2,<br />

verabschiedet; gleichzeitig übergab er das Kommando seinem Nachfolger,<br />

Divisionär Hans-Peter Walser, in Anwesenheit von über 280 Gästen aus<br />

Militär, Politik und Wirtschaft.<br />

Peter Schneider*<br />

Ich zitiere aus der Ansprache von Div<br />

Bölsterli: «Ich bin überwältigt, überwältigt,<br />

dass so viele Leute meiner Einladung<br />

Folge geleistet haben – sie<br />

alle sind ja eingeladen und<br />

nicht aufgeboten – sie sind<br />

also freiwillig hier, das freut<br />

mich natürlich umso mehr<br />

… Seit 41 Jahren bin ich<br />

Soldat und nun geht diese<br />

Zeit zu Ende – ‹Wer Menschen<br />

ergreifen will, muss<br />

selbst unterwegs sein, wer<br />

Wege aufzuzeigen versucht,<br />

muss selbst unterwegs sein›.<br />

Dieses Zitat stammt von Divisionär<br />

Edgar Schumacher<br />

– Schweizer Offizier und<br />

Schriftsteller – und es hat<br />

mich in den letzten Jahrzehnten<br />

stets geleitet. Als<br />

Soldat und Offizier bin ich mit vielen<br />

Menschen während längeren oder kürzeren<br />

Abschnitten des gemeinsam militärischen<br />

Weges unterwegs gewesen. Ich habe<br />

das Privileg gehabt, viele unterschiedliche<br />

Menschen und ihre Geschichten<br />

kennenzulernen,<br />

viele Herausforderungen haben<br />

wir gemeinsam lösen<br />

können – oder auch müssen.<br />

Ich durfte die Erfahrungen<br />

sammeln, Neues angehen<br />

und umsetzen oder auch<br />

Bewährtes hinterfragen.<br />

Wenn ich schon von Miliz<br />

spreche – die 20 Jahre an der Spitze von<br />

verschiedenen Aargauer Verbänden zusammen<br />

mit Milizkameraden – einige<br />

sind hier und heute unter uns – dann war<br />

das eine ganz tolle Zeit. Man kannte sich<br />

und hat sich gewissermassen während des<br />

ganzen militärischen Lebens verfolgt. Dieser<br />

Zusammenhalt war und ist eine der<br />

Stärken unseres Milizsystems. Wir müssen<br />

zu diesem Milizsystem Sorge tragen.<br />

Es ist das Erfolgsmodell nicht nur der Armee,<br />

nein es ist das Erfolgsmodell unserer<br />

Gesellschaft. Wir profitieren von den Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, die unsere Armeeangehörigen<br />

direkt und automatisch<br />

mit einbringen. Nur dank diesem Vorsprung<br />

können wir unsere Ausbildung auf<br />

Der neue Kdt Ter Reg 2,<br />

Divisionär Hans-Peter Walser.<br />

«Keine Leidenschaft sollte<br />

grösser sein als die nüchterne Leidenschaft<br />

für praktische Vernunft.»<br />

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt<br />

einem hohen Niveau halten und sind in<br />

der Lage, nach kurzer Vorbereitungszeit<br />

Top-Leistungen zu erbringen … und, zum<br />

Schluss, … Ich wünsche Ihnen alles Gute,<br />

meinem Nachfolger das nötige Soldatenglück<br />

und freue mich auf Kontakte, die<br />

weiter gehen und weiterführen. Ich melde<br />

mich ab – Mached’s Guet!»<br />

Die Referenten<br />

Gemeindeammann Heidi Ammon von<br />

Windisch überbrachte die Grüsse der<br />

Standortgemeinde, in der Bölsterli einen<br />

Teil seiner Kindheit verbracht hat.<br />

Regierungsrätin Esther Gassler, Vorsteherin<br />

des Volkswirtschaftsdepartements<br />

Bilder: Kdo Ter Reg 2<br />

Der abtretende Kdt Ter Reg 2,<br />

Divisionär Andreas Bölsterli.<br />

des Kantons Solothurn und Vorsitzende<br />

der Regierungsrätlichen Konferenz der Ter<br />

Reg 2, erwähnte die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

der Kantone mit Bölsterli<br />

und unterstrich die grosse Bedeutung der<br />

Kooperation der Kantone<br />

mit der Ter Reg 2.<br />

Der Chef der Armee, KKdt<br />

André Blattmann, hielt fest,<br />

dass eine brillante Karriere<br />

ihren Abschluss findet. Er erwähnte<br />

dazu ganz besonders<br />

die erfolgreiche und notwendige<br />

Übung CONEX15<br />

sowie den Einsatz ALCEO,<br />

bei welchem Teile der Ter<br />

Reg 2 und der Luftwaffe die<br />

zi vi len Behörden und insbesondere<br />

die Po lizei unterstützen,<br />

um die Sicherheit<br />

der OSZE-Mi nisterrats ta -<br />

gung, die am 4. und 5. De -<br />

zem ber über 1200 Delegierte<br />

in Basel versammelte, zu gewährleisten.<br />

KKdt Dominique Andrey, Kdt Heer,<br />

legte in seinem Referat dar, dass unsere<br />

Gesellschaft wesentlich mobiler und ver -<br />

netz ter geworden ist, aber dadurch auch<br />

erheblich Verlet zungs an fäl -<br />

liger. Die Armee muss sich<br />

mit komplexen und vernetzten<br />

Lösungen anpassen.<br />

Mehr denn je stellen die Territorialregionen<br />

die wichtigsten<br />

Partner und Haupt-<br />

Leistungserbringer der Kantone,<br />

und da mit der Gesellschaft,<br />

dar. Andrey hat dazu<br />

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt zitiert.<br />

Divisionär Bölsterli hat die Bedeutung<br />

von «In der Krise Köpfe Kennen»<br />

praktisch vorgelebt.<br />

Das Spiel der Musik RS 16/2 unter<br />

der Leitung von Oblt Hasler spielte nebst<br />

anderen als Premiere den Divisionär-Andreas-Bölsterli-Marsch,<br />

der Anklang fand<br />

und gebührend applaudiert wurde. ■<br />

* Oberst i Gst, Chefredaktor <strong>ASMZ</strong> 2<strong>01</strong>2–2<strong>01</strong>5,<br />

Lohn-Ammannsegg<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

7


Sicherheitspolitik<br />

Die Artikel des Militärgesetzes<br />

sind verfassungskonform auszulegen<br />

Die Verfassungsmässigkeit der Weiterentwicklung der Armee<br />

(WEA) wurde vom Bundesrat und Parlament eingehend geprüft<br />

und bejaht. Der Entwurf zur Änderung des Militärgesetzes<br />

(E-MG) wurde danach in den Gesamtabstimmungen mit wuchtigen<br />

Mehrheiten angenommen; im Ständerat mit 38 ja zu 0 nein<br />

bei 6 Enthaltungen; im Nationalrat mit 142 ja zu 7 nein bei 43<br />

Enthaltungen.<br />

Robert Wieser, Gerhard M. Saladin<br />

Dr. jur. Markus Mohler und KKdt a D<br />

Simon Küchler haben sich in der <strong>ASMZ</strong><br />

12/2<strong>01</strong>5 kritisch gegenüber der WEA geäussert.<br />

Nicht zum ersten Mal. Ihre Argumente<br />

sind bekannt. Sie können sich<br />

nicht damit abfinden, dass die WEA vom<br />

Bundesrat und Parlament als verfassungskonform<br />

beurteilt wird. Es ist nicht korrekt,<br />

der Exekutive und Legislative vorzuwerfen,<br />

sie nähmen die Verpflichtungen<br />

nach den Artikel 173 und 185 der<br />

Bundesverfassung (BV) nicht wahr. Sie<br />

würden gar die Verfassung verletzen mit<br />

möglicherweise verheerenden Folgen für<br />

die Bevölkerung. Wir können diese unhaltbare<br />

Kritik nicht im Raum stehen lassen.<br />

Ausgangslage<br />

Der Bundesrat hat in seiner Botschaft<br />

vom 3. September 2<strong>01</strong>4 1 zur Änderung<br />

der Rechtsgrundlagen für die Weiterentwicklung<br />

der Armee die Verfassungs- und<br />

Gesetzmässigkeit der Vorlage begründet<br />

und bejaht. Er hat gar auf einzelne kri -<br />

tische Stimmen der jüngeren Lehre hingewiesen.<br />

Bereits bei der Erarbeitung des<br />

Armeeberichts vom 1. Oktober 2<strong>01</strong>0 2<br />

haben die Juristen der Bundesverwaltung<br />

die Grundzüge der WEA auf die Verfassungsmässigkeit<br />

hin geprüft und als verfassungskonform<br />

beurteilt. Nachdem Kritik<br />

zu dieser Frage von Prof. Dr. Rainer<br />

Schweizer und Vertretern der Gruppe Giardino<br />

und Pro Militia geäussert wurde,<br />

hat die Sicherheitspolitische Kommission<br />

des Ständerates am 1. Oktober 2<strong>01</strong>4 Anhörungen<br />

zur Verfassungsmässigkeit der<br />

WEA-Vorlage durchgeführt. Die Stän -<br />

deräte haben Pro und Contra ausführlich<br />

diskutiert, einen Zusatzbericht von der<br />

Verwaltung gefordert und schliesslich<br />

die Verfassungskonformität bejaht. Der<br />

Ständerat und der Nationalrat haben in<br />

Kenntnis der Berichte und Anhörungen<br />

die WEA-Vorlage als verfassungskonform<br />

beurteilt.<br />

Verfassungsmässigkeit<br />

eines Sollbestands<br />

von 100000 Armeeangehörigen<br />

«Bestand, Ausbildung,<br />

Ausrüstung, Bereitschaft<br />

und Moral der Armee<br />

sind die massgebenden<br />

Faktoren.»<br />

Der Sollbestand der Armee soll in Artikel<br />

1 Absatz 1 der Verordnung der Bundesversammlung<br />

über die Organisation<br />

der Armee auf 100000 Militärdienstpflichtige<br />

festgelegt werden. Zur Sicherstellung<br />

der Leistungsfähigkeit der Armee<br />

soll der Effektivbestand höchstens<br />

140000 Militärdienstpflichtige betragen.<br />

Die BV gibt keine Zahl vor. Der Sollbestand<br />

ergibt sich indirekt aus der BV, in<br />

dem die Armee die ihr auferlegten Auf -<br />

gaben erfüllen muss und das Milizprinzip<br />

sowie die Militärdienstpflicht für die<br />

männlichen Schweizer einzuhalten sind.<br />

Da diese Pflicht die persönliche Freiheit<br />

einschränkt, muss sie auf ein verhältnismässiges<br />

Mass beschränkt werden. Nur<br />

so viele Schweizer dürfen zum Militärdienst<br />

verpflichtet werden, wie es für die<br />

Erfüllung der Aufgaben der Armee notwendig<br />

ist. Wie hoch diese Zahl ist, kann<br />

nicht exakt berechnet werden. Andere<br />

Faktoren sind mitentscheidend. Vorab gilt<br />

es zu analysieren, wie den heutigen und<br />

künftigen Bedrohungen begegnet werden<br />

kann. Massgeblich sind zudem die Ausbildung<br />

und Ausrüstung sowie die rasche<br />

Mobilisierung der Armee. Die Armeeplaner<br />

haben verschiedene Grössenmodelle<br />

berechnet und bewertet. Gestützt darauf<br />

haben der Bundesrat und das Parlament<br />

den Sollbestand der Armee auf 100000<br />

Militärdienstpflichtige festgelegt. Bei diesem<br />

Sollbestand müssen primär die Kernaufgaben<br />

der Armee in den Bereichen Verteidigung,<br />

Friedenssicherung und Unterstützung<br />

der zivilen Behörden bei der Bewältigung<br />

ausserordentlicher Lagen gewährleistet<br />

werden. Die weiteren Aufgaben,<br />

die das Gesetz vorsehen kann, müssen<br />

zurücktreten und können gegebenenfalls<br />

nicht mehr vollumfänglich erfüllt<br />

werden.<br />

Verfassungsmässigkeit<br />

von Artikel 1 und 67 E-MG<br />

Inhaltlich mehr oder nur Präzisierung?<br />

Die überwiegende Mehrheit der Aufgaben<br />

ist bereits im geltenden Recht ge -<br />

regelt; sie sollen neu marginal präzisiert<br />

werden. Erweitert werden die Aufgaben<br />

in Artikel 1 Absatz 1 Buchstabe c, 3 Buchstabe<br />

e und 5 Buchstabe a.<br />

Unterstützung ziviler Behörden,<br />

ohne dass schwerwiegende Bedrohungen<br />

oder ausserordentliche Lagen vorliegen?<br />

Zivile Behörden werden schon nach<br />

dem geltenden Recht (Art. 67 MG) unterstützt,<br />

ohne dass schwerwiegende Bedrohungen<br />

oder ausserordentliche Lagen<br />

vorliegen. Sie entsprechen auch einem Bedürfnis<br />

der Kantone (vgl. These 4 und 5<br />

des Berichts des Bundesrates vom 2. März<br />

8 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

Art.1 E-MG<br />

1 Die Armee:<br />

a. dient der Kriegsverhinderung und trägt bei zur Erhaltung<br />

des Friedens;<br />

b. verteidigt das Land und seine Bevölkerung;<br />

c. wahrt die schweizerische Lufthoheit.<br />

Beurteilung<br />

Art. 1 Abs. 1 Bst. a und b entsprechen dem Wortlaut von Art. 58<br />

Abs. 2 erster Satz BV.<br />

Art.1 Abs.1 Bst. c E-MG war bisher nur im Rahmen des Assistenzdienstes<br />

im MG enthalten (vgl. Art. 67 Abs.1 Bst. b MG). Die Wahrung<br />

der Lufthoheit ausserhalb von Assistenzdiensten ist heute<br />

lediglich in der Verordnung über Wahrung der Lufthoheit geregelt.<br />

Die Aufgabe ist gesetzestechnisch zu tief angesiedelt.<br />

2 Sie unterstützt die zivilen Behörden im Inland, wenn deren<br />

Mittel nicht mehr ausreichen:<br />

a. bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der inneren<br />

Sicherheit;<br />

b. bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher Lagen;<br />

c. beim Schutz von Personen und besonders schutzwürdigen<br />

Sachen, insbesondere von Infrastrukturen, die für Gesellschaft,<br />

Wirtschaft und Staat unerlässlich sind (kritische Infrastrukturen);<br />

d. bei der Erfüllung von Aufgaben im Rahmen des Sicherheitsverbundes<br />

Schweiz und der koordinierten Dienste;<br />

e. bei der Bewältigung von Spitzen belastungen oder von Aufgaben,<br />

die die Behörden mangels geeigneter Personen<br />

oder Mittel nicht bewältigen können;<br />

f. bei der Erfüllung anderer Aufgaben von nationaler Bedeutung.<br />

Die Buchstaben a und b entsprechen dem Wortlaut von Art. 58<br />

Abs. 2 BV und dem geltenden Art. 1 Abs. 3 MG.<br />

Der erste Halbsatz von Buchstaben c entspricht dem heutigen<br />

Art. 67 Abs. 1 Bst. b MG. Der neue zweite Halbsatz dient lediglich<br />

der Illustration, was mit dem ersten Halbsatz in etwa gemeint<br />

ist.<br />

Buchstabe d ist sinngemäss im heutigen Art. 67 Abs. 1 Bst. c MG<br />

enthalten. Es wurde lediglich der Sicherheitsverbund Schweiz<br />

als neue zu koordinierende Aufgabe aufgenommen, da sie nicht<br />

unter die koordinierten Dienste subsumiert werden kann.<br />

Buchstabe e ist neu. Er ist ein Resultat der These 5 3 des Berichts<br />

des Bundesrates vom <strong>02</strong>.03.2<strong>01</strong>2 in Erfüllung des Postulats<br />

Malama vom 03.03.2<strong>01</strong>0 Innere Sicherheit. Klärung der Kompetenzen.<br />

Buchstabe f entspricht dem heutigen Art. 67 Abs. 1 Bst. e MG<br />

(z.B. Unterstützung des GWK).<br />

3 Sie unterstützt zivile Behörden im Ausland:<br />

a. beim Schutz von Personen und besonders schutzwürdigen<br />

Sachen;<br />

b. bei humanitären Hilfeleistungen.<br />

4 Sie leistet Beiträge zur Friedensförderung im internationalen<br />

Rahmen.<br />

Abs. 3 ist heute sinngemäss in Art. 69 MG enthalten.<br />

Dieser Wortlaut ist identisch mit dem geltenden Art.1 Abs. 4 MG.<br />

5 Sie kann zivilen Behörden und Dritten:<br />

a. für zivile oder ausserdienstliche Tätigkeiten im Inland militärische<br />

Mittel zu Verfügung stellen;<br />

b. mit Truppen im Ausbildungsdienst und mit Berufsformationen<br />

Spontanhilfe zur Bewältigung von unvorhergesehenen<br />

Ereignissen leisten.<br />

Buchstabe a bildet die bisher fehlende explizite gesetzliche<br />

Grundlage für die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher<br />

Tätigkeiten im Inland mit militärischen Mitteln, welche heute in<br />

der Verordnung vom 21. August 2<strong>01</strong>3 über die Unterstützung ziviler<br />

oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln<br />

(SR 513.74) geregelt ist. Diese Leistungen sind für die unterstützten<br />

Tätigkeiten oft entscheidend dafür, dass die Tätigkeiten<br />

überhaupt stattfinden.<br />

Buchstabe b ist eine Präzisierung des heutigen Art. 72 MG.<br />

2<strong>01</strong>2 4 in Erfüllung des Postulats Malama<br />

vom 3. März 2<strong>01</strong>0 Innere Sicherheit. Klärung<br />

der Kompetenzen).<br />

Die Armee hat gemäss Artikel 58 der<br />

BV ausdrücklich die Aufgabe, die zivilen<br />

Behörden bei der Abwehr schwerwiegender<br />

Bedrohungen der inneren Sicherheit<br />

und bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher<br />

Lagen zu unterstützen. Daneben<br />

kann das Gesetz aber ebenso ausdrücklich<br />

weitere Aufgaben vorsehen.<br />

Die Unterstützungseinsätze können daher<br />

auch auf andere Lagen ausgedehnt<br />

werden, solange damit nicht in Aufgaben<br />

anderer Behörden eingegriffen wird. Eine<br />

Unterstützung erfolgt nur, wenn die zu<br />

unterstützende Behörde dies ausdrücklich<br />

verlangt. Eine Unterstützung gegen den<br />

Willen der zu unterstützenden Behörde<br />

ist ausgeschlossen und wäre aufgrund der<br />

verfassungsrechtlichen Aufgabenteilung<br />

auch unzulässig.<br />

Wegfall der Beschränkung «wenn deren<br />

Mittel nicht mehr ausreichen»?<br />

Die Beschränkung «wenn deren Mittel<br />

nicht mehr ausreichen» ist in den Artikel<br />

1 Absatz 2 Einleitungssatz weiterhin ausdrücklich<br />

enthalten. Artikel 1 Absatz 2<br />

Buchstabe e sowie 67 Absatz 1 Buchstabe<br />

d und Absatz 2 Buchstabe b E-MG präzisieren,<br />

in welcher Hinsicht nicht ausreichend<br />

(personell, materiell, zeitlich) oder<br />

in gleicher Hinsicht unverhältnismässig.<br />

Die Armee soll also weiterhin nur dort<br />

zum Einsatz kommen, wo die Kantone<br />

ungenügende eigene Kapazitäten haben<br />

oder der Aufbau solcher Kapazitäten unverhältnismässig<br />

wäre.<br />

Verfassungsmässigkeit von<br />

Artikel 67 E-MG<br />

Artikel 67 Absatz 1 E-MG nennt die<br />

Aufgaben nach Artikel 1 MG, für deren<br />

Erfüllung Assistenzdienst zur Unterstüt-<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

9


Sicherheitspolitik<br />

zung ziviler Behörden im Inland geleistet<br />

wird. Bezüglich der Verfassungsmässigkeit<br />

dieser Aufgaben kann auf das oben<br />

Geschriebene verwiesen werden.<br />

Artikel 67 Absatz 2 E-MG nennt die<br />

Voraussetzungen für einen solchen Assistenzdienst.<br />

Es sind dies: Unterstützungsgesuch<br />

der betroffenen Behörde, öffentliches<br />

Interesse an der Aufgabe und Überforderung<br />

der zivilen Behörde in personeller,<br />

materieller oder zeitlicher Hinsicht.<br />

Damit wird einerseits dem Subsidiaritätsprinzip<br />

Rechnung getragen. Eine Unterstützung<br />

erfolgt nur, wenn die für die Aufgabenerledigung<br />

eigentlich zuständige<br />

Behörde darum ersucht, weil sie selbst<br />

zur vollständigen Leistung nicht in der<br />

Lage ist. Damit wird einerseits Artikel 5<br />

und 5a BV als auch Artikel 57 Absatz 2<br />

BV Rechnung getragen. Aufgrund dieser<br />

Überlegungen ist Artikel 67 Absatz 1 und<br />

2 E-MG verfassungsmässig.<br />

Artikel 67 Absatz 3 und 4 E-MG tragen<br />

schliesslich dem Verhältnismässigkeitsprinzip<br />

(Art. 5 Abs. 2 BV) Rechnung, in<br />

dem die Unterstützung nur erfolgt, soweit<br />

sie erforderlich ist.<br />

Fazit<br />

Soweit Artikel 1 E-MG die Bundesverfassung<br />

wörtlich wiedergibt, ist die Verfassungsmässigkeit<br />

der Bestimmung unzweifelhaft.<br />

Ebenso sind Präzisierungen<br />

zweifellos möglich. Es entspricht dem Sinn<br />

und Zweck eines Gesetzes, die ihm zugrunde<br />

liegende Verfassungsnorm näher<br />

auszuführen.<br />

Die Einführung neuer Aufgaben ist<br />

grundsätzlich ebenso verfassungsmässig,<br />

lautet doch Artikel 58 Absatz 2 letzter Satz<br />

BV: «Das Gesetz kann weitere Aufgaben<br />

vorsehen.» Die Bundesverfassung lässt es<br />

also durchaus zu, der Armee per Gesetz<br />

weitere Aufgaben zu erteilen. Dadurch darf<br />

selbstverständlich die verfassungsmässige<br />

Aufgabenverteilung nicht abgeändert werden.<br />

Der Armee dürfen also nur Aufgaben<br />

übertragen werden, die in der Verfassung<br />

nicht schon den Kantonen oder einer anderen<br />

Behörde des Bundes zugeordnet<br />

sind. Eine solche Zuweisung liegt im Artikel<br />

1 E-MG nicht vor, insbesondere auch<br />

nicht bezüglich der Unterstützungsaufgaben,<br />

die der Armee zugewiesen werden.<br />

Da die Armee hier die eigentlichen Aufgabenträger<br />

nur unterstützen soll und darf<br />

und dies nur auf Gesuch der Aufgabenträger<br />

hin erfolgt. Eine solche Unterstützung<br />

ist nicht nur erlaubt, sondern aufgrund<br />

von Artikel 57 BV («[Bund und<br />

Kantone] koordinieren ihre Anstrengungen<br />

im Bereich der inneren Sicherheit»)<br />

sogar gefordert.<br />

Verfassungsmässigkeit<br />

Völkerrechtsmässigkeit<br />

von Artikel 52 E-MG<br />

«Tätigkeiten<br />

im Ausbildungsdienst<br />

sind keine<br />

Zwangsarbeiten.»<br />

Nach Artikel 52 E-MG sollen die Armee<br />

und die Militärverwaltung des Bundes<br />

zivilen Behörden und Dritten auf Gesuch<br />

hin bei zivilen oder ausserdienstlichen<br />

Tätigkeiten von öffentlichem Interesse<br />

oder bei zivilen Anlässen oder Veranstaltungen<br />

von nationaler oder internationaler<br />

Bedeutung Personen und Material<br />

zur Verfügung stellen können. Truppen<br />

im Ausbildungsdienst und Berufsformationen<br />

dürfen nur unbewaffnet und nur<br />

dann zur Verfügung gestellt werden, wenn:<br />

a. Mit den geforderten Leistungen für die<br />

Angehörigen der Armee ein wesentlicher<br />

Ausbildungs- oder Übungsnutzen<br />

in ihren Funktionen verbunden ist.<br />

b. Keine Aufgaben zu erfüllen sind, die<br />

Polizeibefugnisse nach Artikel 92 MG<br />

voraussetzen.<br />

c. Die Einsatzfähigkeit der Truppen und<br />

Berufsformationen sowie die Bereitschaft<br />

der Armee nicht beeinträchtigt<br />

werden.<br />

d. Die Zielerreichung des Ausbildungsdienstes<br />

nicht wesentlich beeinträchtigt<br />

wird.<br />

Verfassungsmässigkeit namentlich<br />

in Bezug auf Artikel 10 BV<br />

Nach Artikel 59 Absatz 1 erster Satz<br />

BV ist jeder Schweizer verpflichtet, Mi -<br />

litärdienst zu leisten. Diese Militärdienstpflicht<br />

steht im gleichen Verfassungsrang<br />

wie Artikel 10 BV, der jedem Menschen<br />

das Recht auf persönliche Freiheit zugesteht.<br />

Die Militärdienstpflicht darf folglich<br />

nur soweit gehen, wie dies für die Aufgabenerfüllung<br />

der Armee notwendig ist.<br />

Damit ein Militärdienstpflichtiger seine<br />

Pflicht erfolgreich leisten kann, muss er<br />

hierzu ausgebildet werden. Zur Militärdienstpflicht<br />

gehört daher auch die Ausbildungsdienstpflicht<br />

(Art.12 Bst. a MG).<br />

Ohne Ausbildung wäre der Zwang zum<br />

Militärdienst unverhältnismässig und damit<br />

rechtwidrig.<br />

Da die Unterstützungsleistungen nach<br />

Artikel 52 E-MG nur erfolgen dürfen,<br />

wenn mit den geforderten Leistungen für<br />

die Angehörigen der Armee ein wesentlicher<br />

Ausbildungs- oder Übungsnutzen in<br />

ihren Funktionen verbunden ist, dient<br />

ein solcher Einsatz der Ausbildung. Diese<br />

ist nicht nur zulässig, sondern sogar unabdingbar.<br />

Solche «Ausbildungseinsätze»<br />

sind damit verfassungsmässig.<br />

Völkerrechtsmässigkeit namentlich<br />

in Bezug auf Artikel 4 EMRK<br />

Artikel 4 EMRK verbietet jegliche Form<br />

der Zwangsarbeit. Nicht als Zwangsarbeit<br />

im Sinne von Artikel 4 EMRK gelten<br />

gemäss dessen Absatz 3 unter anderem<br />

eine Dienstleistung militärischer Art.<br />

Eine Dienstleistung, die verlangt wird,<br />

wenn Notstände oder Katastrophen das<br />

Leben oder das Wohl der Gemeinschaft<br />

bedrohen oder eine Arbeit oder Dienstleistung,<br />

die zu den üblichen Bürgerpflichten<br />

gehört.<br />

Wie eben gezeigt, bedingt die Militärdienstpflicht<br />

eine entsprechende Ausbildungsdienstpflicht.<br />

Dienstleistungen, die<br />

der militärischen Ausbildung dienen, sind<br />

zweifellos Dienstleistungen militärischer<br />

Art und können folglich nicht als Zwangsarbeit<br />

gelten. Dies umso mehr, als die Einsätze<br />

nach Artikel 52 E-MG im militärischen<br />

Rahmen und mit entsprechender<br />

hierarchischer Einordnung erfolgen. Es<br />

sind keine Arbeitseinsätze, sondern militärische<br />

Dienstleistungen zum Zweck der<br />

Ausbildung.<br />

Zum Begriff Verteidigung<br />

Simon Küchler fragt, was versteht das<br />

VBS unter Verteidigung des Landes? Niemand<br />

wisse es. Es gebe keinen verbindlichen<br />

Begriff für die Verteidigung.<br />

Der Begriff Verteidigung wird weder in<br />

der Verfassung noch im Gesetz definiert.<br />

Mehrere Autoren haben sich dazu geäussert<br />

5 . Die Mehrheit der Lehre geht von<br />

einem einheitlichen Begriff der Verteidigung<br />

aus. Bei der Planung der WEA wurde<br />

diese Mehrheitsmeinung zugrunde gelegt.<br />

Das Parlament hatte bei der Beratung<br />

der Änderung des Militärgesetzes von<br />

dieser Mehrheitsmeinung stillschweigend<br />

Kenntnis genommen. Der Bundesrat hat<br />

in der Folge am 3. November 2<strong>01</strong>5 eine<br />

Aussprache zur Auslegung des Begriffs<br />

Verteidigung geführt. Im neuen sicherheitspolitischen<br />

Bericht, der sich zurzeit<br />

10 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

in der Vernehmlassung befindet, werden<br />

der bewaffnete Angriff und die Verteidigung<br />

ausführlich thematisiert und in den<br />

sicherheitspolitischen Kontext eingebettet.<br />

Es handelt sich um eine Nachführung<br />

des Verständnisses des Begriffs Verteidigung<br />

im Rahmen von Artikel 58 Absatz 2<br />

der BV. Der Bundesrat und das Parlament<br />

entscheiden letztlich, ob die Armee<br />

in einem konkreten Fall zur Verteidigung<br />

oder subsidiär eingesetzt wird. Vier Kriterien<br />

erlauben eine Gesamtbeurteilung,<br />

die für die Abgrenzung, ob ein Verteidigungsfall<br />

vorliegt, massgeblich ist:<br />

• Die territoriale Integrität, die gesamte<br />

Bevölkerung oder die Ausübung der<br />

Staatsgewalt sind konkret bedroht;<br />

• Es handelt sich um eine zeitlich anhaltende<br />

Bedrohung, die über eine punktuelle<br />

zeitliche Bedrohung hinausgeht;<br />

• Es handelt sich um eine landesweite<br />

Bedrohung, die über eine örtliche oder<br />

regionale Bedrohungslage hinausgeht,<br />

wobei das Niveau der Bedrohung nicht<br />

im gesamten Land gleich hoch sein<br />

muss;<br />

• Es handelt sich um eine Bedrohung,<br />

die eine solche Intensität (Angriffsähnlichkeit)<br />

erreicht, dass sie nur mit militärischen<br />

Mitteln bekämpft werden kann.<br />

Angesichts der sich wandelnden Bedrohung<br />

soll der Verteidigungsbegriff rechtlich<br />

nicht festgeschrieben werden. Die innerstaatliche<br />

Kompetenzverteilung zwischen<br />

Bund und Kantonen im Bereich<br />

der inneren Sicherheit wird durch die<br />

Nachführung des Verständnisses des Begriffs<br />

Ver teidigung nicht geändert. Der<br />

völkerrechtliche Begriff des Verteidigungsfalls<br />

wird durch die Nachführung des Verständnisses<br />

des Begriffs Verteidigung nicht<br />

tangiert.<br />

Fazit<br />

Die WEA ist verfassungskonform. Bundesrat<br />

und Parlament haben sich eingehend<br />

mit der Verfassungskonformität der<br />

WEA auseinandergesetzt. In den Gesamtabstimmungen<br />

wurde die Änderung des<br />

Militärgesetzes in beiden Räten mit sehr<br />

grossen Mehrheiten angenommen. Die<br />

Kritiker der Vorlage sollten diese Tatsache<br />

zur Kenntnis nehmen und respek -<br />

tieren.<br />

■<br />

1 BBl 2<strong>01</strong>4 6955<br />

2 BBl 2<strong>01</strong>0 8871<br />

3 BBl 2<strong>01</strong>2 4594<br />

4 BBl 2<strong>01</strong>2 4459, insb. 4593-4594<br />

5 Diggelmann Oliver/Altwicker Tilmann, Basler<br />

Kommentar zur Bundesverfassung, Kommentar<br />

zu Art.58, N.11.<br />

Lienhard Andreas/Häsler Philipp, Verfassungsmässigkeit<br />

des Entwicklungsschrittes 2008/11<br />

der Schweizer Armee, S. 50.<br />

Meyer Hansjörg, St.Galler Kommentar, 3. Auflage,<br />

Kommentar zu Art. 58, N.23.<br />

Saladin Gerhard Martin, Der Verfassungsrechtliche<br />

Grundsatz des Milizprinzips der Schweizer<br />

Armee, S. 223.<br />

Schweizer/Scheffler/Van Spyk, vgl. VPB 2<strong>01</strong>0.10,<br />

S.100 ff. und 118.<br />

Oberst i Gst<br />

Robert Wieser<br />

Fürsprecher<br />

Chef Recht VBS<br />

Stv Generalsekretär VBS<br />

3003 Bern<br />

Oberstleutnant<br />

Gerhard M.Saladin<br />

Dr. jur.<br />

Stv. Chef Recht VBS<br />

Chef Rechtsetzung VBS<br />

3003 Bern<br />

Begeisterung?<br />

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Sicherheitspolitik<br />

Welche Strategie für die EU?<br />

Das Bestreben der Europäischen Union, als Mitspieler auf der internationalen<br />

Bühne eine Rolle zu spielen, war immer schon vom Bedürfnis begleitet,<br />

einen strategischen Rahmen zu erarbeiten, welcher die Bedrohungen für die<br />

Europäische Union sowie ihre Interessen und Prioritäten festlegt.<br />

Thierry Tardy<br />

Javier Solana, der damalige hohe Vertreter<br />

der EU für Aussen- und Sicherheitspolitik,<br />

hat im Jahr 2003 eine europäische<br />

Sicherheitsstrategie erarbeitet. Diese<br />

identifizierte fünf unterschiedliche Bedrohungsarten<br />

(Terrorismus, Proliferation<br />

von Massenvernichtungswaffen, regionale<br />

Konflikte, organisierte Kriminalität und<br />

Zerfall von Staaten). Dazu wurden drei<br />

strategische Zielsetzungen formuliert (den<br />

Bedrohungen begegnen können, zur Stabilität<br />

im Umfeld der EU beitragen und<br />

einen «effizienten Multilateralismus» fördern).<br />

Überlegungen<br />

auf der strategischen Ebene<br />

sind notwendig<br />

Das Dokument von 2003 verlieh den<br />

Aktionen der EU insgesamt eine gewisse<br />

Richtschnur und stellte gleichzeitig den<br />

Rahmen für die Entwicklung der Gemein -<br />

samen Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

(GSVP) und die Multiplikation ihrer<br />

Operationen dar. Allerdings war das vergangene<br />

Jahrzehnt auch dasjenige der tiefgreifenden<br />

Umwälzungen, aus denen das<br />

Bedürfnis hervorging, sich erneut der Frage<br />

der strategischen Positionierung der EU<br />

zu widmen: zuerst der Frage der schrittweisen<br />

Erweiterung der Union (die von<br />

15 Mitgliedern im Jahr 2003 auf 28 Mitgliedstaaten<br />

zehn Jahre später angewachsen<br />

ist), dann und vor allem den Entwicklungen<br />

des internationalen Umfeldes<br />

und schlussendlich der offensichtlichen<br />

Erschöpfung der europäischen Verteidigungspolitik<br />

im Rahmen der Umsetzung<br />

des Vertrages von Lissabon.<br />

Im Juni 2<strong>01</strong>5 wurde Federica Mogherini,<br />

die hohe Vertreterin der EU für Aussen-<br />

und Sicherheitspolitik, vom Europäischen<br />

Rat beauftragt, in «enger Zusammenarbeit<br />

mit den Mitgliedstaaten» eine<br />

«globale Strategie der Europäischen Union<br />

zu den Fragen der Aussen- und Sicherheitspolitik»<br />

zu entwickeln. Diese Strategie<br />

soll im Juni 2<strong>01</strong>6 dem Europäischen<br />

Rat unterbreitet werden.<br />

Der Entwicklungsprozess<br />

einer globalen Strategie<br />

Die neue Strategie hat zum erklärten<br />

Ziel, den Aussenaktionen der EU einen<br />

kohärenten Rahmen zu verleihen, ihre<br />

Pri oritäten und Handlungslinien zu definieren,<br />

einem strategischen Ansatz in der<br />

Aussenpolitik den Vorzug zu geben, an<br />

Stelle eines reaktiven Vorgehens. Das Dokument<br />

soll die Grundlage für die mit -<br />

telfristigen Aktionen der Europäischen<br />

Union, für eine Zeitspanne von fünf bis<br />

sieben Jahren, darstellen.<br />

Das neue Dokument soll sich von seinem<br />

Vorgänger von 2003 durch seine Tragweite<br />

unterscheiden. Der Begriff «global»<br />

impliziert, dass es nun darum gehen soll,<br />

den Bereich der reinen Sicherheitspolitik<br />

zu verlassen, um sich auf eine erweiterte<br />

Die Anschläge vom 13. November 2<strong>01</strong>5 in Paris.<br />

Aussenpolitik zu konzentrieren, die Fragen<br />

wie etwa die der Weltordnungspolitik<br />

oder der Herausforderungen, die Energie,<br />

Migration und Entwicklung darstellen,<br />

beinhalten. Für die Entstehung der<br />

Strategie hat sich die hohe Vertreterin der<br />

EU für Aussen- und Sicherheitspolitik<br />

einen möglichst einschliessenden Prozess<br />

gewünscht; dieser soll eine Anzahl Ereignisse<br />

in den Mitgliedstaaten einschliessen<br />

und die Gemeinschaft der Forscher enger<br />

in die Zivilgesellschaft einbinden. Dane-<br />

ben sollen die Europäische Kommission<br />

sowie diejenigen Mitgliedstaaten, die den<br />

Prozess auf Grund ihrer eigenen Prioritäten<br />

mitprägen wollen, einbezogen werden.<br />

Aus den laufenden Verhandlungen<br />

zeichnen sich drei wesentliche Themenschwergewichte<br />

ab. Zum ersten wird das<br />

Dokument die globale Berufung der Europäischen<br />

Union und als Folge davon<br />

den unausweichlichen Charakter ihrer<br />

Einsätze ausserhalb ihres eigenen Territoriums<br />

und auch jenseits ihrer Peripherie<br />

unterstreichen. In den Bereichen Cyber-<br />

Security oder Erderwärmung erfordert es<br />

eine grundsätzlich globale und nicht regionale<br />

Positionierung. Zum zweiten muss<br />

die EU ihre Strategien zur Krisenbewäl -<br />

tigung überprüfen, um wirksamere Ak -<br />

tionen zu erzielen. Dies setzt eine bessere<br />

Identifikation mit den Zielen, die mit den<br />

Operationen im Rahmen der Gemeinsamen<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

(GSVP) erreicht werden sollen, einen<br />

stärkeren Einbezug der<br />

lokalen Akteure, aber<br />

auch eine Verstärkung<br />

der Partnerschaft insbesondere<br />

mit internatio -<br />

nalen und regionalen<br />

Organisationen vor aus.<br />

Zum dritten muss<br />

die neue Strategie die<br />

zunehmende Verflechtung<br />

der inneren und<br />

äusseren Sicherheit zur<br />

Bild: n-tv.de<br />

Kenntnis nehmen; daraus<br />

folgert, dass es zunehmend<br />

unmöglich<br />

sein wird, innerhalb der Aussenpolitik<br />

und der gemeinsamen Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik (GSVP) zwischen<br />

den inneren und äusseren Zuständigkeitsbereichen<br />

eine Trennung vorzunehmen.<br />

Terrorismus und die Migrationskrise<br />

stellen Beispiele dieser Verflechtung dar,<br />

genauso wie Cyber-Bedrohungen oder<br />

Energiesicherheit. Wir müssen aber feststellen,<br />

dass die Union auf der Dichotomie<br />

zwischen Innerem und Äusserem<br />

aufgebaut und strukturiert ist.<br />

12 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

EU Mitgliedstaaten bis 2003<br />

Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,<br />

Frankreich, Griechenland, Irland,<br />

Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich,<br />

Polen, Schweden, Spanien, Vereinigtes<br />

Königreich.<br />

Neue Mitgliedstaaten 2003–2<strong>01</strong>3<br />

Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland,<br />

Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowa<br />

kei, Slowenien, Tschechien, Ungarn,<br />

Zypern.<br />

Die zukünftigen<br />

Herausforderungen<br />

Federica Mogherini hat sich mehrmals<br />

dahingehend geäussert, dass für sie der<br />

Prozess der Erarbeitung der Strategie denselben<br />

Stellenwert einnimmt wie das endgültige<br />

Dokument selbst. Wenn man die<br />

Meinungsverschiedenheiten der Mitgliedstaaten<br />

zur Frage der Rolle, die der EU auf<br />

welcher Stufe verliehen werden soll, berücksichtigt,<br />

bezweckt die laufende Diskussion,<br />

dass strategisches Denken wieder<br />

eine zentrale Rolle in der EU einnehmen<br />

soll, um dabei auch die Konsensfähigkeit<br />

zu festigen.<br />

Der abschliessende Text sollte in fine<br />

aber auch durch einen klar ersichtlichen<br />

Ehrgeiz und seine Methodik bestechen.<br />

In diesen Diskussionen ist die Frage der<br />

Bedeutung der Verteidigung und der Forderungen,<br />

die an die Mitgliedstaaten gestellt<br />

werden, bedeutsam. Welche militärischen<br />

Fähigkeiten sollen die Mitgliedstaaten<br />

zusammen aufbringen können?<br />

Das Konzept der «strategischen Auto -<br />

nomie» spaltet die Mitgliedstaaten zum<br />

Zeitpunkt eines sehr ungewissen Sicherheitsumfeldes<br />

und des Rückzuges der Vereinigten<br />

Staaten aus Europa. Die vergangenen<br />

Jahre haben aber auch die Zurückhaltung<br />

der Mitgliedstaaten im Bereich<br />

GSVP und ihre kaum vorhandene Begeisterung,<br />

in dieses Projekt zu investieren,<br />

deutlich aufgezeigt. Die Anschläge<br />

vom 13. November 2<strong>01</strong>5 in Paris sowie<br />

die von Frankreich angerufene Verpflichtung<br />

zur Hilfe und Unterstützung (gemäss<br />

Artikel 427 des Vertrages von Lis -<br />

sabon) haben – zumindest kurzzeitig –<br />

eine gewisse Solidarität der Europäer<br />

hervorgerufen. Es ist jedoch Sache der<br />

neuen Strategie, die GSVP neu zu orientieren<br />

und ihre Ziele und Mittel besser zu<br />

klären.<br />

Die Strategie sollte zudem auf glaubwürdige<br />

Art und Weise auf die unterschiedlichen<br />

Betrachtungen innerhalb der<br />

Hierarchie der Bedrohungen, insbesondere<br />

auf die Formulierung der «Russischen<br />

Bedrohung» für die osteuropäischen Staaten,<br />

eingehen; dieser gegenüber steht der<br />

Terrorismus für zahlreiche andere Staaten<br />

an erster Stelle. Als Beispiel dazu mag<br />

dienen, dass im italienischen Weissbuch<br />

2<strong>01</strong>5 Russland gar nicht erscheint, wo<br />

dieses hingegen in der nationalen Sicherheitsstrategie<br />

2<strong>01</strong>4 von Polen omnipräsent<br />

ist. Die Migrationskrise wird einen<br />

Stellenwert einnehmen und im grösseren<br />

Rahmen der Schnittstelle äussere Sicherheit<br />

– innere Sicherheit beurteilt werden<br />

müssen.<br />

Der mögliche Austritt des Vereinigten<br />

Königreiches aus der Europäischen Union<br />

(«Brexit») beeinflusst natürlich die Diskussionen.<br />

Grossbritannien hat zu Handen<br />

der hohen Vertreterin zwei rote Li -<br />

nien definiert, die die Institutionen und<br />

die Verteidigung betreffen. Diese Fragen<br />

beziehen sich auch auf den Status des<br />

Schlussdokumentes, also auf die Frage<br />

wie der Europäische Rat die Strategie<br />

wahrnimmt. Die Glaubwürdigkeit der<br />

globalen Strategie würde unter einer einfachen<br />

Kenntnisnahme durch den Euro -<br />

päischen Rat leiden, wo hingegen eine<br />

vorbehaltlose Genehmigung ihm eine<br />

entscheidende Tragweite verleihen würde.<br />

Eine derartige Genehmigung setzt allerdings<br />

die Zustimmung aller Mitgliedstaaten<br />

voraus, die dann ihr Einverständnis<br />

zum gesamten Text erklären müssten.<br />

Die entscheidende Herausforderung<br />

für die neue Strategie besteht jedoch in<br />

ihrer Umsetzung. Zahlreiche Beobachter<br />

äussern die Auffassung, dass sich die Herausforderungen<br />

der Europäischen Union<br />

sich nicht notwendigerweise mit der simp -<br />

len Annahme einer Strategie lösen lassen.<br />

Sie stellt zwar eine wesentliche, aber allein<br />

nicht genügende Bedingung zur Behauptung<br />

der Europäischen Union auf der internationalen<br />

Szene dar.<br />

■<br />

Dieser Beitrag stellt die alleinige Meinung des<br />

Autors, jedoch nicht die des «Institut d’Etudes<br />

de sécurité de l’Union européenne (EUISS)»<br />

oder der EU dar.<br />

Aus dem Französischen übersetzt Sch<br />

Thierry Tardy<br />

Dr.<br />

Analyste Senior<br />

Institut d’Etudes<br />

de sécurité de l’UE<br />

75<strong>01</strong>5 Paris<br />

Das Wort des CdA<br />

In der letzten <strong>ASMZ</strong><br />

habe ich geschrieben,<br />

dass die weltweiten<br />

Konflikte eine gefährliche<br />

Mixtur abgeben.<br />

Das wurde akzentuiert,<br />

weil Nordkorea inzwischen<br />

Tests mit einer<br />

Wasserstoffbombe durchgeführt haben<br />

soll und sich die diplomatischen Beziehungen<br />

im Nahen Osten verschlechtern.<br />

Umso dankbarer bin ich, dass der Nationalrat<br />

am 2.Dezember 2<strong>01</strong>5 der Vorlage<br />

zur Weiterentwicklung der Armee deutlich<br />

zugestimmt hat. Die Politik hat die<br />

Bedeutung der Sicherheit erkannt und<br />

bestätigt, dass wir auf dem richtigen<br />

Weg sind. Die Differenzbereinigung mit<br />

dem Ständerat ist voraussichtlich in der<br />

Frühlingssession. Wir haben dann die<br />

Entscheide des Parlaments umzusetzen.<br />

Inhaltliche Diskussionen sind keine mehr<br />

zu führen.<br />

In der heutigen Lage müssen wir zur<br />

Kenntnis nehmen, dass mögliche Einsätze<br />

näher rücken. Die Zeit in den Dienstleistungen<br />

ist also zur Vorbereitung intensiv<br />

zu nutzen. Und Kader haben ihren<br />

Unterstellten den Sinn unserer Arbeit zu<br />

vermitteln. Die Reihenfolge der eingesetzten<br />

Kräfte ist bekannt: Berufskomponente<br />

– Durchdiener – WK-Truppen –<br />

Aufgebot weiterer Kräfte.<br />

Wir sind dankbar, wenn die Sicherheitslage<br />

soweit stabil bleibt, dass wir unsere<br />

Armee nicht vermehrt einsetzen müssen.<br />

Falls die Politik aber den umfassenden<br />

Einsatz anordnet, brauchen wir auch<br />

die Unterstützung der Familien und der<br />

Arbeitgeber unserer Angehörigen der Armee.<br />

Falls nötig – und nur dann – müssen<br />

diese im Rahmen der Wehrpflicht zur<br />

Verfügung stehen. Am Schluss kommt<br />

uns allen diese Leistung wieder zu Gute.<br />

Weil sich Sicherheit auszahlt.<br />

Wer 2<strong>01</strong>6 glaubt, punkto Sicherheit beschönigen<br />

zu müssen, der wird von der<br />

Realität eingeholt. Wie diese Realität aussehen<br />

kann, zeigt ein Film der Armee:<br />

www.youtube.com/user/schweizerarmee<br />

Zeigen Sie diese Bilder gerade auch Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürgern, welche<br />

