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Energiepaket 2012

Baselbieter Energiepaket, Zeitungsbeilage 2012 im handlichen Tabloidformat

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Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong><br />

Weiter erfolgreich<br />

Wir habens getan!<br />

Strom aus Spanien<br />

<strong>Energiepaket</strong> hat 2011<br />

Investitionen von 111 Mio.<br />

Franken ausgelöst.<br />

Seite 3<br />

Hausbesitzer berichten von<br />

ihren Erfahrungen mit dem<br />

<strong>Energiepaket</strong>.<br />

Seite 9<br />

Besuch der Kraftwerke<br />

von EBM und EBL<br />

in Spanien.<br />

Seite 22


2 Sommer <strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

EDITORIAL<br />

Zwischenbilanz <strong>Energiepaket</strong><br />

Seite 3 –4<br />

Bau- und Umweltschutzdirektorin<br />

Sabine Pegoraro im Interview<br />

Gilbert Hammel: Sanieren und<br />

Steuern sparen<br />

Seite 5<br />

Seite 6<br />

Energetisch sanieren lohnt sich<br />

Sanierungsbeispiele<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Seite 7<br />

ab Seite 9<br />

Seite 10 – 11<br />

Die Förderbereiche des <strong>Energiepaket</strong>s<br />

im Überblick Seite 12<br />

Handwerker geben Auskunft<br />

Die Bank fürs <strong>Energiepaket</strong><br />

Seite 15<br />

Seite 17<br />

Der Ansprechpartner für<br />

Mitglieder des HEV Seite 18<br />

Simone Ehrsam, Energiecoach,<br />

im Interview Seite 21<br />

Wettbewerbsgewinner besuchen<br />

Kraftwerke in Spanien Seite 23<br />

Mehr noch als eine<br />

Win-Win-Situation<br />

Hans Rudolf Gysin,<br />

Präsident<br />

Hauseigentümerverband<br />

Baselland<br />

Geschätzte Wohneigentümerinnen und -eigentümer<br />

Der Erfolg des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s freut uns vom Hauseigentümerverband<br />

Baselland ausserordentlich. Das Interesse am Förderprogramm, das der Kanton<br />

Basel-Landschaft in Zusammenarbeit mit dem Hauseigentümerverband, der Wirtschaftskammer<br />

Baselland und der Basellandschaftlichen Kantonalbank angestossen<br />

hat, hat auch im zweiten Jahr mit 2650 bewilligten Fördergesuchen unvermindert<br />

angehalten.<br />

Beim Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> gibt es nur Gewinner: Zunächst die Wohneigentümerinnen<br />

und Wohneigentümer, die mit einer Sanierung Energiekosten einsparen;<br />

dann die Umwelt, der viele Schadstoffe aus ineffizienten oder ineffizient genutzten<br />

Heizungsanlagen erspart bleiben; und nicht zuletzt das regionale Gewerbe, das von<br />

zusätzlichen Aufträgen profitiert. Das ist nicht nur eine, wie Manager gerne sagen,<br />

«Win-Win»-, sondern sogar eine «Win-Win-Win»-Situation: Es profitieren die<br />

Wohneigentümer, die Umwelt und das Gewerbe.<br />

Das Ziel der Baselbieter Energiepolitik ist klar. Bis ins Jahr 2050 sollen alle Altbauten<br />

im Baselbiet den Anforderungen der «2000-Watt-Gesellschaft» entsprechen.<br />

Für die meisten Neubauten gelten heutzutage strenge energetische Richtlinien, die<br />

von der Bauherrschaft nicht nur eingehalten, sondern zum Teil noch übertroffen<br />

werden. Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> konzentriert sich deshalb auf die Sanierung<br />

älterer Gebäude, wo ein viel grösseres Sparpotenzial vorhanden ist.<br />

Der Hauseigentümerverband Baselland steht voll und ganz hinter dieser Politik und<br />

unterstützt deshalb das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> konsequent. Zum Beispiel mit speziellen<br />

Informationsveranstaltungen, an denen Wohneigentümer erfahren, was es<br />

braucht, um aus einer «Energieschleuder» einen Sparweltmeister zu machen<br />

(Seite 10 –11). An den Veranstaltungen sind auch Nichtmitglieder des HEV herzlich<br />

willkommen. Die vorliegende Zeitung bietet ihnen einen ersten Überblick über das<br />

Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>. Zu Wort kommen auch Wohneigentümerinnen und -eigentümer,<br />

die sich bereits für eine energetische Sanierung ihrer Liegenschaft entschieden<br />

und von den Fördergeldern profitiert haben. Folgen Sie diesen Beispielen,<br />

denn beim <strong>Energiepaket</strong> gibt es nur Gewinner.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Eine Publikation des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

Bau- und Umweltschutzdirektion Baselland<br />

Wirtschaftskammer Baselland<br />

Hauseigentümerverband Baselland<br />

Basellandschaftliche Kantonalbank<br />

Auflage<br />

50 000 Exemplare<br />

Redaktion, Texte, Bilder<br />

Institut für Wirtschaftsförderung AG, Liestal; Christoph<br />

Buser, Markus Meier, Reto Anklin, Saskia Schenker,<br />

Daniel Aenishänslin, Christoph Loeb, EBL, fotolia.de<br />

Konzept Layout<br />

Verlag Martin + Schaub GmbH<br />

Druck<br />

St. Galler Tagblatt AG<br />

Erscheinungsweise<br />

Einmalig; als Beilage der Schweizerischen Hauseigentümerzeitung<br />

(Ausgabe Baselland)


Sommer <strong>2012</strong> 3<br />

ENERGIEPAKET AUCH IM ZWEITEN JAHR ERFOLGREICH<br />

2650 Gesuche<br />

bewilligt<br />

in zwölf Monaten<br />

Der Erfolg des Baselbieter Energie -<br />

pakets dauert an: Im zweiten Jahr<br />

seit der Gründung des Förderprogramms<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

von Wohn- und Gewerbebauten<br />

wurden rund 2650 Gesuche<br />

bewilligt und damit Investitionen<br />

von 111 Mio. Franken ausgelöst.<br />

Der Kanton Basel-Landschaft hat im<br />

Rahmen des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

von Januar bis Dezember 2011 insgesamt<br />

2644 Fördergesuche bewilligt. Mit<br />

1389 ging es bei rund der Hälfte der Gesuche<br />

um Gebäudesanierungen, also die<br />

Isolierung von Fenstern, Dächern, Kellerdecken<br />

und Fassaden.<br />

Die bewilligten Gesuche betreffen<br />

eine Fläche von 250000 Quadratmetern<br />

Gebäudehülle. Ebenfalls bewilligt wurden<br />

Gesuche zur Totalsanierung von 57<br />

Häusern.<br />

Über 200 Erdsonden-Wärmepumpen<br />

Die restlichen Gesuche betreffen<br />

grösstenteils den Ersatz von Heizungen<br />

mit fossilen Brennstoffen durch solche,<br />

die mit erneuerbaren Energien betrieben<br />

werden.<br />

Hinzu kommen Gesuche zum Einbau<br />

von thermischen Solaranlagen zur<br />

Warmwasserproduktion. Bewilligt wurden<br />

unter anderem Gesuche für über 200<br />

Erdsonden-Wärmepumpen und rund 83<br />

Holzfeuerungsanlagen. Ebenfalls bewilligt<br />

wurden Beiträge an die Installation<br />

von 453 thermischen Solaranlagen sowie<br />

an die Erstellung von 34 Min ergie-P-<br />

Neubauten.<br />

Während die Gesamtzahl der bewilligten<br />

Fördergesuche gegenüber dem Vorjahr<br />

2010 von 2828 auf 2644 minim zurückgegangen<br />

ist, haben die Fördergesuche<br />

für Einzelbauteil-Sanierungen leicht<br />

zugenommen. Die Anträge für Minergie-<br />

P-Neu bauten haben sich sogar verdoppelt.<br />

Ebenfalls fast verdoppelt haben sich<br />

die Bewilligungen für Beiträge an den<br />

Einsatz von Erdsonden-Wärmepumpen.<br />

Gut funktionierende Partnerschaft<br />

Zum Erfolg des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

trägt auch die strategische Partnerschaft<br />

des Kantons Basel-Landschaft mit<br />

dem Hauseigentümerverband Baselland,<br />

der Wirtschaftskammer Baselland<br />

und der Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />

wesentlich bei. Der Kanton setzt<br />

sich mit seinen <strong>Energiepaket</strong>-Partnern<br />

dafür ein, dass diese Erfolgsgeschichte<br />

weitergeht.<br />

Ein saniertes Haus verringert die<br />

Heizkosten und erhöht den Wert der Liegenschaft.<br />

Angesprochen sind nicht nur<br />

Einfamilienhausbesitzer, sondern auch<br />

Stockwerkeigentümer, Wohnbaugenossenschaften<br />

sowie Besitzer von Gewerbegebäuden.


