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Telematik - Telemedizin Möglichkeiten in der Rehabilitation - Dr.Hein

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Charité - Universitätsmediz<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

<strong>Telematik</strong> - <strong>Telemediz<strong>in</strong></strong><br />

<strong>Möglichkeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

Evaluation <strong>der</strong> Effektivität des<br />

teletherapeutischen Verfahrens EvoCare<br />

Werner Müller-Fahrnow,<br />

Michael Radoschewski, Inka Tesmer<br />

Schub für die Vernetzung – Von <strong>der</strong><br />

Gesundheitsreform zur Portalkl<strong>in</strong>ik<br />

Düsseldorf 22./23. Oktober 2007


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Computergestützte Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> – Schwerpunkt<br />

Neurologie<br />

2. Nachsorge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

3. Evaluation e<strong>in</strong>es Nachsorgekonzepts für<br />

Schlaganfall-Patienten mit Evo-Care


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Computergestützte Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> – Schwerpunkt<br />

Neurologie<br />

2. Nachsorge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

3. Evaluation e<strong>in</strong>es Nachsorgekonzepts für<br />

Schlaganfall-Patienten mit Evo-Care


Schwerpunkt:<br />

Neurologische<br />

<strong>Rehabilitation</strong>


Anwendungsbereiche<br />

Stationäre und ambulante <strong>Rehabilitation</strong><br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mental/kognitiver Funktionen - Aufmerksamkeit,<br />

Sprache, Sprechen, Lesen, Schreiben, Rechnen, visuellkonstruktive<br />

Leistungen<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> Computernutzung und<br />

Programmapplikation (Phase II - E<strong>in</strong>richtungen)<br />

• Berufsorientierte Therapie (z.B. Verwaltungsberufe) für<br />

berufliche Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung<br />

• Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung durch Tele-Arbeitsplätze<br />

Nachsorge und Langzeitbetreuung<br />

Nach Schönle & Schönle-Lorek (2002): Teletherapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> neurologischen<br />

<strong>Rehabilitation</strong>. In: Computer helfen heilen und leben


Störungen <strong>der</strong> Aufmerksamkeit bei<br />

Schlaganfallpatienten *<br />

Prävalenz (kaum Daten vorhanden)<br />

• <strong>in</strong> 70% deutlich kognitive Verlangsamung<br />

• vor allem Defizite <strong>in</strong> <strong>der</strong> geteilten und exekutiven<br />

Aufmerksamkeit<br />

Spontanverlauf und Prognose<br />

• Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 2 Jahren bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong><br />

Patienten Spontanremissionen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Aufmerksamkeitsleistungen; Großteil zeigt ke<strong>in</strong>e substantiellen<br />

Verbesserungen<br />

Diagnostik à Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP / 12 Subtests)<br />

Therapie<br />

• Permanentes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g – Mittel <strong>der</strong> Wahl; kaum H<strong>in</strong>weise für<br />

Effektivität restitutiver Ansätze<br />

• Verbesserungen s<strong>in</strong>d den kompensatorischen Ansätzen<br />

geschuldet: <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Störungen <strong>der</strong> Alertness.<br />

* H. Niemann, S. Gauggel <strong>in</strong>: Karnath et al. (Hrsg.) : Kognitive Neurologie /<br />

Referenz-Reihe Neurologie Thieme 2006


Störungen <strong>der</strong> Aufmerksamkeit bei<br />

Schlaganfallpatienten<br />

Selbständiges kognitives Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g am PC *<br />

• Prä-Post-Vergleiche: Studien mit 3-6 Wochen Interventionszeit zeigen<br />

schlechtere Ergebnisse als solche mit langen Interventionszeiten (3-6<br />

Monate).<br />

• gesicherte Differenzen im Prä-Post–Vergleich bei ca. 40%.<br />

• 4-wöchiges PC-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> spezifischen Bereichen (u.a. Aufmerksamkeit,<br />