nicht aktive Angehörige der Armee sind,<br />

denn häufig sagt man mir: «Wussten wir<br />

gar nicht ...»!<br />

Korpskommandant André Blattmann<br />

Chef der Armee<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

13


Sicherheitspolitik<br />

Krieg und Politik –<br />

eine grundsätzliche Betrachtung<br />

«Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln», schreibt<br />

Carl von Clausewitz, preussischer Generalmajor, Heeresreformer<br />

und Militärtheoretiker in seinem unvollendeten Werk «Vom Kriege».<br />

Ob die in der Anti-IS-Allianz verantwortlichen Politiker und Militärs<br />

die Aussage von Clausewitz kennen, weiss ich nicht, bin mir allerdings<br />

sicher, dass sie von vielen nicht verstanden wird.<br />

Jürgen Hübschen<br />

Wenn man die Lage in Syrien und im<br />

Irak betrachtet, muss man wohl eher zu<br />

dem Schluss kommen, dass der Krieg an<br />

die Stelle der Politik getreten ist, auch<br />

wenn sich mittlerweile auf der diplomatischen<br />

Schiene einiges tut – was übrigens<br />

nichts daran ändert, dass die Reihenfolge<br />

falsch ist, weil ja bereits seit langem Krieg<br />

herrscht in Syrien und auch im Irak.<br />

Im Folgenden soll versucht werden, den<br />

Krieg in das richtige Verhältnis zur Politik<br />

zu setzen und zu erklären, warum die Situation<br />

im Irak und in Syrien derart verfahren<br />

ist.<br />

Krieg und Politik<br />

Es gibt keinen Konflikt, der militärisch<br />

gelöst wurde, und das wird auch so bleiben.<br />

Krieg kann immer nur eine klar begrenzte<br />

Phase im Rahmen einer politischen<br />

Strategie sein. Dazu ist es allerdings<br />

erforderlich, dass es eine solche Strategie<br />

überhaupt gibt und alle politischen Massnahmen,<br />

einen Konflikt zu beenden, gescheitert<br />

sind. Darüber hinaus muss man<br />

sich vor der Entscheidung, einen Krieg zu<br />

führen, darüber im Klaren sein, was für<br />

ein konkretes Ziel mit der Anwendung<br />

von Gewalt erreicht werden soll und wie<br />

und wann die Kampfhandlungen beendet<br />

sein sollen. Man könnte auch sagen: Bevor<br />

man einen Krieg beginnt, muss man wissen,<br />

wie der Friede danach aussehen soll.<br />

Man muss Klarheit haben, bzw. muss in<br />

einer Koalition Einvernehmen darüber<br />

herrschen, welche politischen Massnahmen<br />

nach Beendigung der Kampfhandlungen<br />

ergriffen werden sollen, um einen<br />

stabilen Frieden zu erreichen.<br />

Grundsätzlich ist immer anzustreben,<br />

einen Krieg nicht mit einem Cease Fire,<br />

also praktisch einer Feuerpause, sondern<br />

mit einem Waffenstillstandsvertrag zu beenden.<br />

Gerechte und ungerechte Kriege<br />

Es gibt weder gerechte noch ungerechte<br />

Kriege, sondern ausschliesslich gerechtfertigte<br />

Kriege.<br />

Dazu ist eine völkerrechtlich<br />

einwandfreie<br />

Basis unabdingbar. Ein<br />

UN-Mandat ist anzustreben,<br />

aber nicht zwingend<br />

erforderlich, vor allem<br />

dann nicht, wenn es<br />

gilt, einen Genozid zu<br />

verhindern oder ein Staat<br />

von der Führung eines<br />

befreundeten Landes um<br />

Hilfe gebeten wurde.<br />

Vor jeder Anwendung<br />

von Gewalt müssen alle<br />

politischen Mittel ausgeschöpft<br />

worden sein. Dafür<br />

ist es unerlässlich, mit<br />

allen Beteiligten/Betroffenen<br />

zu sprechen und jeden Versuch zu<br />

unterlassen, eigene nationale Vorstellungen<br />

zu realisieren.<br />

Krieg: Ganz oder gar nicht<br />

Wenn man sich zu einem gerechtfertigten<br />

Krieg entschlossen hat, also für eine<br />

Kriegsphase im Rahmen einer politischen<br />

Gesamtstrategie, ist die Bereitschaft unabdingbar,<br />

einen solchen Krieg umfassend<br />

zu führen, und die eigene Bevölkerung<br />

muss eine solche Entscheidung und die<br />

sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />

mittragen. Es muss eine militärische Strategie<br />

mit einer eindeutigen Zielsetzung<br />

entwickelt werden. Das Erfinden immer<br />

neuer Taktiken kann eine solche nicht ersetzen.<br />

Präsident Bashar al-Assad.<br />

Bild: Fabio Rodrigues Pozzebom<br />

Auch eine klare Lagebeurteilung ist vor<br />

Beginn jeglicher Kampfhandlungen erforderlich.<br />

Dazu gehören auf der Basis fundierter<br />

Aufklärung vor allem gesicherte<br />

Erkenntnisse über den Gegner, seine personelle<br />

Stärke, seine Kampfbereitschaft,<br />

seine militärischen Fähigkeiten, mögliche<br />

Verbündete, seine Bewaffnung<br />

und Ausrüstung<br />

und last but not least<br />

seinen Aufenthalt.<br />

Ein Krieg muss mit allen<br />

verfügbaren Mitteln<br />

geführt werden. Eigene<br />

Verluste sind dabei unvermeidbar<br />

und müssen<br />

deshalb ebenso einkalkuliert<br />

und akzeptiert werden,<br />

wie unbeabsichtigte<br />

Schäden und unschuldige<br />

Tote und Verletzte<br />

in der Zivilbevölkerung,<br />

sogenannte Kollateral -<br />

schä den.<br />

Begrenzte Kriege gibt<br />

es nicht, und Kriege können<br />

aus der Luft nicht gewonnen werden.<br />

Der Einsatz von Bodentruppen ist<br />

unverzichtbar, allein schon deshalb, um<br />

den Luftstreitkräften bei ihren Unterstützungseinsätzen<br />

klare Ziele zuzuweisen.<br />

Die Kriegführung der Anti-IS-<br />

Allianz im Irak und in Syrien<br />

Im Kampf gegen den IS fehlen annähernd<br />

sämtliche der dargestellten Kriterien<br />

und Voraussetzungen für einen militärischen<br />

und politischen Erfolg. Vor dem<br />

Beginn der Kampfhandlungen gab es keine<br />

politische Gesamtstrategie, und es gibt<br />

sie bis heute nicht. Einige Mitglieder der<br />

Allianz wollen den syrischen Präsidenten<br />

stürzen, andere nicht, wieder andere noch<br />

nicht oder auch nicht mehr.<br />

14 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

Der Iran wurde als Partner über ein Jahr<br />

lang abgelehnt, jetzt wird er an Gesprächen<br />

über eine politische Lösung beteiligt. Kontakte<br />

mit der syrischen Führung werden<br />

immer noch ausgeschlossen, obwohl jeder<br />

weiss, dass man Assad für eine Lösung der<br />

Krise – vielleicht nur zunächst – braucht.<br />

Auch eine militärische Strategie ist nicht<br />

erkennbar; es gibt lediglich immer neue<br />

Taktiken nach der Erfolglosigkeit der jeweils<br />

vorangegangenen Entscheidungen.<br />

Zunächst hat man geglaubt, für den<br />

Sturz von Präsident al-Assad den IS «benutzen»<br />

zu können. Als zur Überraschung<br />

der Politiker und Militärs auf einmal die<br />

irakische Stadt Mosul von den IS-Kämpfern<br />

erobert wurde und der IS begann,<br />

die Jesiden im Norden des Iraks abzuschlachten,<br />

reagierte die Allianz mit Luftangriffen.<br />

Der Einsatz von eigenen Bodentruppen<br />

wurde ausgeschlossen. Im Irak bediente<br />

man sich der Kurden, die man bewaffnete,<br />

ausrüstete und in der Ausbildung unterstützte.<br />

In Syrien starteten die USA den untauglichen<br />

Versuch, die sogenannt gemässigten<br />

Oppositionellen im Rahmen eines<br />

500-Millionen-Dollar-Programms in Jordanien<br />

und in der Türkei auszubilden.<br />

Nachdem von ursprünglich vorgesehenen<br />

3000 Mann nur vier (!) wirklich bereit<br />

waren, zu kämpfen, wurde die Taktik aufgegeben.<br />

Im Anschluss daran setzte man<br />

auch in Syrien auf die Kurden und warf<br />

für diese Waffen und Munition im grossen<br />

Stil ab. Als Russland seine Offensive<br />

in Syrien startete, waren die Amerikaner<br />

vier Wochen später bereit, auch eigene<br />

Bodentruppen nach Syrien zu entsenden,<br />

zunächst allerdings bislang nur 50 sogenannte<br />

special troops.<br />

Auf dem türkischen Flugplatz Incirlik<br />

werden jetzt auch amerikanische A-10-<br />

Kampfflugzeuge stationiert, die besonders<br />

zur Unterstützung von Bodentruppen<br />

geeignet sind. Auch die Verlegung<br />

von AH-64-Apache-Kampfhubschraubern<br />

nach Syrien ist im Gespräch. Im Irak<br />

sind sie bereits im Einsatz.<br />

Im Irak stehen seit längerem 3500 amerikanische<br />

Soldaten – offiziell als Berater<br />

– und auch in Syrien wird es vermutlich<br />

nicht bei den 50 Mann bleiben.<br />

In Syrien lehnt der Westen den Einsatz<br />

der dem Iran nahe stehenden Kämpfer der<br />

Hisbollah und auch der iranischen Revolutionsgarden<br />

ab.<br />

Im Irak dagegen kann die Allianz die<br />

Unterstützung von iranischen Revolutionsgarden,<br />

den Pasdaran, nicht vermeiden,<br />

IS und Kurden in Syrien<br />

und im Irak.<br />

weil diese gemeinsam mit den irakischen<br />

Streitkräften und vom Iran unterstützten<br />

schiitischen Milizen im Kampf gegen den<br />

IS stehen.<br />

Zusammenfassung<br />

Bild: Kurier.at<br />

Auf der politischen Ebene versucht man<br />

jetzt mit allen Beteiligten eine Strategie zu<br />

entwickeln, um den IS bis zur Vernichtung<br />

zu bekämpfen. Über die Einbeziehung<br />

der syrischen Führung besteht allerdings<br />

noch immer kein Konsens, und<br />

deshalb ist das Kriegsziel immer noch<br />

nicht eindeutig definiert. Der Sturz von<br />

Präsident Assad kann aus meiner Sicht<br />

kein Kriegsziel sein und ist es – für die<br />

meisten Mitgliedsstaaten der Allianz –<br />

mittlerweile wohl auch nicht mehr.<br />

Dass der Iran für einen politischen wie<br />

auch für einen militärischen Erfolg gebraucht<br />

wird, ist mittlerweile wohl unbestritten,<br />

auch wenn das für den militärischen<br />

Bereich noch nicht offiziell zugegeben<br />

wird.<br />

Es muss jetzt endlich eine gemeinsame<br />

Militärstrategie entwickelt werden und<br />

auch hinsichtlich der militärischen Zielsetzung<br />

muss mit einer Stimme gesprochen<br />

werden. Vor allem Saudi-Arabien<br />

und Katar, aber auch die Türkei müssen<br />

den Verdacht ausräumen, den IS auf die<br />

eine oder andere Weise immer noch zu<br />

unterstützen.<br />

Im Krieg gegen den IS ist eine Kooperation<br />

zwischen Washington und Moskau<br />

unerlässlich, wird aber offiziell noch ausgeschlossen.<br />

Ebenso zwingend ist es, die<br />

syrischen Streitkräfte in den Kampf gegen<br />

den IS einzubinden, so wie das im Nachbarland<br />

mit der irakischen Armee von Beginn<br />

an der Fall ist.<br />

Insgesamt muss die Anti-IS-Allianz viel<br />

massiver und konsequenter gegen den IS<br />

vorgehen und die Unterstützung der Kräfte,<br />

die immer noch das Ziel haben – wie<br />

ja auch der IS! – Präsident Assad zu stürzen,<br />

aufgeben.<br />

Die Anti-IS-Allianz kann auf den Einsatz<br />

eigener Bodentruppen nicht länger<br />

verzichten; welches Land diese stellt, ist<br />

dabei eine zweite Frage. Die Luftschläge<br />

gegen den IS müssen intensiviert werden,<br />

Kollateralschäden sind dabei als unvermeidlich<br />

zu akzeptieren.<br />

Wenn es in absehbarer Zeit nicht gelingen<br />

sollte, sowohl eine politische wie<br />

auch eine militärische Strategie mit einer<br />

klaren Zielsetzung zu entwickeln, muss<br />

befürchtet werden, dass der Kampf gegen<br />

den IS auf unbestimmte Zeit weitergehen<br />

und im schlimmsten Fall sogar verloren<br />

wird.<br />

■<br />

Oberst i Gst aD<br />

Jürgen Hübschen<br />

Beratung für<br />

Friedenssicherung und<br />

Sicherheitskonzepte<br />

D-48268 Greven<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

15


Sicherheitspolitik<br />

China: Crouching Tiger, Hidden Dragon<br />

China wechselt zwischen selbst -<br />

bewussten Stärkebekundungen und<br />

Beschwichtigung hin und her:<br />

Auf der einen Seite wird die nationale<br />

Vertei di gungspolitik als defensiv<br />

beschrieben, andererseits aber stehen<br />

Grossmachtambitionen und die<br />

Wiederherstellung des ganzen<br />

chinesischen Interessenraumes auf<br />

der Agenda.<br />

Fregatte des Typs 054A (Jiangkai II-class);<br />

20 Schiffe im Betrieb, 4 im Bau. Bild: wikipedia<br />

Thierry Martin<br />

Chinas Bestreben, eine führende Rolle<br />

nicht nur im pazifischen Raum, sondern<br />

weltweit zu spielen, wurde in den letzten<br />

Jahren deutlich. Als Reaktion wollen die<br />

USA ihr militärisches Engagement im Pazifik<br />

verstärken, indem sie bis 2<strong>02</strong>0 60%<br />

ihrer Schiffe (inkl. sechs Flugzeugträger)<br />

im Pazifik stationieren wollen 1 . Andere<br />

Länder wie Südkorea, Japan 2 , die Philippinen<br />

und Russland planen mit der chinesischen<br />

Aufrüstung Schritt zu halten,<br />

während die Schweiz ihre politischen und<br />

wirtschaftlichen Anstrengungen im pazifischen<br />

Interessenraum hochfährt. China<br />

versucht, den Westen mit Beiträgen zur<br />

Friedensförderung von den Grossmacht -<br />

ambitionen abzulenken.<br />

Chinas Ambitionen<br />

Wurden die chinesischen Verteidigungsausgaben<br />

1990 noch mit 6,1 Mrd. $ beziffert,<br />

stiegen die offiziellen Ausgaben<br />

2<strong>01</strong>5 auf 145 Mrd $. Seit 2009 3 ist das<br />

Verteidigungsbudget Chinas das weltweit<br />

zweitgrösste hinter dem der USA (2<strong>01</strong>4:<br />

600 Mrd. $) und es wird weiter steigen.<br />

Doch in was investiert China schwergewichtig?<br />

Die Modernisierung der Streitkräfte<br />

und das Schliessen von Fähigkeitslücken<br />

werden von China prioritär behandelt;<br />

vor allem die Marine wird ausgebaut.<br />

2<strong>01</strong>3 wurden 18 neue Überwassereinheiten<br />

in Dienst gestellt und eine Fliegereinheit<br />

für Operationen ab Flugzeugträger<br />

gebildet. 4 Der Stapellauf des neuen<br />

nuklearen U-Bootes (Jin Klasse, Typ 094)<br />

erhöhte die Zahl chinesischer Atom-U-<br />

Boote auf vier 5 . Der teilweise aggressive<br />

Ausbau von Kleinstinseln (Fiery Cross<br />

Reef in den Spratly Inseln 6 ) zu Flugplätzen<br />

mit Kasernen und hochseetauglichen<br />

Häfen beunruhigt viele Anrainerstaaten<br />

zusehends. Andererseits wird festgestellt,<br />

dass Pekings interne Probleme sowie die<br />

ablehnende Haltung der anderen regionalen<br />

Mächte die Ambitionen momentan<br />

noch bremsen. 7<br />

Chinesische Militärstrategie<br />

In dieser 25-seitigen Schrift wird zweigleisig<br />

gefahren. China wechselt fortlaufend<br />

zwischen selbstbewussten Stärkebekundungen<br />

und Beschwichtigung hin<br />

und her. «We will not attack unless we are<br />

attacked, but we will surely counterattack<br />

if attacked». 8 Auf der einen Seite wird die<br />

«national defense policy […] as defensive<br />

in nature» 9 beschrieben, andererseits aber<br />

stehen Grossmachtambitionen und die<br />

Wiederherstellung des ganzen chinesischen<br />

Interessenraumes auf der Agenda.<br />

«The Taiwan issue bears on China’s reunification<br />

and long-term development, and<br />

reunification is an inevitable trend in the<br />

course of national rejuvenation.» 10 Für die<br />

chinesischen Streitkräfte sind acht Grundaufträge<br />

die Konsequenz:<br />

• Es muss einer Vielzahl von Krisen und<br />

militärischen Bedrohungen begegnet<br />

werden können, um die Souveränität<br />

und Sicherheit des chinesischen Territoriums<br />

zu Land, Luft und Wasser sicherzustellen;<br />

• Die Wiedervereinigung des Mutterlandes<br />

muss entschieden gesichert werden;<br />

• Chinas Sicherheit und Interessen in<br />

neuen Gebieten müssen gesichert werden;<br />

• Chinas Interessen in Übersee müssen<br />

sichergestellt werden;<br />

• Eine strategische Abschreckung muss<br />

mit der Fähigkeit zu einem atomaren<br />

Gegenschlag aufrechterhalten werden;<br />

16 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

• Teilnahme an regionaler und inter -<br />

nationaler Sicherheitszusammenarbeit<br />

und Erhalten des regionalen Friedens<br />

und Weltfriedens;<br />

• Anstrengungen im Kampf gegen Infiltration,<br />

Separatismus und Terrorismus<br />

verstärken;<br />

• Rettungsfähigkeit in Krisensituationen<br />

und Naturkatastrophen, Rechtsan -<br />

sprü che und Interessen schützen, Bewachungsaufträge<br />

und Unterstützung<br />

der Wirtschaft und Gesellschaftsentwicklung<br />

leisten.<br />

Dies ist ein breites Einsatzspektrum, das<br />

es der politischen Führung in Peking ermöglicht,<br />

die Streitkräfte im Innern wie<br />

auch im Ausland zur Interessenwahrung<br />

und -Durchsetzung einzusetzen.<br />

Für die Teilstreitkräfte hat das zur Folge,<br />

dass das Heer modernisiert und neu<br />

in kleinere, vielseitig einsetzbare, modular<br />

gegliederte Einheiten aufgeteilt wird.<br />

Die Marine wird ihren Fokus von der alleinigen<br />

Verteidigung der Küstengewässer<br />

auf den Schutz der offenen See ausdehnen.<br />

Die reine Verteidigungsstrategie<br />

der Luftwaffe wird mit offensiven Fähigkeiten<br />

ergänzt (Stealth fighter J-20 und<br />

J-31, strategische Bomber H-6K).<br />

Südchinesisches Meer<br />

Professor James Holmes vom US Naval<br />

War College meint: «Navies from the Philippines<br />

and other Southeast Asian states<br />

are outmatched by the China Coast Guard,<br />

let alone China’s navy or air force.» 11 Während<br />

sich die Philippinen an ihren Partner<br />

USA wenden und auf rechtlicher Ebene<br />

(International Tribunal on the Law of<br />

the Sea, ITLOS) internationale Unterstützung<br />

suchen, unternimmt Malaysia<br />

alles, um China nicht gegen sich aufzubringen.<br />

Wegen der US-Kritik am Staatsstreich<br />

von 2<strong>01</strong>4 orientiert sich Thailand<br />

zusehends gegen China (geplanter Kauf<br />

von drei Yuan-class U-Boote Typ 041 12 ).<br />

Andere Länder wie z.B. Kambodscha erhalten<br />

von Peking zu den gängigen Investitionen<br />

(gesamthaft 10 Mrd. $) zusätzliche<br />

Darlehen. 13 Die Association of South -<br />

east Asian Nations (ASEAN 14 ) wird so geschwächt.<br />

Für viele ihrer Mitgliedsstaaten<br />

ist China der wichtigste Handelspartner<br />

und daher nicht herauszufordern. Diese<br />

Abhängigkeit macht es schwierig, China<br />

gemeinsam geo-wirtschaftlich einzugrenzen.<br />

15 Die in der japanischen Bevölkerung<br />

umstrittene Militärreform, welche<br />

erstmals seit 1945 auch Kampfeinsätze im<br />

Ausland zur Unterstützung von Verbündeten<br />

erlaubt, ist eine Reaktion auf die<br />

wachsende Militärmacht Chinas. 16<br />

China sieht das Südchinesische Meer<br />

nicht nur als eigenen Vorgarten, sondern<br />

auch als ersten Schritt um seine Machtposition<br />

zu festigen.Wenn China dieser erste<br />

Schritt nicht gelingen sollte, wie könnte<br />

es weitere weltweite Ansprüche glaubhaft<br />

geltend machen? Daher gibt sich Chi -<br />

na kompromisslos und verkündet: «On<br />

the issues concering China’s territorial sovereignty<br />

and maritime rights and interests,<br />

some of its offshore neighbors take provocative<br />

actions and reinforce their military presence<br />

on China’s reefs and islands that they<br />

Aufschüttungen auf Fiery Cross Reef (Spratly<br />

Inseln); Stand 03.09.2<strong>01</strong>5. Bild: mti.csis.org<br />

have illegally occupied. […] It is thus a long<br />

standing task for China to safeguard its maritime<br />

rights and interests.» 17<br />

Natürlich schauen auch westliche Länder,<br />

allen voran die USA, mit zunehmendem<br />

Misstrauen ins Südchinesische Meer.<br />

Die Amerikaner, wie auch Europäer, sehen<br />

ihre wirtschaftlichen Interessen mehr<br />

Flugzeugträger Liaoning. Bild: news.usni.org<br />

und mehr tangiert. Etwa 80% der Öllieferungen<br />

in den Nordosten Asiens passieren<br />

das Südchinesische Meer und China<br />

vermutet unter dem Meeresboden rund<br />

213 Mrd. Barrel Öl sowie 900 Billionen<br />

Kubikmeter Erdgas. 18 Insgesamt passieren<br />

auf einer der wichtigsten Handelsrouten<br />

jährlich Handelsvolumen von 5 Billionen<br />

$ das Südchinesische Meer. 19 Das Kräftemessen<br />

zwischen den USA und China<br />

nahm in der letzten Zeit stetig zu. «[…]<br />

Beijing’s military rivalry with the US and its<br />

Asian allies has propelled a formidable mili -<br />

tary modernisation programme aimed at denying<br />

the US ist traditional freedom of action<br />

along the Asian littorals.» 20 Am 20.05.<br />

2<strong>01</strong>5 kam ein chinesisches Kampfflugzeug<br />

(J-11BH) einem US-Seeaufklärungsflugzeug<br />

(P-8A POSEIDON) über dem<br />

Fiery Cross Reef (Spartly Inseln), ungewöhnlich<br />

nahe. Offenbar nimmt die US<br />

Navy diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />

und Gefährdung des internationalen<br />

Handels nicht widerstandslos hin.<br />

Charmeoffensive<br />

Neben der unverblümten Vorwärtstaktik<br />

Chinas im direkten Einflussgebiet, ist<br />

Peking bemüht, der Welt ein offenes, kooperationsbereites<br />

China zu zeigen. Es bekämpft,<br />

nicht uneigennützig, mit modernen,<br />

in China gebauten Zerstörern, Fregatten<br />

und amphibischen Landungsschiffen,<br />

die Piraterie am Horn von Afrika,<br />

aber nicht als Teil der Operationen ATA-<br />

LANTA oder OCEAN SHIELD. Öffentlichkeitswirksam<br />

wurden anfangs April<br />

2<strong>01</strong>5 225 Ausländer (inkl. 3 Deutsche)<br />

aus dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Je-<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

17


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Sicherheitspolitik<br />

U-Boot der Jin-Klasse.<br />

men (Aden) durch die People Liberation<br />

Army Navy (PLAN) evakuiert 21 . Diese<br />

Auftritte dienen China in zweierlei Hinsicht.<br />

Erstens wird der Weltöffentlichkeit<br />

die eigene «Blue Water» 22 -Kapazität vor<br />

Augen geführt und zweitens sammelt die<br />

PLAN wertvolle Erfahrungen in der internationalen<br />

Zusammenarbeit und für<br />

die eigene, sich in der Entwicklung befindliche<br />

Doktrin. Allgemein lässt sich sagen,<br />

dass China mit seinem in der UNO eingesetzten<br />

Personal (etwa 3000) Selbstbewusstsein<br />

ausstrahlt und dabei die Welt<br />

von seinen friedlichen Absichten zu überzeugen<br />

versucht.<br />

Fazit<br />

Bild: Spiegel.de<br />

Seit Jahren wissen wir, dass mit China<br />

zu rechnen ist. Die Bemühungen der<br />

Schweiz trugen mit dem Abschluss des<br />

Freihandelsabkommens Früchte und die<br />

seit 65 Jahren bestehenden guten Beziehungen<br />

bieten der Schweiz weit mehr<br />

wirtschaftliche Möglichkeiten als den anderen<br />

europäischen Staaten oder den USA.<br />

Um das Freihandelsabkommen nicht zu<br />

gefährden, unternahm die Schweizer Regierung<br />

alles, um die Chinesen nicht zu<br />

verärgern. Es sollte nicht mehr zu einem<br />

vergleichbaren Fauxpas wie während des<br />

Besuches von Jiang Zemin 1999 kommen.<br />

Seither werden Exiltibeter bei chinesischen<br />

Besuchen vom Bundesplatz ferngehalten.<br />

Die Situation im Südchinesischen Meer<br />

ist für die Schweiz hingegen besorgniserregend,<br />

als dass die Stabilität der Region<br />

im Interesse der Schweiz liegt. Aufgrund<br />

wachsender Wirtschaftsbeziehungen mit<br />

südasiatischen Ländern, sollte die freie<br />

Fahrt der schweizerischen Handelsflotte<br />

durch dieses Gebiet auf keinen Fall eingeschränkt<br />

werden.<br />

China ist von einem regionalen Player<br />

in die Weltliga aufgestiegen. 2007 war<br />

China noch an dritter Stelle der führenden<br />

Wirtschaftsnationen und hat 2<strong>01</strong>2<br />

Japan vom zweiten Platz verdrängt. China<br />

sieht sich selbstbewusst in einer führenden<br />

Rolle. «A prosperous and stable world<br />

would provide China with opportunities,<br />

while China’s peaceful development also offers<br />

an opportunity for the whole world.» 23<br />

Auf der einen Seite geht China kompromisslos<br />

gegen identifizierte Bedrohungen<br />

im In- und Ausland vor, andererseits<br />

aber ist China bemüht, sich als weltoffen<br />

mit einem guten Image zu präsentieren.<br />

Crouching Tiger, Hidden Dragon 24 ist<br />

Chinas Verschleierungstaktik, mit der es<br />

von eigentlichen Schwächen und rechtswidrigem<br />

Verhalten abzulenken weiss. ■<br />

1 Vgl. Ministery of National Defense: 2<strong>01</strong>4 Defense<br />

White Paper, Republic of Korea, S.16.<br />

2 Vgl. [http://www.reuters.com/places/china],<br />

17.07.2<strong>01</strong>5, 0940.<br />

3 Vgl. Anm. 1, S. 19.<br />

4 Vgl. ebd.<br />

5 Vgl. ebd., vgl. auch Jeffrey Lewis: Paper Tigers,<br />

China’s nuclear posture, Abingdon 2<strong>01</strong>4, S. 117.<br />

6 Vgl. James Hardy: Footprints in the sand, in:<br />

IHS Jane’s Defence Weekly, 18.<strong>02</strong>.15 2<strong>01</strong>5<br />

(S. 22-29), S. 24.<br />

7 Vgl. Ashley J. Tellis: The geopolitics of the<br />

TTIP and the TPP, in: Sanjaya Baru / Suvi Dogra:<br />

Power shifts and new blocs in the global<br />

trading system, New York 2<strong>01</strong>5, S. 94.<br />

8 The State Council Information Office of the<br />

People’s Republik of China, China’s Military<br />

Strategy, S. 9.<br />

9 Ebd., S. 1.<br />

10 Ebd., S. 4.<br />

11 Vgl. Anm. 5, S. 25.<br />

12 Vgl. Thailand selects Yuan-class sub, in: IHS<br />

Jane’s Defence Weekly, 08.07.2<strong>01</strong>5, S. 16.<br />

13 Vgl. Anm.12, S. 16.<br />

14 Verglichen mit anderen regionalen preferential<br />

trade agreements hat ASEAN am meisten Fortschritt<br />

gemacht, vgl. auch Supachai Panitchpakdi:<br />

Trade, development and developmental<br />

regionalism, in: Anm. 7, S. 85.<br />

15 Vgl. Anm. 12, S.14.<br />

16 Vgl. sda: Berner Zeitung vom 17.07.2<strong>01</strong>5, S. 16.<br />

17 Anm. 6, S. 4.<br />

18 Vgl. [http://www.china.org.cn/china/2<strong>01</strong>2-07/<br />

18/content_25941294.htm], 10.07.2<strong>01</strong>5, 10:19.<br />

19 Vgl. [http://www.pressreader.com/germany/<br />

der-tagesspiegel/2<strong>01</strong>50628/281586649248406/<br />

TextView], 10.07.2<strong>01</strong>5, 10:26.<br />

20 Anm. 7, S. 97.<br />

21 Vgl. [http://www.spiegel.de/politik/ausland/<br />

jemen-chinas-marine-rettet-auslaender-auchdrei-deutsche-1<strong>02</strong>7034.html],<br />

10.07.2<strong>01</strong>5, 10:49.<br />

22 Hochseetauglichkeit<br />

23 Vgl. Anm. 6, S.1.<br />

24 Film aus dem Jahr 2000.<br />

Hauptmann<br />

Thierry Martin<br />

Kdt Geb Inf Kp 85/2<br />

MA hist<br />

Wiss Mitarbeiter, IB V<br />

Streitkräftebeziehungen<br />

Aus dem Bundeshaus<br />

In der Wintersession<br />

2<strong>01</strong>5 entschied<br />

der Nationalrat (NR)<br />

über Rechtsgrundlagen,<br />

Finanzen und<br />

Rüstung der Armee,<br />

der Ständerat (SR)<br />

über (innere) Sicherheit.<br />

Der NR beharrte bei der Änderung des<br />

Militärgesetzes (SR 510.10) auf sechs<br />

Wiederholungskursen (WK) als einzige<br />

Differenz zum SR mit fünf WK (14.069-1).<br />

Übereinstimmung zwischen beiden Räten<br />

herrscht bei der Verordnung Armeeorganisation<br />

(SR 513.1) und damit<br />

bei Sollbestand und Gliederung der Armee<br />

(«Kopfstruktur») mit Herabstufung<br />

der Luftwaffe (14.069-5). Der NR stimmte<br />

dem «Bundesbeschluss zum Zahlungsrahmen<br />

der Armee 2<strong>01</strong>7–2<strong>02</strong>0»<br />

zu (14.069-6), wonach 20 Milliarden<br />

Franken bewilligt werden und das VBS<br />

«während der Budgetierung Umschichtungen<br />

zwischen den eigenen Krediten<br />

vornehmen kann». Er bewilligte die «Zusätzliche<br />

Beschaffung von Rüstungsmaterial<br />

2<strong>01</strong>5» von 874 Millionen Franken<br />

einschliesslich neuem Getriebe und Motor<br />

des leichten geländegängigen Lastwagens<br />

«Duro I» (15.<strong>01</strong>7; «Rüstungsprogramm<br />

2<strong>01</strong>5»).<br />

Der SR nahm ein Postulat «Beschaffung<br />

von Grossraumhelikoptern anstelle von<br />

Transportflugzeugen» an (15.3918). Er<br />

gab den Standesinitiativen von Basel-<br />

Landschaft (15.3<strong>01</strong>) und Basel-Stadt<br />

(15.311) zur (zusätzlichen) Aufstockung<br />

des Grenzwachtkorps Folge und lehnte<br />

die Standesinitiative Bern «Die zentrale<br />

Staatsaufgabe ‹Sicherheit› muss wieder<br />

ernst genommen werden» (15.307) diskussionslos<br />

ab. Der SR behandelte die<br />

Motion «Masterplan Luftraumsicherung»<br />

(15.3499) nicht, weil seine Sicherheitspolitische<br />

Kommission die Beratung bis<br />

zum Vorliegen des «Berichts des Bundesrates<br />

über die Sicherheitspolitik der<br />

Schweiz» (Entwurf, 26. Oktober 2<strong>01</strong>5)<br />

ausgesetzt hatte. – Anstatt zwei wie seit<br />

2<strong>01</strong>1 sind jetzt vier Generalstabsoffiziere<br />

im Parlament: NR Pirmin Schwander<br />

(SVP/SZ), NR Yannik Buttet (CVP/VS) sowie<br />

neu NR Hans-Ulrich Bigler (FDP/ZH)<br />

und SR Josef Dittli (FDP/UR).<br />

Oberst aD Heinrich L.Wirz<br />

Militärpublizist/Bundeshaus-Journalist<br />

3047 Bremgarten BE<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

19


Sicherheitspolitik<br />

Die wachsenden Probleme Chinas<br />

Der Etat für Innere Sicherheit ist seit fünf Jahren höher als das Verteidigungs -<br />

budget (das auch zugelegt hat). Der Vertrauensverlust im Volk der allein<br />

herrschenden Staatspartei ist grösser denn je; die bis in die höchsten Positionen<br />

verbreitete Korruption stellt ein ungelöstes Problem dar. Beijing schätzt, dass<br />

500000 Menschen an den Folgen des Smogs sterben. In vier Jahren werden<br />

bis zu 40 Millionen Heiratsfähige keine Ehefrau finden.<br />

Friedrich-Wilhelm Schlomann<br />

Während der letzten drei Jahre stieg<br />

der Militär-Etat der Volksrepublik um<br />

jeweils mehr als zehn Prozent. Betrugen<br />

diese Ausgaben noch 1998 umgerechnet<br />

18,9 Milliarden US Dollar, belaufen sie<br />

sich im laufenden Jahr bereits auf 129,4<br />

Mia US$. Zwar will Beijing seine 2,3 Millionen<br />

Soldaten, primär im Heer, um<br />

300000 reduzieren, doch nur um das<br />

Schwergewicht auf die Modernisierung<br />

seiner Waffen und besonders auf seinen<br />

zukünftigen Cyber-Krieg zu legen. Kaum<br />

bekannt ist die überraschende Tatsache,<br />

dass bei aller Erhöhung der Verteidigungsetat<br />

seit fünf Jahren vom Etat für «Innere<br />

Sicherheit» um rund 30 Milliarden Yuan<br />

(etwa 3,6 Mia. Euro) überholt wird! Zutreffend<br />

schlussfolgerte eine grosse Zeitung:<br />

«Die chinesische Regierung fürchtet<br />

die Gefahren aus dem Innern mehr als<br />

jene von aussen». Nach Henry Kissingers<br />

– bekanntester Asien-Experte der USA –<br />

Smog in Beijing.<br />

Bild: cbsnews.com<br />

Xi, Jinping, Staatspräsident der Volksrepublik<br />

China. Bild: chinalawandpolicy.com<br />

Einschätzung wird China möglicherweise<br />

nach innen derart viel Kraft aufwenden<br />

müssen, dass es nicht mehr in der Lage<br />

sein wird, nach aussen eine Vorherrschaft<br />

auszuüben.<br />

Korruption und Smog<br />

In der Tat steht das Riesenreich vor<br />

übergrossen Schwierigkeiten. Gewiss zählt<br />

die KPCh rund 86 Millionen Mitglieder,<br />

doch davon sind fast 25 Mio. älter als 60<br />

Jahre, hingegen sind lediglich 22,5 Mio.<br />

jünger als 35. Wer der Partei beitritt, tut<br />

es im Allgemeinen nur in der Hoffnung<br />

auf berufliche Vorteile. Der Vertrauensverlust<br />

im Volk der allein herrschenden<br />

Staatspartei war nie so gross wie heute.<br />

Nach eigenen Aussagen stellt die sehr weit<br />

und bis in die höchsten Positionen verbreitete<br />

Korruption die ernsthafteste «Bedrohung<br />

für Chinas politische und wirtschaftliche<br />

Stabilität» dar. Parteichef Xi<br />

Jinping erklärte mehrfach, wenn dieses<br />

Problem nicht gelöst werde, würde dies<br />

«das Ende der Partei und das Ende des<br />

Staates» sein. Die Zahl der allerdings bisher<br />

lokal begrenzten Aufstände, die zumeist<br />

Sozial- und Rechtsfragen beinhalten,<br />

wird im vergangenen Jahr auf rund<br />

eine Million geschätzt! Das im Juli letzten<br />

Jahres erlassenen neue «Nationale<br />

Sicherheitsgesetz» bedeutet faktisch eine<br />

Verstärkung an Personal und Machtbefugnissen<br />

der Geheimpolizei mit ihrem<br />

ausgedehnten Spitzelsystem. Begründet<br />

wurde es mit dem Hinweis, dass sich «die<br />

Situation der nationalen Sicherheit Chinas<br />

zunehmen verschlimmert habe».<br />

Wohl stieg Chinas Industrieproduk -<br />

tion, doch ist die Kohle, mit etwa 70%,<br />

immer noch der wichtigste Energielie -<br />

ferant, die dabei zum grössten Teil den<br />

Smog verursacht – jene gefährliche Mischung<br />

aus Russ, Feinstaubpartikeln und<br />

Nebel. Immerhin sind rund 500 Mil -<br />

lionen Chinesen davon betroffen! In 190<br />

Städten liegt die jährliche Feinstaubkonzentration<br />

bei 60 µg/m 3 , währendem die<br />

Weltgesundheitsbehörde nur 25 µg/m 3 zulässt.<br />

Die Zahl der durch Folgen des Smogs<br />

verursachten Todesopfer beläuft sich nach<br />

Schätzungen Beijings auf jährlich 500000<br />

Menschen. Als weitere Konsequenz ist<br />

in der Landwirtschaft eine wesentlich geringere<br />

Produktion zu spüren (über 40%<br />

des Ackerlandes sind geschädigt), in Industrie<br />

und Wirtschaft führen zunehmende<br />

Krankheitserscheinungen, zumeist Er-<br />

20 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

krankungen der Atemwege, in der Belegschaft<br />

wiederum zu höheren Kosten des<br />

Gesundheitssystems. Die Regierung steht<br />

vor der Problematik, dass die dringend<br />

notwendige Reduktion dieser Verunreinigungen<br />

zugleich aber eine Reduktion der<br />

ökonomischen Wachstumsrate bedingt,<br />

deren Erhöhung sie aber dauernd verspricht.<br />

Die Schliessung ineffizienter Werke<br />

wiederum würde zu vermehrter Arbeitslosigkeit<br />

führen; die Zahl der sogenannten<br />

Wanderarbeiter in China beläuft sich<br />

schon jetzt auf über 250 Millionen! Als<br />

Sofortmassnahme sind eine Reduktion der<br />

Smogbelastung um 25% sowie eine Verringerung<br />

des Kohleverbrauchs zu Gunsten<br />

erneuerbarer Energien innert zwei Jahren<br />

vorgesehen. Ob dies realisiert werden<br />

kann, erscheint indes zweifelhaft.<br />

China benötigt mehr Kinder<br />

Der einst von Mao Tse-tung sehr geförderte<br />

Bevölkerungszuwachs liess dessen<br />

Zahl von 582 Millionen Menschen auf<br />

bis heute 1,4 Milliarden ansteigen. Bereits<br />

1979 hatte die Führung befohlen,<br />

dass Familien nicht mehr als ein Kind<br />

haben dürfen. Seitdem wurden jedenfalls<br />

lediglich 218 Millionen Kinder geboren,<br />

zugleich befinden sich jetzt erstmals über<br />

221 Millionen Menschen im Rentenalter;<br />

das ist fast jeder sechste Chinese, in den<br />

nächsten zehn Jahren kommen knapp 100<br />

Millionen dazu. Ein noch grösseres Problem<br />

besteht im krassen, in der Welt einzigartigen,<br />

Missverhältnis zwischen den<br />

Geschlechtern: War während der Ein-<br />

Kind-Politik das Neugeborene «nur» ein<br />

Mädchen, wurde es zumeist abgetrieben<br />

oder getötet, sehen doch die etwa 700<br />

Millionen chinesischen Bauern in einem<br />

Sohn ihre Altersversorgung! Gegenwärtig<br />

Karges Neujahrsfest<br />

der Wanderarbeiter.<br />

Bevölkerungsentwicklung in Indien, China und Pakistan;<br />

mittlere Prognose der UNO 2<strong>01</strong>0. Bild: berlin-institut.org<br />

Bild: swr.de<br />

kommen in der Volksrepublik auf knapp<br />

120 Jungen lediglich 100 Mädchen, es<br />

gibt heute 33 Millionen mehr Männer als<br />

Frauen. Bereits in vier Jahren werden bis<br />

zu 40 Millionen Heiratsfähige keine Ehefrau<br />

finden. Der Frust der jungen Männer,<br />

die somit keine Familie gründen können,<br />

wird kaum ohne grössere soziale Spannungen<br />

bleiben. Heiraten<br />

mit den Uiguren<br />

im chinesischen<br />

Sinkiang-Gebiet sind<br />

dort aus religiösen,<br />

neuerdings auch aus<br />

politischen Gründen<br />

nahezu unmöglich.<br />

Eheschliessungen mit<br />

indischen Mädchen<br />

wird es geben, sie dürften<br />

indes problematisch<br />

sein. Wiederholt<br />

wurden bereits Vietnamesinnen<br />

entführt<br />

und dann in China<br />

regelrecht an heiratswillige<br />

Männer verkauft.<br />

Schon vor längerer Zeit warnte Professor<br />

Mu Guangzong vom Institut für Bevölkerungsforschung<br />

an der Universität<br />

Beijing, dass in den vergangenen Jahren die<br />

Geburtenrate offiziell bei 2,1 lag; tatsächlich<br />

aber betrug sie weniger als 1,6.Weiter<br />

betonte er, dass das Verhältnis der Bevölkerung<br />

im Alter bis zu 14 Jahren gegenüber<br />

der gesamten Bevölkerung Chinas<br />

von 33,6% im Jahr 1982 auf 16,6% im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>0 gesunken sei. Vor nunmehr vier<br />

Jahren sah sich die Volksrepublik erstmals<br />

einem Sinken der berufstätigen Jahrgänge<br />

gegenüber, als die Zahl der Menschen zwischen<br />

15 und 59 Jahren um 3,45 Millionen<br />

fiel. «Dieser Rückgang der Bevölkerung<br />

im arbeitsfähigen Alter stellt eine Bedrohung<br />

für Chinas Wirtschaft wie für die<br />

nationale Verteidigung dar». Angesichts<br />

dieser Situation hat Beijing in der Zwischenzeit<br />

Lockerungen der Ein-Kind-Politik<br />

zugelassen. Ende vergangenen Jahres<br />

wurde sie vollständig aufgehoben, doch<br />

für viele Jahrgänge ist es zu spät.<br />

Einfluss des Islams<br />

Neuerdings kommt ein weiteres Problem<br />

hinzu: Nicht wenige der Uiguren in<br />

Xinjiang, die sich seit Jahren gegen die<br />

Oberherrschaft der Han-Chinesen auflehnen,<br />

haben sich inzwischen dem «Heiligen<br />

Krieg» des «Islamischen Staates» angeschlossen,<br />

insbesondere scheint in der<br />

westlichen Region der Provinz dessen<br />

Macht relativ stark zu sein. Ihr Nachschub<br />

an Waffen läuft über Afghanistan,<br />

das mit einem kleinen Grenzabschnitt direkt<br />

mit Sinkiang verbunden ist. Anfang<br />

Juli des letzten Jahres trafen sich Chinas<br />

Präsident Xi Jinping und Russlands Präsident<br />

Wladimir Putin in der russischen<br />

Stadt Ufa, um nicht nur den Einfluss des<br />

Islams in den südlichen Nachbarstaaten<br />

Russlands zu erörtern, sondern primär<br />

die Waf fenlieferungen ins chinesische<br />

Sinkiang. Wird es Beijing gelingen, die<br />

Grenzlücken zu schliessen und die «Gotteskrieger»<br />

zurückzudrängen? ■<br />

Friedrich-Wilhelm<br />

Schlomann<br />

Dr. iur utriusque<br />

D-53639 Königswinter<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

21


Sicherheitspolitik<br />

Chinesische Volksbefreiungsarmee<br />

mit einer Portion «Swissness»<br />

Auf Einladung des chinesischen Generalstabschefs, General Fang,<br />

reiste der Chef der Armee Ende September 2<strong>01</strong>5 nach Peking. Im Zentrum<br />

standen Gespräche über sicherheitspolitisch relevante Themen sowie<br />

Truppenbesuche bei Infanterie- und Rettungstruppen. Korpskommandant<br />

Blattmann traf bei diesem Besuch auf selbstbewusste chinesische<br />

Streitkräfte, bei gewissen Teilen gar mit einem unverkennbar schweize -<br />

rischen Einfluss.<br />

Christian Lanz<br />

Die Schweizer Armee unterhält auf<br />

in ternationaler Ebene mit ausgewählten<br />

Partnern einen engeren Kontakt. Dabei<br />

stehen zum einen die Schweizer Interessen<br />

im aussen- und sicherheitspolitischen<br />

Bereich im Zentrum, zum anderen die<br />

Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Schliesslich bestehen mit wenigen Staaten<br />

Beziehungen im Bereich der Ausbildung.<br />

Die Volksrepublik China gehört heute<br />

zu den wichtigsten Staaten unserer Zeit.<br />

Sowohl auf wirtschaftlicher wie auf geostrategischer<br />

Ebene spielt China eine zentrale<br />

Rolle, auch im Rahmen der UNO,<br />

wo China bereits zu den zehn grössten<br />

truppenstellenden Staaten für Friedensoperationen<br />

gehört.<br />

Die Schweizer Armee ist im interna -<br />

tionalen Kontext und zur Steigerung der<br />

eigenen Leistungserbringung auf Erfahrungsaustausch<br />

und Ausbildungskooperation<br />

angewiesen. 1 Mit Blick auf die geostrategisch<br />

und wirtschaftlich weiter an<br />

Bedeutung gewinnenden Region Ostasien<br />

ist die Schweiz an guten Beziehungen mit<br />

dem zentralen Akteur China interessiert.<br />

Beziehungen und Kooperation<br />

CdA mit General Fang Fenghui.<br />

China und die Schweiz verbindet eine<br />

langjährige Freundschaft. In jüngster Zeit<br />

wurde ein Freihandelsabkommen geschlossen,<br />

das den bilateralen Wirtschaftsbe -<br />

ziehungen neue Dynamik bringt. Ebenso<br />

können der Schweizer Franken und<br />

der Chinesische Renminbi neu direkt gehandelt<br />

werden. Insgesamt ist China für<br />

die Schweiz zweitwichtigster Zulieferer<br />

und drittwichtigster Absatzmarkt – nach<br />

der EU und den USA.<br />

In diesem Kontext unterhält die Schweizer<br />

Armee regelmässige hochrangige Kontakte<br />

zur chinesischen Volksbefreiungs -<br />

armee (PLA 2 ). So besuchte im Frühling<br />

2<strong>01</strong>5 der stellvertretende Generalstabschef<br />

der PLA, Generalleutnant WANG,<br />

Teile der Schweizer Armee, um sich in den<br />

Bereichen Logistik, Mobilmachung und<br />

Katastrophenhilfe ein Bild zu machen.<br />

Ebenso ist die PLA in den Bereichen Krisenmanagement<br />

und im Bevölkerungsschutz<br />

an den Lösungen<br />

interessiert, die wir<br />

in der Schweiz ausgearbeitet<br />

haben.<br />

Neben diesen Kontakten<br />

besuchen chinesische<br />

Offiziere<br />

Ausbildungsangebote<br />

der Schweizer Armee<br />

z.B. am inter -<br />

nationalen Militärbeobachterkurs<br />

SUN-<br />

MOC in Stans, an<br />

den Genfer Zentren<br />

und im Kriegsvölkerrecht<br />

3 . Nächstes Jahr<br />

könnte darüber hinaus<br />

zum ersten Mal<br />

ein Team der PLA<br />

an der Patrouille des<br />

Glaciers teilnehmen.<br />

Schweizer Offiziere absolvieren ihrerseits<br />

in China internationale Module an der<br />

National Defence University in Peking.<br />

Zwischen 2005 und 2009 wurden Rettungsspezialisten<br />

der Schweizer Armee zur<br />

Ausbildungsunterstützung nach China gesandt.<br />

4 Um die bilaterale Zusammenarbeit<br />

auf diesem Gebiet zu verstärken, wurde<br />

2<strong>01</strong>2 ein Abkommen zwischen dem<br />

EDA und der Chinese Earthquake Administration<br />

unterzeichnet. Eine nächste<br />

Übung und Simulation werden gemeinsam<br />

in der Mongolei abgehalten werden.<br />

Arbeitsbesuch in Peking<br />

KKdt Blattmann und seine Delegation<br />

wurden am 29. September 2<strong>01</strong>5 von General<br />

Fang in Peking mit militärischen<br />

Ehren empfangen. Auf Grund der guten<br />

Beziehungen stand auch ein kurzer Empfang<br />

beim chinesischen Verteidigungsminister<br />

auf dem Programm. Im Zentrum<br />

China International Search and Rescue Formation.<br />

22 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

Empfang des Chefs der Armee durch General<br />

Fang Fenghui in Beijing. Bilder: VBS-DDPS<br />

Fang Shan interessante Einblicke. Einsatzgrundsätze,<br />

Gliederung und die moderne<br />

Ausrüstung entsprachen dabei den<br />

hierzulande geltenden Standards und<br />

Prozessen. Der CdA konn te denn auch<br />

feststellen, dass sich der Austausch und<br />

die Schweizer Ausbildungsunterstützung<br />

greifbar positiv ausgewirkt haben.<br />

Fazit<br />

Der Kontakt mit ausgewählten Partnern<br />

in der Streitkräfteentwicklung, der<br />

Ausbildung und in politisch bewilligten<br />

Einsätzen ist eine Grundvoraussetzung<br />

für die erfolgreiche Leistungserbringung<br />

der Armee. Die Armee trägt diesem Umstand<br />

durch kontinuierlich aufgebaute internationale<br />

Vernetzung und Austausch<br />

Rechnung.<br />

Für die neutrale Schweiz und für die<br />

Armee ist es wichtig, mit globalen Akteuren<br />

wie China den Dialog zu führen, um<br />

u.a. auch nichtwestliche Perspektiven der<br />

Lagebeurteilung aufnehmen zu können.<br />

Das gute Know-how und die hervorragende<br />

Infrastruktur im Bereich der Ausbildung<br />

machen die Schweizer Armee weiterhin<br />

zu einem glaubwürdigen Kooperationspartner<br />

für ausländische Streitkräfte<br />

und internationale Organisationen. Im<br />

Gegenzug profitiert die Armee von vielen<br />

Erkenntnissen, beispielsweise aus internationalen<br />

Einsätzen, und erhält damit Zugang<br />

zu Informationen, die wertvolle Hinweise<br />

nicht nur für die Umsetzung der<br />

WEA, sondern auch weit darüber hinaus<br />

geben.<br />

■<br />

der Diskussionen standen Themen wie<br />

die Entwicklung der Streitkräfte, die Einschätzung<br />

der Lage in verschiedenen Krisen-<br />

und Konfliktgebieten sowie die Dar -<br />

stellung der chinesischen Position in Asien.<br />

Besonders bemerkenswert waren dabei<br />

die Modernisierungspläne der PLA. Sie<br />

soll leistungsfähiger und mobiler werden,<br />

um die chinesischen Interessen auch global<br />

und insbesondere in maritimen Gebieten<br />

durchsetzen zu können. Die militärstrategische<br />

Leitlinie der «aktiven Verteidigung»<br />

5 wird grundsätzlich beibehalten,<br />

wobei aber eine Neuausrichtung der<br />

Teilstreitkräfte und Waffengattungen angestrebt<br />

wird. Die Landstreitkräfte kommen<br />

von rein defensiven Aufgaben weg<br />

und werden auch auf offensive Operationen<br />

ausgerichtet. Es werden kleinere mobilere<br />

Einheiten (Brigaden) aufgestellt,<br />

welche im ganzen chinesischen Interessensraum<br />

eingesetzt werden können. Sie<br />

werden neu multifunktional und modular<br />

aufgebaut.<br />

Die Marine ergänzt die Fähigkeit<br />

zur Küstenverteidigung und zum Geleitschutz<br />

mit der Hochseetauglichkeit. Daher<br />

laufen konstant neue Kriegsschiffe<br />

vom Stapel. Zusätzlich zum Versuchsträger<br />

LIAONING sind vorerst zwei weitere<br />

Flugzeugträger im Bau. Auch die Luftstreitkräfte<br />

entwickeln sich von einer reinen<br />

Lufthoheitsverteidigung hin zu einer<br />

defensiv oder offensiv einsetzbaren Streitkraft.<br />

Frühwarnsysteme, Fähigkeiten zu<br />

Luftschlägen, Luft- und Raketenabwehr,<br />

Elektronische Kriegführung, Luftlandefähigkeiten<br />

sowie Einsätze ab zukünftigen<br />

Trägern werden dafür entwickelt.<br />

Bei all diesen Planungen beeindruckt<br />

auch die Steigerung der Verteidigungsausgaben<br />

gegenüber dem Vorjahr um über<br />

zehn Prozent auf ca.145 Mia. USD. Dass<br />

die Modernisierung voranschreitet, wird<br />

durch das bestimmte Auftreten der PLA<br />

im Süd- und Ostchinesischen Meer unterstrichen.<br />

Trotz der angekündigten Reduktion<br />

bleibt die PLA aber mit einem<br />

Bestand von gut zwei Millionen Soldaten<br />

die mannstärkste Streitkraft der Welt.<br />

Im Besuchsprogramm sah der CdA<br />

beim 11. Infanterieregiment der 3. Gardedivision<br />

der Militärregion Peking ein Gefechtsschiessen<br />

(Stufe verstärkter Zug), Sequenzen<br />

der Nahkampfausbildung und<br />

eine Interventionsübung unterhalb der<br />

Kriegsschwelle (Anti-Terror-Einsatz). Dabei<br />

wurde die überdurchschnittlich hohe<br />

Leistungsbereitschaft und Disziplin sowie<br />

die hohe Präzision der chinesischen<br />

Truppen deutlich. Die Gespräche mit den<br />

Mannschaften und Offizieren offenbarten<br />

die hohe Einsatzbereitschaft der Angehörigen<br />

der PLA. So dauert die Grundausbildung<br />

über zwei Jahre, ohne dass der<br />

Rekrut in dieser Zeit jemals nach Hause<br />

gehen könnte.<br />

Im zweiten Teil des Programmes bot das<br />

Genieregiment der Militärregion Peking<br />

(Group Army 38) mit seiner Katastrophenhilfe-<br />

respektive Rettungseinheit 6 in<br />

1 Vgl dazu den Armeebericht 2<strong>01</strong>0, Kapitel 6.5.9,<br />

Internationale Kooperation, S.75ff.<br />

2 PLA: People’s Liberation Army.<br />

3 Internationaler Kriegsvölkerrechtskurs (Law of<br />

Armed Conflict: LOAC), welcher jährlich unter<br />

der Schirmherrschaft des Internationalen Komitees<br />

für Militärmedizin (ICMM) durchgeführt<br />

wird.<br />

4 2009 wurde das China International Search and<br />

Rescue (CISAR) Team durch die International<br />

Search and Rescue Advisory Group der UNO<br />

(UN-INSARAG) zertifiziert.<br />

5 Vgl dazu das Grundlagenpapier «China’s Military<br />

Strategy» vom Mai 2<strong>01</strong>5: http://eng.mod.gov.cn/<br />

Database/WhitePapers/<br />

6 China International Search and Rescue (CISAR).<br />

Oberst i Gst<br />

Christian Lanz<br />

Berater Sicherheitspolitik<br />

Chef der Armee<br />

4900 Langenthal<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

23


Sicherheitspolitik<br />

Korea: Die bessere Schweiz?<br />

Aussenpolitik ist für Südkorea stets Freihandelspolitik. Die ostasiatische<br />

Republik spielt oft und gerne die Rolle der mittleren Macht. Durch ihre<br />

«guten Dienste» holt sie vor allem für sich selbst Vorteile heraus. Wie es<br />

einst die Schweiz tat.<br />

Henrique Schneider, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Am 15. August 1948 wurde die Republik<br />

