07.03.2018 Aufrufe

Wieso Personen, insbesondere Kinder und ältere Menschen, ein Haustier haben sollten und was diese Mensch-Tier-Beziehung auf die Entwicklung sowie Gesundheit dieser Personen bewirkt und wie diese den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflussen kann

Wieso sollte unser Kind ein Haustier haben und wie wirkt dieses auf die Sozialkompetenz unseres Schürtzlings? Außerdem haben Tiere wirklich eine postive Wirkung auf ältere Menschen in Bezug auf die körperliche und seelische Gesundheit? Alle diese Fragen und weitere Informationen werden im Magazin beantwortet bzw. beschrieben.

Wieso sollte unser Kind ein Haustier haben und wie wirkt dieses auf die Sozialkompetenz unseres Schürtzlings?
Außerdem haben Tiere wirklich eine postive Wirkung auf ältere Menschen in Bezug auf die körperliche und seelische Gesundheit?

Alle diese Fragen und weitere Informationen werden im Magazin beantwortet bzw. beschrieben.

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GENTLEPETS<br />

HAUSTIERE UND IHRE WIRKUNG AUF KINDER SOWIE ÄLTERE PERSONEN<br />

<strong>Wieso</strong> <strong>Personen</strong>, <strong>insbesondere</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>ältere</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>,<br />

<strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong>haben</strong> <strong>sollten</strong> <strong>und</strong> <strong>was</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong><br />

<strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>so<strong>wie</strong></strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong>r <strong>Personen</strong> <strong>bewirkt</strong> <strong>und</strong> <strong>wie</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>den</strong><br />

allgem<strong>ein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand be<strong>ein</strong>flussen <strong>kann</strong> |<br />

Viktoria Holzweber


<strong>Wieso</strong> <strong>Personen</strong>, <strong>insbesondere</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>ältere</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong><br />

<strong>haben</strong> <strong>sollten</strong> <strong>und</strong> <strong>was</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>so<strong>wie</strong></strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong><strong>die</strong>se</strong>r <strong>Personen</strong> <strong>bewirkt</strong> <strong>und</strong> <strong>wie</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>den</strong> allgem<strong>ein</strong>en<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand be<strong>ein</strong>flussen <strong>kann</strong><br />

Eine Arbeit von Viktoria Holzweber im Zuge ihrer Ausbildung zur <strong>Tier</strong>trainerin im Jahre<br />

2017/2018


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung .......................................................................................................................................... 1<br />

2. Kernfragen ........................................................................................................................................ 3<br />

3. Die <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> .......................................................................................................... 4<br />

3.1. Definition ........................................................................................................................................ 4<br />

3.2. Die <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> im Wandel .................................................................................... 5<br />

3.2.1. Früher .......................................................................................................................................... 6<br />

3.2.2. Heute ........................................................................................................................................... 8<br />

3.3. Wirkung der <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit ...................................................... 9<br />

3.3.1. Ein <strong>Haustier</strong> gegen Übergewicht ............................................................................................. 9<br />

3.3.2. Ältere <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Tier</strong>e – <strong>ein</strong>e gute Idee? ..................................................................... 11<br />

3.3.3. Der Einfluss von <strong>Haustier</strong>en <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand der Frau ................................ 13<br />

3.3.4. Be<strong>ein</strong>druckende tierische Fähigkeiten .................................................................................. 14<br />

3.3.5 Spricht <strong>ein</strong> Baby gegen <strong>ein</strong>e Katze? ..................................................................................... 15<br />

4. <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Haustier</strong>e.................................................................................................................... 16<br />

4.1. Die Kind-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> ........................................................................................................... 16


4.1.1. Kl<strong>ein</strong>kinder ................................................................................................................................ 18<br />

4.1.2. Gr<strong>und</strong>schulkinder ..................................................................................................................... 20<br />

4.1.3. Jugendliche ............................................................................................................................... 22<br />

4.2. Wirkung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Selbstkompetenz des Kindes ....................................................................... 23<br />

4.3. Welches <strong>Tier</strong> für m<strong>ein</strong> Kind? ..................................................................................................... 26<br />

5. Ältere <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Haustier</strong>e................................................................................................. 32<br />

5.1. Körperliche Auswirkungen ........................................................................................................ 35<br />

5.1.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit dem Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-System .......................................................... 35<br />

5.1.2. <strong>Tier</strong>e in Zusammenhang mit dem allgem<strong>ein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand ............................... 38<br />

5.1.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit der Entspannung der Muskeln ..................................................... 40<br />

5.1.4. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Schmerzverringerung .................................................................... 41<br />

5.2. Psychologische Auswirkungen ................................................................................................. 42<br />

5.2.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit dem emotionalen Wohlbefin<strong>den</strong> ................................................... 42<br />

5.2.2. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit der eigenen Selbstkontrolle .......................................................... 43<br />

5.2.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Sicherheit <strong>und</strong> Angstreduktion ..................................................... 44<br />

5.2.4. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Stressreduktion <strong>und</strong> Entspannung ............................................... 46


5.2.5. <strong>Tier</strong> in Verbindung mit sozialer Integration ........................................................................... 48<br />

5.2.6. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit antidepressiver <strong>und</strong> antisuizidaler Wirkung ................................ 49<br />

5.3. Soziale Auswirkungen ............................................................................................................... 49<br />

5.3.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Wirkung gegen Einsamkeit <strong>und</strong> Isolation .................................... 50<br />

5.3.2. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Nähe, Intimität <strong>und</strong> Körperkontakt ............................................... 50<br />

5.3.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Streitschlichtung <strong>und</strong> Zusammenhalt .......................................... 51<br />

6. Meerschw<strong>ein</strong>chen, Kaninchen, Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e .............................................................. 52<br />

6.1. Meerschw<strong>ein</strong>chen - kl<strong>ein</strong>e <strong>Tier</strong>e mit großem Herzen ............................................................ 52<br />

6.1.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten ............................................... 53<br />

6.2. Kaninchen - neugierig erk<strong>und</strong>en sie <strong>die</strong> Welt ......................................................................... 60<br />

6.2.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten ............................................... 61<br />

6.3. Katzen – eigensinnig, selbstständig <strong>und</strong> doch verschmust .................................................. 66<br />

6.3.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten ............................................... 67<br />

6.4. H<strong>und</strong>e – der treue Begleiter des <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> ........................................................................... 73<br />

6.4.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten ............................................... 74<br />

7. Resümee .......................................................................................................................................... 82


<strong>Wieso</strong> <strong>Personen</strong>, <strong>insbesondere</strong> <strong>Kinder</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong>haben</strong> <strong>sollten</strong> <strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

<strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>ein</strong>es<br />

Kindes <strong>bewirkt</strong> <strong>so<strong>wie</strong></strong> <strong>wie</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>den</strong> allgem<strong>ein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand bei<br />

<strong>Personen</strong> be<strong>ein</strong>flussen <strong>kann</strong><br />

1. Einleitung<br />

Eltern hören oft von ihren <strong>Kinder</strong>n: „Mama, Papa darf ich <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong>haben</strong>? Bitte, Bitte, Bitte!“ Ebenso<br />

oft hören dann <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> von ihren Eltern: „N<strong>ein</strong>, wer soll sich <strong>den</strong>n darum kümmern, wenn du k<strong>ein</strong>e<br />

Lust mehr <strong>auf</strong> d<strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> hast? Da bleibt <strong>die</strong> ganze Arbeit <strong>wie</strong>der an uns hängen <strong>und</strong> außerdem<br />

kostet das ja auch <strong>wie</strong>der viel Geld.“ Meistens <strong>den</strong>ken Eltern nur an <strong>die</strong> Umstände <strong>die</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong><br />

macht, aber nicht daran, dass <strong>ein</strong> tierischer Fre<strong>und</strong> durchaus auch positive Wirkungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>haben</strong><br />

<strong>kann</strong>. Jedoch nicht nur <strong>auf</strong> <strong>Kinder</strong> sondern auch <strong>auf</strong> <strong>ältere</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>haben</strong> sie <strong>ein</strong>en positiven Einfluss.<br />

Außerdem wissen viele nicht, <strong>wie</strong> viel Arbeit <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> wirklich macht <strong>und</strong> <strong>wie</strong> teuer <strong><strong>die</strong>se</strong>s<br />

1


wirklich ist. Um Antworten <strong>auf</strong> gewisse Fragen <strong>und</strong> <strong>den</strong> Leuten auch <strong>ein</strong>en Denkanstoß zu geben, wird<br />

über das alles <strong>und</strong> natürlich noch viel mehr, <strong>auf</strong> <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Seiten berichtet.<br />

2


2. Kernfragen<br />

Um das Kernthema <strong><strong>die</strong>se</strong>r Arbeit im Auge zu behalten, wur<strong>den</strong> drei sogenannte Kernfragen erstellt. Diese<br />

wer<strong>den</strong> nach <strong>und</strong> nach beantwortet.<br />

Welche Arten von <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong>en gab es früher <strong>und</strong> gibt es heute?<br />

o Gibt es ges<strong>und</strong>heitliche Auswirkungen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong>r <strong>Beziehung</strong>en?<br />

Wie sieht <strong>die</strong> Kind-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> aus <strong>und</strong> besonders bei Kl<strong>ein</strong>- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulkindern <strong>so<strong>wie</strong></strong> Jugendlichen?<br />

o Kann <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> <strong>die</strong> Selbstkompetenz <strong>ein</strong>es Kindes stärken?<br />

Haben <strong>Tier</strong>e auch <strong>auf</strong> <strong>ältere</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong>en besonderen Einfluss?<br />

o Wie sieht es mit ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> mentalen Auswirkungen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es aus?<br />

Was ist das besondere an Meerschw<strong>ein</strong>chen, Kaninchen, Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>en in Bezug <strong>auf</strong> Haltung,<br />

Pflege, Kosten, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten?<br />

3


3. Die <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong><br />

Fast alle <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> wissen <strong>was</strong> gem<strong>ein</strong>t ist, wenn der Begriff „<strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong>“ fällt. Es ist<br />

<strong>die</strong> <strong>Beziehung</strong> zwischen <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> <strong>und</strong> <strong>ein</strong>er Person, <strong>die</strong> <strong>ein</strong>e starke emotionale Bindung zu<strong>ein</strong>ander<br />

spüren. Doch <strong>was</strong> bedeutet <strong><strong>die</strong>se</strong>r Begriff eigentlich wirklich?<br />

3.1. Definition<br />

Laut Aaron Katcher, <strong>ein</strong> Pionier für tiergestützte Pädagogik,<br />

<strong>haben</strong> <strong>Tier</strong>e nur dann positive Effekte <strong>auf</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>,<br />

wenn <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong>en emotionalen Bezug zu <strong>Tier</strong>en<br />

<strong>auf</strong>bauen können. Begegnet man <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong>, so besitzt<br />

<strong>die</strong>s <strong>Beziehung</strong>squalität. Diese <strong>wie</strong>derrum hat <strong>ein</strong>e positive<br />

Auswirkung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> menschliche Lebensqualität. Also<br />

nicht das <strong>Tier</strong> selbst, sondern <strong>die</strong> Begegnung mit <strong><strong>die</strong>se</strong>m<br />

<strong>und</strong> der daraus entstehende Dialog mit dem <strong>Tier</strong> ist<br />

hilfreich <strong>und</strong> spricht Emotionen <strong>so<strong>wie</strong></strong> vieles mehr an. Oft fällt es <strong>ein</strong>er Person leichter, sich <strong>ein</strong>em<br />

4


<strong>Tier</strong> anzuvertrauen als <strong>ein</strong>er Fre<strong>und</strong>in / <strong>ein</strong>em Fre<strong>und</strong> oder <strong>ein</strong>em Familienmitglied. Der Gr<strong>und</strong> ist,<br />

dass <strong>Tier</strong>e nicht kognitiv oder kulturell bewerten <strong>und</strong> k<strong>ein</strong>e Bedingungen an <strong>den</strong> Dialogpartner stellen.<br />

Sie <strong>haben</strong> k<strong>ein</strong>e Vorurteile <strong>und</strong> kommunizieren fortwährend ehrlich <strong>und</strong> situationsbezogen. Besonders<br />

<strong><strong>Mensch</strong>en</strong>, <strong>die</strong> Sch<strong>wie</strong>rigkeiten mit dem menschlichen Umfeld oder <strong>ein</strong> geringes Selbstwertgefühl<br />

<strong>haben</strong>, machen so <strong>die</strong> Erfahrung, angenommen zu wer<strong>den</strong>. Infolgedessen setzt <strong>die</strong> <strong>Mensch</strong>-<br />

<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> wichtige Gr<strong>und</strong>baust<strong>ein</strong>e für mögliche heilende aber besonders auch fördernde Prozesse.<br />

(vgl. BREUER S. 2008, 6f) 1<br />

3.2. Die <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> im Wandel<br />

<strong>Tier</strong>e waren früher für <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> überlebenswichtig. Sie wur<strong>den</strong> vorrangig als Nahrungslieferanten<br />

gehalten. Vor 10.000 Jahren wurde jedoch damit begonnen, <strong>Tier</strong>e zu domestizieren, also zu zähmen.<br />

Der erste Schritt war getan, um <strong>Tier</strong>e zu wertvollen Begleitern zu machen.<br />

1 vgl. http://www.grin.com/de/e-book/288788/<strong>die</strong>-beziehung-zwischen-mensch-<strong>und</strong>-tier-kommunikation<strong>und</strong>-wirkung-der-tiere,<br />

05.Oktober 2017<br />

5


3.2.1. Früher<br />

Früher hatten <strong>Tier</strong>e für <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong>e andere Bedeutung als heute. Im Altertum glaubte man,<br />

dass <strong>Tier</strong>e heilende Kräfte besitzen <strong>und</strong> in <strong>den</strong> altägyptischen Religionen waren <strong>Tier</strong>e dafür verantwortlich,<br />

<strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>die</strong> Welt der Götter nahe zu bringen. Einige <strong>Tier</strong>e galten jedoch sowohl früher<br />

als auch heute als unr<strong>ein</strong>, <strong>wie</strong> beispielsweise das Schw<strong>ein</strong> im Orient oder als heilig, <strong>wie</strong> <strong>die</strong> Kuh<br />

in In<strong>die</strong>n.<br />

Der Philosoph Rene Descartes behauptete im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert, dass <strong>Tier</strong>e k<strong>ein</strong>e Seele besitzen, sondern<br />

nur <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>. Sie wur<strong>den</strong> <strong>wie</strong> Maschinen behandelt, <strong>die</strong> k<strong>ein</strong>en Schmerz <strong>und</strong> k<strong>ein</strong> Leid empfin<strong>den</strong>.<br />

Infolge dessen wur<strong>den</strong> <strong>Tier</strong>e misshandelt <strong>und</strong> <strong>die</strong>nten dazu um naturwissenschaftliche Experimente<br />

durchführen zu können.<br />

Zwischen dem 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert gaben Kant <strong>und</strong> andere Philosophen <strong>ein</strong>ige Denkanstöße bezgl.<br />

der damals vertretenen Weltanschauung <strong>und</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> wurde schließlich überdacht. Es entstand <strong>ein</strong>e<br />

neue Bedeutung der <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong>. Diese war, dass der <strong>Mensch</strong> sich durch s<strong>ein</strong>e Vernunft<br />

schon immer von <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en unterschied. Aufgr<strong>und</strong> <strong>ein</strong>iger Schriften des Franzosen Jean-Jacques<br />

Rousseau wurde aber entdeckt, dass sich <strong>Tier</strong>e <strong>und</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> sehr wohl im Bereich der Sensibilität<br />

6


<strong>und</strong> des Fühlens ähneln. Somit kam es zu <strong>ein</strong>er menschlichen Verpflichtung dem <strong>Tier</strong> gegenüber.<br />

Weiters entstan<strong>den</strong> dadurch auch erste <strong>Tier</strong>schutzbewegungen.<br />

Im 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wur<strong>den</strong> <strong>Tier</strong>e hauptsächlich als Nahrungslieferanten, Lastenträger <strong>und</strong><br />

Arbeitsmittel gehalten, aber auch als Statussymbol. Aufgr<strong>und</strong> der immer stärke wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Industrialisierung,<br />

<strong>was</strong> auch <strong>ein</strong> erhöhter Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft bedeutete, kam es zu<br />

<strong>ein</strong>em Rückschlag für <strong>die</strong> <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong>. Die <strong>Tier</strong>haltung wurde zunehmend zu <strong>ein</strong>er <strong>Tier</strong>produktion.<br />

Das <strong>Tier</strong> war lediglich nur mehr <strong>ein</strong>e Sache.<br />

Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde das <strong>Tier</strong> nicht mehr nur als Nahrungslieferant gesehen, sondern<br />

auch als Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Partner. Das war das Ergebnis vieler Naturwissenschaftler, Philosophen <strong>und</strong> sozialen<br />

Gruppen, <strong>die</strong> sich dafür <strong>ein</strong>setzten, <strong>Tier</strong>e nicht mehr nur als Sache anzusehen. (vgl. BREUER S.<br />

2008, 8ff)<br />

7


3.2.2. Heute<br />

Heute wer<strong>den</strong> in vielen Haushalten <strong>Tier</strong>e gehalten. Ebenso wer<strong>den</strong> in der heutigen Zeit, um aussterbende<br />

<strong>Tier</strong>e zu retten, Naturschutzgebiete geschaffen. Viele <strong>Tier</strong>e wer<strong>den</strong> auch im menschlichen Arbeitsumfeld<br />

als Helfer <strong>ein</strong>gesetzt <strong>wie</strong> beispielsweise in der Psychotherapie, bei der Polizei <strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />

Bauernhöfen. Weiters bekommen <strong>die</strong> <strong>Tier</strong>e Namen <strong>und</strong> wer<strong>den</strong> als Teil der Familie in das Familienleben<br />

integriert. Viele <strong>Tier</strong>besitzerinnen <strong>und</strong> <strong>Tier</strong>besitzer nehmen auch hohe Kosten in Anspruch,<br />

wenn s<strong>ein</strong> geliebtes <strong>Haustier</strong> krank ist. Egal ob regelmäßige tierärztliche Voruntersuchungen oder<br />

ernst zu behandelnde Krankheiten <strong>wie</strong> zum Beispiel Epilepsie. Eine Mehrzahl der Besitzer nimmt in<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong>r Hinsicht k<strong>ein</strong>e Rücksicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Höhe der Kosten <strong>und</strong> auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> das zu behandelnde<br />

<strong>Tier</strong> beansprucht. Ebenfalls ist es heute b<strong>ein</strong>ahe schon selbstverständlich s<strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong>auf</strong> der<br />

Couch oder sogar im Bett schlafen zu lassen. Das <strong>ein</strong>zige <strong>was</strong> sich in der derzeitigen Gesellschaft zurück<br />

entwickelt, ist <strong>die</strong> Haltung von diversen Vögeln, da Viele <strong>den</strong> Käfig mit <strong>ein</strong>em Gefängnis assoziieren<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong>s mit ihrem Gewissen nicht ver<strong>ein</strong>baren können.<br />

Allgem<strong>ein</strong> betrachtet wer<strong>den</strong> also <strong>Tier</strong>e viel menschenähnlicher behandelt als vor <strong>ein</strong> paar tausend<br />

Jahren. (vgl. BREUER S. 2008, 11f ; HUCKLENBROICH C. 2014, 7ff)<br />

8


3.3. Wirkung der <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>Tier</strong>e fördern <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Denkt man <strong>ein</strong> paar Minuten darüber nach, ersch<strong>ein</strong>t <strong><strong>die</strong>se</strong> Aussage als<br />

wünschenswert. Es wäre doch <strong>ein</strong> großer Vorteil, gesünder zu s<strong>ein</strong> nur <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des Haltens <strong>ein</strong>es<br />

<strong>Tier</strong>es. Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> <strong>ein</strong>ige Aspekte in Bezug <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung durch <strong>Tier</strong>e beschrieben.<br />

3.3.1. Ein <strong>Haustier</strong> gegen Übergewicht<br />

Übergewicht oder in weiterer Folge Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, sind in der heutigen Zeit<br />

zu <strong>ein</strong>em gravieren<strong>den</strong> Problem gewor<strong>den</strong>. Nahezu <strong>ein</strong> Drittel aller <strong>Kinder</strong> ist übergewichtig, wenn<br />

nicht sogar fettleibig. Dies zieht natürlich auch ges<strong>und</strong>heitlich Risiken mit sich <strong>wie</strong> beispielsweise<br />

Diabetes oder Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-Erkrankungen. Abhilfe <strong>kann</strong> hier <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong>, in <strong>den</strong> meisten Fällen<br />

<strong>ein</strong> H<strong>und</strong>, schaffen. Laut <strong>ein</strong>er amerikanischen Stu<strong>die</strong> ist be<strong>wie</strong>sen, dass H<strong>und</strong>ebesitzer weniger oft<br />

fettleibig sind (17%) als Nichth<strong>und</strong>ebesitzer (22%). Dieses Ergebnis lässt sich auch <strong>auf</strong> <strong>Kinder</strong> umlegen.<br />

