Primus lässt sich nicht aufs Glatteis führen Nach 14:2-Zählern und acht niederlagenlosen Partien in Folge hat es unsere Mannschaft im Heimspiel gegen den Tabellenführer Thüringer HC erwischt: Beim 18:26 (10:14) musste das Team von Trainer Aleksandar Knezevic nach langer Zeit wieder einmal dem Gegner beide Punkte überlassen. Es war ein verdienter Sieg des Spitzenreiters, der mit einer kompakten Deckung und einer gut aufgelegten Dinah Eckerle im Tor glänzte und ab der zwölften Minute erfolgreich mit sieben Feldspielerinnen agierte. Bei den <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> dagegen fehlte diesmal die Durchschlagskraft. Draußen herrschten winterliche Verhältnisse, doch der Thüringer HC ließ sich im Auswärtsspiel in der EWS-Arena von den <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> nicht aufs Glatteis führen und kam zu einem verdienten Auswärtssieg. Das 18:26 (10:14) war die erste Niederlage für unsere Mannschaft seit 18. Oktober vergangenen Jahres. Der Spitzenreiter erwies sich am vergangenen Samstag schlichtweg als eine Nummer zu groß und ging von Anfang an konzentriert zu Werke. „Man muss auf der Hut sein, wenn man hier bestehen will. Ich hatte großen Respekt vor Göppingen und bin froh, dass wir diese Aufgabe so souverän gelöst haben. Die <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> haben eine tolle Serie hingelegt, unter anderem gegen Metzingen gewonnen und viel Selbstvertrauen getankt. Wir haben Göppingen nicht zur Entfaltung kommen lassen und nur 18 Gegentore bekommen. Da bin ich natürlich restlos zufrieden“, sagte Gästetrainer Herbert Müller nach dem ungefährdeten Auswärtssieg seiner Mannschaft. „Vielleicht reißt ihr ja gegen Bietigheim was. Das ist ein Derby, da ist die Rivalität wieder ganz anders. Sollte es wirklich zur Überraschung langen, darf jeder Göppinger Fan beim nächsten Auswärtsspiel bei uns kostenlos in die Halle“, gab Müller mit auf den Weg. <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong>- Trainer Aleksandar Knezevic war mit der gezeigten Leistung in der Defensive recht zufrieden. „Wir mussten aber viel Kraft aufwenden, die hat uns dann im Angriff gefehlt. Mit 18 Toren kannst du kein Spiel in der Bundesliga gewinnen und gegen den THC schon gar nicht.“ Einige Spielerinnen hätten sich unter der Woche mit grippalen Infekten herumgeplagt und seien nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen. Dass die Frische fehlte, merkte man dem Spiel der Grün-Weißen auch an. Zudem hatte sich Torhüterin Kristy Zimmerman im Training das Knie verdreht und konnte gegen ihren künftigen Arbeitgeber nicht mitwirken. Sie fehlt den <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> „etwa drei bis vier Wochen“, berichtete Knezevic. So spielte Edit Lengyel durch, als zweite Torhüterin stand die junge Laura Betz im Kader. Lengyel steigerte sich im zweiten Durchgang und zeigte einige Paraden, aus denen ihre Mannschaftskameradinnen aber kein Kapital schlagen konnten. Für den Höhepunkt aus Göppinger Sicht in Hälfte zwei sorgte Lengyels Wurf ins leere Tor der Thüringerinnen. Bereits im Auswärtsspiel in Bad Wildungen war ihr das gelungen. In der Anfangsviertelstunde konnten die Göppingerinnen das Spiel gegen den THC offen gestalten und lagen nach einem Siebenmetertreffer von Maxime Struijs mit 3:2 in Front. Beim 6:6 in der zwölften Minute durften die rund 1200 Zuschauer in der EWS-Arena noch auf eine spannende Partie hoffen. Allein der Thüringer HC hatte daran kein Interesse. Die beiden Tschechinnen Iveta Luzumova und Lydia Jakubisova, die neun beziehungsweise sechs Tore erzielten, brachten die Gäste bis zur 22. Minute 7:13 auf Abstand, ehe Prudence Kinlend nach fast zehn torlosen Minuten wieder ein Treffer für die <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> gelang. Immer wieder bissen sich die Grün-Weißen am Abwehrriegel der Gäste die Zähne aus. Und wenn man mal zum Wurf kam, fehlte entweder die Genauigkeit oder Dinah Eckerle bekam noch einen Fuß oder eine Hand dazwischen. Dennoch gelang es den Göppingerinnen, sich auf 10:13 heranzuarbeiten, ehe Luzumova im Anschluss an einen gehaltenen Siebenmeter von Lengyel noch ein Treffer für den Primus zum 10:14-Halbzeitstand gelang und die rund sechsminütige Torflaute der Thüringerinnen beendete. Nach dem Seitenwechsel dauerte es knapp fünf Minuten, bis der erste Treffer fiel. Den erzielte der THC, der sich bis zur 50. Minute auf 15:21 abgesetzt hatte. Obwohl er im Deckungsverbund ab der 40. Minute auf Saskia Lang verzichten musste, die ihre dritte Zeitstrafe kassiert hatte, taten sich die grün-weißen Ladies im Angriff weiter überaus schwer. Knezevic versuchte es im Wechsel mit Maxime Struijs, Alexandra Sviridenko und Johanna Schindler auf der Mitteposition und beorderte in der 48. Minute auch Lea Schuhknecht aufs Parkett. Doch die Mauer des THC stand. Beim 15:23 lagen die Gäste erstmals acht Tore vorne, diesen Vorsprung hielten sie bis zum Ende. Beste Werferinnen bei unseren Handballerinnen waren Iris Guberinic und Prudence Kinlend, die jeweils viermal einnetzten. Frank Höhmann 8 Heft Nr. 7 <strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> gegen SG BBM Bietigheim
<strong>FRISCH</strong> <strong>AUF</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>Magazin</strong> 9