Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Heuer feiert die Stadtkapelle Friedberg nicht nur ihr großes Jubiläum, sondern auch<br />
einen neuen Obmann. Unser ehemaliger Kassier, Stefan Prenner, hat sich dazu bereit<br />
erklärt diese ehrenhafte Aufgabe zu übernehmen. Stefan ist schon seit einer gefühlten<br />
Ewigkeit ein wichtiges Mitglied der Stadtkapelle Friedberg und um ihn besser kennen zu<br />
lernen, haben wir ihn für Sie interviewt.<br />
1. WIE BIST DU ZUR BLASMUSIK<br />
GEKOMMEN?<br />
Da mein Vater und Großvater<br />
früher auch bei der Stadtkapelle<br />
mitspielten, war es für mich als<br />
Kind klar, dass ich auch ein Instrument<br />
lernen möchte.<br />
Alter: 36 | Wohnort: Friedberg<br />
Instrument: Tenorhorn und ab und zu Posaune<br />
Beruf: Controller | Familie: Christa, Paula und Clara<br />
Mitglied der Stadtkapelle seit: 1992<br />
Obmann seit: <strong>2018</strong><br />
Sternzeichen: Wassermann | Hobbys: Sport, Lesen<br />
Lieblingsmusik: Udo Jürgens<br />
Lieblingsspeise: Pizza<br />
Mein schönster Moment: Ich habe das Glück gehabt, in<br />
meinem Leben schon viele schöne Momente zu erleben.<br />
Dazu gehört auf jeden Fall auch die Geburt unserer Töchter.<br />
Laster: Da fällt mir jetzt nichts ein ;-).<br />
Das muss man andere fragen.<br />
Eigenschaften, die ich an anderen schätze:<br />
Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft<br />
Was ich nicht mag: Ignoranz<br />
2. WAS HAT DICH BEWOGEN, OB-<br />
MANN ZU WERDEN?<br />
Ich finde, dass es wichtig ist, als Teil<br />
einer Gemeinschaft seinen Beitrag<br />
zu leisten, damit diese gut funktioniert.<br />
Das ist bei einem Musikverein<br />
genauso wichtig wie auch bei<br />
der Feuerwehr, beim Sportverein<br />
usw. Und gerade die Tatsache, dass<br />
es bei uns ein so aktives Vereinsleben<br />
gibt, macht das Wohnen und<br />
Leben in Friedberg auch ein Stück<br />
lebenswerter.<br />
3. WAS HÄLTST DU VON<br />
DEINEM „TEAM“?<br />
Sehr viel. Es ist schön zu sehen,<br />
dass der Zusammenhalt passt und<br />
jeder bereit ist mit zu arbeiten.<br />
4. WORIN SIEHST DU DEINE<br />
AUFGABEN ALS OBMANN?<br />
Als Obmann ist man sowohl intern<br />
als auch extern die erste Ansprechperson.<br />
Daher ist es wichtig, einen<br />
Gesamtüberblick zu haben, um<br />
alles zu koordinieren.<br />
5. GIBT ES DINGE, DIE DICH ALS<br />
OBMANN FREUEN?<br />
Der Zuspruch und die Unterstützung,<br />
die ich bis jetzt erhalten habe,<br />
freuen mich sehr. Und ich bin<br />
davon überzeugt, dass künftig noch<br />
viele schöne Erlebnisse dazukommen<br />
werden.<br />
6. WIEVIEL ZEIT INVESTIERST DU<br />
JETZT IN DIE STADTKAPELLE<br />
IM GEGENSATZ ZU VORHER?<br />
Nachdem ich die letzten Jahre<br />
schon Kassier der Stadtkapelle war,<br />
ist dafür auch schon ein gewisser<br />
Zeitaufwand notwendig gewesen.<br />
Ob es künftig mehr ist, kann ich<br />
noch nicht sagen.<br />
INTERVIEW VON YVONNE SCHLÖGL<br />
7. WAS MACHST DU IN DER FREIZEIT,<br />
FALLS DIR NOCH EINE BLEIBT?<br />
Sport, lesen, Zeit mit der Familie<br />
verbringen.<br />
8. UNTERSTÜTZT DICH DEINE FAMILIE<br />
IN DEINER TÄTIGKEIT ALS OBMANN?<br />
Ja, ohne Unterstützung von zu Hause<br />
würde es nicht gehen. Die Entscheidung,<br />
dass ich die Funktion des<br />
Obmannes übernehme, war auch eine<br />
gemeinsame.<br />
9. WELCHE ZIELE VERFOLGST DU IN DEN<br />
NÄCHSTEN JAHREN ALS OBMANN?<br />
Dafür zur sorgen, dass weiterhin die<br />
Kameradschaft quer über alle Generationen<br />
so gut funktioniert wie bisher.<br />
10. WAS WAREN DEINE LUSTIGSTEN<br />
UND AUFREGENDSTEN ERLEBNISSE BEI<br />
DER STADTKAPELLE?<br />
In bleibender Erinnerung sind sicherlich<br />
die Reisen nach Bayern geblieben.<br />
Aber der „Schmäh“ rennt auch bei<br />
jeder Probe, weshalb es eigentlich<br />
immer lustig ist.<br />
Meine Vorbilder sind:<br />
Da gibt es viele. Aber unser Gugi wird<br />
hinsichtlich meiner künftigen Aufgaben<br />