Korea gegründet. Schnell ging es dann<br />

bergab. Die von der ehemaligen Kolonialmacht<br />

Japan aufgebaute – oder erzwungene<br />

– Industriebasis verrottete. Der Krieg<br />

mit Nordkorea in der ersten Hälfte der<br />

50er Jahre zerstörte, was noch nicht dahin<br />

war. Das Land war arm, hatte kein<br />

Know-how und keine Rohstoffe. Ende der<br />

50er sah es immer noch danach aus, dass<br />

dem kommunistischen Norden das bessere<br />

Schicksal zuteil wurde.<br />

Aber es kam anders. Der wirtschaftliche<br />

Aufstieg begann erst in den 60er Jahren<br />

unter einem speziellen Vorzeichen.<br />

Das Volk glaubte, nur die Schliessung des<br />

Landes würde gute Resultate hervorbringen.<br />

Die Politik (der Militärdiktatur) gab<br />

vor, protektionistische Abschottung zu<br />

betreiben. In Wirklichkeit trieb sie etwas<br />

anderes voran: Die Integration des Landes<br />

in die sich erholende Weltwirtschaft.<br />

Und je stärker sich Korea öffnete, desto<br />

reicher wurde das Land, desto stärker entwickelte<br />

sich die Wirtschaft, desto besser<br />

ging es den Menschen.<br />

Trilaterales Treffen Korea, Japan und China im November 2<strong>01</strong>5;<br />

v.l.n.r. Premierminister Shinzo Abe (Japan), Präsidentin Park<br />

Geun-hye (Südkorea) und Ministerpräsident Li Keqiang (China).<br />

Bild: mittelbayerische.de<br />

Seinen wirtschaftlichen Aufstieg verdankt<br />

Korea dem Freihandel. Was sich<br />

Korea aber lange nicht getraute einzugestehen:<br />

Mit Freihandel und wirtschaftlichem<br />

Aufstieg kommt auch eine besondere<br />

geostrategische Rolle.<br />

Osan Air Base der US-Luftwaffe<br />

in Songtan.<br />

Bild: Wikipedia<br />

Freihandel und Mediation<br />

Freilich ist Südkorea nicht das freieste<br />

Land der Welt – weder wirtschaftlich<br />

noch sonst nach irgendeinem Kriterium.<br />

Ebenfalls herrscht in der Bevölkerung<br />

eine grosse Skepsis der freien Markt -<br />

wirtschaft gegenüber.<br />

Doch die Ergebnisse<br />

sprechen für sich.<br />

Ohne je eine demokratische<br />

Tradition gehabt<br />

zu haben, ist<br />

Korea heute eine republikanische<br />

Demokratie.<br />

Es ist eines der<br />

einzigen Länder auf<br />

der Welt, das die Armut<br />

verbannt hat<br />

und in den Klub der<br />

reichsten Volkswirtschaften<br />

aufgestiegen<br />

ist (Japan war vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg schon reich – China<br />

auch).<br />

Vor allem aber mutierte Korea von<br />

der Kolonie zur mittleren geopolitischen<br />

Macht. Anfangs tat sich Seoul damit<br />

schwer, doch es gewöhnt sich immer mehr<br />

an diese Rolle. Die mittlere Macht ist<br />

nämlich weder passiv noch aktiv, sie ist<br />

mediativ. Statt alle möglichen Probleme<br />

auf Inter- und Supranationale Institutionen<br />

zu delegieren oder sich als Hegemon<br />

aufzuspielen, setzt die mittlere Macht auf<br />

Koordination verschiedener, auch gegenläufiger,<br />

Interessen. Die mittlere Macht<br />

bietet gute Dienste an.<br />

Dabei achtet die mittlere Macht darauf,<br />

eigene Vorteile zu erhalten. Auch hier<br />

sprechen die Erfolge Südkoreas für sich:<br />

Es ist zusammen mit Chile und Singapur<br />

eines der Länder, die sowohl mit der EU<br />

«Je stärker die ökonomische<br />

Kooperation in Asien,<br />

desto stärker die<br />

geopolitischen Konflikte.»<br />

als auch mit den USA und mit China Freihandelsabkommen<br />

abgeschlossen haben.<br />

Selbstverständlich kann Seoul auch auf<br />

Freihandelsabkommen unter anderem mit<br />

Indien, Kanada, Australien, Chile, Peru<br />

und der Schweiz blicken. Vor allem ist<br />

das Abkommen mit ASEAN, das Korea<br />

direkten Zugang zu den zehn Wirtschaf-<br />

24 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


ten Südostasiens gewährt, auch noch erwähnenswert.<br />

Asiatisches Dilemma<br />

«Die Aussenpolitik Koreas<br />

ist eigennützig.»<br />

Im Zentrum der koreanischen Aussenpolitik<br />

stehen die Unterstützung der koreanischen<br />

Wirtschaft und der Erhalt von<br />

Frieden und Sicherheit – vor allem auf<br />

der koreanischen Halbinsel. Und hier liegt<br />

das Dilemma, das die aktuelle Staatspräsidentin<br />

Park Geun-hye auf den Punkt<br />

bringt: Je stärker die ökonomische Kooperation<br />

in Asien, desto stärker die geopolitischen<br />

Konflikte.<br />

Gerade deshalb fühlt sich die mittlere<br />

Macht berufen, gute Dienste anzubieten.<br />

Zum Beispiel organisiert Korea regelmässig<br />

einen trilateralen Gipfel mit Japan und<br />

China, um die Situation in Ostasien zu<br />

entspannen. Es ist dabei unwichtig, welche<br />

konkreten Ergebnisse erzielt wurden.<br />

Wichtig ist, dass der Gipfel überhaupt –<br />

und entspannt – stattfindet, wie zuletzt<br />

im November 2<strong>01</strong>5.<br />

Seoul am 1. November 1950.<br />

Bild: Capt. F. L. Scheiber, US-Army / wikimedia<br />

Doch vor allem im nationalistischen<br />

Asien darf der Klub nicht geschlossen<br />

bleiben. Die drei Länder wollen die «Regional<br />

Comprehensive Economic Partnership»<br />

(RCEP) vorantreiben; diese umfasst<br />

neben China, Südkorea und Japan<br />

die zehn ASEAN-Mitgliedsländer sowie<br />

Indien, Australien und Neuseeland. Darüber<br />

hinaus übt sich Südkorea in Soft-<br />

Power weltweit: Ob K-Pop («Korean<br />

Popular Music») in Zentralasien; Korea<br />

Towns in Nordamerika oder der Korea -<br />

nische Kulturfonds in Südamerika: die<br />

mittlere Macht verkauft sich selber.<br />

Vorbild oder Eigennutz?<br />

Die Antwort ist wohl: beides. Dabei<br />

sind Parallelen zur Schweiz in der post-<br />

Weltkriegsordnung der Welt unübersehbar.<br />

Eine mittlere Macht erkennt, dass sie<br />

nur durch Offenheit weiter kommt. Und<br />

sie öffnet sich zunächst wirtschaftlich und<br />

dann auch politisch. Sie übernimmt eine<br />

zunächst lokale, dann zunehmend glo -<br />

bale Vermittlerrolle und hat keine Mühe,<br />

auch unter Feinden Allianzen zu bilden.<br />

Durch die guten Dienste erwachsen auch<br />

klare Vorteile für das eigene Land und<br />

man ist weder zu scheu noch zu edel, diese<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Natürlich sind auch die Unterschiede<br />

offensichtlich: Korea ist kein neutrales<br />

Land. Im Gegenteil, es ist ein mili -<br />

tärischer Allianzpartner der USA. Doch<br />

deswegen fühlt sich Seoul nicht verpflichtet,<br />

stets für die USA Stellung zu be -<br />

ziehen. Oft pflegt die koreanische Republik<br />

eine Politik der strikten Nicht-<br />

Einmischung in interne Belange anderer<br />

Länder. Das gilt<br />

sowohl in Afrika als<br />

auch im südchi ne si -<br />

schen Meer. Der wichtigste<br />

Unterschied zur<br />

Schweiz ist wohl, dass<br />

Korea sich formell<br />

immer noch im Krieg<br />

mit seinem nördlichen<br />

Nachbarn befindet.<br />

Und gerade deswe<br />

gen nimmt Seoul<br />

die Rolle der mittleren<br />

Macht gerne wahr.<br />

Durch Einbindung aller<br />

lokalen und globalen<br />

Akteure kann Friede<br />

oder zumindest<br />

Entspannung erreicht<br />

werden. Wenn Korea<br />

woanders dem Frieden auf die Sprünge<br />

hilft, gedeiht er vielleicht auf der eigenen<br />

Halbinsel auch, selbst in der Friedenspolitik<br />

ist Korea somit auf einen eigenen Vorteil<br />

bedacht. Und das ist gut so! Die Frage<br />

ist vielmehr, warum andere Länder, die früher<br />

die Rolle der mittleren Macht so elegant<br />

spielten, damit aufgehört haben. ■<br />

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Sicherheitspolitik<br />

Die Sicherheitspolitik Japans<br />

Die geostrategische Bedeutung der Senkaku-Inseln und die möglichen<br />

Ansprüche Chinas auf die Ryukyu-Inseln, insbesondere auf Okinawa, stellen<br />

die japanischen Self-Defence-Forces (SDF) vor kaum lösbare Probleme.<br />

Eine Verstärkung des SDF ist zwingend notwendig, sie stellt angesichts der<br />

finanziellen Lage Japans eine grosse Herausforderung dar.<br />

Kumiko Ahr-Okutomo<br />

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

ist Japan ein Alliierter der USA und steht<br />

unter dessen nuklearem Schutzschirm. Das<br />

Ende des Kalten Krieges, der unaufhaltsame<br />

Aufstieg Chinas und der machtpolitische<br />

Abstieg der USA haben die Lage<br />

in Asien nachhaltig verändert. Chinas maritime<br />

Expansion im Ost- und Südchinesischen<br />

Meer bis zum Indischen Ozean<br />

und Persischen Golf, der Taiwan-Konflikt,<br />

die nukleare Bedrohung durch Nordkorea<br />

sowie die Militärpräsenz Russlands im<br />

Pazifik haben für Japan zu einer neuen<br />

strategischen Lage geführt.<br />

Bedeutung der Seewege<br />

Als Inselstaat und Energieimporteur<br />

ist Japan auf sichere Seewege angewiesen;<br />

über 99% des gesamten japanischen Handelsvolumens<br />

wird über die Seewege abgewickelt)<br />

1 , was die geostrategische Bedeutung<br />

der Ryukyu-Inseln<br />

im Süden Japans,<br />

der Strasse von Malak -<br />

ka und des Indischen<br />

Ozeans hervorhebt.<br />

China hat bereits<br />

einige künstliche Inseln<br />

im Süd chi nesi -<br />

schen Meer errichtet<br />

und verlangt, dass die<br />

12-Seemeilen-Zone als<br />

chine sisches Hoheitsgebiet<br />

anerkannt wird.<br />

Amerikanische Kriegsschiffe<br />

und Überwachungsflugzeuge<br />

haben<br />

diese 12-Seemeilen-Zonen<br />

bewusst<br />

überschritten. 2 China<br />

hat das Verhalten der Amerikaner verfolgt.<br />

China will das gesamte Südchinesische<br />

Meer für sich beanspruchen. Sollte<br />

China sowohl das Süd- wie auch das Ostchinesische<br />

Meer beherrschen, dann würde<br />

das Land die Seewege in den In di schen<br />

Ozean und in den westlichen Pa zi fik kontrollieren.<br />

Aus seestrategischer Sicht ist insbesondere<br />

die Insel Hainan mit dem bedeutenden<br />

Tiefseehafen für chinesische<br />

U-Boote sehr wichtig.<br />

Aus chinesischer Sicht blockiert Japan<br />

mit seinen Inseln die Seewege Chinas in<br />

den Pazifik. Deshalb will China in einem<br />

ersten Schritt die Seeherrschaft über den<br />

westlichen Pazifik erlangen, beginnend mit<br />

den Ryukyu-Inseln bis zur Malaiischen<br />

Halbinsel im Südchinesischen Meer. Sollten<br />

die USA und auch Japan gegenüber<br />

den bisherigen chinesischen Expansionen<br />

im Südchinesischen Meer nicht reagieren,<br />

dann dürfte China seine Expansion auf<br />

die Senkaku-Inseln und das Ostchinesische<br />

Meer einschliesslich Taiwans durchsetzen.<br />

China wird sich aber nicht mit den<br />

Senkaku-Inseln begnügen, sondern auch<br />

auf Okinawa Anspruch erheben.<br />

China hat enorm aufgerüstet und modernisiert<br />

seine Streitkräfte weiter. An der<br />

Militärparade in Beijing im September<br />

Erneuerung der SDF in kleinen Schritten: Der Helikopterträger<br />

Izumo wurde 2<strong>01</strong>5 in Dienst gestellt, das Schwesterschiff<br />

Kaga folgt 2<strong>01</strong>7. Beide Schiffe können grundsätzlich F-35B<br />

Kampfflugzeuge aufnehmen.<br />

Bild: Yamada Taro<br />

2<strong>01</strong>5 präsentierte China verschiedene<br />

Typen von ballistischen Boden-Boden-<br />

Flugkörpern und Marschflugkörpern. Der<br />

ballistische Flugkörper DF-21 weist eine<br />

Geschwindigkeit von 12000 Stundenkilometern<br />

bei einer Reichweite von 1700 km<br />

auf und könnte zu einer Bedrohung für<br />

die amerikanischen Trägerkampfgruppen<br />

im westlichen Pazifik werden. Deshalb<br />

wird dieser Flugkörper auch als Flugzeugträger-Killer<br />

bezeichnet. Auch der US-<br />

Stützpunkt Guam, der für die Sicherheit<br />

Japans sehr wichtig ist, könnte durch die<br />

Flugkörper DF-26 (3000 bis 4000 km<br />

Reichweite) abgedeckt werden. Dieser<br />

Flugkörper wird als Guam-Killer bezeichnet.<br />

Der interkontinentale Flugkörper<br />

DF-5B kann die gesamten Kontinental-<br />

USA, mit den grossen Städten, erreichen.<br />

Die Militärstützpunkte in Japan liegen im<br />

Einsatzbereich der chinesischen Marschflugkörper.<br />

China dürfte auch in der Technologie<br />

der Miniaturisierung von nuklearen<br />

Gefechtsköpfen gewaltige Fortschritte<br />

gemacht haben.<br />

Chinesische Ansprüche<br />

Die Militärstrategie Chinas beruht auf<br />

den Prinzipien der Kriegskunst von Sun<br />

Tzu aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Dazu<br />

gehören insbesondere die mediale, die<br />

psychologische und die legale Kriegsführung.<br />

3 Im Fall der Senkaku-Inseln verkündet<br />

China seine Ansprüche sowohl<br />

innerhalb als auch ausserhalb des Landes.<br />

Die SDF und die Japan Coast Guard<br />

werden immer wieder durch chinesische<br />

Militärflugzeuge und Schiffe provoziert.<br />

China definiert die Air Defense Identi<br />

fication Zone (ADIZ), die Hoheitsgewässer<br />

und die Exclusive Economic Zone<br />

(EEZ) zu seinen Gunsten und versucht,<br />

chinesisches Recht in internationalen Gewässern<br />

durchzusetzen. So verlangt China<br />

von ausländischen Schiffen, die durch<br />

die von der Hainan-Provinz verwalteten<br />

Zonen (mehr als zwei Drittel des Südchinesischen<br />

Meers) durchfahren, eine Erlaubnis<br />

dazu. 4 Innerhalb der chinesischen<br />

Hoheitsgewässer und auch der EEZ wird<br />

die freie Navigation gemäss dem Seerechtsübereinkommen<br />

der UN (United<br />

Nations Convention on the Law of the Sea<br />

UNCLOS) gewährleistet.<br />

26 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Sicherheitspolitik<br />

Politische und wirtschaftliche Zentren Asiens / Political and Economic Centres in Asia<br />

Ryukyu Islands<br />

Senkaku Islands<br />

Hainan<br />

Spratly Islands<br />

Malacca Strait<br />

Politikern fehlt das Verständnis für die<br />

Bedeutung der Landesverteidigung und<br />

damit der SDF. Die SDF ist gemäss der<br />

japanischen Verfassung immer noch keine<br />

militärische Organisation. So gilt für<br />

die SDF weitgehend immer noch die zivile<br />

Gesetzgebung. Der SDF-interne Funkverkehr<br />

ist mit dem Problem konfrontiert,<br />

dass wegen des Ministeriums für Innere<br />

Angelegenheiten die für die SDF erlaubten<br />

Frequenzbereiche sehr begrenzt<br />

sind. 7<br />

Wie Chinas expansive Machtpolitik um<br />

die umstrittenen Inseln im Südchinesischen<br />

Meer aufzeigt, haben schwache Länder<br />

gegenüber den Drohungen des Reichs<br />

der Mitte keine Chance. Deshalb muss Japan<br />

seine Streitkräfte verstärken und durch<br />

die Änderungen der Verteidigungsgesetze<br />

seinen Willen für eine starke Verteidigungsfähigkeit<br />

demonstrieren. ■<br />

Immer wenn die Nachbarstaaten Chinas<br />

Zeichen der Schwäche und Unentschlossenheit<br />

zeigen, nützt China dies aus, um<br />

seine Macht zu festigen und durchzusetzen.<br />

So sind seit einiger Zeit verschiedene<br />

Inseln und Riffe/Klippen im Südchinesischen<br />

Meer unter chinesische Kontrolle geraten.<br />

Eine starke Präsenz der USA in die -<br />

ser Region wird deshalb immer wichtiger.<br />

Sollten die USA nur zögernd auf die Machtansprüche<br />

Chinas reagieren, dann könnte<br />

Japan als US-Alliierter das Vertrauen in<br />

die Schutzmacht USA verlieren, und das<br />

Bündnissystem würde sich auflösen. Dabei<br />

wäre auch die Verteidigungsfähigkeit der<br />

Stützpunkte auf Okinawa betroffen. Im<br />

Falle einer Auflösung des Bündnisses mit<br />

den USA müsste Japan die Verteidigung<br />

und den Schutz der Senkaku (Diaoyu) Inseln<br />

selbst übernehmen. Die Zuverlässigkeit<br />

Südkoreas, das zunehmend zwischen<br />

den USA und China laviert, ist auch für die<br />

Sicherheit Japans eine Herausforderung.<br />

Modernisierungsbedarf der SDF<br />

Für eine autonome Verteidigung des<br />

japanischen Hoheitsgebiets und für den<br />

Schutz der japanischen Seewege müsste<br />

die SDF aufgerüstet und modernisiert<br />

werden. Dazu würde auch der Aufbau einer<br />

eigenständigen Logistik mit Transportflugzeugen<br />

gehören. Da die Entfernung<br />

von den Senkaku-Inseln zur Hauptinsel<br />

Okinawa bzw. zu Kyushu sehr gross<br />

Südchinesisches Meer.<br />

Bild: asian-net/Sch<br />

ist, müssten auch auf den Ryukyu-Inseln<br />

Stützpunkte und Fliegerabwehrstellungen<br />

errichtet werden. Die Beschaffung<br />

von Marschflugkörpern wäre eine weitere<br />

wichtige Komponente einer autonomen<br />

Verteidigung Japans.<br />

Die SDF ist eine Berufsstreitmacht. Die<br />

Anwerbung junger Menschen stellt eine<br />

grosse Herausforderung dar (nur zu ca.<br />

72% erfüllt im März 2<strong>01</strong>4) 5 . Im Vergleich<br />

zu den Streitkräften der Nachbarstaaten<br />

weisen die SDF einen geringen Bestand<br />

auf. Als Vergleich zum Bestand der SDF:<br />

die US-Streitkräfte haben einen Bestand<br />

von 0,9% der Gesamtbevölkerung, für<br />

China sind es 1%, für Südkorea 16,3%<br />

und für Taiwan 8,4%. Nimmt man 1%<br />

als optimalen Richtwert, dann müsste die<br />

SDF einen Bestand von ca. 1,27 Millionen<br />

Mann aufweisen. Tatsächlich sind es<br />

lediglich 300000. 6 Die SDF ist zu klein,<br />

um Japan, das das sechstgrösste Territorium<br />

in der Welt aufweist (inkl. seiner Exclusive<br />

Economic Zone), heute autonom<br />

verteidigen zu können.<br />

Ein weiteres Problem der SDF ist die<br />

fehlende Fähigkeit zur Führung von Joint-<br />

Operationen. Das Führungssystem der<br />

drei Waffengattungen – Land-, See- und<br />

Luftstreitkräfte – müsste dazu vereinheitlicht<br />

und optimiert werden.<br />

Der Pazifismus ist in Japan sehr stark<br />

verankert. Der Bevölkerung und vielen<br />

1 Ministry of Defense of Japan: Defense of Japan<br />

2<strong>01</strong>3 (Annual White Paper), P. 137.<br />

2 The Guardian: US threatens further naval incursions<br />

despite furious reaction from China,<br />

October 27, 2<strong>01</strong>5. [accessed October 27, 2<strong>01</strong>5]<br />

http://www.theguardian.com/world/2<strong>01</strong>5/oct/27/<br />

us-navy-international-law-south-china-sea<br />

3 U.S. congress, Office of the Secretary of Defense:<br />

The Annual Report to Congress, Military and<br />

Security Developments Involving the People’s<br />

Republic of China 2<strong>01</strong>1, 26. [accessed November<br />

30, 2<strong>01</strong>2] http://www.defense.gov/Portals/<br />

1/Documents/pubs/2<strong>01</strong>1_CMPR_Final.pdf<br />

4 China apprehending boats weekly in disputed<br />

South China Sea, March 6, 2<strong>01</strong>4. [accessed March<br />

10, 2<strong>01</strong>4] http://www.reuters.com/article/2<strong>01</strong>4/<br />

03/06/us-china-parliament-seas-idUSBREA<br />

2512I2<strong>01</strong>40306<br />

5 Japan Ministry of Defense: Defense White Paper<br />

2<strong>01</strong>4, Reference 65, Authorized and Actual<br />

Strength of Self-Defense Personnel, 457. [accessed<br />

June 1, 2<strong>01</strong>5] http://www.mod.go.jp/e/publ/<br />

w_paper/pdf/2<strong>01</strong>4/DOJ2<strong>01</strong>4_reference_web_<br />

1031.pdf<br />

6 Higuchi, Joji: Jieitai no Genyusenryokude Wagakuni<br />

wo mamorerunoka? (Können die jetzigen<br />

Streit-kräfte des SDF Japan verteidigen), JFSS<br />

Report Vol. 3, July 11, 2<strong>01</strong>3, Japan Forum for<br />

Strategic Studies, Tokyo, Japan. [accessed October<br />

20, 2<strong>01</strong>5] http://jfss.gr.jp/news/jfssreport/<br />

2/2<strong>01</strong>30711.htm<br />

7 Kiyotani, Shinichi: Kougakuna Sokikeikaiki ga<br />

Nihondewa Kekkanki data (Teures AWACS-Flugzeug<br />

ist eine fehlerhafte Maschine in Japan),<br />

Toyokeizai, October 21, 2<strong>01</strong>5. [accessed October<br />

25, 2<strong>01</strong>5] http://toyokeizai.net/articles/-/88753<br />

Kumiko Ahr-Okutomo<br />

Dr. phil.<br />

Wissenschaftl.Mitarbeiterin<br />

Institut für Strategische<br />

Studien in Wädenswil<br />

8048 Zürich<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

27


Sicherheitspolitik<br />

War in the Modern World<br />

Kriege und Konflikte aus aller Welt werden in unseren Medien fast täglich<br />

thematisiert, überraschenderweise sind jedoch zivile Studiengänge<br />

zu militärischen Themen weltweit dünn gesät. Das King’s College London<br />

bietet eine Möglichkeit, sich im Masterstudiengang «War in the Modern<br />

World» mit moderner Kriegsführung und Konfliktlösung zu befassen<br />

und sich mit angesehenen Studenten, Dozenten und Professoren über<br />

verschiedene Fragen auszutauschen.<br />

Jonas Vollenweider<br />

Trotz endlosem Drill, Übungen, Tests,<br />

Märschen und Ausbildung ist doch kein<br />

Kader erfahren in den Realitäten der<br />

Kriegsführung. Zu Beginn jedes Konfliktes<br />

finden sich insbesondere Kommandanten<br />

ins kalte Wasser geworfen. Nichts<br />

im Krieg läuft nach Lehrbuch und zynische<br />

Zungen meinen, je länger<br />

alles nach Plan läuft, desto grösser<br />

das Desaster, das am Ende<br />

wartet. Das Problem der fehlenden<br />

Erfahrung ist nicht nur<br />

eines, das unsere Armee betrifft,<br />

es ist ein Phänomen der meisten<br />

Armeen der Welt. Trotz der<br />

permanenten Präsenz in den<br />

Medien sind bewaffnete Konflikte<br />

in den meisten Ländern<br />

eher eine Seltenheit; oft ist zudem<br />

ein grosser Teil der Streitkräfte<br />

nicht beteiligt, wenn ein<br />

Konflikt ausbrechen sollte. Des<br />

weiteren sind Kader, die bereits<br />

in einem früheren Konflikt gedient<br />

haben, in den seltensten<br />

Fällen in der gleichen Funktion<br />

am nächsten Konflikt beteiligt;<br />

zum Beispiel bekleidete ein<br />

Kompaniekommandant des ersten<br />

Golfkrieges höchstwahrscheinlich<br />

eine andere Funk -<br />

tion im zweiten. Die fehlende<br />

Erfahrung kann zu gravierenden<br />

Fehlern führen, wie die<br />

Bombardierung Deutschlands<br />

bei Tageslicht durch die ameri -<br />

ka nische Luftwaffe zu Beginn<br />

der amerikanischen Beteiligung<br />

am Zweiten Weltkrieg in Eu ro -<br />

pa, was zu enormen Verlusten seitens der<br />

Amerikaner führte. Dieser Fehler hät te<br />

jedoch verhindert werden können, wenn<br />

die Amerikaner ihren britischen Kollegen<br />

Beachtung geschenkt hätten, die Bombardierungen<br />

bei Tageslicht schon lange<br />

28 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

Abgeschossener israelischer M60 im Yom-Kippur-Krieg.<br />

Bild: whq-forum.de<br />

«Search and Destroy» im Vietnam-Krieg.<br />

aufgegeben hatten und sie davor warnten.<br />

Natürlich stellt sich die Frage, wie<br />

solche Fehler verhindert werden können,<br />

wie wir vermeiden können, dass unsere<br />

Armee das gleiche Schicksal erleidet wie<br />

die Panzer der israe lischen Truppen während<br />

der ersten Gegenoffensive des Yom-<br />

Kippur-Krieges ge gen die gefallene Bar-<br />

Lew-Linie, oder den gleichen Fehler begehen<br />

wie die Amerikaner mit Search and<br />

Destroy in Vietnam. Die kurze Antwort<br />

lautet: es ist nicht möglich. Jedoch können<br />

wir das Risiko minimieren, indem wir<br />

uns selbst, unsere Unterstellten und unsere<br />

Vorgesetzten bilden.<br />

Taktische und<br />

strategische Auswirkungen<br />

Der Soldat, Unteroffizier und Offizier<br />

muss wissen und verstehen, was seine<br />

Handlungen bewirken können und dass<br />

sie auf dem modernen Schlachtfeld nicht<br />

nur einen taktischen Einfluss haben können,<br />

sondern auch einen strategischen.<br />

So hatte zum Beispiel Oberstlt<br />

Frank Barker durch seine Befehle<br />

in Mŷ Lai einen enormen<br />

Einfluss auf den Verlauf des<br />

Vietnamkrieges und insbesondere<br />

darauf, wie der Krieg national<br />

und international wahrgenommen<br />

wurde. Auf dem<br />

modernen Schlachtfeld ist der<br />

stereotypische Soldat, der nicht<br />

denkt und die Konsequenzen<br />

seiner Handlungen nicht versteht,<br />

seit langem schlicht unbrauchbar<br />

und richtet mit grosser<br />

Wahrscheinlichkeit mehr<br />

Schaden an als er seinen Kameraden<br />

hilft. Dies ist jedoch nicht<br />

nur ein Phänomen, auf das wir<br />

in der Truppe achtgeben müssen:<br />

es entstehen, wenn auch<br />

seltener, Situationen in denen<br />

Vorgesetzte fatale Fehler be ge -<br />

hen, wie eben am Beispiel Viet -<br />

nam gesehen. Auch hier lautet<br />

das Fazit, dass derartige Entgleisungen<br />

nicht vollständig<br />

ver hin dert werden können, jedoch<br />

kann man aus Fehlern<br />

lernen, wie etwa denjenigen,<br />

die zu General Douglas Mac -<br />

Arthurs Entlassung im Koreakrieg<br />

geführt haben. Da die<br />

Möglichkeiten, sich in der Schweiz auf<br />

akademischem Wege mit militärischen<br />

Fragen zu befassen, sehr beschränkt sind,<br />

muss sich der Blickwinkel zwangsläufig<br />

weiten. In England gibt es diverse Studiengänge<br />

zu diesem Thema. So bieten un-<br />

wikipedia.org


Sicherheitspolitik<br />

werden verschiedene Themen zwischen<br />

1945 und 2<strong>01</strong>1 angesprochen, wie etwa<br />

das nukleare Wettrüsten oder die Herausforderungen<br />

der amerikanischen Hegemonie<br />

nach dem Ende des Kalten Krieges.<br />

Dies ist nicht nur interessant, um aus<br />

Fehlern und von Erfolgen anderer zu lernen,<br />

sondern hilft auch die Position der<br />

Schweiz und ihrer Strategie in der Vergangenheit<br />

und Gegenwart zu verstehen.<br />

Da es sich um einen Studiengang handelt,<br />

der ausschliesslich online durchgeführt<br />

wird, besteht keine Verpflichtung,<br />

sich wöchentlich in Vorlesungssälen oder<br />

Seminarräumen einzufinden. Die Tatsache,<br />

dass sich der Student an irgend einem<br />

Ort in der Welt befinden kann, solange<br />

Zugriff auf das Internet gewährleistet ist,<br />

in Kombination mit dem hohen Anforderungsprofil<br />

der Universität, führt dazu,<br />

dass Studenten mit vielen äusserst interessanten<br />

Hintergründen und aus aller Welt<br />

für Diskussionen zusammentreffen. So debattiert<br />

man die alle zwei Wochen wechselnden<br />

Subthemen der Module zum Beispiel<br />

mit einem ehemaligen Oberstleutnant<br />

der chilenischen Marine, einigen Piloten<br />

der britischen Luftwaffe, mit einem<br />

Sicherheitsberater der sudanesischen Regierung<br />

und einem Kompanie-Kommandanten<br />

der kanadischen Infanterie. Diese<br />

verschiedenen Lebenswege garantieren<br />

einen spannenden Diskurs und bringen<br />

Einsicht in diverse andere Interpretationsmöglichkeiten<br />

der Geschichte und Gegenwart.<br />

ter anderen die Universitäten von Kent<br />

und Birmingham einen Bachelor in War<br />

Studies an, der sich mit Kriegen und Konflikten<br />

als Ganzes befasst. Professoren und<br />

Dozenten lehren dort, was alles in einem<br />

Konflikt zu berücksichtigen ist und kritisch<br />

darüber nachzudenken.<br />

King’s College<br />

Ein Studiengang soll hier besonders<br />

thematisiert werden: War in the Modern<br />

World am King’s College London. Der<br />

zweijährige Masterstudiengang an einer<br />

der für dieses Thema renommiertesten<br />

Univer sitäten der Welt bietet eine Gelegenheit,<br />

einen Schritt zurück zu treten<br />

und Konflikte vertieft von allen Seiten zu<br />

betrachten. Im Gegensatz zu dem in der<br />

Schweiz üblichen Schreiben einer langen<br />

Masterarbeit zu einer ausgewählten Fragestellung,<br />

ist dieser Kurs, abgesehen<br />

von einer längeren Arbeit am Ende, über<br />

die ganze Dauer unterrichtet. Bevor aus<br />

einer ganzen Modulpalette gewählt werden<br />

kann, wie zum Beispiel Insurgency<br />

and Counterinsurgency, Seapower, Middle<br />

Eastern Security, oder Conflict in Russia<br />

and the Post-Soviet Space, legen zwei Trimester<br />

über den Kalten Krieg und dessen<br />

Auswirkungen den Grundstein. In diesen<br />

General Douglas McArthur. Bild: history.com<br />

Krieg aus akademischer Sicht<br />

Jedoch sind nicht nur die Kommilitonen<br />

erfahren, der zivile Studiengang wird<br />

von einigen hochkarätigen Professoren<br />

und Dozenten geleitet, wie zum Beispiel<br />

Sir John Sawers, dem ehemaligen Di -<br />

rektor des Secret Intelligence Service, besser<br />

bekannt als MI6. Im Gegensatz zur<br />

Schweiz ist Bildung in England jedoch<br />

nicht günstig; der Teilzeitmaster, obwohl<br />

er ausschliesslich online durchgeführt<br />

wird, kostet über 9000 GBP pro Jahr (umgerechnet<br />

etwa 13700 CHF). Nichts desto<br />

trotz ist War in the Modern World eine<br />

exzellente Gelegenheit, sich mit Konflikten<br />

und Kriegen aus akademischer Sicht<br />

zu befassen, ohne die eigenen Erfahrungen<br />

vergessen zu müssen. Die reichhaltigen<br />

Diskussionen und das weitreichende<br />

Lesen akademischer Schriften führen zu<br />

einem vertieften Verständnis der treibenden<br />

Kräfte hinter Konflikten und Kriegen<br />

in der modernen Welt und helfen, die<br />

eigene, die vorgesetzten und unterstellten<br />

Positionen zu verstehen.<br />

War in the Modern World bietet eine<br />

hervorragende Gelegenheit, sich an einer<br />

der renommiertesten Universitäten der<br />

Welt weiterzubilden. Da keine physische<br />

Präsenz verlangt wird und der Masterstudiengang<br />

nur im Teilzeitformat verfügbar<br />

ist, bleibt zugleich Zeit, sich in die spannenden<br />

Diskussionen mit den erfahrenen<br />

Studenten und Lehrpersonen zu vertiefen,<br />

und einer Nebentätigkeit nachzugehen.<br />

Der Studiengang kann fehlende Erfahrung<br />

nicht wettmachen, doch er regt<br />

an, kritisch und vernetzt über Konflikte<br />

und Kriege nachzudenken und vermittelt<br />

viele Erfahrungen anderer aus der modernen<br />

Geschichte und der Gegenwart, die<br />

je nach Erfolg gemieden oder nachgeahmt<br />

werden sollten.<br />

■<br />

Oberleutnant<br />

Jonas Vollenweider<br />

Masterstudent<br />

ME13 8BY Faversham<br />

(United Kingdom)<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

29


Intelligence<br />

Wie lange Spiesse<br />

braucht unser Nachrichtendienst?<br />

Wenn die Stimmbürger nach dem Zustandekommen des Referendums<br />

über das neue Nachrichtendienstgesetz (NDG) entscheiden, müssen<br />

sie sich bewusst werden, wieviel Sicherheit sie beanspruchen und<br />

wieviel Risiko sie zu tragen bereit sind. Gesucht ist einmal mehr die<br />

Balance zwischen Sicherheit und Freiheit.<br />

Irène Thomann-Baur*<br />

Dieser Güterabwägung widmete<br />

CHANCE SCHWEIZ – Arbeitskreis für<br />

Sicherheitsfragen im November, wenige<br />

Tage nach den Anschlägen von Paris,<br />

einen Anlass; dabei zeigte sich ein erhebliches<br />

Spannungsfeld zwischen Sicherheit<br />

und persönlicher Freiheit.<br />

Ohne NDG hinkt der NDB<br />

der Entwicklung hinterher<br />

Jürg Bühler, Vizedirektor des Nachrichtendienstes<br />

des Bundes (NDB), er -<br />

innerte daran, dass die aktuellen Rechtsgrundlagen<br />

aus den frühen 90er Jahren<br />

stammen. Diffusere Bedrohungsformen,<br />

aggressivere, besser vernetzte und ausgerüstete<br />

Akteure, eine raffiniertere Technik<br />

(Cyber-Spionage z.B.) machen die Be -<br />

völkerung und ihre Infrastruktur seither<br />

verletzlicher. Europa ist nicht nur immer<br />

häufiger Schauplatz des Terrorismus, sondern<br />

leider auch ein wesentlicher Exporteur<br />

von Terroristen.<br />

Das vom Parlament mit grossem Mehr<br />

verabschiedete neue Gesetz ermöglicht<br />

dem NDB, bei sich abzeichnender Radikalisierung<br />

präventiv zu wirken, indem<br />

er in wenigen ausgesuchten Fällen gezielt<br />

Privaträume und Kommunikation überwacht,<br />

in Computersysteme eindringt,<br />

rea le und virtuelle Netzwerke aufklärt, Informationen<br />

sammelt und sie national wie<br />

international verdichtet. Zwar bekommt<br />

der NDB noch nicht gleich lange Spiesse<br />

wie ausländische Partnerdienste, aber sie<br />

mindern doch die Versuchung fremder<br />

Agenten, in die nachrichtendienstliche Sicherheitslücke<br />

zu springen und heimlich<br />

auf eigene Faust in der Schweiz gefährliche<br />

Elemente zu überwachen. Wesentlich<br />

sind Kooperation und der Informationsaustausch<br />

zwischen den Diensten, was eine<br />

gegenseitige Vertrauensbasis voraussetzt.<br />

Das elektronische Datenmeer<br />

Enorm sind die Cyber-Risiken. Alle 60<br />

Sekunden werden Millionen von Tweets<br />

und e-Mails versandt. Staaten und private<br />

Organisationen sammeln heute breit<br />

und umfassend Informationen, indem<br />

sie Netzwerke hacken, sie unterwandern.<br />

Jedes System ist theoretisch an jedem Ort<br />

in der Welt infiltrierbar. Der NDB kann<br />

solche Aktivitäten durch gezielte Auf -<br />

klärung frühzeitig erkennen, Gegenmassnahmen<br />

ergreifen oder empfehlen und<br />

potenzielle Opfer gegen die Bedrohungen<br />

sensibilisieren. Die Strafverfolgung<br />

greift erst ein, wenn ein Delikt geschehen<br />

ist und ein hinreichender Tatverdacht auftaucht.<br />

Vorgesehene Kontrolle<br />

des NDB weltweit einzigartig<br />

Die Kaskade von richterlichen und politischen<br />

Bewilligungsinstanzen – Bundesverwaltungsgericht,<br />

Konsultation Sicherheitsausschuss<br />

des Bundesrates (C EDA,<br />

C EJPD, C VBS), Freigabe des C VBS<br />

für jede einzelne Massnahme – ergänzte<br />

das Parlament mit einer unabhängigen<br />

Kontrollinstanz ausserhalb der Bundesverwaltung,<br />

dies zusätzlich zu den<br />

Geschäftsprüfungs- und Finanzdelegationen<br />

des Parlaments sowie der Kontrollinstanz<br />

für Funk- und Kabelaufklärung.<br />

Opposition<br />

aus liberaler Perspektive<br />

Henrique Schneider, Ökonom und Res -<br />

sortleiter beim Schweizerischen Gewerbeverband,<br />

tritt als liberaler und bürgerlicher<br />

Mensch gegen dieses NDG an. Mit<br />

den links-grünen und armeefeindlichen<br />

Referendumsführern hat er nichts gemein.<br />

In seiner liberalen Überzeugung sind die<br />

Grundrechte fundamental, um sie herum<br />

entstand im 19. Jahrhundert die Schweiz.<br />

Der Staat greift nur ein, wenn nicht<br />

gelingt, die Grundrechte zu bewahren.<br />

Vorschriften zur Sicherheit des Bürgers<br />

braucht es keine. Der Bürger steht über<br />

dem Staat, von dem er insbesondere nicht<br />

bevormundet zu werden wünscht. Staatgläubigkeit<br />

ersetzt leider zunehmend den<br />

Gemeinschaftssinn; das ist eine gefährliche<br />

Entwicklung. Recht bedeutet individuelle<br />

Freiheit und Verantwortung. Demgegenüber<br />

steht das totalitäre Weltbild,<br />

z.B. des Nationalsozialismus oder des<br />

Kommunismus, welches das Individuum<br />

dem Staat völlig unterordnet. Es ist die<br />

Dynamik, nicht der Wortlaut, die das<br />

NDG in seinen Augen als gefährlich charakterisiert.<br />

Grauzonen<br />

Das NDG hält Schneider für schlecht,<br />

weil der Staat Mittel wie Staatstrojaner<br />

und Abhörungssysteme gegen den Bürger<br />

anwenden kann. Schneider vermisst<br />

eine präzise Doktrin als Basis. Was sind<br />

übergeordnete Landesinteressen, etwa<br />

gar eine Generalklausel für den Bundesrat?<br />

Wer definiert die nötigen Verdachtsmomente?<br />

Der Bundesrat genehmigt,<br />

der Richter entscheidet aufgrund<br />

des Antrages des NDB, die betroffene<br />

Person erfährt nicht, dass sie verdächtigt<br />

wird, kann jahrelang abgehört, beschattet<br />

werden und sich nicht verteidigen.<br />

Im Dringlichkeitsverfahren kann der<br />

NDB Massnahmen vorläufig selber ergreifen.<br />

Je mehr Instrumente der Staat erhält,<br />

desto grösser wird die Gefahr, dass er<br />

sie gegen die Bürger einsetzt. Schneider<br />

spricht dem NDB gute Absichten nicht<br />

ab, befürchtet jedoch, dass die Gruppendynamik<br />

innerhalb der Verwaltung zum<br />

Missbrauch führen könnte.<br />

30 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Intelligence<br />

Was ist aus liberaler Sicht zu tun? Dem<br />

Einzelnen sind Mittel zu geben, mit denen<br />

er sich gegen den Staat verteidigen<br />

kann. Schneider verweist auf die «Habeas<br />

corpus» Akte Grossbritanniens. Eine bessere<br />

Abstimmung zwischen ND und Polizei<br />

wäre wünschenswert. Rechte an die<br />

Polizei abzutreten, sind Liberale bereit.<br />

Eine striktere Neutralitätspolitik würde<br />

die Gefahr eindämmen, Ziel terroristischer<br />

Anschläge zu werden.<br />

Der Nachrichtendienst ist wichtig, aber<br />

er muss alle Grundrechte berücksichtigen.<br />

Das NDG ist gemäss dieser Sichtweise<br />

nicht verhältnismässig und damit<br />

unglaubwürdig.<br />

Der NDB – ein Instrument<br />

der Sicherheitspolitik<br />

Dr. iur. Reto Müller, Lehrbeauftragter<br />

für Sicherheits- und Polizeirecht an der<br />

Universität Basel, beurteilte das NDG aus<br />

juristischer Sicht und grenzte insbesondere<br />

den Nachrichtendienst vom präventiven<br />

Staatsschutz ab. Der NDB trägt gemäss<br />

dem Zweckartikel des Gesetzes bei<br />

zur Sicherung der demokratischen und<br />

Das neue NDG verbessert die Sicherheit<br />

der Schweiz und stärkt den Schutz vor<br />

Terrorismus, gewalttätigem Extremismus,<br />

verbotenem Nachrichtendienst, Proliferation<br />

und Angriffen auf kritische Infrastrukturen<br />

und das Erkennen und Beurteilen<br />

von machtpolitischen Entwicklungen<br />

und Konflikten im Ausland.<br />

rechtsstaatlichen Grundlagen der Schweiz<br />

und zum Schutz der Freiheitsrechte ihrer<br />

Bevölkerung. Ihm einen eigenen Verfassungsartikel<br />

zugrunde zu legen, lehnte das<br />

Parlament ab. Der präventive Staatsschutz<br />

gehört auf Bundesebene zur Staatsleitung<br />

ohne explizite Verfassungsgrundlage, er<br />

kann unter den Artikel 185 BV subsumiert<br />

werden: «Der Bundesrat trifft Massnahmen<br />

zur Wahrung der äusseren Sicherheit,<br />

der Unabhängigkeit und der Neutralität<br />

der Schweiz.» Die präventive Polizei<br />

obliegt den Kantonen und folgt deren Polizeigesetzgebung.<br />

Die «Fichenaffäre» hat seinerzeit den<br />

Staatsschutz emotional stark belastet. Müller<br />

begrüsst ausdrücklich die vom Parlament<br />

ins NDG aufgenommene Unabhängige<br />

Kontrollinstanz. Eignung und Notwendigkeit<br />

einer Massnahme muss deren<br />

Zumutbarkeit ergänzen; das gebietet die<br />

Verhältnismässigkeit. Im Einzelfall überprüft<br />

dies das Bundesverwaltungsgericht.<br />

Die Verfassung sieht im Artikel 36 eine<br />

Einschränkung der Grundrechte vor, falls<br />

sie im öffentlichen Interesse steht oder<br />

durch den Schutz von Grundrechten Dritter<br />

gerechtfertigt ist, und sie bedarf einer<br />

gesetzlichen Grundlage; letztere Bedingung<br />

erfüllt das NDG formell.<br />

Das NDG ermöglicht neue weit reichende<br />

Massnahmen; zu seinem Prüfstein<br />

werden erst die Umsetzung und die<br />

Art der Genehmigungen, ist Müller überzeugt.<br />

Bedeutet ein schwacher Nachrichtendienst<br />

wirklich mehr Freiheit, oder droht<br />

dieser Freiheit nicht gerade Gefahr von<br />

einer wachsenden Unsicherheit? Diese<br />

Frage stellte Jürg Bühler abschliessend in<br />

den Raum. Der Bundesrat ist gehalten,<br />

sie dem Souverän möglichst rasch zur Beantwortung<br />

vorzulegen.<br />

■<br />

* Journalistin, Hptm, zuletzt im Info Rgt1, ehemals<br />

Generalsekretärin der SOG, Winterthur.<br />

Zur Verstärkung unseres Business Delivery Teams suchen<br />

wir einen engagierten<br />

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und dem Reparaturgewerbe zum Standard.<br />

