reformleben - Ausgabe Nr. 19
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März<br />
April<br />
/18<strong>reformleben</strong>.de<br />
FRÜHJAHRS-<br />
PUTZ<br />
im Bindegewebe<br />
Träge Verdauung<br />
Behandlung unterstützen<br />
Resilienz<br />
Bestehen in schwierigen Phasen<br />
Gesunde, schöne Haut<br />
Pflege von innen und außen
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n = <strong>19</strong>,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
gesund<br />
GLÜCKLICH<br />
www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder abo@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,45 € Versandkosten) bestellen.<br />
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Inhalt<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
wir alle kennen Menschen, die das Leben mühelos<br />
meistern. Die jede noch so schwere Krise locker bewältigen<br />
oder sogar noch an ihr wachsen. Wie ticken solche<br />
„Stehaufmännchen“? Und was können wir tun, um<br />
unsere eigene innere Widerstandskraft – unsere sogenannte<br />
Resilienz – zu stärken? Damit beschäftigt sich<br />
in dieser Frühlings-<strong>Ausgabe</strong> Dr. Klaus Mohr.<br />
Die gute Nachricht lautet: Resilienz ist wie ein Muskel,<br />
den man trainieren kann. Forscher haben gleich<br />
mehrere Schutzfaktoren für das seelische Immunsystem<br />
identifiziert, darunter gute soziale Netzwerke, Selbstwirksamkeit<br />
und Eigenverantwortung.<br />
Für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen heißt<br />
auch, Sorge zu tragen für den eigenen Körper. Tipps<br />
dazu liefert Ihnen wie immer das Basisprogramm für<br />
längere Gesundheit. In dieser <strong>Ausgabe</strong> legen wir das<br />
Augenmerk auf den Säure-Basen-Haushalt, der viel<br />
zu oft im Ungleichgewicht ist. Auch mit technischer<br />
Unterstützung für ein gesünderes Leben – Gesundheits-<br />
Apps für Ihr Smartphone oder Tablet – haben wir uns<br />
beschäftigt. Wir sind gespannt, ob auch eine App für<br />
Sie dabei ist …<br />
Gesundheit<br />
Titelthema: Frühjahrsputz<br />
im Bindegewebe S. 4<br />
Träge Verdauung –<br />
Behandlung unterstützen S. 11<br />
Resilienz –<br />
Bestehen in schwierigen Phasen S. 16<br />
Gesunde & schöne Haut –<br />
Pflege von innen und außen S. 20<br />
MeinAllergiePortal – Interview S. 28<br />
Health-Apps S. 30<br />
Eisen – Kleines Element,<br />
große Wirkung S. 36<br />
Frische Aronia S. 40<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Titelthema: Frühjahrsputz<br />
im Bindegewebe S. 4<br />
Suppenzeit S. 8<br />
Rezept – Erbseneintopf mit Steckrübe S. 9<br />
Rezept – Feldsalatsuppe S. 9<br />
Mandel – Pflanze des Monats S. 24<br />
Rezept – Mandel-Kokos-Crumble S. 27<br />
Rezept – Weißkohl-Curry mit Mandeln S. 27<br />
Rezept – Basenfrühstück S. 34<br />
Rezept – Rote-Bete-Pasta<br />
mit Rucola-Pesto S. 35<br />
Frische Aronia S. 40<br />
Schönheit & Kosmetik<br />
Gesunde & schöne Haut –<br />
Pflege von innen und außen S. 20<br />
Fitness & Sport<br />
Health-Apps S. 30<br />
Klein, aber oho – fit mit Kleingeräten S. 42<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 33 & 48<br />
Impressum S. 47<br />
Haben Sie Fragen & Anregungen? zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten · info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
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Frühjahrsputz<br />
im Bindegewebe<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Neuer Schwung<br />
für die Gesundheit<br />
Für die Erhaltung der Gesundheit ist die Pflege<br />
des Bindegewebes unabdingbar. Gerade im<br />
Frühjahr ist da eine Grundreinigung sinnvoll<br />
und wohltuend. Das Bindegewebe ist die Matrix<br />
aller Organe: festigend, umhüllend und<br />
schützend. Es ist zuständig für den Stofftransport<br />
zu den Organzellen und für die Ausleitung<br />
der Endprodukte. Und es ist Ursprung<br />
und Werkstatt des Immunsystems.<br />
Eindringende Krankheitserreger und bösartig<br />
veränderte Körperzellen werden da bekämpft.<br />
Überlastet wird das Bindegewebe von Fehlernährung,<br />
übermäßigem Anfall von deren Stoffwechselendprodukten<br />
– von Toxinen. Daraus<br />
erwächst von Jahr zu Jahr immer mehr Entzündung,<br />
die schließlich chronisch wird und Alterungsprozesse<br />
beschleunigt. Die Anmerkung<br />
„Altern ist Entzündung“ bringt das auf den<br />
Punkt. Nicht nur die Zahl bisheriger Lebensjahre,<br />
sondern mehr noch das Anhäufen chronischer<br />
Entzündung ist mitbestimmend, ob und<br />
wie wir altern. Oftmals sind die Jahre nach<br />
der Lebensmitte von Krankheiten belastet, die<br />
aus chronischen Entzündungen resultieren.<br />
Dazu zählen nicht nur Rheuma- und Autoimmunerkrankungen,<br />
sondern auch Arteriosklerose,<br />
Krebs und Demenz. Gewiss sind am Entstehen<br />
dieser Krankheiten weitere Faktoren<br />
beteiligt, aber allemal verstärkt durch Entzündung.<br />
Zumal auch das Immunsystem durch<br />
chronische Entzündung fehlgeleitet wird.<br />
Deshalb ist die Entlastung des Bindegewebes<br />
notwendige Voraussetzung aller Prävention<br />
und ursachenorientierter Therapie.<br />
Häufig bemerkt wird chronische Entzündung<br />
an schmerzenden Gelenken, Sehnen<br />
und Muskeln. Derartige Schmerzen, die hin<br />
und wieder und später dauerhaft auftreten,<br />
werden mitunter als Begleiterscheinung des<br />
Alterns angesehen und symptomatisch mit<br />
schmerzstillenden und entzündungshemmenden<br />
Medikamenten behandelt. Die Ursachen<br />
der Entzündung sind damit aber nicht behoben.<br />
Wenn spezielle Entzündungsparameter<br />
messbar sind, kommen in der Rheumatologie<br />
stärkere, gentechnisch hergestellte Antagonisten<br />
(„Biologicals“) zum Einsatz. Oftmals kann<br />
die Entzündung damit eingedämmt werden.<br />
Damit sind aber die eigentlichen Ursachen<br />
nicht behoben.<br />
Mit den Lebensjahren nehmen Entzündungsprozesse<br />
zu: bei manchen Menschen allmählich<br />
und wenig, bei anderen schneller und heftiger.<br />
Daher bleiben manche Menschen länger<br />
fit und gesund, während andere früh altern.<br />
Gewiss wirken da auch unterschiedliche Gene<br />
mit und die Lebensweise. Chronische Entzündungen<br />
können aber auch das Genom angreifen:<br />
Mutationen induzieren und Telomere<br />
verkürzen. In unterschiedlicher Weise schiebt<br />
chronische Entzündung die Alterungsprozesse<br />
an – und häufige Krankheiten.<br />
Um die Gesundheit länger zu erhalten, ist<br />
das Vermindern chronischer Entzündung<br />
notwendig.<br />
Die Einnahme synthetischer Mittel zur Prävention<br />
von Entzündungen und daraus entstehender<br />
Krankheiten ist dennoch keine Option.<br />
Zumal dafür keine Zulassung besteht. Sehr<br />
gut geeignet zum präventiven Verhindern<br />
chronischer Entzündungsprozesse sind jedoch<br />
besondere sekundäre Pflanzenstoffe, die unserem<br />
Organismus, unsere Körperzellen, von der<br />
Nahrung her seit Urzeiten vertraut sind. Diese<br />
Pflanzenstoffe wirken präzise und mild. Deshalb<br />
ist die kontinuierliche Aufnahme in optimaler<br />
Dosierung wichtig. Im Basisprogramm<br />
| 5
Belastung des Bindegewebes<br />
Buchtipp<br />
Basisch abnehmen und Entgiften<br />
· Jesko Wilke<br />
· riva Verlag, 16,99 €<br />
· Mit basischer Ernährung natürlich<br />
Krankheiten vorbeugen und unliebsame<br />
Kilos loswerden.<br />
Das Bindegewebe dient so als Zwischenlager<br />
– einer Mülltonne vergleichbar – für saure<br />
und andere belastende Abfälle. Diese Belastung<br />
des Bindegewebes – und damit auch des<br />
Immunsystems – wird leider wenig beachtet.<br />
Symptomatisch weisen chronische Müdigkeit<br />
und Erschöpfung (im Frühjahr häufig) sowie<br />
chronische Entzündung darauf hin. Spätestens<br />
dann sollte die Entlastung des Bindegewebes<br />
nicht länger versäumt werden.<br />
Entlastung des Bindegewebes<br />
für längere Gesundheit sind die wichtigsten<br />
pflanzlichen Schutzstoffe kombiniert.<br />
Synergistisch dazu wirkt vegetabile Ernährung,<br />
falls deren Gehalt an Kohlenhydraten<br />
relativ niedrig (wenig/keine Kartoffeln, Mehl<br />
und Produkte daraus) und der Anteil von Nüssen<br />
und Ölen, die reich an Omega3-Fettsäuren<br />
sind, relativ hoch ist.<br />
Chronische Entzündung<br />
durch andauernde Übersäuerung<br />
Mitunter scheint all das aber ungenügend<br />
wirksam zu sein. Chronische Entzündung<br />
wird von andauernder Übersäuerung im<br />
Bindegewebe immer wieder geschürt. Mit<br />
jedem Atemzug fallen in den Körperzellen<br />
saure Stoffwechselendprodukte an, die in das<br />
Bindegewebe abgegeben („entsorgt“) werden.<br />
Und da bleiben bis zum (gepufferten) Transport<br />
mit dem Blut zur Ausscheidung in Lunge<br />
und Nieren.<br />
Mit regelmäßiger Entsäuerung, d. h. mit je<br />
einer Basenflut vormittags und abends, kann<br />
das Bindegewebe entlastet und regeneriert<br />
werden. Frühmorgens und nachmittags ausschließlich<br />
basenbildende Nahrung zu essen,<br />
ist jedoch mit anderen wichtigen Ernährungsprinzipien<br />
dauerhaft schwer vereinbar. Kurzfristig<br />
kann die Einnahme von alkalisierenden<br />
Salzen (sogenannten Basenpulvern), in Wasser<br />
gelöst, effektive Entsäuerung erwirken. Bei<br />
vorbestehender Nierenfunktions- oder Herzmuskelschwäche<br />
ist dabei ärztliche Überwachung<br />
erforderlich.<br />
Eine mögliche Alternative ist die Nahrungsergänzung<br />
mit einem pflanzlichen, empirisch<br />
entwickelten Granulat, das Blütenpollen und<br />
dazu – in getrockneter, pulverisierter Form<br />
– vitalisierende Gemüse, Früchte und stoffwechselanregende<br />
Pflanzenarten enthält. Wer<br />
allergisch auf einen der Inhaltsstoffe reagiert,<br />
darf dieses Mittel selbstverständlich nicht anwenden.<br />
Viele Menschen vertragen es jedoch<br />
sehr gut und stärken damit ihre Gesundheit.<br />
Begleitend dazu ist die Entsäuerung von außen<br />
sinnvoll.<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Entsäuerung von außen<br />
Ein geeignetes Basenpräparat zum Baden oder<br />
Duschen ist im Reformhaus erhältlich. Dessen<br />
Anwendung ist auch bei chronischem Juckreiz<br />
(Symptom für überlastetes, übersäuertes<br />
Bindegewebe) und Hauttrockenheit hilfreich.<br />
Saure Stoffwechselendprodukte aus dem<br />
Bindegewebe können durch die Haut in das<br />
basische Bade- oder Duschwasser ausgeleitet<br />
werden. Mit einfachen, kleinen, natürlichen<br />
Maßnahmen können Sie einiges für ihre Gesundheit<br />
tun. Das Frühjahr ist der geeignete<br />
Zeitpunkt für neuen Aufbruch.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
in Fachkreisen und bei seinen Lesern hoch<br />
geschätzter Mediziner und Autor, der es versteht<br />
Natur- und Schulmedizin zum Nutzen<br />
seiner Patienten einzusetzen. In zahlreichen<br />
