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DFKOM-Brochure

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Als der Tiger fliegen lernte<br />

Dr. Dominik Faust<br />

Die Herausforderung war groß: Gegen Ende des Kalten Krieges sollten die französische Firma Aérospatiale und die<br />

deutsche Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB) ein Nachfolgemodell entwickeln für einen der innovativsten und<br />

erfolgreichsten Hubschrauber der Welt, den Panzerabwehrhubschrauber PAH-1. 1989 nahm das Projekt konkrete Formen<br />

an: Ein europäisches Konsortium erblickte das Licht der Welt, um dem Tiger Flügel zu verleihen.<br />

MTU Global<br />

ISABE 2005:<br />

Größtes Gipfeltreffen von Ohains Erben<br />

Die Messlatte lag sehr hoch, denn in dem GmbH (MTM) ins Handelsregister München<br />

von Ludwig Bölkow persönlich federführend eingetragen.<br />

entwickelten Vorgängermodell, einer Bo 105,<br />

waren erstmals Rotorblätter aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff integriert. Der sehr wicklung des neuen Triebwerks fiel, kam auf<br />

Als 1988 der offizielle Startschuss zur Ent-<br />

sichere und mit zwei Triebwerken versehene Anregung von Turbomeca der britische Hersteller<br />

Rolls-Royce mit ins Boot. Das Trio<br />

Drehflügler ist extrem wendig. Die militärische<br />

Version war zudem mit einer verstärkten<br />

Zelle ausgerüstet. Links und rechts ange-<br />

Namen MTU Turbomeca Rolls-Royce GmbH<br />

firmiert seit dem 15. Juni 1989 unter dem<br />

ordnete horizontale Startrampen für Lenkflugkörper<br />

verliehen der Panzerabwehrversion MTM380 wurde vom MTM385 und schließ-<br />

(MTR). Das deutsch-französische Vorprojekt<br />

ISABE<br />

PAH-1 eine eindeutige Silhouette. Die Aufgabe lich dem leistungsstärkeren Konzept MTR390<br />

war nicht nur für das deutsch-französische abgelöst. Zwei Jahre später erfolgte der Erstflug<br />

und Anfang 2002 begann die Aus-<br />

Anfang der 70er-Jahre des vergangenen<br />

Jahrhunderts haben sich Trieb-<br />

Tochter Eurocopter) groß, sondern auch für lieferung der Serientriebwerke.<br />

Herstellerkonsortium (die heutige EADSwerksspezialisten<br />

zur „International<br />

den Triebwerksbau.<br />

Society for Air Breathing Engines“<br />

Seit 20 Jahren verantwortet MTR die Entwicklung,<br />

Produktion und Instandhaltung des<br />

(ISABE) zusammengeschlossen. Ihr<br />

1984 hatten Deutschland und Frankreich das<br />

Ziel: Den internationalen Wissenstransfer<br />

sicherzustellen. Gelenkt wird<br />

definiert. „Im selben Jahr gründete die MTU treibt, und ist Vertragspartner der europä-<br />

erste Lastenheft für einen Bo 105-Nachfolger Triebwerks, das den Tiger im Doppelpack an-<br />

Montage eines MTR390-Hubschrauberantriebs.<br />

die Gesellschaft vom Board of Directors;<br />

die Finanzierung basiert auf<br />

schaftsunternehmen zur Entwicklung eines Von der Basisversion MTR390-2C wurden bisgehäuse<br />

und Gaserzeugerturbine sowie einige<br />

mit der französischen Turbomeca ein Gemeinischen<br />

Beschaffungsorganisation OCCAR. Kerntriebwerk mit Brennkammer, Zwischen-<br />

Jahresspenden von Unternehmen und<br />

entsprechenden Antriebs“, erinnert sich ihr lang 269 Stück ausgeliefert –125 an Deutschland,<br />

79 an Frankreich, 51 an Australien und<br />

Anbaugeräte.<br />

Behörden in 27 Ländern.<br />

erster Geschäftsführer Martin Steinberger.<br />

Am 18. Oktober wurde die MTU-Turbomeca 14 an Spanien. Der MTU-Anteil umfasst das Die bereits gelieferten Antriebe haben bisher<br />

