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DMG-informiert 2/2018

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Hoffnung für Europa?

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Hoffnung für Europa?

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission | www.<strong>DMG</strong>int.de | Nr. 2/<strong>2018</strong><br />

Hoffnung<br />

für Europa?


EDITORIAL<br />

Veranstaltungen<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Die <strong>DMG</strong> erlebt in diesen Tagen einen Wechsel,<br />

der gut vorbereitet ist: Unser Direktor Detlef<br />

Blöcher gibt nach 18 Jahren den Stab weiter an seine<br />

Nachfolger Günther Beck und Andrew Howes. Wie hat<br />

er seine 32 Jahre als Missionar in der Arabischen Welt<br />

und als Missionsleiter erlebt? Wer sind die beiden Neuen?<br />

Die Antwort finden Sie auf Seite 4 bis 7. Wir bitten<br />

Sie herzlich, die <strong>DMG</strong> und unsere neuen Direktoren im<br />

Gebet zu begleiten.<br />

Detlef Blöcher hat unser Werk mit seinem dienenden<br />

Leitungsstil geprägt. Es war eine geniale Erfahrung<br />

für uns Mitarbeiter in der Zentrale, wie er zu Beginn<br />

seiner Amtszeit das Organigramm auf den Kopf stellte:<br />

die Leitung nach unten, uns Mitarbeiter nach oben. Das<br />

war neu und biblisch! Er hat es gelebt: Einmal war ich<br />

gesundheitlich angeschlagen. Kommt Detlef in mein<br />

Büro und fragt, was er mir abnehmen könne. Danke<br />

Detlef, für deine feine, freundschaftliche Art!<br />

Mit Detlef Blöcher hat die <strong>DMG</strong> viel uneigennützig<br />

umgesetzt, vernetzt mit anderen Werken, ohne dass<br />

immer unser Name auf dem Label stehen musste.<br />

Seinem Engagement verdanken wir u.a. den arabischen<br />

Glaubenskurs Al Massira und die Micha-Initiative in<br />

Deutschland. Mission mit Wort und<br />

Tat! Wir danken Dir sehr, lieber Detlef,<br />

und wünschen Gottes Segen …<br />

Auf dem Buchenauerhof<br />

Bei 74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0<br />

17.06.<strong>2018</strong> Gebetssonntag „Amerika“<br />

23.09.<strong>2018</strong> Herbstmissionsfest<br />

<strong>DMG</strong> und TSA Präsentieren:<br />

<strong>2018</strong><br />

[kleine Anzeige, Save the date]<br />

21. – 22.07.<strong>2018</strong>: Jugendmissionsevent<br />

JuMi – Thema: Unerreicht.<br />

Das Jugend-Missions-Event<br />

21. 21. und und 22. Juli <strong>2018</strong><br />

unerreicht<br />

w w w . j u m i . o n l i n e<br />

Theo Volland<br />

Chefredakteur<br />

INHALT<br />

VERANSTALTUNGEN...........S.2–3+24<br />

LEITUNGSWECHSEL................ S.4–7<br />

BERICHTE<br />

EUROPA..........................S.4–20<br />

ASIEN................................ S.21<br />

AFRIKA.............................. S.14<br />

AMERIKA....................... S.22–23<br />

BIBELARBEIT.......................S.11–14<br />

MISSIONARE UNTERWEGS......... S.21<br />

STELLENANGEBOTE.................. S.24<br />

In Ihrer Nähe<br />

Genauere Infos: www.<strong>DMG</strong>int.de/Gemeinde-Events<br />

08.–10.06.<strong>2018</strong> Missionswochenende<br />

in 24640 Schmalfeld<br />

10.06.<strong>2018</strong> Missionsgottesdienst<br />

in 75223 Niefern-Öschelbronn<br />

10.–12.06.<strong>2018</strong> Infostand beim Flüchtlingskongress<br />

Schönblick, Schwäbisch-Gmünd<br />

17.06.<strong>2018</strong> Infostand und Seminare beim Landesmissionsfest<br />

in 72574 Bad Urach<br />

24.06.<strong>2018</strong> Missionstag Pfalz<br />

in 67433 Neustadt/Weinstraße<br />

30.06.–01.07.<strong>2018</strong> Missionstage in 95369 Kulmbach<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


Seminare<br />

Auf dem Buchenauerhof<br />

Bei 74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0<br />

Freizeiten<br />

Mit der <strong>DMG</strong><br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Freizeiten<br />

23.–30.05.<strong>2018</strong> <br />

Die Bibel für Menschen, die nicht (gerne) lesen<br />

Praxis-Seminar mit Birte Papenhausen, Dramatherapeutin und Theologin.<br />

Biblische Inhalte durch Erzählen und Dramaturgie vermitteln.<br />

Info und Anmeldung:<br />

Seminar@<strong>DMG</strong>int.de oder Tel. 07265 959-0<br />

15.–16.06.<strong>2018</strong> <br />

Global Youth Culture<br />

Seminar (englischsprachig) mit Luke Greenwood, Steiger Mission Europe.<br />

Wie ticken junge Menschen heute? Wie können wir ihnen mit der<br />

Botschaft von Jesus begegnen?<br />

Info und Anmeldung:<br />

Seminar@<strong>DMG</strong>int.de oder Tel. 07265 959-0<br />

13.–15.09.<strong>2018</strong> <br />

Fachtagung für missionarisch-wirtschaftliche Synergien<br />

Mission, wo besondere Wege erforderlich sind:<br />

In Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit<br />

11.–18.08.<strong>2018</strong> <br />

Auszeit mit Inhalt (Buchenauerhof)<br />

Urlaubstage für Erholungssuchende<br />

mit Ausflügen, Seminar angeboten<br />

und Entspannung. Bibelarbeiten mit<br />

Pfr. Günther Beck, <strong>DMG</strong>. Thema:<br />

„Gute Aussichten“.<br />

EZ: 429 Euro. EZ (Etagendusche/<br />

-WC) oder DZ: 387 Euro.<br />

Info und Anmeldung:<br />

www.auszeit-mit-inhalt.de<br />

Doris Keller, Tel. 07135 963713<br />

oder E-Mail: doris.keller@t-online.de<br />

Eine Tagung von AEM, Frontiers,<br />

VM, people international,<br />

OMF, To All Nations und<br />

<strong>DMG</strong>. Für Unternehmer und<br />

Missionswerke.<br />

Info und Anmeldung:<br />

Seminar@<strong>DMG</strong>int.de<br />

oder Tel. 07265 959-0<br />

05.–23.11.<strong>2018</strong> <br />

Intensivseminar: Kinder- und Jugendarbeit (Teil 1)<br />

2 x 3 Schulungswochen, wie Sie Kinder für Jesus gewinnen<br />

können (die zweite Einheit findet vom 04.–22.02.2019 statt).<br />

Info und Anmeldung:<br />

info@kids-team.de<br />

oder Tel. 0721 6607884<br />

www.kids-team.de<br />

07.–12.10.<strong>2018</strong> <br />

Missionsfreizeit Henhöferheim<br />

Den schönen Schwarzwald und Berichte<br />

aus dem Einsatz von <strong>DMG</strong>-Missionaren<br />

genießen, Bibelzeiten, Gebet<br />

für die Mission, Wandern, Baden,<br />

Zeit zur Stille, zum Entspannen, zum<br />

Ausruhen … Ab 244 Euro.<br />

Anmeldung beim Veranstalter:<br />

Henhöferheim, Wallfahrtstr. 70<br />

76332 Bad Herrenalb-Neusatz<br />

E-Mail: info@henhoeferheim.de<br />

oder Tel. 07083 2385<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

3


INTERVIEW<br />

NEXT LEVEL<br />

DIE NEUE PHASE MUTIG ANGEHEN<br />

Nach 18 Jahren gibt der 65-jährige Missionsleiter Dr. Detlef Blöcher im April <strong>2018</strong> sein Amt an<br />

Günther Beck und Andrew Howes weiter. Hier ein Interview mit Detlef Blöcher über 32 Jahre<br />