4 Sommer <strong>2012</strong><br />

Die Erfolgsgeschichte geht weiter<br />

Für die Gesuchsteller ändert sich<br />

nichts, auch wenn der Bund die Fördergelder<br />

des Gebäudeprogramms<br />

kürzt: Der Kanton Basel-Landschaft<br />

springt in die Lücke und sorgt damit<br />

für die nötige Kontinuität.<br />

Sind die in den beiden letzten Jahren<br />

vom Kanton bewilligten Projekte einmal<br />

realisiert, können damit künftig pro Jahr<br />

94 500 MWh Energie eingespart werden.<br />

Dies entspricht dem Heizen ergieverbrauch<br />

von 3300 Einfamilienhäusern<br />

mit Baujahr 1970. Das Programm leistet<br />

damit einen unverzichtbaren Beitrag an<br />

die Ausgestaltung der zukünftigen Energieversorgung<br />

des Baselbiets.<br />

Kanton springt in die Lücke<br />

Der Kanton Basel-Landschaft setzt<br />

sich deshalb mit seinen <strong>Energiepaket</strong>-<br />

Partnern – dem Hauseigentümerverband<br />

Baselland, der Wirtschaftskammer Baselland<br />

und der Basellandschaftlichen<br />

Kantonalbank – dafür ein, dass diese Erfolgsgeschichte<br />

weitergeht. Daran wird<br />

auch die Tatsache nichts ändern, dass<br />

künftig weniger Gelder aus dem nationalen<br />

Gebäudeprogramm zur Verfügung<br />

stehen werden.<br />

Opfer des eigenen Erfolgs<br />

Das nationale Gebäudeprogramm ist<br />

ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden.<br />

Der hohe Gesuchseingang hatte zur<br />

Folge, dass deutlich mehr Fördermittel<br />

zugesagt wurden, als zur Verfügung stehen.<br />

Bereits im April letzten Jahres hatte<br />

das nationale Gebäudeprogramm die Bedingungen<br />

ein erstes Mal angepasst und<br />

die Förderbeiträge reduziert. Die vom<br />

Bund nicht mehr bezahlten Gelder zahlt<br />

seither der Kanton Basel-Landschaft. Dies<br />

gilt auch für die dieses Jahr in Kraft getretenen<br />

zusätzlichen Anpassungen des<br />

nationalen Gebäudeprogramms.<br />

So wird unter anderem der Bundesbeitrag<br />

für Fenster, Dach und Fassaden<br />

von 40 auf 30 Franken pro Quadratmeter<br />

reduziert. Ausserdem sind Fenster beim<br />

Bund nur noch förderberechtigt, wenn<br />

gleichzeitig die Fassaden- oder Dachfläche<br />

saniert wird. Der Kanton Basel-<br />

Landschaft füllt auch diese Lücken.<br />

Langfristiger Planungshorizont<br />

Für die Gesuchssteller aus dem Baselbiet<br />

ändert sich damit nichts. Diese Kontinuität<br />

ist wichtig für Hauseigentümer<br />

und Hauseigentümerinnen, die bei der<br />

Planung energetischer Sanierungsmassnahmen<br />

auf längere Zeiträume angewiesen<br />

sind. Mit der voraussichtlichen Laufzeit<br />

von zehn Jahren bietet das Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> diesen für Wohneigentümer<br />

nötigen Zeithorizont.<br />

Zahlen und Fakten zum Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

Anzahl<br />

Projekte<br />

Zugesicherte<br />

Förderbeiträge (Mio. Fr.)<br />

Ausgelöste<br />

Investitionen (Mio. Fr.)<br />

Eingesparte<br />

Energie (MWh/Jahr)<br />

Eingespartes<br />

CO (Tonnen/Jahr)<br />

²<br />

2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011<br />

Gebäude -<br />

sanierungen<br />

Kantonale<br />

Gesuche<br />

1328 1389 9,4 10,2 69 73 14 100 15 200 3096 3329<br />

1500 1255 6,7 6,7 38 38 32 700 32 700 6234 6234<br />

Total 2828 2644 16,1 16,9 107 111 46 800 47 700 9330 9563<br />

Die in den Jahren 2010 und 2011 dank dem <strong>Energiepaket</strong> eingesparte Energie entspricht:<br />

■ einem 3,5 Kilometer langen Zug mit 157 Heizöl-Tankwagen.<br />

■ dem Heizenergieverbrauch von 3300 Einfamilienhäusern mit Baujahr 1970.<br />

Die in den Jahren 2010 und 2011 mit Geldern des <strong>Energiepaket</strong>s total sanierte Gebäudehüllfläche entspricht:<br />

■ der Fläche von zirka 69 Fussballfeldern.


Sommer <strong>2012</strong> 5<br />

REGIERUNGSRÄTIN SABINE PEGORARO IM GESPRÄCH<br />

Wir nehmen<br />

Verantwortung<br />

gerne wahr<br />

«Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> wird<br />

sicher weitergeführt», sagt Sabine<br />

Pegoraro, Vorsteherin der Baselbieter<br />

Bau- und Umweltschutzdirektion. Es<br />

spiele in der neuen Energiestrategie<br />

des Kantons eine wesentliche Rolle.<br />

■ Redaktion: Frau Pegoraro, das Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> steht bereits im<br />

dritten Jahr. 2010 und 2011 wurden insgesamt<br />

5472 Gesuche bewilligt. Sind<br />

Sie mit diesem Erfolg zufrieden?<br />

Sabine Pegoraro: Ich bin mit dem Verlauf<br />

des Programms der vergangenen<br />

zwei Jahre sehr zufrieden. Die grosse<br />

Nachfrage ist auch ein Erfolg für das<br />

<strong>Energiepaket</strong> als Ganzes und basiert auf<br />

der sehr guten Zusammenarbeit mit den<br />

Partnern Wirtschaftskammer Basel land,<br />

Hauseigentümerverband Baselland und<br />

Basellandschaftliche Kantonalbank.<br />

■ Sie haben den Runden Tisch zur Überarbeitung<br />

der Energiestrategie ins Leben<br />

gerufen. Welche Rolle spielt das Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> in der zukünftigen Energie<br />

strategie des Kantons?<br />

Der von mir ins Leben gerufene Runde<br />

Tisch Energie hat im November 2011<br />

zum ersten Mal getagt. Ende Juni wird<br />

die dritte Sitzung stattfinden, in der bereits<br />

der Entwurf der neuen kantonalen<br />

Energie strategie besprochen wird. In<br />

dieser Strategie wird das bisherige «Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong>» eine wesentliche<br />

