März 2018 1Seite web

angedacht…
Dr. Werner Schmückle
Konfessionslos glücklich?
Liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Freunde der Evangelischen Sammlung!
„Konfessionslos glücklich“ lautet der Titel eines 2013 erschienenen Buches des
Theologen Hans–Martin Barth. 1 Er stellt darin fest:
„Viele Tausende von Menschen verlassen Jahr für Jahr die zahlenmäßig nach und
nach deutlich abnehmenden Großkirchen. Vergleichsweise wenige der ihrer Kirche
entfremdeten Christinnen und Christen schließen sich Freikirchen oder nichtchristlichen
Religionen an; der Großteil aber begibt sich in ein konfessionelles und religiöses
Niemandsland…Für einen erheblichen Teil der Bevölkerung sind „Konfession“
und „Religion“ keine Themen.“ 2
Die Zugehörigkeit zu einer der großen Kirchen war in unserem Land lange Zeit der
Normalfall. Das hat sich gründlich geändert.
Nach der 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in
Deutschland 3 von 2012 gehören in Westdeutschland 33% der Bevölkerung der
evangelischen Kirche an, 25% sind konfessionslos. In Ostdeutschland sind 75%
konfessionslos und 19% gehören der evangelischen Kirche an (S. 16).
Auch für Baden–Württemberg sind die Zahlen ernüchternd:
Jahr evangelisch katholisch konfessionslos
2004 39% 37% 14%
2011 34% 38% 22%
In Stuttgart ist der Anteil der evangelischen und katholischen Kirchenmitglieder
im Jahr 2015 unter die Hälfte gesunken.
Jahr evangelisch katholisch andere
2003 31,9% 26,4% 41,7%
2015 26,0% 23,9% 50,1%
Konfessionslosigkeit und Atheismus kommen nicht mehr verschämt daher, sondern
selbstbewusst und geradezu „missionarisch“. Im Jahr 2009 fuhr ein atheistischer
Werbebus durch deutsche Städte. Eines seiner Schlagworte war: „Gottlos glücklich“.
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