in der Stadtkapelle immer mein<br />
großes Vorbild sein. Sein Einsatz für<br />
die Stadtkapelle und seine Freude an<br />
der Musik waren einzigartig. Ich hätte<br />
noch gerne viele weitere Jahre mit<br />
ihm zusammengearbeitet.<br />
Lebensmotto:<br />
Denke nicht so oft an<br />
das, was dir fehlt, sondern<br />
an das, was du hast.<br />
Post von unserer Partnerkapelle Friedberg in Bayern<br />
ich hoffe, es geht euch allen gut. Könnt ihr euch<br />
noch an das Stadtfest 2016 bei euch erinnern?<br />
Als wir mit der Stadtkapelle 2016 in die Steiermark<br />
gekommen sind, war ich erstmal etwas<br />
zurückhaltend. Unsere Unterkunft in „Scheifan“<br />
(wie ihr sagt), und mein Beistellbett, das<br />
schlimmer wie jedes Schiff gewankt hat, hat<br />
die Skepsis noch erhöht. Und dann traf ich auf<br />
euch. Den verrücktesten, Musik begeistertsten<br />
Haufen, den ich je erlebt hab. Ich habe<br />
mich fast augenblicklich in eure urbequeme,<br />
kameradschaftliche und lustige Art verliebt. Am besten kann ich<br />
mich noch an den Abend mit den Edelseern erinnern, wie wir da<br />
noch nach ein paar Flaschen super leckeren Weißwein gemeinsam<br />
vor der Bühne getanzt haben bzw. Sebina und ich uns um den guten<br />
Tänzer in euren Reihen gestritten haben – ich habe verloren – was<br />
manchen blauen Fleck am nächsten Tag hätte erklären können. Unvergessen<br />
bleibt unsere Abfahrt mit dem Bus, wo ein paar Musiker<br />
von euch plötzlich meinten – „Euch lassen wir noch nicht gehen,<br />
erst marschieren wir spielend durch den Bus.“<br />
Am darauffolgenden Herbstkonzert haben uns dann Martin und<br />
Thomas besucht – und wahrlich schön war der Abend.<br />
Und dann euer Besuch bei uns. Unfassbar wie viele ihr wart und was<br />
für eine Gaudi wir hatten. Nur manch einer von euch sollte mal anfangen<br />
zu trainieren Bier zu trinken. Dann muss ich ihn das nächste<br />
Mal vielleicht nicht um 21.00 Uhr in die Unterkunft fahren. Das<br />
gemeinsame Zusammensitzen, auf den Bänken tanzen und über<br />
Gott und die Welt zu philosophieren tat so gut. Am letzten Tag hätte<br />
ich am aller liebsten gar nicht mehr aufgehört mit euch Musik zu<br />
spielen, es hat so Spaß gemacht. Und Maries Blick, als sie gesehen<br />
hat, dsass hinter ihr eine Es- Klarinette gespielt wurde und es ihr gar<br />
nicht aufgefallen war – unbeschreiblich. Da war es doch klar, dass<br />
Sebina und ich beim Oktoberfest auftauchen müssen. Auch wenn<br />
es keiner von euch wusste. Ok Nici wusste es 45 Minuten bevor wir<br />
da waren – aber der war in Rom und hat uns kein Bett zum Schlafen<br />
vermitteln können. Aber hat ja alles super geklappt – Martins Schüler<br />
dachten zwar es wäre wer gestorben, weil er scheinbar so schockiert<br />
auf sein Handy geguckt hat. Und seine Nachbarn haben am<br />
nächsten Tag den ganzen Vormittag den Bürgersteig gekehrt und<br />
gehofft, dass sie erkennen, wer da mit dem bayrischen Auto vor seiner<br />
Tür steht. Aber wir hatten ein Bett zum Schlafen, unser „Gastpapa“<br />
wurde mit bayrischer Spezialität bekocht und die Weinprobe bei<br />
seinem Nachbar war super lecker und sehr fröhlich. Abends auf dem<br />
Fest war das Hallo groß. Endlich haben wir fast alle wiedergesehen,<br />
Geschichten ausgetauscht, Wein getrunken und es uns gut gehen<br />
lassen. Für den Erntedankumzug am nächsten Tag hatte ich eindeutig<br />
das falsche Schuhwerk dabei und ganz ehrlich – euch Steirern<br />
macht beim Marschieren niemand was vor. Bekommt ihr das durch<br />
die Muttermilch eingeflößt? Und Traditionen müssen gewahrt<br />
bleiben. Bei dem ersten Besuch haben unsere Schlagzeuger euren<br />
Schlägel der großen Bums mitgenommen; als ihr bei uns wart, habt<br />
ihr Sebina´s Schlafsack mitgenommen und bei mir zuhause hängt<br />
momentan Martins Jacke. Auf dass wir uns bald wiedersehen und<br />
diese tolle Freundschaft immer mehr vertieft wird.<br />
Eure<br />
Brief von Bayern<br />
6<br />
7