Gedächtnis) erbr<strong>in</strong>gt 40-70% Verbesserung (Prä-Post) <strong>in</strong> allen<br />

untersuchten Bereichen.<br />

• Hochspezifisches Aufmerksamkeitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist wirksam, aber je<strong>der</strong><br />

Aufmerksamkeitsaspekt muss gezielt therapiert werden.<br />

• Niveau <strong>der</strong> erreichten Aufmerksamkeitsleistungen bleibt nach<br />

Therapieende erhalten, verbessert sich aber nur bei erneuter<br />

Therapieaufnahme weiter.<br />

• Depression und depressive Tendenzen senken kognitives<br />

Leistungsniveau gravierend.<br />

Internationale Literaturrecherche / Dissertation Cl.<br />

Weiand: Median-Kl<strong>in</strong>ik NRZ Magdeburg 2002


Aphasie bei Schlaganfallpatienten*<br />

Prävalenz ?? (Aphasie <strong>in</strong>sgesamt geschätzt für BRD: ca. 85.000 **)<br />

Spontanverlauf und Prognose ***<br />

• Bei 1/3 weitgehende Normalisierung von Sprach- und<br />

Sprechstörungen <strong>in</strong> den ersten 4 Wochen. Nach 4 Mon.<br />

weitere 11%, nach sieben Monaten weitere 8% <strong>der</strong><br />

Patienten mit vollständige Rückbildung auch ohne<br />

Therapie (ca. 50%). Nach 12 Mon. chron. Zustand.<br />

Diagnostik à Aachener Aphasietest (AAT)<br />

Therapieansätze<br />

• Syndromansatz<br />

• Sprachstruktureller Ansatz<br />

• Strategie-Ansatz<br />

• Modell-Ansatz<br />

• Kommunikationsansatz<br />

* D. Weniger <strong>in</strong>: Karnath et al. (Hrsg.) :<br />

Kognitive Neurologie / Referenz-Reihe<br />

Neurologie Thieme 2006<br />

**J. Kessler et al.: Sprachstörungen-<br />

Phänomenologie, Diagnostik und Therapie <strong>der</strong><br />

Aphasie. Uni-Med Verlag 2003<br />

*** A. Bauer et al.: Qualitätskriterien und<br />

Standards für die Therapie von Patienten mit<br />

erworbenen neurogenen Störungen <strong>der</strong> Sprache<br />

(Aphasie) und des Sprechens (Dysarthrie):<br />

Leitl<strong>in</strong>ien 2001; Akt Neurol 2002; 29: 63-75


Vorteile des Computere<strong>in</strong>satzes<br />

Erhebliche Steigerung <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfrequenzen<br />

Unabhängigkeit <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsphasen vom Zeitplan<br />

des Therapeuten<br />

Reduktion des personellen Betreuungsaufwandes /<br />

Auslagerung von Rout<strong>in</strong>eanteilen <strong>der</strong> Therapie<br />

Leistungsfeedback / Motivation<br />

Stärkung <strong>der</strong> Selbständigkeit<br />

Standardisierte Verlaufsdokumentation und<br />

Kontrolle


Anwendungsbereiche /Therapiesoftware<br />

In <strong>der</strong> neurologischen <strong>Rehabilitation</strong> gehören<br />

sprachtherapeutisch und neuropsychologisch geleitete<br />

computergestützte Verfahren seit Jahren zum Therapiestandard:<br />

Computerunterstützte kognitive <strong>Rehabilitation</strong><br />

• u.a. COGPACK, EvoCog, RehaCom<br />

Computerunterstützte Sprachtherapie<br />

• u.a. L<strong>in</strong>gWare, aphasi@ware, L<strong>in</strong>guAdapt, EvoL<strong>in</strong>g,<br />

NeuroL<strong>in</strong>g<br />

Die Systeme werden auch für das Eigentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu Hause, über<br />

das Internet o<strong>der</strong> auch als Teletherapiesysteme angeboten.