Die Mitglieder der ISABE treffen sich<br />

nahezu 30.000 Flugstunden absolviert. „Bei<br />

alle zwei Jahre immer auf einem anderen<br />

Kontinent. Das erste Symposium<br />

Engines eine besondere Rolle“, erklärt MTR-<br />

ihrer Instandhaltung spielt die MTU Aero<br />

fand 1972 in Marseille statt und hatte<br />

Geschäftsführer Clemens Linden. Als offizielles<br />

„Revision Center“ ist sie erste Anlauf-<br />

70 Teilnehmer. Heute, 33 Jahre später,<br />

Auch eine hochkarätig besetzte Panelveranstaltung war Teil des Programms.<br />

hat sich dieser Kreis fast versiebenfacht.<br />

Die bayerische Landeshauptstelle<br />

für alle von Deutschland genutzten<br />

MTR390-2C. Diese Qualifikation hat sie sich<br />

stadt war zum zweiten Mal Austragungsort:<br />

1976 hatte die III. ISABE in druckverdichters. Das Programm geht Ende heim, das traditionelle ISABE-Bankett, ein<br />

der MTU entwickelten, sechsstufigen Hoch-<br />

Empfang in der Flugwerft in Oberschleiß-<br />

im Rahmen eines umfangreichen Zertifizierungsprozesses<br />

erworben.<br />

München stattgefunden.<br />

dieses Jahres in die dritte Phase.<br />

‚Little Oktoberfest‘ est‘ bei der MTU sowie<br />

Rundgänge durch die Münchner Fertigung<br />

Weil in Deutschland im Rahmen des Kooperativen<br />

Modells zwischen Industrie und Streit-<br />

wir mit Atelier Industriel Aéronautique (AIA) Einsatz in heißen und hochgelegenen Gebie-<br />

zum Teil bereits auf die neue Version umge-<br />

geschlossen. Linden: „Neben der MTU haben Version gearbeitet, um das Triebwerk an den daran interessiert und haben ihre Bestellung<br />

Die Bedeutung der Umweltverträglichkeit bei von Deutschlands führendem steller. „Ich hoffe, dass dieses Symposium<br />

kräften auch Soldaten der Bundeswehr in die<br />

im französischen Bordeaux sowie mit Turboten<br />

anzupassen. Das modifizierte MTR390-E- stellt.<br />

Triebwerksherner<br />

Komponenten, der Einsatz innovativer der Entwicklung neuer Technologien griff unter<br />

anderem Colin P. Smith auf. Der Direktor einen Beitrag dazu leisten konnte, die globa-<br />

Instandhaltungsstufe 3 (Triebwerksmodule in<br />

meca Australasia (TAA) im australischen Triebwerk hat Ende März 2009 die Proto-<br />

Werkstoffe und Bauweisen sowie alternativer<br />

Brennstoffe.<br />

des Bereichs Forschung und Entwicklung bei len Verbindungen en in der Luftfahrtindustrie im<br />

Einzelteile zerlegen und austauschen) eingebunden<br />

sind, werden auch sie auf dem<br />

setzungsbetriebe etabliert.“<br />

rieren die drei Partner mit dem spanischen<br />

Bankstown bei Sydney zwei weitere Instandtypen-Flugfreigabe<br />

erhalten. Hierbei koope-<br />

Rolls-Royce in Großbritannien betonte: „Die Allgemeinen und in der Triebwerksindustrie<br />

Simeon H. Austin sprach über das „Joint Industrie hat die moralische Pflicht, sich mit im Besonderen weiter zu stärken“, erklärte<br />

Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:<br />

MTR390-2C ausgebildet. Der Zulassungsprozess<br />

des „Revision Center“ wurde Ende 2008<br />

Seit der Konzeption des Waffensystems Tiger MTU Turbomeca Rolls-Royce ITP GmbH<br />

+49 811 60090-0<br />

Triebwerkspezialisten ITP im Konsortium<br />

Technology Demonstrator Program“ (JTDP), den Auswirkungen ihrer internen Prozesse Udo Stark zum Abschied. Die nächste ISABE<br />

Clemens Linden<br />

mit dem neue Antriebstechnologien und und ihrer Produkte auf die Umwelt zu befassen.“<br />

Er wies darauf hin, dass es in den ver-<br />

Weitere Informationen zu diesem<br />

findet im September ember 2007 in Peking statt.<br />

mit einer erfolgreichen Demonstration aller<br />

in den 1980er-Jahren hat sich dessen potenzielles<br />

Einsatzspektrum verändert. Daher den leistungsstärkeren Tiger-Antrieb gege-<br />