medizinisch-wissenschaftlichen und weltanschaulichen<br />
Artikeln lässt er seine stetig<br />
wachsende Leserschaft seit vielen Jahren an<br />
seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />
Mehr zum Dr. Mohr Basisprogramm<br />
finden Sie unter: www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
| 7
Foodbloggerin<br />
Zorica Schruff<br />
empfiehlt:<br />
Basisches zur<br />
SUPPEN<br />
ZEIT<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
ErbsenEINTOPF mit Steckrübe<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 70 Minuten<br />
400 g getrocknete Erbsen (ungeschälte)<br />
1/2 Steckrübe (ca. 600 g), gewürfelt<br />
2 Liter Gemüsebrühe<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Mehl<br />
1 TL Paprikapulver<br />
Öl<br />
Salz und Pfeffer<br />
Die Erbsen nicht einweichen. Anstatt dessen eine<br />
Stunde mit der Steckrübe zusammen in der Brühe im<br />
Schnellkochtopf garen. Wenn man diese über Nacht<br />
eingeweicht hat, dann reicht auch eine halbe Stunde<br />
im Schnellkochtopf, bzw. eine Stunde im normalen<br />
Topf. Danach in einer Pfanne die Zwiebel glasig dünsten,<br />
mit Paprika und Mehl bestäuben, kurz verrühren<br />
und unter die Erbsen mischen. Das Ganze sollte noch<br />
einmal aufkochen und dann noch kurz mit dem Pürierstab<br />
(je nach gewünschter Konsistenz) pürieren.<br />
FeldsalatSUPPE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
2 Schalotten, gewürfelt<br />
2 Knoblauchzehen, gewürfelt<br />
3 EL Olivenöl<br />
100 g Kartoffeln, gewürfelt<br />
500 ml Gemüsebrühe<br />
1 Prise Muskatnuss<br />
1/2 TL Salz<br />
1 Prise Pfeffer<br />
250 g Feldsalat<br />
100 ml Milch<br />
(mit Pflanzenmilch ist die Suppe vegan)<br />
Olivenöl in einem Topf erhitzen und Schalotten und<br />
Knoblauch darin andünsten. Dann die Kartoffelwürfel<br />
dazugeben und ca. 3 Minuten weiter dünsten. Mit Gemüsebrühe<br />
auffüllen und mit Muskatnuss, Salz und<br />
Pfeffer würzen. Das Ganze 15 Minuten garen. Zum<br />
Schluss Feldsalat und Milch dazugeben und mit dem<br />
Pürierstab pürieren. Abschmecken und genießen.<br />
Ein Rezept für selbstgemachte Gemüsebrühpaste<br />
gibt es auf dem Foodblog von Zorica Schruff:<br />
www.natuerlichschmeckts.de<br />
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Basisch<br />
natürlich gepflegt<br />
Basische Körperpflege steht für die faszinierende<br />
Ursprünglichkeit der natürlichen und regenerativen<br />
Hautpflege. Sie orientiert sich am Vorbild der Natur und<br />
ist besonders für empfindliche und beanspruchte Haut<br />
ideal geeignet.<br />
MeineBase mit pH 8,5 bildet die Grundlage wohltuender<br />
basischer Bäder für eine zart gepflegte Haut.<br />
Das basisch-mineralische Körperpflegesalz eignet sich<br />
auch für Fußbäder, Peelings, Massagen, Wickel und<br />
viele weitere Anwendungen.<br />
BasenSchauer mit pH 7,5 ist die ideale Ergänzung zu<br />
MeineBase. Hochwertige Inhaltsstoffe wie feuchtigkeitsspendendes<br />
Aloe Vera, hautberuhigende Kräuterextrakte<br />
und erfrischender Kampfer lassen jede<br />
Dusche zu einem Erlebnis für die Sinne werden.<br />
Das „Haute Nature“-Produkt zeichnet sich durch<br />
seine vier innovativen Funktionen aus:<br />
schonende Reinigung<br />
basische Entsäuerung<br />
Stärkung & Regenerierung des Lipidschutzmantels<br />
Erfrischung & Energetisierung<br />
Jetzt Infos und kostenlose Proben anfordern:<br />
Telefon: +49 (0) 25 34 - 97 44-0 · www.p-jentschura.com/infos<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 01/2018
Träge<br />
VERDAUUNG<br />
Behandlung unterstützen<br />
Das Verdauungsproblem betrifft ein Drittel<br />
der Bevölkerung. Die Rede ist von Verstopfung,<br />
medizinisch Obstipation. Nur selten<br />
ist sie auf krankhafte Veränderungen zurückzuführen,<br />
meist sind ungünstige Ernährungsgewohnheiten,<br />
Bewegungsmangel oder<br />
Unterdrückung der körperlichen Signale die<br />
Ursache. Bei Einnahme bestimmter Medikamente<br />
kann Darmträgheit eine Nebenwirkung<br />
sein. Da mehr oder weniger dauerhafte<br />
Verstopfung allerdings auch ein Hinweis auf<br />
Erkrankungen vom Tumor bis zu einer hormonellen<br />
Unterfunktion sein kann, ist Obstipation<br />
durchaus ein Grund für einen Arzttermin.<br />
Auf jeden Fall sollte versucht werden, Abhilfe<br />
zu schaffen, weil Darmträgheit die Entstehung<br />
von Darmveränderungen wie Divertikel<br />
oder Hämorrhoiden begünstigt.<br />
Als relativ sichere Erkenntnis gilt weiter, dass<br />
die längere Verweildauer des Speisebreis und<br />
damit ein längerer Kontakt der Darmschleimhaut<br />
mit darin vorhandenen Schadstoffen die<br />
Entstehung von Darmkrebs wahrscheinlicher<br />
macht. Jetzt im März wird wieder überall zur<br />
Früherkennung und Vorsorge aufgerufen,<br />
die schon hier beginnt. Eine Umstellung der<br />
Ernährung und ein Bewegungsprogramm<br />
erscheinen zwar zunächst wenig attraktiv,<br />
aber schon nach einigen Tagen ist ein Mehr an<br />
Wohlbefinden spürbar, wenn das Gefühl „wie<br />
aufgeblasen“ zu sein vergeht.<br />
Der Magen hat keine Zähne<br />
„Gut gekaut ist halb verdaut“, meint ein<br />
bekanntes Sprichwort. Der Magen ist nicht<br />
für die grobe Zerkleinerung des Essens<br />
zuständig, sondern bereits für die nächste<br />
Stufe der Verdauung, nämlich die Nahrung<br />
mit Hilfe des Magensaftes zu einem feinen<br />
Speisebrei zu verarbeiten und wohldosiert in<br />
den Dünndarm abzugeben. Im Dünndarm, der<br />
längsten Wegstrecke der Nahrung durch die<br />
Verdauungsorgane, erfolgt mit den Verdauungssäften,<br />
die Bauchspeicheldrüse, Leber<br />
und Galle anliefern, die Zerlegung in Bausteine<br />
– Zuckern aus Kohlenhydraten, Fettsäuren<br />
aus Fetten, Aminosäuren aus Eiweißen, die<br />
wie auch die Vitamine über die Dünndarmschleimhaut<br />
in den Körper aufgenommen werden.<br />
Der Rest des Speisebreis wandert weiter<br />
in den Dickdarm, der ihm noch Mineralstoffe<br />
entzieht und dann einen Teil der Flüssigkeit,<br />
so dass der „eingedickte“ Ballast abgesetzt<br />
werden kann.<br />
| 11
Bei Verstopfung staut sich der Speisebrei.<br />
Durch das längere Verweilen im Dickdarm<br />
wird mehr Flüssigkeit entzogen, wodurch der<br />
Stuhl fest und hart wird. Oft beginnen die<br />
Schwierigkeiten auch erst im Dickdarm oder<br />
sogar erst im Enddarm. Mediziner sprechen<br />
dann von einer Entleerungsstörung.<br />
Unentbehrliche Helfer<br />
Ballaststoffe sind unverdauliche, dennoch<br />
nützliche und notwendige Nahrungsbestandteile.<br />
Sie saugen im Dickdarm Wasser auf<br />
und quellen – vorausgesetzt es wurde genug<br />
getrunken. Das Volumen des Speisebreis vergrößert<br />
sich und der Reiz, der auf die Darmwände<br />
ausgeübt wird, regt die Darmtätigkeit<br />
und damit die Verdauung an. Dies führt zu<br />
einer kürzeren Verweildauer des Speisebreis<br />
im Dickdarm.<br />
Neben der Beschleunigung der Darmpassage<br />
haben Ballaststoffe weitere sinnvolle Funktionen.<br />
Sie sättigen, was Übergewicht entgegenwirkt,<br />
regulieren Blutfett- und Blutzuckerwerte,<br />
binden schädliche Substanzen und sind<br />
ein Nährboden für die gesunde Darmflora.<br />
Eine vollwertige Ernährung mit viel Gemüse<br />
und Obst sowie Vollkornprodukten bei<br />
Getreideverzehr enthält die Ballaststoffe, die<br />
der Organismus benötigt und stellt zusammen<br />
mit hochwertigen Pflanzenölen, die ebenfalls<br />
die Verdauung „schmieren“, alle Nährstoffe<br />
zur Verfügung.<br />
geholfen werden muss. Das sind die natürlichen<br />
Möglichkeiten:<br />
· Bewegung – am besten täglich. Den ganzen<br />
Tag sitzen schadet nicht nur der Figur, sondern<br />
macht zudem die Verdauung träge. Auf<br />
Reisen ist Verstopfung daher oft ein lästiger<br />
Begleiter.<br />
· Bauchmassage – langsam kreisend, das<br />
bewirkt eine sanfte Anregung der Peristaltik,<br />
heißt es, regt die Darmbewegungen an.<br />
· Wasser und Tee – mehr Flüssigkeit ist an und<br />
für sich schon gut, besonders ein Glas stilles,<br />
zimmerwarmes Wasser am Morgen, welches<br />
durch einen Teelöffel Apfelessig noch<br />
verstärkt werden kann oder die Teemischung<br />
Fenchel, Anis, Kümmel. Diese ist gleichzeitig<br />
gut gegen „Winde“. Auch Kaffee regt die Verdauung<br />
an, hat aber den Nachteil, säurebildend<br />
zu sein.<br />
· Leinsamen – enthält reichlich Ballaststoffe<br />
und das gute Leinöl gleich inklusive, wenn er<br />
geschrotet ist oder gut gekaut wird, so dass<br />
der Körper das Öl aufnehmen kann. Dann ist<br />
er Kleie vorzuziehen, die Ballaststoffe pur<br />
bedeutet. Zu diesen muss übrigens immer<br />
reichlich getrunken werden, sonst können sie<br />
das Gegenteil bewirken und die Verstopfung<br />
noch verschlimmern.<br />
Verdauung zusätzlich ankurbeln<br />
Zu wenig Zeit oder Sinn für bewusstes Essen<br />
und Trinken oder auch eine individuelle Neigung<br />
zur Verstopfung, die übrigens mit dem<br />
Alter wahrscheinlicher wird, sind Gründe,<br />
warum der Verdauung gezielt auf die Sprünge<br />
· Flohsamen – sehr reich an löslichen Ballaststoffen,<br />
aber unbedingt dazu trinken.<br />
· Trockenfrüchte – eingeweicht, wobei Pflau-<br />
12 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
men und Feigen am effektivsten sind. Der<br />
Darminhalt wird geschmeidiger. Am besten<br />
Trockenfrüchte über Nacht einweichen und<br />
morgens auf nüchternen Magen essen.<br />
· Sauerkraut(saft) – die Milchsäure, die sich<br />
während der Gärung bildet, macht das Kraut<br />
zum Darmputzer. Unschlagbar und für Eilige:<br />
täglich ein Glas Sauerkrautsaft.<br />
· Milchzucker und Molke – Abbauprodukte<br />
des Zuckers in der Milch dienen nützlichen<br />
Darmbakterien als Nahrung, was mild abführend<br />
wirkt.<br />
Pre- und Probiotika<br />
Das Wort Bakterien ist für viele Menschen<br />
negativ besetzt. Doch sind die Kleinstlebewesen<br />
nicht alle schlecht. Im Darm leben<br />
Abertausende davon und etwa 500 Arten.<br />
Die positiven benötigen wir Menschen sogar.<br />
Damit sie die Oberhand behalten – und<br />
nicht negative Keime den Körper schwächen<br />
– können wir sie „füttern“. Prebiotisch<br />
wirkende Ballaststoffe aus gesunden<br />
Lebensmitteln oder Nahrungsergänzung<br />
sind dazu in der Lage. In erster Linie ist<br />
hier der Ballaststoff Inulin zu nennen, der<br />
beispielsweise in Topinambur, Pastinaken,<br />
Chicorée, Schwarzwurzeln, Artischocken<br />
und Zwiebeln steckt.<br />
· Darmpflege – nicht sofort, aber nachhaltig.<br />
Die im Reformhaus erhältlichen Kuren, zum<br />
Beispiel Darm-Care Kräuter Tonikum plus,<br />
Darm-Care Curcuma Bioaktiv Tonikum von<br />
Salus, Darmflora plus, Darmflora plus select<br />
und die bilanzierte Diät Darm activ (sollte<br />
unter ärztlicher Begleitung angewandt werden)<br />
