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IfT_ZEITUNG

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nordjob/vocatium<br />

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DIREKTER KONTAKT,<br />

DER WIRKT.<br />

BERUFSWÜNSCHE<br />

VORBEREITUNG<br />

TIPPS!<br />

BEWERBUNGEN<br />

Ein Schulbesuch am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein<br />

zur vocatium 2018 in Erfurt.<br />

FRAGEN?<br />

ERSTER EINDRUCK<br />

Es ist der 13. Februar 2018, eiskalt, aber sonnig. Maria Teresa Hummel<br />

läuft, einen Rollkoffer hinter sich herziehend, die Arnstädter Straße<br />

in Erfurt hinauf, der Weg vom Büro zum Dienstwagen. Kofferraum<br />

auf, Rollkoffer hinein, Jacke und Mütze auf die Rückbank, Navi an. Es<br />

geht nach Lengenfeld. Lengenfeld unterm Stein. Mehr als 70 Kilometer.<br />

Erst Autobahn, dann über Land, durch kleine Orte, dichte Wälder,<br />

Thüringen eben, aber abseits der Städtekette Erfurt – Weimar – Jena.<br />

Maria Teresa Hummel ist 31 Jahre alt und studierte Betriebswirtin.<br />

Beim <strong>IfT</strong> Institut für Talententwicklung arbeitet sie seit einem guten<br />

Jahr. Die junge Frau strahlt, wenn sie über ihre Arbeit spricht. „Die<br />

jungen Menschen sind in einer Phase, in der sie wahnsinnig wichtige<br />

Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft treffen müssen. Mit der<br />

vocatium geben wir ihnen die Chance, für sie oft zum ersten Mal mit<br />

potenziellen Ausbildungsbetrieben oder Bildungseinrichtungen ins<br />

Gespräch zu kommen und sich mit konkreten Optionen auseinanderzusetzen.“<br />

Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium ist sie bereits zum zweiten Mal. Dort<br />

ist alles vorbereitet. In der Speisehalle der Schule sind alle SchülerInnen<br />

von drei Kursen aus dem elften Jahrgang versammelt. Es ist ein<br />

buntes Treiben. Auch einige Lehrkräfte sind anwesend. Der Schulleiter<br />

begrüßt Maria Teresa herzlich. Auf Berufsorientierung legt er großen<br />

Wert. So motiviert er die Schülerinnen und Schüler auch zur Teilnahme<br />

am Göttinger Studieninformationstag, zur Durchführung von Betriebspraktika<br />

in der 10. Klassenstufe und führt jedes Jahr im Februar<br />

Berufsorientierungstage durch.<br />

Berufsorientierung ist ein wichtiges Thema für die Schülerinnen und<br />

Schüler der letzten Jahrgangsstufen. Auch bei den Anbietern steht das<br />

Thema hoch im Kurs. „Wenn ich hier jeden in die Schule lassen würde,<br />

der Berufsorientierung machen will, bräuchten wir keinen Unterricht<br />

mehr“, so der Schulleiter. Mit dem Format der vocatium jedoch hat er<br />

gute Erfahrungen gemacht, bereits seit fünf Jahren. Der Vorteil liege<br />

in der guten Vorbereitung der Messe und in der verbindlichen Vereinbarung<br />

von Gesprächsterminen im Vorfeld. „Ansonsten gehen die<br />

Jugendlichen durch die Reihen mit Ständen und sammeln Kulis ein.“<br />

Nachdem Maria Teresa Beamer und Leinwand in Betrieb genommen<br />

hat, geht es los. Ein munterer Haufen junger Menschen, der seine Aufmerksamkeit<br />