Einsatz mit der <strong>DMG</strong>:<br />

Wie sind deine Frau Elisabeth als<br />

Doktorin der Pharmazie und du als<br />

promovierter Physiker zu Missionaren<br />

geworden?<br />

Naturwissenschaftler sind von Natur<br />

aus neugierig. Sie wollen Gott auf die<br />

Finger schauen, wie seine gute Schöpfung<br />

funktioniert. Das lehrt uns Staunen,<br />

mit dieser Faszination möchten wir<br />

andere anstecken. Wen Jesus persönlich<br />

ergriffen hat, der kann nicht anders, als<br />

diese wunderbare Botschaft mit anderen<br />

zu teilen. Dabei spielen oft persönliche<br />

Begegnungen eine wesentliche Rolle:<br />

Meine Frau beispielsweise hat im<br />

Elternhaus und in ihrer Gemeinde viele<br />

Missionare kennengelernt. Das hat sie<br />

herausgefordert, ob sie selbst Missionarin<br />

werden soll. Uns war klar, Wissenschaftler<br />

können mit ihren Berufen auch<br />

in Ländern arbeiten, die für Theologen<br />

nicht zugänglich sind, deshalb haben wir<br />

diesen Weg gewählt.<br />

Ab 1986 wart ihr über die <strong>DMG</strong> in<br />

der Arabischen Welt tätig. Welches<br />

Erlebnis dort hat dich am stärksten<br />

geprägt?<br />

Nach etlichen Gesprächen habe ich<br />

es schließlich gewagt, einem Arbeitskollegen<br />

eine Bibel anzubieten. Er nahm<br />

sie nicht nur gerne an. Er las die ganze<br />

Nacht hindurch darin, so fasziniert war<br />

er vom Evangelium. Mich bewegt, was<br />

für einen tiefen Hunger nach Wahrheit<br />

viele Orientalen haben. Wie sehr sie<br />

sich danach sehnen, den lebendigen<br />

Gott kennenzulernen, der ihnen in ihrer<br />

Religion immer fern und fremd geblieben<br />

ist. Auch heute reden wir gerne mit Geflüchteten<br />

aus dem Nahen Osten über<br />

den Glauben.<br />

1991 seid ihr zurückgekehrt und<br />

Mitarbeiter der <strong>DMG</strong>-Zentrale<br />

geworden. Wie kam es zu diesem<br />

Wechsel?<br />

Das ist Gottes Geheimnis: Die <strong>DMG</strong><br />

ist damals sehr schnell gewachsen.<br />

Weitere Mitarbeiter wurden für die<br />

Betreuung der Missionare benötigt. Der<br />

damalige Missionsleiter Bruno Herm war<br />

gesundheitlich angeschlagen, da hat der<br />

<strong>DMG</strong>-Missionsrat uns ins Leitungsteam<br />

berufen. Das geschah während des<br />

zweiten Golfkrieges; viele meiner ausländischen<br />

und einheimischen Kollegen in<br />

Arabien hatten aus Angst um ihr Leben<br />

bereits gekündigt. Da haben wir es als<br />

Führung Gottes angesehen.<br />

Wie hast du die <strong>DMG</strong> damals<br />

erlebt? Was lag dir besonders am<br />

Herzen?<br />

Im Auslandseinsatz hatten wir selbst<br />

erfahren, wie wichtig persönliche Betreuung<br />

ist. Viele Missionare leben in Extremsituationen;<br />

die Not ist überwältigend<br />

und allerorts herrscht Mitarbeitermangel.<br />

Wo sollen wir Prioritäten setzen?<br />

Wo müssen wir zu unseren Grenzen stehen,<br />

um nicht auszubrennen? Das gilt für<br />

alle Missionare, nicht nur für junge. Sie<br />

erleben Herausforderungen unterschiedlichster<br />

Art. Wie wichtig sind da gute<br />

Begleiter und Mentoren, die ehrliche<br />

Fragen stellen, zum Reflektieren anregen<br />

und das gemeinsame Gebet anbieten.<br />

Was bedeutet dir<br />

Jesus Christus?<br />

Jesus ist unser Retter und guter Hirte.<br />

Er ist der Auferstandene und wiederkommende<br />

König. ER öffnet die Herzen<br />

von Menschen und schenkt ihnen den<br />

Neustart im Leben und Gemeinschaft<br />

mit Gott. Es ist seine Mission, er tut das<br />

Eigentliche. Wir Menschen sind höchstens<br />

seine kleinen Helfer – und Berichterstatter<br />

von Gottes großen Taten.<br />

Du warst zehn Jahre Personalleiter<br />

für Missionare in aller Welt. Was<br />

sind die besonderen Stärken heutiger<br />

Missionare?<br />

Sie sind hervorragend ausgebildet,<br />

außerordentlich kreativ, digitale Profis<br />

und haben viel kulturüberschreitende Erfahrung<br />

bereits von der Schule her. Und<br />

viele sendende Gemeinden engagieren<br />

sich intensiv für ihre Missionare.<br />

Und was die größten Schwächen?<br />

Ungeduld! Wir kommen aus einer leistungsorientierten<br />

Gesellschaft. Unsere<br />

Mitarbeiter und ihre Freunde erwarten<br />

schnelle Ergebnisse. Doch es braucht<br />

Zeit, um die Sprache und Gewohnheiten<br />

der Gastkultur zu erlernen, das Vertrauen<br />

der Menschen zu gewinnen und mit<br />

ihnen zu leben. Wesentliche Veränderungen<br />

geschehen nur langsam. Zudem<br />

bringen wir Altlasten unserer eigenen<br />

Kultur mit: Unsere europäische Kultur<br />

orientiert sich am Individuum – meine<br />

Rechte, meine Erfahrungen, meine Beziehung<br />

zu Gott –, während in den meisten<br />

Einsatzländern die Großfamilie, Dorfgemeinschaft<br />

und der Clan zählen und der<br />

Einzelne eher in den Hintergrund tritt.<br />

Zudem leben wir sehr egoistisch: mein<br />

Haus, mein Auto, mein Beruf. Du hast<br />

es verdient! Gönn’ dir was! Jesus jedoch<br />

lädt ein zur Nachfolge, zum Dienen, den<br />

anderen höher zu achten als sich selbst.<br />

Unsere Gesellschaft ist materialistisch<br />

(nur das Messbare und Sichtbare zählt),<br />

während die meisten Kulturen sehr<br />

spirituell sind und tiefe Erfahrungen mit<br />

unsichtbaren Mächten kennen. Da haben<br />

wir viel zu lernen.<br />

Im Jahr 2000 hast du die Leitung<br />

der <strong>DMG</strong> von Manfred Bluthardt<br />

übernommen. Was war in deinen 18<br />

Jahren als Direktor der traurigste,<br />

was ein besonders schöner Moment?<br />

4<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


INTERVIEW ZUM LEITUNGSWECHSEL<br />

Dr. Detlef und Dr. Elisabeth Blöcher<br />

Ich hatte gerade die Leitung übernommen,<br />

da erreichte mich sonntags<br />

frühmorgens die Nachricht, dass eine<br />

unserer Missionarinnen in Westafrika<br />

plötzlich verstorben war. Ich hatte den<br />

Angehörigen die traurige Nachricht zu<br />

überbringen. Wegen des heißen Klimas<br />

und der abgelegenen Region musste der<br />

Leichnam noch am gleichen Tag vor Ort<br />

in Afrika beerdigt werden. Das war für<br />

die Angehörigen wie für mich selbst sehr<br />

schwer.<br />

Begeistert hat mich, wie das Evangelium<br />

ganze Volksgruppen in Äthiopien,<br />

Nordafrika und Indien erfasst hat und<br />

viele zu Nachfolgern von Jesus werden,<br />

die nun selbst das Evangelium weitergeben.<br />

Heute kommt die Hälfte aller<br />

christlichen Missionare aus dem globalen<br />

Süden. Ebenfalls sehr bewegend war, als<br />

2015 die immensen Flüchtlingsströme<br />

in unser Land kamen. Ich half damals in<br />

einem Erstaufnahmelager und begrüßte<br />

ausgehungerte Menschen. Sie waren<br />

nur knapp dem Tode entronnen, zu<br />

Fuß über den Balkan gegangen und<br />

hatten tagelang nichts gegessen. Ihnen<br />

zuzuhören, zu helfen, Gottes Liebe zu<br />

teilen und die Hoffnung in Jesus, das war<br />

wunderbar. Viele Gemeinden haben sich<br />

der Flüchtlinge angenommen. Und 47<br />

unserer <strong>DMG</strong>-Missionare unterstützen<br />

heute solche Projekte in unserem Land.<br />

Vor welchen Herausforderungen<br />

stehen die neuen Leiter der <strong>DMG</strong>,<br />

Günther Beck und Andrew Howes?<br />

Unsere Welt verändert sich rasant:<br />

politisch, sozial, technologisch und<br />

geistlich. Das gilt es zu berücksichtigen,<br />

damit das Evangelium gute Nachricht<br />

bleibt. Ich wünsche ihnen viel Mut zu<br />

Veränderungen, dass sie Neues wagen<br />

und die Mitarbeitenden sowie sendenden<br />

Gemeinden dabei mitnehmen.<br />

Ein Rat an deine Nachfolger?<br />

Hört weiter auf die Stimme von Jesus<br />

und folgt ihm treu! Geht mutig auf das<br />

Neue zu.<br />

14 Jahre warst du zudem Vorsitzender<br />

der AEM, des Dachverbandes der<br />

evang. Missionen in Deutschland. Wie<br />

hat sich die Zusammenarbeit dieser<br />

Werke und ihre Aufgabe in der Welt<br />

verändert?<br />

In dieser Zeit ist großes Vertrauen<br />

unter den Missionsleitern gewachsen; sie<br />

arbeiten heute viel intensiver zusammen.<br />

Die AEM hat sich zu einer offenen<br />

Gemeinschaft mit vielen Andockstellen<br />

hin entwickelt, und wir haben Brücken<br />

zu anderen Missionsverbänden gebaut.<br />

Projekte zusammen mit den Menschen<br />

vor Ort entwickeln, integrale Mission<br />

und Nachhaltigkeit sind heute selbstverständlich<br />

geworden. Die Christian<br />

Community Development Conference<br />

(CCD) hat sich zu einer internationalen<br />

Fachtagung von Weltrang entwickelt.<br />

Zudem kommen heute immer mehr<br />

Christen aus früheren Einsatzländern als<br />

Missionare nach Deutschland, um unter<br />

hier Geborenen und Zugezogenen das<br />

Evangelium zu verkündigen und Gemeinden<br />

zu bauen …<br />

Was für Mitarbeiter benötigen diese<br />

Organisationen heute? Für welche<br />

Länder?<br />

Mission geschieht heute von überall<br />

nach überall. Besondere Bedeutung<br />

haben die Weltgegenden, in denen Jesus<br />

noch nicht bekannt ist: Zudem bitten<br />

Kirchen im Ausland um christliche Fachkräfte,<br />

die ihre Expertise einbringen und<br />

einheimische Mitarbeiter ausbilden.<br />

Wenn du zurückschaust –<br />

was würdest du heute<br />

anders machen?<br />

Natürlich gab es auch notvolle Konflikte.<br />

Da würde ich heute noch intensiver<br />

hinhören, was der andere eigentlich<br />

sagen will, statt vorschnell Schlüsse zu<br />

ziehen. Dann aber auch meine/unsere<br />

Entscheidungen rascher umsetzen.<br />

Worauf bist du stolz?<br />

Die <strong>DMG</strong> steht für ein weltweites<br />

Netz an Beziehungen zu mehr als 100<br />

Partnerorganisationen und befreundeten<br />

Kirchen. Gemeinsam sind wir unterwegs,<br />

beschenken uns gegenseitig und<br />

lernen voneinander.<br />

Wie möchtet ihr als Ehepaar euren<br />

Ruhestand gestalten?<br />

In der Nachfolge gehen wir nie in den<br />

Ruhestand. Für uns beginnt ein neuer<br />

Dienstabschnitt: „The next level“, wie<br />

die jungen Leute sagen. Ich freue mich,<br />

dass ich dann mehr Zeit für die Begegnung<br />

mit Geflüchteten habe, mich in<br />

junge Leiter investieren kann. Und sicher<br />

kommen noch manche Vorträge und<br />

Predigten hinzu ...<br />

Dein Wunsch für das weltweite Team<br />

der <strong>DMG</strong>?<br />

Lasst uns weiter Lernende bleiben, die<br />

mit Jesus auf dem Weg sind, intensiv auf<br />

ihn hören, Gemeinschaft mit ihm pflegen<br />

und mutig Schritte in Neuland wagen.<br />

Herzlichen Dank, lieber Detlef,<br />

für das Gespräch und die vielen<br />

Jahre guter Gemeinschaft in der<br />

Ausbreitung des Evangeliums.<br />

Wir wünschen dir und deiner Frau<br />

Elisabeth Gottes reichen Segen!<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

5


LEITUNGSWECHSEL<br />

WER SIND DIE<br />

BEIDEN NEUEN?<br />

Lange schon angekündigt, erhält die <strong>DMG</strong> <strong>2018</strong> eine neue Leitung. Hier stellen sich Ihnen die beiden<br />

neuen Direktoren vor, die das Amt von Dr. Detlef Blöcher übernehmen, der im September in<br />

den Ruhestand geht:<br />

Günther Beck<br />

Neuer Direktor,<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Als Theologiestudent in Erlangen<br />