von Dr. Wolz mit Pre- und Probiotika<br />
verbessern die Darmflora und nutzen so mittel-<br />
und langfristig einer guten Verdauung.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Als Probiotika werden beispielsweise<br />
Bifidobakterien bezeichnet, die direkt im<br />
Darm positiv einwirken und sich ansiedeln<br />
können. Sie kommen in milchsauer vergorenen<br />
Lebensmitteln vor. Außerdem sind auch<br />
sie als Nahrungsergänzung erhältlich, meist<br />
kombiniert mit Prebiotika, um neben der<br />
Chance der Neuansiedlung die der Förderung<br />
der vorhandenen zu nutzen.<br />
Wie oft ist normal?<br />
Buchtipp<br />
Das Darm-Schlank-<br />
Programm: Programmieren<br />
Sie Ihren Darm<br />
auf schlank!<br />
· Dr. Mathias Oldhaver,<br />
Pia-Franziska Reichwein<br />
· Eubiotika-Verlag, Euro 9,80<br />
· Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-944592-20-6<br />
Stuhlentleerungen von dreimal pro Tag<br />
werden von den meisten Medizinern und<br />
Ernährungswissenschaftlern ebenso als<br />
normal eingestuft wie Entleerungen im<br />
Abstand von zwei bis drei Tagen (dreimal<br />
pro Woche). Bei gesunder ballaststoffreicher<br />
Kost stellt sich allerdings meist ein täglicher<br />
Rhythmus ein, der als optimal angesehen<br />
wird.<br />
| 13
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Praktizierender Landarzt,<br />
Naturheilkundler und<br />
Pharmazeut<br />
Dr. Mohr Basisprogramm –<br />
natürlich und wirksam Vorbeugen<br />
Zivilisationskrankheiten sind meist die Folge<br />
anhaltender, häufig unbewusster, Vernachlässigung<br />
der natürlichen Bedürfnisse unseres<br />
Körpers. Wie können wir – naturgemäß und<br />
wirksam – vorbeugen und dadurch möglichst<br />
lange gesund bleiben?<br />
Auf der Suche nach einer Antwort forschte<br />
ich schon als junger Arzt an einer Universitätsklinik,<br />
in der viele Schwerkranke zu<br />
behandeln waren, nach Naturstoffen für die<br />
Gesundheit. Hierzu war mir das vorhergehende<br />
Studium der Pharmazie und vor allem<br />
der pharmazeutischen Biologie besonders<br />
hilfreich.<br />
Auf dieser Grundlage erwuchs allmählich<br />
das Basisprogramm, welches ich nach langjähriger<br />
eigener Anwendung und Erfahrung<br />
auch interessierten Patienten empfohlen<br />
habe und nun Ihnen zur Verfügung stelle.<br />
Die zwölf „Gesundheitselemente“ des Basisprogramms<br />
weisen den Weg, zeigen Ihnen<br />
worauf es bei natürlicher Vorbeugung<br />
ankommt und welchen Naturstoffen Sie<br />
vertrauen können.<br />
In <strong>reformleben</strong> zeigen wir, wie Sie Leinöl,<br />
Kokosöl, grünen Tee, Kurkuma, Granatapfel<br />
schmackhaft in Ihre tägliche Ernährung<br />
aufnehmen, Ihr Bindegewebe entsäuern,<br />
Ihre Darmflora wiederherstellen und Ihr<br />
Immunsystem fit machen.<br />
Starten Sie mit dem Basisprogramm in ein<br />
gesünderes, vitaleres Leben. Sie werden<br />
überrascht sein wie einfach und wirksam<br />
die Umstellung gelingt.<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie unter: www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
VITAMIN D<br />
BASEN-<br />
PRODUKTE<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
COENZYM Q10<br />
PREBIOTIKA<br />
REICHLICH<br />
LICHT UND<br />
LUFT<br />
AUSGE-<br />
GLICHENER<br />
SÄURE-/<br />
BASEN-<br />
HAUSHALT<br />
ENERGIE<br />
2<br />
SAFRAN-<br />
RHODIOLA<br />
DARM-<br />
GESUNDHEIT<br />
1<br />
PROBIOTIKA<br />
LEINÖL<br />
AUSREICHEND<br />
GESUNDE<br />
FETTE<br />
SELEN<br />
DHA<br />
GENÜGEND<br />
SCHUTZSTOFFE<br />
GRANATAPFEL<br />
KOKOSÖL<br />
KURKUMA<br />
GRÜNER<br />
TEE<br />
1 Ziele des Basisprogramms<br />
2 Gesundheits-Elemente & -Produkte<br />
3 Gesunde Ernährung<br />
4 Ausreichend Bewegung<br />
5 Bewusste Lebensweise<br />
6 Ausgleich von Natur-Defiziten<br />
| 15
Auch wenn das Glück es<br />
nicht immer gut meint –<br />
einfach mal positiv denken!<br />
Resilienz<br />
Bestehen in schwierigen Phasen<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Unter gleicher Belastung werden manche<br />
Mitmenschen krank und andere nicht. Und<br />
die gleiche Therapie einer Krankheit wirkt<br />
bei manchen Patienten gut und bei anderen<br />
schlecht. Warum ist das so?<br />
Krankheit – oder Gesundheit – wird nicht nur<br />
von äußeren Faktoren bedingt. Innere Faktoren<br />
sind ganz wesentlich mit entscheidend,<br />
ob ein Mensch krank wird, krank bleibt oder<br />
gesund.<br />
Deshalb kann die individuelle Wirkung äußerer<br />
Maßnahmen, zum Beispiel von Medikamenten,<br />
niemals völlig sicher prognostiziert werden, sondern<br />
nur mit relativer Wahrscheinlichkeit. Um<br />
Arzneimittelwirkungen objektiv zu bestimmen,<br />
werden Studien mit einer hohen Zahl von<br />
Probanden durchgeführt, um individuelle<br />
subjektive Einwirkungen zu relativieren bzw.<br />
heraus zu sieben. Im Einzelfall wird die objektive<br />
Wirkung jedoch von inneren Faktoren<br />
beeinflusst, in unterschiedlicher Weise.<br />
Die moderne Medizin kann Krankheiten hoch<br />
effektiv behandeln und Leben verlängern.<br />
Aber selten nur erwächst daraus wirkliche<br />
Heilung. Vielmehr wächst die Zahl chronischer<br />
Krankheiten in der geretteten Lebensdauer.<br />
Oftmals wird diese Lebensphase als belastend<br />
empfunden.<br />
Am besten ist es wohl, möglichst lange gesund<br />
zu bleiben und Krankheiten weitest möglich<br />
zu verhindern. Ein Konzept dazu, mit dem<br />
kontinuierlichen, optimal dosierten Einsatz<br />
notwendiger Naturstoffe wird im Basisprogramm<br />
für längere Gesundheit erklärt.<br />
Manche Mitmenschen wollen aber davon<br />
nichts wissen. Einsicht – und Umkehr – kann<br />
trotzdem auch dann noch erwachsen, wenn<br />
Krankheiten schon aufgetreten sind und medizinische<br />
Hilfe erforderlich wird. Auch dann<br />
kann persönliche Resilienz noch sehr wichtig<br />
sein.<br />
Was bedeutet Resilienz?<br />
Resilienz, abgeleitet von dem lateinischen<br />
Verb resilire (abprallen, zurückspringen)<br />
bedeutet Elastizität und Widerstandsfähigkeit.<br />
Die Resilienz wird in etlichen Bereichen<br />
der Wissenschaft erforscht: in der Ökologie,<br />
der Psychologie, der Soziologie und auch in<br />
der Material- und Rechtswissenschaft. In der<br />
modernen Medizin und der Politik hingegen<br />
scheint Resilienz, aber ziemlich unbedeutend.<br />
Resilienzförderung ist jedoch Kernprinzip der<br />
Naturheilkunde. Über das Bereitstellen guter<br />
Produkte für die Gesundheit hinaus, waren<br />
die ursprünglichen Reformhäuser Zentren für<br />
Resilienz.<br />
Persönliche Resilienz erwächst aus:<br />
Selbstverantwortung<br />
- den ökologischen Abdruck möglichst klein<br />
und schmal halten<br />
- für eigene Ansprüche einstehen<br />
- Fehler und Schuld nicht nur bei anderen<br />
suchen<br />
dem Vertrauen auf Selbstwirksamkeit<br />
- eigene Kräfte erkennen und trainieren<br />
- wenn möglich selbst Notwendiges leisten<br />
- „Wer, wenn nicht du?“<br />
- „Wann, wenn nicht jetzt?“<br />
dem Verlassen der Opferrolle<br />
- Selbstmitleid aufgeben<br />
- statt Hadern und Klagen selber aktiv werden<br />
und besser für andere sorgen<br />
lösungsorientiertem Denken<br />
- Probleme analysieren und lösen<br />
- Krisen überwinden<br />
Akzeptanz des Unabänderlichen<br />
- das Notwendige tun<br />
- das Unabänderliche annehmen<br />
| 17
- „Wir können den Wind nicht drehen, wohl<br />
aber die Segel anders setzen.“ (Aristoteles)<br />
persönlichen Netzwerken<br />
- Probleme gemeinsam mit Angehörigen,<br />
Freunden und Partnern besprechen und lösen<br />
positiven Emotionen<br />
- Liebe, Fürsorge und Einigkeit leben<br />
- dankbar sein für das Gute, statt immer mehr<br />
zu wollen<br />
Optimismus<br />
- der aus den genannten Resilienzfaktoren<br />
erwächst.<br />
Einige Mitmenschen verfügen von Kindheit<br />
an über diese Faktoren. Aber manchen sind sie<br />
im Laufe der Zeit verloren gegangen. Auch die<br />
moderne Medizin ist nicht gerade Resilienz<br />
fördernd. Und die Zahl chronischer Krankheiten<br />
wächst. Mit dem Wiederentdecken von Resilienz<br />
können auch Menschen, die chronisch<br />
krank sind, besser bestehen. Resilienz ist weder<br />
Alternative noch Gegner der Medizin, sondern<br />
notwendiger komplementärer Faktor. Trotz<br />
aller Erfolge moderner Medizin werden – und<br />
bleiben – immer mehr Menschen krank. Während<br />
chronischer Krankheit bewahrt Resilienz<br />
vor Depression und Verzweiflung.<br />
Allegorisch beschrieben ist die Resilienz im<br />
Märchen vom Aschenputtel. Das Stiefkind<br />
musste hart arbeiten, wurde verspottet, gequält<br />
und angewiesen, nach mühsamer Arbeit neben<br />
dem Herd in der Asche zu liegen. Das Aschenputtel<br />
blieb dennoch resilient. Statt schöner<br />
Kleider, wie seine Schwestern, wünschte es ein<br />
Ästchen vom Haselstrauch, um es auf Mutters<br />
Grab zu pflanzen. Damit setzte die Rettung ein,<br />
die nicht geplant war – die in heutiger Sprache<br />
als disruptiv bezeichnet würde. Die Details<br />
können Sie gerne selber bei den Brüdern<br />
Grimm nachlesen. In manchen alten Märchen<br />
ist, besonders zwischen den Zeilen, tiefe Lebensweisheit<br />
auch für unsere Zeit zu finden.<br />
Angst in lebensfördernde<br />
Resilienz umwandeln<br />
Resilienz hilft beim Bestehen von Krankheit,<br />
Leid und Not. All das sollte, den Ankündigungen<br />
mancher Politiker zufolge, bald<br />
abgeschafft sein. Wahrscheinlich wird aber<br />
die Zukunft schwieriger zu bestehen sein. In<br />
unserer derzeitigen Wellness- und Versorgungsgesellschaft<br />
zumindest, scheint Resilienz<br />
kaum noch erforderlich. Da verkünden<br />
arrivierte Wellnessprediger die andauernde<br />
Glückseligkeit. Dass diese Gesellschaft so<br />
nicht mehr lange bestehen kann, wird überspielt.<br />
Hinter den Fassaden wächst die Anfälligkeit<br />
für Ängste und Depressionen – und die<br />
Verzweiflung. Angesichts der Oberflächlichkeit<br />
und der Zukunftsbelastung ist es beinahe<br />
vernünftig, Angst zu empfinden. Angst wirkt<br />
jedoch lähmend, statt überwindend. Deshalb<br />
gilt es, Angst in lebensfördernde Resilienz<br />
umzuwandeln.<br />
Am besten ist es, präventiv schon resilient zu<br />
werden. Von der körperlichen Seite her tägt<br />
das Basisprogramm für längere Gesundheit<br />
dazu bei.<br />
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| <strong>19</strong>
GESUNDE & SCHÖNE<br />
HAUT<br />
Pflege von innen und außen<br />
Aufmerksamen Beobachtern gibt die äußere<br />
Hülle Auskunft über Alter und Herkunft,<br />
seelisches und körperliches Befinden. Die<br />
Haut, deren Schutz- und Atmungsfunktion<br />
lebenswichtig ist, prägt den Menschen und<br />
sein Erscheinungsbild.<br />
Sich in seiner Haut wohlzufühlen, hängt mit<br />