Datenquelle: E-Berichte BfA 2003 / 20%-Stichprobe<br />

Leistungserhalt (Pat. mit Schlaganfall / N=605)<br />

Leistungsart<br />

Therapie zur Verbesserung kognitiver Funktionen<br />

Neuropsychologie e<strong>in</strong>zeln 60 M<strong>in</strong>. (u01_3)<br />

Neuropsychologie e<strong>in</strong>zeln 45 M<strong>in</strong>. (u03_3)<br />

Computergestützte Therapie kognitiver Funktionen<br />

Computergest. kognit. Hirnleistungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zeln 30 M<strong>in</strong>. (u30_3)<br />

Sprachtherapie<br />

Sprachtherapie e<strong>in</strong>zeln (u41_3)<br />

Sprachtherapie <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen (u44_3)<br />

Therapie von Sprache und kognitiven Funktionen<br />

Erhalt<br />

70%<br />

30%<br />

35%<br />

41%<br />

30%<br />

33%<br />

32%<br />

7%<br />

32%<br />

Patienten mit AHB erhalten diese Leistungen deutlich häufiger.


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Computergestützte Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> – Schwerpunkt<br />

Neurologie<br />

2. Nachsorge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

3. Evaluation e<strong>in</strong>es Nachsorgekonzepts für<br />

Schlaganfall-Patienten mit Evo-Care


VDR - Rahmenkonzept zur Nachsorge vom 11. Oktober 2001<br />

Mögliche Ziele rehabilitativer Nachsorge<br />

Das gewünschte <strong>Rehabilitation</strong>sziel ist im Rahmen <strong>der</strong><br />

ambulanten o<strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahme<br />

weitgehend, aber noch nicht vollständig erreicht, weil z. B. e<strong>in</strong><br />

Muskelaufbauprozess länger als drei Wochen dauert. Die<br />

Nachsorge ist dann Voraussetzung für die vollständige<br />

Erreichung des <strong>Rehabilitation</strong>sziels.<br />

Das gewünschte Ziel <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> ist zwar erreicht,<br />

benötigt aber noch stabilisierende Maßnahmen, um längerfristig<br />

im Alltag erhalten zu bleiben.<br />

Das gewünschte Ziel ist im stationären Rahmen nur begrenzt<br />

bzw. für bestimmte Bereiche nicht erreichbar, z. B. werden<br />

weitere spezielle Maßnahmen benötigt.


Kriterien für Nachsorgeleistungen <strong>der</strong> DRV<br />

Prognosekriterium<br />

• Reha-Ziel konnte während stationärer <strong>Rehabilitation</strong> nicht<br />

gänzlich erreicht werden, es besteht aber e<strong>in</strong>e positive Prognose<br />

Nachhaltigkeitskriterium<br />

• Ambulante Nachsorge bewirkt voraussichtlich e<strong>in</strong>e Sicherung<br />

bzw. Festigung des Ergebnis<br />

Kont<strong>in</strong>uitätskriterium<br />

• Nachsorge setzt Behandlungen fort, die bereits während<br />

<strong>der</strong> stationären <strong>Rehabilitation</strong> begonnen haben


Rahmenkonzeption Intensivierte <strong>Rehabilitation</strong>snachsorge<br />

„IRENA“ vom 17.10.2006<br />

Nachsorge-Indikation besteht:<br />

• bei funktioneller E<strong>in</strong>schränkung,<br />

• bei Problemen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>in</strong> den Alltag,<br />

• bei verän<strong>der</strong>ungsbedürftigem Bewältigungsstil (Cop<strong>in</strong>g) mit<br />

Bedarf an problemorientierter Gruppenarbeit<br />

Infolge von:<br />

• Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

• Herz-Kreislauferkrankungen<br />

• Neurologischen Erkrankungen<br />

• Psychischen Störungen<br />

• Stoffwechselerkrankungen


Konzeption zur Reha-Nachsorge bei neurologischen<br />

Erkrankungen vom 01.12.2005<br />

• „Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen führt ab 01.12.2005<br />

die Verordnungsmöglichkeit von ambulanten Folgeleistungen zu<br />

ihren Lasten bei neurologischen Erkrankungen <strong>in</strong> Form von<br />

EvoCare e<strong>in</strong>.“<br />

• „Bei EvoCare handelt es sich um e<strong>in</strong>e Software für<br />

Telerehabilitation, die e<strong>in</strong>e Betreuung <strong>der</strong> Versicherten von zuhause<br />

aus ermöglicht. Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen setzt<br />

das System <strong>in</strong> den beiden Therapiebereichen Neuropsychologie und<br />