Rolle einnehmen. Das Erfolgsmodell<br />

wird sicher weiter geführt und deutlich<br />

auch mit Finanz mitteln erweitert wer-<br />

den. Für die Massnahmen bei Gebäuden<br />

sind die Kantone zuständig, und diese<br />

Verantwortung nehmen wir gerne wahr.<br />

■ Viele Gesuche um Förderbeiträge<br />

betreffen den Ersatz von Fenstern. Gibt<br />

es auch Bereiche, aus denen Sie sich<br />

noch mehr Gesuche wünschten?<br />

Dass Fenster einen grossen Anteil ausmachen,<br />

ist eine viel gehörte Meinung,<br />

aber sie ist so nicht richtig. Von den insgesamt<br />

sanierten Bauteilflächen betragen<br />

die Fenster gerade mal 15 Prozent,<br />

die Dachflächen 41, die Fassaden 30 und<br />

die Kellerdecken 14 Prozent. Diese Verteilung<br />

auf die verschiedenen Bauteile<br />

ist aus meiner Sicht durchaus vernünftig<br />

und im Sinne des Programms, da die<br />

grössten Verlustflächen an einem Gebäude<br />

– nämlich Dach und Fassade – den<br />

grössten Sanierungsanteil ausmachen.<br />

■ Der Bund hat seine Beiträge aus dem<br />

Gebäudeprogramm gegenüber 2011<br />

nochmals gekürzt. Für Gesuchssteller<br />

aus dem Baselbiet hat dies keine Folgen,<br />

weil der Kanton Baselland die Beträge<br />

wieder ausgleicht. Was hat Ihre Direk -<br />

tion zu diesem Entscheid bewogen?<br />

Wir haben uns schon immer auf den<br />

Standpunkt gestellt, dass ein Anreiz programm<br />

nur dann erfolgreich sein kann,<br />

wenn die Partner verlässlich sind. Dies<br />

bedeutet, dass über einen gewissen Zeitraum<br />

in einem Förderprogramm Kons -<br />

tanz gewahrt werden muss. Ohne diese<br />

Verlässlichkeit würde sich die Bevölkerung<br />

verschaukelt vorkommen und der<br />

Sanierungswille würde stark abnehmen.<br />

Zudem haben wir im kantonalen Energie -<br />

gesetz ein von der Bevölkerung deutlich<br />

angenommenes Energie verbrauchsziel<br />

für 2050 für die bestehenden Bauten<br />

festgeschrieben. Dieses können wir nur<br />

dann erreichen, wenn die Sanierungsraten<br />

noch erhöht werden. Eine Politik<br />

der dauernden Programm änderung ist<br />

dafür nicht dienlich. Zudem hat der<br />

Landrat den Verpflichtungskredit von<br />

50 Mio. Franken mit einem Hauptziel<br />

der Gebäude sanierung verbunden.<br />

■ Was bedeuten die Beitragskürzungen<br />

des Bundes für das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>?<br />

Wird allenfalls die Laufzeit des<br />

Förderprogramms gekürzt?<br />

Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass<br />

der Wille des Bundesrates, das Gebäudeprogramm<br />

in naher Zukunft mit mehr<br />

finanziellen Mitteln auszustatten, ernst<br />

gemeint ist und auch erfolgen wird. Dass<br />

die Programmleitung jetzt Kürzungen beschlossen<br />

hat, ist nur damit zu begründen,<br />

weil eben diese Mittelbereitstellung noch<br />

etwas Zeit braucht. Diesen Zeitraum wollen<br />

wir mit kantonalen Mitteln überbrücken, da<br />

ein heruntergefahrenes Programm nur mit<br />

viel Kraft neu gestartet werden kann. Voraussichtlich<br />

wird die Schliessung dieser<br />

Lücke pro Jahr 4,5 Mio. Franken kos ten,<br />

bei gleichbleibender Anzahl Projekte wie<br />

in den vergangenen beiden Jahren. Zurzeit<br />

haben wir noch genügend Mittel aus dem<br />

bewilligten Verpflichtungskredit zur Verfügung.<br />

Von einer Laufzeitkürzung zu sprechen,<br />

ist darum nicht richtig.


6 Sommer <strong>2012</strong><br />

GILBERT HAMMEL, LIGA DER BASELBIETER STEUERZAHLER<br />

Wer energetisch<br />

saniert,<br />

spart Steuern<br />

In den meisten Kantonen – insbesondere<br />

im Kanton Basel-Landschaft –<br />

sowie beim Bund können Kosten für<br />

Liegenschaftssanierungen zur Förderung<br />

des Energiesparens und des Umweltschutzes<br />

vom steuerbaren Einkommen<br />

abgezogen werden.<br />

Gemäss Definition sind dies Massnahmen,<br />

welche zur rationellen Energieverwendung<br />

oder zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien beitragen. Hauseigentümer<br />

sind berechtigt, Unterhaltskosten für<br />

ihre Liegenschaft entweder in Prozent<br />

vom Eigenmietwert pauschal oder mit<br />

Beibringung der entsprechenden Belege<br />

effektiv vom steuerbaren Einkommen in<br />

Abzug zu bringen.<br />

Dabei muss bei Abzug der tatsächlichen<br />

Unterhaltskosten eine Unterscheidung<br />

in werterhaltende und wertvermehrende<br />

Kosten erfolgen, wobei die wertvermehrenden<br />

Kosten grundsätzlich nicht zum<br />

Abzug berechtigen. Als wertvermehrend<br />

gilt beispielsweise der Neubau eines<br />

Wintergartens oder der Einbau zusätzlicher<br />

Küchengeräte.<br />

Von den Steuern abziehen<br />

Investitionen für Massnahmen zur Förderung<br />

des Energiesparens und des<br />

Umweltschutzes haben definitionsgemäss<br />

wertvermehrenden Charakter.<br />

Trotzdem können in diesem Zusammenhang<br />

Kosten für den Ersatz von<br />

veralteten und die erstmalige Anbringung<br />

von neuen Bauteilen oder Installationen<br />

vom steuerbaren Einkommen in<br />

der Regel voll abgezogen werden; die<br />

Besitzdauer der Liegenschaft ist nicht<br />

von Relevanz.<br />

Einzige Voraussetzungen sind, dass die<br />

Investition für ein bereits bestehendes<br />

Gebäude getätigt wird und dass die Liegenschaft<br />

zum Privatvermögen gehört.<br />

Zudem ist zu beachten, dass gleichzeitig<br />

kein weiterer Pauschalabzug für den Liegenschaftsunterhalt<br />

gemacht werden<br />

kann.<br />

Abzugsberechtigte Kategorien<br />

Das Eidgenössische Finanzdepartement<br />

unterteilt gemäss «Verordnung über die<br />

Massnahmen zur rationellen Energieverwendung<br />

und zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien» zum Steuerabzug berechtigte<br />

