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Tandem-Neuigkeiten 48abr11

All about tandem language exchanges

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5- Bilingualer Erstsprachenerwerb, Natascha Müller<br />

6- Zweitspracherwerb, Muzeyyen Sevinc<br />

7- Fremdspracherwerb, Andreas Rohde<br />

Das letzte Kapitel über Lesen von Susanna Buttaroni fällt etwas aus der Systematik, ist aber auch<br />

sehr interessant.<br />

Der Zielgruppe und Verwendung entsprechend, sind alle Artikel in gleicher Weise didaktisiert.<br />

Zunächst werden die Fragestellungen angerissen, dann kommt ein Wechsel von Informationen mit<br />

Zusammenfassung und praktischen Aufgaben, sei es zur Reflexion oder Forschung, meist in<br />

Partner- oder Gruppenarbeit (mit impliziten Lösungen im folgenden Text, aber ohne Schlüssel), fast<br />

immer die Schlussfolgerung, und das Literaturverzeichnis.<br />

Die Texte sind sehr detailliert, mit zahlreichen Tabellen und Grafiken, und aktuellen<br />

Forschungsergebnissen angereichert, sodass ein einfaches ‚Durchlesen’ fast unmöglich ist. Das<br />

Buch braucht und verdient ein ‚Durcharbeiten’, möglichst mit DiskussionspartnerIn.<br />

Auf ein Referieren der Artikel im Einzelnen wird hier verzichtet, lediglich einige Anmerkungen zu<br />

Beiträgen verschiedener AutorInnen für eine eventuelle zweite Auflage:<br />

S. 191 – es ist etwas ungenau, Fragewörter wie ‚wer, was, welcher’ als ‚wh-´Wörter zu bezeichnen<br />

S. 192 (34b) – ‚rotto’ einmal als ‚gebrochen’, einmal als ‚zerbrochen’ übersetzt<br />

S. 194 (40) – ‚che’ wird als ‚dass’ übersetzt, obwohl es auch im Italienischen Relativpronomen sein<br />

könnte<br />

S 194 (41) - ‚the man’ wird zu ‚der Mamm’<br />

S. 209 unten – der Beschreibung der verschiedenen möglichen Sprachkonstellationen täte eine<br />

tabellarische Auflistung gut, beispielsweise fehlt die häufige Situation, dass jedes Elternteil seine<br />

Sprache spricht, eine davon die dominante Umgebungssprache ist, aber nur ein Elternteil die des<br />

anderen versteht, womit seine Sprache zur ‚schwachen Sprache’ prädestiniert ist.<br />

S. 245 ff – hier wird mit dem zweifelhaften Begriff ‚Muttersprache’ operiert.<br />

S. 294 – die Kritik der expliziten Korrektur entspricht dem Stand der Forschung, sie schießt<br />

allerdings etwas über das Ziel hinaus, wenn sie behauptet, dass das System auch des Erwachsenen<br />

nicht für die Korrektur reif ist. Alternativvorschläge und ein Eingehen auf Fossilisierung fehlen.<br />

S. 305 – Ähnlich die Behandlung der Grammatik. Zunächst wird der Ansatz referiert, der die<br />

‚awareness’ für formale Aspekte der Sprache schärft, der auch in der Zusammenfassung auftaucht.<br />

Die Gegeneinwände bleiben etwas schwach, und Alternativen werden keine erwähnt.<br />

Der letzte Absatz zum Lesen (und Schreiben !) behandelt die Abfolge beim Erstsprachenerwerb<br />

sehr genau, bei Bilingualen und in der Fremdsprache nur kurz. Wegen der Datenfülle und des klaren<br />

Gedankengangs lohnt sich die Lektüre aber.<br />

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, das neben den genannten Zielgruppen auch für die<br />

höheren Semester von Pädagogischen Hochschulen und anderen Lehrerbildungseinrichtungen<br />

angeschafft werden sollte.<br />

Rezension: Jürgen Wolff<br />

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