Solera unterhält weltweit mehrere Technologie-Center, wel che<br />

moderne, die Digitalisierung der Schadenabwicklung un ter stüt -<br />

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• Kenntnisse über die MSI-Technologie<br />

• Erfahrung im Umgang mit Datenbanken, Netzwerken und<br />

TCP/IP<br />

• Sprachkenntnisse: gute Deutschkenntnisse sind für die täg -<br />

liche Konversation mit den Kunden unumgänglich, Englisch<br />

ist Konzernsprache, Französischkenntnisse sind von Vorteil,<br />

jedoch keine Bedingung<br />

• Reisebereitschaft: Die Funktion beinhaltet gelegentliche Reisetätigkeiten<br />

in nerhalb der Schweiz.<br />

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Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

31


Einsatz und Ausbildung<br />

Cymru am byth – Wales forever<br />

Victor Hugo hat in seinem Werk «L’homme qui rit» festgehalten, dass<br />

Durch haltevermögen die Grundlage für den Triumph darstellt. So könnte<br />

man die Silber medaille umschreiben, die das Team Swiss Armed Forces<br />

an der Übung Cambrian Patrol vom 19.–21. Oktober 2<strong>01</strong>5 (CP15)<br />

errungen hat. Ursprünglich für die britischen Einheiten als Training vor<br />

Auslandeinsätzen gedacht, können nun auch einige internationale<br />

Patrouillen teilnehmen.<br />

David Humair, Gautier Porot<br />

2<strong>01</strong>5 erhielten Australien, Nepal, Pakistan,<br />

Indien, Litauen, Estland, Italien, Polen,<br />

Irland, Griechenland, die Niederlande<br />

und die Schweiz die Möglichkeit, sich<br />

an dieser grossangelegten Übung zu beteiligen.<br />

Die Aufgabe bestand darin, mit einer<br />

Patrouille von acht Mann in einer teil-permissiven<br />

sowie nicht-permissiven Zone<br />

aufzuklären und sich bereit zu halten, die<br />

vorgesetzte Stufe mit Handstreichen zu<br />

unterstützen. Die Cambrian Patrol fand<br />

in Wales, im Gebiet der Cambrian Mountains<br />

statt, die sich durch ein unwirtliches<br />

Klima und zerklüftetes Gelände auszeichnen<br />

(der britische Special Air Service führt<br />

dort seit jeher seine unerbittliche Selektionsphase<br />

durch).<br />

Vorbereitungen<br />

Während der Vorbereitungsphase für<br />

CP15, die sich über das ganze Jahr erstreckte,<br />

standen drei Tätigkeiten im Vordergrund:<br />

technisches Training und Fitness,<br />

Material und Logistik sowie Beziehungen<br />

zu den schweizerischen und britischen<br />

Behörden. Jedes Training umfasste<br />

einen körperlichen und einen technischen<br />

Teil und trug zur Bildung des<br />

Korpsgeistes und des Zusammenhaltes<br />

bei. Systematisch wurde dabei, bei jedem<br />

Wetter, 20 bis 40 km mit10 bis 35 kg Gepäck<br />

marschiert. Dank den zur Ver fü gung<br />

gestellten militärischen In frastrukturen<br />

konnten Verhalten und Gefechtstechnik<br />

im überbauten Gebiet, Schiessen und<br />

Standardverhalten wie «Basic Life Support»,<br />

Waffenkenntnis und Unterstützungsfeuer<br />

anfordern, geübt werden. Daneben<br />

wurden Flussquerungen, auch bei<br />

widrigen Temperaturen, mehrfach geübt.<br />

Material und Logistik waren wichtige<br />

Aspekte der Vorbereitungen. Auf Stufe<br />

Einzelkämpfer wurde das Ordonnanzmaterial<br />

mehrfach durch eingekauftes, handelsübliches<br />

Material ergänzt. Wir mussten<br />

feststellen, dass das schweizerische Ordonnanzmaterial<br />

oft zu schwer, zu voluminös<br />

oder zu wenig widerstandsfähig ist.<br />

Die Beziehungen mit den Behörden gehörten<br />

ebenfalls zu den Vorbereitungen;<br />

insgesamt waren etwa 500 Emails notwen -<br />

dig, um den guten Verlauf der schweizerischen<br />

Teilnahme an CP15 sicherzustellen.<br />

Die Kontakte mit dem Heer, der Logistikbasis<br />

der Armee, den internationalen<br />

Beziehungen Verteidigung (IBV), der Pz<br />

Spektakuläre und anspruchsvolle<br />

Flussquerung. Bild: Antoine Schaller<br />

Br 1 (Host Unit) und der Botschaft der<br />

Schweiz in London waren allesamt nützlich<br />

und geprägt durch den Willen zur Zusammenarbeit<br />

und Unterstützung. Die<br />

Kontakte mit den britischen Behörden<br />

waren wertvoll; der Einsatz der schweizerischen<br />

Patrouille in England und Wales<br />

(Unterkunft, Transport, usw.) konnte optimal<br />

vorbereitet werden.<br />

Anreise<br />

Die Reise der insgesamt elf Mitglieder<br />

des Teams, mit ihrer gesamten Ausrüstung<br />

für die Cambrian Patrol, war nicht ganz<br />

einfach. Das Übergewicht von etwa 40 kg<br />

pro Person, das sensitive Material und die<br />

Uniformen waren dem Flughafenpersonal<br />

offensichtlich nicht ganz geheuer.<br />

Im Vereinigten Königreich angekommen,<br />

wurden wir von einem Unteroffizier<br />

des 1st Welsh Guards Batallion empfangen,<br />

der uns in zivilen Fahrzeugen zur<br />

Kaserne Pyrbright im Südwesten von London<br />

führte. Die Offiziere des Bataillons<br />

luden zu einem schönen Abend in ihrer<br />

Messe ein.<br />

32 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Einsatz und Ausbildung<br />

Das Wochenende war geprägt durch<br />

weitere Materialfassungen und Training<br />

mit dem Gewehr SA-80, gefolgt von der<br />

Verschiebung in die Kaserne von Cardiff.<br />

Der Auftrag<br />

Beim Start erfolgte in fast unverständlichem<br />

walisischen Englisch eine erste Befehlsausgabe<br />

für den Patr Fhr, Hptm Gautier<br />

Porot. Es ging darum:<br />

• Eine vorgegebene Zone zu erkunden;<br />

• Einen vollständigen Erkundungsbericht<br />

für die vorgesetzte Stufe zu verfassen.<br />

Die allgemeine Übungslage bezog sich<br />

unmittelbar auf die effektive aktuelle Lage.<br />

Eine hybride Bedrohung basierte auf einer<br />

geopolitischen Lage analog derjenigen im<br />

Donbass. Russischsprachige Partisanen,<br />

islamische Minderheiten, Aufständische<br />

und orthodoxe Rebellen sowie sozio-religiös-kulturelle<br />

Elemente waren integrale<br />

Bestandteile der Übungsanlage.<br />

Nach einer gründlichen Materialkontrolle<br />

übergab uns die Übungsleitung zusätzlichen<br />

Ballast, um die fehlenden sensitiven<br />

Funkgeräte zu kompensieren. Die<br />

Packung wog nun 37bis 40 kg. Der Startbefehl<br />

für einen 48-stündigen Eilmarsch<br />

mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen<br />

erfolgte unmittelbar danach.<br />

Eine taktische Verschiebung von etwa<br />

35 km durch die einmalige walisische<br />

Landschaft führte uns zum Ausganspunkt<br />

der Erkundung. Die schlechte Sicht und<br />

die Zeitknappheit liessen es allerdings<br />

nicht zu, die taktische Lage präzise zu erfassen.<br />

Nach einer Exfiltration über 12 km erreichten<br />

wir das Basislager der UNO; wir<br />

reorganisierten uns und bereiteten uns auf<br />

die Fortsetzung des Auftrages vor: neue<br />

Befehlsausgabe, eine weitere Bergbesteigung,<br />

neuer Übergabepunkt zur vor -<br />

gesetzten Stelle. Müde von dieser ersten<br />

Phase wurden wir auf einem Hügel durch<br />

einen ausserordentlichen Sonnenaufgang<br />

belohnt, der unsere Batterien wieder etwas<br />

auflud.<br />

Eine Flussquerung stellte den nächsten<br />

Durchgangspunkt dar. Diese in der<br />

Schweiz oft geübte Aufgabe haben wir<br />

kühn und rasch gelöst.<br />

Nach einer regengeschützten Reorganisation<br />

und Pause von 90 Minuten hatten<br />

wir das Glück, einen Teil des Weges<br />

mit ausgezeichneten Kletterern, den Gurkhas,<br />

gehen zu können. Diese Soldaten<br />

nepalesischen Ursprungs sind für ihr militärisches<br />

Können und ihre Kukhuri bekannt.<br />

Ihr Tee kam direkt aus dem Himalaya!<br />

Kartenlesen ist in den Brecon Beacons<br />

von entscheidender Bedeutung; der Gfr<br />

Freymond hat uns ohne Probleme zuverlässig<br />

zu allen Posten geführt.<br />

Posten Unfall<br />

Es handelte sich um einen simulierten<br />

Verkehrsunfall (umgekehrte Fahrzeuge,<br />

Patienten unter Schock, sterbende Verwundete,<br />

aggressive Angehörige) in einer<br />

kritischen taktischen Lage (der Unfall<br />

war die Folge eines Feuerkampfes zwischen<br />

zwei verfeindeten Einheiten). Unser<br />

Medic, Oblt Dolci, hatte die Lage im<br />

Griff und richtete rasch eine effiziente<br />

und glaubwürdige Sanitätshilfsstelle ein.<br />

Posten ABC<br />

Dieser war relativ oberflächlich vorbereitet.<br />

Das Szenario und das Bedrohungsbild<br />

liessen etwas zu wünschen übrig.<br />

Nach einer kurzen ABC-Einweisung zu<br />

den britischen Uniformen, begab sich das<br />

Team in ein Geisterdorf, das einen Angriff<br />

durch C-Kampfstoffe erlitten hatte.<br />

Es ging darum die Lage zu erfassen und<br />

mit Überlebenden Kontakt aufzunehmen,<br />

das alles unter strömendem kalten<br />

Regen und bei starkem Seitenwind.<br />

Das Team Swiss Armed Forces<br />

ohne den Fotografen. Bild: Antoine Schaller<br />

Die Schweizer an der CP15<br />

Patrouille: Hptm Gautier Porot, Oblt Hugo<br />

Dolci, Oblt Alexander Solomonidis, Oblt<br />

Alain MIserez, Oblt Jonathan Gould, Oblt<br />

Loïc Rossier, Oblt Thibaut Cottin und Gfr<br />

Roland Freymond.<br />

Teamleitung: Fachof David Humair, Oblt<br />

Santiago de Escoriaza, Oblt Antoine<br />

Schal ler.<br />

Posten Checkpoint<br />

und Gefangene<br />

Im Rahmen eines sehr realistischen<br />

«Balkan-Umfeldes» wurde der Patrouillenführer<br />

mit einer aussergewöhnlichen<br />

Lage auf einem Checkpoint alliierter Rebellen<br />

konfrontiert. Ein Gefangener werde<br />

in einem Container gefoltert; ein Koordinator<br />

der UNO verlangte, dass man<br />

ihn befreien solle. Die Situation wurde<br />

durch betrunkene Soldaten, den gefesselten,<br />

knienden Gefangenen, der von Soldaten<br />

geschlagen wurde, durch Demü -<br />

tigung, ein sehr approximatives Englisch<br />

sprechender Kdt des Checkpoints sowie<br />

ad-hoc-Söldnern, die sich an einer Schlägerei<br />

beteiligen wollten, erschwert. Nach<br />

langwierigen Verhandlungen wurde die<br />

Bewilligung erteilt, dem Gefangenen zu<br />

helfen und ihn den Vertretern der UNO<br />

zu übergeben.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

33


Überall, rasch verfügbare<br />

Daten- und Stromanschlüsse<br />

dank dem<br />

Hybridkabel von Brugg<br />

Brugg Kabel entwickelt kundenspezifische Hybridlösungen. Diese<br />

Technologie erlaubt einzigartig schnell verlegbare, weiträumige, integrierte<br />

Gb/s-Daten- und kW-Stromnetze für Kommandoinfrastrukturen.<br />

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Wirtschaftsnotiz<br />

Digitalisierung in der<br />

Produktion – Industrie 4.0<br />

Eine aktuelle Studie von<br />

BearingPoint belegt: Mit<br />

einem durchgängig eingesetzten<br />

Manufacturing Exe -<br />

cution System (MES) als Teil<br />

der strategischen IT-Landschaft<br />

in der Produktion<br />

stellen Unternehmen eine<br />

wichtige Weiche für die digitale<br />

Zukunft.<br />

MES bilden die Brücke zwischen<br />

ERP-Systemen zur Steuerung<br />

der betriebswirtschaftlichen<br />

Prozesse und der Maschinensteuerung.<br />

Durch diese Integration können<br />

ein Vielfaches an Daten genutzt<br />

und Prozesse digitalisiert werden.<br />

Nutzenpotenziale aus besseren<br />

Daten und mehr Informationen<br />

sollen gewinnbringend eingesetzt<br />

werden und so die Grundlage für<br />

die Vision der sich selbst steuernden<br />

Fabrik und die Re du zierung<br />

manueller Tätigkeiten schaffen.<br />

Hauptnutzen: Transparente Produktionsprozesse,<br />

erleichterte Erfüllung<br />

regulatorischer Anforderungen,<br />

Schaffung Grundgerüst<br />

für die Digitalisierung der Produktion.<br />

Bis autonome, selbstregulierende<br />

Systeme die Produktionsvision<br />

der Industrie 4.0 flächendeckend<br />

und durchgängig umsetzbar machen,<br />

werden noch einige Jahre<br />

vergehen. Für Unternehmen ist es<br />

bis dahin wichtig, Daten aus der<br />

Produktion durchgängig verfügbar<br />

zu machen und diese auch zu<br />

nutzen.<br />

BearingPoint Switzerland AG<br />

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34 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Posten Geiselbefreiung<br />

Befreiung von Geiseln und Exfiltra -<br />

tion zum nächsten UNO-Lager. Nach<br />

einem letzten Kommandomarsch bei eisigkaltem<br />

Regen und Wind erfolgte eine<br />

Orientierung und Befehlsausgabe des Patrouillenführers<br />

am Geländemodell.<br />

Während der Nacht und trotz grosser<br />

Müdigkeit teilte sich die Patr in zwei<br />

Trupps auf und stürmte ein Haus in einem<br />

Übungsdorf. Nachdem die generischen<br />

Kräfte neutralisiert waren, wurde die Patr<br />

von der Übungsleitung über den fiktiven<br />

Tod eines Mitgliedes informiert.<br />

Posten Verwundetentransport<br />

Wir verliessen nach den Regeln der<br />

NATO für CASEVAC das Haus und verschoben<br />

uns taktisch einen Kilometer weit<br />

zum UNO-Camp. Dort, in einem Lokal,<br />

vor Regen und Wind geschützt, führten<br />

wir ein sehr britisches Debriefing zu Gunsten<br />

der vorgesetzten Stufe durch. Die beiden<br />

Hauptleute teilten uns mit, dass wir<br />

sehr schnell durch die Übung gegangen<br />

seien und dass wir Cambrian Patrol<br />

mit einem guten Resultat beendet hätten.<br />

Nachdem wir das Wettkampfmate -<br />

rial schnell retabliert hatten, verschob das<br />

ganze Schweizer Team nach Sennybridge,<br />

dem HQ der CP15, zur Verleihung der<br />

Medaillen. In einem sehr britischen Rahmen<br />

wurden wir von einem majestätischen<br />

Feldweibel über den Ablauf der Zeremonie<br />

informiert.<br />

Brigadier Martyn Gamble, Kdt der Inf<br />

Br 160, verlieh der schweizerischen Patrouille<br />

eine Silbermedaille. Er äusserte<br />

sich dem Patr Führer gegenüber sehr befriedigt<br />

und stellte fest, dass unsere Patr<br />

eine der schnellsten gewesen sei. Br Gamble,<br />

ein Falkland-Veteran und Kommandoangehöriger,<br />

fügte hinzu, dass er uns<br />

bei der Flussquerung beobachtet hatte,<br />

die sehr effizient, diskret und taktisch gekonnt<br />

durchgeführt worden sei.<br />

Zurück zur Ruhe<br />

Schwierige Verhandlungen auf dem Posten<br />

Checkpoint.<br />

Bild: Gautier Porot<br />

Wieder in Pyrbright Instandstellung<br />

und Abgabe des Materials an unsere britischen<br />

Freunde. Nachdem wir ausgeruht<br />

waren, verbrachten wir schöne Momente<br />

mit den Kadern der 1st Welsh Guards.<br />

Zudem hatten wir das Glück, den Windsor<br />

Palast von innen zu besuchen und den<br />

Wachtaufzug zusammen mit dem Pikettoffizier<br />

erleben zu können, danach die<br />

Schlüsselzeremonie im Tower von London<br />

vor einem Abend mit den Beefeatern<br />

(den Hütern des Towers).<br />

Fazit<br />

Dieses internationale Abenteuer hat<br />

einige Stärken und Schwächen unserer<br />

Armee offengelegt. Die folgenden Stärken<br />

konnten wir feststellen:<br />

• Technische Ausbildung, Geschwindigkeit<br />

und Gründlichkeit der Ausbildung<br />

auf allen Stufen;<br />

• Prägnant und lösungsorientiert;<br />

• Rustikale Einfachheit, auch wegen des<br />

Mangels an logistischen Mitteln;<br />

• Flexibilität, Robustheit und Polyvalenz;<br />

• Mehrsprachigkeit und multikulturelle<br />

Fähigkeiten, die das Anpassen an ein<br />

anderes Umfeld und andere Sprachen<br />

erleichtern.<br />

Herausforderungen<br />

• Dem schweizerischen Infanteristen fehlt<br />

qualitativ hochwertiges Material (die<br />

Teilnehmer CP15 haben auf ihre Kosten<br />

persönliches Material beschafft).<br />

Man muss sich hier fragen, ob die Rüstungsprogramme<br />

nicht vermehrt die Re -<br />

alität des Einsatzes im Gelände berücksichtigen<br />

sollten (Kampfrucksack, thermische<br />

Jacke, usw.), bevor man sich mit<br />

Luftpolizei beschäftigt;<br />

• Offensichtliche Mängel sind in der<br />

Kenntnis und Erfahrung für komplexe<br />

internationale Situationen festzustellen.<br />

In den Übungen in unseren WK fehlt<br />

oft ein klares und genaues aktuelles<br />

Feindbild, auch wenn es politisch etwas<br />

umstritten sein könnte. Der allgemeine<br />

Rahmen, der von unseren britischen<br />

Freunden für CP15 erarbeitet wurde,<br />

verleitet zum sinnieren (klar definierter<br />

und dargestellter Gegner, religiöse Spannungen<br />

treten in Erscheinung, die organisierte<br />

Kriminalität gehört zum Gesamtbild,<br />

usw.). Diese von unseren politischen<br />

und militärischen Stellen offenbar<br />

bewusst eingegangene fehlende<br />

taktische Realität könnte sich auf<br />

Dauer als gefährlich erweisen. Eine<br />

Gefahr, die lange genug nicht mehr als<br />

solche bezeichnet wird, kann unsichtbar<br />

werden. Nur ein klar definiertes<br />

Bedrohungsbild kann identifiziert, antizipiert,<br />

erkannt und bekämpft werden.<br />

Zum Abschluss danken wir dem Kdt<br />

Heer, dem Kdt Pz Br 1, der Abteilung<br />

Schiesswesen und Ausserdienstliche Tätigkeiten<br />

(SAT), den internationalen Beziehungen<br />

Verteidigung (IBV), der Logistikbasis<br />

der Armee (LBA), dem Eidgenössischen<br />

Departement für auswärtige Angelegenheiten<br />

(EDA) und der Bundesreisezentrale.<br />

Ihre Professionalität, ihre Geduld<br />

und ihr Können haben entscheidend<br />

zur erlangten Silbermedaille bei -<br />

getragen.<br />

■<br />

Aus dem Französischen übersetzt Sch<br />

Of spéc<br />

David Humair<br />

Dr.<br />

Base d’aide au<br />

commandement<br />

1700 Fribourg<br />

Capitaine<br />

Gautier Porot<br />

MA<br />

Pouvoir judiciaire, Canton<br />

et République de Genève<br />

1208 Genève<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

35


Einsatz und Ausbildung<br />

Über 10000 Soldaten<br />

in Schweizer Friedensförderung aktiv<br />

In festlichem Rahmen fand am 13. November der Jahresrapport des<br />

Kompetenzzentrums SWISSINT in der «Home-Base» Stans statt.<br />

Zu feiern gab es «den» zehntausendsten Soldaten im friedensfördernden<br />

Einsatz. Ein Morgen voller Highlights – und Warnungen.<br />

Karl J. Heim<br />

Als Militärbeobachter in der Westsahara<br />

im Rahmen von MINURSO: Oberst i Gst<br />

Patrick Gauchat. Bilder: VBS/Gauchat<br />

Was in den krisen- und kriegsgeschüttelten<br />

Gebieten – sei es im Kosovo oder<br />

in Bosnien, in Mali oder im Nahen Osten<br />

– den Missionen an Gefahren droht,<br />

blendete Oberst i Gst Fredy Keller als<br />

Kommandant von SWISSINT keineswegs<br />

aus. Sie reichen von tagelanger Blockade<br />

ganzer Transport-Konvois wegen schlechter<br />

Infrastruktur bis zu einer Schiesserei<br />

in einem öffentlichen Lokal der malischen<br />

Hauptstadt Bamako vom März letzten<br />

Jahres, bei welcher zwei Schweizer verletzt<br />

wurden. Überall ist dann sehr rasche, unbürokratische,<br />

unerschrockene und vor allem<br />

gut ausgerüstete Hilfe für Schweizer<br />

Peace Keeper gefordert!<br />

Unter diesen Umständen sind eine absolute<br />

Top-Ausbildung für diese verantwortungsvollen<br />

Einsätze und eine sorgfältige<br />

Rekrutierung unabdingbar. Dafür<br />

sorgen nach innen wie gegenüber schweizerischen<br />

und internationalen Ansprechpartnern<br />

die dem Kommandanten unterstellte<br />

Kommunikation sowie die vier gut<br />

dotierten und kompetenten Führungsgrundgebiete<br />

Personal, Operationen und<br />

Planung, Logistik und Finanzen.<br />

Jährlich bietet SWISSINT rund 1000<br />

Personen auf, um ungefähr 300 Funk -<br />

tionen in 18 Missionen auf vier Kontinenten<br />

ständig zu besetzen. Die Liste der<br />

aktuellen Einsatzorte und -gebiete von<br />

SWISSINT ist denn auch beeindruckend:<br />

Die grösste Notwendigkeit der aktiven<br />

Präsenz schweizerischer Peace Supporter<br />

besteht nach wie vor in Afrika (Kongo,<br />

Ghana, im noch jungen Staat Südsudan,<br />

Mali, Westsahara, Kenia und Namibia),<br />

im Nahen Osten, auf dem Balkan (Ko -<br />

sovo, Bosnien und Herzegowina) in ein -<br />

zelnen asiatischen Regionen sowie in den<br />

UNO-Hauptquartieren New York (siehe<br />

Kasten) und Wien. Tatsächlich kann<br />

die Schweiz durch die SWISSINT-Einsätze<br />

ihre Präsenz und ihr dank der vermittelnden<br />

«Guten Dienste» vergangener<br />

Jahre erworbenes gutes Image in der Welt<br />

zusätzlich optimieren.<br />

Schaltstelle TOC<br />

Das Tactical Operations Center (TOC)<br />

ist das eigentliche «Hirn von Stans»: sämtliche<br />

eingehenden Informationen sowie<br />

die Korrespondenz rund um<br />

den Globus, wo Schweizer<br />

Peace Keeper engagiert sind,<br />

laufen hier zusammen. Besonderes<br />

entscheidend: Das<br />

SWISSINT-Kommando ist<br />

jederzeit über die Sicherheitslage<br />

der Einsatz gebiete<br />

im Bild. Hinzu kommt,<br />

dass dank diesen Instrumenten<br />

die persönliche Sicherheit<br />

der Armee-Angehörigen<br />

laufend beurteilt<br />

und entsprechende Massnahmen<br />

direkt aus der<br />

Schweizer Zentrale angeordnet<br />

werden können.<br />

Anhand von hervorragendem<br />

Bild- und Videomaterial<br />

kam der Kdt in<br />

seinem Rechenschaftsbericht<br />

auf die Bereiche «Logistik<br />

und Finanzen» zu<br />

sprechen. Dabei durfte er<br />

nicht ohne Stolz erwähnen,<br />

dass aktuell rund 230 Armee-Angehörige,<br />

580 Container<br />

und 280 Einsatzfahr-<br />

36 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Einsatz und Ausbildung<br />

Gruss aus dem UNO-Hauptquartier New York<br />

Nein, er ist nicht die rechte Hand, weder<br />

Mappenträger noch persönlicher Adjutant<br />

von Generalsekretär Ban Ki Moon. Patrick<br />

Gauchat gehört als bestandener Milizof -<br />

fizier sozusagen zum SWISSINT-Inventar<br />

und wurde am Rapport vom 13.November<br />

2<strong>01</strong>5 in Stans für seine zahlreichen anspruchsvollen<br />

und teilweise auch gefährlichen<br />

Einsätze zugunsten der friedenserhaltenden<br />

und -unterstützenden Missionen<br />

geehrt. Aktuell ist er an keinem geringeren<br />

Ort engagiert als im Glaspalast am<br />

East River in Manhattan, dem Uno-Hauptquartier<br />

in New York.<br />

Gauchat arbeitet dort im Office of Ope -<br />

rations und ist verantwortlich dafür, den<br />

Missionen Ratschläge sowie die notwendige<br />

strategische, politische und operative<br />

Unterstützung zu liefern. Seit rund zwei<br />

Jahren macht er diesen hoch interessanten<br />

Job.<br />

Reiche Vergangenheit<br />

als Peace Keeper<br />

Zuvor war der Generalstabsoberst in vielen<br />

Einsätzen rund um den Globus für die<br />

SWISSINT unterwegs, u.a. in der Westsahara<br />

und im Kosovo. Nun schlägt sein berufliches<br />

Herz dort, wo auch das Herz der<br />

UNO ist. Die beiden Hauptabteilungen<br />

«Operationen» und «Militärische Angelegenheiten»<br />

des Department of Peace<br />

Keeping Operations zählen rund 104 detachierte<br />

Offiziere in New York, sie stehen<br />

unter dem Kommando eines Dreisterne -<br />

generals. Der gebietet aktuell über zwei<br />

Zweisterngenerale, neun Obersten (worunter<br />

Gauchat) und 92 Oberstleutnants. Sie<br />

stammen aus diversen UNO-Mitgliedstaaten,<br />

wobei diese Herkunftsländer garantieren<br />

müssen, dass der betreffende Offizier<br />

nicht strafrechtlich wegen Kriegsverbrechen<br />

oder Verletzung des humanitären<br />

Völkerrechts verfolgt wird.<br />

Direktinformation<br />

für den Sicherheitsrat<br />

Die UNO bildet integrierte Teams für verschiedene<br />

Missionen, worin Gauchat den<br />

militärischen Teil der Organisation vertritt.<br />

Dabei handelt es sich um Einsätze im<br />

Mitt leren Osten und in Asien. Es sind dies<br />

UNTSO (Mittlerer Osten), UNIFIL (Libanon),<br />

UNDOF (Syrien-Golan), MINURSO (West -<br />

sahara) sowie UNMOGIP (Indien-Pakistan).<br />

Eine Kernaufgabe von Gauchat besteht in<br />

der engen Mit-Erarbeitung der berühmten<br />

Rapporte an den Sicherheitsrat; dabei gilt<br />

es beispielsweise, die operativen Kapa -<br />

zitäten zu kontrollieren und festzustellen,<br />

ob die mandatierten Aufgaben mit den gesprochenen<br />

– respektive tatsächlich vorhandenen<br />

– personellen und weiteren Mitteln<br />

überhaupt ausgeführt werden können.<br />

Der Freiburger Gauchat ist von der gross -<br />

artigen Arbeit der UNO überzeugt. Über die<br />

Effizienz lässt sich aber auch in seiner Beurteilung<br />

trefflich streiten, da die UNO ja<br />

Oberst i Gst Patrick Gauchat<br />

eine primär politische, nicht technische<br />

Organisation ist. Sie bleibt aber der beste<br />

Garant, dass für jeden Krisenherd in der<br />

Welt die unermüdlichen Bemühungen um<br />

etwas mehr Frieden oberste Priorität haben.<br />

Gauchat hat, wie es scheint, darin<br />

seine ultimative militärische Mission gefunden.<br />

Mit Oberst i Gst Patrick Gauchat<br />

sprach Oberstlt K. J. Heim<br />

zeuge im Kosovo vor Ort sind – ein wahrlich<br />

stattliches Arsenal! Es ist aber nötig,<br />

damit dem Schweizer Kontingent<br />

ob liegende Aufträge im Rahmen des jeweili<br />

gen Mandats mit den erforderlichen<br />

Mitteln unverzüglich erfüllt werden können.<br />

Finanziell schlagen die Einsätze der<br />

Schweizer Peace Keeper weltweit samt<br />

der ganzen Organisation der Zentrale in<br />

Stans mit rund 66 Mio. CHF jährlich zu<br />

Buche.<br />

«Der» 10000. Soldat:<br />

zwei Frauen und drei Männer<br />

In aufwändiger Inszenierung, beinahe<br />

schon an eine US-Wahlkampfveranstaltung<br />

erinnernd, kam visuell und mechanisch<br />

der Höhepunkt des Rapportes daher:<br />

die Feier «des» 10000 rekrutierten<br />

und erfolgreich eingestellten Peace Keepers.<br />

Zuvor hatte Div Jean-Marc Halter,<br />

Chef Führungsstab der Armee, die Wichtigkeit<br />

einheitlicher Führung betont, da<br />

sich die Welt instabiler und unsicherer<br />

denn je präsentiert, wie er richtigerweise<br />

und fast prophetisch angesichts der gleichentags<br />

im Zentrum von Paris verübten<br />

Terroranschläge mit weit über 100 Toten<br />

festhielt! Halter zerstreute im Weiteren<br />

allfällige Bedenken, wonach die derzeit<br />

prekären Finanzen der Armee auch den<br />

Bereich der SWISSINT-Einsätze beschneiden<br />

könnten.<br />

In Gestalt von zwei Frauen und drei<br />

Männern betraten die fünf jüngst ausgebildeten<br />

Peace Keeper im beglückwünschenden<br />

Goldregen die Bühne, um den<br />

10000. SWISSINT-Angehörigen zu sym -<br />

bolisieren. Mit ihren diversen Berufen und<br />

der begleitenden Praxiserfahrung, welche<br />

den fünf jungen Menschen eine optimale<br />

Ausbildung im Rahmen der SWISS INT-<br />

Rekrutierung ermöglichten, zeigten sie<br />

nicht nur die Diversität der logistischen<br />

und weiteren Einsätze auf; sie wiesen damit<br />

ganz klar den Blick in die Zukunft –<br />

eine Zukunft, welche politisch die Schweizer<br />

Peace-Supporting-Aufgaben je länger<br />

desto unentbehrlicher macht.<br />

Angesichts des hohen Niveaus der einzelnen<br />

Leistungsträger vor Ort und der effizienten<br />

Organisation in Stans wurde damit<br />

ein Zeichen des festen Willens der<br />

Schweiz gesetzt, die Welt – wenigstens<br />

langfristig – durch die anspruchsvollen<br />

SWISSINT-Einsätze ein Stück weit sicherer<br />

und friedlicher zu machen. Und zwar<br />

im sprichwörtlichen Sinne des steten<br />

Trop fens, der den Stein höhlt und damit<br />

für die geschundene, verletzte Zivilbevölkerung<br />

vor Ort neue Hoffnungen zulässt.<br />

Also für jene, die es in fast jedem Konflikt<br />

zuerst und mit aller Härte trifft. ■<br />

Oberstlt<br />

Karl J. Heim<br />

Think Tank HKA<br />

lic. iur. Executive MBA FH<br />

Rechtsdozent<br />

41<strong>02</strong> Binningen<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

37


Berner Fachhochschule:<br />

Weiterbildungen für den Ernstfall<br />

Wirtschaftsnotiz<br />

«Der Erwerb und Erhalt von<br />

Fertigkeiten benötigt Zeit. Wenn<br />

die zur Verfügung gestellten Zeitfenster<br />

limitiert sind, dann bleibt<br />

nichts anderes übrig, als diese Zeit<br />

mittels einer gezielten, priorisierten<br />

und gut organisierten Ausbildung<br />

so effizient wie möglich zu<br />

nutzen.» KKdt Dominique Andrey,<br />

<strong>ASMZ</strong> 2<strong>01</strong>2.<br />

Die Berner Fachhochschule<br />

Technik und Informatik hat nach<br />

diesem Leitsatz ein Baukastensystem<br />

mit in sich abgeschlossener<br />

und einheitlicher Module entwickelt,<br />

das eine gezielte Ausbildung<br />

nach beruflichen oder persönlichen<br />

Anforderungen und<br />

Prio ritäten ermöglicht. Alle Module<br />

sind einheitlich gross (12<br />

ECTS-Punkte) und dauern einheitlich<br />

lang (1 Semester). Die<br />

Module starten jeweils in Woche<br />

17 und 43. Ein Masterstudium<br />

umfasst vier Module und eine<br />

Abschlussarbeit. Die Reihenfolge<br />

der Module ist frei wählbar und<br />

diese können interdisziplinär zusammengestellt<br />

werden, unabhän -<br />

gig vom spezifischen Titel des Abschlusses.<br />

Unterbruchs-Se mes ter<br />

für berufliche oder private Projekte<br />

sind jederzeit möglich. Die Modulwahl<br />

für die Semester kann<br />

fortlaufend erfolgen – dadurch<br />

ist das Studium zeitnah anpassbar.<br />

Alle Module beinhalten eine<br />

von Teilnehmenden selbst definierte<br />

Fallstudie, die den Transfer<br />

zwischen Theorie und praktischer<br />

Anwendung im eigenen Umfeld<br />

garantieren.<br />

Thematisch ist die Weiterbildung<br />

auf drei optimal aufeinander<br />

abgestimmte Bereiche mit Master-<br />

Abschlüssen (MAS, EMBA) spezialisiert:<br />

• Informatik<br />

• Management<br />

• Medizintechnik und Medizininformatik.<br />

Themenschwerpunkte in der<br />

Informatik sind u.a. moderne IT-<br />

Konzepte wie Cloud Computing,<br />

Big Data, Business Intelligence,<br />

IT-Management und IT-Security.<br />

Letzteres umfasst beispielsweise<br />

den gesamten Aufbau der IT-<br />

Kommunikations-Infrastruktur<br />

vom Corporate Network bis zum<br />

Security Incident Management<br />

für gefährdete Unternehmen.<br />

Management-Themen umfassen<br />

grundlegende Module wie Führung<br />

und Change Management,<br />

aber auch Themen, die sich an erfahrene<br />

Führungspersonen richten<br />

wie International Business<br />

Development und Strategische<br />

Unternehmensführung. Zu jedem<br />

Studium gehören Aufenthalte in<br />

China, Indien, USA und Europa.<br />

Die Lehrgänge richten sich an<br />

Absolventen von Fachhochschulen<br />

und der höheren Berufsbildung<br />

mit technischem Hintergrund.<br />

Detaillierte Informationen<br />

und Infoveranstaltungen:<br />

ti.bfh.ch/weiterbildung


Wir schaffen die Voraussetzungen<br />

für den Erfolg!<br />

Getreu dem Motto seines Leitbildes führte der Lehrverband Logistik<br />

(LVb Log) unter der Leitung seines Kommandanten, Brigadier Guy Vallat,<br />

am 20. November im Kultur- und Kongresszentrum Thun seinen Jahres -<br />

rapport durch. Insgesamt nahmen 550 Personen am Rapport teil:<br />

Mitarbeitende des LVb Log, abkommandiertes Berufspersonal, MILAKund<br />

BUSA-Absolventen, Kommandanten der Formationen, der Milizstab<br />

sowie Gäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft.<br />

Einsatz und Ausbildung<br />

Peter Schneider*<br />

In seiner einleitenden Lagebeurteilung<br />

hielt Br Vallat fest, dass in näherer Zukunft<br />

wahrscheinlich Terrorismus, Cyber-Attacken<br />

und Natur- sowie technologische<br />

Katastrophen unsere Hauptbedrohungen<br />

bleiben werden. Sie weisen eine hohe Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

auf, sie kommen<br />

zumeist überraschend und haben grosse<br />

Auswirkungen.<br />

«Wir müssen dazu in der Lage sein, zu<br />

helfen, zu schützen und zu kämpfen und<br />

dazu in einem Raum oder in einem Operationstheater:<br />

• Die zivilen Behörden bei Natur- oder<br />

technologisch bedingten Katastrophen<br />

mit militärischen Verbänden unterstützen;<br />

• Mit Aktionen von militärischen Verbänden,<br />

bei zunehmenden Sicherheitsbedürfnissen<br />

der zivilen Behörden,<br />

den Schutz kritischer Infrastrukturen<br />

oder schutzwürdiger Objekte sicherstellen;<br />

• Bereit sein, bei Bedrohungen der ter -<br />

ritorialen Integrität mit einer massgeschneiderten<br />

Reaktion den Kampf gegen<br />

den Gegner aufzunehmen.<br />

Je nach Lage können alle drei Aktionen<br />

gleichzeitig erforderlich sein. So können<br />

Verbände in der Operationssphäre Boden<br />

einen terrestrischen Vorstoss abwehren,<br />

während andere Verbände die zivilen Behörden<br />

bei Schutzaufgaben unterstützen<br />

und zeitgleich Katastrophenhilfe geleistet<br />

wird.<br />

Der Einsatz steht an erster Stelle. Sie<br />

beherrschen Ihre Fachbereiche, Sie ver fü -<br />

gen über sehr hohe Fachkenntnisse; diese<br />

jedoch müssen sich nach den operationellen<br />

Aspekten richten. Unsere Schlüs -<br />

selkompe tenz ist, fähig zu sein, in einer<br />

Brigadier Guy Vallat, Kdt des<br />

Lehrverbandes Logistik.<br />

Bilder: Kdo LVb Log<br />

Der Kdt hat für den LVb Log zusammenfassend<br />

angeordnet:<br />

• Er stellt Soldaten und Kader der Logistik-<br />

und Sanitätstruppen, welche<br />

fähig sind, ihre Fachkompetenz und<br />

Führungsverantwortung ab dem 1. WK<br />

wahrzunehmen sowie Soldaten, Kader<br />

und Formationen der Logistik- und<br />

Sanitätstruppen, welche in der Lage<br />

sind, ihre Fähigkeiten im Einsatz zu<br />

erbringen, zur Verfügung;<br />

• Er unterstützt die LBA bei der Defini -<br />

tion der Doktrin der Logistik und der<br />

Sanitätstruppen;<br />

• Er trägt aktiv zur Erarbeitung der Ausbildungsprogramme<br />

und -Inhalte bei;<br />

• Er führt die FDT der ihm unterstellten<br />

Einheiten durch;<br />

• Er kooperiert im Bereich der Planung,<br />

Beschaffung, Einführung und Liquidation<br />

von Material und Systemen;<br />

• Er stellt den Nachwuchs und die Weiterausbildung<br />

seiner zivilen und militärischen<br />

Mitarbeiter sicher.<br />

Dr. med. Hermann Oberli<br />

sprach über seine Erfahrungen<br />

bei Katastrophen und im Krieg.<br />

Divisionär Daniel Baumgartner,<br />

zugeteilter Höherer Stabs -<br />

offizier/WEA Ausbildung.<br />

Krise, einem chaotischen und gefährlichen<br />

Umfeld zu handeln. Ich verlange<br />

von Ihnen, die operationellen und taktischen<br />

Aspekte in der Ausbildung zu verbessern<br />

sowohl in der Basis- als auch in<br />

der Einsatzlogistik.»<br />

Gastreferenten<br />

Marc Jost, Grossratspräsident des Kantons<br />

Bern überbrachte die Grussbotschaft<br />

der kantonalen Behörden.<br />

Der zugeteilte Höhere Stabsoffizier/<br />

WEA Ausbildung, Div Daniel Baumgartner,<br />

unterstrich die Bedeutung der<br />

WEA. Die Ausbildung muss die Grundlage<br />

für erfolgreiche Einsätze darstellen;<br />

wesentlich sind dabei Produkte für die<br />

guten AdA, nicht Lösungen für diejenigen,<br />

die nicht wollen.<br />

In einem beachteten Referat stellte<br />

Dr. med. Hermann Oberli seine reichen<br />

Erfahrungen zum Thema «Logistik, eines<br />

der ersten Opfer der Katastrophe und des<br />

Krieges, Stationen eines Chirurgen» dar.<br />

Er ergänzte damit praktisch und konkret<br />

viele Aussagen seiner Vorredner.<br />

Das Spiel der Musik RS 16/2 unter der<br />

Leitung von Oblt Hasler war für den schönen<br />

musikalischen Rahmen besorgt. ■<br />

* Oberst i Gst, Chefredaktor <strong>ASMZ</strong> 2<strong>01</strong>2–2<strong>01</strong>5,<br />

Lohn-Ammannsegg<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

39


Einsatz und Ausbildung<br />

Militärische Sicherheit<br />

in unsicheren Zeiten<br />

Von Unsicherheit war viel die Rede und zu spüren, – ausser in der souveränen<br />

und behutsamen Manier, womit Interimskommandant Oberst i Gst Christophe<br />

Schalbetter am 19. November in Frauenfeld den Jahresrapport der Militärischen<br />

Sicherheit leitete. Er vermittelte trotz allem entschlossene Zuversicht.<br />

Eugen Thomann, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Noch keine Woche zurück lag der Massenmord<br />

von Paris, wo nach ruhigeren<br />

Jahren in Europa wieder blinde Gewalt<br />

gegen Zivilpersonen wütete – und die Armee<br />

zum Verstärken der Polizei auf den<br />

Plan rief. So wächst Unsicherheit und nähert<br />

sie sich unseren Grenzen. Neben Attentaten,<br />

wovon eines in Mali zwei Schweizer<br />

im internationalen Einsatz verletzte,<br />

gehört die unabsehbare Fluchtwelle ins<br />

Bild, die neue Zäune und Mauern selbst<br />

innerhalb des «Schengen»-Raumes emporwachsen<br />

lässt.<br />

Oberst i Gst Christophe Schalbetter,<br />

Interims kommandant der Mil Sich<br />

bis 31.12.2<strong>01</strong>5.<br />

Bild: VBS<br />

In den Reihen der Militärischen Sicherheit<br />

(Mil Sich) selber verbreiteten zwei Ereignisse<br />

Unsicherheit: Dem plötzlich von<br />

der Bildfläche verschwundenen Kommandanten<br />

der Mil Sich, Brigadier Beat Eberle<br />

(siehe Kasten), entbot am Jahresrapport<br />

der Chef des Führungsstabes der Armee<br />

(FSTA), Divisionär Jean-Marc Halter,<br />

freundlichen Dank, Anerkennung und<br />

gute Wünsche. – Kraft eines «politischen<br />

Entscheides» – man könnte das auch einen<br />

Überraschungscoup des VBS nennen –<br />

büsst die Mil Sich bei der Weiterentwicklung<br />

der Armee einen wichtigen Milizverband<br />

ein, das «Schutzdetachement Bundesrat».<br />

– Wie gerne würde man anfügen, das<br />

VBS habe die Schäden wenigstens durch<br />

angemessene Kommunikation begrenzt!<br />

Gründe für Zuversicht<br />

«Abgesetzt»? – nein:<br />

einvernehmlich ausgeschieden<br />

Brigadier Beat Eberle bestätigte auf Anfrage<br />

die vom Chef FSTA zitierte Absprache,<br />

öffentlich nicht von den Umständen<br />

und Hintergründen zu reden. Zum<br />

Glück erübrigen sich Spekulationen, wie<br />

schwer das Schweigen einem plötzlich<br />

abgehalfterten Kommandanten fallen<br />

muss, da es ihn ins Zwielicht rücken<br />

könnte. Denn die Verlautbarungen sprechen<br />

für sich – und für ihn: Am 25. Ok -<br />

tober berichtete eine mit dem Innenleben<br />

des VBS vertraute Journalistin unwidersprochen,<br />

der Bundesrat habe<br />

den «obersten Militärpolizisten … abgesetzt».<br />

Am 19. November tat der Chef<br />

FSTA kund: Einvernehmliche Auflösung<br />

des Dienstverhältnisses auf Ende 2<strong>01</strong>5.<br />

Dazwischen musste der Bund als Dienstherr<br />

offensichtlich zurückkrebsen, – wohl<br />

kaum aus Mitleid, aber sicher auf Kosten<br />

des Steuerzahlers.<br />

ET<br />

Viele Gäste bekundeten durch ihr<br />

Erscheinen ihre Verbundenheit mit der<br />

Mil Sich. Neben Höheren und einfachen<br />

Stabsoffizieren mit dem Chef FSTA an<br />

der Spitze zählten zivile Polizeikommandanten<br />

dazu, selbst aus dem nahen Ausland.<br />

Der thurgauische, Oberst Hans Baltensperger,<br />

begleitete die Vorsteherin des<br />

Departementes für Justiz und Sicherheit,<br />

Regierungsrätin Cornelia Komposch. In<br />

ihrem Grusswort bekannte sie sich zu einer<br />

starken Mil Sich, zu enger Zusammenarbeit<br />

in der Ausbildung und klarer Rollenverteilung.<br />

Mit einem eindrücklichen Leistungsausweis<br />

der Berufsformationen und Milizverbände<br />

wartete Interimskommandant<br />

Schalbetter in seinem Rückblick auf die<br />

statistisch bereits erfassten ersten neun<br />

Monate des ablaufenden Jahres auf: 161<br />

Sicherheitstransporte zeugen von einer<br />

speziellen Fähigkeit der Mil Sich. Im Objektschutz<br />

leistete sie 56 Mannjahre zugunsten<br />

der Botschaftsbewachung AMBA<br />

CENTRO, schirmte sie fünf empfind -<br />

liche militärische Einrichtungen. 550<br />

Wachtkontrollen fanden statt. Dass ihr<br />

Ergebnis 111 Nachkontrollen rief, weckt<br />

ebenso Bedenken wie die durchschnittlich<br />

Woche für Woche verzeichneten 13<br />

militärischen Verkehrsunfälle, die drei Tote<br />

und 55 Verletzte kosteten. Aufmerksamkeit<br />

gebührt nicht weniger als 90 Unfällen<br />

anderer Art, wovon sich 22 im Kosovo<br />

ereigneten, und im Zusammenhang mit<br />

Waffen und Munition 242 «Zwischenfällen»<br />

– darunter versteht man Diebstahl,<br />

Verlust oder Irreführung der Rechtspflege;<br />

18 vergessene Waffen landeten bei der<br />

SBB Transport-Polizei. Im Drogenbereich<br />

kamen 546 Fälle von Konsum oder Besitz<br />

zusammen, jedoch – warum auch immer<br />

– kein Fall von Handel.<br />

54 Angehörige ordnete die Mil Sich<br />

zu internationalen Einsätzen ab, darunter<br />

einen «Force Provost Marshal», der die Polizei<br />

der KFOR im Kosovo leitete. – Erstmals<br />

fand in der Schweiz ein internationales<br />

Militärpolizeipanel statt; die Militärpolizeiregion<br />

3 veranstaltete es im Rahmen<br />

der Partnerschaft für den Frieden der<br />

NATO mit 58 Teilnehmern aus 15 Na -<br />

tionen.<br />

Herzliche Willkommensgrüsse galten<br />

Brigadier Hans Schatzmann, der inzwischen<br />

seit dem 1. Januar 2<strong>01</strong>6 die Mil Sich<br />

führt. In einer kurzen Ansprache stellte er<br />

sich vor, betonte er den Vorrang der Würde<br />

vor der Bürde und rühmte er die bisherigen<br />

Erfahrungen mit einer professionell<br />

wirkenden Mil Sich.<br />

■<br />

40 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


SOG Vorstand<br />

«Die grösste Gefahr liegt<br />

im Moment des Sieges»<br />

Das Zitat von Napoleon ist ein perfektes Bild für die Lage, in der sich<br />

die Armee zu Beginn dieses Jahres 2<strong>01</strong>6 befindet. Ein entscheidender<br />

