newSeno Telegramm 1 | 2018
News aus Senologie und Brustchirurgie
News aus Senologie und Brustchirurgie
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Klinik für Senologie und<br />
Brustchirurgie<br />
in der Kernspin-Mammografie bei Krebsverdacht. Diese<br />
Indikation sollte in einem Qualitätszentrum, wie bei uns,<br />
gestellt werden können, wird aber bedauerlicherweise<br />
von den meisten GKVs nicht anerkannt, obwohl nur<br />
mit einer MRT-Mammografie sowohl die onkologischen<br />
wie die rekonstruktiven Aspekte bei der Erstoperation<br />
berücksichtigt werden können. Daher machen sich auch<br />
die Auditoren des Zertifizierungs-Teams mit uns dafür<br />
stark, dass die MRT-Mammografie als Kassenleistung<br />
auch bei nicht privaten Versicherungen verstanden wird<br />
und durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA),<br />
der über den Leistungsanspruch der Solidargemeinschaft<br />
berät, die Anerkennung als Kassenleistung bekommt.<br />
Bis dahin erhalten auch „Kassenpatientinnen“<br />
diese oft lebensrettende Diagnostik der unerlässlichen<br />
„Blaupause“ für die Planung der Erstoperation über unser<br />
stationäres Budget als „Vorstationäre Leistung“. Wir<br />
fühlen uns unabhängig vom Versicherungsstatus dazu<br />
verpflichtet, eine maximale Ergebnisqualität nicht erst<br />
im Verlauf, sondern ganz am Beginn des Behandlungsweges<br />
gewährleisten zu können.<br />
Primär-, Sekundär- und<br />
Tertiärzentrum<br />
» Primärzentrum mit allen Kernleistungen für Erstfälle<br />
Als Primärzentrum versorgen wir regional und überregional<br />
jährlich über 300 Neuerkrankungen mit dem Ziel,<br />
höchste Qualität im Hinblick auf Ergebnissicherheit bereits<br />
am Beginn des Behandlungspfads sicherzustellen.<br />
Dafür stehen uns sämtliche diagnostischen und therapeutischen<br />
Verfahren einschließlich der intraoperativen<br />
Strahlentherapie mit Elektronen und die Anwesenheit<br />
des Pathologen im Operations-Saal zur Verfügung, sodass<br />
wir bereits bei der Operation über Brusterhaltung<br />
oder Sofortrekonstruktion entscheiden können. Eine Betroffene<br />
muss heute unseren OP-Saal meist nicht mehr<br />
ohne Brust verlassen.<br />
» Sekundär- und Tertiärzentrum für Probleme<br />
„wenn nichts mehr geht“<br />
Als Sekundär- und Tertiärzentrum versorgen wir<br />
jährlich rund 400 regionale und überregionale brustchirurgische<br />
Zuweisungen. Dabei sehen wir Sekundärfälle<br />
für Nachoperationen bei primär unsicheren Schnittgrenzen,<br />
Fragen der Sofort- und Spätrekonstruktion,<br />
Komplikationen nach Expandern und Matrix-Einlagen,<br />
komplexe Situationen bei festgefahrenen Behandlungsplänen<br />
nach OP-Komplikationen oder primär als operative<br />
Sekundärfälle für aufwendige Operationen nach<br />
präoperativen Behandlungen.<br />
Darüber hinaus umfasst die Funktion des Tertiärzentrums<br />
die maximale therapeutische Einflussnahme durch<br />
Brustchirurgie und Onkologie in Fällen, „wenn scheinbar<br />
nichts mehr geht“. Dies sind meist sehr fortgeschrittene<br />
Befunde, bei denen neben einer primären Systemtherapie<br />
(PST) eine primäre Radiotherapie (PRT) indiziert und<br />
die Operation erst nach Abschluss der multimodalen<br />
Vor-Behandlung erfolgt. Diese „Post-Radiation-Surgery“<br />
wurde ebenfalls von uns entwickelt, sodass wir heute in<br />
der Lage sind, die Sanierungs-Operation nach Abschluss<br />
der Bestrahlungsserie nicht nur standardmäßig mit<br />
Eigengewebe durchzuführen, sondern auch mit Implantaten<br />
für den Direkt-Aufbau, was weniger belastend ist.<br />
Dieses Vorgehen erlaubt, dass die Brust während der<br />
Therapie nicht entfernt werden muss, sondern bei einer<br />
meist hautschonenden Sanierungs-Mastektomie (SSM)<br />
oder „brustwarzenerhaltenden Mastektomie“ (NSM) das<br />
Implantat epi-muskulär (vor den Muskel unter die Haut<br />
ohne Expander oder Netz) eingelegt wird und so eine sichere<br />
Überwachung erlaubt. Die Silikon-Prothese schützt<br />
sogar bei Wiederauftreten vor einem Tieferwachsen (z.B.<br />
in den Muskel). Das Implantat kann entweder als Platzhalter<br />
für den Fall einer Implantat-basierten Maßnahme<br />
(Bestrahlung oder sekundäre Lappenplastik) dienen oder<br />
bei gutem Resultat für 10 bis 15 Jahre verbleiben. Operation<br />
und interdisziplinäre Behandlung erfolgen im Brust-<br />
Zentrum, ohne dass dabei ein Kompromiss hinsichtlich<br />
der Heilungs-Chance riskiert werden muss. Daher können<br />
viele, wenn nicht die meisten Frauen heute gerettet<br />
werden, ohne dass sie den Glauben an ihre Schönheit<br />
verlieren müssen.<br />
Integration der Strahlentherapie<br />
» Die Bedeutung der Strahlentherapie<br />
Durch die Integration der Strahlentherapie in die<br />
Brustchirurgie war es möglich, die Brusterhaltung<br />
onkologisch sicher durchzuführen. Da bei der Brusterhaltung<br />
die Strahlentherapie integraler Bestandteil<br />
des Behandlungsprotokolls wurde, ist inzwischen ein<br />
Paradigma-Wechsel zur Indikation der Brusterhaltung<br />
vertretbar. Dieser Aspekt erlaubt, im Einzelfall zu prüfen,<br />
ob bei onkologisch indizierter Strahlentherapie eine<br />
Brusterhaltung grundsätzlich möglich ist, was besonders<br />
bei einer großen Brust gilt, die als Reduktionsplastik<br />
brusterhaltend operiert werden kann. Ästhetische<br />
Chirurgie dient in Form der Onkoplastik der lokalen<br />
Sicherheit und Kosmetik und ist keine Kontraindikation<br />
bei Brustkrebs. Auch im Falle von Brustkrebs nach einer<br />
ästhetischen Brustoperation (Straffung, Vergrößerung<br />
oder Fettfüllung) kann onkoplastisch die Brust erhalten<br />
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