Sprachtherapie e<strong>in</strong>.“<br />

• EvoCare wird zunächst im Rahmen e<strong>in</strong>es Pilotprojektes getestet.<br />

Hierzu soll das Pilotprojekt von Beg<strong>in</strong>n an wissenschaftlich begleitet<br />

werden.


Beson<strong>der</strong>s geeignet für telemediz<strong>in</strong>ische<br />

Anwendungen ersche<strong>in</strong>en Regionen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e<br />

Unterversorgung durch fachkompetente Therapeuten<br />

besteht. Dies gilt umso mehr, je schlechter die<br />

Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur ausgebaut ist und je dünner die<br />

entsprechende Region besiedelt ist.<br />

T. Treig: <strong>Telemediz<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern -Teletherapeutische Anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

neurologischen <strong>Rehabilitation</strong>


Beispiele <strong>Telemediz<strong>in</strong></strong>ische Schlaganfallnachsorge<br />

Es wurden zwar bereits e<strong>in</strong>e Reihe von Erfahrungen zur<br />

Durchführbarkeit telemediz<strong>in</strong>ischer Versorgungskonzepte von<br />

Schlaganfall-Patienten gesammelt, diese haben sich aber<br />

bislang nicht breitenwirksam durchgesetzt.<br />

• Zeitnahes kl<strong>in</strong>isches Monitor<strong>in</strong>g im häuslichen Milieu <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nachsorge (z.B. Schlaganfall-Teleservice Saar [[i]] / 18 Patienten)<br />

• Monitor<strong>in</strong>g mit <strong>in</strong>tegrierten therapeutischen Elementen (z.B.<br />

TeleMOM-Projekt [[ii]] / 10 Patienten).<br />

[i] „Per Videokamera im Kontakt mit dem Hausarzt“ - Schlaganfall-Teleservice Saar:<br />

Projekt zur Telebetreuung von Schlaganfall-Patienten im Saarland. Ärzte Zeitung vom<br />

10.11.1999.<br />

Kiefer, S. et al. (2002): Erfahrungen mit <strong>der</strong> telemediz<strong>in</strong>ischen Nachsorge. Deutsches<br />

Ärzteblatt; 6: 28-32.<br />

[ii] „Per Mausklick und Kamera <strong>in</strong> Herrn K.s sprachlose Welt“ -TeleMOM-Projekt <strong>der</strong><br />

Brandenburgkl<strong>in</strong>ik Wandlitz und des Krankenhauses König<strong>in</strong> Elisabeth Herzberge.<br />

Ärzte Zeitung vom 02.12.2003.


Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Computergestützte Therapie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Rehabilitation</strong> – Schwerpunkt<br />

Neurologie<br />

2. Nachsorge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong><br />

3. Evaluation e<strong>in</strong>es Nachsorgekonzepts für<br />

Schlaganfall-Patienten mit Evo-Care


Versorgungssituation<br />

Zur Zeit kann nicht von e<strong>in</strong>er flächendeckenden, wohnortnahen<br />

ambulanten Versorgung im sprachtherapeutischen und<br />

kognitiven Bereich ausgegangen werden.<br />

Es s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Reihe von Soft- und Hardware-Lösungen für das<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ausgewählter kognitiver Funktionen und e<strong>in</strong>iger<br />

Elemente <strong>der</strong> Aphasietherapie entwickelt worden, die auch mit<br />

dem privaten PC genutzt werden können.<br />

Nach wie vor ist jedoch die Steuerung und Supervision <strong>der</strong><br />

Therapie und <strong>der</strong> Therapieergebnisse durch professionelle<br />

Therapeuten e<strong>in</strong>e wesentlich Voraussetzung für <strong>in</strong>dividuelle,<br />

dem Störungsbild angepasste Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme.