Ärzte empfehlen täglich <strong>ein</strong>e St<strong>und</strong>e zu gehen, egal ob Kind oder Erwachsener. Besitzt man <strong>ein</strong>en<br />

H<strong>und</strong> gehen viele automatisch je<strong>den</strong> Tag <strong>ein</strong>e „Gassi-Geh-R<strong>und</strong>e“ mit s<strong>ein</strong>em Vierb<strong>ein</strong>er <strong>und</strong><br />

9


ewegen sich dadurch automatisch mehr. Dies lässt sich auch anhand folgender Grafik (siehe Abbildung<br />

1 2 ) gut veranschaulichen.<br />

Abbildung 1 Grafik Spaziergänge/Woche<br />

2 Quelle: Ciccotti, S. , Gueguen, N. (2011):): H<strong>und</strong>epsychologie 1. Auflage. Heidelberg: Spektrum Akademischer<br />

Verlag Heidelberg (S.83)<br />

10


Eine 100%ige Sicherheit gibt es selbstverständlich nicht, dass man trotz H<strong>und</strong> nicht doch dick wird.<br />

Die vorliegen<strong>den</strong> Stu<strong>die</strong>n sind jedoch <strong>ein</strong> Beweis dafür, dass der Besitz <strong>ein</strong>es Vierb<strong>ein</strong>ers vorbeugende<br />

Wirkung gegen Fettleibigkeit bei Erwachsenen <strong>so<strong>wie</strong></strong> bei <strong>Kinder</strong>n zufolge hat.<br />

Dies gilt auch für andere <strong>Tier</strong>e. Natürlich nicht in <strong><strong>die</strong>se</strong>m Ausmaß <strong>wie</strong> bei H<strong>und</strong>en, aber besitzt man<br />

zum Beispiel <strong>ein</strong>en Hasen, dessen Stall draußen steht, muss je<strong>den</strong> Tag hinausgegangen wer<strong>den</strong> um<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong>n zu füttern. Zusätzlich gehört er auch <strong>ein</strong>mal pro Woche gemistet. Gleiches gilt natürlich auch<br />

für Meerschw<strong>ein</strong>chen. Besonders <strong>Kinder</strong> spielen dann auch noch oft mit ihren vierb<strong>ein</strong>igen Lieblingen<br />

<strong>und</strong> schon sind das <strong>wie</strong>der <strong>ein</strong> paar Minuten mehr Bewegung. (vgl. CICCOTTI S, GUEGUEN N.<br />

2011, 82ff)<br />

3.3.2. Ältere <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Tier</strong>e – <strong>ein</strong>e gute Idee?<br />

Zu <strong><strong>die</strong>se</strong>r Frage gibt es viele Stu<strong>die</strong>n. Die Ergebnisse waren bei <strong>den</strong> meisten ziemlich ähnlich. <strong>Personen</strong><br />

<strong>die</strong> in Altersheimen leben <strong>und</strong> nieman<strong>den</strong> mehr <strong>haben</strong>, tut all<strong>ein</strong> <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es<br />

schon gut. Sie wer<strong>den</strong> dadurch offener <strong>und</strong> beteiligen sich eher an <strong>ein</strong>em Gespräch. Angst <strong>und</strong> Furcht<br />

wer<strong>den</strong> weniger <strong>und</strong> ängstliche <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> sind weniger bedrückt. Weiters beanspruchen <strong>ältere</strong> Men-<br />

11


schen mit <strong>Haustier</strong> weniger <strong>den</strong> Sanitäts<strong>die</strong>nst als <strong>die</strong> restliche Bevölkerung, obwohl doch gerade <strong>ältere</strong><br />

<strong>Personen</strong> häufiger krank <strong>und</strong> anfälliger sind. In weiterer Folge verbringen <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> nicht<br />

so viele Nächte im Krankenhaus, <strong>was</strong> auch zu <strong>ein</strong>er Kostenminderung führt. Auch <strong>die</strong> Mobilität von<br />

H<strong>und</strong>e- oder Katzenbesitzern wird gefördert. Senioren machen trotz ihres Alters doch noch oft Spaziergänge<br />

oder bringen der Katze das Futter nach draußen. Für viele <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> ist <strong>ein</strong> Vierb<strong>ein</strong>er<br />

auch <strong>ein</strong> guter Ersatz. Wenn der Partner stirbt <strong>und</strong> k<strong>ein</strong>e <strong>Kinder</strong> im Haus sind, ist Einsamkeit <strong>die</strong> Folge.<br />

Hier <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> W<strong>und</strong>er wirken. Es ist sozusagen auch <strong>ein</strong> Hilfsmittel gegen <strong>die</strong> Einsamkeit.<br />

Bei <strong>ein</strong>er weiteren Stu<strong>die</strong> wurde jedoch auch be<strong>wie</strong>sen,<br />

dass <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>ältere</strong>r <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> durch <strong>ein</strong>en H<strong>und</strong><br />

erhalten bleibt, aber sich nicht verbessert. Trotzdem <strong>kann</strong><br />

ich <strong>die</strong> oben gestellte Frage gezielt mit „ja“ beantworten.<br />

Es ist <strong>ein</strong>e gute Idee <strong>ein</strong>em <strong>ältere</strong>n <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> zu<br />

schenken. Sie sind zuverlässige Gesellschafter <strong>und</strong> wirken<br />

positiv <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>so<strong>wie</strong></strong> fördern <strong>die</strong> geistige Ver-<br />

12


fassung der Besitzer. Auf <strong><strong>die</strong>se</strong>s Thema wird jedoch in <strong>ein</strong>em späteren Kapitel noch näher dar<strong>auf</strong><br />

<strong>ein</strong>gegangen (vgl. CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 84ff)<br />

3.3.3. Der Einfluss von <strong>Haustier</strong>en <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand der Frau<br />

Stärker differenzierte Stu<strong>die</strong>n bestätigen, dass vor allem Frauen <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> gut tut. Dieser Test<br />

wurde mithilfe <strong>ein</strong>es Fragebogens in China mit 3000 Frauen durchgeführt. Je <strong>ein</strong>e Hälfte mit, <strong>die</strong> andere<br />

Hälfte ohne <strong>Haustier</strong>. Der Fragebogen enthielt Fragen zur Ges<strong>und</strong>heit <strong>wie</strong> beispielsweise zu<br />

Schlaf, Krankschreibungen, Arztbesuche usw. Das Ergebnis war beachtlich: Frauen mit <strong>ein</strong>em tierischen<br />

Begleiter an ihrer Seite hatten <strong>ein</strong>en besseren Schlaf, weniger Arztbesuche, waren weniger Tage<br />

krankgeschrieben <strong>und</strong> befan<strong>den</strong> sich in <strong>ein</strong>er besseren ges<strong>und</strong>heitlichen Verfassung. Natürlich<br />

<strong>kann</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong>s Ergebnis auch so interpretiert wer<strong>den</strong>, dass sich Frauen, <strong>die</strong> sich ges<strong>und</strong>heitlich wohler<br />

fühlen, eher <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> zulegen. Bevor jedoch <strong>ein</strong>deutig das Gegenteil <strong><strong>die</strong>se</strong>r Stu<strong>die</strong> be<strong>wie</strong>sen wird,<br />

gibt es <strong>ein</strong>en deutlichen Zusammenhang zwischen dem Ges<strong>und</strong>heitszustand von Frauen <strong>und</strong> dem Besitz<br />

<strong>ein</strong>es <strong>Haustier</strong>es. (vgl. CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 88f)<br />

13


3.3.4. Be<strong>ein</strong>druckende tierische Fähigkeiten<br />

Vor allem H<strong>und</strong>e sind richtige Spezialisten <strong>was</strong> das Warnen vor gewissen Krankheiten betrifft. Einige<br />

können ihren Besitzer <strong>und</strong> dessen Umgebung vor <strong>ein</strong>em nahen<strong>den</strong> epileptischen Anfall warnen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wer<strong>den</strong> bestimmte H<strong>und</strong>e gezielt dazu ausgebildet, <strong>den</strong>n es gibt wenige, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s ohne<br />

jegliche Übung erschnüffeln können. Steht <strong>ein</strong> Anfall bevor, reagiert der H<strong>und</strong> angemessen, indem er<br />

zum Beispiel bellt.<br />

Auch für Diabetiker können H<strong>und</strong>e <strong>ein</strong> entschei<strong>den</strong>der Vorteil s<strong>ein</strong>. Kommt der Blutzuckerspiegel<br />

ins Schwanken <strong>und</strong> führt zu <strong>ein</strong>er Unterzuckerung <strong>kann</strong> es bis zur Bewusstlosigkeit kommen. H<strong>und</strong>e<br />

sind in der Lage, ihre Herrchen <strong>und</strong> Frauchen bereits vor <strong>ein</strong>er Unterzuckerung zu warnen, bevor <strong><strong>die</strong>se</strong><br />

<strong>die</strong> ersten Anzeichen überhaupt merken. Wie unsere Vierb<strong>ein</strong>er das machen ist noch nicht genau<br />

erforscht, jedoch wird davon ausgegangen, dass H<strong>und</strong>e <strong>die</strong> biochemische Veränderung im Schweiß<br />

vor <strong>ein</strong>er Unterzuckerung wahrnehmen können. Auch hier wer<strong>den</strong> <strong>wie</strong>der bestimmte H<strong>und</strong>e dazu<br />

ausgebildet, wobei <strong>ein</strong>ige auch von sich aus in der Lage sind, <strong>die</strong> Anzeichen zu erkennen.<br />

Der Geruchssinn von H<strong>und</strong>en ist bis zu 10.000 bis 100.000-fach stärker als bei uns <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>. So<br />

kommt es, dass sie sogar Krebs „erschnüffeln“ können. Tumore bil<strong>den</strong> Geruchsstoffe, <strong>die</strong> in der At-<br />

14


mung <strong>und</strong> im Schweiß <strong>wie</strong>dergef<strong>und</strong>en wer<strong>den</strong>. Mithilfe <strong>ein</strong>er Spezialausbildung können auch hier<br />

H<strong>und</strong>e <strong>wie</strong>der gezielt <strong>ein</strong>gesetzt wer<strong>den</strong>, um ihren Besitzer etwaige Krebserkrankungen anzuzeigen.<br />

(vgl. CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 93ff)<br />

3.3.5 Spricht <strong>ein</strong> Baby gegen <strong>ein</strong>e Katze?<br />

Viele wer<strong>den</strong>de Eltern hören oft, dass sie sich lieber k<strong>ein</strong>e Katze ins Haus holen <strong>sollten</strong>, wenn sie <strong>ein</strong><br />

Baby erwarten, um das Allergierisiko möglichst gering zu halten. Tatsächlich beweist aber <strong>ein</strong>e Stu<strong>die</strong>,<br />

dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wer von kl<strong>ein</strong> <strong>auf</strong> in <strong>ein</strong>er relativ keimfreien Umgebung<br />

lebt, hat <strong>ein</strong> größeres Risiko später <strong>ein</strong>e Allergie zu bekommen. Lebt man jedoch mit <strong>Haustier</strong>en zusammen,<br />

so übertragen <strong><strong>die</strong>se</strong> Bakterien, welche das Immunsystem von <strong>Kinder</strong>n aber auch von Erwachsenen<br />

stärken. (vgl. CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 100f)<br />

15


4. <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Haustier</strong>e<br />

Viele <strong>Kinder</strong> möchten gerne <strong>ein</strong>es oder sogar mehrere <strong>Haustier</strong>e <strong>haben</strong>. <strong>Kinder</strong> sehen das <strong>Haustier</strong><br />

nicht als Belastung oder als Stressfaktor. Vielmehr ist es für sie <strong>ein</strong> Fre<strong>und</strong>, der da ist wenn man ihn<br />

braucht, <strong>ein</strong> Fre<strong>und</strong> der es tröstet wenn es traurig ist oder <strong>ein</strong> Fre<strong>und</strong> der mit ihm s<strong>ein</strong>e Freude teilt.<br />

Vielen <strong>Kinder</strong>n fällt auch leichter s<strong>ein</strong>em kuscheligen Fre<strong>und</strong> et<strong>was</strong> anzuvertrauen, als Fre<strong>und</strong>en oder<br />

<strong>den</strong> Eltern. Genau <strong><strong>die</strong>se</strong> Faktoren wer<strong>den</strong> jedoch von Eltern oftmals übersehen. Im Folgen<strong>den</strong> wird<br />

nun evaluiert, <strong>wie</strong> wichtig <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> für Ihre <strong>Kinder</strong> s<strong>ein</strong> <strong>kann</strong>.<br />

4.1. Die Kind-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong><br />

<strong>Tier</strong>e <strong>haben</strong> bereits <strong>auf</strong> Babys <strong>ein</strong>en Einfluss. Es fasziniert<br />

viele kl<strong>ein</strong>e <strong>Kinder</strong>, <strong>wie</strong> sich <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> bewegt <strong>und</strong> beobachten<br />

es gerne. Ebenso mögen es viele, wenn Mama oder Papa<br />

<strong>Tier</strong>geschichten vorlesen oder wenn sie gem<strong>ein</strong>sam <strong>Tier</strong>bilder<br />

anschauen. In Folge wollen <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Tier</strong>e angreifen<br />

<strong>und</strong> auch in der Realität erleben. Das <strong>Tier</strong> wird für<br />

16


das Kind zur „Vertrauensperson“ welches ganz <strong>ein</strong>fach da ist. Demnach ist es nicht überraschend,<br />

dass, laut <strong>ein</strong>er soziologischen Untersuchung, bei der acht- bis zehnjährige <strong>Kinder</strong> befragt wur<strong>den</strong><br />

<strong>was</strong> ihr größter Wunsch sei, mehr als <strong>ein</strong> Viertel <strong>ein</strong> eigenes <strong>Haustier</strong> angaben. Vor allem bauen <strong>Kinder</strong><br />

sehr leicht <strong>ein</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> <strong>auf</strong> <strong>und</strong> viele <strong>Tier</strong>e sind gegenüber <strong>Kinder</strong>n auch sehr<br />

zutraulich. Sie re<strong>den</strong> mit dem vierb<strong>ein</strong>igen Liebling <strong>und</strong> genießen es zu streicheln. Dadurch können<br />

gewisse Risikofaktoren der kindlichen <strong>Entwicklung</strong>, <strong>wie</strong> beispielsweise Konflikte, Einsamkeit <strong>und</strong><br />

Vernachlässigung durch <strong>die</strong> Eltern, vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Natürlich sollte <strong>die</strong> Anschaffung <strong>ein</strong>es <strong>Haustier</strong>es gut überlegt s<strong>ein</strong>. Es darf selbstverständlich nicht<br />

nur aus r<strong>ein</strong> pädagogischen Grün<strong>den</strong> gek<strong>auf</strong>t wer<strong>den</strong>. Will <strong>ein</strong> Kind k<strong>ein</strong> <strong>Tier</strong>, so ist es auch sinnvoll<br />

K<strong>ein</strong>es in <strong>die</strong> Familie zu holen. Weiters sollte auch klar s<strong>ein</strong>, je jünger das Kind ist, umso mehr Verantwortung<br />

<strong>haben</strong> <strong>die</strong> Eltern gegenüber dem Vierb<strong>ein</strong>er. Sie <strong>sollten</strong> ebenso das <strong>Tier</strong> als Familienmitglied<br />

sehen, <strong>den</strong>n nur so <strong>kann</strong> auch das Kind <strong>ein</strong>e positive <strong>Beziehung</strong> zu ihm <strong>auf</strong>bauen.<br />

Natürlich muss auch das Alter des Kindes beachtet wer<strong>den</strong>. Kl<strong>ein</strong>kinder <strong>haben</strong> andere Erwartungen<br />

an <strong>Tier</strong>e als Jugendliche. Je nach Alter, erfüllt <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> unbewusst <strong>die</strong> jeweiligen Anforderungen.<br />

Das Alter betreffend wird hier grob in drei Stufen unterschie<strong>den</strong>: <strong>die</strong> Kl<strong>ein</strong>kinder, <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>schul-<br />

17


kinder <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jugendlichen. Diese drei Gruppen wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> näher beschrieben. (vgl.<br />

BREUER S. 2008, 22ff)<br />

4.1.1. Kl<strong>ein</strong>kinder<br />

Bereits Babys können unterschei<strong>den</strong>, ob es sich bei <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> um et<strong>was</strong> „lebendiges“ oder „totes“<br />

handelt. So wird beispielsweise <strong>ein</strong> Stoffkaninchen nur zeitweise beachtet, währenddessen <strong>ein</strong> echtes<br />

Kaninchen Kl<strong>ein</strong>kinder viel mehr begeistert. Sie können zwar noch k<strong>ein</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu dem <strong>Tier</strong><br />

<strong>auf</strong>bauen, jedoch beobachten sie es neugierig <strong>wie</strong> es frisst <strong>und</strong> hoppelt. Wie es sich putzt <strong>und</strong> <strong>wie</strong> es<br />

sich mit s<strong>ein</strong>en Artgenossen verhält. Weiters wurde in <strong>ein</strong>er Stu<strong>die</strong> herausgef<strong>und</strong>en, dass sich <strong>Kinder</strong><br />

ab <strong>ein</strong>em Jahr eher von der Mutter entfernen, wenn gegenüber <strong>ein</strong> Kaninchen, Kätzchen oder anderes<br />

<strong>Tier</strong> sitzt. Wird das <strong>Tier</strong> durch <strong>ein</strong>e Person ersetzt, lächelt das Kind das Gegenüber an, bleibt aber bei<br />

s<strong>ein</strong>er Mutter.<br />

Ab <strong>ein</strong>em Alter von vier Jahren <strong>kann</strong> nun <strong>ein</strong>e <strong>Beziehung</strong> zu <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. <strong>Kinder</strong><br />

fangen an, mit dem <strong>Tier</strong> zu spielen, es zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit ihm zu experimentieren. Dabei fehlt dem<br />

18


Kind jedoch das nötige Mitgefühl, um zu merken, dass es dem <strong>Tier</strong> auch Schmerzen zufügen <strong>kann</strong>.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihren <strong>Kinder</strong>n zeigen, <strong>was</strong> dem <strong>Tier</strong> guttut <strong>und</strong> <strong>was</strong> nicht.<br />

Ebenso bedeutet <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> für das Kind auch Sicherheit <strong>und</strong> Geborgenheit. Das <strong>kann</strong> bereits mithilfe<br />

<strong>ein</strong>es Stofftieres erreicht wer<strong>den</strong>. Es hilft ihnen beispielsweise, wenn sie ihre Eltern kurzzeitig verlassen.<br />

Ebenso lernt das Kind im Kl<strong>ein</strong>kindalter, dass es gewisse Verbote <strong>so<strong>wie</strong></strong> Tabus gibt. Dadurch<br />

wer<strong>den</strong> auch Aggressionen gegenüber <strong>den</strong> Eltern <strong>und</strong> Schuldgefühle gegenüber sich selbst entwickelt.<br />

Ein <strong>Haustier</strong> <strong>kann</strong> hier helfen zu lernen, <strong><strong>die</strong>se</strong> Gefühle zu kontrollieren <strong>und</strong> zu balancieren.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> dem Kl<strong>ein</strong>kind Sicherheit <strong>und</strong> Geborgenheit gibt,<br />

es hilft Gefühle zu kontrollieren <strong>und</strong> zu balancieren <strong>und</strong> Krisen zu bewältigen. Es regt aber auch zu<br />

motorischer Bewegung an, unterstützt <strong>die</strong> sprachliche <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> hilft Selbstvertrauen <strong>auf</strong>zubauen.<br />

(vgl. BREUER S. 2008, 25ff; KROWATSCHEK D. 2007, 37f)<br />

19


4.1.2. Gr<strong>und</strong>schulkinder<br />

Ab <strong>ein</strong>em Alter von sieben Jahren entwickelt das Kind Mitgefühl. Das sachliche Interesse an dem<br />

<strong>Tier</strong> nimmt zu. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen nun <strong>die</strong> Eigenschaften, das Verhalten <strong>und</strong> <strong>die</strong> speziellen Eigenarten<br />

verschie<strong>den</strong>er <strong>Tier</strong>arten. In <strong><strong>die</strong>se</strong>m Alter <strong>haben</strong> <strong>Kinder</strong> auch <strong>ein</strong>ige Veränderungen zu<br />

meistern, <strong>wie</strong> beispielsweise sich in <strong>ein</strong>er Klasse zurechtzufin<strong>den</strong>, Prüfungen <strong>und</strong> Versagensängste<br />

aber auch Leistungserwartungen durch Lehrer oder Eltern, <strong>was</strong> zu diversen Krisen führen <strong>kann</strong>. Hier<br />

<strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> helfen, zu beruhigen, auszugleichen <strong>und</strong> stabilisieren. Es <strong>kann</strong> sogar das traurigste<br />