(MTRI). Von den Spaniern war der Impuls für<br />

Triebwerkskonzepte überprüft werden. Austin<br />

Arbeitsschritte an einem MTR390-2C-Triebwerk<br />

inklusive dem notwendigen Prüflauf ab-<br />

wird bereits an einer leistungsstärkeren ben. Auch Deutschland und Frankreich sind<br />

www.mtu.de/109MTR<br />

ist bei Pratt & Whitney (P&W) in den USA für gangenen 50 Jahren bereits gelungen ist, den<br />

Artikel unter:<br />

fortschrittliche Technologieprogramme verantwortlich.<br />

Seit 2001 kooperieren die Prozent zu senken.<br />

Kraftstoffverbrauch pro Passagier um 70<br />

Für nähere e Informationen steht Ihnen<br />

Dr. Rainer Walther gerne zur Verfügung:<br />

+49 89 1489-4509<br />

Amerikaner mit der MTU beim JTDP. Gestartet<br />

wurde das Programm auf Basis einer Neben den Fachvorträgen gab es auch ein<br />

Weitere Informationen finden 26 Sie Kunden im<br />

+ Partner<br />

27<br />

Internet unter www.mtu.de/report<br />

Version des PW6000 und mit Hilfe eines von Rahmenprogramm: Ausgerichtet wurden ein<br />

Dominik Faust<br />

66 Jahre nach dem Jungfernflug des ersten Strahlflugzeugs der Welt, der Heinkel He 178, hat in München der größte<br />

Triebwerksgipfel der Welt stattgefunden. Im Mittelpunkt der XVII. ISABE stand die aktuellste Entwicklung jener<br />

Technologie, die der deutsche Physiker Hans Joachim Pabst von Ohain in den 30er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts entwickelt und mit dem Antrieb He S3B erstmals zur Einsatzreife gebracht hat. Ausgerichtet wurde das<br />

Symposium von der MTU Aero Engines und der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR).<br />

V.r.n.l.: Udo Stark, Vorstandsvorsitzender der MTU,<br />

Dr. Otto Wiesheu, bayerischer Wirtschaftsminister,<br />

und Dr. Klaus Steffens, Präsident der ISABE.<br />

Eine kleine Ausstellung begleitete das Symposium;<br />

im Bild das 1:1-Modell des TP400-D6.<br />

Bei einem Werksrundgang in der MTU verschafften<br />

sich viele Teilnehmer einen Überblick über moderne<br />

Fertigungsverfahren.<br />

Mit einem Teilnehmerrekord ist die Tagung<br />

Anfang September im Münchner Hotel Dorint<br />

Sofitel Bayerpost gestartet. Rund 460 Spezialisten<br />

aus aller Welt nahmen am XVII.<br />

Internationalen Symposium für luftatmende<br />

Triebwerke teil. „Für die MTU ist es eine<br />

große Ehre, die ISABE auszurichten“, erklärte<br />

Udo Stark, Vorstandsvorsitzender der MTU.<br />

Schirmherr war Dr. Klaus Steffens, ehemals<br />

Chef des Unternehmens.<br />

Fünf Tage lang drehten sich die Gespräche<br />

um künftige Luftfahrtantriebe. Die Referentenliste<br />

las sich wie das ‚Who is who‘ der<br />

Branche. In rund 270 Vorträgen wurden<br />

Ideen und Technologieentwicklungen behandelt,<br />

um Antriebe noch leistungsstärker,<br />

sparsamer, leichter, schadstoffärmer, leiser,<br />

effizienter und sicherer zu machen und sie<br />

noch preisgünstiger instand halten zu können.<br />

Neue Antriebskonzepte wie Getriebefans<br />

kamen genauso zur Sprache wie Innovationen<br />

bei Überschall- und Hyperschallantrieben,<br />

Optimierungsmöglichkeiten einzel-<br />

16 REPORT REPORT 17<br />

Kunde:<br />

Leistungen:<br />

MTU Aero Engines<br />

Public Relations – Kommunikation mit Teilöffentlichkeiten wie Mitarbeiter und Kunden über Neuigkeiten und innovative<br />

Entwicklungen des Hightech-Unternehmens. Dazu konzipiert, recherchiert und verfasst <strong>DFKOM</strong> seit 2005 interessante<br />

News & Stories für Mitarbeiter- und Kundenmagazine von MTU Aero Engines mit hoher journalistischer Qualität.<br />

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