Rundbrief 2018

25 Jahre
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25 Jahre
Curriculum Palliative Praxis
Es war das erste Mal, dass die Fortbildung „Palliative
Praxis“ von unserem Christophorus Hospizverein
in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Bad Tölz
Wolfratshausen, Fachbereich Senioren, bei uns im
Landkreis stattgefunden hat. So gab es 2017 je
einen Kurs im Sommer in Bad Tölz sowie einen Kurs
im Herbst in Geretsried. Aus unserem Verein haben
folgende Mitglieder das Angebot gerne angenommen
und teilgenommen: Frauke Baumgarten, Regine
Beck, Mechthild Felsch, Maria-Angela Hainz, Gabi
Leinauer, Hans Lenhardt, Barbara Mehlich, Barbara
Schöttl, Patricia Vogl und Renate Weller.
Als ich, Patricia, nach dem ersten Kurstag heimgekommen
bin, habe ich mir ernsthaft die Frage
gestellt, ob ich mich wirklich nochmals auf kreative
Kursmethoden einlassen sollte. Dachte ich doch,
dass ich die spielerisch, kreativen Methoden in meiner
Jugend- und Ausbildungszeit bereits alle kennengelernt
habe und getrost hinter mir liegen lassen
könnte. Um ehrlich zu sein, es kostete mich einige
Überwindung mich einzulassen.
Anne Gruber, Kursleiterin von der Christophorus
Akademie am Klinikum der Universität München in
Großhadern, gab uns am ersten Tag die Aufgabe,
zwei Personen zu „kreieren“: einen schwer kranken
Patienten der in ein Heim aufgenommen werden
sollte sowie einen Angehörigen, der die Begleitung
und Einweisung in das Heim übernimmt. Es entstanden
in Gruppenarbeit die Patientin Helma Meier, 83
Jahre, verwitwet, dement, Diabetes …. sowie deren
Sohn Franz-Peter, 52 Jahre, verheiratet, 2 Kinder,
Finanzbeamter......
So begleiteten uns Helma und Franz-Peter durch den
5-tägigen Kurs. Wir näherten uns den Themen Palliative
Geriatrie und Pflege, Unit of Care, Kommunikation
bei Demenz, Lebensqualität, Schmerzerkennung
und -behandlung, Symptomlinderung, Patientenwille,
Krisenintervention, Tun und Lassen in der Sterbephase,
Abschied, Trauer, Trost und Selfcare an.
Der Besuch von Gesundheits- und Krankenpflegerin,
Andrea Belgutay, aus dem SAPV Team zum Thema
Schmerzbehandlung gab uns einen guten Einblick
wie umfangreich eine lindernde, gute ambulante
Schmerzbehandlung aussehen kann.
Durch die Gestalt von Helma und Franz-Peter lernten
wir vor allem das Hineinfühlen in die gegebenen
Situationen. Wir lernten zu erspüren, welche Bedürfnisse
Menschen am Lebensende haben könnten.
Ein wichtiges „Werkzeug“ für unsere Arbeit mit den
Patienten und auch deren Angehörige.
Am Ende des Kurses sind mir Helma und Franz-
Peter derart ans Herz gewachsen, dass ich zugeben
muss, dass die Methode voll und ganz aufgegangen
ist. Anne Gruber ist eine tolle Pädagogin, der es
gelungen ist, das Thema so intensiv und einfühlsam
zu vermitteln, dass wir uns auch Jahre später noch
an unsere gute Helma und an Franz-Peter erinnern
können.
Was uns auch in Erinnerung bleiben wird, ist die gute
Möglichkeit „zu Netzwerken“. Viele Pflegerinnen des
Pflegeheims Elisabeth werden uns durch ihre einzigartigen
Persönlichkeiten noch lange in Erinnerung
bleiben, ebenso die engagierten Frauen von „Lichtblick“
(Nachmittagsbetreuung von Demenzpatienten
in Geretsried und Wolfratshausen), sowie die Pflegerinnen
von diversen ambulanten Pflegediensten
aus dem Landkreis und auch die Teilnehmer unseres
Vereins haben sich kennengelernt, ausgetauscht und
voneinander gelernt. Gemeinsam wird es möglich
sein, weiter an dem Prozess „Palliative Care“ zu
arbeiten und unseren Patienten somit die bestmögliche
Zuwendung am Lebensende zu bieten.
Unser großer Dank gilt Anne Gruber für die engagierte
Arbeit mit uns allen. Es hat viel Freude gemacht!
Patricia Vogl
Christophorus Hospizverein Bad Tölz -Wolfratshausen
Christophorus Hospizverein Bad Tölz -Wolfratshausen