Selbstakzeptanz und Außensicht zusammen,<br />
leichter zu beeinflussen mit dem Stoffwechsel,<br />
mit Ernährung und Körperpflege. Eine<br />
optimierte innere und äußere Balance kann<br />
bei diversen Befindlichkeitsstörungen Abhilfe<br />
schaffen und zahlreichen Beschwerden vorbeugen.<br />
Organfunktionen der Haut<br />
Die Haut als größtes Organ ist wenig im<br />
Bewusstsein. Tatsache ist, dass sie bei Erwachsenen<br />
1,5 bis 2,2 Quadratmeter umfasst und<br />
bis zu 14 Kilogramm wiegt. Sie ist die Barriere<br />
des Körpers nach außen, schützt, wärmt und<br />
atmet. Und weil sie in der Lage ist, Stoffe aus<br />
dem Körper nach außen auszuleiten, wird sie<br />
auch als „dritte Niere“ bezeichnet. Sie entlastet<br />
innere Organe, indem sie Talg, Schweiß und<br />
verschiedene Stoffwechselprodukte absondert.<br />
Die Haut ist gleichzeitig undurchlässig und<br />
in beide Richtungen durchlässig. Die Körpertemperatur<br />
wird durch Verdunstungskälte und<br />
Veränderungen der Hautdurchblutung gere-<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
gelt. Die Haut verhindert die Austrocknung<br />
und verfügt über Abwehrstrategien gegenüber<br />
Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten und Umweltgiften.<br />
Ohne sie wäre der Mensch all dem<br />
schutzlos ausgeliefert. Schließlich ist die Haut<br />
ein Sinnesorgan. Der Tastsinn mit Schmerz-,<br />
Kälte-, Wärme- und Druckrezeptoren empfängt<br />
Reize und leitet sie ans Nervensystem weiter.<br />
Das hat jede Menge praktische Auswirkungen,<br />
ist aber auch wichtig für die emotionale Kommunikation.<br />
Nicht ohne Grund tun „Streicheleinheiten“<br />
gut. Seelische Zustände wiederum<br />
zeigen sichtbare Reaktionen auf der Haut. Das<br />
Seelenleben projiziert sich von innen nach<br />
außen. Seelisches und Körperliches hängen<br />
zusammen. Ist der Körper gestresst, leidet das<br />
Wohlbefinden insgesamt.<br />
Was den Körper sauer macht<br />
Die Symptomatik – das Gefühl mit allem<br />
überfordert zu sein – ist meist latent, so dass<br />
sie lange übergangen werden kann. Die Rede<br />
ist von Übersäuerung, einem unausgeglichenen<br />
Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Dabei<br />
spielen Ernährung, Bewegung und Stress eine<br />
Rolle – beim modernen Menschen mit eindeutiger<br />
Tendenz zum Säureüberschuss.<br />
Die Bedeutung eines ausgeglichenen Säure-<br />
Basen-Haushalts für die Gesundheit erkannte<br />
als erster der schwedische Ernährungswissenschaftler<br />
Ragnar Berg. Er analysierte zu<br />
Beginn des vorigen Jahrhunderts Mineralstoffgehalte,<br />
Aufnahme und Ausscheidung durch<br />
den Organismus. Aus den Ergebnissen seiner<br />
Mineralstoffbilanzen zog er Rückschlüsse auf<br />
Stoffwechselstörungen und Erkrankungen und<br />
legte die Basis für den Einsatz von Mineralstoffen<br />
zu therapeutischen Zwecken.<br />
Sein Fazit war: Eine gesunde Ernährung muss<br />
aus mehr basen- als säurebildenden Lebens-<br />
mitteln bestehen. Bei üblichen Ernährungsgewohnheiten<br />
ist es genau umgekehrt. Vor allem<br />
tierische Produkte, Weißmehl und Zucker,<br />
Kaffee und Alkoholika sind zu nennen. Die<br />
besten Basenlieferanten sind dagegen Gemüse,<br />
Kräutertees, Mineralwasser ohne Kohlensäure<br />
und Obst, deren Verzehr bei den meisten Menschen<br />
nicht im Vordergrund steht.<br />
Der zweite Faktor ist Bewegungsmangel. Je<br />
mehr Sauerstoff durch ein moderates Ausdauertraining<br />
eingeatmet wird, umso mehr Säuren<br />
können ausgeschieden werden. Ist der Ehrgeiz<br />
allerdings zu groß, entsteht wieder ein Säureüberschuss<br />
– sicheres Anzeichen dafür der<br />
Muskelkater, lokale Übersäuerungszustände an<br />
den schmerzenden Stellen. Durch Hochspannung,<br />
selbstverständlich auch seelischer Art,<br />
verbraucht der Körper mehr basenbildende<br />
Mineralstoffe zur Neutralisierung der Stresshormone.<br />
Die Haut –<br />
eines der Puffersysteme<br />
Im Körper entstehen durch Stoffwechselvorgänge<br />
unvermeidlich Säuren – verstärkt durch<br />
ungünstige Ernährung, zu wenig oder zu viel<br />
Bewegung, Stress. Um immer wieder den Säure-<br />
Basen-Ausgleich zu schaffen, welcher je nach<br />
Organ andere Erfordernisse hat, verfügt der<br />
Körper über mehrere Puffersysteme.<br />
Der Ausgleich ist deshalb so wichtig, weil er<br />
sich auf die Beschaffenheit von Eiweißmolekülen,<br />
die Struktur von Zellbestandteilen und<br />
die Durchlässigkeit der Zellwände auswirkt.<br />
Außerdem hat er Einfluss auf die Wirksamkeit<br />
von Enzymen und Hormonen sowie die<br />
Fließfähigkeit des Blutes. Der Ausgleich erfolgt<br />
im Blut und Bindegewebe, in Lunge, Nieren,<br />
Knochen und über die Haut.<br />
| 21
Mehr zum Thema Säure-Basen-Haushalt und<br />
innere Organe steht im Beitrag von Dr. Mohr,<br />
siehe Seite 4–7 in diesem Heft.<br />
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Einfach herrlich abends zu Hause nach einem<br />
anstrengenden Tag im warmen Wasser zu<br />
liegen. Gesunde Ernährung, ergänzende Mineralstoffe<br />
und basische Tees unterstützen den<br />
Körper über alle Puffersysteme bei der Entsäuerung.<br />
Über die Haut gibt es eine zusätzliche<br />
Möglichkeit: äußere Anwendungen. Dieses<br />
Mehr erfolgt nach dem Prinzip der Osmose, einem<br />
einseitigen Fluss winziger Teilchen durch<br />
eine teilweise durchlässige Wand. Da Säuren<br />
und Basen stets aufeinander reagieren, kann<br />
eine basische Hautpflege den Organismus dazu<br />
anregen, abgelagerte Säuren aus den Zellen zu<br />
lösen und an die basische Umgebung abzugeben.<br />
So funktionierte es für uns alle bereits<br />
im Mutterleib. Das schwach basische Fruchtwasser<br />
nimmt Ausscheidungen des Babys zur<br />
Entsorgung auf. Nach dem neun Monate andauernden<br />
„Vollbad“ kommen gesunde Babys<br />
mit streichelzarter und wunderbar duftender<br />
Haut zur Welt.<br />
Basische Körperpflege beginnt mit regelmäßigen<br />
Bädern. Dafür wird basisches Badesalz ins<br />
Wasser gegeben. Es erhöht den pH-Wert des<br />
Wassers von 7 auf bis zu 8,5 – den normalen<br />
Wert des Fruchtwassers. Überprüfen lässt sich<br />
das mit Hilfe eines Indikatorpapieres – auch<br />
nach dem Baden, ob es wieder saurer geworden<br />
ist; also der pH-Wert gesunken ist und Säuren<br />
ans Badewasser abgegeben wurden; siehe<br />
Kasten.<br />
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Die Temperatur des basischen Bades sollte<br />
etwa 38 Grad betragen – also gut warm sein<br />
zum Öffnen der Poren. Es ist vorteilhaft,<br />
vorher ausreichend zu trinken, um den Körper<br />
beim Entschlacken zu unterstützen. Die Bade-
Was sind Säuren und Basen?<br />
Chemisch gesehen sind Säuren durch<br />
positiv geladene Wasserstoff-Ionen (H+)<br />
gekennzeichnet, Basen durch negativ<br />
geladene OH-Gruppen (OH-), in denen<br />
ein Wasserstoff- und ein Sauerstoff-Ion<br />
miteinander verbunden sind.<br />
Der pH-Wert (potentia hydrogenii,<br />
Wirksamkeit des Wasserstoffs) ist das<br />
Maß für die Konzentration der Wasserstoff-Ionen<br />
in einer wässrigen Lösung.<br />
Die Skala erstreckt sich von pH 1 = stark<br />
sauer über pH 7 = neutral bis zu pH 14<br />
= stark basisch. Eine neutrale Flüssigkeit<br />
mit dem pH-Wert 7 hat die gleiche<br />
Menge an sauren H+ wie an basischen<br />
OH-Teilchen.<br />
dauer darf eine gute Stunde betragen, da die<br />
Haut im basischen Bad selbstständig rückfettet.<br />
Basenfußbäder sind eine Alternative, da die<br />
Ausscheidung über die Füße besonders gut<br />
funktioniert. Der Aufwand ist nicht ganz so<br />
groß, der Effekt allerdings auch nicht. In puncto<br />
Häufigkeit werden ein bis zwei Vollbäder pro<br />
Woche und ebenso häufige Fußbäder empfohlen<br />
– heißt mindestens zwei Bäder, davon ein<br />
Vollbad. Jeden zweiten Tag abwechselnd ein<br />
Voll- und ein Fußbad ist ebenso okay.<br />
Während des Vollbads oder separat kann auch<br />
das Gesicht behandelt werden. Dafür ein Tuch<br />
oder eine Vliesmaske in die Basen-Lösung legen,<br />
kurz abtropfen lassen und für mindestens<br />
20 Minuten auflegen. Trockene und irritierte<br />
Haut profitiert besonders davon. Anschließend<br />
pflegebedürftige Haut noch mit einer basischen<br />
Creme verwöhnen. Das ist aber kein Muss, oft<br />
reicht die hauteigene Rückfettung vollkommen<br />
aus.<br />
Für das angenehme tägliche Brausen bzw. Duschen<br />
gibt es ein basisches Duschprodukt. Mit<br />
basischem Wasser getränkte Bein- und Brustwickel<br />
sind weitere Anwendungsmöglichkeiten,<br />
die jedoch etwas Zeit und Muße benötigen.<br />
Hinterher vielleicht noch eine Bürstenmassage?<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, über die Ihr<br />
Reformhaus gerne Auskunft gibt. Am besten<br />
mal mit dem Baden beginnen und sich von der<br />
wohltuenden Wirkung überzeugen.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
| 23
Mandel<br />
Pflanze des Monats<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Mandel –<br />
Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />
Mandelbäume werden seit rund 4.000 Jahren<br />
im Mittelmeerraum kultiviert. Mittlerweile<br />
zählen der US-Staat Kalifornien und der Nahe<br />
Osten ebenfalls zu den wichtigen Anbaugebieten.<br />
In milden Lagen wie am Oberrhein, an der<br />
Bergstraße und der Deutschen Weinstraße in<br />
der Pfalz gedeihen Mandelbäume nördlich der<br />
Alpen und bezaubern jetzt im März und April<br />
mit ihren rosa Blüten.<br />
Genau genommen ist die Mandel ein Steinobstgewächs<br />
wie Aprikose, Pflaume, Kirsche,<br />
also keine Nuss. Unterschieden werden süße<br />
Mandel, Krachmandel und bittere Mandel,<br />
wobei erstere die weitaus größte Bedeutung<br />
hat.<br />
Süsse Mandel<br />
Die Mandelblüte auf Mallorca von Ende Januar bis Anfang<br />
März lockt jedes Jahr Tausende von Urlaubern auf die Baleareninsel<br />
Mallorca.<br />
Süße Mandeln sind von einer zimtbraunen,<br />
rauen Haut umhüllt. Das Abziehen dieser<br />
Haut wird durch Blanchieren erleichtert.<br />
Dann sind die Kerne nahezu weiß. Verwendet<br />
werden sie gern zum Backen, Dekorieren –<br />
Splitter, Blätter – und Füllen von Oliven beispielsweise.<br />
Weiter verarbeitet sind gebrannte<br />
Mandeln, Mandellikör und Marzipan beliebt.<br />
Aber süße Mandeln können ebenso wie Krachmandeln<br />
auch einfach roh gegessen werden.<br />
Bei den leicht zu knackenden Krachmandeln<br />
ist dies die übliche Verwendung.<br />
Bittere Mandel<br />
Bittere Mandeln dagegen dürfen nicht geknabbert<br />
werden. Sie enthalten Amygdalin, ein<br />
blausäureerzeugendes Glykosid. Ihr Öl wird in<br />
kleinen Mengen als Gewürz zum Aromatisieren<br />
von Speisen verwendet. Das ätherische Mandelöl,<br />
das nur aus Bittermandeln gewonnen werden<br />