Effektivität e<strong>in</strong>es neuropsychologischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs von<br />

Aufmerksamkeitsfunktionen im teletherapeutischen Sett<strong>in</strong>g<br />

Autoren<br />

Design<br />

Ergebnis<br />

Röhr<strong>in</strong>g, S. et al. (2001-2002)<br />

Feldstudie nach dem cross-over / matched pairs Design<br />

- Die Patienten übten zu Hause unter therapeutischer<br />

Supervision / N - Probanden: 48 = 24/24<br />

(Therapie/Kontrollgruppe)<br />

Es zeigten sich signifikante Verbesserungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

phasischen Aufmerksamkeit, sowie signifikante<br />

Verän<strong>der</strong>ung bei Depression und Sozialverhalten.<br />

Röhr<strong>in</strong>g, S./Kulke, H./Reulbach, U./Peetz, H./Schupp, W. (2004): Effektivität e<strong>in</strong>es neuropsychologischen<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs von Aufmerksamkeitsfunktionen im teletherapeutischen Sett<strong>in</strong>g. In: Neurol Rehabil; 10 (5): S. 239-<br />

246.


Computergestütztes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aphasietherapie<br />

- A -<br />

Autoren<br />

Design<br />

Ergebnis<br />

Seewald, B./Rupp, E./Schupp, W.<br />

Prospektive Anwendungsbeobachtung / N=80<br />

(Konventionelle Sprachtherapie plus EvoCare®Therapie (ET-<br />

Gruppe) / Alle<strong>in</strong>ige konventionelle Sprachtherapie (KT-Gruppe)<br />

Therapiee<strong>in</strong>heiten lassen sich mit EvoCare um 80% (von<br />

Ø 4,3 Therapiee<strong>in</strong>heiten auf Ø 7,4 Therapiee<strong>in</strong>heiten)<br />

ohne weiteren Personale<strong>in</strong>satz erhöhen<br />

Seewald, B./Rupp, E./Schupp,W. (2004): Computergestütztes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g – <strong>Möglichkeiten</strong> zur effizienten<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Therapiefrequenz; DRV-Schriften – Bd. 52/13. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches<br />

Kolloquium: S. 439-440.<br />

Seewald, B./Rupp, E./Schupp,W. (2004): Computergestützte Aphasietherapie: Das Konzept <strong>der</strong> EvoCare-<br />

Therapie. Forum Logopädie; 2: 24-29.


Therapieeffekte e<strong>in</strong>es computergestütztes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssystems<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aphasietherapie - B -<br />

Autoren<br />

Design<br />

Ergebnis<br />

Schupp, W. et al.<br />

Prospektive Anwendungsbeobachtung / N 49/26<br />

(Konventionelle Sprachtherapie plus EvoCare®Therapie (ET-<br />

Gruppe) / Alle<strong>in</strong>ige konventionelle Sprachtherapie (KT-Gruppe)<br />

• u.a. im AAT: häufig Verbesserungen im<br />

Behandlungsverlauf <strong>in</strong> ET-Gruppe (zu beachten:<br />

Deckeneffekte AAT, Aufenthaltsdauern ET)<br />

è nur begrenzte Interpretation möglich (Studiendesign nicht<br />

als Wirksamkeitsstudie angelegt) è weitere Wirksamkeitsstudien notwendig<br />

Schupp, W./Seewald, B./Le<strong>der</strong>hofer, C./Haase, I. (2005): Therapieeffekte e<strong>in</strong>es computergestützten<br />

Teletra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsystems <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aphasietherapie; DRV-Schriften – Bd. 59/14. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches<br />

Kolloquium: S. 364-365.


