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Grundlagen zur Bodenfruchtbarkeit - FiBL

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Ernterückstände einiger Kulturpflanzen<br />

Kultur Ernterückstände<br />

dt TS je ha und Jahr<br />

Kartoffeln, Zuckerrüben 6–10<br />

Herbstzwischenfutterbau 9–18<br />

Getreide, Drescherbsen, Mais, Raps, Ackerbohnen 10–20<br />

Winterzwischenfutterbau 15–30<br />

Einsaaten <strong>zur</strong> Herbstnutzung 20–40<br />

Klee- und Luzernegrasmischungen 30–65<br />

Quelle: Lehrmittel Bodenkunde, edition-lmz<br />

Humus<br />

zehrend<br />

Saldo:<br />

- 1,3<br />

Humuseinheiten<br />

1<br />

Humus<br />

mehrend<br />

Saldo:<br />

+ 2,8<br />

Humuseinheiten<br />

1<br />

➊ ➋ ➌ ➍ ➎ ➏ Jahr<br />

Kleegras<br />

(+ 1,8)<br />

➊ ➋ ➌ ➍ ➎ ➏ Jahr<br />

Kleegras<br />

(+ 1,8)<br />

Gülle<br />

(+ 0,6)<br />

Winterweizen<br />

(- 1,0)<br />

Kleegras<br />

(+ 1,4)<br />

Mist (+ 1,0)<br />

Gülle (+ 0,6)<br />

Mais<br />

(- 2,1)<br />

abfrierende Gründüngung (+ 0,2)<br />

Gülle<br />

(+ 0,6)<br />

Winterweizen<br />

(- 1,0)<br />

Körnerleguminosen<br />

(+ 0,4)<br />

Humuswirksame Fruchtfolgeregeln:<br />

› Mindestens 20 % Kleegras in der Fruchtfolge<br />

für den Aufbau der <strong>Bodenfruchtbarkeit</strong> und<br />

<strong>zur</strong> Unkrautunterdrückung<br />

› Maximal 60 % Getreide in der Fruchtfolge<br />

und höchstens 20 % einer einzelnen Kulturart,<br />

um Krankheiten zu vermeiden.<br />

› Wechsel zwischen Blatt- und Halmfrüchten,<br />

humusmehrenden und humuszehrenden<br />

Kulturen, Winter- und Sommerfrüchten, Früh-<br />

und Spätsaaten, um einen Raubbau am Boden<br />

und Probleme mit bodenbürtigen Krankheiten<br />

und Problemunkräutern zu vermeiden.<br />

› Anbau von Zwischenfrüchten <strong>zur</strong> Gründüngung<br />

<strong>zur</strong> Gewinnung von Nährstoffen und Humus<br />

sowie zum Schutz des Bodens vor Erosion.<br />

Modellhafte Beispiele einer humusmehrenden und einer humuszehrenden Fruchtfolge<br />

Besonders hackfruchtdominierte Fruchtfolgen weisen in der Praxis oft eine negative Humusbilanz auf.<br />

Anhand der folgenden Beispiele soll gezeigt werden, dass auch Fruchtfolgen mit starkzehrenden Hackkulturen<br />

und einem mittleren GVE-Besatz von 0,5 bis 0,8 eine ausgeglichene bis positive Humusbilanz<br />

erreichen können.<br />

Rottemist (+ 1,4)<br />

Gülle (+ 0,6)<br />

Mais<br />

(- 2,1)<br />

Haarmehlpellets<br />

(+ 0)<br />

Kartoffel<br />

(- 2,8)<br />

Körnerleguminosen<br />

(+ 0,4)<br />

Mist<br />

(+ 1,0)<br />

Dinkel<br />

(- 1,0)<br />

Humuszehrende Fruchtfolge: Diese Fruchtfolge verwendet nur Stapelmist und verfügt nur über einjähriges Kleegras. Da der Mist für den<br />

Mais und den Dinkel benötigt wird, muss der Landwirt für Kartoffeln organischen Handelsdünger einsetzen. In Kombination mit nur<br />

einer abfrierenden Gründüngung (z.B. Senf) wird wegen der Hackfrüchte Humus abgebaut.<br />

Mistkompost<br />

(+ 2,0)<br />

Kartoffeln<br />

(- 2,8)<br />

überw. Gründüngung (+ 0,3) abfr. Gründüngung (+ 0,2)<br />

Humusmehrende Fruchtfolge: Diese Fruchtfolge enthält zweijähriges Kleegras, welches entscheidend zum Humusaufbau beiträgt. Eine<br />

Rottemist- und eine Mistkompostgabe bringen viel stabile organische Substanz in den Boden, die zwei Gründüngungen (z.B. Kleegras,<br />

Grünhafer) liefern viel frische Biomasse. Trotz zwei starkzehrenden Kulturen (Kartoffeln nur als Beispiel) ist die Humusbilanz dieser<br />

Fruchtfolge positiv. Betriebe ohne tierische Dünger können ihre Humusbilanz mit großzügigen Gaben von Grüngutkompost verbessern.<br />

1) Berechnungsgrundlage: Humuseinheiten vereinfacht nach Leithold und Hülsbergen, Zeitschrift Ökologie & Landbau, Ausgabe 105,<br />

1/1998, Seiten 32–35. Annahmen: Güllegabe: 30 m 3 , 1:1 verdünnt; Mistgabe: 20 t.<br />

16 <strong>Bodenfruchtbarkeit</strong> 2012 Bio Austria / Bioland / Bio Suisse / <strong>FiBL</strong> / IBLA

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