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Inklusion am Arbeitsmarkt<br />

Mittwoch, 7. März <strong>2018</strong><br />

Leider kein Selbstläufer<br />

Behinderte haben es am Arbeitsmarkt schwer/LWL­Integrationsamt hilft<br />

Deutschlands Wirtschaft<br />

boomt –nur der Arbeitsmarkt<br />

für Menschen mit<br />

Behinderung wollte lange<br />

nicht inFahrt kommen.<br />

HALLO­Redakteur Klaus<br />

Schulz hat mit Michael<br />

Wedershoven, dem neuen<br />

Leiter des LWL­Integrationsamtes,<br />

gesprochen,<br />

woran das liegt.<br />

Zur Person<br />

Michael Wedershoven hat die Leitung<br />

des LWL­Integrationsamtes<br />

zum 1. Februar übernommen. Der<br />

Grevener hat viel Erfahrung in der<br />

Arbeit für Menschen mit Behinderung:<br />

Seit 20<strong>07</strong> leitete erinder<br />

LWL­Behindertenhilfe das Referat<br />

Angebote der Behindertenhilfe.<br />

Zuvor war der 57­Jährige 13 Jahre<br />

lang Geschäftsführer der Lebenshilfe<br />

Münster.<br />

Herr Wedershoven, bislang<br />

lag Ihr berufl<br />

icher Schwerpunkt<br />

vor allem bei Wohnen<br />

sowie Arbeiten inWerkstätten.Jetzt<br />

geht es für Sie in die<br />

„freie Wirtschaft“, wo Sie<br />

Arbeitgeber erst überzeugen<br />

müssen, Menschen mit Behinderung<br />

aufzunehmen.<br />

Was hat Sie gereizt?<br />

Wedershoven: In der Eingliederungshilfe<br />

haben wir<br />

gesehen, dass es zunehmend<br />

um in alle Richtungen gut<br />

durchlässigeAngebotsverbünde<br />

geht, sodass jeder Mensch<br />

auch mitwechselnden Bedarfen<br />

die richtige Unterstützung<br />

erhält. Mich reizt, dass sich<br />

der Horizont jetzt richtigerweise<br />

auf eine große Personengruppe<br />

weitet, die im allgemeinenArbeitsmarkt<br />

arbeitet.<br />

Dadurchkommenauf mich<br />

natürlich auch die dortigen<br />

Arbeitgeber zu. Da das LWL-Integrationsamt<br />

diese Aufgabe<br />

aber bisher sehr gut leistet,<br />

kann ich mich mitmeinenErfahrungen<br />

einbinden lassen<br />

und Impulse setzen.<br />

LWL-Sozialdezernent MatthiasMünning<br />

erwartet <strong>2018</strong><br />

einen weiterenRückgang der<br />

Arbeitslosigkeit. Schöne Startvoraussetzungen,<br />

oder?<br />

Wedershoven: Ja und vielleicht.<br />

Ja, weil ein lebendigerer<br />

Arbeitsmarkt auch neue<br />

Chancen für Menschen mit<br />

Behinderung bietet. Vielleicht,<br />

weil deren Beschäftigung leider<br />

kein Selbstläufer ist, sondern<br />

aktiv unterstützt werden<br />

muss. Insbesondere unser direkter<br />

Kontakt im Rahmen<br />

der Beratung zu begleitenden<br />

Hilfen und der beauftragten<br />

Integrationsfachdienste zu<br />

Menschen mit Behinderung<br />

wie zuArbeitgebern spielt dabei<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Was macht die Vermittlung<br />

so schwer? Ist es mangelndes<br />

Zutrauen indie Fähigkeiten<br />

der neuen Mitarbeiter? Angst<br />

vor organisatorischem Aufwand?<br />

Oderwissen Arbeitgeber<br />

schlicht zu wenig über<br />

die Fördermöglichkeiten?<br />

Wedershoven: Von allem etwas.<br />

Gleichzeitig gibt es bei<br />

vielen Arbeitgebern ein Bewusstsein,<br />

dass Menschen<br />

mit Behinderung gute Arbeit<br />

leisten und eine Betriebsgemeinschaft<br />

bereichern.Daher<br />

investiert das LWL-Integrationsamt<br />

viel Zeit und Geld in<br />

den Erhaltund die Anpassung<br />

von Arbeitsplätzen. Über die<br />

Integrationsfachdienste und<br />

Integrationsassistenten der<br />

Werkstätten wird viel für<br />

einenÜbergang auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt getan.<br />