kann, heißt im Handel stets Bittermandelöl.<br />
Das fette Pflanzenöl, aus süßen Mandeln gewonnen,<br />
wenn auch in allen Sorten enthalten,<br />
ist blassgelb, fast geruchlos, dünnflüssig und<br />
im Geschmack sehr mild. Zum Einsatz kommt<br />
es sowohl in der Küche als auch in der Kosmetik.<br />
Es wird von Säuglingen und Kleinkindern<br />
sowie bei empfindlicher und trockener Haut<br />
gut vertragen. Mandelöl bringt hautfettähnliche<br />
Bestandteile mit sich und schleust<br />
wertvolle Mineralstoffe wirksam in die Hautzellen<br />
ein, so dass die Haut geglättet wird und<br />
Fältchen aufgepolstert werden. Kalt gepresstes<br />
Mandelöl aus kontrolliert biologischem Anbau<br />
ist die beste Wahl. Es darf unverdünnt auf die<br />
Haut. Naturkosmetik enthält es eingearbeitet<br />
in zahlreiche Produkte.<br />
Bei der Herstellung von Mandelöl fällt als Nebenprodukt<br />
der sogenannte Presskuchen an.<br />
Er kann zu Mandelmehl vermahlen werden,<br />
das sich anstelle von Weizenmehl als Zutat für<br />
Low-Carb-Rezepte eignet. Neben dem entöl-<br />
| 25
ten Mandelmehl gibt es solches, bei dessen<br />
Produktion die Mandelkerne direkt verarbeitet<br />
werden, also Mandelmehl mit natürlichem<br />
Fettanteil, da nicht entölt.<br />
Mandelgetränke werden aus gemahlenen oder<br />
zerstoßenen süßen Mandeln durch Mischung<br />
mit Wasser und meist Zucker hergestellt –<br />
ähnlich wie Produkte aus Soja, Reis, Hafer<br />
usw. Sie sind beliebt bei Menschen, die<br />
Tiermilch nicht vertragen oder sich vegan<br />
ernähren möchten. Mit wenig Wasser, aber<br />
bestimmt Zucker oder einem anderen Süßungsmittel<br />
entsteht Mandelcreme, ein in den<br />
Mittelmeerländern beliebter Nachtisch. Bei<br />
der Marzipanherstellung kommen zusätzlich<br />
Aromen, meist Rosenwasser, hinzu.<br />
Basisches Lebensmittel<br />
Wie andere Nüsse enthalten Mandeln viele<br />
Mineralstoffe – dabei in idealem Verhältnis<br />
Magnesium und Calcium, so dass beide vom<br />
Körper gut aufgenommen und verwertet werden<br />
können. An Vitaminen sind bei Mandeln<br />
vor allem B und E zu nennen. Die Fettsäurenzusammensetzung<br />
ist für die menschliche<br />
Gesundheit ähnlich positiv wie bei der Olive,<br />
die in der vorhergehenden <strong>Ausgabe</strong> von<br />
<strong>reformleben</strong> vorgestellt wurde. Mandeln<br />
enthalten in erster Linie einfach ungesättigte<br />
Fettsäuren. Ein großes Plus haben Mandeln<br />
gegenüber anderen Nüssen dadurch, dass sie<br />
zu den basischen Lebensmitteln gehören.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Mandelmus besteht aus gepressten Mandeln<br />
und enthält das gesamte Mandelöl sowie alle<br />
Ballaststoffe und Eiweiße der Kerne.<br />
Bevor die Mandeln von den Bäumen geschüttelt werden,<br />
wird der Plantagen-Boden gesäubert. Die Mandeln fallen in<br />
Ihrer Hülle auf den Boden und trocknen hier, bis sie aufgesammelt<br />
werden.<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
WEISSKOHL-CURRY mit Mandeln<br />
Zutaten für ca. 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
Ca. 1 kg Weißkohl<br />
20 g Kokosöl zum Anbraten<br />
2 Zwiebeln und 2 Zehen Knoblauch<br />
30 g Currypulver<br />
500 ml Gemüsebrühe (Instant)<br />
4 Karotten<br />
60 g Mandelstifte<br />
100 g gemischte Trockenfrüchte<br />
Pfeffer, evtl. Salz<br />
40 g Mandelmehl<br />
Mandel-Kokos-CRUMBLE<br />
Zutaten für ca. 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />
100 g Mandelmehl<br />
100 g Weizenmehl (Type 1050)<br />
50 g Kokosblütenzucker<br />
100 g Mandelmus<br />
60 g Kokosöl<br />
4 kleine Äpfel<br />
200 g Beeren (nach Belieben, frisch oder gefrostet)<br />
Weißkohl in Streifen hobeln, Strunk entfernen und<br />
waschen. Zwiebeln schälen und würfeln. Knoblauch<br />
schälen und hacken. Zwiebeln in Öl glasig dünsten,<br />
Weißkohl hinzugeben und anbraten. Currypulver und<br />
Knoblauch darüber streuen, kurz mitbraten, dann<br />
mit der Gemüsebrühe ablöschen. Ca. 15 Minuten auf<br />
kleiner Flamme köcheln lassen. Karotten schälen<br />
und in feine Scheiben schneiden. Karottenscheiben,<br />
Mandelstifte und klein geschnittene Trockenfrüchte<br />
zugeben, unterrühren und weitere 15 Minuten garen.<br />
Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Mandelmehl kurz<br />
vor dem Servieren zum Binden unterziehen.<br />
Tiefgekühlte Beeren auftauen und abtropfen lassen,<br />
frische Beeren waschen und ebenfalls abtropfen<br />
lassen. Mit etwa zehn Gramm des Kokosöls eine<br />
Auflaufform fetten. Mandelmehl, Weizenmehl und<br />
Kokosblütenzucker in einer Rührschüssel vermengen.<br />
Mandelmus und Kokosöl (ca: 50 g) zugeben. Mit<br />
den Knethaken des Mixers oder den Fingerspitzen so<br />
lange durcharbeiten, bis Streusel entstanden sind.<br />
Backofen auf 160 Grad Celsius vorheizen. Äpfel vom<br />
Kerngehäuse befreien (evtl. schälen) und würfeln.<br />
Äpfel und Beeren mischen und als untere Schicht<br />
in die gefettete Auflaufform füllen. Die Streusel<br />
kommen als zweite Schicht darüber. Den Crumble 25<br />
Minuten backen und warm genießen.<br />
| 27
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Interview mit Sabine Jossé von MeinAllergiePortal<br />
Der Bauch grummelt, die Nase läuft, ein<br />
Ausschlag zeigt sich auf der Haut, was tun?<br />
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Informationen medizinisch korrekt sind, ist<br />
für den Ratsuchenden aber oft nur schwer<br />
einzuschätzen – bei MeinAllergiePortal<br />
www.mein-allergie-portal.com ist das anders.<br />
Warum haben Sie MeinAllergiePortal gegründet?<br />
Als ich vor über 10 Jahren die Diagnose „Nahrungsmittelunverträglichkeiten“<br />
erhielt, habe<br />
ich mich zunächst im Internet informiert.<br />
Dort war die Informationsfülle groß, aber<br />
auch unübersichtlich. Oft war die Informationsquelle<br />
nicht klar erkennbar und man war<br />
unsicher, ob es sich um eine medizinisch korrekte<br />
Information handelte. Manchmal waren<br />
die Texte auch schwer verständlich und viele<br />
Informationen waren nicht frei zugänglich.<br />
So entstand die Idee, eine Plattform zu schaffen,<br />
die all das bietet: Medizinisch korrekte<br />
Informationen, verständlich aufbereitet und<br />
kostenfrei.<br />
Was bietet MeinAllergiePortal?<br />
MeinAllergiePortal bietet Interviews, Wikis<br />
und Erklärvideos zu vielen Themen. Beiträge<br />
zu medizinischen Themen kommen bei Mein-<br />
AllergiePortal ausschließlich von Medizinern<br />
bzw. Ernährungstherapeuten. So stellen wir<br />
sicher, dass sich unsere Leser auf die Informationen<br />
verlassen können.<br />
Zudem informiert das Portal z. B. auch über<br />
Selbsthilfegruppen und Blogger. Darüber hinaus<br />
gibt es Datenbanken mit Experten, Restaurants<br />
und Hotels. Schließlich kann man, je<br />
nach Bedarf, auch glutenfreie, fruktosearme,<br />
histaminarme etc. Rezepte finden.<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Zu welchen Erkrankungen findet man bei<br />
MeinAllergiePortal Informationen?<br />
Wir bieten Informationen zu Symptomen,<br />
Ursachen, Diagnosen und Therapien bei<br />
zahlreichen Erkrankungen. Dazu gehören z.B.<br />
Zöliakie, Histaminintoleranz, Laktoseintoleranz,<br />
Fruktosemalabsorption, Nahrungsmittelallergien,<br />
Allergien bei Kindern, Reizdarm<br />
Syndrom, Nussallergie, Anaphylaxie, Neurodermitis,<br />
Kontaktallergien, Urtikaria und Angioödem,<br />
Mastozytose, Asthma, Pollenallergie,<br />
Hausstaubmilbenallergie und Tierhaarallergie.<br />
Aber auch Allergien bei Tieren sind ein Thema<br />
bei MeinAllergiePortal.<br />
Wofür steht MeinAllergiePortal Fachkreise?<br />
Die Fachkreise sind ein neues Angebot, ausschließlich<br />
für Mediziner. Das Interesse der<br />
Ärzte an unseren Inhalten war von Anfang an<br />
hoch, so dass ein eigener, geschlossener Bereich<br />
für Fachkreise die logische Konsequenz<br />
war.<br />
Wie wird MeinAllergiePortal angenommen?<br />
Seit dem Start im Juni 2013 wächst MeinAllergiePortal<br />
stetig und erreicht aktuell 1.3<br />
Millionen Leser p.a. Die meisten sind Betroffene,<br />
bzw. Familienmitglieder oder Freunde<br />
von Betroffenen. Aber, wie gesagt, auch viele<br />
Ärzte, Ernährungsfachkräfte und Mitarbeiter<br />
von Unternehmen die Produkte in diesem<br />
Bereich anbieten, informieren sich regelmäßig<br />
bei MeinAllergiePortal. Viele folgen uns aber<br />
auch auf Facebook, Twitter, Pinterest oder<br />
Instagram oder haben unseren Newsletter<br />
abonniert.<br />
Sie sind auf der Suche<br />
nach medizinisch<br />
verlässlichen<br />
Informationen im<br />
Internet?<br />
Bei MeinAllergiePortal finden Sie<br />
Beiträge zu Symptomen, Diagnose<br />
und Therapien bei:<br />
Zöliakie<br />
Histaminintoleranz<br />
Laktoseintoleranz<br />
Fruktosemalabsorption<br />
Nahrungsmittelallergien<br />
Allergien bei Kindern<br />
Reizdarm Syndrom<br />
Nussallergie<br />
Anaphylaxie<br />
Neurodermitis<br />
Kontaktallergien<br />
Pollenallergie<br />
Hausstaubmilbenallergie<br />
Allergien bei Tieren<br />
und viele andere mehr!<br />
Besuchen Sie uns:<br />
www.mein-allergie-portal.com<br />
Anzeige | 29
Smarte Helfer rund um die Gesundheit<br />
Health-Apps<br />
Mehr bewegen, besser essen, die Gesundheit im Blick behalten – dabei können Apps für das Smartphone<br />
oder Tablet einen guten Beitrag leisten. Mehr als 100.000 Gesundheits-Apps stehen bei Apple,<br />
Google und Microsoft in den Kategorien „Medizin“ und „Gesundheit“ zur Auswahl, doch welche sind<br />
wirklich sinnvoll? Wir haben uns für Sie in den Apps-Stores umgesehen.<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Mobile Endgeräte wie Smartphones und<br />
Tablets sind zu selbstverständlichen Begleitern<br />
in allen Lebensbereichen geworden.<br />
Wir nutzen sie zur Kommunikation oder<br />
Planung unseres Alltags, für die Parkplatzsuche,<br />
Wettervorhersage oder für den Kauf<br />
eines Bustickets. Zu den meistgenutzten<br />
mobilen Anwendungen gehören sogenannte<br />
Health-Apps: Jeder zweite Smartphone-Nutzer<br />
verwendet laut Digitalverband Bitkom<br />
gesundheitsbezogene Apps. Die digitalen<br />
Helfer motivieren beim Sport, messen unsere<br />
Kalorienaufnahme, geben Gesundheitstipps,<br />
analysieren physiologische Daten oder berechnen<br />
die Dosierung von Medikamenten.<br />
Sag mir, was du isst<br />
Am beliebtesten sind Apps, die Körper- und<br />
Fitnessdaten wie Herzfrequenz, Blutdruck<br />
oder gegangene Schritte aufzeichnen. Dazu<br />
werden die Apps mit Sensortechnik verknüpft,<br />
zum Beispiel mit einem Blutzuckermessgerät<br />
oder einem Fitness-Armband, das Puls, Schlaf,<br />
Bewegung und Kalorienverbrauch aufzeichnet.<br />
Aber auch Ernährungs-Apps, die bei einer<br />
gesunden Ernährung sowie bei der Gewichtsreduktion<br />