Schritt zu ihrer notwendigen Modernisierung hin ist zwar gemacht,<br />

doch es bleibt noch vieles zu tun, und der Teufel steckt bekanntlich<br />

im Detail.<br />

Br Denis Froidevaux, Präsident SOG<br />

Bevor ich eine kurze<br />

Bilanz über das vergangene<br />

Jahr ziehe, möchte<br />

ich mich bei den Vorstandsmitgliedern<br />

und<br />

den Vorständen der kantonalen<br />

Offiziersgesellschaften<br />

und der Fach-<br />

Offiziersgesellschaften für die geleistete<br />

Arbeit bedanken. Die SOG ist und wird<br />

auch in Zukunft die glaubwürdigste, die<br />

aktivste, die engagierteste, und daher<br />

auch die am schärfsten kritisierte Milizorganisation<br />

sein. Als Beweis für unsere<br />

Glaubwürdigkeit werte ich unsere<br />

in der ganzen Schweiz verstärkte Medienpräsenz.<br />

2<strong>01</strong>5 genoss die SOG so viel<br />

Aufmerksamkeit wie nie zuvor. In diesem<br />

Sinn war auch der Rütlirapport 2<strong>01</strong>5 ein<br />

durchschlagender Erfolg. Hinsichtlich unserer<br />

Handlungsfähigkeit haben wir zugegebenermassen<br />

das Limit erreicht. Sowohl<br />

der Präsident, das Generalsekretariat als<br />

auch ein Teil des Vorstandes waren weit<br />

über den vereinbarten Umfang hinaus engagiert.<br />

Nun werden wir uns fragen müssen,<br />

welche Massnahmen für die Einhaltung<br />

eines zentralen Führungsprinzips,<br />

nämlich der Durchhaltefähigkeit, zu ergreifen<br />

sind.<br />

Bezüglich der behandelten Dossiers<br />

werde ich mich auf zwei aktuelle Themen<br />

beschränken: auf die WEA und die Wehrpflicht.<br />

WEA<br />

Das Modell, das vom Parlament verabschiedet<br />

werden soll, entspricht in fast allen<br />

Punkten dem von der SOG angepassten<br />

und vorgeschlagenen Modell mit den<br />

zentralen Eckwerten eines Sollbestands<br />

von 100000 Angehörigen, einem Budget<br />

von 5 Mrd. CH, und sechs WK zu je drei<br />

Wochen.<br />

Das bedeutet also, dass sich unsere harte<br />

und gründliche Arbeit ausgezahlt hat.<br />

In Zukunft ist und bleibt das strategische<br />

Feld in diesem Dossier das Parlament.<br />

Wir werden unsere Überzeugungsarbeit<br />

hier also fortsetzen. Der Kampf ist jedoch<br />

nicht ganz vorbei, denn wir haben noch<br />

zwei bedeutende Hindernisse vor uns,<br />

nämlich den definitiven Entscheid des<br />

Ständerats über die Finanzierung (und<br />

die Anzahl WK) und das Risiko eines Referendums.<br />

Dieses eventuelle Referendum<br />

könnte einerseits von Nostalgikern ergriffen<br />

werden, die in einer nicht mehr existierenden<br />

Welt (der des Kalten Krieges)<br />

gefangen sind, oder andererseits von Kreisen,<br />

die an eine noch nicht existierende<br />

Welt glauben (die des Null-Risikos und<br />

des ewigen Friedens). Welch ungewöhnliche<br />

Interessenpaarung! Möge der gesunde<br />

Menschenverstand siegen und das<br />

WEA-Projekt rasch vorwärts kommen!<br />

Eines ist gewiss: Die SOG wird dieses Referendum<br />

zum momentanen Zeitpunkt<br />

in keiner Weise unterstützen.<br />

Wehrpflicht<br />

Auch hier hat sich die SOG im Rahmen<br />

einer vom Bundesrat eingesetzten<br />

Arbeitsgruppe stark engagiert. Wir mussten<br />

uns gegenüber den digitalen Technokraten,<br />

die die Realität monatelang verneinten,<br />

mit grossem Opfergeist für die<br />

Anerkennung der Tatsache einsetzen, dass<br />

es vor einer Reform der Wehrpflicht klug<br />

wäre, erst einmal die Art und Weise ihres<br />

gegenwärtigen Funktionierens zu überprüfen.<br />

Und hier liegt, strategisch betrachtet,<br />

der Hund begraben. Der Bundesrat<br />

wäre besser beraten gewesen, das gegenwärtige<br />

und kurzfristige Funktionieren zu<br />

überprüfen, als eine Reflexion über einen<br />

Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren anzustossen!<br />

Wie immer und immer wieder gesagt<br />

wurde, ist die Umsetzbarkeit der WEA<br />

hinsichtlich des Bestandes aufgrund der<br />

grosszügigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Artikel 1 des Zivildienstgesetzes gefährdet.<br />

Im Klartext heisst das: Mit 6000<br />

gutgeheissenen Zivildienstgesuchen pro<br />

Jahr fehlen der Armee jährlich zwischen<br />

1000 und 1500 Soldaten, anders ausgedrückt<br />

1,5 bis 2 ganze Bataillone! Kurz:<br />

das Worst-Case-Szenario. Man stelle sich<br />

vor: Wir haben erfolgreich (vorbehaltlich<br />

des Entscheides des Ständerats) dafür gekämpft,<br />

ein Budget von 5 Mrd. CHF für<br />

die Armee zu erhalten – doch jetzt könnten<br />

wir vielleicht gezwungen sein, schon<br />

vor dem Start der WEA eine Anpassung<br />

des Modells aufgrund unzureichenden<br />

Personalbestands vorzunehmen. Das ist<br />

schlichtweg inakzeptabel. Die SOG fordert<br />

vom Bundesrat einen umfassenden<br />

Bericht über dieses Dossier und eine klare<br />

Antwort auf eine einfache Frage: Ist die<br />

WEA umsetzbar mit einem Bestand von<br />

6000 Zivildienstleistenden pro Jahr? Ein<br />

solcher Bericht ist die Voraussetzung für<br />

jeden weiteren Bericht über die Entwicklung<br />

der Wehrpflicht.<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>6 setzen wir den Schwerpunkt<br />

unseres Einsatzes also auf diese<br />

zwei Dossiers. Das Programm der SOG<br />

beschränkt sich aber nicht nur auf diese<br />

zwei strategischen Themen. Wir werden<br />

uns zudem auch für die folgenden Themen<br />

einsetzen:<br />

• Referendum zum ND-Gesetz;<br />

• Vernehmlassung zum sicherheitspolitischen<br />

Bericht 2<strong>01</strong>6;<br />

• Bericht zum Bevölkerungs- und Zivilschutz<br />

2<strong>01</strong>5+;<br />

• Strukturen und zukünftige Durchhaltefähigkeit<br />

der SOG.<br />

Zu guter Letzt wünsche ich Ihnen allen<br />

noch ein ausgezeichnetes Jahr 2<strong>01</strong>6,<br />

geprägt von Frieden, Gelassenheit und<br />

vor allem Sicherheit – sie ist ein Gut, das<br />

man sich jeden Tag verdienen muss. Es<br />

lebe die Schweizerische Offiziersgesellschaft!<br />

■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

41


Wirtschaft/Rüstung<br />

Rüstungsbeschaffung – kürzere Abläufe?<br />

Die Beschaffung von Rüstungsgütern folgt einem genau definierten<br />

Prozess. Dessen Dauer wird allgemein als zu lang empfunden.<br />

Neue Ansätze sollen erstmals praktisch erprobt werden. Die Umsetzung<br />

wirft jedoch Fragen auf. Es fehlt namentlich an einer strategischpolitischen<br />

Gesamtsicht – und am Mut, diese einzufordern.<br />

Peter Müller, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Werden neue Rüstungsgüter an die<br />

Truppe ausgeliefert, so sind sich wohl die<br />

wenigsten Angehörigen der Armee bewusst,<br />

welchen Beschaffungsprozess das<br />

betreffende Gut vorher durchlaufen hat.<br />

Manchmal beschleicht möglicherweise<br />

die Ungewissheit den Nutzer, ob da wirklich<br />

die neueste Techno lo -<br />

gie berücksichtigt wurde.<br />

Offen bleibt gelegentlich die<br />

Frage, ob die Leistung den<br />

Preis rechtfertigt. Und bisweilen<br />

ärgert man sich möglicherweise<br />

über die vermeintlich<br />

mangelhafte Bedienerfreundlichkeit.<br />

Einig<br />

sind sich jedoch fast alle:<br />

Der Beschaffungsprozess dauert (zu) lange.<br />

Dieser Vorwurf taucht seit vielen Jahren<br />

immer wieder auf. Bisher ist es nicht<br />

gelungen, namhafte Vereinfachungen am<br />

bestehenden Ablauf vorzunehmen – oder<br />

man fürchtete die möglichen Konsequenzen<br />

und liess es deshalb unversucht bleiben.<br />

Genau definierte<br />

Beschaffungsschritte<br />

42 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

«Jeder will seinen Hintern retten.<br />

Man will sich nicht blamieren.<br />

Schon gar nicht die Regierung.»<br />

Dr. Aubrey de Grey, Britischer Forscher<br />

Die Beschaffung neuer Rüstungsgüter<br />

folgt einem genau definierten Prozess,<br />

welcher grundsätzlich akribisch einzuhalten<br />

ist (siehe Abbildung). Einzig bei geringen<br />

Beträgen, Ersatz- oder Nachbeschaffungen<br />

kann davon partiell abgewichen<br />

werden. Dieser Prozess hat sich in<br />

der Vergangenheit unbestreitbar bewährt.<br />

Insbesondere in Anbetracht des raschen<br />

technologischen Wandels, des hohen Kostendrucks,<br />

der verschiedenen Sparpakete,<br />

des Personalabbaus und der fehlenden Planungssicherheit<br />

stiess der Beschaffungsablauf<br />

indessen an offensichtliche Grenzen.<br />

Von der lang- und mittelfristigen Planung<br />

bis zum Abschluss der Auslieferung<br />

eines Gutes an die Truppe können locker<br />

zehn und mehr Jahre verstreichen. Überlagert<br />

wird der ganze Prozess von den<br />

Vorschriften des nationalen und internationalen<br />

öffentlichen Beschaffungsrechts,<br />

welches namentlich den Wettbewerb stärken<br />

sowie die Gleichbehandlung aller Anbieter<br />

sicherstellen will. Und grundsätzlich<br />

folgen sich die einzelnen Beschaffungsschritte<br />

streng sequenziell; paral -<br />

leles Arbeiten war bisher aus Risikogründen<br />

verpönt. Erfolgen während dieses<br />

mehrjährigen Beschaffungsprozesses politische<br />

Eingriffe (z.B. Sparprogramme,<br />

Armeereformen), so sind kurzfristig kaum<br />

adäquate Anpassungen möglich.<br />

RP 15plus:<br />

Beschleunigungsansätze<br />

Nach dem unvermittelten Abgang<br />

des früheren Rüstungschefs (Ulrich Appenzeller),<br />

startete der Departementschef<br />

(Ueli Maurer) im Frühjahr 2<strong>01</strong>4 das Projekt<br />

«Aurora», um unter anderem den Beschaffungsprozess<br />

zu optimieren. Mit dem<br />

zusätzlichen Rüstungsprogramm 2<strong>01</strong>5<br />

(RP 15plus) werden erstmals Ansätze zu<br />

einer Beschleunigung des Beschaffungsablaufs<br />

umgesetzt: Namentlich soll in zwei<br />

Fällen die Erarbeitung der notwendigen<br />

Projektschritte und die politische Behandlung<br />

der Vorhaben teilweise gleichzeitig erfolgen.<br />

Die einzelnen Prozessschritte bleiben<br />

jedoch grundsätzlich unverändert.<br />

Bei der Nutzungsverlängerung des 35-<br />

mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystems<br />

wird ferner auf praktische Versuche sowie<br />

deren Auswertung verzichtet und der<br />

Zeitplan straffer als üblich ausgelegt. Da<br />

es sich um eine Folgebeschaffung handelt,<br />

ist dieser Schritt an sich logisch. Bei<br />

der Werterhaltung des Duro I besteht der<br />

neue Überrollschutz zum Mannschaftsaufbau<br />

erst als Konzept; es fehlen der<br />

Prototyp und entsprechende Erfahrungs -<br />

werte. Bei beiden Beschaffungsvorhaben<br />

steigt damit gemäss Rüstungsbotschaft sowohl<br />

das technische wie auch das kommerzielle<br />

Risiko auf «mittel».<br />

Interessanterweise wird<br />

das dritte Beschaffungsvorhaben<br />

im RP 15plus, nämlich<br />

die Nachbeschaffung<br />

von Munition und die Revision<br />

der Handgranate 85,<br />

weiterhin nach ordentlichem<br />

Beschaffungsablauf<br />

aufgegleist. Gerade bei diesem<br />

unproblematischen und<br />

nicht zeitkritischen Projekt wäre der beschleunigte<br />

Beschaffungsablauf (als Prototyp)<br />

am naheliegendsten. Weitgehend analog<br />

verhält es sich mit dem vierten Vorhaben,<br />

dem Ersatz von Komponenten der<br />

mobilen Kommunikation (1.Beschaffungsschritt).<br />

Das insgesamt gewählte Vorgehen<br />

macht deutlich: Die Beschleunigung<br />

erfolgt eigentlich widerwillig, weil damit<br />

das Risiko steigt. Beschleunigung soll vermutlich<br />

nicht zum Standard werden, sondern<br />

nur dann zum Einsatz kommen,<br />

wenn es zeitlich (und politisch) «brennt».<br />

Der Druck des Parlaments, ein RP15plus<br />

aufzulegen, war offenbar gross genug.<br />

Unerwünscht:<br />

Beschaffungsrisiken<br />

Die Eidg. Rüstungskommission unterbreitete<br />

schon vor mehreren Jahren zuhanden<br />

des Departementschefs einen Vorschlag,<br />

wie der Beschaffungsablauf beschleunigt<br />

werden könnte. Ein Schwerpunkt<br />

ihrer Empfehlungen lag auf der<br />

Neudefinition der Beschaffungsreife, indem<br />

diese flexibler gehandhabt werden<br />

sollte. Damit änderte sich zwar das Risikobild,<br />

aber der Prozess würde flexibler<br />

sowie rascher.


Wirtschaft/Rüstung<br />

Risiken sind in der Verwaltung erfahrungsgemäss<br />

unerwünscht: Es drohen<br />

schlechte Qualifikationen, fehlende Leistungsprämien<br />

und korrumpierte Aufstiegschancen.<br />

Vor allem aber suchen die politischen<br />

Vorgesetzten (namentlich auch das<br />

Parlament) postwendend nach den Schuldigen:<br />

Es folgen sofort Vorstösse und Weisungen,<br />

um einen Einzelfall zu optimieren<br />

und 99 andere zu bremsen. Gefragt wäre<br />

eine Risikokultur mit entsprechender Fehlertoleranz.<br />

Der britische Forscher Aubrey<br />

de Grey hat dieses Dilemma in anderem<br />

Zusammenhang treffend auf den Punkt<br />

gebracht (siehe Zitat). Er folgerte daraus:<br />

«Also hat man ein Experten-überwachen-<br />

Experten-System geschaffen.»<br />

Beschaffung BODLUV:<br />

Die halbe Wahrheit<br />

Bei der Wahl einer Generalunternehmerin<br />

(Thales Suisse SA) für die Evaluation<br />

des Projekts BODLUV 2<strong>02</strong>0 sprach<br />

der Kommunikationschef des VBS im<br />

Herbst 2<strong>01</strong>5 von einem Paradigmenwechsel.<br />

In der Tat wird damit ein Teil der Kernkompetenz<br />

von armasuisse (Beschaffung<br />

komplexer militärischer Systeme) an einen<br />

Dritten ausgelagert und damit de facto<br />

eine zusätzliche Beschaffungsinstanz geschaffen.<br />

armasuisse verspricht sich vom<br />

vorzeitigen Einbezug der Industrie zusätzliches<br />

Knowhow, eine bessere Risikobeurteilung,<br />

eine Bewältigung der verkürzten<br />

Prozessabfolge und eine nachhaltige<br />

Aufwandreduktion bei sich selbst. Die<br />

eigentliche Projektleitung und die Ergebnisverantwortung<br />

verbleiben bei armasuisse.<br />

Weitere solche Paradigmenwechsel<br />

seien zurzeit nicht geplant.<br />

Dieses neue Beschaffungsvorgehen mag<br />

in Teilen durchaus seine Berechtigung haben.<br />

Man verschweigt jedoch ein paar elementare<br />

Rahmenbedingungen: Durch die<br />

steten Personalabbau- und Kostensparvorgaben<br />

der Politik fehlen der armasuisse<br />

heute partiell die nötigen Kapazitäten und<br />

Kapabilitäten. Amtsinterne Personalverschiebungen<br />

scheitern offenbar am Reorganisationswillen<br />

oder am Gärtlidenken<br />

der einzelnen Fachbereiche. Es braucht ein<br />

ausgebautes Reporting zwischen armasuisse<br />

und Thales zur Sicherung der Ergebnisverantwortung;<br />

dieses bindet Zeit<br />

und Ressourcen. Und es werden kostspielige<br />

externe Berater eingekauft, welche erfahrungsgemäss<br />

fast doppelt so teuer arbeiten<br />

wie die Verwaltungsangestellten.<br />

Vor rund einem Jahr ging ein Aufschrei<br />

durchs Parlament, weil die Verwaltung die<br />

Personalabbauvorgaben durch stark steigende<br />

Beraterverträge kompensierte. Das<br />

VBS nahm dabei den unrühmlichen Spitzenplatz<br />

ein. Nun werden einfach die Beraterverträge<br />

neu in Rüstungskrediten versteckt.<br />

armasuisse gibt selber zu, dass bei<br />

diesem neuen Beschaffungsverfahren beim<br />

Projektstart Mehraufwände entstehen; im<br />

weiteren Projektverlauf rechne sich jedoch<br />

das Vorgehen. Der Beweis dürfte aus vorstehenden<br />

Gründen kaum zu erbringen<br />

sein. Und man erkennt, dass die zitierte<br />

Aussage des britischen Forschers auch im<br />

Beschaffungswesen zutrifft.<br />

«Competitive dialogue»:<br />

Eine Neuerung?<br />

Ein vorläufig letzter Punkt zur Beschleunigung<br />

des Beschaffungsablaufs betrifft<br />

den möglichst frühzeitigen Einbezug der<br />

Industrie, damit sich diese optimal auf<br />

künftige Beschaffungen einstellen kann.<br />

Zu diesem Zweck organisiert armasuisse<br />

(unter Einbezug des Armeestabs) seit Jahren<br />

einmal jährlich im Herbst die «Industrieorientierung»,<br />

um über die kurz- und<br />

mittelfristige Rüstungsplanung zu orientieren.<br />

Versuchsweise wurde 2009 zusätzlich<br />

der «Industrietag» eingeführt. Dieser<br />

war ebenfalls einmal jährlich im Frühjahr<br />

angedacht, um vertiefter auf Fachbereichsebene<br />

über künftige Beschaffungsvorhaben<br />

den Dialog mit der Industrie zu führen.<br />

Mangels ausreichender Planungssicherheit<br />

wegen der verschiedenen Sparpakete<br />

und Entwicklungsschritte der Armee<br />

musste zum allgemeinen Bedauern<br />

der Industrietag wieder fallengelassen<br />

und die Industrieorientierung auf ge -<br />

nerelle Rüstungsthemen zurückgefahren<br />

werden.<br />

Neu führt armasuisse nun den sogenannten<br />

«competitive dialogue» ein: armasuisse<br />

lädt alle Konkurrenten zu regelmässigen<br />

gemeinsamen Fragestunden ein,<br />

um die Definition künftiger Vertragsleistungen<br />

vorzunehmen. Die Industrie zeigt<br />

sich (hinter vorgehaltener Hand) darüber<br />

wenig erbaut: Zum einen handelt es sich<br />

grundsätzlich um nichts Neues; das Konzept<br />

des Industrietags (und der anfängli<br />

chen Industrieorientierung) wird als<br />

zweckmässiger erachtet. Zum andern ist<br />

die Planungssicherheit (noch) nicht wirklich<br />

besser geworden und man fürchtet<br />

um das Konkurrenzgeheimnis.<br />

Grössere Zusammenhänge<br />

aufzeigen<br />

Fazit: Es harzt seit Jahren mit der nötigen<br />

Beschleunigung des Beschaffungsablaufs.<br />

Man fürchtet um bestimmte Konsequenzen<br />

und verschweigt die grösseren<br />

Zusammenhänge. Punktuelle Massnahmen<br />

werden eher aus der aktuellen Not ergriffen,<br />

ohne die genauen Ursachen und<br />

die teils bitteren Folgen zu thematisieren.<br />

Und bisweilen beschränkt sich das vermeintlich<br />

Neue bloss auf eine andere Etikette.<br />

Allerdings bleibt offen, ob beispielsweise<br />

unser politisches System zu einer<br />

andern Risikokultur überhaupt in der<br />

Lage ist. Und weitere mögliche Themen<br />

einer beschleunigten Beschaffung (wie<br />

Genehmigung Masterplan durch Parlament,<br />

mehrjährige Rüstungskredite, internationale<br />

Beschaffungskooperationen)<br />

sind noch gar nicht angesprochen. Trotzdem:<br />

Es wäre wünschenswert, wenn Entscheidträger<br />

der Rüstungsbeschaffung gegenüber<br />

den politischen Instanzen wieder<br />

konzeptioneller, transparenter, deutlicher<br />

– und wohl bisweilen auch lauter –<br />

argumentierten!<br />

■<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

43


Luftwaffe<br />

Lagebericht zu BODLUV 2<strong>02</strong>0<br />

Mittlere Reichweite<br />

Seit September 2<strong>01</strong>5 steht der Generalunternehmer Thales Suisse SA<br />

im Auftrag der armasuisse und unter deren Leitung in der Pflicht,<br />

die Be schaffungs vor berei tung für BODLUV 2<strong>02</strong>0 Mittlere Reichweite<br />

zu tätigen. In den nächsten Monaten fokussieren sich die Arbeiten auf<br />

die Evaluation der Systemkomponenten. Zu diesem Zweck werden<br />

unter anderem die Grossradare kommenden Frühling einer detaillierten<br />

Erprobung in unserer Topografie unterzogen.<br />

Marcel Amstutz, Christoph Schmon<br />

Zeitliche Staffelung BODLUV 2<strong>02</strong>0.<br />

Bild: Kdo LVb Flab 33<br />

1963 - 2<strong>01</strong>5<br />

1963 - 2<strong>02</strong>5<br />

Nutzungsverlängerung<br />

(M Flab NUV)<br />

zus. RP<br />

15<br />

Mit dem Armeeprojekt BODLUV<br />

2<strong>02</strong>0 wird das Konzept der reinen Fliegerabwehr<br />

aufgegeben. BODLUV 2<strong>02</strong>0<br />

geht von zwei Wirksystemen aus, den Teilsystemen<br />

Mittlere Reichweite (MR) und<br />

Kurze Reichweite (KR) und einem Führungssystem,<br />

dem Taktischen Zentrum<br />

(TZ). Das Teilsystem BODUV 2<strong>02</strong>0 MR<br />

soll zusammen mit dem TZ im Rüstungsprogramm<br />

2<strong>01</strong>7 zur Beschaffung be -<br />

antragt werden und befähigt sein, nebst<br />

Flugzeugen und Helikoptern auch Waffen<br />

bekämpfen zu können. Die Arbeiten<br />

zu BODLUV 2<strong>02</strong>0 KR werden 2<strong>01</strong>7 gestartet.<br />

Damit im Objektschutz (z.B. für<br />

den Konferenzschutz) keine Lücke entsteht,<br />

wird mit dem zusätzlichen Rüstungsprogramm<br />

2<strong>01</strong>5 dem Parlament die<br />

Nutzungsverlängerung der Mittelkaliber<br />

Fliegerabwehr (M Flab NUV) beantragt.<br />

Dieser Beitrag konzentriert sich auf das<br />

Teilsystem BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR und soll<br />

einen Einblick in die laufenden Projektarbeiten<br />

schaffen.<br />

Generalunternehmer (GU)<br />

Im Januar 2<strong>01</strong>5 wurden drei Schweizer<br />

Firmen als GU-Kandidaten von armasuisse<br />

zur Evaluation eingeladen. Nach<br />

Abschluss des Auswahlverfahrens beauftragte<br />

die armasuisse die Firma Thales<br />

Suisse SA (TSSA) als GU. Der GU hat<br />

das Projekt BODLUV 2<strong>02</strong>0 Mittlere<br />

Reichweite unter der Leitung der armasuisse<br />

bis zum Herbst 2<strong>01</strong>6 zur Beschaffungsreife<br />

zu bringen. Die Phase der gemeinsamen<br />

Arbeit hat im September<br />

2<strong>01</strong>5 begonnen.<br />

BODLUV 2<strong>02</strong>0<br />

Teilsystem<br />

Mittlere<br />

Reichweite<br />

RP<br />

17<br />

TZ<br />

Teilsystem<br />

Kurze<br />

Reichweite<br />

RP<br />

später<br />

Sensor und Effektor<br />

BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR<br />

Die Shortlist BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR präsentiert<br />

sich wie folgt:<br />

• Der Radarsensor Giraffe 4A ist eine<br />

Neuentwicklung aus dem Hause Saab.<br />

G4A basiert auf der AESA-Technologie<br />

(Active Electrically Scanned Array:<br />

elektronische Strahlschwenkung), wie<br />

sie in modernen und modernisierten<br />

Kampfflugzeugen eingesetzt wird. Die<br />

Serienproduktion soll in Bälde starten.<br />

Im November 2<strong>01</strong>5 führte Saab zusammen<br />

mit den schwedischen Streitkräften<br />

eine Einsatzübung auf der Insel<br />

Gotland in der baltischen See durch.<br />

Vertreter des Integrierten Projektteam<br />

(IPT) BODLUV 2<strong>02</strong>0 konnten an dieser<br />

Einsatzübung als Beobachter teilnehmen;<br />

• Der Ground Master 200 von Thales<br />

wird seit einigen Jahren in Serie produziert<br />

und steht bei mehreren Kunden<br />

im Einsatz. Wie der G4A ist auch der<br />

GM200 ein aktiver 3D-Radar. Beide<br />

Radarsysteme haben Reichweiten von<br />

über 200 Kilometer im Überwachungsmodus<br />

und von mehr als 100 Kilometer<br />

im Waffeneinsatzmodus;<br />

• Diehl BGT Defence ist mit dem Iris-T<br />

SL 1 Lenkflugkörper auf der Shortlist.<br />

Es handelt sich dabei um eine leistungsgesteigerte<br />

Version der bekannten Luft-<br />

Luft-Lenkwaffe. Iris-T SL verfügt über<br />

einen Infrarotsuchkopf. Sie wird in Zukunft<br />

bei der Deutschen Bundeswehr<br />

zusammen mit MEADS 2 das Taktische<br />

Luftverteidigungssystem 3 bilden;<br />

• CAMM-ER 4 heisst die Lenkwaffe von<br />

MBDA. Sie hat einen Radarsuchkopf<br />

und verfügt gegenüber der CAMM über<br />

eine grössere Reichweite. Die Lenkwaffen<br />

beider Anbieter werden senkrecht<br />

44 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Luftwaffe<br />

gestartet. Damit kann ab jedem Lenkwaffenwerfer<br />

eine 360°-Bekämpfung<br />

erfolgen. Die Startbehälter dienen sowohl<br />

der Lagerung als auch dem Transport<br />

der Lenkwaffen. Für die notwendige<br />

Mobilität werden die Behälter auf<br />

Fahrzeuge montiert.<br />

Evaluation<br />

Seit September 2<strong>01</strong>5 wurden mehrere<br />

Arbeitsschritte in der Komponenten -<br />

evaluation getätigt. Das gemeinsame Verständnis<br />

der militärischen Anforderungen<br />

nahm viel Zeit in Anspruch, weil es<br />

eine entscheidend wichtige Grundlage<br />

für die zielgerichtete Weiterarbeit bildet.<br />

Bei der Effektor-Evaluation haben zwei<br />

Arbeitswochen bei den Lenkwaffenherstellern<br />

stattgefunden. Die Arbeitsteams,<br />

bestehend aus Vertretern von Thales,<br />

armasuisse, Armeeplanung, Luftwaffe/<br />

Lehrverband Flab 33, Führungsunterstützungsbasis<br />

und Logistikbasis der Armee,<br />

erhielten Einsicht auch in klassifizierte<br />

Dokumente und konnten die erforderlichen<br />

Gespräche vor Ort führen.<br />

Die Sensorevaluation beinhaltet aktuell<br />

die Vorbereitung der Frage- und Bewertungslisten<br />

und der Erprobungsphase,<br />

welche im Frühling 2<strong>01</strong>6 in der Schweiz<br />

stattfindet. Die beiden Grossradare werden<br />

dann simultan unter gleichen Topografie-<br />

und Witterungseinflüssen und mit<br />

derselben Zieldarstellung auf ihre Leistungsfähigkeit<br />

geprüft. Der Aufwand ist<br />

entsprechend gross. Er steht jedoch im<br />

Generalunternehmer<br />

Mit einer vorhandenen, geeigneten Industriebasis<br />

und der Beschleunigung<br />

des Projektes um zwei Jahre, entschied<br />

die armasuisse vorzeitig einen Schweizer<br />

Generalunternehmer zu beauftragen.<br />

Seit Anfang September 2<strong>01</strong>5 führt Thales<br />

Suisse SA unter der Leitung der armasuisse<br />

die Beschaffungsvorbereitung<br />

und somit die Evaluation der Systemkomponenten<br />

von BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR.<br />

Das VBS-Projektteam, welchem der Projektleiter<br />

der armasuisse vorsteht, arbeitet<br />

an den Lieferprodukten mit, überprüft<br />

und steuert wo notwendig die Leistung<br />

des GU. In den jeweiligen Verantwortungen<br />

und mit klaren Nahtstellen<br />

arbeiten alle am gemeinsamen Ziel: die<br />

Beschaffungsreife von BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR<br />

zeitgerecht zu erreichen.<br />

Gregor von Rotz,<br />

Projektleiter armasuisse BODLUV 2<strong>02</strong>0<br />

richtigen Verhältnis zum Nutzen und den<br />

daraus ableitbaren Konsequenzen.<br />

Kein Einsatz ohne C2-System (Command<br />

& Control). Die Planung sieht vor,<br />

dass im ersten Halbjahr 2<strong>01</strong>6 drei C2-<br />

Produkte evaluiert werden. Mit den Erkenntnissen<br />

aus der Effektor- und Sen sor -<br />

CONTROL Master 200 von Thales.<br />

Bild: Thales Suisse SA<br />

evaluation und unter Berücksichtigung<br />

der Nutzeranforderungen wird zielgerichtet<br />

auf die Wahl dieser Systemkomponente<br />

hin gearbeitet.<br />

Die Arbeiten für die Systemarchitektur<br />

sind ebenfalls in vollem Gange. Prozesse<br />

der integrierten Luftverteidigung können<br />

in diesem Zusammenhang im sogenannten<br />

Battle Lab bei Thales Air Systems in<br />

der Nähe von Paris überprüft werden. Erkenntnisse<br />

fliessen ins Anforderungsmanagement<br />

ein. Im Oktober und November<br />

2<strong>01</strong>5 wurden zwei Arbeitswochen mit<br />

Vertretern von TSSA, der armasuisse und<br />

Luftwaffe/Lehrverband Flab 33 durch -<br />

geführt. Der zukünftige Betreiber von<br />

BODLUV 2<strong>02</strong>0 MR wurde dabei in seinen<br />

fähigkeitsbasierten konzeptionellen<br />

Überlegungen bestätigt.<br />

Integration<br />

Die Luftverteidigung der Zukunft<br />

muss effektiver und effizienter sein. Dazu<br />

gilt es die Teilsysteme MR und KR in die<br />

nationale Luftverteidigungsarchitektur<br />

FLORAKO zu integrieren. Die Sensoren<br />

von BODLUV 2<strong>02</strong>0 liefern dannzumal<br />

einen wichtigen Beitrag zur erkannten<br />

und identifizierten Luftlage 5 . Die Einsatzleitung<br />

von luft- und bodengestützten<br />

Wirkmitteln erfolgt so lange als möglich<br />

zentral. Dies erlaubt beispielsweise ko -<br />

ordiniert Schwergewichte zu bilden, mit<br />

den unterschiedlichen Mitteln die Handlungsfreiheit<br />

zu erhalten, Mehrfachbekämpfungen<br />

des gleichen Zieles zu verhindern,<br />

eigene Kräfte zu schützen und<br />

besonders im Rahmen der Wahrung der<br />

Lufthoheit die Verhältnismässigkeit anzuwenden.<br />

Das Teilsystem TZ ist dabei das<br />

Bindeglied der BODLUV-Sensoren und<br />

-Effektoren zum Luftverteidigungssystem<br />

FLORAKO. Die BODLUV muss daneben<br />

auch die Fähigkeit haben, unter autonomer<br />

Feuerführung eingesetzt werden zu<br />

können. Dieser Kontrollstatus ist dann notwendig,<br />

wenn die Kommunikationsverbindungen<br />

zur Einsatzzentrale Luftverteidigung<br />

gestört oder unterbrochen sind. Der<br />

autonome Feuerkampf schränkt jedoch die<br />

Wirkung und Handlungsfreiheit in der<br />

Luftverteidigung sehr stark ein und muss<br />

zeitlich möglichst kurz gehalten werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit der neuen und engen Zusammenarbeit<br />

zwischen armasuisse, Bedarfsträger<br />

Luftwaffe/Lehrverband Flab 33 und Generalunternehmer<br />

ist das Projekt BOD-<br />

LUV 2<strong>02</strong>0 MR dem Ziel einen wichtigen<br />

Schritt näher gekommen. Der Zeitplan für<br />

die kommenden Monate der Evaluation<br />

ist sehr eng, gilt es doch im September<br />

2<strong>01</strong>6 die Beschaffungsreife für BODLUV<br />

2<strong>02</strong>0 MR erreicht zu haben. BODLUV<br />

2<strong>02</strong>0 MR soll im Rüstungsprogramm 17<br />

zur Beschaffung beantragt werden, damit<br />

schon bald Land, Leute und Infrastruktur<br />

vor Bedrohungen aus der dritten Dimension<br />

über alle Lagen geschützt werden<br />

können.<br />

■<br />

1 Iris-T SL: Infra Red Imaging System Tail/Thrust<br />

Vector-Controlled Surface Launched.<br />

2 MEADS: Medium Extended Air Defense System.<br />

Die Lenkwaffe PAC-3 MSE soll prioritär<br />

zur Abwehr von ballistischen Lenkwaffen kürzerer<br />

Reichweite verwendet werden.<br />

3 TLVS<br />

4 CAMM-ER: Common Anti-air Modular Missile<br />

Extended Range.<br />

5 RAP: recognized air picture.<br />

Brigadier<br />

Marcel Amstutz<br />

Kdt LVb Flab 33<br />

3626 Hünibach BE<br />

Oberstlt i Gst<br />

Christoph Schmon<br />

Chef Einsatz Grundlagen<br />

STINGER<br />

6032 Emmen<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

45


Luftwaffe<br />

Umsetzung des Projekts<br />

Luftpolizeidienst 24<br />

Zu Beginn des Jahres 2<strong>01</strong>6 baut die Luftwaffe mit einem ersten Schritt<br />

die Einsatzbereitschaft im Luftpolizeidienst rund um die Uhr während<br />

365 Tagen auf. Zwei bewaffnete Flugzeuge werden innert höchstens<br />

15 Minuten in der Luft sein, um als Interventionsmittel im schweizerischen<br />

Luftraum die Wahrung der Lufthoheit durchsetzen zu können.<br />

Jürg Studer, Redaktor <strong>ASMZ</strong><br />

Riesig prangt das Wort «Scramble» auf<br />

dem tiefrot leuchtenden und blinkenden<br />

Bildschirm des Führungs- und Informationssystems<br />

der Luftwaffe (FIS LW); begleitet<br />

von einem eindringlichen Alarm<br />

lässt es jeden Beobachter aufschrecken und<br />

handeln. Gleichzeitig wird der Alarm auf<br />

dem Militärflugplatz Payerne in die Hornet-Boxen<br />

und in die Halle 4 geleitet. Zwei<br />

Piloten im Bereitschaftsraum greifen ihre<br />

Flugausrüstung und eilen zu ihren Flugzeugen,<br />

wo die Groundcrew ebenfalls eintrifft.<br />

Während die Piloten zügig die Flugausrüstung<br />

anziehen, herrscht um das<br />

Flugzeug herum bereits geschäftiges Treiben.<br />

Kaum ist der Pilot im Cockpit angeschnallt,<br />

gibt er bereits das Zeichen zum<br />

Anlassen der Triebwerke. Mit ihrem charakteristischen<br />

Grollen erwachen diese<br />

zum Leben, ihre Werte werden vom Pi -<br />

loten geprüft. Nachdem auch Displays,<br />

Flugsteuerung und der Waffenstatus überprüft<br />

sind, nimmt der Pilot Kontakt mit<br />

der Flugsicherung auf und verlangt Rollund<br />

Startfreigabe. Keine fünfzehn Minuten<br />

sind seit dem Alarm vergangen, als<br />

das erste Flugzeug von der Piste abhebt<br />

und der Luftpolizeieinsatz beginnt.<br />

Luftpolizeieinsatz auf ein<br />

Staatsluftfahrzeug.<br />

Bilder: VBS<br />

Was bedeutet Luftpolizeidienst?<br />

Mit der Verordnung über die Wahrung<br />

der Lufthoheit (VWL) beauftragt der Bundesrat<br />

die Luftwaffe, im Rahmen ihrer<br />

technischen und betrieblichen Möglichkeiten<br />

den Luftraum zur Wahrung der<br />

Lufthoheit zu überwachen. Mit dem Luftraumüberwachungssystem<br />

FLORAKO<br />

kann zwar die Luftlage permanent dargestellt<br />

und identifiziert werden, aber wenn<br />

Luftfahrzeuge die Lufthoheit oder die<br />

Luftverkehrsregeln in schwerwiegender<br />

Weise verletzen und die technischen und<br />

betrieblichen Möglichkeiten nicht aus -<br />

reichen, müssen Interventionsmittel zum<br />

Einsatz kommen. Im Klartext heisst dies,<br />

man muss mit einem Flugzeug so rasch<br />

wie möglich das fehlbare Luftfahrzeug abfangen,<br />

kontrollieren und allenfalls zum<br />

Verlassen des Luftraumes oder zur Landung<br />

auf einem geeigneten Flugplatz<br />

zwingen. Da man unter Umständen einer<br />

solchen Aufforderung mit Zwangsmitteln<br />

Nachdruck verleihen muss, ist es selbstverständlich,<br />

dass die Abfangjäger bewaffnet<br />

sind.<br />

Im Rahmen des Luftpolizeidienstes<br />

(LPD) werden routinemässig fremde<br />

Staatsluftfahrzeuge während deren Überflug<br />

stichprobenartig auf Einhaltung der<br />

Bedingungen ihrer diplomatischen Freigabe<br />

kontrolliert. Diese Einsätze, auch<br />

«Live Missions» genannt, werden rund<br />

300 Mal pro Jahr durchgeführt. Rund<br />

40 Mal im Jahr muss die Luftwaffe in<br />

einer sogenannten «Hot Mission» intervenieren,<br />

nämlich um eine schwerwiegende<br />

Verletzung der Luftverkehrsregeln, beispielsweise<br />

ein unerlaubtes Eindringen in<br />

einen kontrollierten oder eingeschränkten<br />

Luftraum, zu ahnden. Oft sind solche<br />

Verletzungen von einem fehlenden Funk -<br />

kontakt begleitet. Das Luftfahrzeug wird<br />

dabei identifiziert und nach Bedarf aus<br />

dem betroffenen Luftraum heraus geführt.<br />

Sämtliche Verstösse werden durch die<br />

Luftwaffe ausführlich dokumentiert und<br />

46 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Luftwaffe<br />

für die weitere Bearbeitung und Ahndung<br />

in jedem Fall an das Bundesamt für Zivilluftfahrt<br />

(BAZL) und bei schweren Verstössen<br />

auch an die Bundespolizei (Feldpol)<br />

weiter geleitet. Mitunter wird der fehlbare<br />

Pilot bei der Landung bereits auf dem<br />

Flugplatz von der Polizei erwartet.<br />

Ist die Schweiz nicht zu klein?<br />

Die Reaktionszeit von fünfzehn Minuten<br />

ist bewährter, internationaler Standard<br />

und wird auch von den meisten umliegenden<br />

Ländern so angewandt. Trotzdem<br />

mag sich manch einer fragen, ob denn die<br />

Schweiz für eine solche Reaktionszeit nicht<br />

zu klein sei. Die Erfahrung zeigt, dass ein<br />

Flugzeug nicht erst an der Grenze zur<br />

Schweiz auffällt. Das deutsche Privat -<br />

flugzeug, welches 2006 von zwei F/A-18<br />

auf Grund eines totalen Stromausfalles in<br />

Lo carno-Magadino zur Landung geführt<br />

wurde, war schon bei Frankfurt von der<br />

Flugsicherung als suspekt bezeichnet worden.<br />

Die Boeing 767 der Ethiopian Airlines,<br />

welche am 17. Februar 2<strong>01</strong>4 nach<br />

Genf entführt wurde, wurde bereits eine<br />

Stunde vorher von italienischen Eurofigh -<br />

tern abgefangen. Durch die Staatsverträge<br />

zur Zusammenarbeit im Luftpolizeidienst<br />

mit unseren Nachbarländern erhält die<br />

Luftwaffe frühzeitig Informationen über<br />

Flugzeuge, die sich nicht korrekt verhalten.<br />

Zudem erstreckt sich der Interessenraum<br />

der Luftwaffe, welcher vom Luftraumüberwachungssystem<br />

FLORAKO<br />

abgedeckt wird, deutlich über die Landesgrenze<br />

hinaus.<br />

Wieso erst jetzt?<br />

Abfangjäger feuert einen «Warnschuss»<br />

mit Flare ab.<br />

«Wieso erst jetzt?» ist eine Frage, die<br />

häufig zu hören ist. Es mag erstaunen, aber<br />

nicht einmal im tiefsten Kalten Krieg forderten<br />

Politik und Armeeführung eine<br />

permanente Bereitschaft der Luftwaffe.<br />

Einzig bei besonderen Ereignissen wurden<br />

Flugzeuge auf Quick Reaction Alert<br />

(QRA), wie die Alarmbereitschaft international<br />

genannt wird, gesetzt. So zum<br />

Beispiel 1982 während der Besetzung<br />

der polnischen Botschaft in Bern, wo der<br />

Bundesrat befahl, «allenfalls die Maschine<br />

mit der polnischen Sondereinheit in<br />

der Luft abzufangen und die Passagiere<br />

durch Polizei und Armee überwältigen zu<br />

lassen.»* Nach den Ereignissen von 9/11<br />

in den USA machte sich die Luftwaffe Gedanken,<br />

wie eine Luftraumüberwachung<br />

rund um die Uhr umgesetzt werden könnte.<br />

Seit 2003 wird im Rahmen eines aktiven<br />

Konferenzschutzes verstärkter Luftpolizeidienst<br />

zu erweiterten Zeiten durchgeführt<br />

und seit 2005 wird der Schweizer<br />

Luftraum während 24 Stunden an 365<br />

Tagen im Jahr durch das FLORAKO<br />

überwacht, dabei wird die Luftlage ständig<br />

aktiv durch Mitarbeitende identi -<br />

fiziert. Allerdings verfügt die Luftwaffe<br />

vorderhand jedoch nur zu den normalen<br />

Flugbetriebszeiten, bei geplanten Anlässen<br />

oder nach Vorwarnung (Readiness)<br />

über Interven tionsmittel. Zusätzlich wurden<br />

mit den umliegenden Nationen Abkommen<br />

bezüglich der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit im Bereich der<br />

Sicherung des Luftraums gegen nichtmilitärische<br />

Bedrohungen aus der Luft abgeschlossen.<br />

Die im Jahr 2009 wurde von Ständerat<br />

Hans Hess eingereichte Motion für die<br />

«Erhöhte Bereitschaft für den Luftpolizeidienst<br />

auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten»<br />

wurde 2<strong>01</strong>0 von beiden Räten<br />

angenommen und in einen Projektauftrag<br />

für die Interventionsfähigkeit des<br />

LPD ausserhalb der normalen Arbeitszeit<br />

(ILANA) umgewandelt. Im Januar 2<strong>01</strong>2<br />

ordnete der Chef VBS an, sämtliche Projektarbeiten<br />

aufgrund der unsicheren finanziellen<br />

Entwicklung zu sistieren. Nach<br />

dem Entscheid im Oktober 2<strong>01</strong>3, den<br />

Ausgabenplafond der Armee auf 5 Mrd.<br />

CHF zu erhöhen, hob der Chef VBS zwei<br />

Monate später diese Sistierung wieder auf.<br />

Unter dem neuen Namen «Luftpolizeidienst<br />

24» (LP24) wird nun schrittweise<br />

eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr<br />

während 365 Tagen aufgebaut.<br />

Wie wird LP24 umgesetzt?<br />

Seit dem 4. Januar 2<strong>01</strong>6 hält die Luftwaffe<br />

werktags von 0800 bis 1800 Uhr<br />

zwei bewaffnete F/A-18 Hornet für Luftpolizeieinsätze<br />

bereit. Damit deckt sie etwa<br />

die Hälfte des täg lichen Luftverkehrsaufkommens<br />

ab. Ab 2<strong>01</strong>7 werden die bewaffneten<br />

Abfangjäger auch am Wochenende<br />

in Bereitschaft sein und somit etwa zwei<br />

Drittel der Bewegungen im Schweizer<br />

Luftraum abdecken. Der nächste Schritt<br />

erfolgt 2<strong>01</strong>9, mit welchem die tägliche<br />

Bereitschaft von 0600 bis 2200 Uhr ca.<br />

90% des Luftverkehrs umfasst, bevor<br />

Ende 2<strong>02</strong>0 die komplette Bereitschaft<br />

rund um die Uhr erreicht wird. Hauptstandort<br />

für den LP24 wird der Militär-<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

47


Wirtschaftsnotiz<br />

42.Waffen-Sammlerbörse<br />

2<strong>01</strong>6 in Luzern<br />

Im In- und Ausland für die riesige<br />

Angebotsvielfalt ihrer 90 Aussteller<br />

bekannt, sorgt das Mekka aller<br />

Schützen, Jäger und Sammler in<br />

Luzern auch 2<strong>01</strong>6 für Spannung<br />

und Attraktion. Vom 18. bis 20.<br />

März werden über 9000 Sport -<br />

waffenbegeisterte, Liebhaber neuer<br />

und alter Waffen sowie Militariafreunde<br />

erwartet. Die Sonderausstellung<br />

ist dem legendären<br />

Waffenhersteller Colt gewidmet.<br />

Ronald Schneller, Museologe und<br />

Geschäftsführer der Swiss Tactical<br />

Center, präsentiert die Pracht des<br />

legendären amerikanischen Waffenherstellers<br />

Colt. Auch zahlreiche<br />

Damastmesserhersteller und<br />

Händler mit Messern aus verschiedenen<br />

Messerschmieden sind vor<br />

Ort. Die Sportschiessanlagen der<br />

Strebel Bogensport und Schild<br />

Waffen stehen mit neusten High-<br />

Tech-Geräten zur Verfügung und<br />

das Fechterteam des Schweizerischen<br />

Verbandes für historische<br />

europäische Kampfkünste wird für<br />

unvergessliche Auftritte sorgen.<br />

ZT Fachmessen AG<br />

Agnes Heimgartner<br />

www.waffenboerse-luzern.ch<br />

UNUS PRO OMNIBUS, OMNES PRO UNO –<br />

EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN.<br />

Stiftung der Offiziere der Schweizer Armee<br />

Mit Ihrer Unterstützung stärken Sie das<br />

Milizsystem, die Milizarmee und eine glaubwürdige<br />

Sicherheits politik der Schweiz.<br />

Die Stiftung ist steuerbefreit. Jeder Beitrag zählt!<br />

Bankverbindung: UBS AG<br />

IBAN: CH380<strong>02</strong>62262104119<strong>01</strong>K<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.offiziersstiftung.ch<br />

Stiftung der Offiziere der Schweizer Armee<br />

117-119 avenue Général Guisan,<br />

Case postale 212, CH-1009 Pully<br />

info@offiziersstiftung.ch<br />

www.offiziersstiftung.ch


Luftwaffe<br />

flugplatz Payerne sein, während den jährlichen<br />

Pisten-Sanierungsarbeiten wird auf<br />

einen der Flugplätze Emmen oder Meiringen<br />

ausgewichen.<br />

Wieso so lange?<br />

Dass diese Einsatzbereitschaft rund um<br />

die Uhr während 365 Tagen nicht von<br />

einem Tag auf den anderen umgesetzt<br />

werden kann, hat verschiedene Gründe.<br />

Einerseits benötigt sie bauliche Massnahmen,<br />

andererseits hat sie personelle Konsequenzen.<br />

Mit der Luftwaffe, der Logistikbasis<br />

der Armee (LBA), der Führungsunterstützungsbasis<br />

(FUB) und der skyguide<br />

sind viele Organisationseinheiten<br />

involviert, welche zusätzliches Personal<br />

einstellen und ausbilden müssen. Ins -<br />

gesamt werden bei Luftwaffe, LBA und<br />

FUB über 100 neue Stellen geschaffen.<br />

Die Luftwaffe benötigt zusätzliche Mechaniker/Elektroniker,<br />

Gruppenchefs und<br />

Piloten. Die LBA braucht weiteres Personal<br />

unter anderem für Stromversorgung<br />

und die Pistenreinigung, während die<br />

FUB für das einwandfreie Funktionieren<br />

der Radarsysteme und des Flugfunknetzes<br />

bedacht sein wird. Flugsicherung<br />

Luftpolizeieinsatz auf ein Linienflugzeug.<br />

und Jägereinsatzleitung wird von der skyguide<br />

übernommen. Anstellung und Ausbildung<br />

dieses Personals benötigt mehrere<br />

Jahre.<br />

Mit der schrittweisen Umsetzung der<br />

Einsatzbereitschaft rund um die Uhr wird<br />

sich die Schweizer Luftwaffe künftig auf<br />

Augenhöhe mit den meisten Luftwaffen<br />

West-Europas bewegen. Auch bündnisfreie<br />

Nationen, wie Schweden oder Finnland<br />

erachten eine solche Bereitschaft als<br />

selbstverständliche Aufgabe eines Staates,<br />

welcher die Hoheit über seinen Luftraum<br />

konsequent wahrnehmen und allenfalls<br />

bei Fehlverhalten oder drohender Gefahr<br />

mit bewaffneten Mitteln intervenieren<br />

will.<br />

■<br />

* Archiv Sonntags Zeitung, «Die Geheimakten»,<br />

4. Mai 2<strong>01</strong>3.<br />

Gezieltes Engagement<br />

BearingPoint bietet Management- und Technologieberatung,<br />

die Strategien mit neuen technischen Möglichkeiten verknüpft.<br />

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Unternehmen und Organisationen profitieren von messbaren<br />

