City-Magazin Ausgabe-2018-02 WELS
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MODERN & FREUNDLICH.<br />
Im Büro von Thomas Stelzer<br />
strahlen Kunstwerke (hier im Bild<br />
ein Werk voller Energie von<br />
Maria Moser) mit Rosen,<br />
die der Landeshauptmann<br />
besonders liebt, um die Wette.<br />
Ich war nicht unvorbereitet<br />
Landeshauptmann Thomas Stelzer über das 1. Amtsjahr und rührende Momente<br />
Seit 6. April 2017 weht ein<br />
frischer Wind in Oberösterreich.<br />
Thomas Stelzer<br />
(51) löste Langzeitlandeshauptmann<br />
Josef Pühringer (68)<br />
als Regierungschef im Land ob<br />
der Enns ab. CITY!-Chefredakteur<br />
Christian Horvath lud den<br />
Ober-Österreicher zum traditionellen<br />
(Neujahrs-)Interview.<br />
CITY!: Haben Sie die Neujahrsvorsätze<br />
schon gebrochen<br />
oder gar keine gehabt?<br />
Thomas Stelzer: Ich nehme<br />
mir zwar auch etwas vor, hänge<br />
es aber nicht an die große Glocke.<br />
Aber ich kontrolliere mich<br />
natürlich selbst (lacht).<br />
Bilanz zufriedenstellend?<br />
Ich bin nie ganz zufrieden,<br />
aber das Jahr ist ja noch jung.<br />
Gibt es etwas, was sich der<br />
Privatmensch Thomas Stelzer<br />
noch vorgenommen hat?<br />
Wie jedes Jahr nehme ich<br />
mir auch heuer vor, ausreichend<br />
Zeit für die Familie zu haben.<br />
Das ist eine Dauerherausforderung,<br />
die man aber mit gutem<br />
Willen und trotz guter Arbeit<br />
bewältigen kann. Und nachdem<br />
unser Sohn heuer sein Matura-Jahr<br />
hat, ist es für uns sowieso<br />
ein ganz besonderes Jahr.<br />
Sie sind seit 10 Monaten LH,<br />
sind auch gleich schwere Brocken<br />
angegangen, etwa das<br />
„Nulldefizit“. Hätten Sie es<br />
sich anfangs nicht einfacher<br />
machen können?<br />
Zu Recht sagen die Menschen:<br />
schöne Worte sind gut,<br />
aber Taten sind besser. Und genau<br />
das wollte ich auf jeden Fall<br />
auch umsetzen. Auf der anderen<br />
Seite ist mir aber natürlich<br />
auch klar, dass man gerade zu<br />
Beginn die Möglichkeit hat,<br />
Dinge zu verändern, neu zu machen.<br />
Diese Chance wollte ich<br />
nutzen. Natürlich habe ich damit<br />
gerechnet, dass Veränderungen<br />
auch Sorgen hervorrufen.<br />
Das verstehe ich. Aber ich<br />
glaube eben auch, dass der Zeitpunkt<br />
dafür besonders günstig<br />
ist, weil wir gerade eine wirtschaftlich<br />
sehr starke Ausgangssituation<br />
haben. Das schafft<br />
eben jetzt die Gelegenheit, Reformschritte<br />
zu setzen, die<br />
nicht so schmerzhaft sind, wie<br />
in ohnehin schweren Zeiten.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie<br />
bislang gemacht?<br />
Viele. Etwa die Begegnungen<br />
mit Menschen, die mich direkt<br />
ansprechen, mit Lob, Sorgen<br />
und natürlich auch mit Kritik.<br />
Es wird einem eben viel zugetraut<br />
oder sozusagen auch übertragen.<br />
Ich weiß, dass ich da viel<br />
Verantwortung trage und mich<br />
nicht nur aufs Zuhören beschränken<br />
kann. Da heißt es Lösungen<br />
finden, Ängste nehmen<br />
und Verbesserungen schaffen.<br />
Jeden Tag aufs Neue.<br />
Früher hat man Politikern<br />
eine Art „Schonfrist“ gewährt,<br />
wenn sie ein Amt übernommen<br />
haben. Wurde Ihnen die<br />
auch eingeräumt?<br />
Ich glaube, dass es das in dieser<br />
Form nicht mehr gibt. Die<br />
Kommunikation ist mittlerweile<br />
so breit aufgestellt, hat so eine<br />
Geschwindigkeit angenommen,<br />
da gibt es keine Schonfristen<br />
mehr. Und das habe ich mir ehrlich<br />
gesagt auch nicht erwartet.<br />
10 Monate LH Stelzer, was ist<br />
Ihnen bislang ganz besonders<br />
gut in Erinnerung geblieben?<br />
Da ist einiges in Erinnerung<br />
geblieben. Etwa die Angelobung<br />
beim Bundespräsidenten mit<br />
der ganzen Familie. Aber ganz<br />
besonders bewegt hat mich ein<br />
Erlebnis auf offener Straße. Da<br />
hat ein Mann zu mir gesagt:<br />
„Herr LH, Sie wissen das nicht,<br />
aber ich war mit Ihrem Vater,<br />
der leider schon verstorben ist,<br />
befreundet. Und ich bin mir sicher,<br />
dass Ihr Vater sehr stolz<br />
auf Sie wäre“. Das hat mich<br />
wirklich berührt.<br />
Haben Sie es mittlerweile<br />
schon einmal bereut, ganz<br />
vorne zu stehen?<br />
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