unterstützen, sind ganz oben mit<br />
dabei. Auf dem Weg zum Wunschgewicht oder<br />
beim Gewichthalten begleiten zum Beispiel<br />
die Angebote „Arise“, „Noom“ oder „Yazio“.<br />
Beim Kalorienzähler „Yazio“ gibt man über<br />
eine Lebensmitteldatenbank ein, was und<br />
wie viel man am Tag gegessen und getrunken<br />
hat, und erhält eine umfassende Analyse von<br />
Kalorien, Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett.<br />
Sportliche Aktivitäten kann man manuell erfassen.<br />
So sollen die Nutzer dabei unterstützt<br />
werden, aus bekannten Ernährungsmustern<br />
auszubrechen, täglich auf die Ernährung zu<br />
achten und diese langfristig umzustellen.<br />
Ein Ernährungslexikon und Artikel rund um<br />
das Thema Ernährung, Gesundheit und Sport<br />
ergänzen das Angebot.<br />
Apps der gesetzlichen<br />
Krankenkassen<br />
Im Markt der mobilen Gesundheits-Applikationen<br />
mischen auch gesetzliche und private<br />
Krankenversicherungen kräftig mit. Jede<br />
größere Krankenkasse hat ihre eigene App.<br />
Diese sollen nicht nur den Austausch zwischen<br />
Kasse und Versicherten erleichtern, sondern<br />
auch viel weiteren Mehrwert liefern: Die<br />
Palette reicht von Apps rund um Ernährung,<br />
Bewegung und Vorsorge über die Arzt- und<br />
Kliniksuche bis hin zu solchen zur Stressbewältigung<br />
und Entspannung. Auch Impfungen<br />
und Schwangerschaft sind häufig Thema.<br />
„AOK gesund genießen“ zum Beispiel unterstützt<br />
beim gesunden Kochen, „IKK Classic“<br />
listet Ärzte, Heilpraktiker oder Apotheken<br />
in der direkten Umgebung. „TK Husteblume“<br />
lotst Allergiker durch die Pollensaison,<br />
„Barmer Fit2go“ unterstützt beim täglichen<br />
Fitnessprogramm, das „BKK Stresslabor“ ist<br />
ein digitales Stresstagebuch mit Entspannungstipps<br />
und mit der „Barmenia MediApp“<br />
kann man sich rund um die Uhr online per<br />
Videotelefonie von einem Arzt beraten lassen<br />
– viele gute Ansätze zur Information, Gesundheitsförderung<br />
und Prävention. Einige Krankenkassen<br />
nutzen die App-Daten ihrer Versicherten<br />
auch, um individuelle Tarife oder Bonuspunkte<br />
anzubieten.<br />
Medikamenten-Manager<br />
für die Hosentasche<br />
Wer regelmäßig Medikamente einnehmen<br />
muss, kann auf Applikationen zum Medi-<br />
| 31
kamenten-Management setzen. Besonders<br />
beliebt: „MyTherapy“. Das Programm erinnert<br />
Nutzer daran, Medikamente korrekt und<br />
pünktlich einzunehmen oder Vitalwertmessungen<br />
durchzuführen. Auf Wunsch werden<br />
die Daten an Familienmitglieder gesendet<br />
oder gehen als Gesundheitsbericht an den behandelnden<br />
Arzt. Eine vollständige Datenbank<br />
über sämtliche verschreibungs- und apothekenpflichtigen<br />
Medikamente in Deutschland<br />
bietet die App „Arznei aktuell“. Basis ist die<br />
Datenbank vom ifap Service-Institut für Ärzte<br />
und Apotheker. Mit dem Programm kann man<br />
auch einen Wechselwirkungscheck durchführen<br />
und so seine Medikamentenliste überprüfen<br />
lassen.<br />
Den Zyklus im Blick<br />
An weibliche Nutzerinnen richten sich<br />
Zyklus-Tracking-Apps wie „Clue“, „Flo“ oder<br />
„Lady Cycle“.<br />
Die kostenlose Applikation „Clue“ des gleichnamigen<br />
Berliner Start-ups gibt einen guten<br />
Überblick über den Rhythmus des eigenen<br />
Monatszyklus. Um zu wissen, wann die nächste<br />
Periode oder auch die fruchtbaren Tage anstehen,<br />
trägt die Nutzerin regelmäßig Daten zur<br />
Periode, wahlweise aber auch zu Schmerzen,<br />
Stimmungsschwankungen, Schlafverhalten<br />
oder sportlichen Aktivitäten ein. Insgesamt<br />
gibt es 28 Tracking-Kategorien. Die Anwendung<br />
analysiert die Daten und errechnet<br />
Durchschnittswerte. Auf Wunsch kann man<br />
sich an anstehende Zyklus-Ereignisse wie<br />
Blutung, Eisprung oder fruchtbare Phase<br />
erinnern lassen und die Daten sogar mit dem<br />
Partner teilen.<br />
eigenen Körper vertrauter zu machen, steht in<br />
der App eine umfangreichen Enzyklopädie zu<br />
wichtigen Zyklus-Themen bereit, die wissenschaftlich<br />
begleitet wird. Zudem werden die<br />
Daten der Nutzerinnen im Rahmen von Forschungskooperationen<br />
mit renommierten<br />
Universitäten analysiert.<br />
Gesundheits-Apps<br />
und Datenschutz<br />
So nützlich Health-Apps sind – die Qualitätsunterschiede<br />
sind groß und nicht immer<br />
ist ihre Anwendung unproblematisch. Bei<br />
manchen Anwendungen ist unklar, was mit<br />
den sehr sensiblen privaten Daten passiert.<br />
Hinter einigen Gesundheits-Apps stehen auch<br />
Pharmakonzerne oder Anbieter von medizinischem<br />
Zubehör wie Blutzuckermessgeräte<br />
oder Körperwaagen.<br />
Die Stiftung Warentest rät, bei der Auswahl<br />
der Gesundheits-Apps schon vor dem Download<br />
kritisch zu sein. Details zum Umgang mit<br />
Kundendaten sollten in der Beschreibung der<br />
App im jeweiligen App-Store zu finden sein.<br />
Auch das Impressum sowie Angaben zu Quellen<br />
und Qualifikation des Autors platziert ein<br />
vertrauenswürdiger Anbieter schon hier.<br />
Christine Reith<br />
Wir empfehlen aus der<br />
Vielzahl an App-Angeboten<br />
genau zu prüfen welche<br />
am besten zu den eigenen<br />
Bedürfnissen passt.<br />
Weil das Team von Clue es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, das Thema Menstruation aus<br />
der Tabuzone holen und Frauen mit ihrem<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
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Laborwerte<br />
Alles über Normbereiche,<br />
Befunde und Co.<br />
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Öl des Lebens<br />
Fettsäuren zum Vorbeugen<br />
und Heilen – Zivilisationskrankheiten<br />
vorbeugen,<br />
stärkt Herz und Kreislauf<br />
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· FONA Verlag<br />
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Genussküche von einfach<br />
bis raffiniert<br />
45 neu kreierte Rezepte<br />
durch die leckere Welt der<br />
basischen Ernährung<br />
· Jennifer Boll, Anna<br />
Korterjann, Ute Jentschura<br />
· Jentschura International<br />
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dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
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10,00 €<br />
Born to Run<br />
Leben ohne Brot<br />
Silent<br />
Inflammation<br />
Ein vergessenes Volk und das<br />
Geheimnis der besten und<br />
glücklichsten Läufer der Welt<br />
· Christopher McDougall<br />
· Heyne Verlag<br />
Die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen der kohlenhydratarmen<br />
Diät<br />
· Dr. med. Wolfgang Lutz<br />
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Anja Bettina Irmler und<br />
Dr. med. Georg Wolz<br />
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| 33
Basisches<br />
FRÜHSTÜCK<br />
BASENFRÜHSTÜCK mit Morgenstund von P. Jentschura<br />
Zutaten für ca. 1 Person<br />
Zeitaufwand ca. 10 Minuten<br />
3 EL Morgenstund, ca. 120–140 ml Wasser<br />
1/2 Banane<br />
2 getrocknete Feigen<br />
2 EL gehackte Haselnüsse<br />
50 g Quark 20 %<br />
1 EL Leinöl<br />
2 EL Heidelbeeren<br />
Morgenstund mit kochendem Wasser anrühren und<br />
1 bis 2 Minuten quellen lassen. Bananen und Feigen<br />
klein schneiden. Obst, Nüsse, Quark und Leinöl mit<br />
Morgenstund vermengen und genießen.<br />
Serviertipp: mit Kokosraspeln garnieren.
ROTE-BETE-PASTA mit Rucola-Pesto<br />
Zutaten für ca. 4 Person<br />
Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />
1500 g frische Rote Bete<br />
80 g Rucola<br />
1/2 TL Salz<br />
60 g Cashewnüsse<br />
1 EL Limettensaft<br />
50 ml Olivenöl<br />
„Ich koche seit 30<br />
Jahren mit Zepter – es<br />
gibt nichts Besseres!“<br />
Alfons Schuhbeck, Sternekoch<br />
Rote Bete schälen und mit dem Spiralschneider zu<br />
Spaghettis schneiden. In einem großen Topf mit<br />
kochendem gesalzenen Wasser 3 Minuten bissfest<br />
blanchieren. Die fertigen Nudeln abgießen und mit<br />
kaltem Wasser abschrecken. Für das Pesto die restlichen<br />
Zutaten bis auf das Olivenöl in einen elektrischen<br />
Mixer geben und zu einem Brei mixen. Nun<br />
das Olivenöl in einem feinen Strahl dazu geben,<br />
während der Mixer läuft. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Nun in einer Pfanne etwas Olivenöl<br />
erhitzen und die Spaghetti scharf anbraten. Dann<br />
etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze weiterbraten.<br />
Alles in eine Schüssel geben und mit dem Pesto<br />
vermengen.<br />
Das patentierte<br />
Gesundheitsgarsystem<br />
· Gemüse schonend ohne Wasser garen –<br />
ca. 88 % aller Nährstoffe bleiben enthalten<br />
· Fleisch ohne Zugabe von Fett braten –<br />
bis zu 81% Fett einsparen<br />
Eignet sich ebenfalls hervoragend zur<br />
basischen Ernährung.<br />
Biosa Vertriebsbüro<br />
Christof Plottek<br />
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| 35
Eisen<br />
Kleines Element, große Wirkung<br />
Unser Körper braucht es nur in winzigen<br />
Mengen und dennoch ist es so wichtig: Eisen<br />
hat fast überall im Stoffwechsel „seine Finger<br />
mit im Spiel“.<br />
Mit einer Gesamtmenge von nur 3–5 Gramm<br />
ist Eisen das am höchsten konzentrierte<br />
Spurenelement im Körper. Seine chemischen<br />
Eigenschaften erlauben es ihm zahlreiche<br />
Funktionen zu übernehmen.<br />
Als „Vehikel“ für den Sauerstofftransport im<br />
Körper ist Eisen vor allem Dreh- und Angelpunkt<br />
unserer Leistungsfähigkeit. Etwa 70<br />
Prozent des Vorrats sind als zentraler Baustein<br />
im Hämoglobin gebunden, dem roten<br />
Blutfarbstoff auf der Oberfläche der roten<br />
Blutzellen. Eisen verleiht den Zellen dadurch<br />
nicht nur ihre rote Farbe, auch ihre Fähigkeit<br />
Sauerstoff zu binden und im Körper zu transportieren.<br />
Pro Sekunde produziert der Körper<br />
dafür etwa zwei Millionen rote Blutzellen, die<br />
je zu 35 Prozent aus eisenhaltigem Hämoglobin<br />
bestehen. Mit dem gelieferten Sauerstoff<br />
produzieren eisenhaltige Enzyme dann Energie,<br />
ähnlich einem Batterievorrat, von dem der<br />
ganze Körper zehrt.<br />
Vor allem Herz und Gehirn sind hinsichtlich<br />
ihrer Leistung und Gesundheit auf eine ausreichende<br />
Eisenversorgung angewiesen, aber<br />
auch andere Gewebe, die viel Energie benötigen<br />
oder viele neue Zellen bilden müssen,<br />
denn auch die Zellteilung ist eisenabhängig.<br />
Das betrifft neben der Blutbildung die<br />
wachsenden Haare, die Haut, die Abrieb und<br />
Verletzungen durch Zellneubildung kompensiert<br />
und auch das Immunsystem, das im Falle<br />
einer Infektion in rasanter Geschwindigkeit<br />
eine Armee von Abwehrzellen aufstellt. Muskeln<br />
benötigen vor allem viel Energie für ihre<br />
Leistung.<br />
Doch das kleine Spurenelement hat noch weit<br />