kam ich durch „Campus für Christus“<br />

zum ersten Mal in meinem Leben<br />

mit Menschen aus anderen Kulturen in<br />

Kontakt. In diesen Begegnungen ist mir<br />

deutlich geworden, wieviel wir Christen<br />

investieren müssen, um den Islam zu<br />

verstehen. Gleichzeitig erlebte ich mit,<br />

wie Jesus Menschen aus dieser Kultur<br />

begegnete und ihr Leben erneuert hat.<br />

Mit diesem Wissen ging ich zunächst den<br />

normalen kirchlichen Weg ins Pfarramt.<br />

Im Vikariat jedoch erkannte ich, dass ich<br />

meiner Lebensberufung „verfügbar zu<br />

sein“ (zu tun, was getan werden muss,<br />

wenn andere es nicht tun) als bayerischer<br />

Pfarrer nicht entsprechen konnte.<br />

Der Bedarf an Botschaftern für Jesus<br />

Christus in der Arabischen Welt war<br />

ungleich größer.<br />

Am 1. November 1984 kam ich also<br />

zum christlichen Missions- und Hilfswerk<br />

<strong>DMG</strong>, das mir half, meinen weiteren<br />

Weg zu definieren: Als Student, dann<br />

Lehrer und schließlich als Geschäftsmann<br />

kam ich durch Nord afrika und den Nahen<br />

Osten. In Algerien lernte ich meine<br />

neuseeländische Frau Rosemary kennen,<br />

mit der ich zwei inzwischen erwachsene<br />

Kinder habe. Seit April 2016 arbeiten<br />

wir in der Zentrale der <strong>DMG</strong> auf dem<br />

Buchenauerhof mit, denken global und<br />

handeln lokal.<br />

Im Ausland habe ich gelernt, dass es<br />

für jedes Problem mit Gottes Hilfe eine<br />

Lösung gibt; möglicherweise eine unkonventionelle.<br />

Diese Erfahrung möchte ich<br />

in der <strong>DMG</strong> einbringen. Schwerpunkte,<br />

wo ich etwas bewegen möchte, sind:<br />

• Der Buchenauerhof ist ein interkulturelles<br />

Kompetenzzentrum, was<br />

jedoch in der Öffentlichkeit kaum<br />

bekannt ist. Das soll sich ändern.<br />

• Die <strong>DMG</strong> ist eine moderne, ja sogar<br />

richtig coole Mission, sie wirkt aber<br />

bieder. Um das zu ändern, benötigen<br />

wir nach außen hin ein selbstbewuss-<br />

teres Auftreten auf allen Kanälen<br />

moderner Kommunikation. Und von<br />

innen her neue, flexiblere Wege,<br />

Christen den Weg in den weltweiten<br />

Dienst für Jesus zu ebnen. Zum Beispiel<br />

im weltlichen Beruf in Ländern<br />

mit eingeschränkter Religionsfreiheit<br />

von Jesus zu erzählen.<br />

• Das geistliche und rechtliche Klima in<br />

Deutschland entfernt sich zunehmend<br />

von seinen christlichen Wurzeln.<br />

Gemeinden und christliche Werke<br />

sollten sich jetzt darauf vorbereiten,<br />

auch bei starkem Gegenwind auf Kurs<br />

zu bleiben.<br />

Günther Becks Ehefrau<br />

Rosemary betreut<br />

internationale Mitarbeiter<br />

in Deutschland<br />

6<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


LEITUNGSWECHSEL<br />

Andrew Howes<br />

Neuer stellvertretender<br />

Direktor der <strong>DMG</strong><br />

Bevor ich 1982 meine Frau Elisabeth,<br />

eine <strong>DMG</strong>-Missionarin, in London<br />

kennengelernt habe, hätte ich nie<br />

gedacht, dass ich einmal in Deutschland<br />

leben würde. Wir waren beide in der<br />

Vorbereitung für einen Missionseinsatz<br />

Das Potenzial der <strong>DMG</strong> ist enorm,<br />

wir haben eine reiche Geschichte und<br />

noch reichere Zukunft. Mein Vorgänger,<br />

Dr. Detlef Blöcher, hat eine sehr flache<br />

Hierarchie eingeführt und lebt vorbildlich<br />

dienende Leiterschaft. Die logische<br />

Weiterentwicklung ist Teamleiterschaft<br />

(Kompetenz-Teams fällen Entscheidungen<br />

eigenständig), und ich bin dankbar,<br />

mit meinen Kollegen, die ich sehr schätze,<br />

an einem Strang zu ziehen.<br />

in Afrika. Während unserer zwölf Jahre<br />

im Urwald des Kongo und der Wüste<br />

Burkina Fasos haben wir viel mit Jesus<br />

erlebt. Drei unserer vier Kinder sind in<br />

Missionskrankenhäusern in Afrika zur<br />

Welt gekommen. Inzwischen haben wir<br />

zwei Schwiegerkinder und drei Enkel.<br />

Geboren bin ich 1960, als erster von<br />

fünf Geschwistern. Meine Eltern lieben<br />

Jesus und wollten von Anfang an, dass ich<br />

im Dienst für ihn stehe. Erzählt haben<br />

sie mir das jedoch erst, als ich während<br />

meines Hoch- und Tiefbaustudiums<br />

an der Universität Leeds meine<br />

Berufung in die Mission verspürte<br />

und ihnen davon erzählte.<br />

1978 hat Jesus ein Buch von<br />

Aiden Wilson Tozer, „Das Wesen<br />

Gottes“, gebraucht, um Neues<br />

in meinem Leben zu bewirken.<br />

Als Mitglied einer christlichen<br />

Studentengruppe erlebte ich viele<br />

Studierende, die sich für ein Leben<br />

als Christen entschieden. Gemeinsam<br />

haben wir Stunden im Gebet<br />

für Mission und die Völker der<br />

Welt verbracht. Es bewegte uns,<br />

wieviele Menschen rund um die<br />

Erde ohne Jesus lebten. Im Sommer<br />

1980 konnte ich nicht mehr nur für<br />

Mission beten. Ich war bereit, selbst<br />

zu gehen.<br />

Ndongo Ndjundju, ein Kirchenleiter<br />

aus dem Kongo und mein<br />

erster Vorgesetzter, hat meinen Blick<br />

für die Menschen und die christlichen<br />

Gemeinden in Afrika stark geprägt. In 13<br />

Jahren als Projektmanager mit Christliche<br />

Fachkräfte International hatte ich<br />

das Vorrecht, viele geistliche Leiter aus<br />

Afrika und Asien kennenzulernen. Ein<br />

Besuch aus dem Kongo bleibt in besonderer<br />

Erinnerung:<br />

„Wir beten für euch in Europa!“,<br />

sagten meine kongolesischen Freunde.<br />

Betroffen und zutiefst schockiert von<br />

der geistlichen Not, die sie im säkularisierten<br />

Europa erlebt hatten, begannen<br />

sie und ihre Kirchen, für uns hier zu<br />

beten. Eines habe ich aus der Missionsgeschichte<br />

(zum Beispiel während des<br />

Studiums an der AWM in Korntal) gelernt:<br />

Die Betroffenheit über Menschen,<br />

die ohne Jesus leben, treibt uns Christen<br />

ins Gebet.<br />

Die Kirchen in Afrika, Asien und<br />

Lateinamerika senden die nächste Generation<br />

Missionare aus. Wir als <strong>DMG</strong> und<br />

als Christen in Deutschland müssen neu<br />

fragen, wo unser Leben, unsere Erfahrung,<br />

Hingabe und Finanzen von Jesus in<br />

der global wachsenden Missionsbewegung<br />

gebraucht werden.<br />

Gleichzeitig befinden wir uns inzwischen<br />

mitten in einem großen Missionsgebiet:<br />

Europa! Wir dürfen Missionaren<br />

aus fernen Ländern helfen, in<br />

Deutschland Fuß zu fassen und freimütig<br />

unseren säkularisierten Nachbarn und<br />

neu zugewanderten Mitbürgern aus aller<br />

Welt von Jesus zu erzählen. In Partnerschaft<br />

mit anderen Werken will die <strong>DMG</strong><br />

die neuen Möglichkeiten unserer Zeit<br />

nutzen und christlichen Gemeinden hierzulande<br />

helfen, ihren Auftrag vor Ort<br />

und weltweit neu anzunehmen.<br />

Andrew Howes mit<br />

Ehefrau Elisabeth, die<br />

sich ehrenamtlich in vielen<br />

Bereichen einbringt<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

7


EUROPA<br />

DEUTSCHLAND<br />

Gott hat uns nicht vergessen<br />

Seit Sommer 2015 leben wir in Berlin,<br />

eine durch und durch vielfältige<br />

Stadt. Nur zwei von zehn Berlinern<br />

gehören einer Kirche an, einer von zehn<br />

ist Moslem. Wir als dreiköpfige Familie<br />

haben den Gottesdienstbesuch einer<br />

landeskirchlichen Gemeinde schon mal<br />

um ein Drittel von sechs auf neun Personen<br />

erhöht. Es gibt 100 Moscheen in<br />

der Stadt, mehr als Christen unter den<br />

türkischen Einwanderern. Trotzdem ist<br />

die Situation nicht zum Verzweifeln!<br />

Bei evangelistischen Einsätzen in Parks<br />

und auf den Straßen Berlins sagen wir<br />

gemeinsam mit Chinesen, Persern, Amerikanern<br />

und Türken die gute Nachricht<br />

weiter. Das ermutigt! Ich kenne arabische<br />

Christen, die ihren Landsleuten<br />

Jesus bezeugen, und Bulgartürken, die in<br />

der Stadt christliche Gemeinde gründen.<br />

Im Herbst war ich mit Iranern bei einem<br />

Seminar für Gemeindegründung. Ihre<br />

Liebe und Leidenschaft haben mich angespornt.<br />

Bei den praktischen Einsätzen<br />

dieser fünftägigen Schulung sind drei<br />

Menschen zum Glauben gekommen,<br />

einer ließ sich am selben Abend noch in<br />

Christliche Familien ziehen<br />

bewusst in die Plattenbauten,<br />

um Menschen zu<br />

erreichen. Sie sind jung<br />

und dynamisch.<br />

einer Badewanne taufen. Die persischen<br />

Christen haben eine ansteckende Liebe<br />

zu Jesus.<br />

Wir gehören einem deutschlandweiten<br />

Hausgemeindenetzwerk an. In den<br />

vergangenen 15 Jahren sind in diesem<br />

Verband 800 neue Gemeinden mit vielen<br />

jungen Familien entstanden. Unsere<br />

liegt im sonst eher unreligiösen Osten<br />

Berlins. Christliche Familien<br />

ziehen bewusst<br />

in die Plattenbauten,<br />

um die Menschen<br />

zu erreichen. Manche<br />

arbeiten nur 80<br />

Prozent, damit sie<br />

Zeit für die Gemeinde<br />

und Evangelisation haben. Sie sind jung<br />

und dynamisch, bei unseren stadtweiten<br />

Treffen bin ich mit meinen 50 Jahren<br />

einer der Ältesten.<br />

Andere Familien sind von hier in andere<br />

Städte Deutschlands weitergezogen,<br />

um wiederum Gemeinden zu gründen.<br />

Die Aufbruchstimmung und der Wunsch,<br />

Menschen die gute Nachricht weiterzusagen,<br />

prägen unser Gemeindeleben. Ich<br />

freue mich an der Vielfalt. Da bekennen<br />

sich Menschen aus atheistischen und<br />

gläubigen Elternhäusern und ehemalige<br />

Buddhisten zu Jesus. Manche ihrer Großeltern<br />

haben früher bei der Stasi aktiv<br />

gegen die Kirche gearbeitet.<br />

Ich gehöre zum Team unserer<br />

Gemeinde, das Muslime erreichen will.<br />

Wir tauschen uns<br />

aus und beten dafür,<br />

dass zehn Prozent<br />

der Muslime in Berlin<br />

Jesus kennenlernen.<br />

Einer von uns studiert<br />

in seiner Mittagspause<br />

mit Persern die Bibel,<br />

ein anderer hat etwas Arabisch gelernt<br />

und sucht im Flüchtlingsheim Kontakt zu<br />

Menschen mit Interesse am christlichen<br />

Glauben. Wieder ein anderer geht in<br />

Moscheen und erzählt offenen Menschen<br />

biblische Geschichten. Es freut mich, was<br />

Gott in unserer Stadt tut. Er hat Europa<br />

nicht vergessen, er könnte es auch gar<br />

nicht.<br />

8<br />

Friedhelm und Jani Wölfert<br />

P10856<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


WESTERWALD<br />

DEUTSCHLAND<br />

Unser Herz<br />

schlägt für Kinder<br />

Kürzlich hatten wir einen Abend<br />

für Eltern in einer Gemeinde in<br />

Wuppertal zum Thema „Glauben in der<br />

Familie leben“. Wir hatten uns einen halben<br />

Tag Zeit genommen, auch für einen<br />

Abstecher in die Stadt. Als wir unter der<br />

Schwebebahn hindurch in die Fußgängerzone<br />

schlenderten, kamen Erinnerungen<br />

in uns auf. Unser erstes Kind ist während<br />

unserer theologischen Ausbildung<br />

in Wuppertal zur<br />

Welt gekommen. Als<br />

junge Familie haben<br />

wir Gott in der<br />

Stadtmission Herne<br />

im Ruhrgebiet gedient<br />

– eine Zeit, die<br />

uns tief geprägt hat.<br />

Die Gemeinde war<br />

klein, überaltert, aber geprägt von viel<br />

Liebe zum Herrn und zu den Menschen.<br />

Damals sahen wir viel Elend in<br />

Familien und durch die Gefängnisarbeit<br />

– der Knast lag direkt neben unserem<br />

Gemeindehaus. Uns wurde deutlich,<br />

wieviele Weichen bei Menschen schon<br />

in der Kindheit falsch gestellt werden.<br />

Gleichzeitig erlebten wir Gottes Kraft,<br />

die Menschen verändert, aufblühen und<br />

wachsen lässt. Die Arbeit mit Familien<br />

und im Gefängnis motivierte uns in den<br />

anschließenden 13 Jahren bei der KEB<br />

(Kinder entdecken die Bibel). Kinder, die<br />

Was ist das kids-team?<br />

Jesus ihr Leben anvertrauen, bewahrt<br />

Gott als Jugendliche und Erwachsene vor<br />

vielen Fehlern. Unser Herz schlägt für<br />

christliche Kinderarbeit!<br />

Seit einem Jahr gehören wir mit<br />

kids-team zur <strong>DMG</strong> und fühlen uns sehr<br />

wohl dabei. Wir wollen im Westerwald<br />

und darüber hinaus Gemeinden unterstützen,<br />

dass sie Kinder und Eltern mit<br />

der guten Nachricht erreichen. Laden<br />

Sie uns ein zu Familiengottesdiensten,<br />

Kinderwochen<br />

(mit und ohne<br />

Wir unterstützen<br />

Gemeinden im Westerwald LEGO ® -Stadt), Schulungen,<br />

Frauenvorträgen,<br />

und darüber hinaus, dass sie<br />

Kinder und Eltern mit der Elternseminaren, Freizeiten,<br />

Kindertreffs aller<br />

guten Nachricht erreichen.<br />

Art in Privathäusern und<br />

auf Spielplätzen.<br />

Im Sommer werden wir zwei Wochen<br />

auf dem Campingplatz in Mengerskirchen<br />

Kindern durch ein gutes, kurzweiliges<br />

Programm die Botschaft von Gottes<br />

Liebe weitergeben. Zusammen mit Sabine<br />

Roth, die unsere Verwaltung stemmt<br />

und oft auch für Kinder im Einsatz ist,<br />

bilden wir das kids-team Westerwald.<br />

Wir wünschen uns Verstärkung durch<br />

zwei FSJ-ler ab September (Bewerbung<br />

einfach an die <strong>DMG</strong>). Betet bitte für<br />

unseren Dienst, dass viele Kinder und<br />

Familien im Westerwald Jesus kennenlernen.<br />

Ehepaar Platzen mit ihrem kids-team-Stand auf dem Buchenauerhof<br />

ww.<strong>DMG</strong>int.de/kids-team<br />

Frohe Botschaft<br />

für Muslime<br />

Europa ist bunter geworden,<br />

Deutschland auch. Leider ist das<br />

Wort „Flüchtlinge“ für viele inzwischen<br />

ein Reizwort. Mich dagegen beflügelt die<br />

Offenheit muslimischer Familien, wenn<br />

ich ihnen Denkanstöße auf Jesus Christus<br />

hin gebe. Christus ist DIE Hoffnung,<br />

auch für Muslime in Europa.<br />

Omar und Maryam* sind Kurden aus<br />

Syrien. Ihre Not ist groß, Omar ist viel<br />

krank. Bei einem Besuch zeigten sie mir<br />

das Foto ihres 20-jährigen Schwagers,<br />

der im Krieg in Afrin getötet wurde.<br />

Sie waren tief bestürzt. Im Smartphone<br />

schlug ich in meiner Bibel-App Psalm 55<br />

auf. Mit einem Klick war der Text auf<br />

Arabisch sichtbar. Ich reichte Maryam<br />

das Smartphone. Sie las und bat mich<br />

dann in gebrochenem Deutsch um eine<br />

Bibel. Eine Woche später überreichte ich<br />

ihr das Buch mit beiden Händen, sie war<br />

überglücklich und küsste es. Die Bibel<br />

weckte Hoffnung in ihr.<br />

Kürzlich habe ich mit ihnen auf dem<br />

Laptop die Christ4Arabs-Abende angeschaut.<br />

Maryam und ihr Mann lauschten<br />

gebannt Yassir Eric, einem begabten Redner,<br />

der schilderte, wie er selbst beinahe<br />

in den Dschihad (islam. „Heiligen Krieg“)<br />

