Fastenzeit 2018 - online
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Sehr geehrte Pfarrangehörige!<br />
„Schon wieder?“, denkt sich vielleicht der ein oder die andere beim<br />
Anblick des Titelbildes. Da war doch erst auf dem Advents-Pfarrbrief…<br />
Richtig! Aber sie passt noch einmal sehr gut auch zur <strong>Fastenzeit</strong>.<br />
Die Prienbacher Kirchentür ist - wie alle anderen auch - aus Holz,<br />
wie das Kreuz. Durch das Kreuz haben wir Zugang zum Vater.<br />
Eine Taufe - wir gehen in der <strong>Fastenzeit</strong> auf unsere Tauferneuerung<br />
in der Osternacht zu - beginnt an der Kirchentür, und dem<br />
Täufling wird dort das Kreuz auf die Stirn gezeichnet.<br />
Letztes Mal haben wir auf die Sterne hingeschaut als Erinnerung<br />
an die Menschwerdung Gottes. Dieses Mal möchte ich den Blick<br />
auf den Türgriff lenken, denn dieser - was man vielleicht im gedankenlosen<br />
Drücken gar nicht so wahrnimmt - ist eine Schlange. Was<br />
für ein Bild! Was für ein Hohn und Spott auf Tod und Teufel! Die<br />
Schlange wird degradiert zur Türklinke, der Teufel entmachtet (gebunden<br />
bzw. angeschraubt), der Tod zur Türklinke, zum Steigbügelhalter<br />
für das Leben gemacht…: „Jetzt ist der Tod mir der Eingang<br />
in das Leben“.<br />
Freilich, auch eine Wahrheit, die darin steckt: sie ist noch da, die<br />
alte Schlange. Sonst bräuchten wir in der Osternacht auch nicht<br />
neuerlich widersagen. Richtig mit dem Bösen umgehen, eben widersagen<br />
oder - wie im Bild der Türklinke - degradieren, so wie es<br />
Jesus mit den Versuchungen des Teufels gemacht hat: Der Teufel<br />
wütet und Jesus stärkt darin seine Beziehung zum Vater.<br />
Schließlich wollen wir mit Blick auf die Pforte an unseren guten<br />
Pförtner denken, Bruder Konrad, der uns gerade in der <strong>Fastenzeit</strong><br />
einlädt, im Buch des Kreuzes zu lesen. Wir wollen dies in einer<br />
ganz besonders intensiven Weise tun, worüber der Pfarrbrief informiert,<br />
soweit das im Voraus möglich ist - wir dürfen auf geistlichen<br />
Wegen aber mit Überraschungen rechnen, deswegen wird sich<br />
manches auch spontan ergeben, „wie der Geist es eingibt“.<br />
Es gibt nur zwei Voraussetzungen. Erstens: dass Gott will. Dessen<br />
dürfen wir uns sicher sein. Zweites: dass wir wollen… Dazu lade<br />
ich sehr herzlich ein: Drücken wir die Klinke nach unten und treten<br />
wir ein in den weiten Raum der Liebe Gottes!