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Internationale Nachrichten<br />

Deutschland<br />

Heckler und Koch<br />

vorerst gerettet<br />

Andreas Heeschen, Mehrheitsaktionär<br />

des deutschen<br />

Traditionsherstellers Heckler<br />

& Koch stellte kürzlich seiner<br />

Firma eine 60-Millionen-Euro-<br />

Finanzspritze zur Verfügung.<br />

Das an den Märkten mit CCC<br />

bewertete Unternehmen wird<br />

auf diese Weise (erneut) von<br />

einem möglichen Konkurs bewahrt.<br />

Heeschens Ziel, die<br />

Firma wieder in Schwung zu<br />

bringen, schätzt er positiv ein<br />

und begründet: «H&K ist<br />

ein wichtiger Partner innerhalb<br />

des Sicherheitsapparates<br />

von Deutschland und seinen<br />

NATO-Partnern.» Immer mehr<br />

wird Europa gegenüber Konflikten<br />

exponiert sein, deshalb<br />

sei es wichtig, flexibel auf sämtliche<br />

Bedürfnisse der Kunden<br />

eingehen zu können, so Heeschen<br />

weiter. Die Firma hatte<br />

immer wieder mit Exportschwierigkeiten<br />

zu kämpfen,<br />

da teilweise Verträge aufgrund<br />

von Ausfuhreinschränkungen<br />

nicht bedient werden konnten.<br />

Finnland<br />

Neuster Partner<br />

in der Cyber-Defence-<br />

Kooperation<br />

Am 3. November 2<strong>01</strong>5<br />

ist Finnland dem Kompetenzzentrum<br />

Cyber Abwehr<br />

(NATO Cooperative Cyber<br />

Defence Centre of Excellence,<br />

CCDCOE) in Estland als sogenannte<br />

«Contributing Nation»<br />

beigetreten. Mit diesem<br />

Schritt fanden die 2<strong>01</strong>3 begonnenen<br />

Beitrittsverhandlungen<br />

ihren Abschluss. Mitwirkende<br />

sind jene Nicht-NATO-Länder,<br />

welche als Partner-Nation<br />

(PfP) dem CCDCOE als Teil<br />

der grösseren Cyber Defence<br />

Community der Allianz beitreten.<br />

Bisher Österreich und<br />

neu nun Finnland. Gleichzeitig<br />

wurden die NATO-Länder<br />

Griechenland und Türkei<br />

als «Sponsoring Nations», also<br />

vollwertige Mitglieder aufgenommen.<br />

Zum Beitritt meinte<br />

der Direktor des CCDCOE,<br />

Neu mit Finnischer Flagge – CCDCOE in Tallin.<br />

Sven Sakkov: «Alleine der Umstand,<br />

dass die Mitglieder im<br />

Zentrum zahlreicher werden,<br />

zeigt die steigende Wichtigkeit<br />

von Cyber Defence. Cyber<br />

entwickelte sich zu einer<br />

eigenen Kriegsdisziplin nebst<br />

dem Land-, See-, Luftkrieg.<br />

Cyber hat unser Leben verändert<br />

und Cyber wird die Kriegsführung<br />

verändern.» Letztmals<br />

wurde bis ins Jahr 2<strong>01</strong>3 das<br />

finnische Aussenministerium<br />

von einem hochentwickelten,<br />

mehrjährig andauernden Angriff<br />

heimgesucht, von dem<br />

die Öffentlichkeit nur infolge<br />

einer Indiskretion seitens der<br />

Bild: Estnische Verteidigungs streitkräfte<br />

Regierung erfahren hat. Das<br />

Ziel war, innerhalb der geschützten<br />

Netze des Aus sen mi -<br />

nis teriums politischen Nachrichtendienst<br />

zu betreiben.<br />

Dies wurde gemäss der Fin -<br />

nischen Cyber-Abwehr auch<br />

in mehreren anderen europäischen<br />

Ländern erreicht.<br />

Oman<br />

Durch Deutschland<br />

aufgerüstet<br />

Das Sultanat Oman ist in<br />

Verhandlungen über die Beschaffung<br />

von Panzern aus dem<br />

Hause Krauss-Maffei Wegmann<br />

(KMW). Das Geschäft<br />

könnte einen Umfang von etwa<br />

2 Milliarden Euro haben, und<br />

bis zu 70 Panzer des Typs Leopard<br />

2 A7+ inklusive Wartung,<br />

Training und Truppenimplementierung<br />

beinhalten. Für<br />

den Kampf in urbanem Gelände<br />

entwickelt, verfügt das von<br />

Leopard 2 A7+.<br />

Bild: Krauss-Maffei Wegmann<br />

mehreren Golfstaaten begehrte<br />

Modell über die Fähigkeit,<br />

Panzerabwehrgeschosse abzuwehren,<br />

360° Rundumsicht<br />

und die Möglichkeit, nebst<br />

einer 120mm-Kanone auch<br />

mittels der stabilisierten fern -<br />

bedienbaren leichten Waffen -<br />

station FLW 200 auch seinen<br />

Rundumschutz zu garantieren.<br />

Ebenfalls wurde vom Deutschen<br />

Kabinett ein Ausfuhrantrag<br />

für 1600 Maschinengewehre,<br />

100 Maschinenpistolen<br />

und 48 automatische Granatwerfer<br />

an Oman bewilligt.<br />

50 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Internationale Nachrichten<br />

USA/Kuba<br />

Eisschmelze in der Karibik<br />

«Wir sind alle Amerikaner!»<br />

verkündete US-Präsident Barack<br />

Obama in einer TV-Ad -<br />

res se an Kuba gerichtet. Dabei<br />

verabschiedete er ein Massnahmenpaket,<br />

um den Wandel in<br />

Kuba zu unterstützen. Derweil<br />

Kuba ohne Charme.<br />

tun sich zwei Oppositionsfronten<br />

in den USA auf.<br />

Das Ziel von Barack Obama<br />

ist, die Beziehungen zu Kuba<br />

zu normalisieren. Dafür begann<br />

er schon im Jahr 2009,<br />

Signale zu senden. Zunächst<br />

hob er die Reisebeschränkungen<br />

für Exilkubaner auf. Dann,<br />

Bild: pixabay<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>3, erlaubte er die<br />

Ausfuhr von US-Agrarprodukten<br />

im Wert von drei Mil -<br />

liarden US-Dollar und von<br />

Pharmagütern für 300 Millionen<br />

Dollar nach Kuba. Nun<br />

möchte Obama die diplomatischen<br />

Beziehungen normalisieren.<br />

Auch der Eintrag Kubas<br />

in der Liste von Staaten,<br />

die den Terrorismus unterstüt -<br />

zen, soll überprüft werden.<br />

Vielleicht kommt es auch zum<br />

Austausch inhaftierter Agenten<br />

und sogar zur allgemeinen<br />

Reisefreiheit. Fernziel ist die<br />

Aufhebung des gesamten Handelsembargos<br />

– das im Üb -<br />

rigen von Präsident Kennedy<br />

eingeführt wurde.<br />

In den USA selber stossen<br />

die Ziele und Massnahmen<br />

des Präsidenten nicht nur auf<br />

Gegenliebe. Die Republikaner<br />

äussern ihre Skepsis: Kuba hat<br />

noch keine konkreten Massnahmen<br />

zur Normalisierung<br />

ihrer Beziehungen zu den USA<br />

eingeleitet. Warum sollten es<br />

die USA unilateral tun. Aber<br />

auch Kreise, die den Demokraten<br />

nahe stehen, äussern<br />

Zweifel. Sie haben die grossen<br />

Enteignungen des kommunistischen<br />

Kuba nicht vergessen<br />

und verlangen entweder Aus -<br />

gleichszahlungen oder die<br />

Wiederinstitution ihrer Kuba-<br />

Ei gen tümer.<br />

Ballistische Aufrüstung<br />

Zum ersten Mal übte Russland<br />

Ende November 2<strong>01</strong>5<br />

den Abschuss eines taktischen<br />

ballistischen Boden-Boden-Marschflugkörpers<br />

Typ<br />

ISKANDER-M bei Nacht.<br />

Der Drill war gemäss dem<br />

russischen Verteidigungsministerium<br />

als grossangelegte<br />

Trainingsoperation angelegt.<br />

Diese diente dazu, die taktischen<br />

und technischen Aspekte<br />

eines Einsatzes auszuleuchten<br />

und die beübte Truppe<br />

aus den Raketenverbänden<br />

des Militärbezirks Zentrum<br />

auf einen möglichen Einsatz<br />

des Systems in arktischer Umgebung<br />

vorzubereiten. Die offizielle<br />

Pressemeldung spricht<br />

von einem Training mit etwa<br />

20 Raketen, welche durch über<br />

50 Offiziere bedient wurden.<br />

Das ISKANDER-System verfügt<br />

über die Fähigkeit, mittels<br />

flacher Flugbahn, Störsendern<br />

und zufälligen Ausweichmanö -<br />

Russland<br />

ISKANDER-M am «Tag des Sieges» im Mai 2<strong>01</strong>5.<br />

vern beinahe unentdeckt Ziele<br />

bis in 500 km Entfernung zerstören<br />

zu können. Bereits wenige<br />

Tage nach dem erfolgreichen<br />

Test verkündete der stell -<br />

vertretende Chef der russischen<br />

Raketentruppen, dass dem<br />

ISKANDER-M-System, auf-<br />

Bild: wikimedia.org<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

51


Internationale Nachrichten<br />

grund seiner vortrefflichen Ei -<br />

genschaften, demnächst (noch<br />

zu entwickelnde) neue ballistische<br />

(nukleare) Raketen zugeteilt<br />

werden sollen. Das derzeit<br />

bestehende System wurde<br />

ab 2006 bei der russischen Armee<br />

eingeführt und soll demnächst<br />

auch in den Export gelangen.<br />

Russland ist dazu mit<br />

Armenien in Verhandlung. Gemäss<br />

dem Hersteller KB Maschinostrojenija<br />

(KBM), einem<br />

staatlichen Rüstungsunternehmen,<br />

ist eine erste Lieferung im<br />

Umfang von geschätzten 200<br />

Mio. USD nicht vor 2<strong>01</strong>6 geplant.<br />

Weitere interessierte Länder<br />

sind Kasachstan und Saudi<br />

Arabien. Gemäss der Federation<br />

of American Scientists<br />

(FAS) sind mögliche Gründe<br />

für eine Kaufabsicht, dass<br />

bereits die Verfügbarkeit von<br />

wenigen ISKANDER-Raketen<br />

einen signifikanten Einfluss<br />

auf das Kräftegleichgewicht in<br />

einem Konflikt haben.<br />

Russland<br />

Pakistan<br />

F-22 Raptor. Bild: Wikimedia<br />

Russland «beeinflusst»<br />

US-Verteidigungsetat<br />

Der US-amerikanische Budgetantrag<br />

für Verteidigung für<br />

das Jahr 2<strong>01</strong>7 wird derzeit im<br />

Lichte der russischen Positionierung<br />

bearbeitet. Wegen der<br />

russischen Geostrategie in Eu -<br />

ropa und im Mittleren Osten<br />

haben die USA einige Aus -<br />

gaben neu evaluieren müssen.<br />

Die Höhe des Jahresbudgets<br />

bleibt fix bei 547 Milliarden<br />

US-Dollar. Doch die Verteilung<br />

der Mittel auf verschiedene<br />

Teilstreitkräfte und Waffen-<br />

sowie Sicherheitssysteme<br />

könnte sich ändern. Beispielsweise<br />

ist eine ständige Stationierung<br />

von Flugzeugen des<br />

Typs F-22 Raptor in Europa<br />

vorstellbar.<br />

Vorerst ging es nur um die<br />

turnusmässige Stationierung<br />

von vier Fliegern in Europa.<br />

Diese erfolgte bereits im August<br />

2<strong>01</strong>5 mit dem Ziel, die<br />

NATO-Interoperabilität zu<br />

steigern. Aber je nachdem wie<br />

die Budgetdiskussionen ausfallen,<br />

könnte bis zu einer ganzen<br />

Staffel dauerhaft in Eu ro pa<br />

positioniert werden. Ein genaues<br />

Datum oder Orte der<br />

Stationierung ist noch nicht<br />

bekannt. Luftwaffen-Stabschef<br />

Mark Welsh sagte, die<br />

Kampfflugzeuge sollten an<br />

Stützpunkte geschickt werden,<br />

von denen aus sie auch bei einem<br />

möglichen militärischen<br />

Konflikt in Europa eingesetzt<br />

würden.<br />

Wegen der hohen Kosten<br />

war die Anschaffung der F-22,<br />

die Lenkbomben tragen kann,<br />

im Kongress umstritten. Der<br />

Hersteller Lockheed Martin<br />

beziffert den Stückpreis auf<br />

mehr als 140 Millionen Dollar.<br />

Expertenschätzungen gehen<br />

sogar von bis zu 350<br />

Millionen Dollar je «Raptor»<br />

aus, wenn man Wartung und<br />

Reparaturen einbezieht. Wegen<br />

der aufwendigen Wartung<br />

sollen die Flugkosten<br />

pro Stunde über 44000 Dollar<br />

betragen. Die knapp 19<br />

Meter lange, mit Tarnkappentechnik<br />

ausgestattete «Raptor»<br />

ist nur schwer vom Radar zu<br />

erfassen und gilt als modernstes<br />

Kampfflugzeug des US-<br />

Militärs.<br />

Pakistan contra Taliban<br />

Nordwaziristan in Pakistan.<br />

Pakistan hat das selbstgesteckte<br />

Ziel der Eindämmung<br />

bzw. Niederschlagung der militanten<br />

aufständischen Taliban<br />

(Tehrik-e-Taliban Pakistan)<br />

noch nicht erreicht. Dies<br />

sagten die pakistanischen<br />

Streitkräfte, die seit etwa 18<br />

Monaten eine Militäroperation<br />

im Nordwaziristan führen.<br />

Diese halb-autonome Region<br />

wird von Stämmen beherrscht.<br />

Diese unterstützen<br />

die Taliban im benachbarten<br />

Afghanistan schon seit der<br />

sowjetischen Okkupation von<br />

1979 bis 1989. Diese Unterstützung<br />

erfolgt nicht etwa<br />

nur aus islamischer Verbundenheit,<br />

sondern vor allem<br />

um die Lebensweise, die man<br />

als althergebracht sieht, zu bewahren.<br />

Stammesgesellschaften haben<br />

die Tendenz, über ihre<br />

Organisationsformen zu wachen<br />

und sämtliche Versuche<br />

staatlicher Institutionen, sie<br />

einzufangen, zu bekämpfen.<br />

Dafür greifen Stammesgesellschaften<br />

auf verschiedene Mittel<br />

zurück. Dies ist keine Besonderheit<br />

des Nordwaziristan.<br />

In Pakistan hingegen herrscht<br />

Konsens, dass die Pro-Taliban-<br />

Militanz zu zerschlagen ist.<br />

Zum ersten Male seit langem<br />

sind die öffentliche Meinung,<br />

die Politik, das Militär und die<br />

internationale Gemeinschaft<br />

der gleichen Auffassung. Auch<br />

der pakistanische Geheimdienst<br />

ISI scheint seine jah -<br />

relange Unterstützung für gewisse<br />

militante Islamisten eingestellt<br />

zu haben.<br />

Man kann die Fähigkeiten<br />

der pakistanischen Streitkräfte,<br />

die Taliban einzudämmen,<br />

anzweifeln. Aber noch selten<br />

waren die Rahmenbedingungen<br />

im Land besser, um eine<br />

umfassende Operation zu lancieren.<br />

Bild: Wikimedia<br />

52 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Internationale Nachrichten<br />

Nordkorea<br />

Nigeria<br />

Nordkorea und<br />

seine Raketentests<br />

Gescheitert: Nordkorea hat<br />

offenbar im November 2<strong>01</strong>5<br />

erneut versucht, eine ballistische<br />

Rakete von einem U-Boot<br />

aus zu starten – und scheint<br />

damit gescheitert zu sein, wie<br />

südkoreanische Medien berichten.<br />

Die Rakete sei anscheinend<br />

abgefeuert worden, aber<br />

nicht aus dem Wasser aufgestiegen.<br />

Das Verteidigungsministerium<br />

Südkoreas wollte die<br />

Meldung nicht kommentieren.<br />

Es weist aber darauf hin, dass<br />

unabhängig vom Erfolg der<br />

Tests, Nordkorea an der Entwicklung<br />

U-Boot-fähiger Raketen<br />

arbeitet. Das sei an sich<br />

beunruhigend.<br />

Ein ähnlicher Raketentest<br />

im Mai 2<strong>01</strong>5 hatte grosse Sorge<br />

in Südkorea und den USA<br />

ausgelöst. Nordkoreas Staatsmedien<br />

hatten berichtet, das<br />

Bald auch U-Boot tauglich?<br />

Land habe erstmals erfolgreich<br />

von einem U-Boot eine neuartige<br />

Rakete abgefeuert. Dazu<br />

lieferten sie Fotos des Versuchs.<br />

Zwar meldeten Raketen ex -<br />

perten damals Zweifel an der<br />

Authentizität der Bilder an.<br />

Statt von einem U-Boot sei die<br />

Rakete wahrscheinlich von ei -<br />

nem halb eingetauchten Frachtschiff<br />

abgefeuert worden. Zudem<br />

sei Nordkorea noch Jahre<br />

davon entfernt, die notwendige<br />

Technologie zu entwickeln,<br />

sagten andere Experten.<br />

Die südkoreanische Regierung<br />

teilte damals hingegen<br />

mit, sie glaube, die Rakete sei<br />

von einem U-Boot abgefeuert<br />

worden, allerdings lediglich<br />

100 bis 150 Meter weit<br />

ge flogen. UNO-Resolutionen<br />

verbieten Nordkorea den<br />

Start ballistischer Raketen. Im<br />

Zeitraum von 2006 bis 2<strong>01</strong>3<br />

hat Nordkorea drei Atomtests<br />

durchgeführt.<br />

Bild: Wikimedia<br />

Werkstatt der Instandhaltungsschule in Abuja.<br />

Kooperation mit<br />

Deutschland<br />

Um die Sicherheitslage in<br />

Nigeria weiter beruhigen zu<br />

können, beschloss die Regierung<br />

Deutschlands, die Nigerianische<br />

Armee in Zukunft<br />

vermehrt unterstützen zu wollen.<br />

Bereits jetzt beliefert die<br />

Bundeswehr Nigerianische<br />

Truppen mit Fachwissen im<br />

Bereich der Terrorismusabwehr.<br />

Neu soll die Zusammenarbeit<br />

aber auch in der Kampfmittelbeseitigung<br />

und dem<br />

vertieften logistischen Support<br />

der mechanisierten Truppen<br />

erfolgen. Weiter wird an -<br />

gestrebt, ein Ausbildungszentrum<br />

für Friedensfördernde<br />

Ope rationen aufzubauen. Auf<br />

diese Weise werden die internationalen<br />

Beziehungen zwischen<br />

den Ländern gefördert,<br />

so ein gemeinsames Statement<br />

des Nigerianischen Generalstabschef<br />

Generalmajor<br />

Abayomi Olonisakin mit dem<br />

Deutschen Militärberater aus<br />

dem Verteidigungsattachédienst,<br />

Oberst i. G. Thomas<br />

Brillisauer. Letzterer ergänzte,<br />

dass speziell für die mechanisierten<br />

Verbände in begrenztem<br />

Ausmass auch Rüstungsgüter<br />

bereitgestellt werden<br />

müssen, denn Deutschland<br />

ist zurzeit das einzige Land,<br />

Bild: Bundeswehr<br />

welches das Nigerianische Heer<br />

im Unterhalt seiner schweren<br />

Fahrzeuge ausbildet. Bereits<br />

Mitte 2<strong>01</strong>5 wurde in der<br />

Hauptstadt Abuja ein durch<br />

die Bundeswehr aufgebautes<br />

«Ausbildungszentrum Instandhaltung»<br />

eröffnet. Gemäss der<br />

involvierten deutschen Beratergruppe<br />

ist dies eine für Nigeria<br />

völlig neu artige Einrichtung,<br />

in welcher Soldaten während<br />

einer 24-monatigen Ausbildungszeit<br />

zu Mechatronikern<br />

ausgebildet werden. Fast<br />

gleichzeitig wurden zwölf Direktoren<br />

aus dem Sicherheitsstab<br />

des Präsidenten gefeuert,<br />

worauf im November des letzten<br />

Jahres Präsident Muhammadu<br />

Buhari persönlich eine<br />

Untersuchung gegen seinen<br />

ehemaligen nationalen Sicherheitsberater,<br />

Oberst Sambo<br />

Dasuki, eröffnete. Gemäss des<br />

einberufenen Untersuchungsausschusses<br />

soll Dasuki, mehr<br />

als zwei Milliarden (!) US-Dollar<br />

an Rüstungsgelder veruntreut<br />

haben. Diese Gelder wären<br />

dringend im Kampf gegen<br />

den durch die islamistische<br />

Terrormiliz Boko Haram geführten<br />

Aufstand im Nordosten<br />

des Landes benötigt gewesen.<br />

Pascal Kohler,<br />

Henrique Schneider<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

53


SOG und Sektionen<br />

Beiträge für die April-Num mer bis<br />

Mittwoch, 16. März, bei Major Markus<br />

Schuler, Guggi strasse 19, 6005 Luzern.<br />

E-Mail: sog.und.sektionen@asmz.ch<br />

i www.asmz.ch/sog-sektionen/<br />

SOG-Vorstand<br />

Präsident:<br />

Br Denis Froidevaux,<br />

B <strong>02</strong>1 316 51 05, M 079 214 14 22.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Oberst i Gst Marcus B. Graf,<br />

Ten col Stefano Giedemann.<br />

Generalsekretär:<br />

Major Daniel Slongo, M 079 658 69 47.<br />

Assistentin des Generalsekretärs:<br />

Major Kathrin Loppacher.<br />

Generalsekretariat:<br />

Schweiz. Offiziersgesellschaft (SOG),<br />

Oberer Graben 12, Postfach 20,<br />

90<strong>01</strong> St.Gallen,<br />

Tel. 071 223 32 32, Fax 071 223 32 30.<br />

i www.sog.ch, office@sog.ch<br />

Samstag, 12. März, Chur. Delegiertenversammlung.<br />

Kommission <strong>ASMZ</strong> der SOG<br />

Präsident:<br />

Oberst i Gst Christoph Grossmann,<br />

Bachtobelstrasse 25, 8303 Bassersdorf,<br />

M 079 430 53 43.<br />

Kommission SOG International<br />

Präsident: Oberst Marco La Bella,<br />

Grundhaldenstrasse 26, 8303 Bassersdorf,<br />

P 043 837 <strong>02</strong> 70, M 076 355 55 13.<br />

Aargau<br />

Aargauische OG<br />

Präsident: Oberstlt i Gst Dieter Wicki,<br />

Weltistrasse 32, 5000 Aarau,<br />

Telefon 079 227 27 78.<br />

i www.aargauer-offiziersgesellschaft.ch<br />

OG Aarau<br />

Präsident: Oblt Reto Berli,<br />

Weiherweg 21, 55<strong>02</strong> Hunzenschwil,<br />

P 062 897 69 70, G 041 784 43 43,<br />

M 079 784 43 43.<br />

i www.ogaarau.ch<br />

Mittwoch, 17. Februar, Aarau. 149. Generalversammlung.<br />

Samstag, 16. April, RSA Buchs. Standschiessen<br />

Stgw und Pist.<br />

Freitag, 20. Mai, Schafisheim. Besuch<br />

der MEPO (Mobile Einsatzpolizei) des<br />

Kantons Aargau.<br />

Samstag, 20. August. Gemeinschaftsanlass<br />

OGA und FOG: Wanderung Staffelegg–Benkerjoch.<br />

Sonntag, 4. September, Lenzburg. Fussballturnier.<br />

Donnerstag bis Sonntag, 29. September<br />

bis 2. Oktober. MAG (Markt Aarauer<br />

Gewerbetreibender).<br />

Freitag, 21. Oktober. Suuser-Bummel<br />

zum Restaurant Barmelhof, Erlinsbach.<br />

Reitsektion Arizona<br />

Häuptling: Hptm Marc Suter,<br />

Künzlimattstrasse 16b, 5032 Aarau Rohr,<br />

M 079 652 49 43.<br />

i www.arizona.ch<br />

April bis Juni. Sommerreitkurs 2<strong>01</strong>6.<br />

Samstag, 21. Mai. Kirchturmritt.<br />

Samstag, 18. Juni. 10 000 Rittertag.<br />

Samstag bis Freitag, 3. bis 9. September.<br />

Ausland-Reitwoche.<br />

Samstag, 12. November, KuK Aarau.<br />

Soirée.<br />

OG Baden<br />

Präsident: Hptm Caspar Zimmermann,<br />

Belvédère 1, 5400 Baden,<br />

P 056 535 74 67, G 058 464 22 11,<br />

M 076 374 57 82.<br />

i www.og-baden.ch<br />

Donnerstag, 31. März, 19 bis 22 Uhr,<br />

Restaurant Rose, Weite Gasse 23, Baden.<br />

GV.<br />

OG-Stamm: jeden ersten Donnerstag im<br />

Monat (ausgenommen Januar) ab 19 Uhr<br />

im Restaurant Rose, Weite Gasse 23, Baden.<br />

OG Brugg<br />

Präsident: Hptm Titus Meier,<br />

Nigglistrasse 13d, 5200 Brugg,<br />

P 056 450 31 91.<br />

i www.ogbrugg.ch<br />

OG Freiamt<br />

Präsident: Major Michael Hackl,<br />

Bodenfeldstrasse 28, 8965 Berikon,<br />

G 056 633 15 15, M 079 406 82 66.<br />

i www.ogfreiamt.ch<br />

Samstag, im Juni. Frühlingsanlass Sasso<br />

San Gottardo.<br />

Donnerstag, 2. Juni, Forsthaus Bremgarten.<br />

91. Generalversammlung OG Freiamt.<br />

Fricktalische OG<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Markus M. Müller,<br />

Spycherweg 3, 8957 Spreitenbach,<br />

Telefon 079 286 47 82.<br />

i www.fricktaleroffiziere.ch<br />

Freitag, 26. Februar, 18.30 bis 23 Uhr.<br />

Neumitgliederanlass – unsere Korpsvisite<br />

für Junge und Junggebliebene.<br />

Freitag, 11. März, 18.30 bis 20 Uhr, Ochsen,<br />

Wölflinswil. Informationsanlass.<br />

Freitag, 11. März, 20 bis 23 Uhr, Ochsen,<br />

Wölflinswil. Vereinsversammlung 2<strong>01</strong>6.<br />

Samstag, 19. März, Eiken. Besuchstag<br />

Aufkl Bat 4.<br />

Mittwoch, 13. April, 18.30 bis 21.30 Uhr,<br />

Restaurant Krone, Wittnau. Frühlings-<br />

Rapport zu frischen Spargeln.<br />

Samstag, 23. April. Führungsmodul.<br />

Freitag, 20. Mai, 18 bis 21 Uhr, RSA<br />

Schlauen, Oeschgen. Doublette (Bundesprogramm<br />

und Feldschiessen).<br />

Freitag/Samstag, 1./2. Juli, Bruchsal. Internationaler<br />

Schiesswettbewerb «Eschbach».<br />

Mittwoch, 13. Juli, 18.30 bis 20.30 Uhr.<br />

Sommer-Rapport.<br />

Samstag bis Samstag, 16. bis 23. Juli,<br />

Nijmegen. 100. Internationaler 4-Tage-<br />

Marsch.<br />

Samstag, 20. August, Staffelegg. Jura-<br />

Rapport mit OG Aarau.<br />

Samstag, 10. September. FOG in the<br />

(JU-)AIR.<br />

Mittwoch, 12. Oktober, 18.30 bis 21.30<br />

Uhr, Restaurant Löwen, Herznach.<br />

Herbst-Rapport mit Wildgerichten.<br />

Mittwoch, 11. Januar 2<strong>01</strong>7, 18.30 bis<br />

20.30 Uhr, Maisprach. Winter-Rapport.<br />

Freitag, 3. März, 18.30 bis 20 Uhr, unteres<br />

Fricktal. Informationsanlass.<br />

Freitag, 3. März, 20 bis 23 Uhr, unteres<br />

Fricktal. Vereinsversammlung.<br />

OG Lenzburg<br />

Präsident: Oberstlt Stephan Weber,<br />

Ringstrasse Nord 36b, 5600 Lenzburg,<br />

G 062 888 25 25, M 079 275 39 25.<br />

i www.oglenzburg.ch<br />

Februar, Raum Lenzburg. Referat.<br />

Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. März,<br />

Raum Lenk. 54. Lenker Zweitage-Gebirgsskilauf.<br />

Freitag, 18. März, 19 Uhr, Raum Lenzburg.<br />

63.WU-WE-Nachtorientierungslauf.<br />

Donnerstag, 26. April, ab 18.15 Uhr, Ho -<br />

tel-Restaurant Ochsen, Lenzburg. Generalversammlung.<br />

Fussballtraining: jeden Montag ab 19.15<br />

Uhr im Gewerbeschulhaus Neuhof, Lenzburg.<br />

Reitsektion: Reitstunden im Winterhalbjahr<br />

jeweils montags um 19 Uhr in der<br />

Reitsportanlage Brunegg und Ausritte<br />

im Sommerhalbjahr jeweils montags um<br />

19 Uhr im Stall Eichelberger in Mägenwil.<br />

Obmann: Oblt Daniel Wehrli, Kapellenweg<br />

3, 5600 Lenzburg, P 062 897<br />

29 20.<br />

OG Zofingen<br />

Präsident: Oberst i Gst Christoph Fehr,<br />

Offiziersgesellschaft Zofingen,<br />

4800 Zofingen.<br />

Reiterobmann: Oberst Roger Eltbogen.<br />

i www.ogzofingen.ch<br />

Mittwoch, 13. April, ab 17.30 Uhr,<br />

Schiessstand Heitere, Zofingen. GV-Cup<br />

(Pistole); 19 Uhr: Generalversammlung.<br />

Mittwoch, 27. April, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

Freitag, 26. August, 17.30 Uhr. Manipu -<br />

lationstraining Pistole; 18 Uhr: Kurzdistanzschiessen<br />

Pistole; anschliessend<br />

Sommerstamm mit Grill. Treffpunkt:<br />

Schiessplatz Spittelberg, Platz C, Hauenstein–Ifenthal.<br />

Mittwoch, 26. Oktober, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

Mittwoch, 2. November, 18 Uhr, Stadtsaalküche,<br />

Zofingen. Kochkurs.<br />

November, 18.30 Uhr. Metzgete. Wir laden<br />

unsere jungen Leutnants ein. Treffpunkt:<br />

Bahnhof Zofingen.<br />

Reiten: samstags von 10 bis 11 Uhr im<br />

Reitsportzentrum Heimenhausen. Anmeldung<br />

beim Reiterobmann.<br />

Appenzell<br />

Appenzellische OG<br />

Präsident: Major i Gst Urban Broger,<br />

Hölderlinstrasse 24, 9008 St.Gallen,<br />

M 079 673 26 <strong>01</strong>.<br />

i www.appog.ch<br />

Samstag, 30. April, 16 Uhr, Restaurant<br />

Freudenberg, Appenzell. Hauptversammlung.<br />

Anschliessend, zirka 17.30 Uhr: Re-<br />

ferat von Oberst Markus Widmer. Zirka<br />

19 Uhr: «Südworscht-Mööli». Details<br />

und Anmeldung unter www.appog.ch.<br />

Basel<br />

OG beider Basel<br />

Präsident: Oberstlt Carl-Gustav Mez,<br />

Grellingerstrasse 62, 4<strong>02</strong>0 Basel,<br />

Telefon 061 312 00 29.<br />

i www.ogbeiderbasel.ch<br />

Samstag, 12. März. Präzisionsschiessen<br />

OGBB.<br />

Samstag, 19. März. Nuit des Officiers.<br />

Organisation: UORM.<br />

Freitag, 8. April. Generalversammlung<br />

OGBB.<br />

Samstag, 23. April. Führungsmodul.<br />

Samstag, 30. April. Gefechtsschiessen<br />

Pist UOV.<br />

Freitag, 20. Mai. Freundschaftsschiessen<br />

Pol.<br />

Samstag, 21. Mai. Combat-Schiesstraining.<br />

Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Mai. Eidg.<br />

Feldschiessen.<br />

Mittwoch, 8. Juni. Referat «Einbruchskriminalität<br />

– Einsatztaktik der Polizei<br />

BL».<br />

Freitag/Samstag, 1./2. Juli, Deutschland.<br />

Internationaler Schiesswettbewerb.<br />

Samstag, 27. August. Obligatorisches.<br />

Samstag, 27. August. Gefechtsschiessen<br />

Stgw UOV.<br />

Samstag, 3. September. Jagdhüttenbummel.<br />

Freitag, 16. September. Beförderten -<br />

apéro.<br />

Samstag, 17. September. CITOORM.<br />

Organisation: UORM.<br />

Dienstag, 11. Oktober. Internationales<br />

GWK-Schiessen.<br />

Samstag, 29. Oktober. Ramsach-Schiessen.<br />

Sonntag bis Sonntag, 30. Oktober bis<br />

6. November. OGBB auf Reisen: Israel.<br />

Samstag, 12. November. Basler Nacht<br />

der Offiziere.<br />

Donnerstag, 1. Dezember. Spannender<br />

Vortrag.<br />

Freitag, 9. Dezember. Waldweihnacht.<br />

Artillerie-Offiziers-Verein Basel<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Markus Waldvogel,<br />

Eichenstrasse 19, 4054 Basel,<br />

P 061 321 73 <strong>01</strong>, M 079 2<strong>01</strong> 79 69.<br />

i www.aov.ch<br />

Bern<br />

OG des Kantons Bern (KBOG)<br />

Präsident: Oberst i Gst René Zwahlen,<br />

Greyerzstrasse 1<strong>01</strong>, 3<strong>01</strong>3 Bern,<br />

M 079 311 23 19, G 058 462 32 24.<br />

i www.kbog.ch<br />

März. Delegiertenversammlung KBOG.<br />

OG der Stadt Bern<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Matthias Spycher.<br />

Mutationsführer/Kontakt:<br />

Tobias Herren, c/o Bratschi<br />

Wiederkehr & Buob AG, Bollwerk 15,<br />

Postfach 5576, 30<strong>01</strong> Bern,<br />

54 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


SOG und Sektionen<br />

G 058 258 16 00.<br />

i www.ogb.ch<br />

Dienstag, 23. Februar, 18 Uhr, Bibliothek<br />

am Guisanplatz, Bern. Buchbesprechung<br />

«Ruhn, abtreten!» – Erinnerungen an<br />

1121 Diensttage in der Schweizer Armee,<br />

mit dem Buchautor Richard Schmid.<br />

Montag, 21. März, 18 Uhr, Haus der Universität.<br />

Hauptversammlung OG der<br />

Stadt Bern mit Vortrag von Div Melchior<br />

Stoller, Stv Kdt Heer.<br />

Samstag, 17. September, 8 Uhr, Schiessplatz<br />

Sand, Bern. Übung COLT.<br />

Sport: intensives Turnen für Mitglieder<br />

über 50 Jahren jeden Donnerstag von 18<br />

bis 19.30 Uhr in der Turnhalle Kirchenfeld,<br />

Aegertenstrasse 46a, Bern.<br />

Sport light: lockeres Turnen für Mitglieder<br />

über 50 Jahren jeden Donnerstag von<br />

17.15 bis 18.30 Uhr in der Turnhalle Melchenbühl,<br />

Bersetweg 21, Gümligen.<br />

OG Biel/Bienne-Seeland<br />

Präsident: Major Patrick Nyfeler,<br />

Bährenackerweg 7, 4513 Langendorf,<br />

M 079 246 07 65.<br />

i www.bieleroffiziere.ch<br />

Montag, 22. Februar. Schweizer Militärgeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts mit Dr.<br />

Stüssi–Lauterburg und René Estoppey.<br />

Samstag, 19. März, 9 Uhr, Gemeindesaal<br />

Leubringen. 138. Generalversammlung<br />

OG Biel–Seeland.<br />

OG Burgdorf<br />

Präsident: Hptm Pierre-Alain Haller,<br />

Gmeinmatt 7,<br />

3322 Urtenen–Schönbühl,<br />

M 076 412 16 07.<br />

i www.og-burgdorf.ch<br />

Montag, 1. Februar, 19 Uhr, Thun. Munitionsherstellung<br />

der RUAG. Zu Besuch<br />

bei unserem Mitglied Hptm Sabine<br />

Brechbühl.<br />

Montag, 14. März, 19 Uhr. Vortrag<br />

«Wieder eingeführte Mobilmachung»<br />

von Oberst i Gst Hanspeter Aellig zur erhöhten<br />

Bereitschaft mit der WEA.<br />

Freitag, 29. April, 19 Uhr. 127. Hauptversammlung.<br />

17 Uhr: Marsch; 18.30<br />

Uhr: Apéro.<br />

OG-Stamm: jeden ersten Freitag des Monats<br />

ab 18 Uhr im Gewölbekeller, Restaurant<br />

Schützenhaus.<br />

OG-Sport: während der Schulzeit jeden<br />

Montag um 20 Uhr in der Schlossmatt-<br />

Turnhalle. Leitung: Florian Mitscherlich.<br />

OG Huttwil und Umgebung<br />

Präsident: Hptm André Schärer,<br />

Sonnhaldenstrasse 14, 4950 Huttwil,<br />

P 062 962 08 73, G 062 962 33 88,<br />

Fax 062 962 13 62.<br />

Freitag, 18. März, Hotel Bahnhof, Huttwil.<br />

HV OG Huttwil.<br />

Freitag, 2. September. 75-Jahr-Jubi läum<br />

OG Huttwil und Umgebung.<br />

OG Interlaken-Oberhasli<br />

Präsident: Major Werner Gartenmann,<br />

Kupfergasse 15, 3800 Matten,<br />

P 033 821 28 11, M 079 222 79 73.<br />

i www.oginterlaken-oberhasli.ch<br />

Section du Jura Bernois<br />

Président: Lt col Laurent Jacot,<br />

Rue des Planches 35, 2613 Villeret,<br />

Téléphone 079 418 64 23.<br />

i www.sojb.ch<br />

OG Langenthal und Umgebung<br />

Präsident: Major Christoph Schärer,<br />

Winkelweg 18, 4932 Lotzwil,<br />

M 079 306 59 25, G 062 916 80 80,<br />

Fax 062 916 80 81.<br />

i www.oglangenthal.ch<br />

Freitag, 18. März. 168. Vereinsversammlung.<br />

OG-Reitkurs: samstags Hallenausbildung,<br />

Ausritte und Schnupperkurs. Besammlung<br />

beim Stall Fellmann, Heimenhausen.<br />

Auskunft: helena.morgenthaler@oglangenthal.ch.<br />

OG Langnau und Umgebung<br />

Präsident:<br />

Oberst i Gst Andreas Schmutz,<br />

Schlossstrasse 18, 3550 Langnau i.E.,<br />

G 058 465 75 79, M 079 211 34 74<br />

i www.oglangnau.ch<br />

Freitag, 11. März, 19.30 Uhr, Walter<br />

Schmocker Wein, Langnau i.E. Weinseminar.<br />

Samstag, 21. Mai, 13.30 Uhr, Pistolenschiessstand<br />

Sidelen, Trub. Traditionelles<br />

Pistolenschiessen.<br />

Sonntag, 31. Juli, 17.30 Uhr. Kranzniederlegung<br />

am Soldatendenkmal bei der<br />

Kirche Langnau i.E.<br />

Montag, 5. September, 20 Uhr. Hauptversammlung.<br />

OG Thun<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Peter Scheidegger,<br />

Steghausweg 4, 3604 Thun,<br />

P 079 506 50 80, G 058 464 28 04.<br />

Korrespondenz OG Thun:<br />

Anita Binkert, Aebnit,<br />

3614 Unterlangenegg.<br />

i www.og-thun.ch<br />

Dienstag, 22. März 2<strong>01</strong>6. DV KBOG/<br />

HV OG Thun.<br />

OG-Stamm: jeden 1. Samstag im Monat<br />

ab 16.45 Uhr im Restaurant Falken,<br />

Thun. Kontakt: Oberst Theo Müller,<br />

P 033 345 30 41, G 031 324 35 73.<br />

OG-Turnen: mittwochs Turnen mit der<br />

Männerriege des Turnvereins Thun in<br />

der Eigerturnhalle von 19.30 bis 21 (22)<br />

Uhr, für die Älteren 17 bis 18 oder 18 bis<br />

19.30 Uhr. Sommerprogramm: Waldläufe<br />

in der Region Thun. Kontakt: Hptm<br />

Martin Tschabold, Telefon 033 336 50 13.<br />

OG-Reiten: donnerstags von 9 bis 10.30<br />

Uhr bzw. von 19 bis 20.30 Uhr (April bis<br />

September) und sonntags von 8.30 bis<br />

11 Uhr Ausritte ins Gelände rund um<br />

Niederhünigen (Holz). Reitunterricht für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene nach Absprache<br />

in der Halle/Viereck unter Leitung<br />

eines eidg. dipl. Reitlehrers. Kontakt:<br />

Oberstlt Urs-Georg Blaser, Telefon<br />

033 222 72 05 oder M 079 458 39 40.<br />

OG Uni Bern<br />

Siehe «Hochschulen» im Teil «Fach-OG».<br />

Freiburg<br />

Société fribourgeoise des<br />

officiers / Freiburgische<br />

Offiziersgesellschaft<br />

Président cantonal / Kantonalpräsident:<br />

Col Yvan Demierre,<br />

Case postale 1418, 17<strong>01</strong> Fribourg,<br />

M 079 683 24 19.<br />

i www.sfo-fog.ch<br />

Section Gruyère/Veveyse<br />

Président: Major Christophe Bifrare,<br />

Rue du pays d’en-Haut 43, 1630 Bulle,<br />

M 079 448 79 03.<br />

Courrier: C.P. 77, 1630 Bulle.<br />

OG Seebezirk<br />

Präsident: Major i Gst Nicolas Magnin,<br />

Récheraulaz 8, 3280 Meyriez,<br />

M 079 671 03 <strong>02</strong>.<br />

Genève<br />

Société Militaire du Canton<br />

de Genève<br />

Président:<br />

Lt col EMG Alexandre Vautravers,<br />

Case postale 3618, 1211 Genève 3,<br />

M 078 624 59 39.<br />

Local: Rue des Granges 5 (près de la<br />

Cathédrale St-Pierre), 1204 Genève.<br />

Téléphone <strong>02</strong>2 310 39 45.<br />

i www.smg-ge.ch<br />

Glarus<br />

Glarner OG<br />

Präsident: Major Hans-Jörg Riem,<br />

Auf Erlen 34, 8750 Glarus,<br />

P 055 640 28 89, G 055 646 67 08.<br />

i www.gog-glarus.ch<br />

März, Hotel Glarnerhof, Glarus. Vortrag<br />

von Matteo Cocchi, Kdt Kapo Ticino:<br />

«Organisierte Kriminalität im Süden der<br />

Schweiz».<br />

Samstag, 30. April, 16 Uhr, Hotel Glarnerhof,<br />

Glarus. 179. Hauptversammlung<br />

mit anschliessendem Referat.<br />

Graubünden<br />

Bündner OG<br />

Präsident: Oberstlt Urs Fetz,<br />

Rüfegasse 12a, 7208 Malans,<br />

Telefon 079 543 39 94.<br />

i www.buendner-og.ch<br />

Freitag, 5. Februar, 18 Uhr, Romantik<br />

Hotel Stern, Chur. Stamm@BOG mit<br />

Referat von Walter Müller, Nationalrat<br />

SIK, Präsident Zivilschutzverband: «Welche<br />

Armee haben wir in 20 Jahren?»<br />

Dienstag, 16. Februar, 20 Uhr, Implenia,<br />

Felsenaustrasse 25, Chur. Referat von<br />

Marcel Suter, Leiter Amt für Migration<br />

und Zivilrecht Graubünden, und Oberst<br />

Markus Kobler, Kommandant Grenzwachtkorps<br />

III: «Migration in und um<br />

Graubünden vom Grenzübertritt bis hin<br />

zum Vollzug», inkl. Vorstellung Projekt<br />

Erstaufnahmezentrum «Meiersboden»<br />

durch Generalplaner Implenia.<br />

Freitag, 26. Februar, Kaserne, Chur. Tag<br />

der Angehörigen Infanterie-Rekrutenschule<br />

12.<br />

Freitag, 4. März, 18 Uhr, Romantik Hotel<br />

Stern, Chur. Stamm@BOG mit Referat<br />

von Oberstleutnant i.G. Peter Beschnidt,<br />

Verteidigungsattaché Deutsche<br />

Botschaft, Bern: «Kampf um die Köpfe<br />

und Herzen der Menschen mit Informationen<br />

in Krisengebieten – Anmerkungen<br />

des ehemaligen Chefs der NATO/<br />

ISAM Medien in Afghanistan».<br />

Samstag, 12. März. Musikalisch umrundeter<br />

Begegnungsaperitif anlässlich der<br />

Delegiertenversammlung der Schweizerischen<br />

Offiziersgesellschaft (exklusiv für<br />

BOG-Mitglieder).<br />

Freitag, 1. April, 18 Uhr, Romantik Hotel<br />

Stern, Chur. Stamm@BOG mit Referat<br />

von Dr. med. Peggy Guler-Stützer,<br />

Co-Chefärztin Psychiatrische Dienste GR<br />

APD/ATK Nordbünden: «Stress in Uniform».<br />

Information zu Präventionsmöglichkeiten<br />

von Stressfolgeerkrankungen<br />

wie Burnout/Depression. Partneranlass<br />

Motorfahrerverein SGO/GR.<br />

Dienstag, 10. Mai, 17.30 Uhr, Schiessplatz<br />

Hinterrhein. Stippvisite bei der neuen<br />

mechanisierten Bündner Brigade von Brigadier<br />

Willy Brülisauer – inkl. dynamische<br />

Vorführungen Panzerbataillon 14,<br />

Verpflegung bei der Truppe und Kontaktpflege<br />

Panzerbrigade 11.<br />

Donnerstag bis Sonntag, 26. bis 29.<br />

Mai, Berlin. Militärhistorische Städtereise<br />

nach Berlin mit exklusiven Einblicken<br />

und Erlebnissen. Reiseleitung: Alt<br />

BOG-Vorstand Mattias Nutt, Fotograf.<br />

Freitag, 3. Juni, 18 Uhr, ORMA, Passugg.<br />

Stamm@BOG Whisky & Cigars:<br />

«ORMA Swiss Whisky»-Degustation im<br />

Whisky-Lager – inkl. Zigarren.<br />

Donnerstag, 16. Juni, ab 17 Uhr, Rheinsand,<br />

Chur. Traditionelles Pistolenschiessen<br />

(KD Box 411), inkl. Grillade<br />

(Dienstgebäude).<br />

Freitag/Samstag, 17./18. Juni, Meiringen.<br />

75 Jahre Militärflugplatz Meiringen.<br />

Samstag, 27. August. Fahrtrainingskurs<br />

«GRISCHUN». Partneranlass Motorfahrerverein<br />

SGO/GR.<br />

Freitag, 2. September, 18 Uhr, Romantik<br />

Hotel Stern, Chur. Stamm@BOG mit<br />

Referat von Martin Sonderegger, Rüstungschef:<br />

«armasuisse – für die Zukunft<br />

gerüstet».<br />

Montag, 5. September, 19 Uhr, Raum<br />

Chur. Exklusiver Einblick in das Einsatztraining<br />

der Schutzhundeführer der<br />

Kantonspolizei Graubünden, inkl. Vorstellung<br />

Sicherheitspolizei durch Major<br />

Markus Eggenberger, Chef SIPO.<br />

Samstag, 10. September, 9 Uhr, ETH Zü -<br />

rich. Herbsttagung Militärakademie:<br />

«Der moderne Wirtschaftskrieg».<br />

Freitag, 7. Oktober, 18 Uhr, Romantik<br />

Hotel Stern, Chur. Stamm@BOG.<br />

Samstag/Sonntag, 8./9. Oktober, Chur<br />

und Umgebung. 55. Bündner Zweitagemarsch.<br />

Premiere: prominent besetzte<br />

BOG-Patrouille.<br />

Mittwoch/Donnerstag, 12./13. Oktober,<br />

Axalp. Fliegerschiessen.<br />

Freitag, 4. November, 18 Uhr, Romantik<br />

Hotel Stern, Chur. Stamm@BOG mit<br />

Referat von Oberst i Gst a D Bruno Lezzi,<br />

Militärhistoriker, Journalist, Lehrbeauftragter<br />

der Universität Zürich, zu einem<br />

aktuellen Thema.<br />

Samstag, 12. November, 13 bis 16 Uhr,<br />

Versuchsstollen Hagerbach, Flums Hochwiese.<br />

Schiessen im Versuchsstollen Hagerbach<br />

mit Stgw 90 und Pist 75 – speziell<br />

für junge Offiziere. Partneranlass OG<br />

Sarganserland.<br />

Freitag, 25. November, 20 Uhr, Grossratssaal,<br />

Chur. Referat von Korpskommandant<br />

André Blattmann, Chef der Armee:<br />

«Schweizer Armee heute und morgen –<br />

Aufträge und Herausforderungen». Generalversammlung<br />

BOG.<br />

Freitag, 16. Dezember, Forum im Ried,<br />

Landquart. Brigaderapport Gebirgsinfanteriebrigade<br />

12.<br />

Jura<br />

Société Jurassienne<br />

des officiers<br />

Président: Col Fabien Kohler,<br />

Impasse des Chênes 3, 2824 Vicques,<br />

P 032 422 40 05.<br />

i www.militariahelvetica.ch/sjo<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