Kind <strong>auf</strong>muntern <strong>und</strong> es zum Herumtollen <strong>und</strong> Lachen animieren. <strong>Tier</strong>e können das deshalb so gut,<br />

weil sie für das Kind zärtlich <strong>und</strong> liebesbedürftig bleiben, auch wenn <strong>die</strong> Eltern <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> schlechter<br />

Schulnoten enttäuscht sind. Leidet das Kind zusätzlich unter <strong>den</strong> Erwartungen der Erwachsenen, deren<br />

Ansprüche, Verboten <strong>und</strong> Geboten <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong>n Druck entlasten, indem es von dem<br />

Kind kl<strong>ein</strong>e Dressur<strong>auf</strong>gaben gestellt bekommt. Dadurch erlebt das Kind, dass es durchaus „Herr<br />

der Lage“ s<strong>ein</strong> <strong>kann</strong>. Ebenso verhilft ihm das <strong>Tier</strong> dadurch auch mit s<strong>ein</strong>en Ängsten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Frustrationen<br />

umzugehen. Die Folge ist <strong>ein</strong> freier Kopf für schulische Ansprüche, <strong>die</strong> Leistungen wer<strong>den</strong><br />

besser <strong>und</strong> das Selbstwertgefühl wird gesteigert.<br />

20


Auch hier lässt sich <strong>wie</strong>der zusammenfassen, dass das <strong>Tier</strong> <strong>den</strong> Gr<strong>und</strong>schulkindern hilft, diverse<br />

Anforderungen zu meistern. Weiters <strong>kann</strong> es <strong>den</strong> Druck entlasten, verhält sich als geduldiger <strong>und</strong><br />

zuverlässiger Zuhörer <strong>und</strong> hilft mit Angst, Frust <strong>so<strong>wie</strong></strong> Sorgen umzugehen. Zusätzlich wird das Bewussts<strong>ein</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Verantwortung für <strong>ein</strong> Lebewesen gefördert. Dies alles ist Baust<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>er stabilen<br />

<strong>Entwicklung</strong> der kindlichen Psyche. (vgl. BREUER S. 2008, 27f)<br />

21


4.1.3. Jugendliche<br />

Mit etwa elf Jahren wird <strong>die</strong> Vorstellung vom <strong>Tier</strong> von dem naturwissenschaftlichen Verständnis<br />

bestimmt, so <strong>wie</strong> es bei <strong>den</strong> Erwachsenen ist. In <strong><strong>die</strong>se</strong>r Phase beginnen <strong>die</strong> Vorpubertät <strong>und</strong> später<br />

<strong>die</strong> Pubertät. Die <strong>Kinder</strong> fangen an, sich von der Familie zu lösen <strong>und</strong> der Kontakt zu Gleichaltrigen<br />

wird zunehmend wichtiger. Dass <strong>kann</strong> in Folge zu <strong>ein</strong>er starken Status- <strong>und</strong> Rollenunsicherheit führen.<br />

Der Jugendliche fühlt sich <strong>ein</strong>erseits erwachsen, andererseits fühlt er sich hilflos <strong>und</strong> doch noch<br />

abhängig. Oft <strong>haben</strong> Jugendliche auch das Gefühl nicht genügend geliebt <strong>und</strong> verstan<strong>den</strong> zu wer<strong>den</strong>,<br />

sie zweifeln an sich selbst <strong>und</strong> ihren Eltern. Sie suchen Zuflucht <strong>und</strong> möchten getröstet wer<strong>den</strong>, jedoch<br />

nicht bei oder von <strong>den</strong> Eltern. In <strong><strong>die</strong>se</strong>r Zeit der I<strong>den</strong>titätssuche spielt nun <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> <strong>wie</strong>der <strong>ein</strong>e<br />

große Rolle. Sie verbringen Zeit mit ihm <strong>und</strong> vertrauen dem vierb<strong>ein</strong>igen Liebling <strong>ein</strong>iges an.<br />

Allgem<strong>ein</strong> wird das <strong>Tier</strong> in <strong><strong>die</strong>se</strong>r Phase als Tröstung <strong>und</strong> Zufluchtsort empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ersch<strong>ein</strong>t als<br />

<strong>ein</strong>ziger echter Fre<strong>und</strong>. Sehr wichtig ist jedoch, dass <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> dem Jugendlichen <strong>ein</strong>e sinnvolle<br />

Aufgabe <strong>und</strong> <strong>ein</strong>en Halt gegenüber der Erwachsenenwelt gibt. (vgl. BREUER S. 2008, 28f)<br />

22


4.2. Wirkung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Selbstkompetenz des Kindes<br />

Oft wird <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> als Störfaktor angesehen, wenn sich <strong>ein</strong> Baby ankündigt. Doch genau betrachtet,<br />

ist <strong><strong>die</strong>se</strong>r Schluss nicht richtig. <strong>Haustier</strong>e <strong>haben</strong> durchaus <strong>ein</strong>e sehr positive Wirkung <strong>auf</strong> <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> deren <strong>Entwicklung</strong>. Verschie<strong>den</strong>e Stu<strong>die</strong>n beweisen, dass <strong>Kinder</strong>, <strong>die</strong> mit <strong>ein</strong>em <strong>Haustier</strong> <strong>auf</strong>wachsen,<br />

später als Erwachsener weniger Sch<strong>wie</strong>rigkeiten damit <strong>haben</strong> zwischenmenschliche <strong>Beziehung</strong>en<br />

<strong>auf</strong>zubauen. Natürlich ist <strong>ein</strong> gewisses Interesse an dem <strong>Tier</strong> notwendig, um <strong><strong>die</strong>se</strong>n positiven<br />

Effekt zu erzielen. All<strong>ein</strong> der Besitz <strong>ein</strong>es Vierb<strong>ein</strong>ers <strong>kann</strong> nichts be<strong>ein</strong>flussen.<br />

Hierzu wurde 1996 auch <strong>ein</strong>e Stu<strong>die</strong> von Professor Poresky von der Universität in Kansas durchgeführt.<br />

Er fand 88 Familien <strong>die</strong> daran teilnahmen. Eine Hälfte mit, <strong>die</strong> andere ohne <strong>Haustier</strong>. Anhand<br />

verschie<strong>den</strong>er Fragebögen <strong>und</strong> Befragungen der Eltern aber auch der <strong>Kinder</strong> kam er zu <strong>ein</strong>em überraschen<strong>den</strong><br />

Ergebnis: Es zeigte sich ten<strong>den</strong>ziell, dass <strong>Kinder</strong> mit <strong>ein</strong>em <strong>Haustier</strong> <strong>ein</strong>en um <strong>ein</strong>ige<br />

Punkte höheren Intelligenzquotienten <strong>auf</strong><strong>wie</strong>sen. Weiters fan<strong>den</strong> Eltern, deren Kind <strong>ein</strong>en Vierb<strong>ein</strong>er<br />

besaß, ihre Sprösslinge empathischer als jene Eltern, deren Kind k<strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> gehörte. Somit<br />

beweist <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> in der Tat, dass <strong>Kinder</strong>, <strong>die</strong> <strong>ein</strong>e starke Verbindung zu ihrem <strong>Tier</strong> besitzen, ebenso<br />

empathischer gegenüber anderen <strong>Kinder</strong>n sind.<br />

23


Weiters wurde auch be<strong>wie</strong>sen, dass beispielsweise <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> Probleme <strong>und</strong> Störungen in der <strong>Beziehung</strong><br />

zwischen dem Kind <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>en Eltern in hohem Maße ausgleichen <strong>kann</strong>. Treten in der Erziehung<br />

der Eltern Defizite <strong>auf</strong>, so <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> <strong>die</strong> Erziehung ergänzen. Schnell lernen <strong>Kinder</strong>, dass<br />

sie von <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> enttäuscht wer<strong>den</strong> können, von H<strong>und</strong>en jedoch nie. Ihre vierb<strong>ein</strong>igen Fre<strong>und</strong>e<br />

weisen viele Eigenschaften <strong>auf</strong>, <strong>die</strong> sich <strong>Kinder</strong> oft von ihren Eltern erwarten, <strong>die</strong> jedoch nicht immer<br />

zutreffen. Aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Aspekte <strong>wie</strong> beispielsweise Trennung vom Partner, Arbeitslosigkeit<br />

oder Krankheit sind manche Eltern für <strong>die</strong> Sorgen ihrer <strong>Kinder</strong> nicht zugänglich. Ein<br />

<strong>Tier</strong> hingegen ist immer da <strong>und</strong> <strong>ein</strong> guter Zuhörer. Ihm <strong>kann</strong> alles erzählt wer<strong>den</strong>, ihm wird das Kind<br />

vertrauen <strong>und</strong> es wird sich getröstet fühlen. Auch bei Konflikten, Ärger oder Streit mit <strong>den</strong> Eltern<br />

geraten <strong>Kinder</strong> unter <strong>ein</strong>e starke psychische Belastung. Hier <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> Abhilfe schaffen, indem<br />

es als Ansprechpartner <strong>die</strong>nt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich sagen, dass <strong>Haustier</strong>e Stabilisatoren des kindlichen Erlebens <strong>und</strong> Verhaltens<br />

sind. Sie teilen jede Art von Gefühl, sei es Freude oder Traurigkeit. <strong>Kinder</strong> lernen im Umgang mit<br />

<strong>Tier</strong>en, dass viele Dinge ohne ständige Erklärungen <strong>und</strong> ohne Zwang funktionieren, dafür aber mit<br />

hoher Motivation. Ebenso brauchen <strong>Kinder</strong> viel Zuneigung um ihre eigene Persönlichkeit zu entwi-<br />

24


ckeln. Ein vierb<strong>ein</strong>iger Fre<strong>und</strong> <strong>kann</strong> ihm dabei <strong>ein</strong>e große Hilfe s<strong>ein</strong>, um s<strong>ein</strong>e Persönlichkeit auszubil<strong>den</strong>.<br />

Es hat also sehr viele Vorteile, wenn <strong>ein</strong> Kind <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> besitzt. Natürlich besteht auch <strong>ein</strong> gewisses<br />

Risiko (<strong>ein</strong> H<strong>und</strong> beispielsweise ist <strong>und</strong> bleibt <strong>ein</strong> Raubtier), jedoch bestätigt <strong>die</strong> Forschung, dass<br />

sich <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> des Kindes positiv auswirkt. Auch bezüglich s<strong>ein</strong>er sozialen,<br />

persönlichen <strong>und</strong> kognitiven Fähigkeiten <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> positiver Effekt festgestellt wer<strong>den</strong>, wenn es gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit <strong>ein</strong>em <strong>Haustier</strong> <strong>auf</strong>wächst. Dies sollte man sich durch <strong>den</strong> Kopf gehen lassen, bevor<br />

man beschließt, <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> wegen <strong>ein</strong>es Babys abzugeben. (vgl. KROWATSCHEK D. 2007, 41ff; vgl.<br />

CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 115ff)<br />

25


4.3. Welches <strong>Tier</strong> für m<strong>ein</strong> Kind?<br />

Sind <strong>die</strong> Eltern erst <strong>ein</strong>mal von der Idee, <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> anzuschaffen überzeugt, stellt sich oft <strong>die</strong> Frage,<br />

welches <strong>Tier</strong> <strong>den</strong>n am besten geeignet wäre für ihre Sprösslinge. Eines der beliebtesten <strong>Haustier</strong>e<br />

sind <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> oder <strong>ein</strong>e Katze. Aber auch kl<strong>ein</strong>ere <strong>Tier</strong>e wir Kaninchen oder Meerschw<strong>ein</strong>chen<br />

bringen so manche Vorteile mit sich mit. Im Folgen<strong>den</strong> wird speziell <strong>auf</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> vier <strong>Tier</strong>arten <strong>ein</strong>gegangen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Auswirkung <strong>auf</strong> das Kind et<strong>was</strong> genauer erläutert.<br />

Der H<strong>und</strong><br />

H<strong>und</strong>e sind durchaus <strong>die</strong> beliebtesten <strong>Haustier</strong>e der<br />

<strong><strong>Mensch</strong>en</strong>. Aufgr<strong>und</strong> s<strong>ein</strong>er Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

s<strong>ein</strong>em Rudelverhalten, wird der <strong>Mensch</strong> oft schnell<br />

als Leittier akzeptiert. Weiters <strong>kann</strong> mit <strong>ein</strong>em H<strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>e enge soziale Verbindung <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. Er<br />

ist außerdem in der Lage, Kommandos zu befolgen.<br />

26


Das <strong>wie</strong>derum führt dazu, dass sich der <strong>Mensch</strong> verstan<strong>den</strong> <strong>und</strong> bestätigt fühlt. Vor allem bei <strong>Kinder</strong>n<br />

wirkt <strong><strong>die</strong>se</strong>s Gefühl des Verständnisses <strong>und</strong> Bestätigung sehr stark. Deren Selbstbewussts<strong>ein</strong><br />

wird gestärkt, sie <strong>haben</strong> das Gefühl, et<strong>was</strong> zu können <strong>und</strong> gewisse Situationen unter Kontrolle zu<br />

<strong>haben</strong>. Natürlich ist es wichtig, <strong>den</strong> H<strong>und</strong> bereits im Welpenalter gut in <strong>die</strong> Familie <strong>ein</strong>zugliedern,<br />

damit <strong>ein</strong> Gr<strong>und</strong>st<strong>ein</strong> für <strong>ein</strong>e gute soziale <strong>Beziehung</strong> gelegt wer<strong>den</strong> <strong>kann</strong>. Am Anfang ist es selbstverständlich<br />

auch notwendig, dass <strong>die</strong> Eltern sowohl Kind als auch <strong>Tier</strong> im Auge behalten, um potenzielle<br />

Gefahrensituationen besser bewältigen zu können. Sind <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> dann älter <strong>und</strong> der H<strong>und</strong><br />

reifer, steht <strong>ein</strong>er guten emotionalen Bindung nichts mehr im Weg. Das Kind wird in „s<strong>ein</strong>em“<br />

H<strong>und</strong> <strong>ein</strong>en Fre<strong>und</strong> fürs Leben fin<strong>den</strong>, der immer da ist, wenn es ihn braucht. Der zuhört wenn es<br />

sonst niemand tut, der tröstet aber auch Freude teilt. (vgl. BREUER S. 2008, 53f)<br />

27


Die Katze<br />

Katzen sind, anders als H<strong>und</strong>e, eher Einzelgänger<br />

<strong>die</strong> durchaus das machen, <strong>was</strong> sie gerade wollen.<br />

Jedoch bin<strong>den</strong> auch sie sich gerne an <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

<strong>und</strong> genießen es, im Haus mit ihren <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

zu leben. Katzen sind vor allem dann für jene<br />

<strong>Kinder</strong> geeignet, <strong>die</strong> nicht <strong>den</strong> ständigen Kontakt<br />

zum <strong>Tier</strong> suchen. Das soll nicht heißen, dass<br />

sich Katzen nicht gerne streicheln lassen <strong>und</strong> es<br />

nicht mögen, wenn man mit ihnen schmust. Es heißt nur, dass man der Katze auch ihren Freiraum<br />

geben muss. Manche <strong>Kinder</strong> lieben es auch <strong>ein</strong>fach nur, von der Katze mit ihrem feuchten Näschen<br />

angestupst zu wer<strong>den</strong>. Andere genügt es schon, ihr Kätzchen schnurren zu hören. Dies fin<strong>den</strong> generell<br />

viele <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> als beruhigend <strong>und</strong> ausgleichend. Ebenso für <strong>Kinder</strong> übt das Schnurren <strong>ein</strong>en<br />

positiven Effekt aus. Liegt <strong>die</strong> Katze mit im Bett, können manche <strong>Kinder</strong> besser <strong>ein</strong>schlafen. Einige<br />

fühlen sich auch <strong>ein</strong>fach nur beschützt, weil jemand da ist, wenn der Tag zur Nacht <strong>und</strong> es draußen<br />

28


dunkel wird. Wichtig ist auch hier <strong>wie</strong>der, <strong>die</strong> Katzen von kl<strong>ein</strong> <strong>auf</strong> in <strong>die</strong> Familie mit<strong>ein</strong>zubin<strong>den</strong>.<br />

Ist <strong><strong>die</strong>se</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzung erfüllt, <strong>kann</strong> sich auch durchaus <strong>ein</strong>e enge Fre<strong>und</strong>schaft zwischen<br />

Kind <strong>und</strong> Katze entwickeln. (vgl. KROWATSCHEK D. 2007, 95f; vgl. BREUER S. 2008, 55f)<br />

Das Kaninchen<br />

Bei der Anschaffung von Kaninchen teilen sich <strong>die</strong> M<strong>ein</strong>ungen. Einige sagen, dass Kaninchen ungeeignet<br />

für <strong>Kinder</strong> seien, da sie oft scheue Wesen sind. Andere <strong>wie</strong>derum fin<strong>den</strong> sie durchaus passend<br />

als <strong>Haustier</strong>, vor allem für jüngere <strong>Kinder</strong>. Auch<br />

ich habe <strong>die</strong> Erfahrung gemacht, dass Kaninchen<br />

durchaus gute <strong>Haustier</strong>e sind. Aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Größe ist <strong>die</strong> Haltung leichter. Sie brauchen auch<br />

nicht so viel Aufmerksamkeit <strong>wie</strong> <strong>ein</strong> H<strong>und</strong>. Vor<br />

allem als warme, weiche, kl<strong>ein</strong>e <strong>und</strong> Geborgenheit<br />

vermittelnde <strong>Tier</strong>e üben sie <strong>ein</strong>en positiven<br />

Einfluss <strong>auf</strong> <strong>Kinder</strong>, aber auch <strong>auf</strong> Erwachsene<br />

29


aus. Kaninchen können leicht in der Hand gehalten <strong>und</strong> auch gestreichelt wer<strong>den</strong>. Schmiegen sie<br />

sich dann auch noch an <strong>den</strong> Körper jener Person, <strong>die</strong> sie hält, ist das Glücksgefühl gleich noch viel<br />

größer. Ebenso eignen sich Kaninchen auch gut für jene <strong>Kinder</strong>, <strong>die</strong> es lieben Dinge oder Lebewesen<br />

zu beobachten. Manchen können st<strong>und</strong>enlang vor dem Kaninchengehege sitzen <strong>und</strong> zuschauen,<br />

<strong>wie</strong> <strong>die</strong> kl<strong>ein</strong>en flinken Vierb<strong>ein</strong>er fröhlich durch <strong>die</strong> Gegend hoppeln. Wie auch bei H<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Katzen ist es leicht möglich, <strong>ein</strong>e enge Bindung zu s<strong>ein</strong>em Kaninchen <strong>auf</strong>zubauen sodass es <strong>ein</strong> guter<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Seelentröster wer<strong>den</strong> <strong>kann</strong>. (vgl. KROWATSCHEK D. 2007, 96; vgl. BREUER S. 2008,<br />

57)<br />

Das Meerschw<strong>ein</strong>chen<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen sind sehr gesellige <strong>und</strong> kontaktfreudige <strong>Tier</strong>e. Außerdem lassen sie sich durchaus<br />

gern herumtragen. Durch ihre lustige <strong>und</strong> oft auch neugierige Art, verzaubern sie schnell kl<strong>ein</strong>e Kin-<br />

<strong>Kinder</strong>. Auch ihre lustigen Töne, wenn beispielsweise Besuch kommt, begeistern viele Sprösslinge.<br />

Wie <strong>die</strong> Kaninchen, lassen sich auch Meerschw<strong>ein</strong>chen gut beobachten. Spielen mit ihnen gestaltet<br />

sich et<strong>was</strong> sch<strong>wie</strong>riger, jedoch sind sie durchaus lernfreudig <strong>und</strong> lassen sich gerne kl<strong>ein</strong>e Tricks beibringen.<br />

Das ist vor allem für <strong>ältere</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>ein</strong> Thema. Ebenfalls ist <strong>die</strong> Haltung <strong>ein</strong>facher als bei<br />

30


<strong>ein</strong>em H<strong>und</strong> oder anderen <strong>Haustier</strong>en. Wichtig ist, dass der Käfig nicht <strong>auf</strong> dem Bo<strong>den</strong> steht, da sich<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen leicht erschrecken, wenn jemand<br />

von oben <strong>auf</strong> sie herunter blickt. Am besten<br />

wäre <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Erhöhung, wo sie auch das Familienleben<br />

beobachten können. So wer<strong>den</strong> Meerschw<strong>ein</strong>chen<br />

auch leichter zahm <strong>und</strong> es <strong>kann</strong> noch<br />

besser <strong>ein</strong>e fre<strong>und</strong>schaftliche <strong>Beziehung</strong> zu ihm<br />

<strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. (vgl. KROWATSCHEK D. 2007,<br />

97f; vgl. BREUER S. 2008, 57)<br />

31


5. Ältere <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Haustier</strong>e<br />