Supervidierte Teletherapie bei Aphasie – erste Ergebnisse<br />

Autoren<br />

Design<br />

erste<br />

Ergebnisse<br />

Rupp, E./Sün<strong>der</strong>hauf, S./Tesak, J. (laufend)<br />

Zwei Cross-over Studien:<br />

a) EvoCare gegen ke<strong>in</strong>e Therapie (N=8)<br />

b) EvoCare gegen konventionelle Sprachtherapie<br />

Therapie (N=6)<br />

a) signifikante Verbesserungen <strong>in</strong> sprachlichen Leistungen<br />

<strong>der</strong> EvoCare-Gruppe (AAT, MoDia)<br />

b) beide Gruppen signifikante Verbesserungen im AAT<br />

è ke<strong>in</strong> signifikanter Unterschied zwischen konventioneller<br />

Therapie und EvoCare<br />

Rupp, E./ Sün<strong>der</strong>hauf, S./Tesak, J. (2007): Supervidierte Teletherapie bei Aphasie: erste Ergebnisse e<strong>in</strong>er<br />

BMBF-Studie.; DRV-Schriften – Bd. 72/16. <strong>Rehabilitation</strong>swissenschaftliches Kolloquium: S. 436-437.


EVA-EvoCare-Studie / Leithypothesen<br />

1. Die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> EvoCare-Nachsorge-Patienten im<br />

Bereich Aufmerksamkeit [gemessen mit <strong>der</strong> TAP] liegt<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> Interventionsphase (sechs Wochen) und<br />

drei Monate nach <strong>der</strong> stationären Reha deutlich (a = 0,01 /<br />

e<strong>in</strong>seitige Fragestellung) über <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

2. Die sprachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> EvoCare-Nachsorge-<br />

Patienten [gemessen mit dem AAT] s<strong>in</strong>d nach Abschluss <strong>der</strong><br />

Interventionsphase (sechs Wochen) und drei Monate nach <strong>der</strong><br />

stationären Reha wesentlich besser (a = 0,01 / e<strong>in</strong>seitige<br />

Fragestellung) als die <strong>der</strong> Kontrollgruppe.<br />

3. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität <strong>der</strong> EvoCare-<br />

Nachsorge-Patienten liegt nach Abschluss <strong>der</strong> Nachsorgephase<br />

drei und sechs Monate nach <strong>der</strong> stationären Reha deutlich (a<br />

= 0,01 / e<strong>in</strong>seitige Fragestellung) über <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe.


E<strong>in</strong>schlusskriterien- Auszug<br />

Neuropsychologische Voraussetzungen des<br />

EvoCare-E<strong>in</strong>satzes (EvoCog)<br />

• Mittelgradig ausgeprägte<br />

Aufmerksamkeitsstörungen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

• Alertness (Aufmerksamkeitsaktivierung)<br />

• Selektive Aufmerksamkeit<br />

• Geteilte Aufmerksamkeit<br />

• Konzentrative Ausdauer und Belastbarkeit<br />

• Aufmerksamkeitsspanne >= 15 M<strong>in</strong>uten<br />

• niedrige Ablenkbarkeit<br />

Befun<strong>der</strong>hebung: TAP (Testbatterie zur Aufmerksamkeitsdiagnostik)


E<strong>in</strong>schlusskriterien - Auszug<br />

Sprachtherapeutische Voraussetzungen des<br />

EvoCare-E<strong>in</strong>satzes (EvoL<strong>in</strong>g)<br />

• Es besteht e<strong>in</strong>e mittelgradige bis schwere Aphasie<br />

• Die Störungen betreffen auch das auditive<br />

Sprachverständnis sowie Leses<strong>in</strong>nverständnis und/o<strong>der</strong><br />

grammatikalische Strukturen<br />

• Die Störungen betreffen das Lexikon und/o<strong>der</strong> die Syntax<br />

(Wort-/Satzabruf)<br />

• Deutsch = Muttersprache<br />

Befun<strong>der</strong>hebung: AAT (Aachener Aphasie Test mit Untertests)


Grenzen computergestützter Sprachtherapie<br />

Grenzen für die teletherapeutische supervisierte Selbstübung bei<br />

Aphasikern bestehen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übung<br />

gesprochener Sprache, da die elektronische Spracherkennung<br />

noch nicht das notwendige Maß an Zuverlässigkeit erreicht hat.<br />

Dies muss gegenwärtig noch als Domäne <strong>der</strong> Face-to-Face-<br />

Therapie angesehen werden.<br />

Entwicklungen geeigneter Spracherkennungssoftware und<br />

darauf folgende Entwicklungen geeigneter Übungen s<strong>in</strong>d aber<br />

früher o<strong>der</strong> später zu erwarten.