gezogen wäre – hätte Jesus nicht in sein<br />

Leben eingegriffen. Wenn diese Familie<br />

Jesus kennenlernt, werden sie Hoffnungsträger<br />

für andere. Bitte beten Sie, dass<br />

viele Geflüchtete von der lebendigen<br />

Hoffnung in Jesus erfasst werden und sie<br />

diese mit anderen Menschen teilen.<br />

Geflüchtete sind entwurzelt. Familienmitglieder<br />

sind weit weg, auf der Flucht<br />

verloren gegangen oder im Krieg getötet.<br />

Da hinein streuen wir die Hoffnungsbotschaft<br />

von Jesus: nicht in der Diskussion,<br />

sondern im einfachen Bekenntnis,<br />

verbunden mit liebevoller Hilfe im Alltag.<br />

Migranten, die mir Probleme erzählen,<br />

frage ich, ob ich im Namen von Jesus für<br />

sie beten darf. „Gerne!“, sagen sie. Auch<br />

den arabischen Glaubenskurs Al Massira<br />

(die Reise) schaue ich gerne mit ihnen.<br />

* Namen geändert<br />

Jürgen und Silke Platzen<br />

P49552<br />

Marion Engstler<br />

P10904<br />

9


EUROPA<br />

DEUTSCHLAND<br />

Neues <strong>DMG</strong>-Buch<br />

Der Engel im Bus<br />

Was mache ich nur mit diesem<br />

„ Geschenk?“ Der 24-jährige<br />

Syrer Abdi hatte bei einer christlichen<br />

Veranstaltung in München eine Bibel<br />

in arabischer Sprache bekommen. Die<br />

wollte er auf gar keinen Fall behalten,<br />

ja schon gar nicht mit nach Hause in<br />

seine Flüchtlingsunterkunft nehmen.<br />

Das christliche Buch war dem gläubigen<br />

Muslim suspekt.<br />

Abdi saß im Stadtbus der Linie 52 in<br />

Richtung Tierpark, ganz hinten in der<br />

letzten Reihe, und wusste einfach nicht,<br />

was er mit dem eingepackten Buch<br />

anfangen sollte. Er konnte doch nicht<br />

in einer Bibel lesen! Was würden seine<br />

Zimmerkollegen sagen, wenn sie ihn<br />

dabei erwischten? Einfach wegwerfen<br />

wollte er das heilige Buch aber auch<br />

nicht. „Sowas tut man nicht“, dachte er,<br />

„das würde Gott sicher nicht gefallen.“<br />

Da hatte Abdi einen Gedankenblitz. Er<br />

ging im Bus nach vorne und deponierte<br />

die Bibel in der Tüte in der ersten Reihe<br />

unter einem Sitz. Irgendjemand würde<br />

sie schon finden und sich vielleicht sogar<br />

darüber freuen. Lächelnd über seinen<br />

Einfallsreichtum setzte Abdi sich wieder<br />

in der hintersten Reihe auf seinen Platz.<br />

Problem gelöst! Doch so einfach machte<br />

Jesus es ihm nicht, er schickte ihm einen<br />

Engel:<br />

Zwei Stationen weiter stieg ein Mann<br />

ein und setzte sich in die erste Reihe<br />

auf den Platz mit der Bibel. Der Fremde<br />

nahm die Tüte an sich. Während der Bus<br />

wieder anfuhr, stand er unvermittelt auf<br />

und kam damit direkt auf Abdi in der<br />

letzten Reihe zu. Er drückte dem völlig<br />

überrumpelten Syrer die Tüte wieder<br />

in die Hand und sagte: „Das müssen Sie<br />

unbedingt lesen!“ Ihr Bus erreichte den<br />

nächsten Halt, der Fremde stieg aus und<br />

verschwand in der Menge.<br />

Wie vom Blitz getroffen schaute Abdi<br />

auf die Tüte mit der Bibel, die er einfach<br />

nicht losbekam, und sagte zu Gott in<br />

seinem Herzen: „Ich werde diese Bibel<br />

jetzt lesen!“ Ein paar Tage später traf<br />

Abdi durch eine wunderbare Führung<br />

erneut die Christen, von denen er die<br />

Bibel ursprünglich geschenkt bekommen<br />

hatte, und fragte sie, wie man Christ<br />

wird. So fand Abdi zu Jesus und ließ sich<br />

ein paar Monate darauf taufen.<br />

Dieses Erlebnis eines Flüchtlingshelfers<br />

in München stammt<br />

aus dem neuen <strong>DMG</strong>-Buch „Die<br />

leise Erweckung“ von Theo Volland<br />

(Hrsg.), das 50 Erlebnisse<br />

schildert, wie Gott Flüchtlinge<br />

in Deutschland berührt. Gerne<br />

können Sie es bei der <strong>DMG</strong> bestellen.<br />

Die Hälfte des Verkaufspreises<br />

von 15,95 Euro kommt<br />

der Missionsarbeit zugute.<br />

15,95<br />

Euro<br />

Für Kinder und<br />

Familien<br />

16. Mai - 14. Juni <strong>2018</strong><br />

Jetzt auch für Kinder und<br />

Familien – bitte beten Sie mit:<br />

Weitere Infos auf<br />

www.30tagegebet.de<br />

10<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


DEUTSCHLAND<br />

ZUM THEMA<br />

Hoffnung<br />

für Europa?<br />

Gott tut Großes<br />

Ich habe unverschämt viel Hoffnung<br />

für Europa! Die Grundlage dafür sind<br />

einige Tatsachen: Beispielsweise war ich<br />

im Herbst auf dem „Movement Day“ in<br />

London, einem zweitägigen Kongress<br />

mit 1.000 Teilnehmern voller Inspiration<br />

in der Central Hall, gegenüber Big Ben.<br />

Es ging um christliche Stadtnetzwerke<br />

und welche Veränderungen sie für ihre<br />

Stadt bewirken. 120 solcher Netzwerke<br />

gibt es alleine im Vereinigten Königreich,<br />

es werden immer mehr. Kennzeichen<br />

solcher Netzwerke sind gute Freundschaften<br />

und gewachsene Beziehungen<br />

zwischen Leitern unterschiedlicher<br />

Prägung und Herkunft sowie gemeinsames<br />

Gebet. Die Netzwerke eint,<br />

dass sie ihre Stadt lieben und für sie<br />

tätig sein wollen, nach der biblischen<br />

Aufforderung in Jeremia 29,7: „Suchet<br />

der Stadt Bestes …“<br />

Sie bewirken sichtbare<br />

Veränderungen von<br />

Herzen und Verhältnissen.<br />

Auch in Deutschland<br />

tun sich Gemeinden,<br />

diakonische Einrichtungen<br />

und Menschen unterschiedlicher<br />

Couleur<br />

zu christlichen Stadtnetzwerken<br />

zusammen,<br />

es gibt etwa 15 davon. Diese Initiativen<br />

haben Potenzial, denn sie sind ganz auf<br />

ihr Ziel hin ausgerichtet: Was dient unserer<br />

Stadt und der Einheit aller Christen<br />

Denkt nicht<br />

an das Frühere …<br />

Denn siehe, ich will ein<br />

Neues schaffen, jetzt<br />

wächst es auf, erkennt<br />

ihr’s denn nicht?<br />

Jesaja 43,18+19a<br />

hier? Ich bin im Netzwerk „Gemeinsam<br />

für Hamburg“ aktiv. Seit drei Jahren darf<br />

ich mitarbeiten und die Vernetzung mit<br />

internationalen Gemeinden und Werken<br />

suchen und fördern.<br />

Der geistliche Reichtum in unseren<br />

Städten ist beeindruckend: Sonntags<br />

feiern in Hamburg und anderen größeren<br />

Städten in Deutschland inzwischen mehr<br />

Christen mit Migrationshintergrund<br />

Gottesdienst als deutsche. Sie bringen<br />

Leidenschaft und Begeisterung ein und<br />

scheuen sich nicht, in Einkaufspassagen<br />

zu singen und mit Passanten auf öffentlichen<br />

Plätzen für deren Nöte zu beten.<br />

Früher waren diese Glaubensgeschwister<br />

auf sich selbst gestellt und ihr Wunsch,<br />

Deutschland zu reevangelisieren, wurde<br />

von Deutschen kaum<br />

ernstgenommen. Das<br />

hat sich geändert.<br />

Eine besondere Rolle<br />

nehmen die Kinder<br />

dieser Christen ein.<br />

Diese zweite Generation<br />

Einwanderer<br />

baut Brücken zwischen<br />

Kulturen und Gemeinden.<br />

Es gibt Stadtteile<br />

in Hamburg, in denen<br />

drei Viertel aller Einwohner unter 18-Jährige<br />

mit Migrationshintergrund sind. Die<br />

Zukunft unserer Städte liegt bei diesen<br />

jungen Menschen. Sie benötigen ehrliche<br />

in unseren Städten<br />

Antworten auf ihre Fragen und Ängste.<br />

Um ihnen zu begegnen, benötigen wir<br />

diese zweite Generation, die ihre Sprache<br />

spricht und selbst durch den Prozess<br />

der Identitätsfindung gegangen ist. Eine<br />

solche Initiative ist Worship United, die<br />

viermal im Jahr einen offenen Jugendgottesdienst<br />

veranstaltet. Als Netzwerk<br />

unterstützen wir sie von Herzen.<br />

Gott macht uns ein weiteres Geschenk:<br />

Er sendet Missionare aus aller<br />

Welt in unsere Städte, die sich gemeinsam<br />

mit uns Einheimischen dafür<br />

einsetzen, dass sich Gottes Herrschaft<br />

weiter ausbreitet. In Hamburg gibt es<br />

inzwischen 70 Missionare aus anderen<br />

Ländern. Unser Netzwerk hat sie Ende<br />

November zum Abendessen eingeladen,<br />

um sie persönlich kennenzulernen und<br />

ihnen für ihren Dienst für Hamburg zu<br />

danken. Es war so ermutigend. Eine<br />

Missionarin aus Malaysia zeigte mir ein<br />

Heft ihrer Gemeinde aus Kuala Lumpur,<br />

in dem Hamburg eingezeichnet war.<br />

Ihre Gemeinde betet für unsere Stadt.<br />

Mir wurde neu bewusst, dass Gott an<br />

vielen Stellen in unserem Land arbeitet.<br />

Er zieht die Fäden, beruft und sendet<br />

Menschen, die dann zu uns kommen.<br />

Europa ist geistlich gesehen kein sterbender<br />

Kontinent, weil Jesus täglich Neues<br />

schafft!<br />

Thomas und Mirjam Hieber<br />

P10234<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

11


THEMA<br />

Hoffnung<br />

für Europa?<br />

„<br />

Bei einem Gebetsabend in Südamerika<br />

sollte ich für Deutschland<br />

beten“, schrieb die damals 22-jährige<br />

Marie-Sophie aus Argentinien.<br />

„Irgendwie kam es mir langweilig vor,<br />

für mein eigenes Land zu beten. Ich<br />

kniete mich hin und fing an: ‚Lieber<br />

Gott, danke für Deutschland, danke<br />

…‘ Plötzlich stiegen Bilder in mir hoch:<br />

Punks am Bahnhof, einsame Senioren<br />

im Altenheim und Freunde, die mir<br />

von ihren kaputten Familien erzählt<br />

hatten. Da gab es kein Halten mehr,<br />

ich weinte über Deutschland. Ich spürte,<br />

wie sich ein Arm um mich legte.<br />

Jelena saß neben mir, auch sie begann<br />

zu schluchzen. Gemeinsam weinten<br />

und baten wir an diesem Abend Gott,<br />

sich über unser Land zu erbarmen.<br />

Wir legten ihm die Orientierungslosigkeit<br />

unserer Generation hin, die Hoffnungslosigkeit<br />

und Einsamkeit, all das<br />

Unverständnis, das einer dem anderen<br />

oft entgegenbringt … Wenn man in<br />

Südamerika ist, wirkt Deutschland<br />

irgendwie anders. Man sieht plötzlich<br />

die geistliche Not!“<br />

Können wir noch weinen über un seren<br />

Kontinent, wie Marie-Sophie während<br />

ihres Einsatzes in Südamerika? In vielen<br />

Ländern Europas ist fast die Hälfte aller<br />

Jugendlichen arbeitslos, die Wirtschaftskrise<br />

in Südeuropa ist bedrückend.<br />

Auch politisch wird es komplizierter:<br />

Eine Regierung zu bilden, wird in vielen<br />

Ländern Europas immer schwieriger.<br />

Dazu die geistliche Not: Verglichen mit<br />

anderen Kontinenten gibt es in Europa<br />

am wenigsten Nachfolger von Jesus<br />

(siehe Grafik). Das kann uns nicht gleichgültig<br />

lassen. Wo finden wir Hoffnung für<br />

unseren Kontinent?<br />

DIE GRUNDLAGE<br />

UNSERER HOFFNUNG<br />

Die Antwort ist: Direkt in der Bibel,<br />

im Wort Gottes, nur in Jesus (1. Petrus<br />

1,3): „Gepriesen sei der Gott und Vater<br />

unseres Herrn Jesus Christus! In seinem<br />

großen Erbarmen hat er uns neu geboren<br />

und mit einer lebendigen Hoffnung<br />

erfüllt. Diese Hoffnung gründet sich<br />

darauf, dass Jesus vom Tod auferstanden<br />

ist.“ Petrus schreibt an Menschen, die<br />

eine Wiedergeburt erlebt haben. Von so<br />

einer Neugeburt spricht auch Jesus (Joh.<br />

3,3): „Nur wer von neuem geboren wird,<br />

kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen.“<br />

Paulus drückt das in 2. Korinther<br />

5,17 so aus: „Wenn also ein Mensch zu<br />

Christus gehört, ist er eine ‚neue Schöpfung‘.<br />

Was er früher war ist vorbei;<br />

etwas ganz Neues hat begonnen.“<br />

Durch den Tod von Jesus am Kreuz<br />

ist der Weg für alle frei, neu geboren zu<br />

werden! Doch um errettet zu werden,<br />

muss jeder Einzelne Jesus im Gebet seine<br />

Verlorenheit bekennen, um Vergebung<br />

seiner Schuld bitten und Jesus einladen,<br />

Herr seines Lebens zu werden! Das<br />

bedeutet, Jesus aufzunehmen. Wer das<br />

tut, ist ein Kind Gottes (Joh. 1,12). Sind<br />

Sie wiedergeboren zu dieser lebendigen<br />

Hoffnung? Sie können es heute werden.<br />

Falls sie Fragen dazu haben, schreiben<br />

Sie uns.<br />

Durch Jesus haben wir eine<br />

lebendige (kräftige, blühende)<br />

Hoffnung! Sie basiert auf Tatsachen,<br />

die von unserer Situation<br />

und unserem Befinden unabhängig<br />

sind: Gott sei Dank für Jesus<br />

Christus – er ist die Hoffnung für<br />

Europa und die Welt. Menschen,<br />

die mit Jesus leben, haben begründete<br />

Hoffnung: für sich, ihre<br />

Familie, Gemeinde, ihr Land und<br />

ihren Kontinent! Diese Hoffnung<br />

basiert nicht auf dem Äußeren,<br />

was wir sehen und erleben, sondern<br />

direkt auf der Auferstehung.<br />

Wer mit Jesus lebt, bekommt<br />

Augen der Liebe, die hoffen, wo<br />

andere nur schwarz sehen.<br />

Ja, die Zahl der überzeugten<br />

Christen in Europa ist kleiner<br />

als auf anderen Erdteilen. Dennoch<br />

finden in jedem Land Europas Menschen<br />

zu Jesus. 1.750 neue Gemeinden sind es<br />

alleine in Frankreich seit 1970. Orte der<br />

Hoffnung, wo Menschen Jesus begegnen<br />

können. Dafür setzen sich unsere 150<br />

Missionare in 16 europäischen Ländern<br />

ein. Es gibt die Zeichen der Hoffnung!<br />

HOFFNUNGSZEICHEN<br />

FÜR EUROPA<br />

Anna Lena Wagner aus unserem Team<br />

für kurze Auslandseinsätze 1 erzählt, was<br />

ihr Hoffnung für Europa macht: „Die<br />

vielen jungen Menschen bei unseren<br />

Bewerbertagen, die Jesus authentisch<br />

nachfolgen und für ihn leben. Während<br />

ihrer Einsätze sind sie ein Licht für<br />

Jesus auf unserem Kontinent – und<br />

hinterher an Hochschulen und Ausbildungsstätten<br />

in Deutschland!“<br />

Hoffnung machen uns auch viele Christen<br />

in Asien, Afrika und Amerika, die<br />

verstärkt für Europa beten und immer<br />

mehr Missionare hierher senden. 2017<br />

hat die <strong>DMG</strong> sechs Mitarbeiter aus anderen<br />

Ländern für Deutschland bekommen<br />

und weitere sind in Aussicht. Wir<br />

brauchen sie, besonders um Geflüchtete<br />

mit dem Evangelium zu erreichen.<br />

Zudem gibt es immer mehr Gebetsbewegungen<br />

für unseren Kontinent und<br />

Mission weltweit. Beispielsweise den<br />

Männergebetsbund 2 und den Deutschen-<br />

Frauen-Missions-Gebetsbund 3 . Der „Runde<br />

Tisch Gebet“ 4 vereint inzwischen 60<br />

solche Initiativen. Seit zwei Jahren gibt es<br />

die App „Deutschland betet“ 5 . Werke,<br />

Bewegungen und Gemeinden veröffent-<br />

12<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

1 www.freiwillig-im-dienst.de – <strong>DMG</strong>-Freiwilligendienste<br />

2 www.maennergebetsbund.de – Männergebetsbund<br />

3 www.dfmgb.de – Deutscher-Frauen-Missions-Gebetsbund<br />

4 www.lausannerbewegung.de – Runder Tisch Gebet<br />

5 www.deutschlandbetet.de – Deutschland betet App


Hoffnung<br />

für Europa?<br />

| THEMA<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Anteil evangelikaler Christen<br />