Nicht nur <strong>auf</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>haben</strong> <strong>Haustier</strong>e <strong>ein</strong>en positiven Einfluss, n<strong>ein</strong> auch bei <strong>ältere</strong>n <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> können<br />

sie W<strong>und</strong>er bewirken. Dies wurde ebenso anhand mehrerer Stu<strong>die</strong>n erforscht. Eine davon wurde<br />

von Lutwack-Bloom <strong>und</strong> ihren Kollegen im Jahr 2005 durchgeführt. Dabei wur<strong>den</strong> 68 Altenheimbewohner<br />

ausgewählt mit <strong>ein</strong>em Durchschnittsalter von 70 Jahren. Diese wur<strong>den</strong> in zwei Gruppen<br />

<strong>ein</strong>geteilt. Beide Gruppen erhielten sechs Monate lang zwei bis dreimal pro Woche Besuch für jeweils<br />

20 Minuten. Je <strong>ein</strong>e Gruppe mit, <strong>die</strong> andere ohne H<strong>und</strong>. Weiters wur<strong>den</strong> <strong>die</strong> Bewohner des Altenheims<br />

jeweils zwei Wochen vor <strong>und</strong> zwei Wochen nach der Stu<strong>die</strong> getestet. Dabei ging <strong>ein</strong>erseits<br />

darum <strong>den</strong> Grad der Altersdepression <strong>ein</strong>zuschätzen. Andererseits wur<strong>den</strong> sechs Faktoren getestet:<br />

Unruhe, Mutlosigkeit, Wut, Kraft, Ermüdung <strong>und</strong> Verwirrtheit. Daraus wurde <strong>ein</strong>e Skala erstellt<br />

mithilfe <strong><strong>die</strong>se</strong>r <strong>die</strong> Tests durchgeführt wur<strong>den</strong>. Damit wollte man schauen, ob es vor <strong>und</strong> nach der<br />

„Behandlung“ <strong>ein</strong>en Unterschied gab, zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Gruppen. Tatsächlich wur<strong>den</strong> erhebliche<br />

32


Unterschiede bei <strong>den</strong> getesteten Faktoren festgestellt. Diese sind anhand folgender Tabelle (siehe<br />

Abbildung 2 3 ) gut ersichtlich.<br />

Abbildung 2 Eigenschaftsveränderungen mit/ohne H<strong>und</strong><br />

3 Ciccotti, S. , Gueguen, N. (2011):): H<strong>und</strong>epsychologie 1. Auflage. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag<br />

Heidelberg (S.127)<br />

33


Es ist deutlich zu sehen, dass der regelmäßige Besuch mit <strong>ein</strong>em H<strong>und</strong> dazu beiträgt, das emotionale<br />

Wohlbefin<strong>den</strong> zu verbessern. Die Forscher stellten fest, dass der H<strong>und</strong> gegen Einsamkeit <strong>und</strong> gesellschaftlicher<br />

Zurückgezogenheit hilft. Weiters ist es durchaus möglich, dass <strong>die</strong> Altenheimbewohner<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des H<strong>und</strong>es <strong>wie</strong>der <strong>ein</strong>en Sinn in ihrem Leben sehen, weil sie <strong><strong>die</strong>se</strong>m Lebewesen Zuwendung<br />

<strong>und</strong> Liebe schenken können. Sie <strong>haben</strong> et<strong>was</strong>, um dass sie sich kümmern dürfen <strong>und</strong> das bereitet<br />

ihnen Freude. Infolge sind <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>wie</strong>der in der Lage in <strong>Beziehung</strong> zu anderen Wesen<br />

zu treten.<br />

Natürlich <strong>kann</strong> nicht jeder Altenheimbewohner <strong>ein</strong>en H<strong>und</strong> besitzen. Das funktioniert schon aus r<strong>ein</strong><br />

hygienischen Grün<strong>den</strong> nicht. Jedoch ist es möglich, dass sie regelmäßigen Besuch von <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

mit H<strong>und</strong> bekommen. All<strong>ein</strong> <strong>die</strong> Gegenwart des <strong>Tier</strong>es wirkt <strong>auf</strong> alte <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> schon positiv. Die<br />

Besuche müssen auch nicht regelmäßig stattfin<strong>den</strong>, es reicht wenn <strong>die</strong>s sporadisch geschieht. (vgl.<br />

CICCOTTI S, GUEGUEN N. 2011, 126ff)<br />

Dies war nur <strong>ein</strong> Beispiel dessen, <strong>was</strong> <strong>Tier</strong>e bewirken können. Die verschie<strong>den</strong> Wirkungsbereiche<br />

wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> et<strong>was</strong> genauer beschrieben.<br />

34


5.1. Körperliche Auswirkungen<br />

Die Behauptung, dass <strong>Tier</strong>e das körperliche Wohlbefin<strong>den</strong> alter <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> be<strong>ein</strong>flusst, wird derzeit<br />

noch stark diskutiert. Einige gehen von <strong>ein</strong>er tatsächlichen Verbesserung der Ges<strong>und</strong>heit aus <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

der <strong>Mensch</strong>-<strong>Tier</strong>-<strong>Beziehung</strong>, andere vertreten <strong>die</strong> M<strong>ein</strong>ung, dass <strong>ein</strong>e ges<strong>und</strong>heitliche Verbesserung<br />

nur subjektiv empf<strong>und</strong>en wird, da <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> mithilfe der <strong>Tier</strong>e <strong>wie</strong>der in <strong>ein</strong>en besseren<br />

Sozialkontakt kommen. Doch ganz egal welche Behauptung nun stimmt oder nicht, Fakt ist, dass<br />

<strong>Tier</strong>e <strong>den</strong> alten <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> sehr wohl helfen können.<br />

5.1.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit dem Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-System<br />

1995 wurde <strong>ein</strong>e Stu<strong>die</strong> von <strong>ein</strong>em gewissen Herrn Friedmann mit 369 Herz-Kreisl<strong>auf</strong>patienten<br />

durchgeführt. Diejenigen <strong>die</strong> mit <strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> lebten, hatten bis zu <strong>ein</strong>em Jahr höhere Überlebenschancen.<br />

Welche Art von <strong>Tier</strong> <strong>die</strong> Testpersonen besaßen war dabei nicht unwesentlich. So wurde<br />

be<strong>wie</strong>sen, dass H<strong>und</strong>ebesitzer <strong>ein</strong>e bis zu achtmal höhere Überlebenschance hatten als jene, <strong>die</strong> <strong>ein</strong><br />

anderes <strong>Tier</strong> besaßen. Bei Katzenbesitzer wurde sogar gegenteiliges festgestellt. Jene <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> ohne<br />

Katzen lebten länger als jene mit Katze. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass alle getesteten<br />

35


<strong>Personen</strong> bereits an <strong>ein</strong>er Erkrankung litten. Weiters wurde nämlich herausgef<strong>und</strong>en, dass der Besitz<br />

<strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es sehr wohl <strong>die</strong> <strong>Entwicklung</strong> von Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-Erkrankungen verhindern oder zumindest<br />

verlangsamen <strong>kann</strong>. Ebenso <strong>haben</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Personen</strong> <strong>ein</strong>e höhere Überlebenschance nach <strong>ein</strong>em<br />

Herzinfarkt. Auch <strong>die</strong> Lebensqualität ist verbessert <strong>und</strong> infolge steigt <strong>die</strong> Lebensqualität an.<br />

Eine weitere Stu<strong>die</strong> fand heraus, dass bei Männern ohne <strong>Tier</strong>e der Cholesterin <strong>und</strong> Triglyceridwert<br />

<strong>so<strong>wie</strong></strong> der systolische Blutwerte höher ist als bei jene mit <strong>Haustier</strong>. Bei Frauen lässt sich <strong>die</strong>s nicht<br />

so deutlich feststellen. Lediglich in der Altersgruppe, wo beim weiblichen Geschlecht <strong>die</strong> Menopause<br />

<strong>ein</strong>setzt <strong>und</strong> sie in <strong><strong>die</strong>se</strong>r Phase anfälliger für Herzerkrankungen sind, ist <strong>ein</strong> gleicher Unterschied<br />

festzustellen <strong>wie</strong> bei <strong>den</strong> Männern.<br />

Eine weitere Forscherin, Frau Siegel, stellte 1994 fest, dass <strong>ältere</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>, <strong>die</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> besitzen<br />

weniger Arztbesuche tätigen. Ebenfalls nehmen genau <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Personen</strong> auch weniger Medikamente<br />

zu sich. Durch <strong>den</strong> Kontakt mit <strong>Tier</strong>en erhalten <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong> positiveres Selbstbild <strong>und</strong><br />

stärkere soziale Kontakte. Infolge sind sie länger leistungsfähig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zuversicht <strong>so<strong>wie</strong></strong> Motivation<br />

steigt, sich <strong>den</strong> Lebensunterhalt selbst zu ver<strong>die</strong>nen. Somit können sie auch länger im Berufsleben<br />

stehen <strong>und</strong> es steigt das Gefühl, gebraucht zu wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> et<strong>was</strong> wert zu s<strong>ein</strong>.<br />

36


Ebenso fand Siegel heraus, dass der Besuch von <strong>Tier</strong>en in Krankenhäusern nicht nur <strong>ein</strong>en positiven<br />

Effekt <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Patienten hat sondern auch <strong>auf</strong> das Pflegepersonal. Dadurch entwickelt sich <strong>ein</strong>e entspannte<br />

Atmosphäre, das Pflegepersonal <strong>so<strong>wie</strong></strong> <strong>die</strong> Angehörigen wer<strong>den</strong> entspannter <strong>und</strong> es herrscht<br />

weniger Stress. Das <strong>wie</strong>derum trägt zur erheblichen Steigerung des Wohlbefin<strong>den</strong>s der Patienten<br />

bei.<br />

Natürlich bedeutet <strong>die</strong>s nicht, dass man jedem Herzkranken <strong>ein</strong>en H<strong>und</strong> <strong>auf</strong> Rezept verschreiben<br />

sollte. Damit <strong>ein</strong>e positive Wirkung erzielt wer<strong>den</strong> <strong>kann</strong>, muss <strong>die</strong> Person <strong>ein</strong>en Bezug zu <strong>Tier</strong>en<br />

<strong>haben</strong>. Ist <strong>die</strong>s nicht der Fall, wird sie sich nicht richtig <strong>und</strong> ausreichend um das <strong>Haustier</strong> kümmern.<br />

In weiterer Folge verursacht das <strong>wie</strong>derum Stress bei allen Beteiligten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit des<br />

Kranken <strong>kann</strong> sich schnell ins Gegenteil entwickeln.<br />

Es gibt also definitiv <strong>ein</strong>en Zusammenhang zwischen der blutdrucksenken<strong>den</strong> <strong>und</strong> herzkreisl<strong>auf</strong>stabilisieren<strong>den</strong><br />

Wirkung <strong>und</strong> der psychologischen <strong>und</strong> sozialen Wirkung, <strong>wie</strong> beispielsweise dem Gefühl<br />

von Sicherheit in Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es, Stressreduktion <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e geringere depressive Verstimmung.<br />

(vgl. WAGNER A. 2007, 104ff).<br />

37


5.1.2. <strong>Tier</strong>e in Zusammenhang mit dem allgem<strong>ein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

<strong>Tier</strong>e können sehr gut <strong>die</strong> allgem<strong>ein</strong>e Motorik alter <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> aktivieren, vor allem bei jenen, <strong>die</strong><br />

<strong>ein</strong>en H<strong>und</strong> besitzen. Die täglichen Spaziergänge <strong>und</strong> Spielereien mit ihrem vierb<strong>ein</strong>igen Liebling<br />

verschafft ihnen Bewegung <strong>und</strong> frische Luft. Dies wurde ebenso anhand <strong>ein</strong>er Stu<strong>die</strong> 1991von <strong>ein</strong>em<br />

gewissen Serpell bestätigt. Aber auch Meerschw<strong>ein</strong>chen <strong>und</strong> Kaninchen können sehr förderlich<br />

s<strong>ein</strong>. Oftmals wird für <strong>die</strong> Nager Grünzeug aus dem eigenen Garten oder der eigenen Wiese gepflückt<br />

<strong>und</strong> somit bekommen <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> auch hier <strong>wie</strong>der Bewegung. Ebenso gehen <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Personen</strong><br />

öfter aus dem Haus, um Futter für ihre Vierb<strong>ein</strong>er zu k<strong>auf</strong>en. Das fördert <strong>wie</strong>derum <strong>die</strong> sozialen<br />

Kontakte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Muskeln wer<strong>den</strong> trainiert.<br />

Weiters können <strong>Haustier</strong>e zu <strong>ein</strong>er besseren Ernährung verhelfen. Alte <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>haben</strong> oft <strong>ein</strong>en<br />

verminderten Geruchs- <strong>und</strong> Geschmackssinn <strong>so<strong>wie</strong></strong> lei<strong>den</strong> an Appetitlosigkeit. Folglich kochen sie<br />

nur mehr <strong>ein</strong>seitig oder gar nicht mehr. Das Füttern des eigenen <strong>Tier</strong>es <strong>kann</strong> hierbei helfen, <strong>die</strong> Motivation<br />

zum selber Kochen zu steigern. Ebenso ist <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>ein</strong>es Vierb<strong>ein</strong>ers während des<br />

Essens appetitförderlich. Das Gleiche Prinzip herrscht auch bei der Körperpflege. Anhand der Pflege<br />

des eigenen <strong>Tier</strong>es wird auch <strong>wie</strong>der mehr <strong>auf</strong> s<strong>ein</strong> eigenes äußeres Ersch<strong>ein</strong>ungsbild geachtet.<br />

38


Natürlich wird mit dem <strong>Haustier</strong> auch viel gespielt <strong>und</strong> es wird bewegt. Dadurch <strong>kann</strong> Übergewicht,<br />

Alkohol- <strong>und</strong> Nikotingenuss reduziert wer<strong>den</strong>. Hier wer<strong>den</strong> sich <strong>ein</strong>ige fragen, <strong>wie</strong>so das so ist. Be<strong>wie</strong>sen<br />

ist <strong>die</strong>s zwar noch<br />

nicht, aber mögliche Gründe<br />

sind, dass das Gefühl, gebraucht<br />

zu wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e<br />

Verantwortung zu <strong>haben</strong>,<br />

hier der Auslöser s<strong>ein</strong> <strong>kann</strong>.<br />

Ebenso wird mithilfe <strong>ein</strong>es<br />

<strong>Tier</strong>es Langeweile vermie<strong>den</strong>.<br />

Die biologische Ebene<br />

hat <strong>ein</strong>e weitere Erklärung:<br />

<strong>Tier</strong>e lösen Glücks- <strong>und</strong><br />

39


Rauschhormone aus <strong>wie</strong> beispielsweise Dopamin <strong>und</strong> Serotonin. Das Gefühl von Freude ist <strong>die</strong> Folge,<br />

<strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> fühlen sich wohler <strong>und</strong> fitter. Selbstverständlich ist jedoch auch hier <strong>wie</strong>der wichtig,<br />

dass <strong>die</strong> alte Person <strong>ein</strong>e positive emotionale Bindung zu dem <strong>Tier</strong> <strong>ein</strong>gehen <strong>kann</strong>.<br />

Somit ist es durchaus sinnvoll, wenn sich <strong>ein</strong> Rentner <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> anschafft. Nach dem Ausstieg<br />

aus dem Berufsleben sorgen <strong>Tier</strong>e trotzdem noch für <strong>ein</strong>e gewisse Orientierung im Leben <strong>und</strong> <strong>ein</strong>en<br />

geregelten Tagesabl<strong>auf</strong>. Genau <strong><strong>die</strong>se</strong> Dinge sind wichtig um Depressionen <strong>und</strong> Langeweile entgegenzuwirken<br />

<strong>und</strong> um das Gefühl von Verantwortung <strong>und</strong> gebraucht zu wer<strong>den</strong> zu steigern. So steht<br />

<strong>ein</strong>er erfüllen<strong>den</strong> Rente nichts mehr im Weg. (vgl. WAGNER A. 2007, 110ff).<br />

5.1.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit der Entspannung der Muskeln<br />

Der körperliche Kontakt zu <strong>Tier</strong>en <strong>kann</strong> dazu führen, dass sich <strong>die</strong> Muskeln entspannen. Das ist vor<br />

allem bei behinderten <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> wichtig, <strong>die</strong> unter Spastiken lei<strong>den</strong>. Aber ebenso wichtig ist das für<br />

Parkinsonpatienten. Im Kontakt mit dem <strong>Tier</strong> weisen <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong>e Lockerung des Muskeltonus<br />

<strong>auf</strong>. Weiters kommt es zu <strong>ein</strong>er Ausschüttung von Dopamin, <strong>was</strong> bei <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> mit Parkinson<br />

40


nur in geringen Mengen vorhan<strong>den</strong> ist. Dieses Dopamin ermöglicht <strong>die</strong> Weiterleitung von Nervenimpulsen.<br />

Häufig reicht auch schon nur <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es <strong>und</strong> <strong>die</strong> Patienten fangen an zu lächeln.<br />

Auch <strong>die</strong> Körperhaltung wird lockerer <strong>und</strong> entspannter, vor allem beim direkten Kontakt zum <strong>Tier</strong><br />

<strong>wie</strong> füttern oder streicheln. Mit all <strong><strong>die</strong>se</strong>n kl<strong>ein</strong>en Dingen, <strong>kann</strong> man körperlich <strong>ein</strong>geschränkten<br />

<strong>Personen</strong> oder Parkinsonpatienten bereits schon <strong>ein</strong>e Freude bereiten. (vgl. WAGNER A. 2007,<br />

112ff).<br />

5.1.4. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Schmerzverringerung<br />

Durch <strong>den</strong> Kontakt mit <strong>Tier</strong>en <strong>kann</strong> auch <strong>ein</strong>e Schmerzverringerung erzielt wer<strong>den</strong>. Wird das <strong>Tier</strong><br />

berührt, wer<strong>den</strong> Beta-Endorphine ausgeschüttet. Diese wirken beruhigend <strong>und</strong> euphorisierend. In<br />

geringer Ausschüttung stabilisieren sie auch das Immunsystem. Diese These gab bereits 1983<br />

McCulloch, <strong>ein</strong> be<strong>kann</strong>ter Forscher im Bereich Wirkung von <strong>Tier</strong>en, be<strong>kann</strong>t. Weiters ist aber auch<br />

wichtig, dass <strong>die</strong> alten <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> mit <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en nicht überfordert wer<strong>den</strong>. Will jemand das <strong>Tier</strong><br />

41


nicht streicheln oder füttern, ist das ebenso in<br />

Ordnung. Manche <strong>haben</strong> <strong>ein</strong>fach nur Freude daran,<br />

das <strong>Tier</strong> zu beobachten. Einen ges<strong>und</strong>en Mittelweg<br />

zu fin<strong>den</strong> ist hier sehr vorteilhaft. (vgl. WAGNER A.<br />

2007, 118ff)<br />

.<br />

5.2. Psychologische Auswirkungen<br />

Natürlich wirken <strong>Tier</strong>e nicht nur <strong>auf</strong> <strong>die</strong> körperliche sondern auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong> seelische Ges<strong>und</strong>heit. Dazu<br />

wer<strong>den</strong> <strong>ein</strong>ige Faktoren im Folgen<strong>den</strong> näher beschrieben.<br />

5.2.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit dem emotionalen Wohlbefin<strong>den</strong><br />

Zum emotionalen Wohlbefin<strong>den</strong> zählen Aspekte <strong>wie</strong> akzeptiert <strong>und</strong> geliebt zu wer<strong>den</strong>, Bestätigung,<br />

Trost, ermuntert zu wer<strong>den</strong> <strong>so<strong>wie</strong></strong> Zärtlichkeiten <strong>und</strong> Zuwendung. Durch unsere vierb<strong>ein</strong>igen Lieb-<br />

42


linge erfährt der <strong>Mensch</strong> <strong>ein</strong>e konstante Wertschätzung, welche unabhängig von Leistungen ist. Passiert<br />

<strong>ein</strong>er <strong>ältere</strong>n Person <strong>ein</strong> Missgeschick, <strong>die</strong>nt der H<strong>und</strong> als Tröster, wohingegen <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> oft<br />

enttäuscht reagieren. Vor allem bei dementen <strong>und</strong> Alzheimerpatienten ist viel Geduld gefragt. Hier<br />

<strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> sowohl positiv <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Kranken als auch <strong>auf</strong> das Pflegepersonal wirken. Ebenso wird<br />

das Selbstwertgefühl gestärkt, wenn der <strong>Mensch</strong> merkt, dass s<strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> Befehle ausführt, <strong>die</strong> er<br />

ihm gibt. Dadurch begegnen sie oft anderen <strong>Personen</strong> offener <strong>und</strong> suchen aktiv <strong>den</strong> Kontakt.<br />

Ebenfalls tut es vielen alten <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> gut, <strong>ein</strong>e Verantwortung zu <strong>haben</strong>. Dadurch erleben sie das<br />

Gefühl der Bew<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> des Gebraucht wer<strong>den</strong>s. Viele Situationen, <strong>die</strong> vorher vielleicht<br />

sch<strong>ein</strong>bar <strong>und</strong>enkbar gewesen wären, <strong>wie</strong> beispielsweise all<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>k<strong>auf</strong>en zu gehen, wer<strong>den</strong> nun<br />

selbstbewusst gemeistert. Der Gr<strong>und</strong> ist, weil sie es für ihr <strong>Tier</strong> tun, das ist für viele Motivation genug<br />