55


SOG und Sektionen<br />

Luzern<br />

Kantonale OG Luzern<br />

Präsident: Major Florian Ulrich,<br />

Chräigass 6, 6044 Udligenswil,<br />

Telefon 079 785 28 13.<br />

i www.og-luzern.ch<br />

Mittwoch, 23. März, 18.30 Uhr, Bowling<br />

Universum, Kriens. Bowling, anschliessend<br />

fakultatives Nachtessen.<br />

Freitag, 24. Juni, 18.30 Uhr, Vinarium,<br />

Emmenbrücke. Weindegustation.<br />

Freitag, 23. September, 18.30 Uhr, Wasserturm,<br />

Luzern. Neumitgliederanlass<br />

und Stamm.<br />

Samstag, 5. November, Armee-Ausbildungszentrum<br />

Luzern (AAL). Chance<br />

Miliz.<br />

OG Entlebuch<br />

Präsident: Hptm Adrian Thalmann,<br />

Hohle Gasse 10, 3095 Spiegel b. Bern.<br />

i www.og-amtentlebuch.ch<br />

Samstag, 5. März. Winteranlass.<br />

Samstag, 16. April, 19 Uhr, Cavallino,<br />

Schüpfheim. 1. Stamm.<br />

Samstag, 18. Juni, 19 Uhr, Rischli, Sörenberg.<br />

2. Stamm.<br />

Samstag, 3. September. Sommerausflug.<br />

Samstag, 29. Oktober, 17 Uhr. Generalversammlung.<br />

OG Sursee<br />

Präsident: Hptm Luca Meier,<br />

Glurlimattweg 20, 4805 Brittnau,<br />

M 078 731 08 35.<br />

Donnerstag, 24. März, Hotel Bellevue,<br />

Sursee. GV.<br />

Neuchâtel<br />

Société neuchâteloise<br />

des officiers<br />

Président: Col Gianni Bernasconi,<br />

Case postale 223, 2<strong>01</strong>3 Colombier.<br />

i www.ofne.ch<br />

Nidwalden<br />

OG Nidwalden<br />

Präsident: Oblt Patrick Kiser,<br />

Langmatt 6, 6370 Stans.<br />

i www.og-nw.ch<br />

Mittwoch, 24. Februar. Stamm.<br />

Samstag, 19. März. 17. Schiessen der<br />

militärischen Vereine Obwalden/Nidwalden.<br />

Mittwoch, 30. März. Stamm.<br />

Mittwoch, 13. April. OG Mittags-Lunch.<br />

Mittwoch, 27. April. Stamm.<br />

Mittwoch, 25. Mai. Stamm.<br />

Freitag, 10. Juni. Überraschung.<br />

Donnerstag, 30. Juni. Fischessen.<br />

Mittwoch, 31. August. Stamm.<br />

Freitag, 9. September. Nachtpistolenschiessen.<br />

Mittwoch, 28. September. Stamm.<br />

Mittwoch, 26. Oktober. Stamm.<br />

Samstag, 5. November, Luzern. Chance<br />

Miliz.<br />

Mittwoch, 9. November. OG Mittags-<br />

Lunch.<br />

Samstag, 26. November. Generalversammlung.<br />

Sonntag. 4. Dezember. Matinée.<br />

OG-Fitness: jeden Mittwoch von 18.30<br />

bis 19.45 Uhr in der oberen Turnhalle<br />

Stansstad (Ausnahme: Schulferien). Auskunft:<br />

Oblt Tino Karlen, Telefon 079<br />

812 32 76.<br />

Obwalden<br />

OG Obwalden<br />

Präsident: Hptm Reto Mattli,<br />

Grossgasse 1, 6060 Sarnen,<br />

P 041 660 28 19.<br />

i www.og-ow.ch<br />

Samstag, 19. März, 9.30 Uhr, Landenberg,<br />

Sarnen. 160. Hauptversammlung.<br />

Schaffhausen<br />

Kantonale OG Schaffhausen<br />

Präsident: Major Lukas Hegi,<br />

Artilleriestrasse 17, 8200 Schaffhausen.<br />

i www.kog-sh.ch<br />

Schwyz<br />

OG des Kantons Schwyz<br />

Präsident: Oberstlt Oliver Klemenz,<br />

Grossmorgen 3, 8840 Einsiedeln,<br />

P 055 412 76 68, M 079 938 82 92.<br />

i www.kog-sz.ch<br />

OG Einsiedeln<br />

Präsident: Major Jahn Koch,<br />

Langackerstrasse 56, 8057 Zürich.<br />

i www.og-einsiedeln.ch<br />

Freitag, 8. April. GV OGE.<br />

Offiziersverein Innerschwyz<br />

Präsident: Major René Hunziker,<br />

Artherstrasse 170, 6405 Immensee,<br />

Telefon 079 542 25 22.<br />

i www.kog-sz.ch<br />

Freitag, 18. März. GV 2<strong>01</strong>6 des Offiziersvereins<br />

Innerschwyz.<br />

OG March-Höfe<br />

Präsident: Oberstlt Luzi Schnidrig,<br />

Zürcherstrasse 22, 8853 Lachen,<br />

G 055 451 <strong>01</strong> 91, Fax 055 451 <strong>01</strong> 92.<br />

i www.ogmh.ch<br />

Solothurn<br />

OG des Kantons Solothurn<br />

Präsident: Major Philippe Arnet,<br />

Buchenstrasse 10, 4562 Biberist,<br />

G 032 677 17 17.<br />

OG der Stadt Solothurn<br />

und Umgebung<br />

Präsident: Major Michael Käsermann,<br />

Eichholzstrasse 2, 4552 Derendingen,<br />

G 032 624 65 45, M 078 752 22 24.<br />

i www.og-solothurn.ch<br />

Freitag, 4. März. Generalversammlung<br />

2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6.<br />

Donnerstag, 28. April. Tag Gesellschaft<br />

und Armee.<br />

Samstag, 26. November. OG-Ball.<br />

OG Balsthal, Thal und Gäu<br />

Präsident:<br />

Major i Gst Emanuel Von Wartburg,<br />

Ruttigerweg 4, 4600 Olten,<br />

M 079 334 64 88.<br />

Freitag, 18. März. 1<strong>02</strong>. Generalversammlung<br />

OG Balsthal Thal und Gäu.<br />

OG Grenchen und Umgebung<br />

Obmann: Hptm Andreas Dysli,<br />

Jurastrasse 148, 2540 Grenchen,<br />

M 079 228 51 84.<br />

i www.mv-grenchen.ch<br />

Freitag, 11. März, airporthotel, Grenchen.<br />

3. Generalversammlung des Militärvereins<br />

Grenchen.<br />

Donnerstag, 28. April, Migros-Verteilzentrum<br />

Neuendorf (prov.). Tag Gesellschaft<br />

und Armee. 16.30 Uhr: Beginn<br />

DV (anschliessend Nachtessen); 18 Uhr:<br />

Referat von KKdt André Blattmann,<br />

Chef der Armee.<br />

Sonntag, 26. Juni. Höhenflug durch den<br />

Seilpark.<br />

Samstag, 10. September, Schiessstand Lauacher,<br />

Bettlach. 7. MVG Pistolen-Cup.<br />

Anschliessend Absenden/Höck.<br />

Sport: jeden Montag ab 18.30 Uhr in<br />

der Halden-Turnhalle.<br />

OG Olten<br />

Präsident:<br />

Major i Gst Johannes Gäumann,<br />

c/o Raiffeisenbank Untergäu,<br />

Eigasse 8, 4614 Hägendorf,<br />

G 062 206 81 <strong>01</strong>, Fax 062 206 81 22.<br />

Freitag, 29. April. 128. Generalversammlung.<br />

St.Gallen<br />

OG des Kantons St.Gallen<br />

Präsident: Oberst Markus Bänziger,<br />

Bergstrasse 2a, 9436 Balgach,<br />

G 071 747 47 37, M 079 437 45 94.<br />

i www.kogsg.ch<br />

Freitag, 19. Februar, St.Gallen. Jung-<br />

Of-Begrüssung. Einladung durch Regierungsrat.<br />

Mittwoch, 16. März, Raum Rorschach.<br />

Mitgliederversammlung 2<strong>01</strong>6 mit Referat<br />

von KKdt Aldo Schellenberg.<br />

Dienstag, 26. April. Präsidentenkonferenz<br />

I/16.<br />

September. KOG-Kurstag.<br />

Donnerstag, 27. Oktober. Parlamentariertreffen.<br />

Donnerstag, 10. November. Präsidentenkonferenz<br />

II/16.<br />

OG der Stadt St.Gallen<br />

Präsident: Hptm Markus Naegeli,<br />

Linerhofstrasse 7, 9032 Engelburg,<br />

P 071 260 11 51, M 079 457 76 44.<br />

i www.ogsg.ch<br />

OG Fürstenland<br />

Präsident: Oberstlt i Gst Martin Koller,<br />

Konstanzerstrasse 58f, 9512 Rossrüti,<br />

Telefon 079 409 59 92.<br />

i www.offiziersgesellschaft.ch<br />

Mittwoch, 16. März, Raum Rorschach.<br />

KOG-Mitgliederversammlung.<br />

Montag, 4. April, 17.30 bis 19 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen April.<br />

Freitag, 8. April, 18 Uhr, Hof zu Wil.<br />

129. Hauptversammlung.<br />

Montag, 2. Mai, 17.30 bis 19 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Mai und Spaghetti.<br />

Montag, 6. Juni, 17.30 bis 19 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Juni.<br />

Samstag, 18. Juni, 8 bis 18 Uhr, Meiringen.<br />

75 Jahre Flugplatz Meiringen und<br />

Armeeausstellung.<br />

Montag, 4. Juli, 17.30 bis 19 Uhr, Oberuzwil.<br />

Pistolenschiessen Juli (OP) und<br />

Grill.<br />

Sonntag, 14. August, 10 bis 14 Uhr, Oberuzwil.<br />

Apéroschiessen.<br />

Samstag, 11. September. Herbstanlass.<br />

Freitag, 18. November. Jahresend-Essen.<br />

Rheintalischer Offiziersverein<br />

Präsident: Hptm Lukas Krüsi,<br />

Pflanzschulstrasse 37, 8400 Winterthur,<br />

M 079 7<strong>02</strong> 26 21.<br />

i www.rov.ch<br />

Freitag, 19. Februar, St.Gallen. Jung-<br />

Of-Begrüssung. Einladung durch Regierungsrat.<br />

Mittwoch, 16. März, Rorschach. Mitglie -<br />

derversammlung KOG SG.<br />

Samstag, 21. Mai, St.Anton–Berneck.<br />

Jung-Of-Anlass «JOIN».<br />

Freitag, 27. Mai, Diepoldsau. Fitnessabend.<br />

Samstag, 24. September, Schiessstand<br />

Widnau. IVS, Internationales Vergleichsschiessen.<br />

Freitag, 28. Oktober, Balgach. Hauptversammlung.<br />

Samstag, 26. November, Rheintal. WMS,<br />

Wildenmann Schiessen.<br />

OG Rorschach<br />

Präsident: Oblt Urs Kundert,<br />

Dufourpark 13, 9030 Abtwil,<br />

G 071 226 34 68.<br />

i www.ogrorschach.ch<br />

Mittwoch, 16. März, 18 Uhr. HPV Rorschach.<br />

Mitgliederversammlung KOG<br />

SG und Vorstandswechsel zur OG Rorschach.<br />

Freitag, 18. März, 17.30 Uhr, Restaurant<br />

Hirschen, Grub SG. 63. Mitgliederversammlung<br />

mit Div a D Peter Regli.<br />

Donnerstag, 14. April, 18 Uhr. OFFA-<br />

Stamm. Treffpunkt: Herzog Weine, Halle<br />

4.0.41.<br />

Mittwoch, 20. April, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Eröffnungsschiessen,<br />

anschliessend Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Mittwoch, 4. Mai, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Gästeschiessen 25m,<br />

anschliessend Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Mittwoch, 18. Mai, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Feldschiessen 25 m,<br />

anschliessend Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Mittwoch, 1. Juni, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Bundesübung 25m für<br />

die Vereinsmeisterschaft, anschliessend<br />

Stamm in der Kornhausbräu.<br />

Freitag, 10. Juni, 12 Uhr/19 Uhr, GC<br />

Kyburg, Winterthur. 7. Schweizerisches<br />

Offiziersgolfturnier mit Nachtessen für<br />

alle Mitglieder.<br />

Mittwoch, 15. Juni, 18 Uhr, Schiessanlage<br />

Witen, Goldach. Pistolenschiessen<br />

25 m, anschliessend Absenden im Restaurant<br />

Ochsen, Rorschacherberg (alle<br />

Mitglieder willkommen).<br />

Samstag, 13. August, 15 Uhr, Gartenhaus<br />

Lowiner, Rorschach. Familien-, Grill- &<br />

Badeplausch am See.<br />

Samstag, 27. August, 14 Uhr, Hafen<br />

Staad. Young Boys Anlass «Waterfun».<br />

Donnerstag, 8. September, 11 Uhr, Restaurant<br />

Bad Horn, Horn. Old Boys Anlass.<br />

Donnerstag, 22. September, 17.30 Uhr,<br />

Urs Portmann, Kreuzlingen (Busfahrt ab<br />

Rorschach). Lucullus IV: «Zigarren aus<br />

aller Welt».<br />

Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. Oktober,<br />

Raum Europa. 14. OG Vorstandsworkshop.<br />

Donnerstag, 20. Oktober, 17 Uhr.<br />

OLMA-Stamm. Treffpunkt: Herzog<br />

Weine, Halle 4.0.41.<br />

Mittwoch, 26. Oktober, 11.45 Uhr, Restaurant<br />

Villa am See, Goldach. OG Network-Circle.<br />

Freitag, 4. November, 18 Uhr. 19. Gesellschaftsabend.<br />

56 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


SOG und Sektionen<br />

Mittwoch, 23. November, 18 Uhr, Wartensee,<br />

Rorschacherberg. 29. Kaminfeuergespräch.<br />

Freitag, 16. Dezember, 17.30 Uhr. Weih -<br />

nachtsessen OG Vorstand.<br />

Freitag, 17. März 2<strong>01</strong>7, 17.30 Uhr,<br />

Mörsch wil. 64. Mitgliederversammlung.<br />

OG Sarganserland<br />

Präsident: Oberstlt Axel Zimmermann,<br />

Ausserdorf 21, 7315 Vättis,<br />

M 079 669 76 74.<br />

i www.ogsarganserland.ch<br />

Donnerstag, 11. Februar, 20 Uhr, Sorell<br />

Hotel Tamina, Am Platz 3, Bad Ragaz.<br />

Vortrag WEA-Aktualitäten und Fragerunde<br />

mit Chef Kernteam WEA, Oberst<br />

i Gst Beat Meister.<br />

Freitag, 11. März, 18 Uhr, Seepromenade,<br />

Walenstadt. Hauptversammlung und<br />

Referat von Oberst i Gst Peter Schneider,<br />

Chefredaktor <strong>ASMZ</strong> aD.<br />

Samstag, 28. Mai, 10 Uhr, Schloss Sargans.<br />

Familienanlass mit Apéro riche<br />

im Torkel von Simon Hobi, Heiligkreuz.<br />

Freitag, 12. August, 18 Uhr, Militär -<br />

museum St.Luzisteig. Ehrentag mit der<br />

Kampfgruppe Nigg.<br />

Samstag, 29. Oktober, ab 13 Uhr, Schohl,<br />

Sargans. Schiessen für Offiziere und Unteroffiziere.<br />

Samstag, 12. November, 13 Uhr, Hagerbach.<br />

Schiessen im Versuchsstollen Hagerbach.<br />

OG vom See und Gaster<br />

Präsident: Oberstlt Ueli Schläpfer,<br />

Oberer Gubel 44, 8645 Rapperswil-Jona,<br />

P 055 210 80 30.<br />

i www.ogseegaster.ch<br />

OG Toggenburg<br />

Präsident: Hptm Christian Hildebrand,<br />

Hauptstrasse 46, 9650 Nesslau,<br />

M 079 776 16 12.<br />

i www.og-toggenburg.ch<br />

Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, Restaurant<br />

Löwen oder Skigebiet Tanzboden,<br />

Ebnat-Kappel. Of-Stamm oder Nacht -<br />

skifahren.<br />

Mittwoch, 16. März, HPV Rorschach.<br />

Mitgliederversammlung KOG St.Gallen.<br />

Freitag, 8. April, 18 Uhr, Hotel Hirschen,<br />

Wildhaus. Hauptversammlung<br />

OG Toggenburg.<br />

Samstag, 18. Juni, 16 Uhr, bei der Badi,<br />

Wattwil. Minigolf mit anschliessendem<br />

Grillplausch.<br />

Samstag, 13. August. OGT-Familientag.<br />

Freitag, 2. September, 19.30 Uhr, Irish-<br />

Openair, Ennetbühl. Irish-Of-Stamm.<br />

Freitag, 21. Oktober, 14/18 Uhr, OLMA,<br />

St.Gallen. OLMA-Of-Stamm.<br />

Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, Restaurant<br />

Löwen, Ebnat-Kappel. Chlaus-Of-<br />

Stamm.<br />

OG Werdenberg<br />

Präsident: Oberstlt Enrico Mungo,<br />

Winkelgasse 35, 9494 Schaan,<br />

M 078 663 16 13.<br />

i www.og-werdenberg.ch<br />

Dienstag, 19. Februar, Schlössli, Sax.<br />

OGW Hauptversammlung mit Br Lucas<br />

Caduff.<br />

Stamm: jeden 1. Donnerstag von März<br />

bis Dezember, 17.30 bis 19.30 Uhr, Traube,<br />

Buchs.<br />

Thurgau<br />

OG des Kantons Thurgau<br />

Präsident: Oberstlt Dominik Knill,<br />

Ulmenstrasse 76, 8500 Frauenfeld,<br />

M 079 626 85 58.<br />

i www.kogtg.ch<br />

Präsidenten der Lokalsektionen:<br />

Frauenfeld:<br />

Hptm Hermann Lei,<br />

Mühletobelstr. 59a, 8500 Frauenfeld,<br />

P 052 721 60 44, G 071 622 42 82.<br />

i www.ogfrauenfeld.ch<br />

Bodensee:<br />

Oblt Christof Richard,<br />

Lothalde 1, 8595 Altnau,<br />

M 079 426 20 74.<br />

i www.ogbodensee.ch<br />

Donnerstag, 3. März, 17.30 bis zirka 19<br />

Uhr, Rheinmetall Air Defence AG, Birchstrasse<br />

155, Zürich. OG Bodensee: Besichtigung<br />

Rheinmetall Air Defence AG.<br />

Referat und Rundgang.<br />

Freitag, 18. März, 18.30 bis 22 Uhr, Seeburg,<br />

Kreuzlingen. OG Bodensee: Generalversammlung<br />

OGB. 18 Uhr Apéro.<br />

Mit Nachtessen. Anmeldung bis 4.3. an<br />

den Präsidenten.<br />

Freitag, 15. April, 18 bis 21 Uhr, Rathaus<br />

und Restaurant Goldenes Kreuz, Frauenfeld.<br />

OG Frauenfeld: 150-Jahr-Jubiläums-Generalversammlung.<br />

Mit Apéro,<br />

Besichtigung Schlachtrelief, GV, Referat<br />

und Nachtessen. Anmeldung bis 1.4.<br />

an den Präsidenten.<br />

Samstag, 23. April, 8 bis 12 Uhr, Schiessstand<br />

Ohrbühl, Winterthur. OG Frauenfeld:<br />

Combat-Schiessausbildung Pistole<br />

mit der Stadtpolizei Winterthur. Leitung:<br />

Fachof Marc Bösch. Anmeldung<br />

bis 31.3.<br />

Samstag, 18. Juni, 16.30 bis 2 Uhr, Steigenberger<br />

Inselhotel, Konstanz. OG Bodensee/Frauenfeld:<br />

Sommernachtsball<br />

der Bodensee-Offiziere. Anmeldung ab<br />

Februar unter www.offiziersball.ch.<br />

Samstag, 29. Juli, 17.30 bis 21 Uhr, Alte<br />

Kaserne, Basel. OG Frauenfeld: 8. Basel<br />

Militär Tattoo 2<strong>01</strong>6. Gemeinsamer Apéro<br />

mit anschliessendem Besuch des 8. Tat -<br />

too. Anmeldung an Fachof Marc Bösch,<br />

marcboeschsk13@hotmail.com.<br />

Sport (OG Bodensee): Jeden Montag von<br />

19.30 bis 20.30 Uhr Korbballspiel in der<br />

Wehrli-Turnhalle, Kreuzlingen.<br />

Sport (OG Frauenfeld): Jeden Montag<br />

von 19 bis 20 Uhr Korbballspiel in der<br />

Kanti-Turnhalle, Frauenfeld. Auskünfte<br />

bei Hptm Hermann Lei.<br />

Ticino<br />

Società ticinese degli Ufficiali<br />

Presidente: Col Marco Lucchini,<br />

Via al Sasso 6, 6600 Locarno,<br />

U 091 815 54 64.<br />

i www.stu.ch<br />

Circolo di Bellinzona<br />

Presidente:<br />

Ten col SMG Manuel Rigozzi,<br />

Viale Camillo Olgiati 10,<br />

6512 Giubiasco,<br />

Telefono 091 857 57 57.<br />

i www.cu-bellinzona.ch<br />

Circolo di Locarno<br />

Presidente: Ten col Claudio Knecht,<br />

Vicolo dei Tigli 3, 6616 Losone,<br />

P 091 791 37 56, U 091 786 15 13.<br />

Circolo di Lugano<br />

Presidente:<br />

Col SMG Roberto Badaracco,<br />

Corso Elvezia 4, 69<strong>01</strong> Lugano,<br />

U 091 221 11 22, Fax 091 221 11 10.<br />

Circolo del Mendrisiotto<br />

Presidente: Cap Daniele Pestalozzi,<br />

Via al Loi 10, 6852 Genestriero,<br />

P 091 647 35 03.<br />

i www.cum-ti.ch,<br />

www.trofeosanmartino.ch<br />

Società Ticinese dei Genieri<br />

Presidente: Maggiore Raoul Barella,<br />

Via Robiana, 6863 Besazio.<br />

Indirizzo: CP 12<strong>01</strong>, 6512 Giubiasco.<br />

i www.genieri.ch<br />

Circolo Ippico degli Ufficiali<br />

Presidente: Iten Ignazio Odermatt,<br />

Via Pian Lorenzo 9°, 6500 Bellinzona,<br />

Telefono 091 820 68 48.<br />

Uri<br />

OG des Kantons Uri<br />

Präsident: Hptm Diego Bundi,<br />

Adlergartenstrasse 55, 6467 Schattdorf,<br />

M 079 316 06 60.<br />

i www.og-uri.ch<br />

Donnerstag, 3. März. Winterwettkämpfe<br />

WiWA.<br />

Freitag, 27. Mai, 17.30 bis 19.30 Uhr,<br />

25-m-Stand, Altdorf. Pistolenschiessen<br />

in Kombination mit Eidg. Feldschiessen.<br />

Sommer/Herbst. Kulturanlass.<br />

Herbst. Donatorenanlass.<br />

Samstag, 25. Oktober. «Chance Miliz».<br />

Freitag, 18. November, SBU Schattdorf.<br />

Generalversammlung. 18 Uhr: Apéro;<br />

19 Uhr: GV; 20.15 Uhr: Referat; 21 Uhr:<br />

Imbiss.<br />

Vaud / Waadt<br />

Société Vaudoise des Officiers<br />

Président: Col Yves Charrière,<br />

Rue de l’Industrie 23, 1170 Aubonne,<br />

M 079 417 53 71.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Samedi, 9 avril, Payerne. Assemblée Gé -<br />

nérale.<br />

Groupement Lausanne<br />

Président:<br />

Major EMG Philipp Zimmermann,<br />

Case postale 6315, 10<strong>02</strong> Lausanne,<br />

M 079 778 99 03.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Lundi, 7 mars, 18 à 20h, Restaurant du<br />

Grütli. Stamm de mars.<br />

Samedi, 12 mars, 14h30 à 16h, Savigny.<br />

Visite et dégustation de la brasserie ar -<br />

tisanale «Docteur Gab’s».<br />

Samedi, 30 avril, 11 à 17h, Epesses vil lage.<br />

Caves ouvertes, dégustation de l’Epesses<br />

nouveau.<br />

Jeudi, 2 juin, 18h30 à 19h30, Hôtel de<br />

ville, Lausanne. Assemblée générale.<br />

20h: conférence «La migration irré -<br />

gulière – état de la situation, défis et stra -<br />

tégies» par Pierre-Alain Ruffieux, Chef<br />

de la division Asile, Secrétariat d’État aux<br />

migrations.<br />

Lundi, 6 juin, 18h30 à 20h, Restaurant<br />

du Grütli. Stamm de juin.<br />

Lundi, 5 septembre, 18 à 20h, Res tau rant<br />

du Grütli. Stamm de septembre.<br />

Samedi, 1er octobre, Lutry. Paintball<br />

Cobalt 3.0.<br />

Samedi, 29 octobre, 10 à 12h, Lausanne.<br />

Visite de l’usine de valorisation ther mique<br />

et électrique des déchets TRIDEL.<br />

Samedi, 12 novembre, 10 à 12h, Lau sanne.<br />

Visite de la centrale d’engage ment ur -<br />

gences – santé (gestion du 144, des mé -<br />

decins de garde et de l’équipe mobile<br />

d’urgences sociales).<br />

Lundi, 5 décembre, 18 à 20h, Marché de<br />

Noël, Place Pépinet, Lausanne. Stamm<br />

de décembre.<br />

Groupement Est<br />

Président: Major Frédéric Glutz,<br />

Rue du Clos-Novex 49, 1868 Collombey,<br />

M 079 449 50 39.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Groupement Nord<br />

Président:<br />

Major EMG Sébastien Rouge,<br />

Grand Rue 10, 1443 Champvent,<br />

M 079 467 62 35.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Groupement Ouest<br />

Président: Cap Luc Jotterand,<br />

Vy de Ballens 29, 1145 Bière,<br />

M 079 7<strong>01</strong> 04 49.<br />

i www.ofvd.ch<br />

Wallis/Valais<br />

OG Oberwallis<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Robert-Peter Eyer,<br />

Av. Pratifori 15, 1950 Sion,<br />

Telefon 079 505 12 42.<br />

i www.og-oberwallis.ch<br />

März. Frühlingsanlass.<br />

Samstag, 21. Mai, Visp. Schiessanlass.<br />

Samstag, 21. Mai, Brig. 80. GV OGO.<br />

Section du Valais romand<br />

Président: Cap Sébastien Rhoner,<br />

Route du Pérosé 9, 1907 Saxon.<br />

i www.sovr.ch<br />

Zug<br />

OG Zug<br />

Präsident: Major Danilo Schwerzmann,<br />

c/o OG des Kantons Zug,<br />

Postfach 1305, 63<strong>01</strong> Zug,<br />

Telefon 041 720 25 40.<br />

i www.ogzug.ch<br />

Zürich<br />

OG des Kantons Zürich<br />

Präsident: Oberst i Gst Joel Gieringer.<br />

Sekretariat: Postfach, 8050 Zürich,<br />

Tel. 044 312 50 66, Fax 044 311 33 44.<br />

i www.kogzh.ch<br />

AOG Zürich und Umgebung<br />

Präsident: Major i Gst Marc Lüthi.<br />

Sekretariat: Postfach 5227, 8050 Zürich,<br />

Telefon 044 312 50 66.<br />

i www.aog.ch<br />

Mittwoch, 10. Februar, Forum St.Peter,<br />

Zürich. Mitgliederversammlung und<br />

Referat von Oberst Thomas Bögli, Stv<br />

Chef Cyber Defense.<br />

Dienstag, 5. April, Haus zum Rüden,<br />

Zürich. Referat von Korpskommandant<br />

André Blattmann, Chef der Armee.<br />

Samstag, 23. April, Sorell Hotel Zürichberg.<br />

Forum zum Thema Führungsprozesse.<br />

Stamm: jeden letzten Dienstag des Monats<br />

(Ausnahme: Dezember) ab 19 Uhr<br />

im Restaurant Turm, Zürich.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

57


SOG und Sektionen<br />

Offiziers-Reitgesellschaft<br />

Zürich<br />

Präsident: Hptm Stephan F. Peterer,<br />

Brunnwiesenstrasse 26, 8049 Zürich,<br />

Telefon 044 380 11 10.<br />

Kontaktperson:<br />

Hptm Philippe Maloberti,<br />

Eglistrasse 30, 8004 Zürich,<br />

M 078 876 71 48.<br />

i www.org-zuerich.ch<br />

OG Winterthur und Umgebung<br />

Präsident: Fachof Marc Bösch,<br />

Lindenstrasse 136, 8307 Effretikon,<br />

P 052 233 43 73, M 076 369 04 33.<br />

i www.ogw.ch<br />

Mittwoch, 24. Februar, Club zur Geduld,<br />

Marktgasse 22, Winterthur. Kdt Stamm<br />

mit Br Willy Brülisauer.<br />

Samstag, 23. April, Raum Frauenfeld.<br />

Combatschiessen mit der Stadtpolizei<br />

Winterthur.<br />

Sonntag, 1. Mai. Familienausflug.<br />

Freitag, 17. Juni, Kyburg. 210. Generalversammlung.<br />

Sport: Konditionstraining und Ballspiele<br />

jeden Montag um 20.15 Uhr in der<br />

Turnhalle B der Kantonsschule im Lee.<br />

Auskünfte: Hptm Urs Bänziger, G 052<br />

233 12 10.<br />

Reiten: jeden Samstag, 8.15 Uhr, Stall<br />

Brütsch, Unterschlatt TG. Reiten für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene. Siehe auch<br />

www.reitergruppe.ch. Auskunft erteilt<br />

Oberstlt Martin Zuber, P 052 740 23 30,<br />

G 052 744 03 20.<br />

OG Zürcher Oberland<br />

Präsident: Major Steven Mettler,<br />

Rothausstrasse 11, 8635 Dürnten,<br />

M 079 646 03 72.<br />

i www.ogzo.ch<br />

Donnerstag, 4. Februar, 18 Uhr, Restaurant<br />

IWAZ, Wetzikon. Vortrag von Regierungsrat<br />

Thomas Heiniger.<br />

Donnerstag, 21. April, 18 Uhr, Restaurant<br />

IWAZ, Wetzikon. Vortrag von Div<br />

aD Peter Regli.<br />

OG Zürcher Unterland<br />

Präsident: Major Remo Sonderegger,<br />

Im oberen Chapf 240, 8455 Rüdlingen,<br />

G 043 444 06 51.<br />

i www.ogzu.ch<br />

OG Zürichsee linkes Ufer<br />

Kontakt: Hptm André Kistler,<br />

Rötihalde 24, 8820 Wädenswil,<br />

M 079 562 22 00.<br />

i www.ogzlu.ch<br />

Dienstag, 1. März, Hotel Engel, Wädenswil.<br />

96. GV OG ZLU. Gastreferent: Divisionär<br />

Jean-Marc Halter.<br />

Stamm: jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

(ausser Januar, August und Dezember)<br />

ab 19 Uhr im Restaurant Gambrinus,<br />

Seestrasse 85, Wädenswil. In den<br />

Monaten Mai und Juli: Schiffsstamm.<br />

OG Zürichsee rechtes Ufer<br />

Präsident: Oberst i Gst Joel Gieringer,<br />

Aryanastrasse 9, 8704 Herrliberg,<br />

G 044 334 46 30.<br />

i www.ogzru.ch<br />

Dienstag, 22. März, 19 Uhr, Restaurant<br />

Löwen, Meilen. Generalversammlung<br />

mit anschliessendem Referat von Dr.<br />

Bruno Lezzi, Oberst i Gst, zum Thema<br />

«Der moderne Krieg».<br />

FACHSEKTIONEN<br />

ABC Suisse –<br />

Vereinigung<br />

der Schweizerischen<br />

ABC-Spezialisten<br />

Präsident a.i.:<br />

Oberstlt Christian Fokas,<br />

Mönchstrasse 6a, 3600 Thun,<br />

M 079 352 29 84.<br />

i www.abcsuisse.ch<br />

Sektion Basel<br />

Präsident:<br />

Reto Sommerhalder.<br />

Sektion Bern<br />

Präsidentin:<br />

Fachof Anita Noli-Kilchenmann.<br />

Ansprechstelle:<br />

Oberstlt Arthur Beck, Postfach 15,<br />

3626 Hünibach, G 033 243 06 31.<br />

AROPAC (Section Romande)<br />

Président:<br />

Major Jean-Marc Vaucher, c/o Swissi SA,<br />

Rue du Crêt-Taconnet 8b, 2000 Neuchâtel,<br />

M 079 240 69 79.<br />

Sektion Zürich, Zentral- und<br />

Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Major Dominique Werner,<br />

Haslerholzstrasse 2, 8172 Niederglatt,<br />

G 044 368 17 34, M 079 817 47 36.<br />

Montag, 21. März, 20 Uhr, scienceindustries,<br />

Nordstrasse 15, Zürich. Vortrag<br />

von Dr. Emmanuel Egger, Labor<br />

Spiez: «Der Atom-Vertrag mit dem Iran».<br />

Montag, 4. April, 20 Uhr, scienceindustries,<br />

Nordstrasse 15, Zürich. Vortrag<br />

von Oberst i Gst Walter Schweizer, Kdt<br />

Komp Zen ABC: «Aktueller Stand der<br />

ABC Abw Trp der Schweizer Armee».<br />

Montag, 23. Mai, 20 Uhr, scienceindustries,<br />

Nordstrasse 15, Zürich. Ordentliche<br />

Mitgliederversammlung der<br />

Sektion Zürich, Zentral- und Ostschweiz.<br />

Società Ticinese<br />

di Artiglieria<br />

Associata SOGART/<br />

SSOART/SSUART<br />

Vice Presidente:<br />

I ten Simone Gianini,<br />

Via Ravecchia 5a, 6500 Bellinzona,<br />

P 079 707 14 94, U 091 912 20 00.<br />

Segretario:<br />

I ten Roberto Sciaroni,<br />

via del Sole 6, 6600 Muralto,<br />

U 058 205 13 70.<br />

i www.stu.ch<br />

Schweizerische<br />

Offiziersgesellschaft<br />

der Artillerie<br />

(SOGART)<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Markus Oetterli,<br />

Rodteggstrasse 18, 6005 Luzern,<br />

G 041 318 19 66.<br />

Kassier:<br />

Hptm Hadrien Jean-Richard,<br />

Zollikerstrasse 82, 8008 Zürich,<br />

M 079 279 67 91.<br />

i www.sogart.ch<br />

AVIA-Gesellschaft<br />

der Offiziere<br />

der Luftwaffe<br />

Präsident:<br />

Oberst Patrick Richter,<br />

Trichtenhausenstrasse 128, 8053 Zürich,<br />

M 079 207 88 71.<br />

i www.avia-luftwaffe.ch<br />

Sektion Aargau<br />

Präsident:<br />

Oblt Martin Remund,<br />

Gartenstrasse 14, 5600 Lenzburg,<br />

P 062 891 28 58, M 078 707 58 56.<br />

Sektion Basel<br />

Präsident:<br />

Major Patrick Gättelin,<br />

Gerbergässlein 30, 4051 Basel,<br />

M 076 384 83 68.<br />

i www.aviabasel.ch<br />

Dienstag, 2. Februar. Fondue-Stamm.<br />

Donnerstag, 10. März. GV AVIA Basel<br />

mit Referat von Dr. phil. Walter Troxler.<br />

Dienstag, 5. April. Stamm mit Referat.<br />

Donnerstag, 14. April. Neumitgliederanlass.<br />

Samstag, 30. April. AVIA-Symposium.<br />

Samstag, 14. Mai. Führungsübung I.<br />

Sonntag, 22. Mai. Spargelessen.<br />

Freitag, 17. Juni. Filmabend I.<br />

Samstag, 25 .Juni. GV Zentralavia.<br />

Mittwoch, 13. Juli. Rhyschwimme AVIA<br />

Basel.<br />

Dienstag, 6. September. Stamm mit Referat.<br />

Samstag, 17. September. Führungsübung<br />

II.<br />

Samstag, 1. Oktober. Führung im Gelände.<br />

Freitag, 18. November. Filmabend II.<br />

Samstag, 10. Dezember. Niggi-Näggi-<br />

Schiessen.<br />

AVIA-Stamm: jeden ersten Dienstag des<br />

Monats (ausgenommen Januar) ab 18.30<br />

Uhr im Restaurant zum Rebhaus, Riehentorstrasse<br />

11, Basel.<br />

AVIA Bern<br />

Fachsektion der OGB<br />

Kontakt:<br />

Oberst i Gst Frieder Fallscheer,<br />

Kollerweg 3, 3006 Bern,<br />

G 058 464 31 58.<br />

i www.avia-bern.ch<br />

Dienstag, 23. Februar, 18 Uhr, Bibliothek<br />

am Guisanplatz, Bern. Buchbesprechung<br />

«Ruhn, abtreten!» – Erinnerungen<br />

an 1121 Diensttage in der Schweizer<br />

Armee, mit dem Buchautor Richard<br />

Schmid.<br />

Montag, 21. März, 18 Uhr, Haus der Universität.<br />

Hauptversammlung OG der<br />

Stadt Bern mit Vortrag von Div Melchior<br />

Stoller, Stv Kdt Heer.<br />

Samstag, 25. Juni, 10 Uhr, Flpl Meiringen.<br />

Generalversammlung AVIA (Gesellschaft<br />

der Luftwaffenoffiziere).<br />

Samstag, 17. September, 8 Uhr, Schiessplatz<br />

Sand, Bern. Übung COLT.<br />

AVIA-Stamm: in der Regel jeden ersten<br />

Donnerstag des Monats (Ausnahme:<br />

12.5.) ab 18 Uhr im Restaurant Schmied -<br />

stube, Schmiedenplatz 5, Bern.<br />

Section de Genève<br />

Président:<br />

Col Guy Reyfer,<br />

Chemin des Vidollets 55, 1214 Vernier,<br />

M 079 238 99 13.<br />

Mardi, 1er mars. Assemblée générale<br />

2<strong>01</strong>6, suivie d’un apéritif et d’un dîner<br />

du Cercle du Général Dufour.<br />

Sezione della Svizzera italiana<br />

Presidente:<br />

Cap Paolo Franchini,<br />

Via Sirana 50, 6814 Lamone,<br />

M 079 620 40 63.<br />

i www.avia-si.ch<br />

Stamm: ogni primo martedì del mese, da<br />

settembre a giugno e senza gennaio, presso<br />

il Grotto Serta di Lamone.<br />

Flieger-Sektion Luzern<br />

Präsident:<br />

Oberst Daniele Tamburini,<br />

AVIA Flieger Luzern, 6000 Luzern,<br />

G 041 268 46 91, M 079 618 46 91.<br />

Mittwoch, 25. Mai, AAL, Luzern. Vereinsversammlung.<br />

Donnerstag bis Samstag, 2. bis 4. Juni,<br />

Berlin. Reise an die ILA. Details gemäss<br />

www.paulstours.ch.<br />

Sektion Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Hptm Markus Vogt,<br />

Bionstrasse 4, 9<strong>01</strong>5 St.Gallen,<br />

Telefon 079 373 49 53.<br />

i www.avia-ostschweiz.ch<br />

Section Romande<br />

Président:<br />

Cap Julien Schumacher,<br />

Ave. des Platanes 17a, 3960 Sierre,<br />

M 079 764 87 81.<br />

i www.aviaromande.ch<br />

Mardi, 15 mars, Payerne. Assemblée gé -<br />

nérale.<br />

Samedi, 30 avril. Symposium.<br />

Mardi, 21 juin, Ouchy. Croisière gourmande.<br />

Samedi, 25 juin. Assemblée de l’AVIA<br />

centrale.<br />

Mardi, 6 septembre, Payerne. Mémorial<br />

des FA.<br />

Vendredi, 25 novembre. Noël de l’AVIA.<br />

Mardi, 10 janvier 2<strong>01</strong>7, Café du Grütli,<br />

Lausanne. Stamm des Rois.<br />

Flab-Sektion Zentralschweiz<br />

Präsident:<br />

Major Philipp Schumacher,<br />

AVIA Flab Zentralschweiz,<br />

Kaserne, 6032 Emmen,<br />

G 058 461 34 07, M 079 628 23 68.<br />

i www.aviaflab.ch<br />

Dienstag, 12. April, 19.30 Uhr, Lesezimmer<br />

Rathaus Luzern. Generalversammlung<br />

mit Vortrag.<br />

Samstag, 18. Juni, Schiessplatz Luthern–<br />

Bodenänzi. Präzisions-Schiesstraining<br />

inkl. Pflege der Kameradschaft.<br />

Sommer. Generalversammlung AVIA<br />

Luftwaffe.<br />

Samstag, 17. September. Herbstanlass.<br />

58 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


SOG und Sektionen<br />

Sektion Zürich<br />

Präsident:<br />

Hptm Jorge Pardo,<br />

Forchstrasse 418, 87<strong>02</strong> Zollikon,<br />

M 079 669 50 00.<br />

i www.avia-zh.ch<br />

Schweiz.<br />

Gesellschaft der<br />

Bereitschaftsoffiziere<br />

Präsident:<br />

Oberst Patrice A. Obrecht,<br />

c/o Obrecht AG, Wardstrasse 3,<br />

5316 Felsenau,<br />

G 056 245 77 72, M 079 681 56 96.<br />

i www.sgberof.ch<br />

Schweizerische OG<br />

Führungsunterstützung<br />

Präsident:<br />

Oberst Martin Bollinger,<br />

Ackerweg 18, 57<strong>02</strong> Niederlenz,<br />

G 044 457 17 71.<br />

i www.sog-fu.ch<br />

Samstag, 2. April (neues Datum), Uster.<br />

Mitgliederversammlung.<br />

Freitag, 6. Mai, Höriberg. Frühlingshöck.<br />

Mittwoch, 8. Juni. Fachvortrag.<br />

Freitag, 14. Oktober. Ehemaligentag des<br />

LVb FU 30.<br />

Freitag, 25. November. Jahresschlussevent<br />

mit Pistolenschiessen.<br />

Offiziersgesellschaften<br />

an Schweizer<br />

Hochschulen<br />

Studentische<br />

Offiziersgesellschaften<br />

(* nicht Mitglieder der SOG)<br />

Präsidentenkonferenz der Offiziers -<br />

vereine der Schweizer Universitäten<br />

und Hochschulen<br />

Vorsitzender:<br />

Oblt Tobias Haudenschild,<br />

Offiziersgesellschaft der Universität Bern,<br />

3000 Bern<br />

M 079 640 76 40.<br />

Of@Unibas<br />

* Verein der Offiziere der Universität Basel<br />

Präsident:<br />

Hptm Pablo Breitenmoser.<br />

i www.ofunibas.ch<br />

Freitag, 12. Februar. Mittagsrapport.<br />

Dienstag, 23. Februar. Stamm.<br />

Sonntag, 6. März. Neuenegg-Schiessen<br />

und Ausflug nach Murten.<br />

Samstag, 19. März. Gemeinsamer Anlass<br />

mit Of@CampusZH.<br />

Freitag, 22. April. Mittagsrapport.<br />

Freitag, 13. Mai. Mittagsrapport.<br />

Samstag, 28. Mai. Gemeinsame Teilnahme<br />

am Feldschiessen.<br />

Samstag/Sonntag, 4./5. Juni. Berner 2-<br />

Tage-Marsch.<br />

OG Uni Bern<br />

Offiziersgesellschaft Universität Bern<br />

(Mitglied der KBOG)<br />

Präsident:<br />

Oblt Tobias Haudenschild,<br />

M 079 640 76 40.<br />

Vereinsanschrift: 3000 Bern.<br />

i www.ofunibe.ch<br />

Of@UniFR<br />

* Offiziersgesellschaft der<br />

Universität Fribourg<br />

Präsident:<br />

Oblt Pirmin Niederberger,<br />

M 079 5<strong>01</strong> 90 64.<br />

Vereinsanschrift:<br />

Postfach 1108, 17<strong>01</strong> Fribourg.<br />

i www.ofunifr.ch<br />

Of@campusLausanne<br />

* Société des officiers du campus<br />

universitaire de Lausanne<br />

Président:<br />

Plt Emanuel von Graffenried.<br />

Vereinsanschrift: 1000 Lausanne.<br />

i www.ofcampuslausanne.ch<br />

Mercredi, 24 février, 18h, Bar le Satel -<br />

lite, EPFL. Stamm rentrée «Satellite».<br />

Mercredi, 16 mars, 18h, Campus (date<br />

réserve: 6 avril). Stamm spécial «Dela -<br />

rive».<br />

Mardi, 19 avril, 18h, Campus (date ré -<br />

serve: 26 avril). Conférence «Les valeurs<br />

du Cadre». Intervenant: Walter von Kä -<br />

nel, CEO Longines.<br />

Samedi, 23 avril. Course 20 km de<br />

Lausanne.<br />

Samedi, 30 avril, 13h, Stand de Vernand.<br />

Tirs obligatoires.<br />

Mardi, 3 mai, 18h30, EPFL/UNIL.<br />

Assemblée Générale.<br />

Jeudi, 19 mai, 17h, Vivapoly.<br />

Mercredi, 1er juin, 18h30. Stamm. Spé -<br />

cial: Grillades.<br />

Durant semestre: Initiations au tir, En -<br />

traînement à la course.<br />

Of@UniSG<br />

* Verein der Offiziere an der<br />

Universität St.Gallen (HSG)<br />

Präsident:<br />

Oblt Samuel Meier, M 078 711 89 99.<br />

Vereinsanschrift:<br />

Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen.<br />

i www.ofunisg.ch<br />

Donnerstag, 25. Februar, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport<br />

1/3.<br />

Mittwoch, 2. März, 20 Uhr. Stamm<br />

1/2.<br />

Dienstag, 8. März, 18 Uhr. Schiessen.<br />

Mittwoch, 16. März, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport<br />

2/3.<br />

Mittwoch, 23. März, Kloten. Alumni-<br />

Event.<br />

Samstag, 16. April, Bundeshaus, Bern.<br />

Of@Uni-Anlass mit dem CdA.<br />

Mittwoch, 20. April, 20 Uhr. Stamm<br />

2/2.<br />

Ende April, Saulgau. Fallschirmspringen.<br />

Dienstag, 3. Mai, 13 Uhr, Hauptgebäude<br />

der Universität. Mittagsrapport 3/3.<br />

Dienstag, 10. Mai, Wittenbach. Obligatorisches<br />

Schiessen.<br />

Dienstag, 14. Juni, Bibliotheksgebäude<br />

der Universität. Lernphasenevent.<br />

Of@campusZH<br />

* Verein der Offiziere der Universität<br />

Zürich und der ETH Zürich<br />

Präsident:<br />

Lt Sandro Vattioni,<br />

Witellikerstrasse 20, 8008 Zürich,<br />

M 079 904 64 28.<br />

i www.ofcampuszh.ch<br />

Mittwoch, 3. Februar, 19 Uhr, Restaurant<br />

Fribourger Fonduestübli, Zürich.<br />

Fondue-Stamm.<br />

Freitag, 26. Februar, ganztags, Davos.<br />

Skitag und Besuch HCD–ZSC.<br />

Mittwoch, 2. März, 19 Uhr, ETH<br />

Hauptgebäude. Referat von Dr. Hubert<br />

Annen.<br />

Mittwoch. 6. April, 19 Uhr, Restaurant<br />

Weisses Kreuz, Zürich. Stamm.<br />

Samstag, 16. April, 10 Uhr, Bern.<br />

Of@Uni-Anlass: Besuch Bundeshaus.<br />

Donnerstag, 21. April, 12.15 Uhr, Uni-<br />

Mensa. Mittagsrapport.<br />

Samstag, 23. April, 14 Uhr, Albisgüetli,<br />

Zürich. Obli-Schiessen.<br />

Schweizerische<br />

Gesellschaft der<br />

Offiziere<br />

der Logistik<br />

Präsident:<br />

Oberst Andres Krummen,<br />

Bernastrasse 54, 3005 Bern,<br />

P 031 312 <strong>02</strong> 64, G 031 320 23 30,<br />

M 079 335 04 58.<br />

i www.solog.ch<br />

Sektion Mittelland<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Simon Eugster,<br />

Auweg 9, 3074 Muri,<br />

G 058 462 83 37.<br />

Sektion Ostschweiz<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Christian Müller,<br />

Seenerstrasse 2<strong>01</strong>, 8405 Winterthur,<br />

P 052 534 34 25, G 058 444 50 83.<br />

Samstag, 19. März, Kaserne Bern. SO-<br />

LOG Brunch mit Referat.<br />

Freitag, 1. April, Bauma. MV SOLOG<br />

Ostschweiz mit vorheriger Besichtigung<br />

Giesserei Wolfensberger AG.<br />

Samstag, 23. April und 7. Mai, Tegital.<br />

Pistolenschiessen, mit Partnerprogramm.<br />

Samstag, 21. Mai, Zürich. Besichtigung<br />

«Hinter den Kulissen des Hauptbahnhofs<br />

Zürich».<br />

Samstag. 4. Juni, Weissenstein SO. Neumitgliederanlass:<br />

Höhlenklettern im<br />

Nidlenloch.<br />

Samstag, 25. Juni, Willisau. MV SO-<br />

LOG Schweiz.<br />

Samstag, 27. August. Familienanlass:<br />

Bauernolympiade.<br />

Freitag, 14. Oktober, Flughafen Zürich.<br />

Herbstanlass: Besichtigung Gate Gourmet.<br />

Section Romande<br />

Président:<br />

Lt col EMG Jean-Baptiste Thalmann,<br />

Stauffacherstrasse 65, 3003 Berne,<br />

M 079 572 18 47.<br />

i www.officiers.ch<br />

Sektion Zentralschweiz<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Gregor Stutz,<br />