Massnahmen in folgende Kategorien:<br />

■ Massnahmen zur Verminderung der<br />

Energieverluste der Gebäudehülle<br />

■ Massnahmen zur rationellen Energienutzung<br />

bei haustechnischen Anlagen<br />

■ Kosten für energietechnische Analysen<br />

und Energiekonzepte<br />

■ Kosten für den Ersatz von Haushaltgeräten<br />

mit grossem Stromverbrauch<br />

Die kantonalen Steuerverwaltungen präzisieren<br />

sämtliche Liegenschaftsunterhaltskosten<br />

mit jeweiligen Beispielen in<br />

einem entsprechenden Katalog; Investitionen<br />

in Energiesparmassnahmen werden<br />

dabei speziell gekennzeichnet und<br />

mit einer Abzugsquote versehen. Bei einem<br />

Neubau kann von den obengenannten<br />

Steuervorteilen nicht profitiert<br />

werden, denn in diesem Fall müssen<br />

energiesparende und dem Umweltschutz<br />

dienende Massnahmen stets den<br />

Anlagekosten zugerechnet werden.<br />

Subventionen und andere Beiträge an<br />

Energiespar- und Umweltschutzmassnahmen<br />

sind von den jeweiligen Kosten<br />

vorweg abzuziehen; der Abzug vom<br />

steuerbaren Einkommen kann nur auf<br />

dem Teil geltend gemacht werden, der<br />

vom Gebäudeeigentümer selbst getragen<br />

wird. Die Steuerverwaltungen verlangen<br />

dazu eine transparente Aufstellung der<br />

geltend gemachten Kosten bzw. abgezogenen<br />

Unterstützungsgeldern.<br />

Subventionen gelten als Einkommen<br />

Im Merkblatt «Liegenschaftsunterhalt –<br />

Energiesparmassnahmen – Umwelt- und<br />

Lärmschutzmassnahmen – Denkmalpflege»<br />

des Kantons Basel-Landschaft<br />

wird darauf hingewiesen, dass Subventionen,<br />

die im Zusammenhang mit neu<br />

erstellten Anlagen zugesprochen werden,<br />

steuerbares Einkommen darstellen.<br />

Ein Steuerpflichtiger hat somit auch<br />

dann die genannten Unterstützungsgelder<br />

als steuerbares Einkommen zu deklarieren,<br />

wenn diese für bestehende<br />

Gebäude erst im Folgejahr dem Eigentümer<br />

zufliessen oder wenn es sich um einen<br />

Neubau handelt.<br />

Der Autor ist Präsident<br />

der Liga der Baselbieter Steuerzahler


Sommer <strong>2012</strong> 7<br />

Lohnt<br />

sich<br />

sanieren?<br />

Die energetische Sanierung einer Liegenschaft<br />

wirkt sich positiv aus auf<br />

den Energieverbrauch, den Wohnkomfort<br />

und langfristig auch aufs<br />

Portemonnaie. Dies gilt umso mehr,<br />

seit das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

seine Förderbeiträge entrichtet.<br />

Ein Wärmebild bringt es an den Tag. Viele<br />

ältere Gebäude im Baselbiet verlieren<br />

viel zu viel Wärme. Eine energetische<br />

Gebäudesanierung schafft hier Abhilfe<br />

und spart sehr viel Heizenergie ein. Bei<br />

einigen Gebäuden verringert sich der<br />

Heizenergieverbrauch gar um bis zu<br />

90 Prozent.<br />

Wenn gleichzeitig die Elektro-, Öloder<br />

Gasheizung durch eine solche mit<br />

erneuerbaren Energien ersetzt wird, profitiert<br />

das Klima gleich doppelt. Ein<br />

umfassend saniertes Einfamilienhaus<br />

produziert jährlich bis zu zwei Tonnen<br />

weniger des für das Klima schädlichen<br />

Treibhausgases CO ² .<br />

Angenehmes Klima das ganze Jahr<br />

Eine energetische Sanierung steigert<br />

nicht zuletzt auch den Komfort der<br />

Hausbewohnerinnen und -bewohner<br />

spürbar. In einem sanierten Gebäude<br />

herrscht sommers wie winters eine behagliche<br />

Innentemperatur. Unangenehme<br />

Durchzugsluft in der guten Stube gehört<br />

der Vergangenheit an. Ein fachmännisch<br />

saniertes Gebäude beugt zudem<br />

auch schädlichem Schimmelbefall vor.<br />

Eine energetische Sanierung lohnt<br />

sich auch im Portemonnaie. Besitzer von<br />

sanierten Häusern sparen deutlich Geld<br />

bei den Nebenkosten und sind unabhängiger<br />

von der künftigen Entwicklung der<br />

Energiepreise. Weil Erdöl eine endliche<br />

Ressource ist, lohnt sich ein frühzeitiges<br />

Umdenken und damit der Umstieg auf<br />

erneuerbare Energien.<br />

Mit anderen Arbeiten kombinieren<br />

Dass sich Investitionen ins Energiesparen<br />

rechnen, zeigen Untersuchungen<br />

von TEP Energy, einem Spin-off der ETH<br />

Zürich und dem Architekturbüro Meier<br />

und Steinauer Partner. Muss die Fassade<br />

eines Hauses renoviert werden, fallen<br />

die Kosten für Maler, Farbe und Gerüst<br />

sowieso an. Wird gleich noch eine Isolationsschicht<br />

angebracht, sind nur diese<br />

zusätzlichen Kosten für die Rentabilitätsrechnung<br />

relevant. Mit den Fördergeldern<br />

des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

wird das Sanieren finanziell noch interessanter.<br />

Kommt hinzu, dass Hauseigentümerinnen<br />

und -eigentümer mit Renovationen<br />

und Sanierungen ihre Liegenschaft<br />

«à jour» halten und damit deren<br />

Marktwert steigern.<br />

Sanierungspotenzial abschätzen<br />

Das Sanierungspotenzial lässt sich am<br />

einfachsten über den Heizenergieverbrauch<br />

abschätzen. Wenn pro Quadratmeter<br />

beheizter Fläche (inklusive Mauergrundflächen)<br />

mehr als 100 kWh Energie<br />

(8 Liter Heizöl oder 8 m³ Erdgas) im<br />

Jahr verbraucht werden, kann eine energetische<br />

Sanierung während der Lebensdauer<br />

der Massnahmen rentabel sein.<br />

Die grössten Energieeinsparungen sind<br />

möglich bei einer guten Dämmung von<br />

Aussenwänden und Dach sowie beim<br />

Ersatz der Fenster. Da bei den meisten<br />

Sanierungsmassnahmen die Kosten für<br />

die Arbeit dominieren, sollte nicht am<br />

Material gespart werden. <strong>Energiepaket</strong>kompatibel<br />

sind eine Dämmung von<br />

rund zwanzig Zentimetern im Dach oder<br />

auf der Fassade und Fenster mit einem<br />

Glas-U-Wert von mindestens 0,7 W/m².


8 Sommer <strong>2012</strong><br />

GUT FÜR UMWELT UND WIRTSCHAFT<br />

Wirtschaftskammer<br />

setzt sich ein<br />

für das <strong>Energiepaket</strong><br />

Seit der Lancierung des Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong>s zu Beginn des Jahres<br />

2010 ist die Wirtschaftskammer Baselland<br />

eine strategische Partnerin<br />

des kantonalen Förderprogramms<br />

für Gebäudesanierungen und haustechnische<br />

Optimierungen.<br />

Gemeinsam mit dem Hauseigentümerverband<br />

Baselland und der Basellandschaftlichen<br />

Kantonalbank unterstützt<br />

die Wirtschaftkammer Baselland das Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> tatkräftig. Die Ergebnisse<br />

sprechen für sich: Die Aufträge,<br />

die das <strong>Energiepaket</strong> auslöst, werden zu<br />

drei Vierteln von KMU aus dem Kanton<br />

Basel-Landschaft ausgeführt.<br />

Das heimische Gewerbe führt die Installationen<br />

und Sanierungen zur Optimierung<br />

des Energieverbrauchs im Haus aus<br />

und unterstützt die Eigentümerinnen<br />

und Eigentümer darin, ihre Liegenschaft<br />

energietechnisch auf den neusten Stand<br />

zu bringen.<br />

Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> ist deshalb<br />

wirtschafts- und umweltfreundlich zugleich.<br />

Diese Erfolgsgeschichte gilt es<br />

weiterzuschreiben.<br />

Voller Energie für weniger Energie.<br />

Zusammen mit unseren Mitgliedverbänden<br />

setzen wir uns für das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> ein.<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für KMU<br />

aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

Altmarktstrasse 96<br />

4410 Liestal<br />

Tel. 061 927 64 64<br />

Fax 061 927 65 50<br />

info@kmu.org<br />

www.kmu.org


Sommer <strong>2012</strong> 9<br />

Urs Kiebele lässt sein neu<br />

erworbenes Mehrfamilienhaus<br />

energetisch sanieren.<br />

Das Dach wird neu isoliert.<br />

Mit Isolation Wert und Wohnraum erhalten<br />

Der Physiker Urs Kiebele befasst sich<br />

heute vor allem mit Immobilien. Zuerst<br />

liess er seine Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen<br />

an der Aescher<br />

Hauptstrasse bauen. Er wohnt selbst in<br />

einer der Wohnungen und blickt vom<br />

Balkon auf sein neu dazuerworbenes,<br />

sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus.<br />

Anfang Jahr hatte er es einer Erbengemeinschaft<br />

abgekauft, der er selbst<br />

angehörte. «Das sind Mietwohnungen an<br />

interessanter Lage, die im Vergleich zu<br />

Wohnungen in einem Neubau günstig<br />

sind», sagt Kiebele. «Ich lasse sanieren,<br />

um den Wert der Liegenschaft zu erhalten.»<br />

Sicher noch dreissig Jahre soll die<br />

Liegenschaft ihren Zweck erfüllen.<br />

Es entweicht zu viel Energie<br />

Schnell war klar, dass die Fenster aus<br />

dem Jahr 1973 ersetzt werden müssen.<br />

Obwohl damals bereits Isolierglas eingesetzt<br />

wurde, entsprechen sie bei Weitem<br />

nicht der heute geforderten Wärmedämmung.<br />

Sie sind auch nicht mehr wirklich<br />

dicht. Die verlorene Energie spürt der<br />

Mieter, wenn es gilt, die Nebenkosten zu<br />

begleichen.<br />

Hilfe von Architekt und Energiecoach<br />

Unter Mithilfe eines Architekten und<br />

eines Energiecoaches eruierte Urs Kiebele<br />

die nötigen Massnahmen. Neue Fenster<br />

werden eingesetzt. Das Dach wird<br />

von der Innenseite her, das Gemäuer<br />

von aussen isoliert. Schliesslich erhält<br />

die Kellerdecke eine Isolationsschicht,<br />

so dass die Wohnungen rundum vor unnötigem<br />

Wärmeverlust geschützt sind.<br />

Die Mieter dürfen mit einer wesentlichen<br />

Senkung der Nebenkosten rechnen,<br />

da sich die Heizkosten etwa halbieren<br />

sollten.<br />

Dass Gelder aus dem Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> fliessen, sei auch für die<br />