<strong>und</strong> es fällt ihnen leichter. (vgl. WAGNER A. 2007, 133ff).<br />

5.2.2. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit der eigenen Selbstkontrolle<br />

Anhand der Pflege, Versorgung, Fütterung <strong>und</strong> Gehorsam des <strong>Tier</strong>es macht der <strong>Mensch</strong> viele Kontrollerfahrungen.<br />

Die alte Person erfährt sich selbst als selbstbestimmtes Individuum. Ebenso erfor-<br />

43


dert <strong>die</strong> Versorgung <strong>und</strong> Pflege des eigenen <strong>Tier</strong>es viel Selbstbeherrschung in Bezug <strong>auf</strong> Motorik<br />

oder auch Verhaltensweisen.<br />

In weiterer Folge, <strong>wie</strong> bereits erwähnt, <strong>kann</strong> <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> dabei helfen, <strong>die</strong> eigene Körperhygiene<br />

<strong>wie</strong>der als wichtig zu empfin<strong>den</strong> oder <strong>wie</strong>der <strong>auf</strong> <strong>ein</strong>e gesündere, vielseitigere Ernährung umzustellen.<br />

Denn dem <strong>Tier</strong> geht es ja auch gut, also <strong>kann</strong> man sich selbst ebenso et<strong>was</strong> gönnen <strong>und</strong> <strong>auf</strong> sich<br />

achten. Außerdem können mithilfe von <strong>Tier</strong>en neue Be<strong>kann</strong>tschaften geknüpft wer<strong>den</strong>, egal ob beim<br />

Eink<strong>auf</strong>en oder dem wöchentlichen Seniorentreff. Wer <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> besitzt, hat zumindest gleich <strong>ein</strong> Gesprächsthema<br />

<strong>und</strong> kommt so leichter in Kontakt mit anderen <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>. (vgl. WAGNER A. 2007,<br />

135f).<br />

5.2.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Sicherheit <strong>und</strong> Angstreduktion<br />

<strong>Tier</strong>e geben <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> oftmals das Gefühl von Sicherheit <strong>und</strong> Selbstsicherheit. Diese Gefühle<br />

wer<strong>den</strong> gefördert von Akzeptanz, konstanter Zuneigung, unkritischer Bew<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> belastungsfreie<br />

Interaktionssituationen seitens des <strong>Tier</strong>es. Die Besitzer können ihrem Liebling von ihren Ängs-<br />

44


ten <strong>und</strong> Kummer erzählen. Vielen fällt <strong>die</strong>s leichter, als sich <strong>ein</strong>er Person anzuvertrauen, da <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong><br />

nicht schimpft <strong>und</strong> es <strong>die</strong> betroffene Person trotz allem akzeptiert <strong>und</strong> liebt.<br />

Weiters ist auch der sogenannte „Aschenputtel-Effekt“ von Bedeutung. Das bedeutet, egal <strong>wie</strong> ungepflegt,<br />

entstellt, krank, unattraktiv, langsam, hilflos oder unbeliebt <strong>ein</strong>e Person ist, dem <strong>Tier</strong> ist<br />

das egal. Es schenkt <strong><strong>die</strong>se</strong>m <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> genau <strong><strong>die</strong>se</strong>lbe Aufmerksamkeit <strong>wie</strong> reichen Politikern oder<br />

erfolgreichen Businnessleuten. Die <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> brauchen k<strong>ein</strong>e Angst zu <strong>haben</strong> gegen etwaige gesellschaftliche<br />

Regeln zu verstoßen. Das Zusammenleben mit s<strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> spielt sich in <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>facheren<br />

Welt ab, <strong>die</strong> aus Füttern, nah s<strong>ein</strong> <strong>und</strong> Vertrauen besteht.<br />

Natürlich können <strong>Tier</strong>e nicht nur das Gefühl von Sicherheit vermitteln, sondern auch reale Sicherheit<br />

geben. Vor allem H<strong>und</strong>e <strong>haben</strong> <strong>ein</strong>en deutlichen Einfluss <strong>auf</strong> Einbrecher, Räuber, Entführer o-<br />

der Betrüger. Sie können <strong>ein</strong>em aber auch das Leben retten, <strong>wie</strong> beispielsweise bei Brän<strong>den</strong> oder<br />

wenn jemand droht zu ertrinken. Die Größe <strong>und</strong> Rasse sind dabei nicht von sonderlicher Bedeutung.<br />

Oft genügt schon <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er H<strong>und</strong> um <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> Respekt <strong>ein</strong>zuflößen. Senioren sollte man generell<br />

eher k<strong>ein</strong>e Kampfh<strong>und</strong>e nur zum Schutz k<strong>auf</strong>en. Für solche speziellen Rassen sollte <strong>auf</strong> je<strong>den</strong><br />

Fall <strong>ein</strong> erfahrener H<strong>und</strong>ehalter zu Verfügung stehen. (vgl. WAGNER A. 2007, 136ff).<br />

45


5.2.4. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Stressreduktion <strong>und</strong> Entspannung<br />

Durch <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es wer<strong>den</strong> Belastungen anders wahrgenommen <strong>und</strong> interpretiert.<br />

Sie spen<strong>den</strong> Trost <strong>und</strong> Beruhigung. Wird zum Beispiel <strong>ein</strong>e schnurrende Katze <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Schoß <strong>ein</strong>es<br />

<strong><strong>Mensch</strong>en</strong> gesetzt, so überträgt sich <strong>die</strong> Ruhe, welche sie dabei ausstrahlt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schwingungen,<br />

<strong>die</strong> durch das Schnurren entstehen, direkt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>. In Folge fängt auch das Zwerchfell der<br />

Person zu schwingen an.<br />

Weiters wird in Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es Stress<br />

häufig gelassener bewertet. Dabei ist nicht der<br />

direkte Kontakt zum <strong>Tier</strong> entschei<strong>den</strong>d, da <strong><strong>die</strong>se</strong>r<br />

nicht unbedingt stressreduzierend wirkt laut <strong>ein</strong>er<br />

Stu<strong>die</strong> von Straatman. Es sind eher <strong>die</strong> Beobachtungen<br />

<strong>und</strong> Betrachtungen der <strong>Haustier</strong>e.<br />

Diese wirken entspannend <strong>und</strong> in Folge wer<strong>den</strong><br />

<strong>die</strong> Erregungswerte im parasympathischen Nervensystem<br />

äußert niedrig. Das führt dann zur Stressreduktion.<br />

46


Welches <strong>Tier</strong> als entspannend wirkt ist natürlich stark personenabhängig. Oft wird das schon in der<br />

frühen Kindheit festgelegt. Ebenso empfin<strong>den</strong> es viele <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> beruhigender, das <strong>Tier</strong> aus sicherer<br />

Entfernung zu beobachten. Es ist auch be<strong>wie</strong>sen, dass bereits <strong>die</strong> indirekte Wahrnehmung, dass<br />

<strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> anwesend ist, dazu beiträgt <strong>die</strong> Reaktion <strong>auf</strong> Stress zu verringern.<br />

In vielen weiteren Stu<strong>die</strong>n wurde ebenso getestet, ob bereits <strong>die</strong> pure Anwesenheit <strong>ein</strong>es <strong>Tier</strong>es Wirkung<br />

zeigt. Eine davon wurde 1991 von Allen durchgeführt. Diese fand heraus, dass bei Frauen,<br />

wenn sie <strong>ein</strong>e anspruchsvolle Aufgabe lösen müssen, der physische Stressfaktor in Anwesenheit <strong>ein</strong>es<br />

H<strong>und</strong>es deutlich geringer ist als all<strong>ein</strong> oder im Beis<strong>ein</strong> vom Versuchsleiter oder <strong>ein</strong>em Fre<strong>und</strong>.<br />

Die Reduzierung von Stress hat in weiterer Folge auch <strong>ein</strong>en Einfluss <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Gedächtnisfunktionen<br />

<strong>und</strong> der Zellabbau wird verzögert. Vor allem bei alten <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> ist <strong>die</strong> stressreduzierende Wirkung<br />

von <strong>Tier</strong>en zur Erhaltung <strong>ein</strong>es regen Verstandes durchaus sinnvoll <strong>und</strong> vorteilhaft. Außerdem lenken<br />

viele <strong>Tier</strong>e <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> von ihren eigenen Problemen <strong>und</strong> Ängsten ab. (vgl. WAGNER A. 2007,<br />

139ff).<br />

47


5.2.5. <strong>Tier</strong> in Verbindung mit sozialer Integration<br />

<strong>Tier</strong>e erfüllen natürlich auch <strong>die</strong> Bedürfnisse nach Zusammens<strong>ein</strong>, Nähe, Geborgenheit, Gem<strong>ein</strong>samkeit<br />

<strong>und</strong> des nicht all<strong>ein</strong>e s<strong>ein</strong>. Mithilfe unserer vierb<strong>ein</strong>igen Lieblinge fällt es behinderten, entstellten,<br />

kranken, junger oder <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> anderer Nationen leichter sich in <strong>ein</strong>e bereits bestehende<br />

soziale Gruppe zu integrieren. Mithilfe der <strong>Tier</strong>e wird das Selbstbewussts<strong>ein</strong> gesteigert <strong>und</strong> positive<br />

soziale Attribution vermittelt. Durch <strong><strong>die</strong>se</strong> bei<strong>den</strong> Aspekte fällt es <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> leichter, sich zu integrieren.<br />

(vgl. WAGNER A. 2007, 144ff).<br />

48


5.2.6. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit antidepressiver <strong>und</strong> antisuizidaler Wirkung<br />

Ein weiterer wichtiger Effekt von <strong>Haustier</strong>en ist, dass sie es schaffen, gegen Depressionen <strong>und</strong> Suizidgedanken<br />

zu wirken. Der Gr<strong>und</strong>: Das Einsamkeitsgefühl wird reduziert <strong>und</strong> neue soziale Kontakte<br />

wer<strong>den</strong> geknüpft. Ebenso wird das Selbstwertgefühl gesteigert, <strong>die</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Verfassung<br />

wird verbessert, Spaß <strong>und</strong> Spiel mit dem <strong>Tier</strong> wird <strong>wie</strong>der erlebt <strong>und</strong> das Leben von Gefühlen <strong>wie</strong><br />

Wut, Trauer aber auch Zärtlichkeit sind weitere Aspekte um depressive <strong>und</strong> selbstmordgefähr<strong>den</strong>de<br />

Gedanken zu verringern. Zusätzlich gibt es auch noch <strong>die</strong> Vermutung, dass viele <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>ein</strong> großes<br />

Verantwortungsgefühl gegenüber ihrem <strong>Haustier</strong> <strong>haben</strong>. Sie wollen, dass es ihren Lieblingen gut<br />

geht <strong>und</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> gut versorgt wer<strong>den</strong>. Somit wer<strong>den</strong> auch suizidale Gedanken reduziert, da <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

„k<strong>ein</strong>e Zeit <strong>haben</strong>“ um freiwillig zu sterben. (vgl. WAGNER A. 2007, 148f).<br />

5.3. Soziale Auswirkungen<br />

<strong>Tier</strong>e <strong>haben</strong> natürlich auch <strong>ein</strong>e gewisse soziale Auswirkung. Dazu zählen <strong>ein</strong>erseits <strong>die</strong> Aufhebung<br />

von Einsamkeit <strong>und</strong> Isolation, das Erleben von Nähe, Intimität <strong>so<strong>wie</strong></strong> Körperkontakt <strong>und</strong> andererseits<br />

<strong>die</strong> Fähigkeit Streit zu schlichten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erfahrung von Familienzusammenhalt.<br />

49


5.3.1. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Wirkung gegen Einsamkeit <strong>und</strong> Isolation<br />

Dieser Effekt entsteht primär durch <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>kontakt. Oft leben alte <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> als Single. Die Folge<br />

ist Einsamkeit <strong>und</strong> Isolation. Eine Stu<strong>die</strong> fand heraus, dass alte Frauen mit <strong>Tier</strong>en in Vergleich zu<br />

Frauen ohne <strong>Haustier</strong>e optimistischer, weniger <strong>ein</strong>sam, entspannter <strong>und</strong> zukunftsorientierter waren.<br />

Weiters fördert das <strong>Tier</strong> <strong>den</strong> Kontakt zu anderen <strong>Personen</strong>. Egal ob beim Spaziergehen mit s<strong>ein</strong>em<br />

H<strong>und</strong> oder beim Futter k<strong>auf</strong>en, <strong>auf</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> trifft man überall. (vgl. WAGNER A. 2007, 149ff).<br />

5.3.2. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Nähe, Intimität <strong>und</strong> Körperkontakt<br />

Körperkontakt ist sehr wichtig für <strong>die</strong> menschliche <strong>Entwicklung</strong>. Mithilfe von <strong>Tier</strong>en ist es <strong>ein</strong>em<br />

erlaubt, <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>Beziehung</strong> <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit zu erleben. Je älter man dann wird, umso mehr sind<br />

gegenseitige Berührungen mit <strong>ein</strong>em gewissen Tabu besetzt, da <strong><strong>die</strong>se</strong> oftmals in der Gesellschaft<br />

nicht gern gesehen wer<strong>den</strong>. Somit <strong>haben</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> häufig weniger Hemmungen gegenüber <strong>Tier</strong>en<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong> zu streicheln <strong>und</strong> mit ihnen zu kuscheln. Viele <strong>haben</strong> im Alter auch k<strong>ein</strong>en menschlichen Partner<br />

mehr. <strong>Haustier</strong>e können <strong><strong>die</strong>se</strong>n durchaus gut ersetzen. Oft zeigen <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> gegenüber<br />

dem <strong>Tier</strong> <strong>ein</strong>e sehr intime, menschliche Verhaltensweise, <strong>wie</strong> man sie sonst nur bei Liebespaaren<br />

50


oder der Eltern-Kind-<strong>Beziehung</strong> findet. Mit s<strong>ein</strong>em vierb<strong>ein</strong>igen Fre<strong>und</strong> wird gekuschelt <strong>und</strong> geschmust,<br />

ohne dass <strong>die</strong>s jemand als abwertend empfindet. Es wird von der Gesellschaft ganz <strong>ein</strong>fach<br />

akzeptiert. (vgl. WAGNER A. 2007, 155f).<br />

5.3.3. <strong>Tier</strong>e in Verbindung mit Streitschlichtung <strong>und</strong> Zusammenhalt<br />

<strong>Haustier</strong>e wer<strong>den</strong> oft <strong>wie</strong> Familienmitglieder behandelt <strong>und</strong> sorgen<br />

somit oftmals auch für Gesprächsstoff. Es zwingt <strong>die</strong> Familienmitglieder,<br />

mit<strong>ein</strong>ander zu re<strong>den</strong> <strong>und</strong> sich mit<strong>ein</strong>ander zu beschäftigen.<br />

Das <strong>kann</strong> beispielsweise <strong>ein</strong>e kurze Besprechung s<strong>ein</strong>, wer wann<br />

das <strong>Tier</strong> versorgt <strong>und</strong> pflegt. Außerdem ist be<strong>wie</strong>sen, dass Enkelinnen<br />

<strong>und</strong> Enkel ihre Großeltern lieber besuchen, wenn <strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong><br />

besitzen. (vgl. WAGNER A. 2007, 156)<br />

51


6. Meerschw<strong>ein</strong>chen, Kaninchen, Katzen <strong>und</strong> H<strong>und</strong>e<br />

Mit Abstand zu <strong>den</strong> beliebtesten <strong>Haustier</strong>en gehören Meerschw<strong>ein</strong>chen, Kaninchen, Katzen <strong>und</strong><br />

H<strong>und</strong>e. Jedes hat s<strong>ein</strong>e eigenen Vorzüge <strong>und</strong> jedes unterscheidet sich in Bezug <strong>auf</strong> Haltung, Pflege,<br />

Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> <strong>den</strong> Kosten. Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> alle vier <strong>Tier</strong>arten kurz beschrieben.<br />

6.1. Meerschw<strong>ein</strong>chen - kl<strong>ein</strong>e <strong>Tier</strong>e mit großem Herzen<br />

Vor allem sehr beliebt bei kl<strong>ein</strong>en <strong>Kinder</strong>n sind<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen. Die kl<strong>ein</strong>en quietschfidelen <strong>Tier</strong>chen,<br />

im wahrsten Sinne des Wortes, erobern schnell<br />

<strong>die</strong> Herzen kl<strong>ein</strong>er <strong>Kinder</strong>. Was es jedoch alles zu<br />

beachten gibt, wenn man sich entscheidet <strong>ein</strong> Meerschw<strong>ein</strong>chen<br />

nachhause zu holen wird im Folgen<strong>den</strong><br />

erläutert.<br />

52


6.1.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten<br />

Haltung<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen sind sehr bewegungsfreudig <strong>und</strong> l<strong>auf</strong>en gerne. Ebenfalls sitzen sie gerne <strong>auf</strong> <strong>ein</strong>er<br />

erhöhten Plattform <strong>und</strong> überblicken alles, <strong>was</strong> sich r<strong>und</strong>herum so abspielt. Der Käfig sollte <strong>auf</strong> je<strong>den</strong><br />

Fall groß genug s<strong>ein</strong>, sodass sich <strong>die</strong> Schw<strong>ein</strong>chen <strong>auf</strong>richten können. Ebenso können sie tagsüber<br />

im Sommer auch draußen gehalten wer<strong>den</strong>. Jedoch muss unbedingt dar<strong>auf</strong> geachtet wer<strong>den</strong>, dass<br />

k<strong>ein</strong>e Katzen oder andere <strong>Tier</strong>e in <strong>den</strong> Ausl<strong>auf</strong> können. Gar nicht geeignet als Käfig sind Aquarien<br />

aus Glas oder sogar Pappkartons oder Waschwannen.<br />

Im Meerschw<strong>ein</strong>chenheim <strong>sollten</strong> sich <strong>auf</strong> je<strong>den</strong> Fall <strong>ein</strong>e Heur<strong>auf</strong>e, <strong>ein</strong> Futternapf, <strong>ein</strong>e Nippelflasche,<br />

<strong>ein</strong> oder mehrere Schlafhäuschen <strong>so<strong>wie</strong></strong> Wurzeln, St<strong>ein</strong>e <strong>und</strong> Röhren zur Verfügung stehen.<br />

Die Einstreu soll saugfähig s<strong>ein</strong> <strong>und</strong> Gerüche bin<strong>den</strong>. Am besten eignen sich Strohpellets aus Gerstenstroh,<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong> <strong>kann</strong> noch dazu gefressen wer<strong>den</strong>. Unbedingt <strong>auf</strong>passen muss man, dass <strong>die</strong> Einstreu<br />

nicht staubt oder klebt. Sonst <strong>kann</strong> es zu Schleimhautreizungen kommen oder <strong>die</strong> Kotreste bleiben<br />

53


im Fell kleben. Einmal wöchentlich sollte dann der Käfig ger<strong>ein</strong>igt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Einstreu gewechselt<br />

wer<strong>den</strong>. (vgl. BECK A. 2008, 28ff)<br />

Pflege<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Meerschw<strong>ein</strong>chen von der Natur aus sehr r<strong>ein</strong>lich. Jedoch brauchen sie natürlich<br />

auch Pflege von <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>, um ges<strong>und</strong> zu bleiben. Zuerst ist wichtig, dass das Fell bei Glatthaarmeerschw<strong>ein</strong>chen<br />

wöchentlich <strong>und</strong> bei Langhaarmeerschw<strong>ein</strong>chen täglich gebürstet wird. Weiters<br />

ist wichtig zu beachten, dass man Meerschw<strong>ein</strong>chen nicht ba<strong>den</strong> darf. Dies ist jedoch gar nicht<br />

nötig, <strong>den</strong>n bei richtiger Fütterung <strong>und</strong> Pflege bleibt das Fell sauber. Man sollte auch immer dar<strong>auf</strong><br />

achten, ob das Schw<strong>ein</strong>chen gut <strong>und</strong> genug frisst. Wenn das nicht der Fall ist, <strong>kann</strong> es s<strong>ein</strong>, dass et<strong>was</strong><br />

nicht mit <strong>den</strong> Zähnen stimmt. Deshalb regelmäßig kontrollieren ob <strong>die</strong> Schneide- <strong>und</strong> Backenzähne<br />

nicht zu lang sind. Ist <strong>die</strong>s der Fall, muss der <strong>Tier</strong>arzt <strong>auf</strong>gesucht wer<strong>den</strong>, der <strong>die</strong> Zähne <strong>wie</strong>der<br />

kürzt.<br />

Ebenso ist es wichtig <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Augen acht zu geben. Diese auch wöchentlich begutachten, ob sie ges<strong>und</strong><br />

aussehen <strong>und</strong> glänzen. Hat das <strong>Tier</strong> ständigen Tränenfluss oder gelblich gefärbtes Sekret bei<br />