an der jeweiligen Bevölkerung<br />

Nach Jason Mandryk, Operation World<br />

Nordamerika<br />

Afrika Lateinamerika<br />

Pazifik<br />

Asien<br />

lichen hier tägliche Gebetsanliegen und<br />

jeder kann mitbeten.<br />

Christen aus Deutschland und<br />

Migranten, die Jesus gefunden haben,<br />

beten gemeinsam Jesus an, wie es unser<br />

Redakteur Theo Volland im neuen<br />

Buch „Die leise Erweckung“ beschreibt<br />

(bei der <strong>DMG</strong> erhältlich) 6 . Er schildert,<br />

wie auf sachte Weise Geflüchtete aus<br />

aller Welt Jesus begegnen. Eindrücklich<br />

schreibt das auch Stephen Beck in<br />

seinem neuen Buch „Mission Mosaikkirche“<br />

7 . Christen erleben, wie Gott<br />

Wunder tut und Gemeinde baut, mitten<br />

in Europa!<br />

Der Rektor der Freien Theologischen<br />

Hochschule (FTH), Prof. Stephan Holthaus,<br />

schreibt: „Deutschland braucht<br />

eine Erweckung … Stephen Beck und<br />

seine dynamische ‚Mosaik-Bewegung‘<br />

sind der Beweis, dass Gott heute noch<br />

handelt.“ <strong>DMG</strong>-Mitarbeiterin Rita<br />

Gartside, früher in Nordafrika, dann in<br />

Frankreich, ist 2017 nach Frankfurt<br />

umgezogen, wo sie im Rahmen einer<br />

dieser Mosaikgemeinden Geflüchteten<br />

Gottes Liebe weitergibt. Wir freuen uns<br />

über viele solcher Partnerschaften mit<br />

Gemeinden und Werken, um Europäern<br />

und Einwanderern Hoffnung zu bringen.<br />

HOFFNUNG SCHENKT<br />

MUT ZUM HANDELN<br />

Wenn wir auf Gottes Wort hören<br />

und die uns von Christus angebotene<br />

Hoffnung annehmen, gibt es allen Grund,<br />

mutig vorwärts zu gehen. Dies beginnt<br />

im Gebet. Beten wir persönlich? Mit<br />

dem Ehepartner? In Familie und Gemeinde?<br />

Mit Freunden? Dazu gehört auch,<br />

Buße zu tun für unseren Kontinent: für<br />

die Abwendung Europas von Gott und<br />

seinem Wort, für die massenhafte Tötung<br />

ungeborenen Lebens. Und für unser<br />

Europa<br />

Welt<br />

Versagen als Christen<br />

in vielen Bereichen.<br />

Dass wir uns vielleicht<br />

die Hoffnung haben<br />

rauben lassen. Dass<br />

wir oft selbstbezogen<br />

oder gleichgültig waren<br />

und die Nöte der<br />

Menschen nicht sehen<br />

wollten. Geistliche<br />

Erneuerung beginnt<br />

immer mit Gebet.<br />

Gebet bewirkt Wunder.<br />

Wer hätte kurz<br />

vor der Wende 1989<br />

zu hoffen gewagt, dass die Berliner Mauer<br />

einmal fallen könnte – ohne Blutvergießen?<br />

Heute stehen wir in Europa eher<br />

vor scheinbar unüberwindlichen geistigen<br />

und geistlichen Mauern. Doch Gott<br />

kann auch diese zum Einsturz bringen, er<br />

heilt Herzen und baut Neues auf in Ehe<br />

und Familie, Gemeinde, am Arbeitsplatz,<br />

in unseren Dörfern und Städten. Beten<br />

öffnet uns die Augen: Wir erkennen,<br />

dass unsere Nachbarn und Kollegen von<br />

Gott geliebte Menschen sind, die Jesus<br />

und Hoffnung bitter nötig haben. Dann<br />

kann Gott uns einsetzen, damit wir den<br />

Menschen Gutes tun und mutig von<br />

Jesus weitersagen. Auch solchen, die hier<br />

fremd und einsam sind.<br />

Ich übersetzte einem jungen Geflüchteten<br />

aus Afrika viele Gottesdienste<br />

unserer Gemeinde ins Französische. Am<br />

Ostersonntag nahm er Jesus in sein Leben<br />

auf – was für eine Freude! Seitdem<br />

hat er diese lebendige Hoffnung und<br />

nimmt sie überallhin mit. Selbst wenn<br />

er vielleicht bald wieder in sein Herkunftsland<br />

zurück muss. Bitte beten Sie,<br />

dass der junge Mann ein Segen für seine<br />

Mitmenschen wird, wo immer Gott ihn<br />

hinstellt.<br />

JESUS VOLLER<br />

HOFFNUNG DIENEN<br />

Demütig nehmen wir die Tatsache<br />

an, dass es heute mehr Christen auf<br />

anderen Kontinenten gibt als bei uns –<br />

der Schwerpunkt der Christenheit hat<br />

sich zumindest zahlenmäßig verschoben.<br />

Dennoch haben wir Europäer weiterhin<br />

weltweite Verantwortung: Wir<br />

wollen auch in Zukunft Jesus voll<br />

Hoffnung dienen, Zeichen der<br />

Hoffnung setzen und Missionare<br />

aus aller Welt empfangen und<br />

sie beim Einleben unterstützen.<br />

Gleichzeitig ist es weiterhin unser<br />

Auftrag – der Auftrag jeder Gemeinde<br />

auch in Europa – Missionare in alle Welt<br />

zu senden.<br />

Ein Blick in die Geschichte zeigt,<br />

dass es einen Zusammenhang zwischen<br />

dunklen Zeiten, Mission und Erweckung<br />

gibt: John Wesley, der engagierte Leiter<br />

einer Studentengruppe, erlebte durch<br />

den Kontakt mit Herrnhuter Missionaren<br />

auf einer Schiffsreise und einer ihrer<br />

Veranstaltungen 1738 den Wendepunkt<br />

seines Lebens. Er bekam Gewissheit,<br />

dass Gott ihm seine Sünden vergeben<br />

hatte und ihn bedingungslos liebte. Die<br />

Herrnhuter waren eine kleine Gemeinschaft,<br />

erst wenige Jahre alt. Statt sich<br />

nur auf die Erweckung des sicher auch<br />

damals geistlich recht dunklen Mitteleuropas<br />

zu konzentrieren, sandten sie von<br />

Anfang an Missionare aus – in beinah<br />

unmöglich weit entfernte Weltgegenden<br />

(z.B. Amerika, Grönland und Südafrika).<br />

Durch Gottes Gnade – beispielsweise<br />

durch die Begegnung mit Wesley, den<br />

Gott später sehr für Europa gebraucht<br />

hat – trug ihre Mission in aller Welt auch<br />

wesentlich dazu bei, dass es in Europa<br />

heller wurde.<br />

Danke für Ihre Mitarbeit für Europa.<br />

Danke für Ihren Einsatz in Ihrer Gemeinde<br />

vor Ort – und für Ihre Gebete und<br />

Spenden für Missionare in Deutschland<br />

und Europa und darüber hinaus! Gemeinsam<br />

tragen wir unsere Hoffnung nach<br />

Europa: „Christus in uns ist die Hoffnung<br />

der Herrlichkeit. Ihn verkündigen wir!“<br />

(Kol. 1,27b–28a).<br />

Gerald Häde<br />

ist seit 2004 Personalleiter für<br />

<strong>DMG</strong>-Missionare in Europa. Er hat<br />

Theologie studiert an der STH Basel,<br />

war von 1989 bis 1992 in Frankreich<br />

tätig und bis 2003 Öffentlichkeitsreferent<br />

der <strong>DMG</strong>. Er ist mit Susi verheiratet<br />

und Vater von vier Kindern.<br />

6 Buchtipp: Die leise Erweckung. Wie Gott die Flüchtlinge<br />

in unserem Land berührt. Von <strong>DMG</strong>-Redakteur Theo<br />

Volland (Hrsg.), <strong>2018</strong>, SCM-Hänssler-Verlag, 15,95 Euro<br />

7 Buchtipp: Mission Mosaikkirche. Wie Gemeinden sich<br />

für Migranten und Flüchtlinge öffnen. Dr. Stephen Beck/<br />

Frauke Bielefeldt, 2017, Brunnen-Verlag, 20 Euro<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