Sonnhalderain 7a, 6030 Ebikon,<br />

P 041 440 31 72, M 079 354 62 47.<br />

Vereinigung<br />

Schweizerischer<br />

Nachrichtenoffiziere<br />

(VSN)<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Niels Büchi,<br />

Neuhofstrasse 5, 8810 Horgen,<br />

Telefon 079 290 19 66.<br />

Mitgliederwesen:<br />

VSN, c/o Brunau-Stiftung,<br />

Postfach 5<strong>01</strong>7, 8045 Zürich.<br />

i www.swissint.ch<br />

OG Panzer<br />

Präsident:<br />

Oberstlt i Gst Alexandre Vautravers,<br />

Ch. de l’Abbaye 8,<br />

1185 Mont-sur-Rolle,<br />

M 078 624 59 39<br />

i www.ogpanzer.ch<br />

Donnerstag, 3. März, 17.45 Uhr, Restaurant<br />

Zum Äusseren Stand, Bern. 15. Ordentliche<br />

Generalversammlung 2<strong>01</strong>6.<br />

Rettungstruppen<br />

Section Lémanique<br />

Président:<br />

Major EMG Louis-Henri Delarageaz,<br />

Route de Bussigny 30, 1121 Bremblens,<br />

Téléphone <strong>02</strong>1 8<strong>02</strong> 30 21.<br />

ORET Deutschschweiz<br />

Präsident:<br />

Hptm Felix Sigrist,<br />

Hinter Rüti, 6372 Ennetmoos,<br />

G <strong>02</strong>7 550 58 80, Fax <strong>02</strong>7 550 58 81,<br />

M 079 529 64 03.<br />

i www.oret.ch<br />

Schweizerische<br />

Gesellschaft<br />

der Offiziere<br />

der Sanitätstruppen<br />

Zentralpräsident:<br />

Oberst Stephan Landolt<br />

Hirschistrasse 7, 6430 Schwyz,<br />

P 041 813 11 87, G 041 811 77 66,<br />

M 079 323 04 67, Fax 041 811 77 67.<br />

i www.medof.ch<br />

KVSK<br />

Kadervereinigung<br />

Spezialkräfte<br />

Präsident:<br />

Major Daniel Slongo,<br />

Sagenriet 16, 8853 Lachen,<br />

P 055 442 28 53, M 079 658 69 47.<br />

i www.kvsk.ch<br />

Schweizerische<br />

Veterinäroffiziersgesellschaft<br />

Präsident:<br />

Oberstlt Fredi Witschi,<br />

Meisenweg 1, 3053 Münchenbuchsee,<br />

G 031 868 10 10.<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

59


Vermischtes<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

<strong>ASMZ</strong> 12/2<strong>01</strong>5: Der Islam<br />

aus historischer Sicht<br />

Der Beitrag von Dr. Roland<br />

Beck «Der Islam aus historischer<br />

Sicht» gibt in konziser<br />

Form einen aktuellen Überblick<br />

über die Entwicklung<br />

des Islam. Der letzte Satz im<br />

zweitletzten Alinea wirft bei<br />

mir indessen einige Fragen<br />

auf. Beck schreibt: «Auch wird<br />

vermutet, dass unsere Banken<br />

in der Finanzierung des islamischen<br />

Terrors eine wichtige<br />

Rolle spielen».<br />

Diese plakative Aussage ruft<br />

einige Fragen hervor:<br />

• Auf welche Beobachtungen,<br />

Aussagen, Fakten, etc. bezieht<br />

sich die «Vermutung»<br />

des Autors, auch wenn diese<br />

aus seiner Sicht unverdächtig<br />

allgemein formuliert<br />

ist («auch wird vermutet»)?<br />

• Um welche Art von Finanzierungen<br />

geht es (z.B. Kredite<br />

[an wen?], Garantiegeschäfte<br />

zur Sicherstellung von<br />

Zahlungen/Lieferungen, Devisengeschäfte,<br />

etc.)?<br />

Neuer Kommandant<br />

Infanterie Brigade 5<br />

• Wer sind die direkten Geschäftspartner<br />

(Kreditnehmer)<br />

der Banken?<br />

• Welche Banken sind («vermutlich»)<br />

involviert?<br />

Sollte die von Beck erwähnte<br />

Vermutung zutreffen, wäre es<br />

doch sehr erstaunlich, wenn<br />

die zuständigen Instanzen<br />

nicht längst gehandelt hätten.<br />

Sollte es sich dagegen<br />

um einen unbedachten Rundumschlag<br />

gegen die Banken<br />

handeln, müsste sich der Au -<br />

tor vorwerfen lassen, «die Banken»<br />

(…) einem ungeheuerlichen<br />

Verdacht ausgesetzt zu<br />

haben.<br />

Meines Erachtens darf die erwähnte<br />

Aussage im Beitrag<br />

von Beck nicht tel quel im<br />

Raum stehen gelassen werden.<br />

Ich bin Ihnen für eine<br />

klärende Stellungnahme sehr<br />

dankbar.<br />

Andreas Zeiter, Major aD<br />

8706 Feldmeilen<br />

Der Bundesrat hat Dr. Alexander<br />

Kohli per 21. Januar<br />

2<strong>01</strong>6 zum Kommandant Infanteriebrigade<br />

5 (Inf Br 5) ernannt<br />

und gleichzeitig<br />

zum Brigadier befördert.<br />

Der 48-jährige, in<br />

Grenchen wohnhafte<br />

Kohli hat 1995 an<br />

der ETH Zürich sein<br />

Studium als Kulturingenieur<br />

ETH abgeschlossen.<br />

Anschliessend arbeitete<br />

er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der ETH. Seit<br />

1999 arbeitet Alexander Kohli<br />

als Bereichs- und Abteilungsleiter<br />

in einer Ingenieurfirma.<br />

20<strong>01</strong> stieg er als Partner in die<br />

Geschäftsleitung auf. Als Milizoffizier<br />

führte er von 2004 bis<br />

2008 das Aufklärungsbataillon<br />

der Inf Br 4. Von 2009 bis 2<strong>01</strong>2<br />

wurde er als Unterstabschef<br />

Operationen der Inf<br />

Br 4 und 5 und seit<br />

Januar 2<strong>01</strong>5 im Grade<br />

eines Oberst i Gst<br />

als Stabschef der Inf<br />

Br 5 eingesetzt.<br />

Er folgt auf Br<br />

Hans Schatzmann,<br />

welcher seit Januar<br />

die Militärische Sicherheit<br />

führt. Kohli wird die Inf Br 5<br />

bis zu deren Auflösung Ende<br />

2<strong>01</strong>7 führen. Damit zwischen<br />

ihm und dem VBS keine In -<br />

teressenkonflikte entstehen,<br />

wurden verschiedene Massnahmen<br />

vereinbart. BOA<br />

Hans Schatzmann neuer Kommandant<br />

militärische Sicherheit<br />

Erneut wurde die Höhere<br />

Kaderausbildung der Armee<br />

(HKA) nach dem internationalen<br />

Modell «European<br />

Foundation for Quality Management»<br />

(EFQM) beurteilt<br />

und bewertet. Das Assessment<br />

2<strong>01</strong>5 wurde durch die unabhängige<br />

Stiftung ESPRIX Excellence<br />

Suisse vorgenommen.<br />

Zeitgleich mit der Rezertifizierung<br />

bewarb sich die HKA<br />

für die Auszeichnung «ESPRIX<br />

Swiss Award for Excellence»<br />

und wurde offiziell als Nominierte<br />

erkoren. Die definitive<br />

Rangierung sowie die öffentliche<br />

Verleihung der Auszeichnung<br />

erfolgt am 10.März 2<strong>01</strong>6<br />

im Kultur- und Kongresszentrum<br />

Luzern. Die Bewertung<br />

sowie die Nominierung zeigen,<br />

dass es der HKA gelungen ist,<br />

sich als Kompetenzzentrum für<br />

Führungsausbildung zu etablieren<br />

und kontinuierlich weiter<br />

zu entwickeln. Die HKA<br />

erbringt Spitzenleistungen und<br />

kann sich sowohl mit herausragenden<br />

Bildungsorganisationen<br />

in der Schweiz als auch<br />

vergleichbaren internationalen<br />

Organisationen messen.<br />

Seit 1. Januar 2<strong>01</strong>6 ist Brigadier<br />

Hans Schatzmann neuer<br />

Kommandant Militärische<br />

Sicherheit. Der 53-<br />

Jährige hat an der<br />

Universität Bern<br />

Rechtswissenschaften<br />

studiert und<br />

1988 mit dem Lizenziat<br />

abgeschlossen.<br />

Nach der Tätigkeit<br />

als ausser -<br />

ordentlicher Untersuchungsrichter<br />

des<br />

Kantons Solothurn<br />

erfolgte 1992 die Patentierung<br />

als Rechtsanwalt und Notar.<br />

Von 1993 bis Ende 2<strong>01</strong>3 führte<br />

er ein eigenes Anwalts- und<br />

Notariatsbüro in Solothurn.<br />

Von 2008 bis 2<strong>01</strong>2 war er Präsident<br />

der Schweizerischen<br />

Offiziersgesellschaft.<br />

Auf<br />

den 1. Januar 2<strong>01</strong>4<br />

wurde er durch<br />

den Bundesrat zum<br />

Kommandant Infanteriebrigade<br />

5<br />

unter gleichzeitiger<br />

Beförderung zum<br />

Brigadier ernannt.<br />

Er folgt auf Brigadier<br />

Beat Eberle, welcher per<br />

31.12.2<strong>01</strong>5 das VBS verlassen<br />

hat.<br />

dk<br />

Auszeichnung für die Höhere<br />

Kaderausbildung der Armee<br />

Die Höhere Kaderausbildung<br />

der Armee ist verantwortlich<br />

für die Führungs- und<br />

Stabsausbildung der Miliz -<br />

kader ab Stufe Einheit sowie<br />

die Ausbildung der Berufsoffi<br />

ziere und Berufsunteroffiziere<br />

der Armee. Als Kompetenzzentrum<br />

für militärische Führungsausbildung<br />

und militärwissenschaftliche<br />

Forschung erbringt<br />

die HKA ihre Leistungen<br />

schwergewichtig für die<br />

Armee, in Partnerschaft mit den<br />

anderen Trägern der Nationalen<br />

Sicherheitskooperation<br />

sowie zivilen Bildungs or ga ni -<br />

sa tionen. Die Auszeichnung<br />

«Recognised for Excellence 5-<br />

STAR» bedeutet also gleichzeitig<br />

eine hohe Anerkennung der<br />

militärischen Führungsausbildung.<br />

Zur Höheren Kaderausbildung<br />

der Armee gehören die<br />

Zentralschule (ZS) in Luzern<br />

und Bern, die Generalstabsschule<br />

(Gst S) in Kriens, die Militärakademie<br />

(MILAK) an der<br />

ETH Zürich in Birmensdorf<br />

sowie die Berufsunteroffiziersschule<br />

(BUSA) in Herisau. dk<br />

www.vtg.admin.ch<br />

60<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Vermischtes<br />

Polizeiakademie Savatan: Genf tritt<br />

der Partnerschaft mit dem Bund bei<br />

Das Eidgenössische Departement<br />

für Verteidigung, Bevölkerungsschutz<br />

und Sport<br />

(VBS) und die Kantone Waadt,<br />

Wallis und Genf haben im<br />

November eine Änderung der<br />

Vereinbarung zur Zusammenarbeit<br />

im Rahmen der Polizeiakademie<br />

Savatan unterzeichnet.<br />

Diese Änderung ermöglicht<br />

die Integration des Kantons<br />

Genf als vollwertigen Partner.<br />

Die Vereinbarung in ihrer<br />

jetzigen Form, gültig bis Ende<br />

2<strong>01</strong>7, wird bis Ende 2<strong>01</strong>9 jährlich<br />

stillschweigend verlängert.<br />

Die Vereinbarung wurde mit<br />

mehreren Anhängen vervollständigt,<br />

welche die gegen -<br />

seitigen Leistungen zwischen<br />

Bund und Kantonen regeln,<br />

insbesondere die zur Verfügung<br />

gestellte Infrastruktur<br />

und die verschiedenen Aus -<br />

bildungen im Bereich Sicherheit<br />

auf Kantons- und Bun -<br />

des ebene. Die aktualisierten<br />

An hänge wurden ebenfalls heute<br />

unterzeichnet. Das Projekt<br />

SYNERSEC, eingeführt 2004<br />

unter der Federführung des<br />

VBS und der Kantone Waadt<br />

und Wallis, fasst die Grundausbildung<br />

der Militärpolizei,<br />

der Waadtländer und der Walliser<br />

Polizei zusammen. Die<br />

Teilnahme der Kantonspolizei<br />

Genf wird den Standort der<br />

Polizeiakademie Savatan stärken.<br />

dk<br />

Berufs-Uof beenden Ausbildung<br />

In einem feierlichen Rahmen<br />

haben vergangenen Dezember<br />

in Herisau 25 Berufsunteroffiziere<br />

ihre Ausbildung<br />

beendet. Im Anschluss an die<br />

zweijährige Grundausbildung<br />

sind die Absolventen in der<br />

Ausbildung von Rekruten und<br />

Kadern tätig. Die Berufsunteroffiziere<br />

aus unterschiedlichen<br />

Waffengattungen der Armee<br />

wurden nach erfolgreichem<br />

Abschluss ihres Grundausbildungslehrgangs<br />

(GAL)<br />

2<strong>01</strong>4 –2<strong>01</strong>5 an der Berufsunteroffiziersschule<br />

der Armee<br />

BUSA diplomiert. Gleichzeitig<br />

wurden 22 der Absolventen<br />

zum Adjutant Unteroffizier<br />

befördert. In der reformierten<br />

Kirche Herisau gratulierte ihnen<br />

der Kommandant BUSA,<br />

Brigadier Heinz Niederberger<br />

in einem feierlichen Rahmen.<br />

Am Anlass nahmen zahlreiche<br />

Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Armee teil. Im zweijährigen<br />

Grundausbildungslehrgang<br />

erhalten die Unteroffiziere<br />

das erforderliche Rüstzeug<br />

für die militärische Führung<br />

und Ausbildung in den<br />

Kader- und Rekrutenschulen<br />

der Schweizer Armee. dk<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Halbierung der Armee, das faule Ei<br />

Unglaublich: Der Nationalrat<br />

tut so, als ob die eidgenös -<br />

sischen Wahlen vom 18. Oktober<br />

gar nicht stattgefunden<br />

hätten. Die Armee-Halbierung<br />

ist ein faules Ei, das dem neu<br />

zusammengesetzten Nationalrat<br />

von der «alten Garde» ins<br />

Nest gelegt worden ist. Die<br />

Botschaft des 18. Oktobers ist<br />

(noch) nicht beim Parlament<br />

angekommen, nicht einmal bei<br />

der Wahlsiegerin SVP: Dabei<br />

hat der Souverän am 18. Oktober<br />

unmissverständlich einen<br />

Kurswechsel verlangt. Klarer<br />

hätte die damalige Willens -<br />

äusserung des Volkes kaum<br />

ausfallen können.<br />

Statt «Mitte-Links» wäre jetzt<br />

eigentlich «Mitte-Rechts» angesagt.<br />

Ein bürgerliches Parlament<br />

darf doch auf gar keinen<br />

Fall einer Halbierung der<br />

Armee zustimmen! Mit dem<br />

Bestandes-Kahlschlag von bisher<br />

220000 Mann auf einen<br />

neuen kümmerlichen Alibi-<br />

Rest-Bestand von 100000<br />

Mann und der vollständigen<br />

Eliminierung aller 72 Reserve-<br />

Bataillone ist der Verfassungs-<br />

Auftrag nicht mehr zu erfüllen.<br />

Die Bundesverfassung und<br />

der berechtigte Sicherheits-<br />

Anspruch von Bevölkerung<br />

und Wirtschaft werden geradezu<br />

verhöhnt. Die Schweiz<br />

wird unsicher.<br />

Alle kritischen Stimmen, die<br />

im Vorfeld zu diesem verhängnisvollen<br />

Nationalrats-<br />

Beschluss von fachkundigen<br />

Persönlichkeiten zu vernehmen<br />

waren, wurden in den<br />

Wind geschlagen. Die Luftwaffe<br />

soll nun sogar dem Heer<br />

unterstellt werden, entgegen<br />

dem dringenden Hilferuf vier<br />

ehemaliger Kommandanten<br />

der Luftwaffe.<br />

Das desaströse Armee-Halbierungs-Projekt<br />

beinhaltet im<br />

Übrigen, dass nun 35000 Soldaten<br />

innerhalb von zehn Tagen<br />

mobilisiert werden könnten.<br />

Hallo? Nach zehn Tagen<br />

wäre ein Konflikt längst vorbei.<br />

Solche Ziele sind gera -<br />

dezu lächerlich. Früher konnte<br />

das Gros der Armee innert<br />

einem bis zwei Tagen mobilisiert<br />

werden.<br />

Alle europäischen Staaten verstärken<br />

ihre Sicherheit. Der Nationalrat<br />

beschloss das exakte<br />

Gegenteil. Dabei ist die Sicherheit<br />

die zentralste Auf -<br />

gabe unseres Staates. Sicherheit<br />

ist das Fundament unserer<br />

Gesellschaft. Die Voraussetzung<br />

für alles. Ohne robuste<br />

Gewährleistung der Sicherheit<br />

ist an weitere Staatsaufgaben<br />

nicht einmal im Ansatz<br />

zu denken. Ein kurzer Blick<br />

in den kulturellen und sportlichen<br />

Veranstaltungs-Kalender<br />

von Aleppo oder Rakka sollte<br />

für diese Erkenntnis ausreichen.<br />

Willi Vollenweider,<br />

6300 Zug<br />

Unabhängige Kontrollinstanz für die Funkaufklärung<br />

Die Schweiz verfügt für<br />

nachrichtendienstliche Zwecke<br />

über Mittel, um im Ausland<br />

Benutzer von Funk- und<br />

Satellitenkommunikation aufzuklären.<br />

Um die Recht- und<br />

Verhältnismässigkeit dieser Tätigkeiten<br />

zu prüfen, besteht seit<br />

2003 die Unabhängige Kontrollinstanz<br />

für die Funkaufklärung<br />

(UKI). Es handelt sich<br />

dabei um ein unabhängiges,<br />

verwaltungsinternes und interdepartementales<br />

Kontrollorgan.<br />

Die UKI berichtet jährlich<br />

dem Chef VBS, dem Bundesrat<br />

und der Geschäftsprüfungsdelegation<br />

des Parlaments<br />

über seine Kontrolltätigkeiten.<br />

Der Bundesrat hat für die kommende<br />

Amtsperiode (2<strong>01</strong>6 –<br />

2<strong>01</strong>9) die folgenden Personen<br />

als Mitglieder der UKI<br />

gewählt:<br />

• Martin Wyss, stellvertretender<br />

Chef Rechtssetzungsbegleitung<br />

II im Bundesamt für<br />

Justiz, EJPD;<br />

• Urs von Arx, Leiter der Sektion<br />

Netze und Dienste im<br />

Bundesamt für Kommunikation,<br />

UVEK;<br />

• Patrick Gansner, Chef Strategie<br />

und Internationales im<br />

Bereich Sicherheitspolitik des<br />

Generalsekretariates VBS.<br />

Martin Wyss – als Vorsitzender<br />

– und Urs von Arx waren<br />

schon in der ablaufenden<br />

Amtsperiode Mitglieder der<br />

UKI (seit 2008 bzw. 2<strong>01</strong>1). Als<br />

neues Mitglied gewählt wurde<br />

Patrick Gansner, der das VBS<br />

vertritt und bisher auch bereits<br />

Sekretär der UKI war. Er<br />

löst Michel Liechti ab, der von<br />

seiner Tätigkeit in der UKI zurücktritt.<br />

dk<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

61


Vermischtes<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

<strong>ASMZ</strong> 11/2<strong>01</strong>5: Zur Kolumne des Präsidenten SOG<br />

Für den Erhalt<br />

der TSK Luftwaffe<br />

Bereits in der ersten Woche<br />

meiner Unteroffiziersschule<br />

lernte ich den Grundsatz «ein<br />

Chef, ein Raum, ein Auftrag».<br />

Bei der Ausarbeitung der neu -<br />

en Kopfstruktur ging diese<br />

Maxime offensichtlich vergessen.<br />

Mit dem neuen Opera -<br />

tionskommando werden die<br />

Wirkungsräume Luft und Boden<br />

vermischt.<br />

Während die Luftwaffe im täglichen<br />

Betrieb Live-Einsätze<br />

leistet (Luftpolizeidienst, Suchund<br />

Rettungsflüge, Erstellen<br />

des Recognized Air Picture etc.)<br />

betreibt das Heer in der aktuellen<br />

Lage schwerpunktmässig<br />

Ausbildung im Rahmen der<br />

Schulen und Kurse. Dies stellt<br />

vollkommen unterschiedliche<br />

Anforderungen, insbesondere<br />

an die Führungsabläufe. Nur<br />

wer in der Luftwaffe seine militärische<br />

Laufbahn absolviert<br />

hat, verfügt über umfassende<br />

Kennt nisse der Zusammenhänge<br />

und Sachzwänge der Operationen<br />

in der dritten Dimension.<br />

Als Luftwaffenoffizier würde ich<br />

es mir nicht anmassen, meine<br />

Kameraden vom Heer zu belehren,<br />

wie sie den Kampf am<br />

Boden zu führen haben. Es<br />

braucht deshalb auch in der<br />

WEA zwei Teilstreitkräfte, welche<br />

direkt dem Chef der Armee<br />

unterstellt sind.<br />

Stefan Rüegsegger,<br />

Hptm, 6<strong>02</strong>0 Emmenbrücke<br />

18 neue Berufsoffiziere für die Schweizer Armee<br />

18 Absolventen der Militärschule<br />

2-2<strong>01</strong>5 konnten kurz<br />

vor Weihnachten im Air Force<br />

Center in Dübendorf die Diplome<br />

ihrer Ausbildung zum<br />

Berufsoffizier der Schweizer<br />

Armee in Empfang nehmen.<br />

Brigadier Daniel Moccand,<br />

Direktor der Militärakademie<br />

an der ETH Zürich (MILAK),<br />

überreichte die Diplome zusammen<br />

mit Korpskommandant<br />

Dominique Andrey,<br />

Kommandant Heer, vor rund<br />

120 Gästen. Für ihre besonders<br />

gute Abschluss note zusätzlich<br />

ausgezeichnet wurden<br />

Major Mario Caspar und Manuel<br />

Lauener.<br />

Andrey gratulierte in seiner<br />

Ansprache den Absolventen<br />

zu Ihrer Leistung und setzte<br />

das Zitat von Henry Ford an<br />

den Anfang seiner Festrede,<br />

wonach es mehr Leute gebe,<br />

die kapitulieren als solche, die<br />

scheitern. Die Tatsache, dass<br />

die Absolventen ihr Diplom<br />

entgegen nehmen könnten,<br />

zeuge von Durchhaltewillen.<br />

Er rief die frisch Brevetierten<br />

dazu auf, in ihrer künftigen<br />

Funktion Vorbilder zu sein. Als<br />

Berufsoffiziere lösen sie komplexe<br />

Führungsaufgaben und<br />

trügen in Zukunft die grosse<br />

Verantwortung, junge Menschen<br />

auszubilden – eine der<br />

nobelsten Aufgaben, der man<br />

sich stellen könne, so Andrey.<br />

Absolventen Militärschule 2-2<strong>01</strong>5<br />

Er forderte die frisch Diplomierten<br />

auch auf, sich selbst<br />

und ihre Handlungsweisen<br />

von Zeit zu Zeit zu hinterfragen.<br />

Menschenorientierte Führung<br />

bedeute, dass der Mensch<br />

im Mittelpunkt stehe, sagte er<br />

weiter.<br />

Maj Caspar Mario LVb Pz/Art<br />

Magg Dinh Ngoc Chau FOA aiuto cond 30<br />

Maj Fenner Remo FSTA KSK<br />

Maj Geyer Marc LVb Log<br />

Maj Grichting Philipp LVb Pz/Art<br />

Maj Grossenbacher Roger LVb FU 30<br />

Maj Keller Andreas LVb G/Rttg<br />

Maj Kraft Marco LVb FU 30<br />

Maj Lauener Manuel Robin LVb G/Rttg<br />

Maj Marthy Tobias LVb Log<br />

Maj Rubin Thomas LVb FU 30<br />

Maj Sanktjohanser Marc LVb G/Rttg<br />

Maj Wetter Roland LVb Log<br />

Maj Wyer Marcel LVb Log<br />

Hptm Häusermann Mirco LVb Flab 33<br />

Hptm Ineichen Stephan LVb Inf<br />

Hptm Röthlisberger Kilian Christian LVb Pz/Art<br />

Hptm Weiss Rafael LVb Log<br />

Moccand schloss sich den<br />

Worten des Kommandanten<br />

Heer an. Berufsoffizier sei ein<br />

wunderschöner Beruf, so seine<br />

Schlüsselbotschaft. Er stelle<br />

ho he Anforderungen an<br />

In tellekt, Persönlichkeit und<br />

Durchhaltevermögen. Neugier,<br />

Offenheit und permanente<br />

Weiterbildung, stete<br />

Arbeit an der eigenen Per -<br />

sönlichkeit sowie eine gesunde<br />

Widerstandsfähigkeit seien<br />

darum zwingend. Man müsse<br />

als Berufsoffizier zuerst auf der<br />

menschlichen Ebene und erst<br />

dann auf der sachlichen Ebene<br />

Wirkung erzielen. Man<br />

müsse Vertrauen schaffen und<br />

den anvertrauten Soldaten und<br />

Kadern Wertschätzung und<br />

Respekt entgegen bringen,<br />

dann werden diese auch einen<br />

anspruchsvollen Ausbildungsund<br />

Einsatzalltag meistern.<br />

62<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Vermischtes<br />

Als Vertreter der Diplomanden<br />

dankte Caspar den Kommandanten<br />

der Militärschule<br />

und dem Lehrkörper für das<br />

abwechslungsreiche und fordernde<br />

Jahr mit insgesamt 25<br />

Prüfungen und Arbeiten. Gut<br />

gerüstet werden die diplomier-<br />

ten Berufsoffiziere ihre gewonnenen<br />

wissenschaftlichen sowie<br />

praktischen Kenntnisse in<br />

den Schulen und Ausbildungs-<br />

kursen der Schweizer Armee<br />

einbringen und anwenden<br />

können.<br />

dk<br />

Sonderpreis für das Geoportal des Bundes<br />

Im Rahmen des neunten nationalen<br />

eGovernment-Symposiums<br />

Ende 2<strong>01</strong>5 in Bern<br />

wurde das Geoportal des<br />

Bundes (geo.admin.ch) mit<br />

dem «eGovernment-Sonderpreis<br />

2<strong>01</strong>5» gewürdigt. Der<br />

Preis wurde von der Schweizer<br />

Niederlassung des internationalen<br />

Beratungsunternehmens<br />

BearingPoint ver -<br />

geben. Die Umsetzung der<br />

Geoinformationsstrategie des<br />

Bundes basierend auf konsequentem<br />

Einsatz von Open-<br />

Source Software, offenen<br />

Standards und Cloud Computing<br />

erhält mit dieser Auszeichnung<br />

als schweizweit<br />

bahnbrechendes Projekt eine<br />

erneute Anerkennung. Mit der<br />

Realisierung von geo.admin.ch<br />

wurde das Geoinformationszentrum<br />

des Bundes, das Bundesamt<br />

für Landes topografie<br />

swisstopo, be auftragt. Das<br />

Geoportal des Bundes, geo.<br />

ad min.ch, ist ein priorisiertes<br />

Vorhaben des Programms<br />

E-Government Schweiz. Das<br />

Programm hat zum Ziel, dass<br />

sowohl die Wirtschaft wie<br />

auch die Bevölkerung die<br />

wichtigen Geschäfte mit den<br />

Behörden elektronisch ab -<br />

wickeln können. Die Behörden<br />

ihrerseits sollen ihre Geschäftsprozesse<br />

modernisieren<br />

und unterein ander elektronisch<br />

verkehren. Der Austausch von<br />

Geodaten wird durch geo.admin.ch<br />

stark gefördert. Das<br />

Geoportal des Bundes wird<br />

vom Bundesamt für Landestopografie<br />

swisstopo im Auftrag<br />

des Koordinationsorgans<br />

für Geoinformation des Bundes<br />

zur Umsetzung des Geoinformationsgesetzes<br />

entwickelt<br />

und betrieben. dk<br />

www.geo.admin.ch<br />

Strategische Ziele für Skyguide für die Jahre 2<strong>01</strong>6 bis 2<strong>01</strong>9<br />

Der Bundesrat hat die strategischen<br />

Ziele für die nationale<br />

Flugsicherungsgesellschaft<br />

Skyguide AG für die kommenden<br />

vier Jahre festgelegt. Die<br />

grundsätzliche Ausrichtung der<br />

bewährten Eigentümerstrategie<br />

wird beibehalten. In einigen<br />

Punkten erfolgen Anpassungen<br />

an aktuelle Entwicklungen.<br />

Der Bund ist Mehrheitsaktionär<br />

der Skyguide, die<br />

den zivilen und militärischen<br />

Flugsicherungsdienst in der<br />

Schweiz abwickelt. Gestützt<br />

auf das Luftfahrtgesetz legt<br />

der Bundesrat für jeweils vier<br />

Jahre die strategischen Ziele<br />

für Skyguide fest. Die Erfahrungen<br />

mit der geltenden Ei -<br />

gentümerstrategie sind positiv.<br />

Deshalb wird an der grundsätzlichen<br />

Ausrichtung der<br />

strategischen Ziele für Skyguide<br />

festgehalten. In einzelnen<br />

Punkten erfolgt jedoch<br />

eine Anpassung an aktuelle<br />

Entwicklungen. So soll das<br />

Unternehmen im Hinblick auf<br />

die vorgesehene Übertragung<br />

der Verantwortung für die Finanzierung<br />

der Flugsicherung<br />

auf den Regionalflugplätzen<br />

von Skyguide auf die Flugplatzhalter<br />

mithelfen, den Kostendeckungsgrad<br />

dieser Dienste<br />

zu erhöhen. Weiter erwartet<br />

der Bundesrat, dass Skyguide<br />

die Kapazität der militärischen<br />

Flugsicherung rechtzeitig auf<br />

die geplante Einführung des<br />

24-Stunden-Betriebs im Luftpolizeidienst<br />

ausrichtet. Einer<br />

Empfehlung der Geschäftsprüfungskommission<br />

des Nationalrates<br />

folgend, wurde die<br />

Struktur der strategischen Ziele<br />

vereinfacht und gestrafft.<br />

Die revidierten strategischen<br />

Ziele für Skyguide sind mit<br />

den Zielvorgaben der EU-<br />

Kommission für den einheitlichen<br />

europäischen Luftraum<br />

(«Single European Sky») in der<br />

Periode 2<strong>01</strong>5 bis 2<strong>01</strong>9 abgestimmt.<br />

dk<br />

Echo aus der Leserschaft<br />

Die WEA ist untauglich, sie zerstört unsere Armee<br />

Eine Armee von nur 100000<br />

Mann gemäss WEA, ist einfach<br />

viel zu klein; stellen Sie<br />

sich vor, dass 1% der Bevölkerung<br />

genügen soll, um unser<br />

Land zu schützen! Was machen<br />

dann die anderen 99%,<br />

Zeitung lesen, im Café sitzen,<br />

in die Ferien verreisen, oder<br />

arbeiten? Das kann es doch<br />

nicht sein. Die 100000 Mann<br />

reichen keinesfalls, davon<br />

sind schon allein 50000 in<br />

Ruhe nach einem 48-Std.-Einsatz,<br />

30000 in der Logistik und<br />

20000 könnten noch kämpfen.<br />

Das soll dann unsere Sicherheit<br />

sein? Die sogenannte<br />

kleinere «aber bessere Armee»<br />

ist ein Trugschluss. Nein,<br />

wir brauchen das ganze Volk,<br />

eine Milizarmee, ausgerüstet<br />

und ausgebildet zur Vertei -<br />

digung, mindestens 400000<br />

Mann, mit einer Mobilmachungsorganisation,<br />

wie wir<br />

sie schon hatten, Dienstpflicht<br />

bis Alter 50, zum Teil Reserve.<br />

Für das reicht der Kostenrahmen<br />

von 5 Mia.; die Armee 95,<br />

mit 426000 Mann, kostete<br />

5.250 Mia. pro Jahr (gemäss<br />

Bund). Eine zur Verteidigung<br />

fähige Armee kann auch alle<br />

anderen Aufgaben, wie z.B. Katastrophenhilfe<br />

usw., leisten.<br />

Eine solche Armee schreckt einen<br />

möglichen Angreifer ab.<br />

Sie erzielt Dissuasion, das<br />

heisst Abhaltewirkung, sie ist<br />

eine Versicherung. Die heutige<br />

und zukünftige sicherheitspolitische<br />

Lage erfordert dies.<br />

Die WEA ist untauglich, sie<br />

zerstört unsere Armee, diese<br />

darf auf keinen Fall beschlossen<br />

werden, sie ist abzulehnen,<br />

es braucht eine neue Organisation!<br />

Gotthard Kaufmann,<br />

Major aD, 6210 Sursee<br />

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

63


Bücher<br />

Giulia Albanese<br />

Mussolinis Marsch auf Rom<br />

Die Kapitulation des liberalen Staates vor dem Faschismus<br />

Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2<strong>01</strong>5,<br />

ISBN 978-3-506-78142-0<br />

Sebastian Borger<br />

Verzockt – Kweku Adoboli<br />

und die UBS<br />

Bern: Stämpfli, 2<strong>01</strong>3, ISBN 978-3-7272-1245-1<br />

Giulia Albaneses deutsche<br />

Übersetzung ihrer 2006 in<br />

italienischer Sprache erschienenen<br />

Doktorarbeit beschäftigt<br />

sich ausgiebig mit Mus -<br />

solinis Marsch auf Rom. Die<br />

Legitimation für ihre Untersuchung<br />

leitet die Autorin<br />

aus dem Befund ab, dass die<br />

Ziele und Beweggründe des<br />

Marsches bisher noch ungenügend<br />

erforscht seien und<br />

dessen politische Tragweite<br />

bis anhin vernachlässigt worden<br />

sei. Als die faschistischen<br />

«Squadristi» Ende Oktober<br />

1922 im strömenden Regen<br />

Rom belagerten, war das<br />

Schicksal der liberalen Staatsordnung<br />

auf dem Prüfstand.<br />

Das Ereignis, das seither als<br />

«Marsch» Eingang in die historische<br />

Forschung gefunden<br />

hat – in Tat und Wahrheit<br />

aber gar keiner war – wird von<br />

der Autorin nicht als Bluff,<br />

sondern vielmehr als Putsch<br />

und politische Inszenierung<br />

mit grosser Wirkung aufgefasst.<br />

Albaneses Kernthe se besagt,<br />

dass im Anschluss an den<br />

Marsch die erste Regierung<br />

unter Benito Mussolini ihr<br />

wahres, diktatorisches Ant litz<br />

offenbarte und den liberalen<br />

Staat zu unterdrücken begann.<br />

Die Autorin wendet sich<br />

damit gegen die ältere Geschichtsschreibung,<br />

die den<br />

Beginn der Diktatur auf 1925<br />

datiert. Detailliert und quellenreich<br />

schildert Albanese,<br />

wie leicht sich Italiens Städte<br />

und Gemeinden von Musso -<br />

linis Schwarzhemden unterwerfen<br />

liessen.<br />

Marcel Berni<br />

Der gebürtige Ghanaer<br />

Kweku Adoboli verzockt sich<br />

bei der UBS in London um<br />

Milliarden. Der Finanzplatz<br />

bebt, Köpfe rollen bis zuoberst,<br />

das Investmentbanking steht<br />

am Pranger. Man empört sich<br />

und viele fragen sich: «Wie<br />

konnte er nur?» In solchen Momenten<br />

geht gerne vergessen,<br />

dass die meisten Bankmitarbeiter<br />

hart und ehrlich arbeiten.<br />

Der Autor Sebastian Borger<br />

stellt sich der Frage, wieso<br />

Adoboli zu diesem Sündenfall<br />

kam. Der freie Journalist, der<br />

sich schwergewichtig mit der<br />

Finanzindustrie befasst, analysiert<br />

den Fall Adoboli mit Präzision,<br />

ohne den Täter zu verurteilen.<br />

Das Buch liest sich<br />

spannend. Es ist eigentlich ein<br />

Krimi mit menschlichem Tiefgang,<br />

der weniger einen Täter<br />

enttarnt, sondern vielmehr<br />

Licht in eine überdrehte Paral -<br />

lelwelt des globalen Finanzsystems<br />

wirft. Die Recherchen<br />

des Autors basieren im Wesentlichen<br />

auf den Akten des Gerichtsverfahrens<br />

gegen Ado bo -<br />

li sowie auf direkte Gespräche<br />

mit ihm. Die Auseinandersetzung<br />

mit dem Fall Adoboli<br />

stellt eine Branche ohne Moral<br />

bloss. Nach der Lektüre des Buches<br />

fragt man sich, wann der<br />

nächste Fall kommt und was<br />

die Gesellschaft gegen den sogenannten<br />

«Kasinokapitalismus»<br />

tun kann, bei dem Banken<br />

mit dem Geld anderer<br />

Leute zocken. Eine definitive<br />

Antwort kann das Buch nicht<br />

liefern, aber zum Nachdenken<br />

regt es allemal an.<br />

Jean Pierre Peternier<br />

Simon Geissbühler<br />

Die Schrumpf-Schweiz – Auf dem Weg in die Mittelmässigkeit<br />

Bern: Verlag Stämpfli, 2<strong>01</strong>4, 2. Auflage, ISBN 978-3-7272-1420-2<br />

Der Historiker, Politikwissenschaftler<br />

und Berufsdiplomat<br />

diagnostiziert aufgrund<br />

seiner Beobachtungen aus der<br />

Ferne und verstärkt mit 276<br />

Anmerkungen den Zustand<br />

unseres Landes. Er geht der<br />

schweizerischen politischen<br />

Kultur auf den Grund und<br />

zeigt die Wirkung der nega -<br />

tiven (sicherheits-)politischen,<br />

sozialen und wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen auf. Hervorgehoben<br />

werden die bisherigen<br />

Erfolgspositionen, darunter<br />

die direkte Demokratie<br />

und das Milizsystem. «Unter<br />

Druck kommt die Zivilgesellschaft<br />

einerseits […] durch<br />

einen Staat, der immer mehr<br />

Aufgaben an sich zieht, an -<br />

dererseits durch den Rückzug<br />

der Bürger und Bürgerinnen<br />

ins Private.» Der Autor zitiert<br />

einen Berufskollegen, der in<br />

der Verstädterung und Anonymisierung<br />

die Hauptgründe<br />

für schwindendes Bürgerengagement<br />

sieht. Das Militär<br />

habe viel von seiner integrativen<br />

Kraft als «sichtbarste Form<br />

eines Einsatzes für das Gemeinwesen<br />

verloren» (Paul<br />

Widmer: Die Schweiz als Sonderfall,<br />

Zürich 2007). Noch<br />

sei der Milizgedanke in der<br />

schweizerischen Bevölkerung<br />

stark verankert: Über siebzig<br />

Prozent der Abstimmenden<br />

entschieden, die Militärdienstpflicht<br />

in der Bundesverfassung<br />

beizubehalten. Freiheit<br />

sei nicht gratis, aber sie müsse<br />

auch verteidigt werden. Niccolò<br />

Machiavelli hätte einst den<br />

Mythos der schweizerischen<br />

militärischen Grösse altrömischen<br />

Zuschnitts entworfen<br />

und die skrupellose Kampfweise<br />

der Eidgenossen als erfolgreiche<br />

Krieger bewundert.<br />

«Als Bundesrat Ueli Maurer<br />

von der besten Armee der Welt<br />

sprach, hatte er also durchaus<br />

historische Anknüpfungspunkte.»<br />

Nur sei die Armee in den<br />

letzten zwanzig Jahren systematisch<br />

ausgehöhlt und kontinuierlich<br />

geschrumpft worden.<br />

Dabei sei die Verteidigung<br />

neben der Aussenpolitik<br />

eine Kernaufgabe des Staates.<br />

«Die Militärausgaben sind von<br />

1,7 Prozent des BIP 1991 auf<br />

0,8 Prozent des BIP 2<strong>01</strong>2 gesunken.»<br />

Länder wie Belgien,<br />

Dänemark, Finnland, Norwegen,<br />

Portugal, Polen und<br />

Schweden hätten 2<strong>01</strong>2 zum<br />

Teil wesentlich mehr für ihre<br />

Verteidigung ausgegeben als<br />

die Schweiz. Diese hätte 2<strong>01</strong>1<br />

mit fast vierzig Prozent der<br />

Staatsausgaben mehr als zehnmal<br />

so viel für soziale Sicherung<br />

aufgebracht als für Verteidigung<br />

mit rund 2,9 Prozent.<br />

Simon Geissbühler fordert:<br />

«Es bräuchte wieder mehr<br />

Langfristigkeit und mehr Strategie<br />

im politischen Denken<br />

und Handeln.» Unser<br />

Land werde nicht untergehen,<br />

aber wird es sich von seinem<br />

Kurs in Richtung «Schrumpf-<br />

Schweiz» abbringen lassen?<br />

Heinrich L.Wirz<br />

64 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift <strong>01</strong>/<strong>02</strong>/2<strong>01</strong>6


Bücher<br />

Dr. Léon S. Gaucher, Clarens VD<br />

Die «Gotteskrieger», die unterschätzte Bedrohung<br />

Schweizerische Vereinigung Pro Libertate, Zollikofen<br />

Erstmals erschienen 2<strong>01</strong>5 und herausgegeben von PIKOM und Pro Libertate<br />

Der Verfasser war einer der<br />

Ersten, der die Entwicklung<br />

des «Heiligen Krieges» in Syrien<br />

und seine Unterstützer in<br />

den verschiedensten Teilen der<br />

Welt genau verfolgte. In seiner<br />

Broschüre, die erste dieser<br />

Art in Europa, legt er dar,<br />

dass die «Gotteskrieger» ihren<br />

Kampf gegen die «Ungläubigen»<br />

als Verteidigung des Islams<br />

für völlig legitim erachten;<br />

tatsächlich ist die Reli gion<br />

nur der Deckmantel für eine<br />

menschenverachtende Ideologie.<br />

Sehr plastisch und zweifellos<br />

aufgrund zahlreicher nachrichtendienstlicher<br />

Verbindungen<br />

schildert der Autor die<br />

Anwerbungsmethoden junger<br />

Europäer für den «Jihad», deren<br />

Reise nach Syrien, um dort<br />

zu blindem Gehorsam bis zu<br />

brutalsten Grausamkeiten und<br />

Ermordungen erzogen zu werden.<br />

Eine nachfolgende militärische<br />

Ausbildung lässt viele<br />

zu reinem Kanonenfutter für<br />

Selbstmordattentäter werden.<br />

Dennoch hält der Zustrom an<br />

jungen «Gotteskriegern» unverändert<br />

an.<br />

Eindringlich wird vor «Rück -<br />

kehrern» gewarnt, die oft Aufträge<br />

zu Mordanschlägen und<br />

Sabotage in ihrem Heimatland<br />

haben.<br />

Die Broschüre wirft dem<br />

«verschlafenen Westen» vor,<br />

er wolle diesen Terror offenbar<br />

nicht sehen; das Echo der<br />

meisten Politiker auf Warnungen<br />

sei zumeist nur ignorantes<br />

Karin Münger / Max Ungricht<br />

SWISSNESS<br />

50 Jahre Patrouille Suisse – 25 Jahre PC-7 TEAM<br />

Verlag Cockpit, Jordi AG, 2<strong>01</strong>4, ISBN 978-3-906562-43-8<br />

Das reichbebilderte und mit<br />

232 Seiten umfangreiche Werk<br />

über die beiden populären<br />

Kunstflugstaffeln der Schweiz,<br />

Patrouille Suisse und PC-7<br />

Team füllt eine weitere Lücke<br />

in der aviatikinteressierten<br />

Le sergemeinde. Viersprachig<br />

(dt/fr/en/it), mit 4 ausklappbaren,<br />

doppelseitigen Umschlägen<br />

versehen, wird der Leser in<br />

informativen Skizzenbeschrei -<br />

bungen mit den zu fliegenden<br />

Kunstfiguren bekannt gemacht.<br />

Atemberaubende, überwiegend<br />

farbige Aufnahmen<br />

begleiten die Geschichte der<br />

beiden Formationen: Die<br />

EXPO1964 in Lausanne gilt<br />

als Geburtsstunde und Gründungsjahr<br />

der PS, mit Hawker<br />

Hunter Mk 58, ab 1995<br />

mit Northrop F-5E/F Tiger<br />

im Einsatz; minuziöse Recherche<br />

wird ebenfalls dem<br />

PC-7 TEAM seit seinem Gründungsjahr<br />

1989 mit NCPC-7<br />

zuteil.<br />

Die bisherigen und aktiven<br />

Piloten werden allesamt<br />

in einer Fotogalerie vorgestellt,<br />

ebenfalls der für den<br />

reibungslosen Flugbetrieb zuständige<br />

Technische Dienst.<br />

Die geografische Übersicht<br />

bzw. die eingezeichneten bisherigen<br />

Vorführorte im Ausland<br />

sind beeindruckend; besser<br />

verständlich wird jetzt die<br />

landläufige Bezeichnung der<br />

Staffeln «als fliegende Botschafter<br />

der Schweiz», die sogar ausserhalb<br />

Europas ihre Bewunderer<br />

finden.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen<br />

fällt auf die Platzierung des<br />

Inhaltsverzeichnis; dieses findet<br />

man weder hinten noch<br />

Belächeln, manche Nachrichtendienste<br />

hätten erst 2<strong>01</strong>0,<br />

also nach sechs Jahren ihre Arbeit<br />

mit erforderlicher Intensität<br />

aufgenommen.<br />

Die Publikation schloss inhaltlich<br />

Ende 2<strong>01</strong>4 mit der<br />

bitter ernst gemeinten Ermahnung:<br />

«Es ist Zeit aufzuwachen»<br />

und prognostizierte weitere<br />

«sehr viel schlimmere Terrorakte».<br />

Nur wenige Wochen<br />

später erfolgte der Anschlag<br />

auf die französische Satire-<br />

Zeitschrift Charlie Hebdo,<br />

und jetzt stehen wir erschüttert<br />

vor den Morden in Paris<br />

und haben ein ungutes Gefühl<br />

im Magen, was uns noch<br />

erwartet.<br />

Thomas Fuchs<br />

vorne, sondern versteckt, zwischen<br />

zwei Kapiteln, auf S. 7.<br />

Zu beiden Formationen sind<br />

historische Beiträge der ehemaligen<br />

Leader enthalten. Diese<br />

stellen objektiv nicht nur den<br />

begeisterten Piloten, sondern<br />

auch den Menschen in den<br />

Mittelpunkt.<br />

Zum Schluss möchte der Rezensent<br />

eine Passage aus dem<br />

Bericht des bestbekannten Kdt.<br />

der PS, Oberstlt «Dani» Hösli<br />

zitieren. Unter dem Titel «Madonna<br />

ziert sich» schildert er<br />

eindrücklich seine Überzeugungsarbeit<br />

für den Auftritt der<br />

Fliegerstaffel am Megakonzert<br />

des US-Stars in Dübendorf.<br />

Hand aufs Herz: Ist das wirklich<br />

das Zielpublikum, das «unsere»<br />

Patrouille Suisse erreichen<br />

will?<br />

Roger Cornioley<br />

Nr. <strong>01</strong>/<strong>02</strong> – Januar/Februar 2<strong>01</strong>6<br />

182. Jahrgang<br />

Impressum<br />

Präsident Kommission <strong>ASMZ</strong><br />

Christoph Grossmann, Oberst i Gst aD,<br />

Dr. oec. HSG<br />

Chefredaktor<br />

Divisionär Andreas Bölsterli (BOA)<br />

Redaktionssekretariat<br />

<strong>ASMZ</strong> c/o Verlag Equi-Media AG<br />

Brunnenstrasse 7, CH-8604 Volketswil<br />

Telefon +41 44 908 45 60<br />

Fax +41 44 908 45 40<br />

E-Mail: redaktion@asmz.ch<br />

Stellvertreter des Chefredaktors<br />

Oberst i Gst Michael Arnold,<br />

lic. phil. II (AM)<br />

Redaktion<br />

Oberst i Gst Andreas Cantoni (ac)<br />

Andrea Grichting Zelenka, lic. phil. (ga)<br />

Oberst Dieter Kläy, Dr. phil. I (dk)<br />

Major Pascal Kohler (pk)<br />

Hptm Christoph Meier (cm)<br />

Major Peter Müller, Dr. rer. pol. (pm)<br />

Hptm Daniel Ritschard, lic.oec.HSG (DR)<br />

Henrique Schneider, Prof. Dr. (Sc)<br />

Major Markus Schuler (M.S.)<br />

Oberstlt Jürg Studer (St)<br />

Oberstlt Eugen Thomann, lic. iur. (ET)<br />

Major Walter Troxler, Dr. phil. (Tr)<br />

Herausgeber<br />

Schweizerische Offiziersgesellschaft<br />

Verlag<br />

Verlag Equi-Media AG<br />

Brunnenstrasse 7, CH-8604 Volketswil<br />

Verleger: Christian Jaques<br />

Geschäftsführung<br />

Regula Ferrari,Telefon +41 44 908 45 60<br />

E-Mail: ferrari@asmz.ch<br />

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Layout: Stefan Sonderegger<br />

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Druck: galledia ag, 9230 Flawil<br />

© Copyright<br />

Nachdruck nur mit Bewilligung<br />

der Redaktion und Quellenangabe<br />

www.asmz.ch<br />

Nächste Ausgabe: 1. März 2<strong>01</strong>6<br />

Schwergewicht:<br />

• CYBER – Herausforderungen<br />

• Sicherheitspolitischer Bericht<br />

• Selektion und Ausbildung der Of


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