Mieter besser, sagt Urs Kiebele: «Dieses<br />

Geld muss ich nicht über den Mietpreis<br />

wieder hereinbekommen.» Seine Mieter<br />

würden keinen Luxus erwarten, führt<br />

Kiebele aus, «aber sie sind daran interessiert,<br />

weiterhin zu einem tragbaren<br />

Mietpreis in einer den heutigen Vorstellungen<br />

entsprechenden Wohnung leben<br />

zu können».<br />

40 Prozent sparen<br />

Das Mehrfamilienhaus am Steinackerring in<br />

Aesch wurde 1973 gebaut und ein Jahr später<br />

bezogen. Es umfasst vier 4,5-Zimmerwohnungen<br />

sowie zwei Dachwohnungen mit<br />

2,5 Zimmern. Eigentümer Urs Kiebele wird<br />

etwa 300 000 Franken in die energetische<br />

Sanierung investieren. Rund 30000 Franken<br />

erhält er aus dem Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

zurückerstattet. Es handelt sich um eine energetische<br />

Sanierung, die auf eine deutlich verbesserte<br />

Isolation abzielt. Erste Arbeiten werden<br />

schon jetzt im Juni ausgeführt. Bis Mitte<br />

September sollte die Sanierung abgeschlossen<br />

sein. Kiebele hofft, die Nebenkosten um<br />

40 Prozent senken zu können.


10 Sommer <strong>2012</strong><br />

INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN<br />

Lust<br />

zum Isolieren<br />

wecken<br />

Der Hauseigentümerverband Baselland<br />

organisiert regelmässig Informationsveranstaltungen<br />

zum Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong>.<br />

Die Informationsabende zum Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> in Sissach, Pratteln, Aesch,<br />

Münchenstein und Bottmingen sind letztes<br />

Jahr auf grosses Interesse gestossen.<br />

Dies belegen auch die untenstehenden<br />

Aussagen von HEV-Sektionspräsidentinnen<br />

und -präsidenten. Wie in den Jahren<br />

2010 und 2011 laden auch dieses Jahr<br />

fünf Sektionen des Hauseigentümerverbands<br />

Baselland zu einer Veranstaltung<br />

in ihrer Gemeinde ein. Informiert wird<br />

über Sanierungsmassnahmen, den Einsatz<br />

erneuer barer Energien und das Vor-<br />

Sissach<br />

Münchenstein<br />

Bottmingen<br />

Daniela Schneeberger,<br />

Nationalrätin<br />

FDP, Vorstand<br />

HEV Sissach/Läufelfingen<br />

Christa Scherrer,<br />

Präsidentin HEV<br />

Münchenstein<br />

Sven Oppliger,<br />

Präsident HEV Binningen/Bottmingen<br />

«Der Saal in Sissach war voll bei der Informationsveranstaltung<br />

zum <strong>Energiepaket</strong>.<br />

Das ist auch ein Beweis für das<br />

grosse Interesse der Hauseigentümerinnen<br />

und Hauseigentümer an einer energetischen<br />

Sanierung ihrer Liegenschaften.<br />

Beim Apéro wurde angeregt weiter<br />

diskutiert; die Fachleute standen für<br />

Fragen zur Verfügung. Die Besucher<br />

waren sehr zufrieden und sie fanden es<br />

spannend. Mir machte die Veranstaltung<br />

ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Sie<br />

war interessant und aufschlussreich.»<br />

«Der Anlass war rundum gelungen,<br />

zumal die Besucher auch beim Apéro<br />

nach den Vorträgen noch Gelegenheit<br />

hatten, gezielte Fragen an die Fachreferenten<br />

zu richten. Mit 200 Personen war<br />

der Anlass gut besucht. Eigenheimbesitzern,<br />

welche mit der Informationssuche<br />

im Internet nicht so versiert sind und<br />

sich noch nicht vertieft mit einer Gebäudehüllen-Sanierung<br />

auseinandergesetzt<br />

haben, kann ich den Besuch einer solchen<br />

Informationsveranstaltung des HEV<br />

Baselland nur empfehlen.»<br />

«Mit 210 Personen war die Aula des<br />

Burggartenschulhauses sehr gut besetzt;<br />

besser als an einer Gemeinde versammlung.<br />

Es sind auch Leute aus Oberwil,<br />

Therwil oder Allschwil nach Bottmingen<br />

gekommen. Den Referenten ist<br />

es gelungen, die Besucherinnen und Besucher<br />

für das Thema Sanieren und<br />

Energie sparen zu sensibilisieren. Das<br />

hat die Leute motiviert, sich noch intensiver<br />

mit den Möglichkeiten des Energie<br />

pakets zu befassen. Der Anlass war<br />

auch eine wertvolle Plattform für den<br />

HEV. Wir konnten nach der Veranstaltung<br />

Neueintritte verzeichnen.»


Sommer <strong>2012</strong> 11<br />

gehen beim Einreichen des Fördergesuchs.<br />

Die Veranstaltungen finden im Oktober<br />

und November statt (siehe unten<br />

rechts). Die Referate halten Experten für<br />

Gebäudesanierungen und Vertreter des<br />

Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s.<br />

Beim Apéro riche am Schluss der Veranstaltung<br />

stehen die Experten für Fragen<br />

zur Verfügung. Die Veranstaltungen sind<br />

öffentlich und der Eintritt ist kostenlos.<br />

Aus organisatorischen Gründen ist eine<br />

Anmeldung nötig. Diese ist nach den<br />

Sommerferien über die Internetseite des<br />

<strong>Energiepaket</strong> möglich (www.energiepaket-bl.ch/events).<br />

Mitglieder des HEV<br />

Baselland erhalten nach den Sommer -<br />

ferien eine Einladung.<br />

Der Hauseigentümerverein (HEV) Baselland hat letztes Jahr in Sissach (Bild), Pratteln, Aesch, Münchenstein und<br />

Bottmingen über das <strong>Energiepaket</strong> informiert. Dieses Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant.<br />