mehr Aufgaben. Eisen ist Bestandteil zahlreicher<br />
Enzyme und wird so für die Hormonproduktion<br />
benötigt, für Entgiftungsreaktionen<br />
und die Herstellung von Kollagen, das der<br />
Eisenhaltige Lebensmittel<br />
Weizenkleie<br />
Kürbiskerne<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Uhtco Corporation<br />
Einzigartige Produkte<br />
Haut seine straff-elastische Struktur verleiht.<br />
Auch die Kommunikation, das gezielte Wachstum<br />
und die Vernetzung von Nervenzellen<br />
sind auf Eisen angewiesen.<br />
Eisenmangel:<br />
Nicht nur ein Frauenproblem<br />
Obwohl Eisen im Körper akribisch recycelt<br />
wird, gehen 1–2 mg täglich verloren – über<br />
Blutverlust, Schweiß, Urin und den Abrieb<br />
von Haut und Schleimhaut. Nachschub liefert<br />
nur die Nahrung. Der Körper kann Eisen nicht<br />
selbst bilden. Bei eisenarmer Ernährung oder<br />
erhöhtem Verlust kann ein Mangel entstehen.<br />
Eisenmangel-Risikogruppe <strong>Nr</strong>.1 sind Schwangere.<br />
Blutbildung und das Wachstum des<br />
Ungeborenen verdoppeln den Eisenbedarf.<br />
Ohne zusätzliche Eisenzufuhr entwickelt jede<br />
zweite einen Eisenmangel. Das Risiko ist bis<br />
in die Stillzeit erhöht. Doch Frauen trifft es<br />
auch ohne Schwangerschaft häufiger, denn<br />
allein der monatliche Blutverlust schlägt mit<br />
2,5–40 mg Eisenverlusten (je nach Stärke der<br />
Periode) zu Buche.<br />
Bei Senioren sind es die chronischen Krankheiten,<br />
die an den Eisen-Vorräten zehren,<br />
Medikamente, wie Schmerzmittel, die die<br />
Eisenaufnahme hemmen oder Mangelernährung,<br />
weil der Appetit fehlt oder das Kauen<br />
Probleme macht. Veganer sind durch den<br />
Verzicht auf Fleisch und Eier als Eisenquelle<br />
gefährdet, Teenager durch Fehlernährung und<br />
starkes Wachstum.<br />
Smoothie Q' - Super Food Mix<br />
MacPro XP Purple<br />
✓ nur Maca aus traditionellem Anbau aus Junin/Peru<br />
✓ hochwertigste Wurzeln<br />
✓ einzigartige, schonende Herstellungs-Prozesse<br />
✓ konzentrierte Produkte die überzeugen<br />
✓ BIO<br />
DIE KRAFT VON<br />
MACA & CO<br />
Eine Portion Smoothie Q enthält:<br />
✓ die empfohlene Tagesmenge unseres MacaPro Pulver 6:1.<br />
✓ 1 TL unseres Peruvian Harvest Purple Corn Pulver.<br />
✓ viel Vitamin C, das natürlich in unserem Camu Camu C++<br />
enthalten ist. Es trägt zu normalen Funktion des<br />
Immun- und Nervensystems sowie zu einem normalen<br />
Energiestoffwechsel bei.<br />
✓ genügend Magnesium, um Müdigkeit zu verringern und<br />
eine normale Muskelfunktion zu unterstützen.<br />
✓ viele Proteine, auch essentielle Aminosäuren, wodurch auch<br />
der Aufbau und Erhalt von Muskelmasse unterstützt wird.<br />
Sesam<br />
Hülsenfrüchte<br />
Gute Beratung und faire Preise<br />
beim Kauf bei Ihrem Fachhändler<br />
Biosa Vertriebsbüro<br />
Christof Plottek<br />
Botschelsgraben 20<br />
D-97837 Erlenbach<br />
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| 37
Ständig müde und abgespannt?<br />
Eisen ist ein wertvolles Gut. Überschuss wird<br />
daher sorgsam in hohlkugelartigen Proteinen<br />
(Ferritin) für schlechte Zeiten zurückgelegt.<br />
Bei mangelnder Eisenzufuhr lebt der Körper<br />
von diesen Speichern. Weil die Sauerstoffversorgung<br />
von Herz und Gehirn so wichtig<br />
ist, hält der Körper damit aber vor allem die<br />
Blutbildung bis zum Schluss aufrecht. Sie beansprucht<br />
zunehmend für sich, was an Eisen<br />
noch übrig ist. Je knapper die Reserven, umso<br />
dringlicher.<br />
Der Körper leidet so lange vor der Blutarmut<br />
(„Anämie“) Mangel. Sie sind gereizt, müde,<br />
abgespannt und können sich schlecht konzentrieren.<br />
Haut und Haare werden trocken<br />
und brüchig. Erst, wenn die Speicher wirklich<br />
leer sind, gerät auch die Blutbildung ins<br />
Hintertreffen und drängt sich als „Symptom<br />
Blutarmut (Anämie)“ in den Vordergrund.<br />
Sie ist das Endstadium des Eisenmangels, mit<br />
Kurzatmigkeit, Erschöpfung und Herzrasen,<br />
hauptsächlich durch den Sauerstoffmangel,<br />
den der Körper jetzt mit schnellerer Atmung<br />
und beschleunigtem Puls (Blutfluss) zu kompensieren<br />
versucht.<br />
Essen Sie eisenreich<br />
Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung<br />
mit fünf handgroßen Portionen frischem Gemüse<br />
und Obst täglich, zweimal wöchentlich<br />
Fleisch und Fisch, frischen Kräutern, Samen,<br />
Nüssen und Milchprodukten ist die beste<br />
Voraussetzung für eine gute Nährstoffversorgung.<br />
Mit Blick auf Eisen sollte dabei Fleisch<br />
nicht fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung empfiehlt 300-600 g pro Woche.<br />
Das enthaltene „Häm-Eisen“ (zweiwertiges<br />
Eisen / Fe II) wird vom Körper besonders gut<br />
verwertet. Mageres Muskelfleisch gilt als die<br />
beste Eisenquelle.<br />
Pflanzliche Eisenlieferanten sind Vollkornprodukte<br />
und Hülsenfrüchte, auch Nüsse, Samen,<br />
Aprikosen oder Petersilie. Pflanzliches Eisen<br />
(dreiwertiges Eisen / Fe III) kann der Körper<br />
aber deutlich schlechter verwerten. Es wird<br />
im Darm schnell gebunden und ausgeschieden<br />
und Vollkorn etwa liefert neben Eisen auch<br />
Stoffe (Phytate), die die Eisenaufnahme im<br />
Darm hemmen.<br />
Vitamin C (ein Glas Orangensaft zum Essen)<br />
kann die Eisen-Ausbeute aus der Nahrung<br />
übrigens um das Drei- bis Vierfache erhöhen.<br />
Kaffee, Cola, Milch, Schwarz- und Grüntee<br />
dagegen verschlechtern sie.<br />
Blutwerte zeigen,<br />
wie es um Ihr Eisen steht<br />
Der „Hb-Wert“ repräsentiert die Zahl der roten<br />
Blutzellen („Hb“ steht für „Hämoglobin“). Der<br />
„Ferritin-Wert“ zeigt wie voll die Eisen-Speicher<br />
sind. Der Hb-Wert fällt erst mit der Anämie.<br />
Zur Vorsorge ist daher der Ferritin-Wert<br />
der Aussagekräftigere. In der Schwangerschaft<br />
werden die Werte engmaschig kontrolliert,<br />
denn Eisenmangel stört die körperliche und<br />
geistige Entwicklung des Kindes und schwächt<br />
die Mutter.<br />
Leinsamen Quinoa Pistazien<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Doch gefüllte Eisenspeicher sind für alle<br />
wichtig. Eisenmangel beeinträchtigt das Befinden<br />
und die Gesundheit, die körperliche und<br />
geistige Leistungsfähigkeit. Das gilt besonders<br />
für die Generation 50plus, weil Eisenmangel-<br />
Symptome hier bestehende Beschwerden<br />
verstärken können, Stürze fördern und die<br />
Selbstständigkeit einschränken.<br />
Mit Extra-Eisen<br />
auf der sicheren Seite<br />
Eisenmangelsymptome<br />
• Blässe<br />
• rissige Haut<br />
• brüchige Haare und Nägel<br />
• Konzentrationsstörungen<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Abgeschlagenheit, Müdigkeit<br />
• Anfälligkeit gegenüber Infekten<br />
• Schwäche<br />
Wo Nahrungseisen nicht mehr ausreicht oder<br />
bereits ein Eisenmangel besteht, empfiehlt<br />
der Arzt eine Eisentherapie. Hier lohnt es sich<br />
auf Qualität zu achten. Flüssige Präparate mit<br />
zweiwertigem Eisen, die mit Gemüse-, Obstoder<br />
Heilkräuterauszügen kombiniert werden<br />
und auf Alkohol oder Konservierungsstoffen<br />
verzichten, sind besonders gut verträglich,<br />
fördern die Eisenaufnahme und sind einfach<br />
zu schlucken. Ideal ist eine Tagesdosis von<br />
36,8 mg an verwertbarem Eisen. Weniger ist<br />
hier mehr. Mit zunehmender Dosierung des<br />
Eisens verschließt der Körper im Darm seine<br />
Pforten und das Risiko für Magen-Darm-<br />
Beschwerden steigt.<br />
Eisenabhängige Stoffwechselwege<br />
im Körper<br />
• Sauerstofftransport<br />
• Energieproduktion<br />
• Entgiftungsreaktionen<br />
• Hormonproduktion<br />
• Blutdruckregulation<br />
• Carnitinbildung (Energieproduktion)<br />
• Gehirnleistungen (Lernen, Gedächtnis,<br />
Glücksgefühle, Schmerzempfinden)<br />
• Immunabwehr<br />
• Regeneration und Wundheilung<br />
• Körperwachstum, Muskel-, Haar- und<br />
Nagelwachstum<br />
Nach 8–12 Wochen kontrolliert der Arzt Ihre<br />
Eisenwerte dann neu. Zuviel ist nämlich auch<br />
ungesund. Eigenmächtig sollten Sie Eisen<br />
nicht einnehmen. Gute Eisentherapeutika<br />
(z. B. Floradix ® mit Eisen) sind freiverkäuflich<br />
in Reformhäusern erhältlich. Für die<br />
Reise oder den Berufsalltag stehen ähnliche<br />
Präparate in Tabletten- oder Drageeform zur<br />
Verfügung.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
Eigelb<br />
Pfifferlinge<br />
Dr. Susanne Schwarzer lebt und arbeitet als<br />
freie Fachjournalistin für Medizin in der<br />
Nähe von Rosenheim. Zum Thema Vitalstoffe<br />
hat die promovierte Biologin ein Buch<br />
verfasst.<br />
| 39
frische ARONIA<br />
Antworten im Forum<br />
Aroniabeeren weisen einen hohen Gehalt an<br />
Anthocyanen auf, die gesundheitsfördernd<br />
und gesundheitsschützend sind. In Heft 16<br />
von <strong>reformleben</strong> wurde dazu berichtet. Im<br />
Juli vergangenen Jahres hatte jedoch der aid<br />
Infodienst (Verbraucher Infodienst für Landwirtschaft<br />
und Ernährung) vor dem Verzehr<br />
frischer Aroniabeeren gewarnt, weil deren<br />
Gehalt an gebundener Blausäure zu hoch<br />
sei. Etliche Mitmenschen, die lange schon<br />
Aroniabeeren oder Aroniasaft zur Stärkung<br />
ihrer Gesundheit anwenden, waren von dieser<br />
Warnung irritiert und fragten deshalb bei<br />
<strong>reformleben</strong> an.<br />
Dass in den winzigen Aroniakernen – wie auch<br />
in Apfel-, Aprikosen-, Pflaumen-, Pfirsich-,<br />
Sauerkirsch- und Schlehenkernen – cyanogene<br />
Glykoside enthalten sind, ist in Fachkreisen<br />
lange bekannt. Aus diesen Glykosiden werden<br />
beim Zerkauen der Kerne kleine Mengen von<br />
Blausäure freigesetzt. Blausäure wirkt giftig,<br />
indem sie ein Enzym (Cytochrom-C-Oxidase)<br />
der Atmungskette hemmt. Gleichwohl gelten<br />
Aroniabeeren in Russland seit langer Zeit schon<br />
als heilkräftig. Tatsächlich können kleine Mengen<br />
von Blausäure aus pflanzlicher Nahrung in<br />
den Mitochondrien unserer Körperzellen durch<br />
Umwandlung in Rhodanid entgiftet werden. Ob<br />
diese Mikromengen sogar gesundheitsstimulierend<br />
sein können, ist allerdings umstritten. Ein<br />
jedes Ding ist Gift. Allein die Dosis macht, ob<br />
ein Ding Gift oder Heilmittel ist, hatte Paracelsus<br />
einstmals gelehrt. Diese Einsicht kann in<br />
unserer Gesellschaft, deren Grundproblem das<br />
Übermaß ist, wegweisend sein.<br />
Inzwischen hat der aid Infodienst seine<br />
fragwürdige Warnung vor den frischen<br />
Aroniabeeren widerrufen. Das Max Rubner<br />
Bundesinstitut in Karlsruhe erklärte dazu:<br />
der Verzehr kleinerer Mengen roher Beeren<br />
ist aber durchaus unbedenklich. Zur Anwendung<br />
von Aroniasaft oder getrockneter<br />
Beeren in vernünftigen Mengen waren<br />
ohnehin keine Bedenken erhoben worden.<br />