<strong>den</strong> Augen, ist <strong>die</strong>s <strong>wie</strong>der <strong>ein</strong> Fall für <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>arzt. Genau <strong>wie</strong> <strong>die</strong> Augen <strong>sollten</strong> auch <strong>die</strong> Ohren<br />

54


kontrolliert wer<strong>den</strong>. Sind <strong><strong>die</strong>se</strong> verschmutzt, sollte man <strong>den</strong> Dreck mit <strong>ein</strong>em sauberen Tuch vorsichtig<br />

herauswischen. Auch <strong>die</strong> Füße gehören begutachtet. Sind <strong>die</strong> Krallen zu lang so sind <strong><strong>die</strong>se</strong><br />

<strong>ein</strong>zukürzen. Vor allem <strong>die</strong> vorderen Vier wachsen schnell. Dann besteht Gefahr, dass sich <strong>die</strong><br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen <strong>die</strong> Krallen abreißen oder sich das Nagelbett entzündet. Zu guter Letzt gehört<br />

auch <strong>die</strong> Analregion regelmäßig untersucht. Normalerweise halten <strong>die</strong> Schw<strong>ein</strong>chen <strong><strong>die</strong>se</strong> selber<br />

sauber. Hat es jedoch Durchfall, so wird <strong><strong>die</strong>se</strong>r schnell bemerkt <strong>und</strong> man <strong>kann</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong>n entgegen wirken.<br />

(vgl. BECK A. 2008, 50ff)<br />

Futter <strong>und</strong> Fressverhalten<br />

Die Lieblingsbeschäftigung von Meerschw<strong>ein</strong>chen ist fressen. Wichtig ist dabei <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

des Futters. Hauptsächlich brauchen sie ballaststoffreiches Futter. Dieses wird im Darm <strong>auf</strong>geschlüsselt<br />

<strong>und</strong> verwertet. Somit muss <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>nahrung aus <strong>ein</strong>em guten Verhältnis von Kohlehydraten,<br />

Eiweiß, Fetten, Vitaminen <strong>und</strong> Spurenelementen <strong>so<strong>wie</strong></strong> Ballaststoffen bestehen. Deshalb sollte<br />

bei der Auswahl des Fertigfutters <strong>auf</strong>gepasst wer<strong>den</strong>, dass es sich dabei um <strong>ein</strong>e leicht verdauliche<br />

Pflanzenkost handelt. Getreidekörner in geringen Mengen sind natürlich auch zu empfehlen, ebenso<br />

<strong>wie</strong> Trockengemüse.<br />

55


Einer der wichtigsten Aspekte bei der Fütterung von Meerschw<strong>ein</strong>chen ist, dass sie viel zum Knabbern<br />

brauchen. Das ist deshalb so wichtig, damit sich <strong>die</strong> ständig nachwachsen<strong>den</strong> Nagezähne abnützen<br />

können. Umso länger sie mit Kauen, Abbeißen <strong>und</strong> Zermahlen der Nahrung beschäftig sind,<br />

desto besser. Wichtig ist nicht, <strong>wie</strong> hart das Futter ist, sondern dass <strong>die</strong> Zähne <strong>auf</strong><strong>ein</strong>anderreiben.<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen teilen sich ihr Futter oft <strong>auf</strong> 40 bis 60 kl<strong>ein</strong>e Mahlzeiten am Tag <strong>auf</strong>. Der Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist, dass sich dann der Darminhalt stetig <strong>und</strong> gleichmäßig bewegt. Ist <strong>die</strong>s nicht der Fall <strong>kann</strong><br />

es zu schweren Verdauungsproblemen führen. Um das zu vermei<strong>den</strong> <strong>sollten</strong> <strong>die</strong> Schw<strong>ein</strong>chen immer<br />

genügend R<strong>auf</strong>utter oder Stroh, Zweige <strong>so<strong>wie</strong></strong> Nagerholz zur Verfügung <strong>haben</strong>.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage <strong>ein</strong>er ges<strong>und</strong>en Ernährung ist Heu, da<br />

es ballaststoffreich ist <strong>und</strong> viele Mengen- <strong>so<strong>wie</strong></strong> Spurenelemente<br />

enthält. Ebenfalls fressen viele Meerschw<strong>ein</strong>chen<br />

gern korngelbes Stroh. Auch frische<br />

Zweige <strong>und</strong> Triebe von allerhand Gehölzen lieben<br />

unseren kl<strong>ein</strong>en Nager. Neben <strong>den</strong> vielen wertvollen<br />

Inhaltsstoffen bieten <strong><strong>die</strong>se</strong> auch noch <strong>ein</strong>e sinnvolle<br />

56


Beschäftigung. Im Sommer lieben Meerschw<strong>ein</strong>chen frisches Grünfutter, aber auch viel Obst <strong>und</strong><br />

Gemüse darf natürlich nicht fehlen.<br />

Was viele Meerschw<strong>ein</strong>chenbesitzer nicht wissen: Sie können Vitamin C nicht selbst bil<strong>den</strong> <strong>und</strong> im<br />

Körper speichern. Deshalb muss <strong><strong>die</strong>se</strong>s ausreichend mit der Nahrung zugeführt wer<strong>den</strong>. Man <strong>kann</strong><br />

es ihnen auch als Zusatz über das Trink<strong>was</strong>ser geben. Bei <strong>ein</strong>er Unterversorgung an Vitamin C treten<br />

deutliche Mangelersch<strong>ein</strong>ungen <strong>auf</strong> <strong>wie</strong> Lustlosigkeit oder Infektionskrankheiten. Um das zu<br />

vermei<strong>den</strong> sollte man <strong>den</strong> Meerschw<strong>ein</strong>chen viel Grünes zum Fressen geben. Richtige Vitamin C<br />

Bomben, welche <strong>die</strong> kl<strong>ein</strong>en Nager ohne Probleme vertragen, sind Kiwi, Brokkoli, Erdbeeren, Johannisbeeren,<br />

Petersiliengrün, grüne Paprika, Apfelsinen, Spinat, Petersilienwurzel, Brunnenkresse,<br />

Feldsalat, Tomaten <strong>und</strong> Löwenzahnblätter.<br />

Zusätzlich <strong>kann</strong> man <strong>den</strong> Schw<strong>ein</strong>chen auch noch Mineral- oder Salzleckst<strong>ein</strong>e anbieten. Oft wer<strong>den</strong><br />

<strong><strong>die</strong>se</strong> mit großer Begeisterung genutzt. Außerdem <strong>sollten</strong> <strong>die</strong> <strong>Tier</strong>e immer abwechslungsreich gefüttert<br />

wer<strong>den</strong>. Wird <strong>ein</strong> neues Futter probiert, dann immer zuerst kl<strong>ein</strong>e Mengen geben, um Verdauungsstörungen<br />

zu vermei<strong>den</strong>. Weiters <strong>sollten</strong> auch Kohl, Kraut, Süßigkeiten <strong>und</strong> Kuchen absolut <strong>auf</strong><br />

57


gar k<strong>ein</strong>en Fall gefüttert wer<strong>den</strong>. Selbstverständlich ist jedoch, dass man <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en täglich frisches<br />

Wasser anbietet <strong>und</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong>s dauernd zur Verfügung steht. (vgl. BECK A. 2008, 38ff)<br />

Sozialverhalten<br />

Meerschw<strong>ein</strong>chen leben in Gruppen oder Rudeln. Dieser „Familienverband“ besteht meist aus Mutter,<br />

Vater <strong>und</strong> ihren Jungen. Die <strong>Tier</strong>e unternehmen alles gem<strong>ein</strong>sam, egal ob Futter suchen, fressen,<br />

ausruhen oder schlafen, alles wird gem<strong>ein</strong>sam gemacht. Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Meerschw<strong>ein</strong>chen jedoch<br />

Fluchttiere. Wer<strong>den</strong> sie aber von kl<strong>ein</strong> <strong>auf</strong> an <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> gewöhnt, können sie zu richtigen<br />

Schmusetieren wer<strong>den</strong>.<br />

Wie schon ihre Vorfahren l<strong>auf</strong>en Meerschw<strong>ein</strong>chen gerne im Gänsemarsch hinter<strong>ein</strong>ander her. Somit<br />

bleiben alle zusammen <strong>und</strong> k<strong>ein</strong>es geht verloren. Ebenso markieren Meerschw<strong>ein</strong>chen genauso<br />

ihr Revier. Je dominanter <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> ist, umso häufiger markiert es. Generell sind sie aber sehr friedliche<br />

<strong>Tier</strong>e. Selten beißen sie <strong>und</strong> es gibt kaum Rang- <strong>und</strong> Revierstreitigkeiten. Außer es geht darum,<br />

nach Eintritt der Geschlechtsreife <strong>ein</strong>en Rivalen aus s<strong>ein</strong>em Feld zu schlagen. Dann <strong>kann</strong> es durchaus<br />

zu R<strong>auf</strong>ereien kommen. Fühlt sich <strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> bedroht oder gereizt reagiert es mit <strong>ein</strong>em lauten<br />

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Angstgeschrei oder Zähnezeigen <strong>und</strong> klappern. Wer<strong>den</strong> <strong><strong>die</strong>se</strong> Anzeichen richtig gedeutet <strong>und</strong> zieht<br />

man sich zurück, so wird es auch nicht passieren, dass man doch <strong>ein</strong>mal aus Angst gebissen wird.<br />

Ebenso <strong>haben</strong> Meerschw<strong>ein</strong>chen <strong>ein</strong> eigenes<br />

Schlafverhalten. Sie praktizieren das sogenannte<br />

„Rudelliegen“. Das heißt, dass sie alle dicht an<strong>ein</strong>ander<br />

gekuschelt schlafen. Weiters sind sie auch<br />

Kurzphasenschläfer,<br />

indem sie öfters am Tag nur <strong>ein</strong>ige Minuten dösen.<br />

Sind sie jedoch <strong>ein</strong>mal im Tiefschlaf liegen sie<br />

völlig entspannt <strong>und</strong> atmen ruhig. (vgl. BECK A.<br />

2008, 99ff)<br />

Kosten<br />

Ebenso <strong>wie</strong> andere Nager sind Meerschw<strong>ein</strong>chen nicht sehr kosten<strong>auf</strong>wendig. Einzuplanen sind<br />

<strong>Tier</strong>arztkosten welche anfallen, wenn das <strong>Tier</strong> krank ist. Wird es jedoch ges<strong>und</strong> gefüttert, richtig ge-<br />

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pflegt <strong>so<strong>wie</strong></strong> artgerecht gehalten, wer<strong>den</strong> sich <strong><strong>die</strong>se</strong> in Grenzen halten. Je nachdem <strong>wie</strong> viel extra<br />

Luxus man s<strong>ein</strong>en Meerschw<strong>ein</strong>chen gönnen möchte, sei es zusätzliche Häuschen <strong>und</strong> Plattformen<br />

oder diverses Spielzeuge, sind natürlich auch <strong><strong>die</strong>se</strong> Kosten <strong>ein</strong>zuplanen. Gleiches gilt für das Futter.<br />

Je nachdem welches Futter <strong>und</strong> in welcher Qualität können Kosten in unterschiedlicher Höhe anfallen.<br />

M<strong>ein</strong>e Meerschw<strong>ein</strong>chen bekamen zuerst billiges Futter vom Diskonter. Jetzt bekommen sie<br />

Qualitätsfutter von <strong>ein</strong>er Futtermittelfirma. Von <strong><strong>die</strong>se</strong>m bekommen sie nicht allzu viel <strong>und</strong> sie vertragen<br />

es besser.<br />

6.2. Kaninchen - neugierig erk<strong>und</strong>en sie <strong>die</strong> Welt<br />

Jeder kennt sie <strong>und</strong> viele <strong>Kinder</strong> lieben sie - Kaninchen.<br />

Oft lebhaft <strong>und</strong> lebensfroh hoppeln sie durch <strong>die</strong> Gegend<br />

<strong>und</strong> stellen sich anschließend <strong>auf</strong>, nur um kurz dar<strong>auf</strong><br />

<strong>wie</strong>der durchs Gehege zu flitzen. Aber es gibt auch<br />

ruhigere Zeiten, da sitzen sie im Gras <strong>und</strong> fressen genüsslich<br />

<strong>ein</strong>ige Löwenzahnblätter. Beobachtet man sie<br />

60


<strong>ein</strong>e Zeit lang, wirkt das ganze sehr beruhigend <strong>und</strong> entspannend. Kommen sie dann auch noch näher<br />

<strong>und</strong> lassen sich streicheln, ist das <strong>ein</strong> Gefühl, das unbeschreiblich ist. Einfach perfekte, kl<strong>ein</strong>e<br />

<strong>Haustier</strong>e.<br />

6.2.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten<br />

Haltung<br />

Die meisten Kaninchen wer<strong>den</strong> in Ställe gehalten, am besten mit <strong>ein</strong>em Holzbo<strong>den</strong>. Weiters sollte<br />

<strong>die</strong> Bucht leicht schräg gebaut s<strong>ein</strong>, damit der Urin abfließen <strong>kann</strong>. Die Haltung <strong>kann</strong> aber auch in<br />

<strong>ein</strong>em Freilandgehege erfolgen. Der große Vorteil hierbei ist, dass <strong>die</strong> Kaninchen genügend Frischluft<br />

bekommen <strong>und</strong> dadurch ihre Widerstandskräfte erhöht wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> der Appetit gesteigert wird.<br />

Umzäunt sollte das Ganze mit <strong>ein</strong>em f<strong>ein</strong>en Maschendrahtzaun wer<strong>den</strong>. Um <strong>ein</strong> Untergraben des<br />

Zaunes zu vermei<strong>den</strong>, sollte das Drahtgeflecht mind. 50cm in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> <strong>ein</strong>gelassen wer<strong>den</strong>. Ein<br />

Unterstand mit Einstreu darf natürlich auch nicht fehlen, um <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en Schutz bei Regen <strong>und</strong> starker<br />

Sonnen<strong>ein</strong>strahlung zu gewähren. Als Einstreu wird am besten Stroh verwendet, welches trocken<br />

s<strong>ein</strong> muss. Einmal wöchentlich <strong>sollten</strong> <strong>die</strong> verschmutzten Stellen gegen frisches Stroh ausgetauscht<br />

wer<strong>den</strong>. Wer s<strong>ein</strong>en <strong>Tier</strong>en <strong>ein</strong>e besondere Freude bereiten will, legt ihnen <strong>ein</strong> Stück Weich-<br />

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holz ins Gehege. Dieses <strong>die</strong>nt als Beschäftigungsmaterial. Weiters können sich <strong>die</strong> Kaninchen <strong>die</strong><br />

lebenslänglich wachsen<strong>den</strong> Zähne kontinuierlich abnutzen. (vgl. GUTJAHR A. 2014, 66ff)<br />

Pflege<br />

Kaninchen <strong>sollten</strong> wöchentlich <strong>auf</strong> Milben, Flöhe <strong>und</strong> Zecken begutachtet wer<strong>den</strong>. Am wichtigsten<br />

ist jedoch <strong>die</strong> Zahn- <strong>und</strong> Krallenpflege. Fällt <strong>auf</strong>, dass <strong>die</strong> Krallen k<strong>ein</strong>e Normallänge <strong>auf</strong>weisen,<br />

müssen <strong><strong>die</strong>se</strong> unbedingt gekürzt wer<strong>den</strong>. Selbstverständlich mit <strong>ein</strong>er Spezialschere aus dem <strong>Tier</strong>fachhandel.<br />

Hierbei muss man <strong>auf</strong>passen, dass man <strong>die</strong> an <strong>den</strong> Krallen befindlichen Blutgefäße nicht<br />

verletzt. Diese Blutgefäße wer<strong>den</strong> daran er<strong>kann</strong>t, wenn man <strong>die</strong> Pfoten gegen <strong>ein</strong>e kräftige Lichtquelle<br />

hält. (vgl. GUTJAHR A. 2014, 70f)<br />

Futter <strong>und</strong> Fressverhalten<br />

Die meiste Nahrung fressen Kaninchen von 19:00 abends bis 03:00 Uhr morgens. Aus <strong><strong>die</strong>se</strong>m<br />

Gr<strong>und</strong> ist es ratsam, <strong>die</strong> größere Futtermenge <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en am späten Nachmittag oder frühen Abend<br />

zu geben. Eine kl<strong>ein</strong>ere Menge Futter sollte in der Früh gefüttert wer<strong>den</strong>, sodass sie tagsüber et<strong>was</strong><br />

zu knabbern <strong>haben</strong>. Außerdem <strong>kann</strong> es zu <strong>ein</strong>em Stillstand des Darms kommen, wenn das <strong>Tier</strong> 12<br />

bis 20 St<strong>und</strong>en k<strong>ein</strong> Futter bekommt. Im schlimmsten Fall <strong>kann</strong> das sogar zum Tod führen.<br />

62


Et<strong>was</strong> das Kaninchen sehr gerne fressen ist Löwenzahn. Vor allem in <strong>den</strong> Sommermonaten ist es<br />

durchaus möglich, s<strong>ein</strong>en vierb<strong>ein</strong>igen Lieblingen hauptsächlich mit Grünfutter zu versorgen. Jedoch<br />

muss man beim Löwenzahn <strong>auf</strong>passen, dass das Kaninchen nicht zu viel davon frisst, da in<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong>r Pflanze sehr viel Kalzium enthalten ist. Denn <strong><strong>die</strong>se</strong>s wird größtenteils vom Darm der Kaninchen<br />

resorbiert wobei es von dort über <strong>den</strong> Blutkreisl<strong>auf</strong> in <strong>die</strong> Nieren gelangt. Dort <strong>kann</strong> es sich<br />

dann als Harnst<strong>ein</strong>e ablagern.<br />

Ebenso gerne wer<strong>den</strong> Kräuter gefressen <strong>wie</strong> beispielsweise Huflattich, Schafgarbe, Spitzwegerich<br />

oder Wiesenkerbel. Damit sich auch <strong>die</strong> Zähne genug abnützen, sollte man <strong>den</strong> Kaninchen alle zwei<br />

bis drei Tage <strong>ein</strong> paar beblätterte Zweige von Lin<strong>den</strong>, W<strong>ein</strong>, Eschen, Wei<strong>den</strong> oder Pappeln anbieten.<br />

Weiters <strong>kann</strong> man ihnen durchaus Küchenabfälle geben <strong>wie</strong> Chicorée, Endiviensalat, Feldsalat, Eisbergsalat,<br />

Kopfsalat, Möhrenlaub, Gurken <strong>so<strong>wie</strong></strong> Schälreste <strong>und</strong> gekochte Kartoffeln. Vorsicht ist<br />

bei Kohl geboten, <strong>den</strong>n in zu hoher Menge wirkt <strong><strong>die</strong>se</strong>r blähend. Auch hartes Brot wird gerne verzerrt,<br />

genauso <strong>wie</strong> Hafer-, Gersten-, Roggen-, Weizen- <strong>und</strong> Maiskörner. Diese jedoch nur in geringen<br />

Mengen verabreichen, da es sonst schnell zur Verfettung kommt.<br />

63


Wichtig ist auch noch, dass <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en Heu in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Dieses ist<br />

sehr rohfaserhaltig, stimuliert <strong>die</strong> mikrobiellen Verdauungsprozesse im Dickdarm <strong>und</strong> gibt <strong>den</strong> Zähnen<br />

viel Arbeit. In <strong>den</strong> Wintermonaten wer<strong>den</strong> gerne Futter-, Kohl-, Zucker-, <strong>so<strong>wie</strong></strong> Mohrrüben gefressen.<br />

Natürlich muss <strong>den</strong> <strong>Tier</strong>en auch täglich frisches Wasser geboten wer<strong>den</strong>, egal ob Sommer<br />

oder Winter. (vgl. GUTJAHR A. 2014, 61ff)<br />

Sozialverhalten<br />

Kaninchen leben in festen Gruppen <strong>und</strong> sind<br />

sehr soziale <strong>Tier</strong>e. Somit müssen sie immer<br />

mindestens zu zweit gehalten wer<strong>den</strong>, da k<strong>ein</strong><br />

anderes <strong>Haustier</strong> oder <strong>Mensch</strong> <strong>ein</strong>en Artgenossen<br />

ersetzen können. Sie suchen häufig<br />

Körperkontakt, indem sie sich gegenseitig <strong>die</strong><br />

Ohren putzen oder mit<strong>ein</strong>ander spielen. Ebenso<br />

gibt es oft „feste <strong>Beziehung</strong>en“ zwischen<br />

<strong>ein</strong>er Häsin <strong>und</strong> <strong>ein</strong>em Rammler, <strong>die</strong> sich auch oft <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same Wohnhöhle teilen.<br />