13


AFRIKA<br />

KENIA<br />

ZUM THEMA<br />

Hoffnung<br />

für Europa?<br />

Weitermachen<br />

Doppelblatt zum Heraustrennen für Ihren Hauskreis,<br />

zur Predigtvorbereitung oder für den Austausch.<br />

Afrikaner<br />

beten für<br />

Deutschland!<br />

Zitat<br />

Berspiet, si de con cuptatur<br />

aciet quam, velector<br />

atur sum quodi ipsa plaborem<br />

sae. Ut estinct ota<br />

G<br />

platempedit, inctus alibus.<br />

estern war ich bei der Gebetsnacht meiner<br />

Gemeinde in Nairobi. Vieles haben wir vor Gott<br />

ausgebreitet: Familie und Freunde, Gemeindeanliegen und<br />

die politische Situation in Kenia. Wir nahmen uns acht<br />

Stunden Zeit, um in aller Ruhe mit Gott zu reden. Zum<br />

Schluss beteten wir für vom Evangelium unerreichte oder<br />

nicht mehr erreichte Menschen, gerade auch in Europa.<br />

Wofür beten Kenianer, wenn sie an Deutschland denken?<br />

Dass die Menschen nicht mehr mit ihrem Atheismus<br />

oder traditionellen Glauben zufrieden sind und nach der<br />

Wahrheit suchen. Dass Jesus Herzen empfänglich und<br />

Ohren offen macht, damit Deutsche das Evangelium<br />

annehmen und Gott sich ihnen offenbart. Und dass die<br />

Christen in Deutschland geistlich wachsen.<br />

Die Nairobi-Chapel-Gemeinden beten nicht nur für<br />

Europa, sie haben kenianische Missionare nach England<br />

und Deutschland gesandt und gründen dort Gemeinden.<br />

Der Bischof, Oscar Muriu, wählte in diesem Zusammenhang<br />

kürzlich den Vergleich von einer Mutter mit ihrem<br />

Kind: Die Mutter ernährt und kümmert sich um ihr Kind.<br />

Irgendwann jedoch dreht sich die Lage: Die Mutter wird<br />

alt und müde und das Kind beginnt, sich um die Mutter<br />

zu kümmern. Dabei bezog er sich auf den deutschen Missionspionier<br />

Johann Ludwig Krapf (1810–1881), der die<br />

Bibel ins Kisuaheli übersetzt und dafür eine Schriftsprache<br />

geschaffen hat. Also ist Deutschland die Mutter und die<br />

kenianische Kirche das Kind, meinte unser Bischof.<br />

Er forderte die kenianische Gemeinde auf, sich um<br />

das geistliche Wohl der Mutter zu kümmern, besonders<br />

indem sie Missionare nach Deutschland sende. Einige der<br />

Kurzzeitmissionare sind für ein Jahr in meiner Gemeinde<br />

in Niederhöchstadt gelandet, die partnerschaftlich mit<br />

der Nairobi-Chapel verbunden ist. Die Afrikaner haben<br />

sich in allen Bereichen eifrig eingebracht, Deutsch gelernt<br />

und unser Land ins Herz geschlossen. Teams der Nairobi-<br />

Chapel haben in der Frankfurter Fußgängerzone in die<br />

Gemeinde eingeladen, Anbetungszeiten und evangelistische<br />

Veranstaltungen durchgeführt und mit ihrem<br />

Schwung alle begeistert.<br />

Dass Europa aus Afrika zurückevangelisiert wird, liegt<br />

manchen afrikanischen Christen wirklich am Herzen, das<br />

macht mir Mut. Es dürfen gerne noch mehr werden.<br />

FRAGEN ZUM EINSTIEG<br />

Was könnte dich zum Weinen bringen über dein<br />

Land? Was ist eher ermutigend?<br />

Welche dieser Dinge begegnen dir persönlich, welche<br />

kennst du nur aus den Medien?<br />

FRAGEN ZUR VERTIEFUNG<br />

Die „lebendige Hoffnung“ (1. Petrus 1,3–9) spricht<br />

Petrus Menschen zu, die durch „verschiedene<br />

Prüfungen“ (V. 6) gehen. Welche dieser Prüfungen<br />

könnten denen aus unseren Beobachtungen der<br />

ersten Frage ähneln?<br />

Auf was genau zielt die Hoffnung, von der Petrus<br />

spricht?<br />

Welche Teile davon zielen auf das Jenseits und welche<br />

schon aufs Diesseits?<br />

Wie kann uns eine Hoffnung, die sich erst im Jenseits<br />

erfüllt, schon jetzt in unserem Alltag nützen?<br />

Wann merke ich, dass die Hoffnung, von der Petrus<br />

redet, in mir an Glanz verliert. Was belebt sie?<br />

FRAGEN ZUR PRAXIS<br />

Gibt es in meinem Umfeld eine Person, die besonders<br />

Ermutigung braucht? Was kann ich innerhalb der<br />

nächsten 24 Stunden tun, um sie zu ermutigen?<br />

Wenn ich selbst oder meine Gemeinde keinen oder<br />

nur wenig Kontakt zu Hoffnungslosigkeit (siehe erste<br />

Frage) haben, was können wir tun, damit meine<br />

Gemeinde und ich wieder stärker in Situationen<br />

der Hoffnungslosigkeit hineinstrahlen?<br />

Wie können wir einzelnen Christen oder Werken, die<br />

in hoffnungsarmen Gebieten Europas arbeiten, besser<br />

helfen?<br />

Zitat zum Thema<br />

„Die nächste Gegenwart, die nächste Zukunft gehört der<br />

Kirche nicht. Sie wird die Kirche in der Wüste werden;<br />

etliche einfache Bekenner, etliche arme Theologen, eine<br />

kleine irrende, unscheinbare Gemeinde ... Aber die letzte<br />

Zukunft, wenn alles bricht und fällt, wenn’s zum Sterben<br />

der Welt geht, wenn an dem großen Weltgrab alles zagt,<br />

sich ängstet und verzweifelt, wird der Kirche gehören, die<br />

den Saum seines Gewandes im Glauben berührt hat; und<br />

das ist die Kirche der Armut.“<br />

Hermann Bezzel (1861–1917)<br />

14<br />

Dr. Gisela Roth<br />

P10580<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


EUROPA<br />

DEUTSCHLAND<br />

David und Dottie<br />

Das Leben mit Geflüchteten teilen<br />

Es war ein goldener Nachmittag<br />

im Herbst in einer kleinen Stadt<br />

in Baden-Württemberg. Auf engem<br />

Raum saßen wir um ein Tischchen<br />

herum. Wir teilten Reis und Hähnchen<br />

mit einem älteren Ehepaar aus<br />

Tschetschenien, einem Mann aus<br />

Aserbaidschan und Mustafa aus Afghanistan.<br />

Nach dem Essen erfüllte der<br />

süßlich-scharfe Duft von heißem Tee<br />

mit Kardamom den Raum. Mustafa<br />

blickte in seine Tasse und begann zu<br />

erzählen:<br />

„Drei Jahre ist es her, dass meine<br />

junge Frau und ich Afghanistan verlassen<br />

haben. Wir hielten es nicht mehr<br />

länger aus, die ständige Angst vor den<br />

Taliban und dem Krieg. Zunächst flohen<br />

wir in den Iran, dort ging es uns auch<br />

kaum besser. Wir mussten arbeiten wie<br />

Sklaven, immerhin reichte es, um uns<br />

Brot zu kaufen. Später haben wir uns<br />

Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa<br />

angeschlossen. Zu Fuß! Meine Frau<br />

war schwanger. Viele Tage gingen wir<br />

übers raue Gebirge des östlichen Iran in<br />

die Türkei. In den Bergen raubten uns<br />

Soldaten alles, was wir hatten. Manchmal<br />

lagen Tote am Wegrand, Leichen von<br />

Alten, Frauen und Kindern, die erfroren<br />

sind. Der Schnee war so tief, dass ich an<br />

manchen Stellen meine schwangere Frau<br />

auf Schultern tragen musste.<br />

Irgendwie, beim Willen Allahs, haben<br />

wir überlebt und es in den Osten der<br />

Türkei geschafft. Von dort ging es mit<br />

dem Boot nach Griechenland.<br />

Wochen verbrachten<br />

wir im Elend<br />

der Flüchtlingscamps,<br />

immer auf die Papiere<br />

wartend, die uns nach<br />

Deutschland bringen<br />

würden. Jetzt sind wir<br />

hier. Wir haben zwei<br />

wundervolle, kleine<br />

Töchter, eine davon ist erst vor ein paar<br />

Tagen zur Welt gekommen. Wir sind<br />

dankbar, aber manchmal fragen wir uns:<br />

Was machen wir hier?“<br />

Mustafa ist kein Einzelfall. Sein Erlebnis<br />

steht beispielhaft für viele Immigranten<br />

im Großraum Stuttgart, mit denen wir<br />

unser Leben teilen. Wir sind Dottie und<br />

David Le Compte, Missionare aus den<br />

USA, die seit 2017 die Arbeit mit Geflüchteten<br />

in Deutschland unterstützen.<br />

2016 hat uns ein bekannter christlicher<br />

Wir sind Dottie und David<br />

Le Compte, Missionare<br />

aus den USA, die seit 2017<br />

die Arbeit der <strong>DMG</strong> mit<br />

Geflüchteten in Deutschland<br />

unterstützen.<br />

Leiter herausgefordert mit den Worten:<br />

„Deutschland hat keine Flüchtlingskrise.<br />

Wir haben eine historische Gelegenheit,<br />

das Evangelium zu verkünden. Gott<br />

hat uns die Welt direkt vor die Türen<br />

geschickt. Menschen aus Ländern, in<br />

denen es kaum erlaubt war, von Jesus zu<br />

reden!“ Sie brauchen<br />

das Evangelium – auch<br />

Mustafa!<br />

Wir stammen<br />

aus Kalifornien und<br />

Alabama und sind<br />

Missionare der Calvary<br />

Chapels. Früher arbeiteten<br />

wir viele Jahre in<br />

Zentralasien, danach<br />

im Nahen Osten und nun in Deutschland.<br />

Es ist ein Segen, dass wir Geflüchteten<br />

hier dienen können, wir sind reich<br />

von Gott beschenkt. Es macht Freude,<br />

unseren Glauben mit jungen Migranten<br />

aus Syrien, Afghanistan und dem Irak zu<br />

teilen. Wir arbeiten im internationalen<br />

Team des Saatkorn-Projekts der Brüdergemeinde<br />

in Korntal mit und freuen<br />

uns, jetzt auch Teil der <strong>DMG</strong> zu sein und<br />

andere zu ermutigen, diese historische<br />

Chance zu ergreifen.<br />

NEU: David und Dottie Le Compte<br />

P72001<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

15


PORTUGAL<br />

SPANIEN<br />

Seelsorge für Missionare<br />

2013 kam bei meiner Partnerorganisation<br />

TEAM erstmals die<br />

Idee eines Member-Care-Zentrums in<br />

Portugal auf, wo portugiesischsprachige<br />

Pastoren und Missionare aus aller Welt<br />

Seelsorge und die Möglichkeit einer Auszeit<br />

erhalten. Ein Jahr zuvor hatte auch<br />

ich angefangen, von so einem Haus zu<br />

träumen: ein Rückzugsort für christliche<br />

Leiter, Pastoren und Missionare mit<br />

ihren Familien, wo sie Unterstützung für<br />

den Dienst finden. Im August 2017 ist<br />

dieser Traum Wirklichkeit geworden.<br />

Wir haben das erste Member-Care-<br />

Zentrum in Portugal eröffnet, es bietet<br />

Auszeiten, Seminare und Seelsorge an.<br />

Schwere Erfahrungen im Dienst für den<br />

Herrn können aufgearbeitet werden.<br />

Gäste lernen, sich gegen Burnout zu<br />

wappnen, indem sie verantwortungsvoll<br />

mit Körper, Seele und Geist umgehen.<br />

Am wichtigsten ist, dass unsere Gäste<br />

neu Jesus begegnen und in ihrer Beziehung<br />

zu ihm wachsen. Dafür stehen<br />

drei Gästezimmer, ein Seminarraum,<br />

Bibliothek, Küche, Wohnzimmer und<br />

Garten zur Verfügung. Soweit die<br />

Kräfte es erlauben, dürfen unsere<br />

Gäste sich praktisch mit einbringen.<br />

Zwei portugiesische Ehepaare<br />

stehen mir mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Demnächst will eine Familie aus den<br />

USA nach ihrem Sprachstudium in<br />

unsere Arbeit einsteigen. Eine solche<br />

ganzheitliche Arbeit wird dringend<br />

benötigt. Eben erst erreichten mich<br />

wieder erschütternde Nachrichten<br />

über Selbstmorde brasilianischer<br />

Pastoren und Missionare, die keine<br />

Hoffnung mehr für sich und ihren<br />

Dienst sahen. Wir helfen, damit die<br />

gute Nachricht in Europa und darüber<br />

hinaus weitergegeben wird.<br />

Bis Mitte Juni bin ich im Reisedienst<br />

und komme gerne in Ihre Gemeinde,<br />

Hauskreise oder Familie, um mehr zu<br />

berichten. Herzlichen Dank für alles<br />

Mittragen, finanziell und im Gebet.<br />

Uns stockte<br />

der Atem!<br />

Ein Teil unserer Gemeinde in<br />

Casabermeja trifft sich heute<br />

bei uns im Wohnzimmer. Der<br />

kleine Lucas will vor dem Kaffeetrinken<br />

das Gebet sprechen und<br />

fängt an: „Oh Señor, danke dass<br />

du in meinem Herzen wohnst und<br />

wir nicht im Dunkeln, sondern im<br />

Licht leben …“ Der Junge betet und<br />

betet. Seine Mutter sorgt sich, dass<br />

der Kaffee kalt werden könnte, und<br />

stubst ihn an: „Bitte bete jetzt fürs<br />

Essen.“ Davor jedoch betet er für<br />

jeden einzelnen der neun Teilnehmer.<br />

Der engagierte Knirps hat<br />

eine spannende Herkunft:<br />

Auch damals saßen wir in einem<br />

Wohnzimmer, bei Isabel. Ihr Sohn<br />

Ivan und seine 18-jährige Freundin<br />

schlichen in die gute Stube und<br />

setzten sich zu uns. Beide schauten<br />

nervös. „Es ist passiert“, erzählten<br />

sie traurig und unsicher: „Wir sind<br />

schwanger.“ Uns stockte der Atem.<br />

Mama Isabel und wir anderen<br />

ermutigten die jungen Leute sehr,<br />

das Kind auszutragen und auf gar<br />

keinen Fall abtreiben zu lassen. Wir<br />

versprachen, ihnen zu helfen wo<br />

immer es ging.<br />

16<br />

Amrei Wehmeyer<br />

P10817<br />

Beate und José Holzapfel López<br />

P10256


NIEDERLANDE<br />

Der kleine Lucas kam gesund<br />

zur Welt. Ivan bat uns, das Kind<br />

im Gottesdienst zu segnen,<br />

worüber wir uns sehr freuten.<br />

Zur Segnung kam auch Celi,<br />

die andere Oma. Sie war sehr<br />

interessiert an der biblischen<br />

Botschaft. Danach trafen wir uns<br />

regelmäßig. Sie kam immer mit<br />

Schreibblock und Stift, stellte<br />

Fragen über Fragen und notierte<br />

sich unsere Antworten. Dadurch<br />

kam sie zum Glauben, und im<br />

Lauf der Zeit auch ihre Tochter<br />

und Ivan.<br />

Celis Mann Alberto sperrte<br />

sich zunächst total gegen das<br />

Evangelium. Ihr Zusammenleben<br />

wurde schwerer, Celi wollte<br />

sich bereits von ihm trennen.<br />

Dadurch wachte Alberto auf und<br />

kam ebenfalls zum Glauben. Seither<br />

erzählen sie allen von Jesus<br />

und schulen ihren Enkel geistlich.<br />

Zwei von Celis Schwestern<br />

wollen mit Jesus leben. Und mit<br />

ihren vier Neffen und Nichten<br />

hat Celi eine Bibellese-Whats-<br />

App-Gruppe gegründet.<br />

Alle Namen geändert<br />

Drei Dritte Offiziere<br />

und die Bibel<br />

Die Möglichkeiten, in Europa von<br />

Jesus weiterzusagen, begeistern<br />

mich. Im Hafen von Rotterdam<br />

können wir Menschen aus aller Welt<br />

und jedem religiösen Hintergrund das<br />

Evangelium erklären:<br />

Mein Kollege René Reifel erzählte von<br />

einem Tanker, dessen Mannschaft aus<br />

Pakistan stammte. Da ich als Teenager<br />

fünf Jahre in Pakistan gelebt habe, besuchte<br />

ich am nächsten Tag dieses Schiff<br />

und nahm Literatur in<br />

der Sprache Urdu mit.<br />

An Bord wurde ich ins<br />

Schiffsbüro gebeten.<br />

Alle waren beschäftigt,<br />

also setzte ich mich<br />

still in die Ecke, wartete<br />

und betete. Nach<br />

einiger Zeit sprach ich den Dritten Offizier<br />

an, der fleißig mit dem Rücken zu<br />

mir an seinem Computer arbeitete. „Ich<br />

komme aus Abbottabad“, erklärte er.<br />

„Interessant“, sagte ich. „Ich habe<br />

früher ein Dorf weiter in Qalandarabad<br />

gewohnt.“ Verblüfft drehte sich<br />

der junge Pakistani um: „Meinst du<br />

das ernst?“ „Ja, meine Eltern waren<br />

Missionare. Kennst du das christliche<br />

Krankenhaus?“ „Natürlich!“, antwortete<br />

In einer Pause sagte er:<br />

„Ich bin nur Moslem, weil<br />

meine Eltern Muslime<br />

sind. Danke für die Bibel,<br />

ich werde sie lesen …“<br />

Als Seemanspastor im<br />

Hafen von Rotterdam<br />

der Pakistani. „Es ist die beste Klinik der<br />

Region. Bevor ich aufs Schiff kam, habe<br />

ich mich dort untersuchen lassen.“ Wir<br />

hatten ein gutes Gespräch, am Ende<br />

nahm er gern eine Bibel an.<br />

Auf einem syrischen Schiff hatte ich<br />

eine angeregte Diskussion mit dem<br />

Kapitän, der den Islam gegen die Lehre<br />

der Bibel verteidigte. Unsere Gespräche<br />

an zwei Tagen führten nicht weit. Doch<br />

ich konnte das Evangelium klar verkündigen,<br />

während der Dritte Offizier dieses<br />

Schiffes still zuhörte.<br />

In einer Pause sagte er:<br />

„Ich bin nur Moslem,<br />

weil meine Eltern<br />

Muslime sind. Danke für<br />

die Bibel, ich werde sie<br />

lesen …“<br />

Im Februar sprachen<br />

René und ich auf einem Frachter mit<br />

noch einem Dritten Offizier, dieser kam<br />

aus dem Iran. Er freute sich über die Literatur<br />

in Farsi, die ich ihm mitgebracht<br />

hatte, und lud mich zum Essen ein. Der<br />

Messman (Küchenhelfer) setzte sich dazu<br />

und erhielt ebenfalls christliche Literatur.<br />

Er bedankte sich in gebrochenem Englisch:<br />

„Dieses Buch ist in meinem Land<br />

verboten, ich will es lesen!“<br />

Felix und Kerstin Henrichs<br />

P10228<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong><br />

17


EUROPA ÖSTERREICH ITALIEN<br />

Was uns<br />

Hoffnung macht<br />

Christen aus anderen Ländern<br />

sind für uns immer wieder eine<br />

Ermutigung, viele Nichteuropäer<br />

unterstützen unseren Missionsdienst<br />

unter Einwanderern in Wien aktiv. Am<br />

Freitag war ich zum Gebetsabend einer<br />

arabischen Gemeinde eingeladen. Sie<br />

ist vor 25 Jahren von drei, vier Männern<br />

gegründet worden. Heute, freitagabends<br />

beim Gebet, ist ihr Saal brechend voll<br />

mit Familien mit Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen, die Jesus anbeten. Sie<br />

