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Die systematische und nachvollziehbare<br />

Herleitung der<br />

empfohlenen Maßnahmen<br />

trägt zur Sensibilisierung der<br />

MilchviehhalterInnen bei und<br />

ermöglicht so einen offenen<br />

Umgang mit den Empfehlungen.<br />

Betriebsindividuelles Gesundheitsmanagement<br />

Ein erfolgversprechender Ansatz zur Verbesserung<br />

der Tiergesundheitssituation bildet ein betriebsindividuelles<br />

Gesundheitsmanagement, das auf<br />

der Erfassung der einzelbetrieblichen Ausgangssituation<br />

sowie der Erarbeitung betriebsindividueller<br />

Handlungsempfehlungen beruht. Die<br />

Erfassung der Ausgangssituation erfolgt mit Hilfe<br />

einer detaillierten Schwachstellenanalyse auf<br />

Basis zentraler Indikatoren für die Euter- und<br />

Stoffwechselgesundheit sowie zugehöriger Zielgrößen<br />

bzw. Grenzwerte. Die im Projekt gewählte<br />

Vorgehensweise, deren Effektivität bestätigt werden<br />

konnte, wird im Folgenden vorgestellt.<br />

1. Erfassung des Status quo auf dem Betrieb<br />

Zur Erfassung des Status quo werden neben<br />

den zentralen Indikatoren der Euter- und Stoffwechselgesundheit<br />

alle diesbezüglich wichtigen<br />

Einflussfaktoren aus Haltungsumwelt, Herdenführung,<br />

Fütterung und Futterbau erhoben. Dazu<br />

gehören tierbezogene Parameter, wie z.B. Anteile<br />

lahmer Kühe, Tierverschmutzung, Körperkondition<br />

oder akute und chronische Zitzenkondition.<br />

Für Probleme im Bereich der Stoffwechselgesundheit<br />

werden u. a. die Körperkonditionsbeurteilungen<br />

der Kühe, Behandlungsraten von hypocalcämischen<br />

Gebärparesen und klinischen Ketosen<br />

sowie Fett-Eiweiß-Quotienten aus den monatlichen<br />

Milchprüfungsergebnissen (als Indikator für Abweichungen<br />

in der Energie- und Strukturversorgung)<br />

herangezogen.<br />

2. Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

und Erstellung eines Maßnahmenkatalogs<br />

Zur Identifikation von (Tiergesundheits-)Problemen<br />

und der Formulierung betriebsindividueller Ziele<br />

erfolgt ein Abgleich der Ausgangssituation des<br />

Betriebs mit den definierten Zielgrößen. Die<br />

Auswertung schließt u.a. Daten zur Tiergesundheit,<br />

z.B. aus der monatlichen Milchleistungskontrolle<br />

(Gehalt an somatischen Zellen und Stoffwechselprofile),<br />

dem Stallbuch/den Abgabebelegen<br />

(Behandlungsinzidenzen) sowie den Befunden<br />

der von den LandwirtInnen zur bakteriologischen<br />

Untersuchung eingesandten Milchproben ein.<br />

Anhand dieser Daten wird durch Fachpersonen<br />

eine Schwachstellenanalyse gemacht. Es wird eine<br />

Indikatorenliste für die oben genannten Bereiche<br />

mit ergänzenden Anmerkungen bezüglich der<br />

Interpretation erstellt.<br />

Die Handlungsempfehlungen für die wesentlichen,<br />

zu verbessernden Tiergesundheitsbereiche<br />

sowie die dazugehörigen Maßnahmen werden<br />

in einem «Vorschlags-Katalog» zusammengefasst.<br />

Gegebenenfalls werden weiterführende Informationen,<br />

z.B. zur systematischen Staphylococcus<br />

aureus-Bekämpfung, beigelegt.<br />

3. Implementierung des Maßnahmenkatalogs<br />

Die Implementierung der Maßnahmenkataloge<br />

findet im Gespräch mit den BetriebsleiterInnen<br />

sowie ggfs. weiteren, mit dem Milchvieh betrauten<br />

MitarbeiterInnen (z.B. Melkpersonal) statt.<br />

Im Implementierungsgespräch erfolgt eine Beschreibung<br />

der Ausgangssituation zur Identifikation<br />

von Tiergesundheitsproblemen, eine betriebsindividuelle<br />

Zielformulierung anhand der Handlungsempfehlungen<br />

sowie die Diskussion und Festlegung<br />

von Maßnahmen(-katalogen) auf Basis<br />

dieser einzelbetrieblichen Ausgangssituation. Die<br />

betriebsindividuellen Vereinbarungen werden in<br />

einem ‘Umsetzungs-Katalog‘ festgehalten.<br />

4. Zweite Erhebung der Parameter im Betrieb<br />

Zur Betrachtung der Entwicklung der Situation<br />

sowie der Anpassung bzw. Bestärkung in Bezug<br />

auf die implementierten Maßnahmenpakete<br />

werden die Parameter ein zweites Mal erhoben<br />

(Effektivitätskontrolle). Abgleich mit den Zielen des<br />

Betriebs und Festlegung weiterer Maßnahmen.<br />

Empfehlungen zur Eutergesundheit beziehen<br />

sich erfahrungsgemäß mehrheitlich auf Probleme<br />

mit tierassoziierten Mastitiserregern (v.a. S.<br />

aureus), auf Optimierungspotenziale bzgl. der<br />

umwelthygienischen Bedingungen, insbesondere<br />

im geburtsnahen Zeitraum, sowie eine systematische<br />

Behandlungsstrategie inklusive des gezielten<br />

metaphylaktischen Einsatzes von antibiotischen<br />

Trockenstellpräparaten.<br />

Im Bereich der Stoffwechselgesundheit liegt<br />

der Schwerpunkt in der Regel bei der Energieversorgung<br />

der Milchkühe in den ersten 100 Tagen<br />

post partum. In diesem Zusammenhang sollten<br />

in der Beratung insbesondere die Fütterung der<br />

trockenstehenden Kühe, die Vorbereitungsfütterung<br />

und die Anfütterung thematisiert werden.<br />

24 Euter- und Stoffwechselgesundheit bei Milchkühen 2012 vTI / Bioland / Demeter / KÖN / IBLA / <strong>FiBL</strong>

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