Fünfmal Informationen aus erster Hand<br />

Aus organisatorischen Gründen wird um<br />

eine Anmeldung gebeten: Tel. 061 552 55 55<br />

oder www.energiepaket-bl.ch/events.<br />

Mittwoch, 17. Oktober, in Reinach<br />

n Ort: Gemeindesaal.<br />

n Zeit: Türöffnung 18.45 Uhr. Beginn 19 Uhr.<br />

n Programm: Begrüssung; Fachreferate, Fragen,<br />

Apéro und Infodesks der Energieberater.<br />

n Veranstalter: HEV Reinach mit Unterstützung<br />

der HEV Arlesheim, HEV Münchenstein, HEV Muttenz.<br />

Dienstag, 30. Oktober, in Birsfelden<br />

n Ort: Aula Rhypark.<br />

n Zeit: Türöffnung 18.45 Uhr, Beginn 19 Uhr.<br />

n Programm: Begrüssung; Fachreferate, Fragen,<br />

Apéro und Infodesks der Energieberater.<br />

n Veranstalter: HEV Birsfelden mit Unterstützung<br />

der HEV Liestal und Umgebung, HEV Pratteln und<br />

Umgebung.<br />

Dienstag, 6. November, in Schönenbuch<br />

n Ort: Mehrzweckhalle<br />

n Zeit: Türöffnung 18.45 Uhr, Beginn 19 Uhr.<br />

n Programm: Begrüssung; Fachreferate, Fragen,<br />

Apéro und Infodesks der Energieberater.<br />

n Veranstalter: HEV Allschwil-Schönenbuch mit<br />

Unterstützung der HEV Binningen-Bottmingen,<br />

HEV Oberwil.<br />

Donnerstag, 8. November, in Therwil<br />

n Ort: Mehrzweckhalle.<br />

n Zeit: Türöffnung 18.45 Uhr, Beginn 19 Uhr.<br />

n Programm: Begrüssung; Fachreferate, Fragen,<br />

Apéro und Infodesks der Energieberater.<br />

n Veranstalter: HEV Therwil-Ettingen-Biel-Benken<br />

mit Unterstützung der HEV Aesch-Pfeffingen, HEV<br />

Laufen und Umgebung.<br />

Dienstag, 20. November, in Gelterkinden<br />

n Ort: Gemeindesaal.<br />

n Zeit: Türöffnung 18.45 Uhr, Beginn 19 Uhr.<br />

n Programm: Begrüssung; Fachreferate, Fragen,<br />

Apéro und Infodesks der Energieberater.<br />

n Veranstalter: HEV Gelterkinden und Umgebung,<br />

HEV Waldenburg, HEV Sissach/Läufelfingen.


12 Sommer <strong>2012</strong><br />

So fördert das Baselbieter Die Förderbereiche <strong>Energiepaket</strong> energ<br />