Dabei gilt es Bedenken von<br />

Arbeitgebern ernst zu nehmen<br />

und passendeHilfe zu vermitteln.<br />

Das Integrationsamt<br />

nutzt viele Kanäle, angefangen<br />

von Broschüren über moderne<br />

Medien und Messeauftritten<br />

bis zu direkter Ansprache<br />

auch über Berater inden<br />

Handwerks- sowie Industrieund<br />

Handelskammern.<br />

Die Arbeit der behinderten<br />

neuen Kollegen kann trotzdem<br />

nur einfache Tätigkeiten<br />

umfassen, oder? Macht<br />

es IhnenSorge, dass im Zuge<br />

der Digitalisierung vermutlich<br />

gerade einfache Tätigkeiten<br />

automatisiert werden?<br />

Wedershoven: Da die Behinderungen<br />

sehr unterschiedlichsind,<br />

sind auch die beruflichen<br />

Perspektiven unterschiedlich.Eswird<br />

darauf ankommen,<br />

die veränderten<br />

Arbeitsplätze so zu gestalten,<br />

dass sie für Menschenmit Behinderung<br />

geeignet sind.Digitalisierung<br />

schafft auch neue<br />

Möglichkeiten.Als Beispiel sei<br />

genannt, dass Menschen mit<br />

bestimmten Formen des Autismus<br />

jetzt Angebote inEDV-<br />

Bereichen bekommen, die vorher<br />

so gar nicht existierten.<br />

In Verbindung mit einem besonderen<br />

Kündigungsschutz<br />

wird sich mancher Arbeitgeber<br />

dennoch gut überlegen,<br />

wen er einstellt.<br />

Wedershoven: Die Sorge vor<br />

dem besonderen Kündigungsschutz<br />

ist zwar weit verbreitet,<br />

aber Kündigungen, die in<br />

keinem Zusammenhang mit<br />

der Behinderung stehen, wird<br />

in der Regel zugestimmt. Bei<br />

Zusammenhang mit der Behinderung<br />

wird geprüft, mit<br />

welchen Mitteln der Arbeitsplatz<br />

erhalten werden kann.<br />

Menschen mit Behinderung leisten gute Arbeit und bereichern<br />

eine Betriebsgemeinschaft, findet Michael Wedershoven. Foto: dpa<br />

LESERREISEN<br />

RHODO <strong>2018</strong> IN WESTERSTEDE<br />

BLÜTENPARADIES FÜR PROFIS<br />

&LEIDENSCHAFTLICHE ENTDECKER<br />

TAGESFAHRT |DONNERSTAG,17.05.<strong>2018</strong><br />

Erleben Sie Ihr blühendes Wunder! Alle vier Jahre findet in Westerstede,<br />

Europas größte Rhododendronschau statt. Mitten inder grünen<br />

Gesundheitsstadt im Herzen des Ammerlandes stehen dann die<br />

unterschiedlichsten Arten von Rhododendren und Azaleen in voller<br />

Blüte. Besonders in den Monaten Mai und Juni eines jeden Jahres<br />

verwandeln die vielen Baumschulbetriebe das Gebiet um Westerstede<br />

in eine blühende Parklandschaft. DieRHODO ist daher auch nichtmit<br />

den Blumenschauen zu verwechseln, da die„Ammerländer Rhododendronzucht“<br />

auf ein über 225-jähriges Bestehen zurückblicken kann.<br />

Eingebettet in ein farbenfrohes Blütenmeer aus Rhododendren und<br />

Azaleen, laden stilvolle, weiße Pagodenzelte imHerzen von Westerstede<br />

zum Stöbern ein. Schönes für Freizeit und Hobby, Dekoratives<br />

und Praktisches für Haus,Hof,Gartenund Balkon und eine breitgefächerte<br />

Auswahl vonregionalen und überregionalen Ausstellernerwarten<br />

die Besucher.<br />

LEISTUNGEN:<br />

• Fahrtimmodernen Fernreisebus mitWC<br />

• Eintritt Rhodo<br />

• ca. 5Stunden individueller Aufenthalt<br />

ABFAHRTSORTE:<br />

<strong>07</strong>.00 Uhr Münster (Bremer Platz)<br />

<strong>07</strong>.35 Uhr Greven (Rathaus)<br />

EMDEN: MATJESTAGE<br />

TAGESFAHRT |FREITAG,01.06.<strong>2018</strong><br />

In Emden drehtsich am ersten Wochenende im Juni wieder alles um<br />

kleine Fische,denndie Matjestage werden in der Seehafenstadt Emden<br />

gefeiert. Sie begründen sich auf eine über 450 Jahrelange Tradition<br />

der Emder Heringsfischerei. VieleTraditionsschiffeaus dem In- und<br />

Ausland werden an diesen Tagen im Binnenhafen und Ratsdelftfestmachen<br />

und einen Hauch aus der längst vergangenen Seefahrerromantik<br />