Es geht aber nicht nur um die Unbedenklichkeit,<br />
sondern auch um das Wirken für die<br />
Gesundheit. Dazu können die vor Oxidation<br />
schützenden Anthocyane der Aroniabeeren<br />
sicherlich beitragen. Und vielleicht auch<br />
die kleinen Mengen cyanogener Glykoside<br />
(10–20 mg/pro 100 g Beeren: 0,01–0,02<br />
Prozent), mit denen unser Organismus gut<br />
zurecht kommen kann. Getrost können Sie<br />
dabei bleiben, Ihre Gesundheit alltäglich mit<br />
ein paar Gramm frischer oder getrockneter<br />
Aroniabeeren oder Aroniasaft zu stärken.<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
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erhöhtem Eisenverlust, z. B. bei der Menstruation. Weiterhin besteht ein erhöhter Eisenbedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in der Erholungszeit nach Krankheiten. Enthält Fructose und<br />
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Bitte Packungsbeilage beachten. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. SALUS Haus GmbH & Co. KG · 83052 Bruckmühl · info@floradix.de
Fordern Sie sich heraus, aber<br />
überfordern Sie sich nicht –<br />
so bleibt der Spaß am Training.<br />
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Es kommen immer mehr mobile, nicht allzu<br />
große Geräte für das Training zuhause auf<br />
den Markt und sie haben es längst aus den<br />
hinteren Regalen der Sportfachgeschäfte in<br />
die Aktionen der Discounter geschafft. Aber<br />
welche Fitnesstools bringen wirklich einen<br />
Mehrwert und für wen eignen sie sich?<br />
Wenn Ihnen ein Gerät spontan gefällt und Sie<br />
sich vorstellen können, beim Training damit<br />
Spaß zu haben, spricht das auf alle Fälle für<br />
„Ihr“ Gerät, denn dann sind Sie motiviert es<br />
zu benutzen. Trotzdem sollten Sie vor dem<br />
Kauf kurz innehalten und überlegen:<br />
• Eignet sich das Gerät für meinen aktuellen<br />
Fitnesstand?<br />
• Was will ich trainieren?<br />
• Geht das mit einem einzigen Gerät oder<br />
benötige ich mehrere?<br />
• Wie viel Platz habe ich für die Übungen und<br />
für die Aufbewahrung des Geräts?<br />
Alle Kleingeräte gibt es in unterschiedlichen<br />
Preisklassen und Ausführungen. Zwar bedeutet<br />
billig nicht automatisch schlecht, aber moderne<br />
Materialien haben ihren Preis. Lassen<br />
Sie sich deshalb beim Kauf beraten. Besonders<br />
wenn Sie Fitnesseinsteiger sind, ist ein Plakat,<br />
ein Buch oder eine DVD mit Übungen für das<br />
Gerät sinnvoll.<br />
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nehmen so wenig Platz weg, dass Sie sie auf<br />
jede Reise mitnehmen und sie drinnen und<br />
draußen einsetzen können. Sie eignen sich<br />
für jedes Fitnesslevel, denn es gibt sie zum<br />
einen in verschiedenen Stärken, zum anderen<br />
bestimmen Sie selbst durch die Spannung des<br />
Bands, wie intensiv eine Übung wirkt. Das gespannte<br />
Band bildet dabei einen Widerstand,<br />
gegen den Sie antrainieren: Je höher die Spannung,<br />
desto anstrengender das Training. Dafür<br />
gibt es so viele unterschiedliche Übungen,<br />
dass Sie Ihre gesamte Muskulatur damit kräftigen<br />
können und Ihnen nicht langweilig wird.<br />
Die Bänder sind auch unter dem Markennamen<br />
Theraband bekannt und bestens für<br />
Anfänger geeignet.<br />
Bildquelle: Ludwig Artzt GmbH<br />
Schwingstab<br />
Der Schwingstab – auch Flexi Bar oder Swing<br />
Stick genannt – wurde ursprünglich für die<br />
Rehabilitation von Menschen mit Bewegungseinschränkungen<br />
entwickelt. Der etwa 1,5<br />
Meter lange Stab hat bewegliche Enden und<br />
einen Griff in der Mitte. Wenn er schwingt,<br />
muss Ihre Muskulatur diese Schwingungen<br />
ständig ausgleichen, um den Stab in Position<br />
zu halten. Dadurch werden auch die tiefen<br />
Muskeln erreicht, die sonst bei vielen Übungen<br />
gar nicht arbeiten müssen. Deswegen ist<br />
das Training mit dem Schwingstab nicht nur<br />
für die Ganzkörperfitness geeignet, sondern<br />
wirkt auch exzellent gegen Rückenbeschwerden.<br />
Da der Stab in einer Ecke stehen kann<br />
und dadurch kaum Platz wegnimmt, können<br />
Sie ihn auch im Büro gut für eine kurze<br />
rückenfreundliche Pause nutzen.<br />
44 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
Balance Board und Balance Pad<br />
Ein besseres Gleichgewicht und mehr Stabilität<br />
in der Rumpfmuskulatur erreichen Sie mit<br />
einem Balance Board – oder etwas einfacher<br />
– mit einem Balance Pad. Ähnlich wie beim<br />
Schwingstab muss auch bei diesen Hilfsmitteln<br />
die tiefe Muskulatur arbeiten, um das bei<br />
jeder Bewegung entstehende Ungleichgewicht<br />
auszugleichen. Das Balance Board besteht aus<br />
einer Halbkugel, auf der eine rutschfeste runde<br />
Standfläche befestigt ist. Das Balance Pad<br />
dagegen besteht aus einem meist rechteckigen<br />
flachen Schaumstoffkissen, das flach auf dem<br />
Boden liegt. Anfänger sollten besser auf das<br />
Pad zurückgreifen, denn schon auf diesem<br />
instabilen Untergrund ist es nicht einfach,<br />
bestimmte Übungspositionen einzunehmen<br />
und zu halten, auf dem sehr wackligen Board<br />
wird das deutlich schwieriger.<br />
Pezziball<br />
Der Pezziball ist ein großer Gymnastikball<br />
aus Kunststoff von etwa 65 Zentimetern<br />
Durchmesser. Bei der Anschaffung sollten Sie<br />
sich beraten lassen, denn die Größe des Balls<br />
richtet sich nach Ihrer Körpergröße. Da man<br />
auf dem Ball bequem liegen kann, hat er sich<br />
als Hilfsmittel in der Gymnastik für Schwangere<br />
und Senioren sowie speziell bei Rückenbeschwerden<br />
etabliert. Auf dem Ball liegend<br />
können Sie nicht nur eine Vielzahl von kräftigenden<br />
Übungen ausführen, sondern auch<br />
Ihren Rücken durch Hin- und Herrollen sanft<br />
massieren.<br />
Schlingentrainer<br />
Der Schlingentrainer besteht aus einem langen<br />
Seil, an dessen Enden Griffe bzw. Schlaufen<br />
befestigt sind. Die Mitte des Seils wird an<br />
einer Tür befestigt und Sie hängen mit Armen<br />
oder Beinen in den Schlingen. Je nachdem wie<br />
diese aufgehängt sind, variiert die Intensität<br />
der Übungen. Der gute Trainingseffekt entsteht<br />
auch hier, weil Ihre Muskulatur ununterbrochen<br />
für Stabilität sorgen muss. Das ist<br />
aber insgesamt viel schwieriger als bei den<br />
bereits vorgestellten Geräten. Deswegen ist<br />
Schlingentraining zuhause nichts für Anfänger,<br />
sondern bleibt Fortgeschrittenen vorbehalten,<br />
die ein gutes Körpergefühl haben und<br />
bereits die Übungen mit dem eigenen Gewicht<br />
am Boden kennen. Das Sling- oder TRX-Training,<br />
wie es auch genannt wird, ist eine gute<br />
Ergänzung zum Krafttraining an Geräten, weil<br />
letzteres die tiefen Muskeln kaum trainiert.<br />
| 45
Kettlebell<br />
Stepper<br />
Die kugelförmige Hantel mit Griff eignet sich<br />
für ein Ganzkörpertraining und fördert gleichzeitig<br />
Kraft, Flexibilität und Ausdauer, also<br />
das Herz-Kreislauf-System, denn viele Übungen<br />
werden mit Schwung ausgeführt. Deswegen<br />
ist es wichtig, die Hantel nicht zu schwer<br />
zu wählen: Durch die Fliehkraft wirkt das<br />
Gewicht stärker als bei einer gleich schweren<br />
normalen Hantel. Wegen des Schwingens der<br />
Kettlebell hat dieses Training einen hohen<br />
Spaßfaktor und eignet sich auch für Anfänger,<br />
die aber unbedingt langsam und vorsichtig<br />
anfangen und auf eine genaue Ausführung der<br />
Übungen achten sollten, damit sie sich keine<br />
Zerrungen zuziehen. Diese Gefahr ist bei den<br />
schwungvollen Übungen nämlich größer.<br />
Ein Stepper oder Steppbrett ist ein Klassiker<br />
aus dem Aerobic und eignet sich sowohl für<br />
Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht<br />
als auch für das Ausdauertraining. Für Ihre<br />
Sicherheit ist es wichtig, dass das Brett stabil<br />
steht und eine rutschfeste Oberfläche hat. Ist<br />
es höhenverstellbar und etwas größer, bietet<br />
es mehr Trainingsmöglichkeiten, nimmt aber<br />
auch mehr Platz weg. Dieses Trainingsgerät<br />
eignet sich für jedes Alter und jedes Fitnesslevel<br />
und unterstützt auch Einsteiger bei der<br />
Entwicklung ihrer Körperwahrnehmung.<br />
Zum Aufwärmen helfen leichte Dehnungsübungen<br />
Springseil<br />
Mit Seilspringen trainieren Sie auf kleinem<br />
Raum Ihre Ausdauer – oder erhalten sie,<br />
wenn der Winter Ihnen das Joggen draußen<br />
vermiest. Moderne Springseile zählen Ihre<br />
Sprünge automatisch. Sie können die Länge<br />
passend einstellen und auch das Gewicht der<br />
Griffe. Stellen Sie sich auf die Mitte des Seils:<br />
Wenn es bis in Ihre Achseln reicht, hat es die<br />
richtige Länge. Stark übergewichtige Menschen<br />
sollten aufs Seilspringen verzichten,<br />
weil es die Gelenke sehr belastet. Als Anfänger<br />
beginnen Sie langsam, damit sich Ihr Herz-<br />
Kreislaufsystem daran gewöhnt. Um umfassend<br />
fit zu sein, sollten Sie zusätzlich Ihre<br />
Kraft trainieren.<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 02/2018
IMPRESSUM<br />
Tipps zum Training<br />
· Wärmen Sie vorher Ihre Muskulatur<br />
durch ein paar Dehnübungen auf oder<br />
beginnen Sie ganz langsam. Damit<br />
vermeiden Sie Verletzungen.<br />
· Spannen Sie bei den Übungen Ihren<br />
Bauch an, um eine stabile Körpermitte<br />
zu erreichen.<br />
· Atmen Sie beim leichten Teil der<br />
Übung ein und beim schweren aus.<br />
· Fordern Sie sich mit den Übungen<br />
heraus, aber überfordern Sie sich<br />
nicht, denn wenn Sie sich überlasten,<br />
haben Sie schnell keinen Spaß mehr<br />
am Training und Ihre Geräte liegen<br />
ungenutzt in der Ecke.<br />
1. <strong>Ausgabe</strong> 2018 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. 18<br />
unabhängiges Magazin für natürliche, wirksame Gesundheitsvorsorge<br />
Herausgeber<br />
zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
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Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen und<br />
Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information und stellen<br />
keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar. Bei Erkrankungen ist<br />
stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb haften weder die Autoren<br />
noch der Verlag für Forderungen aller Art, die mit dem Inhalt dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang gebracht werden.<br />
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Ulrike Schöber<br />
Autorin und Lektorin mit den Schwerpunkten<br />
Gesundheit, Naturheilkunde,<br />
Fitness und Ernährung. Sie ist fasziniert<br />
vom Wunderwerk Körper und<br />
davon, wie einfach er sich durch die<br />
richtige Bewegung und Ernährung<br />
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