Förderbereich<br />

Energieanalyse<br />

Sanierung<br />

Einzelbauteil<br />

Bonus Gesamtsanierung<br />

Energiecoach<br />

Thermische<br />

Solaranlage<br />

Grundlage<br />

Eine vom Kanton Baselland<br />

geförderte Energieanalyse<br />

untersucht die thermische<br />

Gebäudehülle (Fenster, Fassade,<br />

Dach, Kellerdecke) und<br />

die Haustechnik<br />

(Heizung, Warmwasser). Sie<br />

zeigt, wie hier am besten<br />

Energie gespart und mehr<br />

erneuerbare Energie eingesetzt<br />

werden kann. Sie<br />

enthält einen Gebäudeenergieausweis,<br />

GEAK.<br />

Für die energetische Sanierung<br />

eines oder mehrerer<br />

Bauteile der Gebäudehülle<br />

wie z. B. Dach, Fenster,<br />

Fassade oder Kellerdecke<br />

können Förderbeiträge aus<br />

dem Gebäudeprogramm von<br />

Bund und Kantonen beantragt<br />

werden. Das Gebäudeprogramm<br />

finanziert sich<br />

aus den Mitteln der nationalen<br />

CO 2 -Abgabe auf Heizöl<br />

und Erdgas.<br />

Einen kantonalen Bonus Gesamtsanierung<br />

erhält, wer<br />

bei einer Liegenschaft mindestens<br />

90% der thermischen<br />

Gebäudehülle energetisch<br />

saniert oder eine MI-<br />

NERGIE- oder MINERGIE-P-<br />

Sanierung mit Zertifikat<br />

realisiert. Der Bonus wird<br />

zusätzlich zum Einzelbauteilbeitrag<br />

ausgerichtet. Bereits<br />

früher sehr gut sanierte<br />

Flächen können angerechnet<br />

werden.<br />

Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

fördert thermische Solaranlagen<br />

zur Erzeugung<br />

von Brauchwarmwasser und<br />

von Brauchwarmwasser mit<br />

Heizungsunterstützung, um<br />

den Anteil erneuerbarer<br />

Energie am Gesamtenergieverbrauch<br />

zu erhöhen.<br />

Bekannte Kollektortypen<br />

sind verglaste Flachkollektoren<br />

und Röhrenkollektoren.<br />

Bedingungen<br />

■ Gesuch vor Analyse einreichen<br />

■ Gebäude Baujahr vor<br />

2000<br />

■ Bei Bauten, wo ein GEAK<br />

möglich ist, muss die Analyse<br />

einen GEAK enthalten<br />

■ Liste der zugelassenen<br />

EnergieberaterInnen:<br />

www.bl-energiepaket.ch<br />

■ Gesuch vor Sanierungsbeginn<br />

einreichen<br />

■ Gebäude Baujahr<br />

vor 2000<br />

■ Einhalten der geforderten<br />

Energiekennzahlen<br />

(U-Werte)<br />

■ Mindestförderbeitrag<br />

CHF 1000<br />

■ Beitragsberechtigt sind<br />

nur bestehende Bauteile<br />

■ Von Anbeginn an einen<br />

Energiecoach beiziehen (er<br />

wird vom Kanton finanziert)<br />

■ Bonusgesuch zusammen<br />

mit Einzelbauteilgesuch<br />

einreichen<br />

■ Gesuch vor Installation<br />

einreichen<br />

■ Kollektoren müssen die<br />

Leistungsprüfung nach<br />

Norm EN 12 975-1 erfüllen<br />

■ Nicht förderberechtigt,<br />

wenn wegen gesetzlichen<br />

Anforderungen benötigt<br />

■ Leistungsgarantie für Sonnenkollektor-Anlagen<br />

von<br />

EnergieSchweiz<br />

Beiträge<br />

■ Ein-/Zweifamilienhaus:<br />

50% der Kosten; maximal<br />

CHF 800<br />

■ Mehrfamilienhaus: 50%<br />

der Kosten, max. CHF 1500<br />

■ Komplexe Projekte werden<br />

fallweise beurteilt<br />

■ Fenster: 70 CHF/m 2<br />

■ Dach/Wand/Boden gegen<br />

aussen, Wand und Boden im<br />

Erdreich (bis 2m): 40 CHF/m 2<br />

■ Wand/Decke/Boden, unbeheizt,<br />

gegen Wand/Boden im<br />

Erdreich (über 2 m): 15<br />

CHF/m 2<br />

■ Bonus ohne Minergie<br />

25% Einzelbauteilbeträge<br />

■ Bonus Minergie:<br />

50 CHF/m 2 EBF<br />

■ Bonus Minergie P:<br />

100 CHF/m 2 EBF<br />

■ Bestehende Gebäude:<br />

Pro Anlage CHF 1000<br />

+ pro m 2 Kollektorfläche für<br />

Brauchwarmwasser<br />

■ Flachk. CHF 200<br />

■ Röhrenk. CHF 250<br />

+ für Brauchwarmwasser<br />

mit Heizungsunterstützung<br />

■ Flachkoll.: CHF 150<br />

■ Röhrenkoll: CHF 200<br />

Förderberechtigte Neubauten:<br />

75%<br />

Vorgehen<br />

1. Entscheid für Analyse<br />

2. Energieberater aus der<br />

Liste auswählen<br />

3. Fördergesuch einreichen<br />

4. Analyse durch Berater<br />

ausführen lassen<br />

1. Entscheid fällen, welche<br />

Bauteile saniert werden sollen.<br />

Basis Analyse oder andere<br />

Gründe.<br />

2. Alle Beilagen organisieren<br />

(vgl. Gesuchsformular)<br />

3. Gesuch einreichen<br />

1. Energiecoach auswählen<br />

2. Zusammen mit Energiecoach<br />

Gesamtsanierungsprojekt<br />

entwickeln<br />

1. Entscheid für thermische<br />

Solaranlage<br />

2. Unternehmer oder Fachplaner<br />

auswählen<br />

3. Projekt planen und offerieren<br />

4. Fördergesuch einreichen


Sommer <strong>2012</strong> 13<br />

Ein Projekt der:<br />

Partner:<br />

etisches Sanieren und erneuerbare Energien<br />

Holzenergie<br />

Holz- oder<br />

Abwärmenetz<br />

Wärmepumpe<br />

Ersatz Elektroheizung<br />

MINERGIE-P-<br />

Neubauten<br />

Holzenergieanlagen für<br />

Raumwärme und Brauchwarmwasser<br />

werden<br />

gefördert, um den Anteil<br />

erneuerbarer Energie am<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

zu erhöhen. Gefördert<br />

werden grosse Schnitzelheizungen<br />

für Holzwärmenetze<br />

(Luftreinhaltegrenzwerte<br />

<strong>2012</strong>), Pelletfeuerungen für<br />

Wohnbauten etc.<br />

Für den Anschluss von Gebäuden<br />

an eine Wärmeversorgung<br />

mit Holzenergie<br />

oder Abwärmenutzung zur<br />

Erzeugung von Raumwärme<br />

und Brauchwarmwasser<br />

können Fördergesuche eingereicht<br />

werden. Einen Beitrag<br />

erhalten sowohl der<br />

Anschliesser als auch der<br />

Wärmelieferant.<br />

Sole/Wasser- und<br />

Wasser/Wasser-Wärmepumpen<br />

als Ersatz von Öl-, Gasoder<br />

Elektroheizungen oder<br />

bei Neubauten werden<br />

gefördert, um den Anteil<br />

erneuerbarer Energie am<br />

Gesamtenergieverbrauch zu<br />

erhöhen und um die Effizienz<br />

beim Stromeinsatz zu<br />

verbessern.<br />

Luft/Wasser-WP werden nur<br />

beim Ersatz von Elektroheizungen<br />

gefördert.<br />

Der Kanton Baselland fördert<br />

den Ersatz von Elektroheizungen<br />

durch Holzheizungen<br />

oder Wärmepumpen,<br />

um den Anteil<br />

erneuerbarer Energie am<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

zu erhöhen und um die<br />

Effizienz beim Einsatz von<br />

Elektrizität zu verbessern.<br />

MINERGIE-P-Neubauten,<br />

sind sehr energieeffiziente<br />

Bauten und entsprechen der<br />

2000-Watt-Gesellschaft. Sie<br />

sind sehr gut wärmegedämmt,<br />

haben eine Komfortlüftung<br />

und nutzen erneuerbare<br />

Energie. Auf die<br />

Behaglichkeit und ein gutes<br />

Raumklima wird grossen<br />

Wert gelegt. Wichtig ist detailgetreue<br />

Planung.<br />

■ Gesuch vor Installation<br />

einreichen<br />

■ Nur förderberechtigt,<br />

wenn als Holzzentralheizung<br />

oder Hauptwärmeerzeuger<br />

für Raumwärme vorgesehen<br />

■ Je nach Grösse vom Installateur<br />

Leistungsgarantie<br />

oder Qualitätsmanagement<br />

verlangen<br />

■ Anlagen > 70 kW müssen<br />

eidg. Feinstaub-Grenzwerte<br />

<strong>2012</strong> einhalten<br />

■ Gesuch vor Installation<br />

einreichen<br />

■ Die Nutzenergie des Wärmenetzes<br />

muss zu mindestens<br />

80% mit Holz erzeugt<br />

werden. Maximal 20% fossile<br />

Energie zur Spitzenabdeckung<br />

werden akzeptiert<br />

■ Es werden nur Anschlüsse<br />

an Abwärmenetze gefördert,<br />

wenn diese nicht gesetzlich<br />

gefordert sind<br />

■ Gesuch vor Installation<br />

einreichen<br />

■ Die Wärmepumpe muss<br />

das internationale Wärmepumpen-Gütesiegel<br />

tragen<br />

■ Bei allen Anlagen muss<br />

vom Installateur die «Leistungsgarantie<br />

für Wärmepumpen-Anlagen»<br />

von EnergieSchweiz<br />

verlangt und<br />

dem Fördergesuch beigelegt<br />

werden<br />

■ Gesuch vor Baubeginn<br />

einreichen<br />

■ Wärmepumpen müssen<br />

das internationale Wärmepumpen-Gütesiegel<br />

tragen.<br />

■ Bei allen Wärmepumpen<br />

und Holzheizungen muss<br />

vom Installateur die «Leistungsgarantie»<br />

von Energie-<br />

Schweiz verlangt und dem<br />

Fördergesuch beigelegt werden<br />

■ Gesuch vor Baubeginn<br />

einreichen<br />

■ Die technischen Rahmenbedingungen<br />

für die Erlangung<br />

des MINERGIE-P-Zertifikates<br />

werden durch den<br />

Verein MINERGIE bestimmt<br />

(vgl. Internet)<br />

■ Die kantonale Förderung<br />

erfolgt nur, wenn ein<br />

MINERGIE-P-Zertifikat<br />

vorliegt<br />

■ Stückholz/Pellet mit Tagesbehälter:<br />

CHF 3000<br />

■ Automatische Holzfeuerung<br />

bis 25 kW: CHF 5000<br />

■ 25–70 kW: CHF 1250<br />

+ CHF 150 pro kW<br />

■ Ersatz Holz- durch Holzheizung:<br />

40% Beiträge oben<br />

■ Grossanlagen vgl.<br />

www.energiepaket-bl.ch<br />

■ Beitrag an Wärmeverbundsbetreiber:<br />

CHF 50 pro<br />

MWh/a<br />

■ Beitrag an Anschliesser an<br />

Wärmeverbund: CHF 50 pro<br />

MWh/a<br />

■ bis 20 kWth: CHF 5000<br />

■ ab 20 kWth CHF 4000<br />

+ 50 CHF/kW<br />

+ Anbindung Brauchwarmwasser:<br />

weitere CHF 1000<br />

■ Grossanlagen ab 100<br />

kWth werden fallweise<br />

beurteilt<br />

Wohnbauten bis max.<br />

2 Wohneinheiten<br />

Ersatz Zentralspeicher durch<br />

■ WP Luft/W.: CHF 2000<br />

■ WP Sole/W.: CHF 5000<br />

■ Holzfeuerung: CHF 5000<br />

Ersatz Einzelspeicher durch<br />

■ WP Luft/W.: CHF 3000<br />

■ WP Sole/W.: CHF 7500<br />

■ Holzfeuerung: CHF 7500<br />

+ Anbindung Brauchwarmwasser:<br />

CHF 1000<br />

Übrige Bauten fallweise<br />

■ MINERGIE-P: 100 CHF/m 2<br />

1. Entscheid für Holzheizung<br />

2. Unternehmer oder Fachplaner<br />

auswählen<br />

3. Projekt planen und offerieren<br />

4. Fördergesuch einreichen<br />

1. Entscheid Anschluss an<br />

Wärmenetz<br />

2. Projekt planen und offerieren<br />

3. Fördergesuch einreichen<br />

1. Entscheid für Wärmepumpenheizung<br />

2. Bei Erdsonden: grob beurteilen<br />

lassen, ob aus geologischer<br />

Sicht möglich<br />

3. Offerte<br />

4. Bohrbewilligung<br />

5. Fördergesuch<br />

1. Entscheid für Ersatz Elektroheizung<br />

2. Unternehmer oder Fachplaner<br />

auswählen<br />

3. Projekt planen und offerieren<br />

4. Fördergesuch einreichen<br />

1. Entscheid für MINERGIE-<br />

P-Neubau<br />

2. Architekt auswählen.<br />

3. Projekt planen<br />

4. Zertifizierungsprozess<br />

starten<br />

5. Fördergesuch einreichen


Sommer <strong>2012</strong> 15<br />

BERATUNG DER BAUHERRSCHAFT IST WICHTIG<br />

Mehr Arbeit<br />

für Handwerker<br />

Vom Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> profitieren<br />

nicht nur die Hauseigentümer<br />

und die Umwelt, sondern auch die<br />

Handwerker, welche die Sanierungsarbeiten<br />

ausführen. Sie kennen sich<br />

aus mit den Bestimmungen und helfen<br />

beim Ausfüllen der Anträge.<br />

Die bewilligten Fördergesuche des Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong>s haben in den letzten<br />