haben ein eigenes Programm für jede<br />

Altersgruppe. Beeindruckend, wie hingegeben<br />

sie beten. Ich<br />

durfte über unseren<br />

Dienst berichten. Ein<br />

Vater von vier Kindern<br />

war begeistert von der<br />

Manga-Bibel und dem<br />

Karton mit Kinderbibeln<br />

in Arabisch, die ich<br />

mitgebracht hatte.<br />

Meine Frau Junko<br />

stammt aus Japan, deshalb betreuen wir<br />

einen japanischen Gebetskreis. Der hat<br />

kürzlich einen Hausbasar veranstaltet,<br />

bei dem wir japanische und koreanische<br />

Gerichte angeboten haben. Tagelang<br />

haben wir gekocht, sogar die 86-jährige<br />

Kiga San war eifrig dabei. Es gab Onigiri,<br />

Ohagi, Kimchi, Chijimi und Jeon …<br />

Zudem veranstalteten wir ein Konzert<br />

mit Botschaft, meine Verkündigung ist<br />

Gott wirkt unter den<br />

Studierenden aus aller<br />

Welt hier in Wien.<br />

Oft gebraucht er ihre<br />

Einsamkeit, um zu<br />

ihnen zu sprechen.<br />

ins Chinesische und Japanische übersetzt<br />

worden. Der Erlös kam Mission in Japan<br />

zugute, eine nachahmenswerte Idee.<br />

Gott wirkt unter den Studierenden<br />

aus aller Welt hier in Wien. Oft gebraucht<br />

er ihre Einsamkeit, um zu ihnen<br />

zu sprechen. Yoyo aus Taiwan habe ich<br />

im November kennengelernt. Damals<br />

erzählte ich ihr von Jesus und lud sie in<br />

unsere Gemeinde ein. Seither hat sie<br />

viel mit Jesus erlebt. Zum Beispiel ist sie<br />

bewahrt geblieben, als ein Lastwagen<br />

sie an einem Zebrastreifen niedergefahren<br />

hatte und sie bewusstlos ins<br />

Krankenhaus eingeliefert<br />

wurde. Kürzlich war<br />

Yoyo mit ihrem Studium<br />

fertig. Beim Abschied in<br />

unserer Gebetsgruppe<br />

gab ich ihr Psalm 91,11<br />

mit: „Gott hat seinen<br />

Engeln befohlen, dich zu<br />

beschützen, wohin du<br />

auch gehst …“ Dieses<br />

Bibelwort berührte sie sehr und der<br />

Abschied fiel ihr sichtlich nicht leicht. Ich<br />

ermutigte sie und andere internationale<br />

Studenten, weiter die Bibel zu lesen, am<br />

Glauben festzuhalten und in ihrer Heimat<br />

Kontakte mit Christen zu pflegen.<br />

Bitte beten Sie für die vielen Menschen<br />

aus aller Welt, die hier in Wien eine<br />

Begegnung mit Gott haben.<br />

Hausbasar<br />

des japanischen<br />

Gebetskreises<br />

Gerhards<br />

Botschaft wird<br />

übersetzt<br />

Ausverkauf wegen<br />

Geschäftsaufgabe<br />

Wir schlendern durch die Altstadt<br />

von Sansepolcro (16.000<br />

Einwohner) in der Toskana. Schon<br />

wieder ein Schaufenster mit dem Schild:<br />

„Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe!“<br />

Es ist bereits der dritte Laden, der dichtmachen<br />

wird, auf nur wenigen Metern<br />

in der Haupteinkaufsstraße. „Die Lage<br />

ist hoffnungslos“, hören wir von den<br />

Besitzern. Die Wirtschaftskrise in Italien<br />

macht ihnen das Leben schwer. Vielen<br />

bleibt nur Resignation und aufgeben,<br />

sagen sie. Hoffnung für Europa? Für<br />

Sansepolcro?<br />

An diesem Abend kommt uns Jesus in<br />

den Sinn, wie er über Jerusalem weint.<br />

Weil die Menschen ihn nicht kennenlernen<br />

wollten als Retter – als den Gott,<br />

dem NICHTS unmöglich ist! Das gibt<br />

uns Hoffnung für Europa. Gerade jetzt,<br />

an einem Tiefpunkt der Geschichte,<br />

muss unser Kontinent das Evangelium<br />

hören. Denn unsere Nachbarn, Freunde<br />

und Kollegen können ohne Jesus keine<br />

Hoffnung haben, ganz egal ob sie aufgeben<br />

und auswandern oder ihr Laden<br />

plötzlich wieder Gewinn abwerfen sollte.<br />

Paulus sagte im Epheserbrief (Eph. 2,12):<br />

„Ihr wart damals von Christus getrennt<br />

… hattet keine Hoffnung und lebtet<br />

ohne Gott in der Welt.“ So ist es auch<br />

heute: Keine Hoffnung! Nur wo Jesus<br />

den Laden übernimmt, das Leben jedes<br />

Einzelnen, gibt es Hoffnung und Veränderung.<br />

Als Gläubige leben wir diese Hoffnung<br />

mit unseren Nachbarn, auf der Arbeit<br />

und überhaupt. Wir bleiben dankbar<br />

und stimmen nicht ins Klagen mit ein.<br />

Das ermutigt die Menschen, genauer<br />

hinzuschauen, was uns so mutig leben<br />

lässt. Keine Religion, kein Hobby, keine<br />

Diät, kein volles Bankkonto. Nur Jesus<br />

Christus. Derselbe gestern, heute und in<br />

Ewigkeit!<br />

Christlicher Büchertisch in der Innenstadt<br />

18<br />

Gerhard und Junko Deimel<br />

P83250<br />

Thomas und Rebecca Kroeckertskothen<br />

P10350


POLEN<br />

RUMÄNIEN<br />

Leise und heimlich hat sich der<br />

Gedanke eingeschlichen. Unverhofft<br />

wurde er greifbar, anders<br />

als erwartet. Wenn wir zurückblicken,<br />

waren die Spuren vorher<br />

schon erkennbar, nur wir haben in<br />

die andere Richtung geschaut:<br />

Laetitia und ich (Dirk) hatten schon<br />

seit unserer Kindheit Mission auf dem<br />

Herzen. Bewusst haben wir Südostasien,<br />

den Nahen<br />

Osten, Nordafrika<br />

und Zentralasien<br />

bereist, wo wir als<br />

christliche Fachkräfte<br />

arbeiten wollten.<br />

Wir haben uns<br />

vorbereitet und die<br />

theologische Ausbildung<br />

begonnen.<br />

Vielleicht hat Gott damals schon unsere<br />

Gedanken umsortiert. Bemerkt<br />

haben wir das noch nicht, denn unser<br />

Blick war in die Ferne gerichtet.<br />

Jesus gebrauchte eine Freundschaft,<br />

um uns aufs Ziel aufmerksam zu<br />

machen. 2011/12 waren wir mit der<br />

theologischen Ausbildung fertig und<br />

wollten endlich in die Mission, doch<br />

er ließ uns warten. Erst 2016 fiel es<br />

uns (wie bei Paulus in Apg. 9,18) wie<br />

Schuppen von den Augen: Europa ist<br />

der Kontinent und Polen das Land!<br />

Hier will Gott uns haben, nicht in<br />

Asien oder Afrika.<br />

Dirk und Laetitia Held<br />

mit ihren Kindern Tabéa<br />

und Elias sind auf dem<br />

Weg nach Polen, wo sie<br />

im Gemeindeaufbau<br />

tätig sein werden.<br />

Neue Missionare für Polen<br />

Europa ist der Kontinent!<br />

Aus heutiger Sicht war es großartig,<br />

wie Gott uns vorbereitet<br />

hat. Wir passen nach Polen. Hier<br />

möchten wir Gemeinde bauen, wie<br />

Hirten sich um Schafe kümmern:<br />

Wir möchten die kleine Herde<br />

beschützen und auf gute Weiden<br />

führen, damit sie wächst. Unsere<br />

Schwerpunkte werden Lehre in<br />

Groß- und Kleingruppen sowie die<br />

persönliche Betreuung Einzelner<br />

sein. Wir möchten<br />

verlorene Schafe<br />

suchen und in die<br />

Herde bringen.<br />

Dazu kommt<br />

Leiterschulung,<br />

damit sich mehr<br />

polnische Hirten<br />

um ihre Schäflein<br />

kümmern. Wir<br />

werden Christen motivieren und<br />

fördern, Verantwortung zu übernehmen,<br />

Fähigkeiten zu trainieren<br />

und Wissen zu erwerben.<br />

Wir freuen uns auf unseren<br />

Einsatz und sind voll Hoffnung, dass<br />

Gott durch uns Gemeinde baut.<br />

Er hat nicht nur ferne Länder auf<br />

dem Herzen, auch die in der Nähe!<br />

Es gibt Hoffnung für Polen. Wir<br />

alle können Hoffnungsträger sein,<br />

manchmal aber anders als wir uns<br />

das vorstellen.<br />

Tausende Kinder<br />

hören von Jesus<br />

Die Kinder kommen lachend<br />

angerannt, sobald sie uns sehen.<br />

Sie können es kaum erwarten, von Jesus<br />

zu hören, und bringen ihre Freunde mit.<br />

„Die Gute Nachricht für Rumänien“<br />

heißt unsere Kampagne des rumänischen<br />

KEB-Zweigs (Kinder entdecken die<br />

Bibel), die wir jeden Sommer in einem<br />

anderen Landkreis abhalten. Gemeinsam<br />

mit christlichen Gemeinden vor Ort bieten<br />

wir fünf Tage ein buntes, kindgerechtes<br />

Programm mit klarer Botschaft an.<br />

Wir stellen den Gemeinden Hilfsmittel<br />

und Freiwillige zur Verfügung, die wir<br />

im Vorfeld geschult haben. Die Gemeinden<br />

entscheiden selbst, wo und wie die<br />

Programme für Fünf- bis Zwölfjährige<br />

stattfinden. Zum vereinbarten Termin<br />

stoßen wir als Vollzeitmitarbeiter zu den<br />

lokalen Teams und halten täglich drei bis<br />

vier Einsätze in mehreren Orten ab. So<br />

erreichen wir manchmal hunderte Kinder<br />

pro Tag. Es ist spannend, wir kennen<br />

meist weder die lokalen Mitarbeiter,<br />

noch die Orte, in die wir fahren. Man<br />

weiß nie, was einen erwartet.<br />

Ich kam im Landkreis Iași im Nordosten<br />

an der Grenze zu Moldawien in die<br />

kleine Stadt Târgu Frumos. Wir waren<br />

ein Team von sechs Leuten und hatten<br />

täglich vier Kinderprogramme. Die drei<br />

örtlichen Mitarbeiterinnen Viorica, Lidia<br />

und Madalina hatten wenig Erfahrung.<br />

Sie waren motiviert und hatten Lampenfieber.<br />

Die Kinder kamen gerne und<br />

hörten aufmerksam zu. Wir ermutigten<br />

die drei jungen Frauen, die Arbeit weiterzuführen.<br />

Sie wollen künftig jeden Samstag<br />

eine Jungscharstunde anbieten. Bitte<br />

beten Sie für diese kleine ev. Gemeinde.<br />

Ein Mitarbeiter bedankte sich begeistert:<br />

„Wenn ich alleine gewesen wäre,<br />

hätte ich vielleicht 20 Kinder mit dem<br />

Evangelium erreicht, zusammen mit euch<br />

waren es 3.500! Das ist Teamarbeit,<br />

Gott sei gepriesen!“ Im Juli <strong>2018</strong> tragen<br />

wir „Die Gute Nachricht für Rumänien“<br />

in den Landkreis Suceava. Bitte beten<br />

Sie, dass Jesus Kinderherzen verändert<br />

und sich genug Mitarbeiter finden.<br />

NEU: Dirk und Laetitia Held<br />

P10903<br />

Margret Hildebrandt<br />

P10239<br />

19


EUROPA<br />

ALBANIEN<br />

Edons Zuversicht heute ist Jesus<br />

Ich lernte Edon noch in Deutschland<br />

kennen. Damals, vor unserer<br />

Ausreise, konnte ich mich mit meinen<br />

paar Brocken Albanisch nicht wirklich<br />

mit ihm unterhalten. Ein dreiviertel<br />

Jahr später trafen wir Edon hier in<br />

Albanien wieder. Sein Asylantrag war<br />

abgelehnt worden und er hatte mit<br />

seiner Familie zurückkehren müssen.<br />

Christen in Deutschland, die sich um<br />

ihn gekümmert hatten, baten uns,<br />

nach ihm zu schauen. In einem Café in<br />

der Innenstadt erzählte er mir seine<br />

Geschichte:<br />

Edon stammt aus einem muslimischen<br />

Dorf im Gebirge. Seine Mutter hatte<br />

den Vater verlassen, als Edon noch ein<br />

Kind war. Er wuchs bei seinem alkoholsüchtigen<br />

Vater, dessen neuer Frau und<br />

einigen Halbgeschwistern auf. Oft hat<br />

sein Vater ihn verprügelt. Als Erwachsener<br />

heiratete er und bekam ein Kind.<br />

Die soziale Lage in Albanien war nicht<br />

einfach, er sah für sich und seine Familie<br />

keine Perspektive. Also verließ er seine<br />

Heimat und versuchte sein Glück im<br />

vermeintlichen „Paradies“ Deutschland.<br />

Ohne Ausbildung war seine einzige<br />

Chance ein Asylverfahren. Edon kam mit<br />

seiner Familie in ein Flüchtlingsheim in<br />

Süddeutschland. Christen, die regelmäßig<br />

in die Unterkunft gingen, um zu helfen,<br />

erzählten ihnen von Jesus. Was er hörte<br />

begeisterte ihn. Eines Abends vertraute<br />

Edon Jesus sein Leben an. Ab diesem<br />

Moment setzte er seine Hoffnung nicht<br />

mehr auf Deutschland, sondern in Jesus.<br />

Er besuchte regelmäßig Gottesdienste<br />

und wollte alles über Jesus wissen. Bei so<br />

einer Gelegenheit habe<br />

ich ihn kennengelernt.<br />

Nun war er in seinem<br />

Heimatdorf zurück. Ich<br />

half ihm, eine Gemeinde<br />

in der Umgebung zu finden,<br />

in die er regelmäßig<br />

ging. Die Dorfbewohner<br />

warfen ihm vor, ihre<br />

Tradition gebrochen zu haben, weil er<br />

Jesus folgte. Sie schlossen ihn aus. Edon<br />

fühlte sich einsam, doch Gott ermutigte<br />

ihn immer wieder. Einmal erschien ihm<br />

sogar ein Engel.<br />

Irgendwann töteten Nachbarn seine<br />

Kuh, ein schwerer Schlag. Mit dem Tier<br />

verlor er seine Lebensgrundlage. Am<br />

Ende setzte der Vermieter ihn und seine<br />

Familie vor die Tür. Mit Hilfe eines Angehörigen<br />

fand er eine neue Wohnung in<br />

unserer Nähe. Wieder half ich ihm, eine<br />

Gemeinde zu finden. Trotz der Umwege<br />

in seinem Leben lässt Edon sich nicht<br />

hängen.<br />

Es ist nicht leicht, ein Leben, das man<br />

bereits hinter sich glaubte, wieder neu<br />

aufzubauen. Das Scheitern des Asylantrages<br />

lastet schwer. Leute lachen über<br />

einen. Die meisten, denen das passiert,<br />

schämen sich. Bei Edon ist das anders. Er<br />

sagt, dass er eine neue Hoffnung hat, die<br />

sein Leben besser trägt: Jesus.<br />

Er arbeitet in einer<br />

Edons Asylantrag in Flaschenfabrik für<br />

Deutschland scheiterte, 200 Euro im Monat,<br />

er kehrte nach Albanien 7 Tage die Woche,<br />

zwölf Stunden am<br />

zurück. Die meisten, denen<br />

Tag. Einem Kollegen<br />

erzählte er von<br />

das passiert, schämen sich.<br />

Bei Edon ist das anders. Jesus und nimmt ihn<br />

seither regelmäßig<br />

mit in die Gemeinde. Edons Frau ist<br />

noch nicht gläubig, doch zu besonderen<br />

Anlässen wie Weihnachten lässt auch sie<br />

sich einladen.<br />

Kürzlich traf er das erste Mal nach 30<br />

Jahren seine Mutter, die ihn als Kind im<br />

Stich gelassen hatte. Er trug über die<br />

Jahre viel Groll mit sich herum, doch<br />

seine Begegnung mit Jesus änderte alles.<br />

Er konnte der Mutter vergeben und hält<br />

jetzt Kontakt zu ihr. „Als Christ ist das<br />

doch normal“, erklärte er mir. Edon hat<br />

es nicht leicht, doch seine Hoffnung, sein<br />

Glaube und seine Liebe sind groß.<br />

20<br />

David und Anne Kretschmer<br />

P10348<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2018</strong>


ASIEN<br />

NAHER OSTEN<br />

Das hätte vor<br />

30 Jahren keiner geglaubt<br />

Die Menschen hier im Nahen Osten<br />

denken, das benachbarte Europa<br />

sei ein „christlicher Kontinent“, so<br />

wie sie ihre eigenen Länder als fest mit<br />

dem Islam verbunden verstehen. Beide<br />

Vorstellungen muss ich in Gesprächen<br />