in die Stadt zurückbringen. EinbuntesVolksfest erwartet die<br />

Besucher. Erleben Sieeinen ereignisreichen Tag!<br />

LEISTUNGEN:<br />

• Fahrtimmodernen Fernreisebus mitWC<br />

• ndividueller Aufenthalt in Emden<br />

• Rückfahrtumca. 18:00 Uhr<br />

ABFAHRTSORTE:<br />

<strong>07</strong>.15 Uhr Münster (Bremer Platz)<br />

<strong>07</strong>.50 Uhr Greven (Rathaus)<br />

pro Person<br />

€38,-<br />

pro Person<br />

€29,-<br />

Kinder bis 15<br />

Jahren €25,-<br />

BREMERHAVEN 3. SEESTADTFEST-<br />

LANDGANG BREMERHAVEN<br />

TAGESFAHRT |DONNERSTAG,24.05.<strong>2018</strong><br />

Gönnen Siesicheinen schönen und erlebnisreichen Taginder<br />

Seestadt Bremerhaven. Seien Sie dabei und erleben das große<br />

„SeeStadtFest –Landgang Bremerhaven“. Eserwartet Sie ein abgerundetes<br />

Programm und reichlich Windjammer zum Anschauen und<br />

Anfassen. Originelle Kleinkünstler,Street Food und maritimes Kunsthandwerk<br />

sind ebenfalls zu erleben. Einvielfältiges Musikprogramm<br />

sowie Aktivitätenfür Kinder runden die erlebnisreichen Tage ab.Stars<br />

aber sind die großen und kleinen Schiffeunter Segel oder mit Motor.<br />

VielleichtbesuchenSie die „Havenwelten“,ein maritimes Zentrumin<br />

Bremerhavenmit einzigartigen Attraktionen wie dem Klimahaus,Bremerhaven8°Ost<br />

und der Aussichtsplattform SAIL City.Dazudas erfolgreiche<br />

Deutsche Auswandererhaus,das Deutsche Schifffahrtsmuseum<br />

und das U-Boot„Wilhelm Bauer“.<br />

LEISTUNGEN:<br />

• Fahrtimmodernen Fernreisebus mitWC<br />

• Individueller Aufenthalt in Bremerhaven<br />

• Rückfahrtumca. 18:00 Uhr ab Bremerhaven<br />

ABFAHRTSORTE:<br />

06.25 Uhr Münster (Bremer Platz)<br />

<strong>07</strong>.00 Uhr Greven (Rathaus)<br />

Informationen undBuchung<br />

02864.8800-134<br />

Kardinal-von-Galen-Straße 9·48734 Reken ·info@lms-reisen.de<br />

„<br />

Dieser Anstieg<br />

um 3,7 Prozent<br />

ist keine<br />

„<br />

gute<br />

Nachricht.<br />

Matthias Münning,<br />

LWL­Sozialdezernent<br />

Der Winter<br />

schlägt hart zu<br />

Arbeitslosigkeit nimmt imJanuar deutlich zu<br />

Die Zahl der arbeitslosen<br />

Menschen mit Behinderung<br />

ist im Januar in ganz Westfalen-Lippe<br />

deutlich gestiegen.<br />

Das teilt der Landschaftsverband-Westfalen-Lippe<br />

mit.<br />

Ende Januar waren<br />

22 125 Menschen mit<br />

Behinderung in Westfalen-Lippe<br />

ohne Arbeit<br />

(13 538 Männer und 8587<br />

Frauen). Das<br />

sind<br />

8<strong>07</strong> mehr als im Dezember<br />

und 75mehr als ein Jahr zuvor.<br />

„Mit einem saisonbedingten<br />

Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />

auch von Menschen mit Behinderung<br />

muss man im Winter<br />

leider rechnen“, sagt der<br />

LWL-Sozialdezernent Matthias<br />

Münning. „Allerdings ist<br />

dieser Anstieg um 3,7 Prozent<br />

keine guteNachricht.Das LWL-<br />

Integrationsamt<br />

ist mit seinen Möglichkeiten<br />

und Programmen weiterhin<br />

stark gefragt.“<br />

Das Integrationsamt mit 105<br />

Mitarbeitern hat die Aufgabe,<br />

privateund öffentlicheArbeitgeber<br />

im Sinne der Inklusion<br />

dabeizuunterstützen, Arbeitsplätze<br />

für schwerbehinderte<br />

Menschen zu schaffen und zu<br />

erhalten.<br />

Neben der technischen Ausstattung<br />

behinderungsgerechter<br />

Arbeitsplätze bilden<br />

die Beratung der betroffenen<br />

Menschen und der Arbeitgeber<br />

sowie der besondere<br />

Kündigungsschutz die<br />

Schwerpunkte in<br />

der Arbeit der Abteilung.<br />

Jährlich gibt<br />

der LWL rund<br />

60 Millionen<br />

Euro fürdiese<br />

Aufgabenaus.<br />

Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung ist imJanuar<br />

saisonbedingt gestiegen. Foto: LWL­Birgoleit

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