nicht ohne Weiteres hergibt. Aber Maria Teresa braucht<br />

nicht lange und hat gute Argumente.<br />

Die Schülerinnen und Schüler spüren, dass<br />

hier jemand steht, der ihnen etwas bietet,<br />

was nützlich ist: berufliche Orientierung.<br />

Die Schülerinnen und Schüler spüren, dass hier jemand steht, der ihnen<br />

etwas bietet, was nützlich ist: berufliche Orientierung. Die Chance,<br />

mit Menschen in Kontakt zu kommen, Gespräche zu führen, vielleicht<br />

so etwas wie den Blick auf einen Kompass, auf eine Landkarte<br />

im unübersichtlichen Dschungel an Möglichkeiten. Mehr als sechzig<br />

Aussteller werden auf der vocatium Region Erfurt 2018 erwartet, verspricht<br />

Maria Teresa, und stellt einige von ihnen vor. Diese kommen<br />

aus vielen verschiedenen Branchen.<br />

Maria Teresa ist selbst noch jung, sodass die Schülerinnen und Schüler<br />

sich wenig belehrt fühlen. Sehr aufmerksam verfolgen sie Maria Teresas<br />

Vortrag, es ist still im großen Speisesaal. Maria Teresa berichtet auch<br />

von ihren eigenen Erfahrungen mit einem dualen Studium und ihrer<br />

Spezialisierung auf den Tourismus.<br />

Neben den Unternehmen spielen die Berufsbildenden Schulen, Hochschulen<br />

und natürlich auch die Beratungsinstitutionen eine große Rolle<br />

in der Präsentation.<br />

Zur Vorbereitung der vocatium erhält jede Schülerin und jeder Schüler<br />

das Messehandbuch „Chancen in der Region Erfurt“, in dem alle<br />

Aussteller, die an der vocatium teilnehmen, vorgestellt werden. Maria<br />

Teresa stöbert mit den Schülerinnen und Schülern das Begleitbuch für<br />

die anstehende Messe in Erfurt durch. Neben der Vorstellung der Unternehmen,<br />

Ausbildungsbetriebe, Akademien, Fach- und Hochschulen<br />

enthält es wertvolle Informationen und Tipps rund um Bewerbungen.<br />

Nun das Finale: Jeder Schüler und jede Schülerin bekommt einen<br />

Bogen mit einer Auflistung aller Messeteilnehmenden und darf vier<br />

Gesprächswünsche ankreuzen. Das <strong>IfT</strong> übernimmt die Terminkoordination,<br />

so dass möglichst viele SchülerInnen mit den AnsprechpartnerInnen<br />

ihrer Wahl in Kontakt kommen. Die Einladungen und ihre<br />

endgültigen Termine erhalten die Schülerinnen und Schüler etwa zwei<br />

Wochen vor der Fachmesse.<br />

Für alle wird klar: Hier liegt eine große<br />

Chance, bei den Unternehmen einen<br />

persönlichen Eindruck zu hinterlassen.<br />

Am Messetag selbst wird die Anfahrt von der Schule mit Bussen organisiert.<br />

Aber was ist zu beachten? Maria Teresa gibt am Ende wertvolle<br />

Tipps für eine gute Vorbereitung. Die eigene Motivation klären, ruhig<br />

vor dem Spiegel zu Hause die eigene Vorstellung üben. Den Webauftritt<br />

des Unternehmens ansehen, kann kein Fehler sein und hilft dabei,<br />

sich ein paar Fragen für das Gespräch zu überlegen. Wichtig ist auch<br />

die Kleidung. Dass der erste Eindruck in diesem Kontext nicht zu korrigieren<br />

ist, macht sie an einigen Geschichten deutlich. Allen wird klar:<br />

Hier liegt eine große Chance, bei den Unternehmen einen persönlichen<br />

Eindruck zu hinterlassen, jenseits des Notenspiegels.<br />

Wenn die Gespräche gut laufen, erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />

im Anschluss eine Bestätigung durch die Unternehmen und Einrichtungen,<br />

die sie später für ihre Bewerbung verwenden können. Maria<br />

Teresa ermutigt die jungen Menschen zum persönlichen Gespräch mit<br />

den VertreterInnen der Ausbildungseinrichtungen und Unternehmen<br />

auf der Messe. Neben den vereinbarten Gesprächen sind am Messetag<br />

auch spontane Gespräche möglich. Den jugendlichen Messebesuchern<br />

wird überdies ein umfangreiches Vortragsprogramm geboten. Noch<br />

ein guter Tipp für alle ist der Bewerbungsmappen-Check, den die<br />

Wirtschaftsjunioren Thüringen anbieten. Alle Angebote sind für die<br />

SchülerInnen natürlich kostenfrei.<br />

Eine Stunde war Maria Teresa in der Speisehalle der Schule aktiv. Für<br />

die Schülerinnen und Schüler ist viel gewonnen und dem weiteren<br />

Fachkräftemangel etwas entgegengesetzt. Am Ende sind alle schlauer<br />

und freuen sich auf spannende Gespräche. Die LehrerInnen und der<br />

Direktor sind zufrieden. Und Maria Teresa auch. Im Sonnenschein<br />

fährt sie nach Erfurt zurück, mit einem Strahlen in den Augen. Nicht<br />

zuletzt, weil sie selbst vom Konzept der vocatium überzeugt ist. Und<br />

ihre Erfahrung diese Überzeugung Jahr für Jahr verstärkt. So läuft es<br />

immer in der Phase der Schulbesuche. Fast jeden Tag ist die junge Frau<br />

in Thüringen unterwegs. Manchmal ist sie vor Ort in Erfurt, manchmal<br />

sind die Wege weiter, wie der nach Lengenfeld unterm Stein …

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