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Haltet man <strong>die</strong> <strong>Tier</strong>e in <strong>ein</strong>er größeren Gruppe, so herrscht unter ihnen <strong>ein</strong>e feste Rangordnung. Will<br />

man <strong>ein</strong> erwachsenes <strong>Tier</strong> in <strong>ein</strong>e bestehende Kaninchengruppe hinzufügen, kommt es anfangs mit<br />

ziemlicher Sicherheit zu R<strong>auf</strong>ereien. Dies <strong>sollten</strong> sich <strong>die</strong> <strong>Tier</strong>e unter sich ausmachen. Erst wenn sie<br />

gar nicht mehr <strong>auf</strong>hören, muss der <strong>Mensch</strong> <strong>ein</strong>greifen. Ist <strong>die</strong>s der Fall, wird <strong>ein</strong>e Zusammenführung<br />

in Zukunft nicht mehr möglich s<strong>ein</strong>. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt jedoch, je größer das Platzangebot ist umso<br />

eher wird <strong>ein</strong> fremdes Kaninchen akzeptiert <strong>und</strong> in weiterer Folge in <strong>die</strong> Gruppe intergiert. (vgl.<br />

http://www.tierfre<strong>und</strong>.de/sozialverhalten/, 23.Februar 2018)<br />

Am besten verträglich sind Gruppen mit Häsinnen <strong>und</strong> <strong>ein</strong>em Rammler, der durchaus auch kastriert<br />

s<strong>ein</strong> <strong>kann</strong>. Zwei Rammler in <strong>ein</strong>em Käfig zu halten ist k<strong>ein</strong>e gute Idee, da das häufig zu R<strong>auf</strong>ereien<br />

führt. Auch zwei Häsinnen können sehr kampffreudig s<strong>ein</strong>, jedoch habe ich <strong>die</strong> Erfahrung gemacht,<br />

dass sich zwei Häsinnen durchaus auch sehr gut vertragen können.<br />

Kosten<br />

Die Kosten bei Kaninchen halten sich im Rahmen. Je nachdem welches Futter ihnen verabreicht<br />

wird, muss man eben Futter- <strong>und</strong> <strong>Tier</strong>arztkosten <strong>ein</strong>planen. Die Krallenpflege wird bereits häufig<br />

von <strong>den</strong> Besitzern selber durchgeführt. Ist <strong>die</strong>s nicht der Fall übernimmt <strong><strong>die</strong>se</strong> Aufgabe <strong>ein</strong> Fachper-<br />

65


sonal, <strong>wie</strong> beispielsweise <strong>ein</strong>e <strong>Tier</strong>ärztin oder <strong>Tier</strong>arzt. Wird das <strong>Tier</strong> ges<strong>und</strong> ernährt <strong>und</strong> hat genügend<br />

Ausl<strong>auf</strong> <strong>so<strong>wie</strong></strong> Frischluft, so muss auch nicht der <strong>Tier</strong>arzt besucht wer<strong>den</strong>, sofern es nicht an<br />

irgend<strong>ein</strong>er Krankheit leidet. Je nachdem <strong>wie</strong> viel Spielzeug oder anderen Luxus man s<strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong><br />

gönnen möchte, muss man eben auch <strong><strong>die</strong>se</strong> Kosten <strong>ein</strong>planen. Zusammenfassend ist <strong>ein</strong> Kaninchen<br />

jedoch k<strong>ein</strong> <strong>Tier</strong>, für das Unmengen an Geld ausgegeben wer<strong>den</strong> muss.<br />

6.3. Katzen – eigensinnig, selbstständig <strong>und</strong> doch verschmust<br />

Ein weiteres sehr beliebtes <strong>Haustier</strong> ist <strong>die</strong> Katze.<br />

Vielen ist sie sympathisch, da sie selbstständig durchs<br />

Leben streift, aber <strong>den</strong>noch öfters kommt um zu kuscheln.<br />

Wenn sie königlich durch ihr Revier streift,<br />

<strong>den</strong> Schwanz in der Höhe <strong>und</strong> <strong>den</strong> Kopf erhoben fin<strong>den</strong><br />

das viele be<strong>ein</strong>druckend <strong>und</strong> faszinierend. Somit<br />

hat <strong>die</strong> Katze m<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach <strong>ein</strong>e ganz eigene,<br />

besondere Wirkung <strong>auf</strong> uns <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>.<br />

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6.3.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten<br />

Haltung<br />

Katzen hält man am besten draußen. Dies ist jedoch für viele Besitzer, <strong>die</strong> in <strong>ein</strong>er Wohnung leben,<br />

nicht möglich. Für Wohnungskatzen ist es zumindest sinnvoll, <strong>ein</strong>en Ausl<strong>auf</strong> anzubieten. Weiters ist<br />

es vorteilhaft, wenn <strong>die</strong> Lage eher verkehrsruhig ist. Ist <strong>die</strong>s nicht der Fall, sollte <strong>die</strong> junge Katze <strong>die</strong><br />

ersten paar Wochen im Haus bleiben <strong>und</strong> erst dann <strong>den</strong> gewährten Freil<strong>auf</strong> genießen. Ist es <strong>den</strong>noch<br />

nicht möglich <strong>die</strong> Katze ins Freie zu lassen, muss sie artgerecht beschäftigt wer<strong>den</strong>. Das heißt der<br />

Besitzer muss täglich <strong>ein</strong> paar St<strong>und</strong>en mit der Katze spielen <strong>und</strong> sie beschäftigen. Natürlich ist es<br />

dann auch sinnvoll, der Katze <strong>ein</strong>en Artgenossen zu erlauben, <strong>den</strong>n zu zweit wird ihnen nicht so<br />

schnell langweilig als all<strong>ein</strong>e. Außerdem brauchen <strong>die</strong> <strong>Tier</strong>e <strong>ein</strong>en Kratzbaum <strong>und</strong> mehrere Versteckmöglichkeiten<br />

in unterschiedlicher Höhe. Weiters lieben Katzen Wärme <strong>und</strong> Trockenheit <strong>so<strong>wie</strong></strong><br />

erhöhte Sitz- <strong>und</strong> Liegeplätze. Wer<strong>den</strong> sie draußen gehalten liegen sie im Sommer gerne mit allen<br />

vier ausgestreckten Pfoten in der Sonne. Wird es Winter suchen sie gerne warme Heizungsplätze<br />

<strong>auf</strong>. Über<strong>die</strong>s muss bei r<strong>ein</strong>en Wohnungskatzen unbedingt dar<strong>auf</strong> geachtet wer<strong>den</strong>, dass <strong>die</strong> Fenster<br />

nicht gekippt sind. Dadurch sind schon viele Katzen zu Tode gekommen.<br />

67


Leben unsere vierb<strong>ein</strong>igen Schmusetiger größtenteils draußen, so sind sie sehr selbstständig. Sie<br />

machen <strong>was</strong> sie wollen <strong>und</strong> <strong>wie</strong> sie es wollen. Haben sie jedoch <strong>ein</strong>en guten Kontakt zum <strong><strong>Mensch</strong>en</strong>,<br />

wissen sie ganz genau wohin sie gehören <strong>und</strong> kommen immer <strong>wie</strong>der zurück. Vor allem<br />

dann, wenn sie Hunger <strong>haben</strong> <strong>und</strong> et<strong>was</strong> zu fressen wollen. ( vgl. DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND<br />

E.V. 10ff)<br />

Pflege<br />

Zur Pflege gehört vorrangig <strong>die</strong> Fellpflege, vor allem bei Langhaarkatzen. Bei <strong><strong>die</strong>se</strong>n ist es wichtig,<br />

dass sie regelmäßig gekämmt <strong>und</strong> gebürstet wer<strong>den</strong>. Dabei <strong>kann</strong> <strong>die</strong> Katze auch gleich <strong>auf</strong> Flöhe<br />

<strong>und</strong> Zecken kontrolliert wer<strong>den</strong>. Abhilfe gegen <strong><strong>die</strong>se</strong> Parasiten gibt es durch etwaige Halsbänder o-<br />

der auch Tropfen <strong>und</strong> Sprays. Ebenso gehören regelmäßig <strong>die</strong> Zähne <strong>und</strong> Ohren kontrolliert. Bildet<br />

sich vermehrt Zahnst<strong>ein</strong> so sollte der <strong>Tier</strong>arzt <strong>auf</strong>gesucht wer<strong>den</strong>. Ebenso sollte vermehrter Schmutz<br />

im Ohr von <strong><strong>die</strong>se</strong>m gesäubert wer<strong>den</strong>. Ansonsten ist <strong>die</strong> Katze in der Regel selbst dazu in der Lage,<br />

sich zu pflegen <strong>und</strong> zu säubern. (vgl. DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND E.V. 14f)<br />

68


Futter <strong>und</strong> Fressverhalten<br />

Wichtig für <strong>die</strong> Katze ist Futter mit viel tierischem<br />

Eiweiß <strong>und</strong> Fett <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kohlenhydrate, Vitamine<br />

<strong>und</strong> Mineralstoffe. Jedoch <strong>haben</strong> sie auch<br />

<strong>den</strong> Ruf, sehr heikel zu s<strong>ein</strong>. Füttert man ihnen<br />

über <strong>ein</strong>en langen Zeitraum dasselbe, so wird<br />

ihnen <strong>die</strong>s schnell langweilig. Gegenüber neues<br />

Futter sind sie erstmals eher vorsichtig. Gr<strong>und</strong> ist<br />

<strong>ein</strong>e besondere Eigenschaft an Katzen, <strong>die</strong> Neophobie,<br />

also <strong>die</strong> Angst vor Neuem. Diese ist wichtig,<br />

<strong>den</strong>n Katzen, <strong>die</strong> hauptsächlich draußen leben <strong>und</strong> sich von etwaigen selbstgefangenem <strong>und</strong> gesuchtem<br />

Fressen ernähren, schützen sich so vor Vergiftungen, da sie <strong>ein</strong>e geringe Resistenz gegen<br />

Giftstoffe besitzen. Wird ihnen neues Futter jedoch in gewohnter Form in <strong>ein</strong>er Futterschüssel oder<br />

sonstiges gegeben, wird es nicht lange dauern <strong>und</strong> sie fressen auch <strong><strong>die</strong>se</strong>s.<br />

69


Auch wenn Katzen gerne Mäuse fangen <strong>und</strong> fressen sollte ihnen trotzdem noch Zusatzfutter angeboten<br />

wer<strong>den</strong>. Je nachdem <strong>was</strong> bevorzugt wird, <strong>kann</strong> man Trocken- oder Nassfutter geben. Rohes<br />

Fleisch sollte nicht verfüttert wer<strong>den</strong>, da dadurch <strong>ein</strong>e Infektionsgefahr bestehen <strong>kann</strong>. Was jedoch<br />

sehr gut bei unseren Vierb<strong>ein</strong>ern ankommt ist das sogenannte Katzengras. Es <strong>kann</strong> auch ganz normales<br />

Gras aus dem Garten gefressen wer<strong>den</strong>.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wer<strong>den</strong> Katzen <strong>ein</strong>- bis zweimal am Tag gefüttert, zumindest <strong>die</strong> Wohnungskatzen.<br />

Freilebende fressen wann es ihnen gerade bekommt. Der Futterplatz sollte in <strong>ein</strong>er ruhigen Ecke<br />

s<strong>ein</strong>, damit <strong>die</strong> Katze nicht gestört wird. Es sollte auch unbedingt dar<strong>auf</strong> geachtet wer<strong>den</strong>, dass das<br />

Katzenklo nicht zu nahe am Fressplatz steht, da sonst <strong>die</strong> Futter<strong>auf</strong>nahme verweigert wird. Nachdem<br />

genüsslich gefressen wurde, suchen sich Katzen oft <strong>ein</strong> gemütliches Plätzchen <strong>und</strong> dösen <strong>ein</strong> Weilchen.<br />

Wie auch bei <strong>den</strong> anderen <strong>Tier</strong>en darf natürlich nicht <strong>auf</strong>s Trinken vergessen wer<strong>den</strong>. Viele<br />

Katzen lieben Milch, <strong>den</strong>noch sollte ihnen zusätzlich auch noch <strong>ein</strong>e Schüssel Wasser angeboten<br />

wer<strong>den</strong>. (vgl. RICCOMINI F. 2008, 42f; DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND E.V. 17ff)<br />

70


Sozialverhalten<br />

Katzen sind gr<strong>und</strong>sätzlich Einzelgänger, jedoch<br />

<strong>haben</strong> auch Katzen <strong>ein</strong>en unterschiedlich<br />

starken Wunsch nach Geselligkeit. Somit<br />

ist es <strong>auf</strong> je<strong>den</strong> Fall empfehlenswert Katzen<br />

immer mindestens zu zweit zu halten. Es gibt<br />

durchaus auch Schmusetiger <strong>die</strong> nah bei<strong>ein</strong>ander<br />

liegen, sich gegenseitig lecken <strong>und</strong><br />

mit<strong>ein</strong>ander spielen. Vor allem bei jungen<br />

Kätzchen lässt sich <strong>die</strong>s sehr gut beobachten.<br />

Es hängt generell viel mit der Zeit zusammen, in der <strong>die</strong> Katzen noch Katzenbabys sind. Hat sie in<br />

<strong><strong>die</strong>se</strong>r Zeit viel Kontakt mit anderen ihrer Art, so wird sie eher k<strong>ein</strong>e Einzelgängerin wer<strong>den</strong>.<br />

Weiters gibt es auch sogenannte Bindungsrituale unter <strong>den</strong> Stubentigern. Diese Rituale bestehen aus<br />

vier typischen Verhaltensweisen: gegenseitiges putzen, sich an<strong>ein</strong>ander reiben, Nasen an<strong>ein</strong>ander<br />

stupsen <strong>und</strong> mit<strong>ein</strong>ander spielen. Beim gegenseitigen Putzen leckt <strong>ein</strong>e Katze der anderen das Fell,<br />

71


<strong>den</strong> Kopf <strong>und</strong> <strong>den</strong> Hals. Dies wird auch angewendet, um nach <strong>ein</strong>er Aus<strong>ein</strong>andersetzung <strong>wie</strong>der<br />

Harmonie herzustellen. Das an<strong>ein</strong>ander reiben wird so praktiziert, dass <strong>die</strong> schwächere, jüngere<br />

Katze ihren Kopf, Schwanz <strong>und</strong> Körper eng an <strong>den</strong> Körper der anderen Katze presst. Somit macht<br />

sie <strong>die</strong> <strong>ältere</strong>, selbstbewusstere Katze <strong>auf</strong> sich <strong>auf</strong>merksam <strong>und</strong> es wer<strong>den</strong> Düfte ausgetauscht. Das<br />

an<strong>ein</strong>ander stupsen mit der Nase <strong>die</strong>nt als Begrüßung. Häufig wird <strong><strong>die</strong>se</strong> Verhaltensweise bei<br />

Fre<strong>und</strong>en beobachtet. Spielen wird eher von <strong>den</strong> jüngeren Katzen ausgeführt <strong>und</strong> wird von <strong>ältere</strong>n<br />

nicht mehr so häufig gemacht. Diese liegen lieber eng an<strong>ein</strong>ander gekuschelt an <strong>ein</strong>em schönen<br />

warmen Plätzchen. (vgl. RICCOMINI F. 2008, 30f)<br />

Kosten<br />

Anders als bei Meerschw<strong>ein</strong>chen oder Kaninchen liegen <strong>die</strong> Kosten bei Katzen et<strong>was</strong> höher. Zumal<br />

gibt es bei ihnen <strong>ein</strong>e Kastrationspflicht. Das heißt, jede Katze, sofern sie nicht zur Zucht verwendet<br />

wird, muss kastriert wer<strong>den</strong>. Im Gegenzug müssen Zuchtkatzen gechippt wer<strong>den</strong>. Beides, sowohl<br />

kastrieren als auch chippen, ist nicht so billig. Jedoch wird das nur <strong>ein</strong>mal gemacht <strong>und</strong> <strong>die</strong> Höhe<br />

der Kosten kommt natürlich auch <strong>auf</strong> <strong>den</strong> jeweiligen behandeln<strong>den</strong> <strong>Tier</strong>arzt an. Weiters ist auch oft<br />

das Futter et<strong>was</strong> teurer als bei Kl<strong>ein</strong>tieren. Da Katzen Raubtiere sind, muss das meiste Futter zuge-<br />

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k<strong>auf</strong>t wer<strong>den</strong>, da ihnen gr<strong>und</strong>sätzlich k<strong>ein</strong>e Abfallreste <strong>wie</strong> übrig gebliebener Salat, Karotten oder<br />

sonstiges schmecken. Auch hier gilt <strong>wie</strong>der, je mehr Luxus man s<strong>ein</strong>em Liebling gönnen will, umso<br />

mehr Kosten sind <strong>ein</strong>zuplanen. Grob gesagt, „kosten“ r<strong>ein</strong>e Wohnungskatzen natürlich mehr, als jene<br />

<strong>die</strong> meistens nur draußen leben.<br />

6.4. H<strong>und</strong>e – der treue Begleiter des <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

Mit Abstand das beliebteste <strong>Haustier</strong> ist der H<strong>und</strong>. Er<br />

ist aber auch jenes <strong>Haustier</strong>, welches mit Abstand am<br />

meisten Beschäftigung <strong>und</strong> Aufmerksamkeit braucht.<br />

Hat man <strong>ein</strong>mal Vertrauen zu s<strong>ein</strong>em Vierb<strong>ein</strong>er <strong>auf</strong>gebaut<br />

<strong>und</strong> wird als „Rudelführer“ akzeptiert, so hat<br />

man <strong>ein</strong>en treuen Fre<strong>und</strong>, der nicht von der Seite weichen<br />

möchte. Bis <strong>die</strong>s jedoch erreicht ist, braucht es<br />

viel Zeit, Geduld <strong>und</strong> natürlich Liebe zu s<strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong>.<br />

73


6.4.1. Haltung, Pflege, Fress- <strong>und</strong> Sozialverhalten <strong>so<strong>wie</strong></strong> Kosten<br />

Haltung<br />

H<strong>und</strong>e wer<strong>den</strong> größtenteils im Haus bei der Familie gehalten. Das ist vor allem auch deshalb wichtig,<br />

damit <strong>ein</strong>e ges<strong>und</strong>e <strong>Beziehung</strong> <strong>und</strong> Bindung zum <strong>Tier</strong> <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong> <strong>kann</strong>. Damit es ihm<br />

nicht an Bewegung mangelt, sollte man mit ihm je nach Rasse <strong>und</strong> Größe täglich <strong>ein</strong>ige Zeit draußen<br />

verbringen. Auf vielen Bauernhöfen leben H<strong>und</strong>e generell nur draußen. Dies ist natürlich auch<br />

möglich, jedoch muss dann dar<strong>auf</strong> geachtet wer<strong>den</strong>, dass trotzdem genügend Zeit mit ihnen verbracht<br />

wird. R<strong>ein</strong>e Zwingerhaltungen sind nicht erlaubt, außer es gibt <strong>ein</strong>e Außnahmebesch<strong>ein</strong>igung.<br />

Weiters ist auch <strong>die</strong> Ankettung von H<strong>und</strong>en strikt verboten.<br />

Bei der Anschaffung sollte vorher genau überlegt wer<strong>den</strong>, ob es <strong>ein</strong> Rasseh<strong>und</strong> oder Mischling, <strong>ein</strong><br />

Welpe oder <strong>ein</strong> ausgewachsener H<strong>und</strong> s<strong>ein</strong> soll. Weiters sollte auch gut überlegt wer<strong>den</strong>, ob man <strong>ein</strong>e<br />

Hündin oder <strong>ein</strong>en Rüde möchte. Ist <strong>die</strong> Entscheidung getroffen, muss für je<strong>den</strong> H<strong>und</strong> <strong>die</strong> gleiche<br />

Gr<strong>und</strong>ausstattung besorgt wer<strong>den</strong>: Ein gemütliches Bett oder Körbchen, Spielzeug, Halsband <strong>und</strong><br />

L<strong>ein</strong>e, Futter- <strong>und</strong> Wasserschüssel <strong>so<strong>wie</strong></strong> Pflege-Sets. Ebenso muss jeder H<strong>und</strong> bei der zuständigen<br />

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Gem<strong>ein</strong>de gemeldet wer<strong>den</strong>. Als Beweis, dass <strong>die</strong>s gemacht wurde, erhält er <strong>ein</strong>e H<strong>und</strong>emarke. (vgl.<br />

TAYLOR D. 2002, 202ff)<br />

Wie oben bereits erwähnt, ist es wichtig <strong>den</strong> H<strong>und</strong> zu beschäftigen. Damit ist nicht gem<strong>ein</strong>t, <strong>ein</strong>e<br />

St<strong>und</strong>e am Tag mit ihm spazieren zu gehen. Die größte Freude bereitet man ihm, wenn er <strong>ein</strong>e Aufgabe<br />

hat. Das <strong>kann</strong> damit beginnen, dass er <strong>die</strong> Futterschüssel nicht <strong>ein</strong>fach hingestellt bekommt,<br />

sondern dass er sich das Futter suchen oder sogar ver<strong>die</strong>nen muss. Viele H<strong>und</strong>e lieben Intelligenz<strong>und</strong><br />

Suchspiele. Der Kreativität sind dabei k<strong>ein</strong>e Grenzen gesetzt <strong>und</strong> Ihr H<strong>und</strong> wird es Ihnen danken,<br />

wenn Sie auch Zeit mit ihm verbringen, abgesehen von <strong>den</strong> täglichen Spaziergängen.<br />