Optimale Stichprobengrößen<br />

a = 0,01 / e<strong>in</strong>seitige Fragestellung / Teststärke =1-b= 0,8<br />

Test<br />

Mittelwertdifferenz - t-Test<br />

Anteilsdifferenz<br />

Häufigkeitsdifferenz – Chi 2 (df=1)<br />

Varianzanalyse<br />

(df=3) 4<br />

(df=6)<br />

N je Vergleichsgruppe bei<br />

mittlerem Effekt großem Effekt<br />

82<br />

33<br />

109<br />

37<br />

130<br />

38<br />

63<br />

25<br />

44<br />

18<br />

Bortz, J./Dör<strong>in</strong>g, N. (1995): Forschungsmethoden und Evaluation; 2.<br />

Auflage S. 575ff


Multicenter-Studie<br />

Die notwendige Patientenzahl ist nur durch E<strong>in</strong>bezug mehrerer<br />

Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vertretbaren Zeitraum zu realisieren.<br />

Kl<strong>in</strong>ik<br />

Ambrock<br />

Kl<strong>in</strong>ik<br />

Odeborn<br />

Westerwald<br />

Kl<strong>in</strong>ik<br />

Waldbreitbach<br />

Kl<strong>in</strong>ikum<br />

Bad<br />

Gögg<strong>in</strong>g<br />

Reha-Träger<br />

Studienzentrum<br />

VQS-Charité<br />

<strong>Dr</strong>. He<strong>in</strong> GmbH


Design – Randomisierte Studie<br />

Patienten mit E<strong>in</strong>schlusskriterien<br />

Patienten mit Teilnahmebereitschaft<br />

Überprüfung E<strong>in</strong>schlusskriterien-Nachsorge<br />

Interventionsgruppe<br />

Nachsorge mit<br />

EvoCare<br />

Randomisierung<br />

1. Kontrollutersuchung<br />

Kontrollgruppe<br />

2. Kontrolluntersuchung<br />

Abschlussbefragung<br />

Beg<strong>in</strong>n<br />

Stat. Reha<br />

Beg<strong>in</strong>n<br />

EvoCare<br />

Beg<strong>in</strong>n Letzte<br />

Reha-Woche<br />

6 Wochen<br />

3 Monate<br />

6 Monate


Schlussfolgerungen<br />

Teletherapeutische Anwendungen s<strong>in</strong>d zweifellos geeignet für<br />

rehabilitative Nachsorge und Versorgung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

Regionen mit Unterversorgung <strong>in</strong>folge zu ger<strong>in</strong>gem ambulanten<br />

Therapeutenangebot.<br />

Die Indikationsstellung ist z.Z. noch nicht h<strong>in</strong>reichend gesichert.<br />

Auch die Abrechenbarkeit und <strong>der</strong> Status <strong>der</strong>artiger<br />

Versorgungsformen und Therapieverfahrens s<strong>in</strong>d noch nicht<br />

h<strong>in</strong>reichend geklärt.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass durch verstärkt vom Gesetzgeber<br />

geför<strong>der</strong>te <strong>in</strong>tegrative Lösungen o<strong>der</strong> aber neuartige<br />

Vergütungssysteme sich generell <strong>der</strong>artige Therapieansätze für<br />

chronische Erkrankungen auch sektorenübergreifend<br />

durchsetzen werden.<br />

Der Effektivitätsnachweis <strong>der</strong> Teletherapie <strong>in</strong> <strong>der</strong> neurologischen<br />

Nachsorge und Versorgung bedarf e<strong>in</strong>er weitergehenden<br />

empirisch-wissenschaftlichen Fundierung.


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