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FRANZ RIEGLER DIETMAR HAMMERL PETER GREMSL EHRENFRIED PFEFFER FRANZ DIENBAUER<br />

ANALYSIERT VON THERESA FELLINGER<br />

RECHERCHIERT<br />

VON<br />

RAPHAELA<br />

BUCHEGGER<br />

LINNSTRUMENT<br />

Die Tuba, so wie man sie heute<br />

kennt, wurde erstmals 1835 in<br />

Berlin hergestellt. Sie war mit fünf<br />

Ventilen ausgestattet und ersetzte<br />

aufgrund ihrer präzisen Intonation<br />

und des vorteilhafteren Klangs<br />

bald Vorläufermodelle im Orchester.<br />

Die anfangs eingesetzten<br />

Pumpventile wurden dann im Laufe<br />

der Zeit durch die praktischeren<br />

Drehventile ersetzt. Heute wird sie<br />

in jeglicher Art der Musik verwendet.<br />

Klassik, Blasmusik, Volks- und<br />

Militärmusik aber teilweise auch<br />

im Jazz.<br />

Aufgrund ihrer Größe und ihres<br />

Gewichtes, wird die Tuba nur sitzend,<br />

auf den Schenkeln gestützt<br />

oder stehend, mit einer speziellen<br />

Tragevorrichtung gespielt, da der<br />

Musiker tief atmen können muss.<br />

Tuba spielen ist eben nur für die<br />

harten Burschen und Mädls.<br />

WIE DIESES MÄCHTIGE<br />

INSTRUMENT GESPIELT WIRD<br />

Der Ton wird durch Lippenschwingungen<br />

erzeugt. Die Wangen sollten<br />

nicht gebläht werden, da sonst<br />

kein gleichmäßiger Atemdruck erzeugt<br />

werden kann. Der Ansatz ist<br />

im Vergleich zum Flügelhorn/ zur<br />

Trompete eher locker, mit “schlaffen<br />

Lippen” und weit geöffneter<br />

Mundöffnung für die tiefe Lage<br />

und gespannteren Lippen für die<br />

höheren Lagen.<br />

Der Tubist kann ohne geschaltete<br />

Ventile bestimmte Naturtöne<br />

durch Lippenschwingungen erzeugen.<br />

Die Anzahl der Naturtöne ist<br />

begrenzt. Um eine abschließende<br />

Tonleiter spielen zu können,<br />

werden die Ventile benötigt. Durch<br />

drücken eines Ventils wird die<br />

vorhandene Röhre verlängert und<br />

senkt so den gespielten Naturton<br />

ab.<br />

WENN EIN TUBIST ZUM<br />

SOLISTEN WIRD<br />

Ein Orchester jeglicher Art kann<br />

ohne das richtige Bassfundament<br />

nicht funktionieren. Daher ist es<br />

allgemein bekannt, dass das tiefe<br />

Register, also Tenorhörner, Posaunen<br />

und Tuben die Untermalungen<br />

der Melodie der Sopraninstrumente<br />

bilden. Doch diese Instrumente<br />

nur als reine Begleitinstrumente<br />

zu bezeichnen, wäre falsch. Wer<br />

oft unsere Konzerte besucht weiß,<br />

dass in den ein oder anderen Stücken<br />

Tenorhörner und Posaunen<br />

Soli haben. Und die Tuba? Die Tuba<br />

ist genauso ein Soloinstrument.<br />

Sie glauben es<br />

nicht? So fragen Sie doch<br />

unseren Spitzentubisten<br />

Peter. Er hat schon bei<br />

einem Frühjahrskonzert<br />

sein musikalisches Talent<br />

zum Besten gegeben und<br />

mit dem Stück „Latin Tuba“<br />

den ganzen Saal in Staunen<br />

versetzt.<br />

Seitdem es Menschen gibt,<br />

gibt es auch Musik. Wir mochten<br />

Klänge, besonders wenn wir zusammenkamen,<br />

um uns in bestimmte<br />

Stimmungen zu versetzen. Wahrscheinlich<br />

waren Trommeln die ersten Instrumente. Irgendwann<br />

wurden auch Saiten gezupft oder<br />

gestrichen.<br />

Aber seit der Erfindung der Klangaufnahme und<br />

besonders seit deren Digitalisierung wurden Konzerte<br />

immer langweiliger: Musiker können auf der<br />

Bühne immer seltener einlösen, was die Aufnahme<br />

verspricht. Musikalität und Digitalisierung<br />

widersprechen sich, hört man von vielen Bühnenprofis.<br />

Eine neue Erfindung, das „Linnstrument",<br />

könnte das ändern.<br />

Eigentlich ist das LinnStrument „nur" ein<br />

Steuergerät, das zum Zweck der Befehlsweitergabe<br />

an einem Computer angeschlossen<br />

wird. Und so wie man auf Tastaturen meist<br />

Buchstaben eingibt, gibt das Linnstrument Befehle<br />

für Klänge und deren Modulation weiter. Jeder erdenkliche<br />

Klang ist möglich, egal ob einstimmig<br />

oder mehrstimmig.<br />

Weitere Erfindungen sind eine Software die<br />

Tanzbewegungen in Töne umwandelt und<br />

ein Handschuh, in dem sich Sensoren befinden.<br />

Mit Arm-, Hand- und Fingerbewegungen<br />

kann man so viele verschiedene<br />

Instrumente spielen. Schließlich<br />

stellt sich nur noch die Frage,<br />

ob diese moderne Technik<br />

irgendwann das<br />

„gewöhnliche“<br />

verdrängen wird.<br />

Musizieren<br />

Ich glaube bei der Musik geht es nicht<br />

um hochtechnologische Lösungen, die das<br />

Musizieren leichter und attraktiver machen.<br />

Jeder, der ein Instrument spielt weiß, dass man<br />

nach dem Üben auch Erfolg hat und diesen vor<br />

anderen zu präsentieren, macht nicht nur einem<br />

selbst große Freude, sondern auch den Zuhörern.<br />

Aber Musizieren ist nicht nur die Leistung eines Einzelnen,<br />

denn gerade beim gemeinsamen Zusammenspielen<br />

muss man aufeinander hören und man hat<br />

viel Spaß.<br />

Natürlich kann ein Computer oder Ähnliches<br />

die Töne exakt und rhythmisch, laut und leise<br />

spielen, doch ist es nicht viel wichtiger, dass<br />

ein und das selbe Lied von unterschiedlichen<br />

Personen selbst musiziert wird, jedes Mal<br />

komplett anderes klingt und dabei immer<br />

eine andere „Geschichte“ erzählt? Denn es heißt<br />

nicht umsonst: Das Beste an der Musik steht nicht in<br />

den Noten.<br />

Deswegen bin ich mir sicher, dass<br />

Maschinen Instrumente nie<br />

ersetzen können und auch<br />

nicht werden, denn das<br />

Wichtigste an der<br />

Musik sind nicht die<br />

Fehler, die passieren,<br />

sondern die Freude<br />

am Spielen und die<br />

Gemeinschaft.<br />

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