immer wieder korrigieren. Gibt es doch<br />

viele Länder in Europa, wo die meisten<br />

Menschen keine bewussten Christen<br />

sind; und umgekehrt hat auch der Nahe<br />

Osten eine reiche christliche Tradition<br />

und viele lebendige Gemeinden.<br />

Ein europäisches Land, das bis zum<br />

politischen Umsturz 1990 als vollständig<br />

kommunistisch und von aller Religion<br />

„befreit“ galt, ist Albanien. Staunend beobachten<br />

wir die wachsende Zahl christlicher<br />

Mitarbeiter gerade aus diesem<br />

Land, die zu uns kommen. In Albanien<br />

war noch vor 30 Jahren das Christentum<br />

ausdrücklich verboten! Damals war das<br />

Land offiziell atheistisch.<br />

Eine Stadt in Albanien<br />

Einer meiner neuen Mitarbeiter<br />

von dort ist ein großartiger Straßenevangelist.<br />

Freundlich, klar, mit tiefem<br />

Glauben begeistert er Menschen für Jesus.<br />

Er war einer der ersten, den Gott<br />

hierher berufen hat. Vor zehn Jahren<br />

ist er gekommen – ohne Team, ohne<br />

Vorbereitung, einfach von mehreren<br />

Gemeinden in Albanien ausgesandt.<br />

Die ersten Jahre waren unglaublich<br />

schwer für ihn. Wir haben uns<br />

bemüht, ihm zur Seite zu stehen.<br />

Inzwischen hat Jesus weitere Christen<br />

aus Albanien hierhergeschickt, ich kenne<br />

mindestens fünf. Kann ich auf ein<br />

aus kultureller Sicht nachchristliches<br />

Europa mit Hoffnung blicken? Aber<br />

ja! Albanien ist das extremste Beispiel,<br />

dass niemand Gottes Gemeinde<br />

aufhalten kann. Jesus triumphiert über<br />

Unglaube und Verfolgung!<br />

Was ein<br />

Araber an<br />

der deutschen<br />

Kultur ändern<br />

würde<br />

Unser Freund Fadi ist ab und<br />

zu geschäftlich in Deutschland.<br />

Einmal war er zu Fuß in Berlin<br />

unterwegs. In der Hauptstadt<br />

liegen Rad- und Fußwege oft nur<br />

durch eine weiße Linie getrennt<br />

direkt nebeneinander. Es war für<br />

Fadi nicht einfach: auf welcher<br />

Seite der weißen Linie war jetzt<br />

eigentlich der Fußweg? Bald hatte<br />

er kapiert: „Wenn ein Radfahrer<br />

klingelt, besser schnell zur Seite<br />

springen!“<br />

An diesem Tag war auch eine ältere<br />

Dame zu Fuß unterwegs, die<br />

genauso unsicher wie er war. Besonders<br />

brenzlig wird es bei zwei<br />

entgegenkommenden Radfahrern,<br />

da wird der Platz echt knapp. Es<br />

kam, wie es kommen musste:<br />

Die Dame wurde von einem der<br />

beiden Radler umgefahren. Fadi<br />

beobachtete den kleinen Unfall<br />

aus etwas Distanz. Was dann<br />

geschah, schockierte ihn zutiefst:<br />

Die Frau lag am Boden. Ein<br />

Radfahrer fuhr einfach weiter. Der<br />

andere war gestürzt, stand aber<br />

sofort wieder auf. Er ging zu der<br />

Frau hin, fragte nicht, ob sie sich<br />

verletzt habe und Hilfe benötige.<br />

Ja, er reichte ihr nicht einmal die<br />

Hand zum Aufstehen. Stattdessen<br />

beschimpfte er sie laut, was ihr<br />

denn einfalle, auf dem Radweg zu<br />

gehen.<br />

Fadi meinte, wenn das bei uns<br />

im Nahen Osten geschehen wäre,<br />

hätten Passanten dem Radfahrer<br />

mächtig die Meinung gesagt, weil<br />

dieser der Seniorin nicht geholfen<br />

hat …<br />

Von Mitarbeitern aus dem Nahen Osten<br />

Von Mitarbeitern aus<br />

dem Nahen Osten 21


PROJEKT<br />

AMERIKA<br />

BRASILIEN<br />

Unterricht für neue<br />

südamerikanische<br />

Missionare in Brasilien<br />

David Spieth,<br />

Mediengestalter<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong><br />

Geht es Ihnen wie uns:<br />

Sie sind fasziniert<br />

von den Berichten der Missionare<br />

in <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong><br />

und staunen jede Ausgabe<br />

neu, wie Gott weltweit<br />

handelt. Wir schätzen es,<br />

dass Sie sich durch die Zeitschrift<br />

ermutigen lassen.<br />

Falls Sie zu viele Exemplare<br />

erhalten, sich ihre Adresse<br />

geändert hat oder Sie zu<br />

viel zu lesen haben und<br />

es abbestellen möchten,<br />

haben wir Verständnis<br />

dafür. Wenden Sie sich in<br />

diesem Fall bitte an die<br />

freundlichen Mitarbeiter<br />

unserer Adressverwaltung<br />

(Adressen@<strong>DMG</strong>int.de /<br />

Tel. 07265 959-128). Wir<br />

wollen umweltfreundlich<br />

und effizient haushalten.<br />

Möchten Sie uns<br />

mit einer Spende helfen?<br />

Mit 7 Euro sind die<br />

jährlichen Kosten der Zeitschrift<br />

für einen Empfänger<br />

gedeckt. Oder Sie spenden<br />

für einen weiteren Leser,<br />

der nichts geben kann,<br />

aber treu für Mission betet.<br />

Danke für Ihre Unterstützung.<br />

P55040<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong><br />

Was denken Brasilianer<br />

über Europa?<br />

Unser Ausbildungsprogramm für<br />

brasilianische Missionare in João<br />

Pessoa endet mit einer Missionsreise.<br />

Ziel ist, die erworbenen Kenntnisse<br />

gemeinsam in einer anderen Kultur<br />

anzuwenden. Unsere Studenten<br />

entscheiden selbst das Reiseziel und<br />

Projekt, sorgen fürs Fundraising und<br />

bereiten sich eigenständig vor: Visa,<br />

Impfung, Flug, Unterkunft bei Familien<br />

vor Ort, Durchführung des Projektes<br />

bis hin zum Dank an die<br />

Spender. Ein dreiköpfiges<br />

Dozententeam begleitet<br />

sie fachlich, geistlich<br />

und seelsorgerlich. Die<br />

Missionsreise soll ihren<br />

Horizont weiten.<br />

2017 entschied sich<br />

eine sechsköpfige<br />

Studentengruppe für Albanien, wo sie<br />

eine Gemeindegründung der Missão<br />

Antioquia in der Hauptstadt Tirana<br />

unterstützten. Während der Planung<br />

zeigte sich, was die jungen Brasilianer<br />

über Europa dachten. Die einen sahen<br />

den Kontinent sehr positiv: reizende<br />

Landschaft, interessante Städte, wenig<br />

Kriminalität, gute Bildung, viel Kultur<br />

und materieller Wohlstand. Europa als<br />

Schlaraffenland. Die anderen hatten<br />

eine total negative Sicht: Europa als<br />

geistliche Einöde, sterbende Gemeinden,<br />

kalte Beziehungen, alte Menschen,<br />

Islamisierung, Terror – als Strafe Gottes<br />

wegen der Weltkriege und Säkularisierung.<br />

Ihr Bild von Europa war durch<br />

die brasilianischen Medien geprägt.<br />

Nach einer intensiven Vorbereitung<br />

mit Gebetsnächten, Fasten, Besuchen<br />

Die brasilianischen<br />

Christen waren tief<br />

berührt von der<br />

geistlichen Not und<br />

den enormen Möglichkeiten<br />

in Albanien.<br />

in Gemeinden und im Freundeskreis<br />

erlebten die Studenten ein erstes<br />

Wunder. Das Geld für die Reise kam für<br />

alle zusammen! In Tirana geschah das<br />

zweite Wunder: Trotz der Sprachbarriere<br />

und kulturellen Distanz wurden<br />

die Studenten herzlich in albanischen<br />

Familien aufgenommen. In der ev.<br />

Gemeinde Emanuel hielten die jungen<br />

Brasilianer Hauskreise, eine Kinderbibelwoche<br />

bei Roma und führten eine<br />

regionale Missionskonferenz<br />

durch. Diese intensive<br />

Zeit veränderte ihre Sicht<br />

auf Europa. Beziehungen<br />

wurden geknüpft, Leid und<br />

Freude geteilt, Sorgen und<br />

Hoffnungen ausgetauscht.<br />

Europa bekam ein Gesicht.<br />

Sie sahen Armut, erlebten<br />

Diskriminierung, wurden mit Alkoholismus<br />

konfrontiert und fühlten die<br />

Folgen gebrochener Beziehungen mit.<br />

Sie erlebten geistliche Aufbrüche und<br />

Gemeinschaft in der Gemeinde und<br />

Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe.<br />

Das vorher schwarzweise Bild wurde<br />

bunt, Gott segnete die Reise.<br />

Die Studenten waren tief berührt von<br />

der geistlichen Not und den enormen<br />

Möglichkeiten in Albanien. Manche wollen<br />

dort in Zukunft Missionare werden.<br />

Und nach der Rückkehr erreichte uns<br />

eine E-Mail des Gemeindeleiters aus<br />

Tirana. Sie wollen eine Missionsschule<br />

für Albaner eröffnen! Ob wir ihnen dabei<br />

helfen?! Unsere Kollegin Barbara reist<br />

im Mai nochmal nach Tirana, um an der<br />

Erstellung des ersten Kurrikulums mitzuarbeiten<br />

…<br />

22<br />

Thomaz und Mayra Litz<br />

P10400


COSTA RICA<br />

IMPRESSUM<br />

Und dann … berief<br />

er sie erneut<br />

Luis und Maria waren jung verheiratet, als amerikanische<br />

Missionare begannen, sich mit ihnen zum<br />

regelmäßigen Bibelstudium zu treffen. Über die Monate<br />

lernten sie Jesus persönlich kennen und drangen von<br />

purer Kirchenzugehörigkeit zu einer tiefen Beziehung<br />

mit ihrem Schöpfer durch. Ihr Wunsch wuchs, Jesus ganz<br />

nachzufolgen. Ihr erster Sohn kam zur Welt. Obwohl der<br />

Junge durch seinen Autismus viel Aufmerksamkeit benötigt,<br />

sehen sie sich in die Außenmission berufen.<br />

Einige Jahre lebten sie ihre Leidenschaft im Nahen Osten<br />

und Osteuropa. Als wir sie im August 2013 kennenlernten,<br />

waren sie gerade nach Costa Rica zurückgekehrt.<br />

Der Grund dafür war schrecklich: Ihr zweites Kind, ein<br />

Mädchen mit Down-Syndrom, hatte das erste Lebensjahr<br />

nicht überlebt. Die Familie stand<br />

Jesus beruft sich<br />

in Costa Rica<br />

junge Missionare<br />

für Europa<br />

unter Schock, in tiefer Trauer.<br />

Staunend erlebten wir mit, wie<br />

Gott sie durch diese schwere<br />

Zeit formte. Er gab ihnen einen<br />

tiefen Zugang zu Menschen, die<br />

Ähnliches durchlitten. Und dann<br />

… berief er sie erneut: Gott führte sie nach Spanien, wo<br />

ihr autistischer Sohn keine neue Sprache lernen musste,<br />

in eine Arbeit mit arabischen Einwanderern und Menschen<br />

mit Behinderung. Jesus gebrauchte ihre Erfahrungen.<br />

Heute dienen sie Menschen dort und laden viele in<br />

die Nachfolge ein. Und wir dürfen die junge Missionarsfamilie<br />

von Costa Rica aus unterstützen.<br />

Kurz vor ihrer Ausreise gestalteten wir gemeinsam mit<br />

Luis und Maria ein Wochenende für costaricanische Christen,<br />

die mehr über Mission wissen wollten. Unter den<br />

20 Teilnehmern war Janine. Sie sah sich von Gott nach<br />

Frankreich berufen und wollte wissen, wie das konkret<br />

werden kann. Ein anderes Ehepaar hatte ein Stipendium<br />

für Deutschland und wollte die Zeit dort nicht nur fürs<br />

Studieren nutzen. Jesus beruft sich in Costa Rica junge<br />

Missionare für Europa. Wir dürfen ihnen helfen und sind<br />

gespannt, wie er sie zu seiner Ehre gebraucht.<br />

Costa Ricaner flehen für Europa<br />

Daniel und Myriam Zinser<br />

P10869<br />

"<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />

WhatsApp: 07265 959-100 • Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Vorstandsmitglied: Günther Beck<br />

Chefredakteur: Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />

Layout:<br />

David Spieth<br />

Erscheinung:<br />

Titelfoto:<br />

PXXXXX<br />

Dieses Symbol nennt<br />

den Spendencode des<br />

jeweiligen Missionars,<br />

so können Sie gezielt<br />

für die Arbeit einzelner<br />

Missionare spenden.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger den Spendencode und den Namen<br />

eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />

Datum Datum Unterschrift(en)<br />

IBAN IBAN<br />

06 06<br />

Fünfmal jährlich<br />

Thomas u. Rebecca Krökertskothen, Italien<br />

Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden im Rahmen<br />

der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für missionarische oder<br />

mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt ausreichend Mittel zur Verfügung,<br />

wird die Spende für einen ähnlichen satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />

PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders<br />

S 2<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer Missionarsnummer/Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />

ggf. Stichwort<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

Danke!<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

IBAN IBAN<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

"<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

-


07265 959-100<br />

OFFENE STELLEN IN DER <strong>DMG</strong>-ZENTRALE BUCHENAUERHOF (74889 SINSHEIM)<br />

Kaufmännischer<br />

Mitarbeiter (m/w)<br />

Ansprechpartner für Gäste und Gruppen,<br />

Organisation und Belegung unseres<br />

Gästehauses (ca. 70 Betten), Erstellung<br />

der Abrechnungen, Assistenzaufgaben.<br />

Mediengestalter<br />

Bild/Ton (m/w)<br />

Konzeption und Realisation von Videos<br />

aller Art, kreative Mitarbeit in sozialen<br />

Netzen und Internetredaktion, Tonbzw.<br />

Lichttechnik bei Veranstaltungen.<br />

Hauswirtschafts leitung<br />

(m/w)<br />

Mitarbeit und Führung der Bereiche Küche<br />

und Hauswirtschaft, Überwachung<br />

der Arbeitsabläufe, Anleitung der FSJund<br />

BFD-ler in diesem Bereich.<br />

Information: www.<strong>DMG</strong>int.de/Stellenangebot<br />

Übersetzung in<br />

Englisch und Arabisch<br />

Auf Kurs bleiben<br />

Information<br />

und Anfahrt:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/<br />

FrueMi<br />

Frühlingsmissionsfest // 6. Mai <strong>2018</strong> ab 10 Uhr // Buchenauerhof<br />

10 Uhr: Gottesdienst<br />

Thema: Fischen, wo es tief ist<br />

Predigt: Thomaz Litz, Brasilien<br />

13–13.45 Uhr: Angebote<br />

• Lebenskurve – aus der Vergangenheit<br />

für die Zukunft lernen<br />

Seminar mit Simon Bohn, Personalleiter Amerika<br />

• Rhythmus-Workshop<br />

• Stille, Gebet und Fürbitte für verfolgte Christen<br />

TeenTREFF<br />

Spannendes Extraprogramm für Jugendliche<br />

Spielstraße und Kindermissionsfest mit<br />

Liedern, Spaß und guter Botschaft<br />

14 Uhr: Forum<br />

Thema: Jesus, wo Not ist<br />

Podiumsdiskussion: Auf Kurs bleiben –<br />

politisch, wirtschaftlich, geistlich<br />

Biblischer Kompass: Pfr. Günther Beck<br />

Mit schweizerischem Lobpreis und<br />

Rhythmus-Workshop

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