Pflege<br />

Je nach Länge des Haarkleides ist <strong>die</strong> Fellpflege von großer Bedeutung. Zur Pflege wer<strong>den</strong> mindestens<br />

<strong>ein</strong>e Bürste <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Kamm <strong>so<strong>wie</strong></strong> <strong>ein</strong> Krallenschneider benötigt. Für H<strong>und</strong>e mit sehr langem<br />

Fell, <strong>wie</strong> beispielsweise Yorkshire Terrier, ist zusätzlich auch noch <strong>ein</strong>e Ausdünnungsschere <strong>und</strong> <strong>ein</strong><br />

Trimm-Messer von Vorteil. Einmal wöchentlich sollte jeder H<strong>und</strong> gebürstet wer<strong>den</strong>, Langhaarh<strong>und</strong>e<br />

sogar täglich. Ebenso sollte das Fell regelmäßig <strong>auf</strong> Flöhe, Läuse, Zecken <strong>und</strong> andere Parasiten untersucht<br />

wer<strong>den</strong>. Wer<strong>den</strong> unerwünschte Fellbewohner gef<strong>und</strong>en, ist es ratsam s<strong>ein</strong>en <strong>Tier</strong>arzt <strong>auf</strong>zu-<br />

75


suchen. Ist Schmutz im Ohr, so wird <strong><strong>die</strong>se</strong>r mit <strong>ein</strong>em Wattestäbchen vorsichtig entfernt. Wer will,<br />

<strong>kann</strong> auch noch extra H<strong>und</strong>ezahnbürsten besorgen <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>em Vierb<strong>ein</strong>er täglich <strong>die</strong> Zähne putzen.<br />

Dies muss jedoch nicht s<strong>ein</strong>. Gibt man s<strong>ein</strong>em Vierb<strong>ein</strong>er regelmäßig Knochen oder andere Leckereien<br />

zum Kauen, hat <strong>die</strong>s <strong>ein</strong>en ähnlichen Effekt.<br />

Wichtig ist auch, dass der H<strong>und</strong> nicht zu oft gebadet wird. Ein Bad ist nur empfehlenswert, wenn<br />

der H<strong>und</strong> schmutzig ist oder stark riecht. Je nach Rasse müssen H<strong>und</strong>e unterschiedlich gebadet wer<strong>den</strong>.<br />

Scotties schuppen leicht <strong>und</strong> brauchen daher <strong>ein</strong>mal im Monat <strong>ein</strong> Bad. Bei andere <strong>wie</strong>derum<br />

reicht es, wenn sie zweimal im Jahr gebadet wer<strong>den</strong>. Hat <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> <strong>ein</strong> eher fettiges Fell, ist auch <strong>die</strong><br />

Verwendung von Trockenshampoo möglich.<br />

Wie auch bei allen anderen <strong>Tier</strong>en ist auch das Krallenschnei<strong>den</strong> von Bedeutung. Dazu wird <strong>ein</strong>e<br />

spezielle Krallenzange benötigt. Um Schmerzen <strong>und</strong> Blutungen zu vermei<strong>den</strong>, <strong>sollten</strong> Sie mindestens<br />

zwei Millimeter vor der rosigen Stelle abschnei<strong>den</strong>. Häufig wird aber das Schnei<strong>den</strong> der Krallen<br />

<strong>so<strong>wie</strong></strong>so vom <strong>Tier</strong>arzt übernommen. (vgl. TAYLOR D. 2002, 208ff)<br />

76


Futter <strong>und</strong> Fressverhalten<br />

Oft wird behauptet, dass H<strong>und</strong>e r<strong>ein</strong>e Fleischfresser sind. Das stimmt jedoch nicht, auch Gemüse,<br />

Obst, Reis, Nudeln usw. wird von ihnen gerne verzehrt. Wichtig ist <strong>ein</strong>e ausgewogene Zusammensetzung<br />

des Futters. Eine optimale Ration besteht aus Prot<strong>ein</strong>en für <strong>den</strong> Körperbau, Kohlenhydrate<br />

für <strong>die</strong> Energiegewinnung, Fette als Energiequelle <strong>und</strong> für ges<strong>und</strong>e Haut <strong>und</strong> Fell, Vitamine <strong>und</strong><br />

Mineralstoffe <strong>so<strong>wie</strong></strong> Ballaststoffe für <strong>ein</strong>e gute Verdauung <strong>und</strong> Darmtätigkeit. Ebenso ist Wasser lebensnotwendig,<br />

um vor Austrocknung zu schützen. Je nach Rasse <strong>und</strong> Futter gibt es unterschiedliche<br />

Mengenangaben, <strong>wie</strong> viel <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> fressen sollte. Als Faustregel gilt jedoch: Welpen 910kJ/kg,<br />

erwachsene H<strong>und</strong>e 550kJ/kg <strong>und</strong> alte H<strong>und</strong>e 239kJ/kg. Jedoch be<strong>ein</strong>flussen Alter, Bewegung,<br />

Trächtigkeit, Laktation, Umgebung <strong>und</strong> Krankheit <strong>den</strong> Futterbedarf. Bei ersten Anzeichen von<br />

Übergewicht sollte das Futter reduziert wer<strong>den</strong>.<br />

Wie bereits erwähnt gibt es verschie<strong>den</strong>es H<strong>und</strong>efutter, wobei sie sehr gerne Fleisch fressen. Das ist<br />

reich an Phosphor aber arm an Kalzium. Auch Fisch ist oftmals beliebt genauso <strong>wie</strong> Milch <strong>und</strong><br />

Milchprodukte, welche reich an Prot<strong>ein</strong>en <strong>so<strong>wie</strong></strong> Fett <strong>und</strong> Mineralstoffen sind. Ebenso mögen sie<br />

Getreide in Form von Keksen oder in Fleisch vermischt, Gemüse, Obst <strong>und</strong> Eier. Als Ernährungszu-<br />

77


satz eigenen sich Nüsse, Honig <strong>und</strong> verzehrbare Samen. Viele H<strong>und</strong>ebesitzer füttern auch Nass- o-<br />

der Trockenfutter. Dabei hat jedes s<strong>ein</strong>e eigenen Vorteile. Es ist auch möglich <strong><strong>die</strong>se</strong> bei<strong>den</strong> Futterarten<br />

abwechselnd zu füttern.<br />

Welpen gehören bis zu fünfmal am Tag gefüttert.<br />

Sind sie größer, reichen täglich zwei<br />

Mahlzeiten aus. Erwachsenen H<strong>und</strong>en reicht<br />

es, wenn sie nur <strong>ein</strong>mal am Tag gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />

Viele halten auch <strong>ein</strong>mal in der Woche<br />

<strong>ein</strong>en „futterfreien Tag“ <strong>ein</strong>, an dem der H<strong>und</strong><br />

nichts zu fressen bekommt. Das <strong>kann</strong> man jedoch<br />

erst dann praktizieren, wenn der H<strong>und</strong><br />

erwachsen ist, <strong>den</strong>n Welpen brauchen noch alle<br />

Nährstoffe <strong>die</strong> sie bekommen können. Ebenso ist es sinnvoll dem H<strong>und</strong> nicht <strong>den</strong> ganzen Tag <strong>die</strong><br />

volle Schüssel stehen zu lassen. Am besten ist, man gewöhnt ihm von kl<strong>ein</strong> <strong>auf</strong> an, dass er entweder<br />

sofort frisst oder dann eben <strong>auf</strong> <strong>die</strong> nächste Mahlzeit warten muss. (vgl. TAYLOR D. 2002, 206f)<br />

78


Sozialverhalten<br />

Aufgr<strong>und</strong> der großen Anpassungsfähigkeit ist der H<strong>und</strong> so ziemlich das <strong>ein</strong>zige <strong>Haustier</strong>, das auch<br />

all<strong>ein</strong>e gehalten wer<strong>den</strong> darf. Er passt sich <strong>den</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> an <strong>und</strong> im Normalfall akzeptiert er sie als<br />

s<strong>ein</strong> Rudel. H<strong>und</strong>e unter<strong>ein</strong>ander <strong>haben</strong> <strong>ein</strong>e ganz eigene Sprache, <strong>die</strong> sogenannten Calming Signale.<br />

Beobachtet man unsere Vierb<strong>ein</strong>er genau, so <strong>kann</strong> man sie auch verstehen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Signale richtig<br />

deuten. Legt sich <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> beispielsweise <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> <strong>und</strong> zeigt <strong>den</strong> Bauch, so ist das als Unterwerfung<br />

zu deuten. Oder wird <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> angestarrt <strong>und</strong> wendet <strong>den</strong> Blick ab, so will er <strong>die</strong> Angriffslust<br />

des Gegenübers nicht steigern. Sie <strong>haben</strong> <strong>ein</strong>e umfangreiche Auswahl an Körperstellungen, Gesichtsausdrücken<br />

<strong>und</strong> Schwanzhaltungen um zu kommunizieren. Ebenso sind Düfte ausschlaggebend.<br />

H<strong>und</strong>e riechen <strong>ein</strong>ander <strong>und</strong> markieren oft Stellen, an <strong>den</strong>en bereits <strong>ein</strong> anderer H<strong>und</strong> war.<br />

Natürlich fühlt sich <strong>ein</strong> H<strong>und</strong> umso wohler, je mehr H<strong>und</strong>e in s<strong>ein</strong>em Rudel sind. Denn, auch wenn<br />

er sich mit uns <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> gut verständigen <strong>kann</strong>, wir sind <strong>den</strong>noch k<strong>ein</strong>e H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> benehmen uns<br />

auch nicht so. Wichtig ist <strong>auf</strong> je<strong>den</strong> Fall, <strong>den</strong> H<strong>und</strong> nicht <strong>die</strong> meiste Zeit all<strong>ein</strong>e zu lassen, er braucht<br />

durchaus Gesellschaft. <strong>Tier</strong>e, <strong>die</strong> oft all<strong>ein</strong> gelassen wer<strong>den</strong>, zeigen häufig Verhaltensprobleme <strong>die</strong><br />

79


nur mit viel Geduld wegzubringen sind. Für <strong>ein</strong>en<br />

H<strong>und</strong> braucht man Zeit <strong>und</strong> Geduld, vor allem<br />

wer sich <strong>ein</strong>en Welpen anschafft. Ist jedoch<br />

<strong>ein</strong>e Vertrauensbasis <strong>auf</strong>gebaut, hat m<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>en<br />

w<strong>und</strong>ervollen <strong>und</strong> treuen Fre<strong>und</strong>. (vgl. TAY-<br />

LOR D. 2002, 14f)<br />

Kosten<br />

Ein H<strong>und</strong> ist natürlich am kosten<strong>auf</strong>wendigsten. Schon als Welpe gehört er mehrere Male entwurmt<br />

<strong>und</strong> natürlich gechippt, da in Österreich <strong>die</strong> Chippflicht herrscht. Danach kommen diverse Impfungen.<br />

Ebenso gibt es in Österreich <strong>die</strong> H<strong>und</strong>esteuerabgabe, <strong>die</strong> <strong>ein</strong>mal jährlich zu zahlen ist. Viele<br />

lassen ihren H<strong>und</strong> kastrieren oder sterilisieren, das weitere Kosten <strong>auf</strong>bringt. In weiterer Folge sollte<br />

<strong>ein</strong>em auch bewusst s<strong>ein</strong>, dass es ziemlich teuer wer<strong>den</strong> <strong>kann</strong>, wenn der H<strong>und</strong> <strong>ein</strong>en Unfall verur-<br />

80


sacht oder Besitztümer ruiniert. Vor allem dann, wenn <strong><strong>die</strong>se</strong> nicht im eigenen Besitz sind. Ebenfalls<br />

sind <strong>die</strong> Schä<strong>den</strong> größer, wenn <strong>ein</strong>e Person angegriffen wird. Dies kommt dann zustande, wenn sich<br />

jemand nicht genug darüber informiert, welcher H<strong>und</strong> <strong>den</strong>n eigentlich zu ihm passt oder der Besitzer<br />

mit s<strong>ein</strong>em <strong>Tier</strong> völlig überfordert ist. Um das vorzubeugen sollte sich genau überlegt wer<strong>den</strong>, welcher<br />

H<strong>und</strong> es s<strong>ein</strong> soll. Anschließend muss man dann auch bereit s<strong>ein</strong>, s<strong>ein</strong>en vierb<strong>ein</strong>igen Liebling<br />

konsequent zu erziehen.<br />

Ebenso ist das Futter, je nachdem <strong>was</strong> gefüttert wird, <strong>ein</strong> Kostenpunkt. Auch das Spielzeug ist teurer<br />

als bei Meerschw<strong>ein</strong>chen, Kaninchen oder Katzen <strong>und</strong> wird vermutlich auch öfter zerkaut oder anderwärtig<br />

zerstört. Viele H<strong>und</strong>ebesitzer nehmen das allerdings in K<strong>auf</strong>, <strong>den</strong>n für s<strong>ein</strong> <strong>Tier</strong> wür<strong>den</strong><br />

sie alles tun.<br />

81


7. Resümee<br />

Zusammenfassend lässt sich durchaus sagen, dass <strong>Haustier</strong>e <strong>ein</strong>en positiven Einfluss <strong>auf</strong> uns <strong><strong>Mensch</strong>en</strong><br />

<strong>haben</strong>. Vor allem bei <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> <strong>ältere</strong>n <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>kann</strong> man das auch nachweisen. Natürlich kommt<br />

es auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Art des <strong>Tier</strong>es an, aber gr<strong>und</strong>sätzlich ist jedes <strong>Tier</strong> dazu geeignet, <strong>ein</strong> guter <strong>und</strong> treuer<br />

Fre<strong>und</strong> des <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> zu wer<strong>den</strong>.<br />

Mir persönlich ist es wichtig, dass das <strong>die</strong> <strong>Mensch</strong>heit verinnerlicht, <strong>den</strong>n viel zu oft wer<strong>den</strong> <strong>Tier</strong>e nicht<br />

so behandelt, <strong>wie</strong> sie es eigentlich ver<strong>die</strong>nen. Viel zu oft wer<strong>den</strong> sie nicht artgerecht behandelt. Und<br />

viel zu oft wird über sie geschimpft, weil <strong>die</strong> <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> nicht in der Lage sind, unsere <strong>Tier</strong>e zu verstehen.<br />

Dabei sind unsere Vierb<strong>ein</strong>er großartig <strong>und</strong> können mehr als viele glauben. Nicht nur körperlich<br />

sondern auch seelisch. Vielleicht ist mir das auch deshalb so wichtig, da ich bereits viele eigene Erfahrungen<br />

mit m<strong>ein</strong>en <strong>Tier</strong>en gemacht habe. Egal ob mit m<strong>ein</strong>en Meerschw<strong>ein</strong>chen Smiley, Kiwi, Whisky<br />

<strong>und</strong> Praline, m<strong>ein</strong>en Kaninchen Sissi, Crispy, Kira <strong>und</strong> Cindy, m<strong>ein</strong>en Katzen Tiger, Snoopy, Nala <strong>und</strong><br />

Bambina oder m<strong>ein</strong>er Border-Collie Mischlingshündin Fly, <strong>die</strong> mit Abstand <strong>die</strong> größte Herausforderung<br />

<strong>und</strong> zugleich <strong>ein</strong>e sehr gute Lehrerin ist. Auch ich bin schon des Öfteren an m<strong>ein</strong>e Grenze gelangt<br />

durch sie. Doch im Gr<strong>und</strong>e hat sie mich bereits in dem halben Jahr, seit ich sie zu mir geholt habe, viel<br />

82


gelehrt. Mit ihrer durchwegs fröhlichen, <strong>auf</strong>geweckten <strong>und</strong> überdrehten Art schafft sie es immer <strong>wie</strong>der,<br />

mir <strong>ein</strong> Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Auch <strong>den</strong> Spruch „Jeder bekommt <strong>den</strong> H<strong>und</strong> <strong>den</strong> er gerade<br />

braucht <strong>und</strong> ver<strong>die</strong>nt“ <strong>kann</strong> ich bestätigen. Wie auch ich in m<strong>ein</strong>er Kindheit, tut sie das <strong>was</strong> ihr gerade<br />

gefällt. Will sie et<strong>was</strong> nicht tun, tut sie es <strong>ein</strong>fach nicht. Dadurch <strong>kann</strong> ich jetzt aber auch besser<br />

verstehen, <strong>wie</strong>so ich so oft Diskussionen mit m<strong>ein</strong>en Eltern hatte <strong>und</strong> <strong>wie</strong> ähnlich es ihnen gegangen<br />

s<strong>ein</strong> muss. Eben in solchen früheren Situationen, wenn es Streit oder Aus<strong>ein</strong>andersetzungen gab, ging<br />

ich immer zu m<strong>ein</strong>en <strong>Tier</strong>en. Sie gaben mir Kraft <strong>und</strong> ich hatte das Gefühl, verstan<strong>den</strong> zu wer<strong>den</strong>.<br />

M<strong>ein</strong> Kater kuschelte sich oft an mich, wenn ich <strong>wie</strong>der <strong>ein</strong>mal sauer oder traurig am Heubo<strong>den</strong> saß.<br />

Dann saßen wir da, oft <strong>ein</strong>ige St<strong>und</strong>en. Danach ging es mir besser <strong>und</strong> ich hatte m<strong>ein</strong>e Kraftreserven<br />

<strong>wie</strong>der <strong>auf</strong>getankt. Genau aus <strong><strong>die</strong>se</strong>m Gr<strong>und</strong>, weil ich persönlich schon viele positive Erfahrungen mit<br />

<strong>Tier</strong>en gemacht habe, bin ich der M<strong>ein</strong>ung, dass es <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> <strong>ältere</strong>n <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> wirklich hilft <strong>ein</strong><br />

<strong>Haustier</strong> zu besitzen. Natürlich ist <strong>ein</strong>e gewisse <strong>Tier</strong>liebe Voraussetzung. Ist <strong><strong>die</strong>se</strong> jedoch vorhan<strong>den</strong> ist<br />

<strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>basis bereits gelegt. Deshalb sollte sich jeder ernsthaft Gedanken darüber machen, ob es nicht<br />

doch möglich ist, s<strong>ein</strong>em Kind oder s<strong>ein</strong>en Eltern <strong>ein</strong> <strong>Haustier</strong> zu erlauben. Hat man sich dazu entschlossen<br />

wird man nach <strong>ein</strong>iger Zeit merken: Es war <strong>die</strong> richtige Entscheidung.<br />

83


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1 Grafik Spaziergänge/Woche……………………………………………………………….10<br />

Abbildung 2 Eigenschaftsveränderungen mit/ohne H<strong>und</strong>……………………………………………….33<br />

84


Quellenverzeichnis<br />

Bücher, selbstständig erschienene Werke<br />

BREUER, S. (2008): <strong>Tier</strong>e als Co-Therapeuten, 1. Auflage. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller<br />

Aktiengesellschaft & Co. KG<br />

CICCOTTI, S. , GUEGUEN, N. (2011): H<strong>und</strong>epsychologie, 1. Auflage. Heidelberg: Spektrum Akademischer<br />

Verlag Heidelberg<br />

HUCKLENBROICH C. (2014): Das <strong>Tier</strong> <strong>und</strong> wir – Einblicke in <strong>ein</strong>e komplexe Fre<strong>und</strong>schaft, 1. Auflage.<br />

München: Random House GmbH<br />

KROWATSCHEK D. (2007): <strong>Kinder</strong> brauchen <strong>Tier</strong>e – Wie <strong>Tier</strong>e <strong>die</strong> kindliche <strong>Entwicklung</strong> fördern,<br />

Düsseldorf: Patmos Verlag GmbH & Co. KG<br />

WAGNER A. (2007): Alte <strong><strong>Mensch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Tier</strong>e, 1. Auflage. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller<br />

e.K. <strong>und</strong> Lizenzgeber<br />

GUTJAHR A. (2014): Kaninichen, Ziege, Huhn & Co, 1. Auflage. Graz: Leopold Stocker Verlag<br />

BECK A. (2008): M<strong>ein</strong>e Meerschw<strong>ein</strong>chen, 1. Auflage. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH<br />

& Co.KG<br />

85


RICCOMINI F. (2008): So verstehen Sie Ihre Katze, 1. Auflage. München: Random House GmbH<br />

TAYLOR D. (2002): M<strong>ein</strong> großes H<strong>und</strong>ebuch, 1. Auflage. München: Dorling <strong>Kinder</strong>sley Verlag<br />

GmbH<br />

Internetbroschüre<br />

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND E.V.: Die Haltung von Katzen, 24. Februar 2018<br />

Internetquellen<br />

http://www.grin.com/de/e-book/288788/<strong>die</strong>-beziehung-zwischen-mensch-<strong>und</strong>-tier-kommunikation<strong>und</strong>-wirkung-der-tiere,<br />

05.Oktober 2017<br />

http://www.tierfre<strong>und</strong>.de/sozialverhalten/, 23.Februar 2018<br />

86

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