Kirchenstift 18_03_01
Kirchenstift der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkaufungen
Kirchenstift der Evangelischen Kirchengemeinde Oberkaufungen
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angedacht<br />
Kirchenaus- und Kircheneintritte<br />
2<strong>01</strong>7 verzeichnete unsere Kirchengemeinde 23 Kirchenausund<br />
7 Kircheneintritte. Einer von denen, die den Schritt heraus<br />
aus der Kirche getan haben, meinte, er erkenne durchaus<br />
die Arbeit, die in unserer Kirchengemeinde geleistet werde,<br />
an, aber es sei die Institution Kirche insgesamt, die er nicht<br />
mehr unterstützen wolle.<br />
Ich respektiere das, so ganz nachvollziehen kann ich es jedoch<br />
nicht. Wird Kirche nicht vor Ort konkret? Es ist leicht,<br />
in eine Institutionskritik einzustimmen ohne sich mit der eigene<br />
Kirchengemeinde auseinanderzusetzen. Kirche lebt aber<br />
vor Ort. Sie lebt nicht von den Kirchensteuern, sondern von den Menschen,<br />
die bei ihr mitmachen. Und da gibt es – Gott sei Dank! – in Oberkaufungen<br />
viele. Viele, die sich sehr engagiert einbringen – hauptamtlich und ehrenamtlich.<br />
Sie bringen sich ein mit ihrer Zeit, mit ihren Begabungen. Sie sind da – für<br />
Menschen: für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen. Da wird nicht<br />
danach gefragt, wie erfolgreich jemand ist. Oder wie angesehen, wie gebildet.<br />
Oder wieviel Geld er auf dem Konto hat. Oder ob er überhaupt in der Kirche<br />
ist. Es wird auch nicht danach gefragt, wie gläubig er ist. Fragende, suchende<br />
und auch kritisch denkende Menschen sind willkommen.<br />
Nein, Kirche lebt nicht von den Kirchensteuern. Zugleich benötigt sie finanzielle<br />
Mittel, um ihre Arbeit tun zu können. Von daher wird die hohe Zahl der<br />
Kirchenaustritte zu einer Herausforderung – auch für uns in Oberkaufungen.<br />
Das Positive an der Herausforderung ist: Nichts ist mehr selbstverständlich.<br />
Wir müssen sagen, wofür wir stehen, was uns wichtig ist – und um Unterstützung<br />
werben, etwa um zweckbestimmte Spenden.<br />
Zugleich müssen wir uns den kritischen Fragen stellen. Ich denke, wir tun das<br />
auch. Kritik kann ja grundsätzlich etwas sehr Gutes sein – wenn sie bereit ist,<br />
sich wirklich mit der Sache auseinanderzusetzen, um die es geht. Da vermisse<br />
ich manchmal etwas – auf der Seite der Kritiker. Vor einiger Zeit gab es im<br />
Stephanushaus einen Abend zum Thema „Was macht die Kirche mit ihrem<br />
Geld?“ Wir hatten einen kompetenten Gast eingeladen, der Rede und Antwort<br />
stand – aber leider waren nur einige wenige „Insider“ gekommen. Schade …!<br />
Übrigens: Menschen treten auch aus, weil wir uns als Kirche gegen Enge und<br />
Abschottung aussprechen, gegen Fremdenfeindlichkeit und Populismus. Aber<br />
da ist ganz klar, wessen Geist wir uns verpflichtet wissen:<br />
dem Geist Jesu.<br />
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