zwei Jahren ein Investitions volumen von<br />

218 Mio. Franken ausgelöst. Ein Grossteil<br />

der Aufträge ist an Gewerbebetriebe in<br />

der Region gegangen.<br />

Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> ist damit<br />

nicht nur ein ökologisches, sondern<br />

auch ein ökonomisches Förderprogramm.<br />

Dies bestätigt Lucian Hell vom<br />

Malergeschäft Oscar Hell AG. «Das <strong>Energiepaket</strong><br />

ist ein sehr wichtiges Instrument<br />

zur Wirtschaftsförderung», sagt<br />

der Präsident des Maler- und Gipser -<br />

unternehmerverbandes Baselland.<br />

Leute wollen es gleich richtig machen<br />

Das <strong>Energiepaket</strong> motiviere, eine Renovation<br />

gezielt anzugehen. «Statt nur<br />

einer sanften Renovation wollen es die<br />

Leute gleich richtig machen», sagt Hell.<br />

Maler und Gipser seien die Fachleute für<br />

Renovationen. «Das beschränkt sich<br />

nicht nur auf die Maler- und Gipserarbeiten»,<br />

sagt Hell. «Wir schauen den Bau<br />

als Ganzes an.» Eine umfassende Beratung<br />

fange mit einer fachgerecht erstellten<br />

Offerte an. Das nötige Rüstzeug können<br />

sich Maler, Gipser und andere Branchen<br />

des Baunebengewerbes an den Informations<br />

veranstaltungen zum <strong>Energiepaket</strong><br />

holen, welche die Wirtschaftskammer<br />

Baselland regelmässig organisiert.<br />

Bei den Schreinermeistern ist das<br />

<strong>Energiepaket</strong> in jenen Betrieben ein Thema,<br />

die im Fensterbau aktiv sind. René<br />

Hochuli, Präsident des Schreinermeisterverbands<br />

Baselland, ist mit seiner<br />

Schreinerei nicht in diesem Bereich tätig.<br />

Aber jene Kollegen, die Fenster bauen<br />

oder installieren, hätten sich auf die Bedürfnisse<br />

der Kundschaft eingestellt und<br />

helfen beim Ausfüllen des Gesuchs für<br />

Fördergelder. «Sie übernehmen für ihre<br />

Kunden den ganzen Papierkrieg», sagt<br />

Hochuli.<br />

Die gleiche Dienstleistung bietet auch<br />

Peter Meier von Mevo-Fenster an. «Wenn<br />

man das schon x-mal gemacht hat, geht<br />

es routinierter von der Hand als beim<br />

Kunden, der ein solches Antragsformular<br />

zum ersten Mal ausfüllt», sagt der Präsident<br />

der Metall Union Baselland Nordwestschweiz.<br />

Matthias Ritter, Präsident<br />

des Verbands Dach und Wand Baselland,<br />

hat wegen des <strong>Energiepaket</strong>s zwar keine<br />

zusätzlichen Aufträge erhalten, aber das<br />

Auftragsvolumen habe sich erhöht. «Pro<br />

Auftrag fällt für uns mehr Arbeit an»,<br />

sagt Ritter. Wenn es um die Erstellung<br />

der <strong>Energiepaket</strong>-Anträge geht, arbeitet<br />

Ritter mit einem Ingenieurbüro zusam-<br />

men. Lukas Hasler von der Holzbau Hasler<br />

AG setzt dabei oft auf die Hilfe eines<br />

Energiecoaches. «Kunden, die sich mit<br />

dem <strong>Energiepaket</strong> befassen, kennen sich<br />

aus und erhalten von uns eine optimale<br />

Beratung», sagt der Präsident des Verbands<br />

Holzbau Schweiz Region Basel.<br />

Ersatz für Elektroheizungen<br />

Das Elektrikergewerbe profitiert ebenfalls<br />

vom <strong>Energiepaket</strong>. Meistens gehe es<br />

um Folgeaufträge, wie den Anschluss<br />

von Wärmepumpen oder Solaranlagen,<br />

sagt Guido Ermacora, Präsident des<br />

Verbands Basellandschaftlicher Elektro-<br />

Installationsfirmen. Er und seine Kollegen<br />

beraten auch Kunden, die noch eine<br />

Elektroheizung installiert haben.<br />

Marc Gut von der Gut + Madörin Heizung<br />

AG, hat festgestellt, dass das Interesse<br />

an energiesparenden Massnamen<br />

stark gestiegen ist. «Sicherlich profitiert<br />

unsere Branche von Aufträgen, die im<br />

Rahmen des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

ausgelöst werden», sagt das Vorstandsmitglied<br />

von Suissetec Nordwestschweiz.<br />

Bei Gebäudesanierungen würden<br />

oft auch thermische Solaranlagen<br />

und effizientere Anlagen zur Wärmeerzeugung<br />

installiert. «Viele Kunden haben<br />

realisiert, dass einige unserer Energiequellen<br />

nicht ewig zur Verfügung stehen»,<br />

sagt Gut. Es müsse ein Umdenken<br />

stattfinden, damit auch folgende Generationen<br />

mit Energie versorgt würden.


Für gesundes<br />

Wachstum.<br />

Die Basellandschaftliche Kantonalbank – Ihr persönlicher Sparring Partner für Geld, Anlage<br />

und Vorsorge.<br />

blkb.ch, 061 925 94 94


Sommer <strong>2012</strong> 17<br />

BLKB: DIE BANK FÜRS ENERGIEPAKET<br />

Mit Energie<br />

viel Energie<br />

sparen<br />

Die Basellandschaftliche Kantonalbank hat ihren Neubau Uno beim Bahnhof Liestal im<br />

Minergie-Standard bauen lassen.<br />

Das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> zeigt<br />

uns etwas: Wenn vier Partner mit<br />

Energie etwas Sinnvolles unternehmen,<br />

den geraden Weg suchen und<br />

gehen, dann kann viel Energie gespart<br />

werden. Die Zusammenarbeit<br />

der Partner des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

ist ein Beispiel dafür, wie man<br />

ein gemeinsames Ziel erfolgreich erreichen<br />

kann. Die BLKB wünscht sich,<br />

dass dieses Beispiel Schule macht.<br />

«Persönlich, engagiert, nachhaltig» – das<br />

sind die drei Grundwerte der Basellandschaftlichen<br />

Kantonalbank. Seit der<br />

Gründung sind wir Partner des Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong>s und leisten damit einen<br />

kleinen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Region.<br />

Wir haben unser eigenes BLKB-Energie<br />

paket geschnürt. Dieses Angebot<br />

macht es auch für Eigenheimbesitzer<br />

finanziell attraktiv, ihr Haus oder ihre<br />

Wohnung energetisch sinnvoll zu renovieren.<br />

Sie sparen damit langfristig nicht<br />

nur Energiekosten, sondern erhalten<br />

auch den Wert ihrer Liegenschaft. Dies<br />

ist sicher im Sinne der Eigentümerinnen<br />

und Eigentümer, es liegt aber natürlich<br />

auch im Interesse der Bank. Denn selbstverständlich<br />

sind auch wir als Kreditgeberin<br />

sehr daran interessiert, dass der<br />

Wert unseres Pfandes nicht geschmälert<br />

wird.<br />

Wir engagieren uns beim Baselbieter<br />

<strong>Energiepaket</strong> finanziell und persönlich.<br />

Wir haben aber auch in den letzten beiden<br />

Jahren für Interessierte in Zusammenarbeit<br />

mit unseren Partnern zwei<br />

halbtägige Seminare organisiert, die<br />

fachlich vertiefte Informationen rund<br />

um energetisch sinnvolles Bauen und<br />

Renovieren vermittelt haben. Diese Anlässe<br />

waren jeweils sehr gut besucht.<br />

Sinnvoller Ressourceneinsatz<br />

Auch als Bank legen wir Wert auf einen<br />

sinnvollen Ressourceneinsatz. So<br />

wurde unser neues Geschäftsgebäude<br />

Uno am Bahnhofplatz Liestal im Minergie-Standard<br />

gebaut und so messen wir<br />

auch bei Renovationen unserer Bankgebäude<br />

dem Aspekt des Energiesparens<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Unser Beitrag zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung beschränkt sich aber nicht<br />

auf das Bauen und Renovieren. Als<br />

Bank, die dem Kanton gehört, und als<br />

grössere Arbeitgeberin im Baselbiet<br />

leisten wir – wie es unser Auftrag ist –<br />

einen Beitrag zur volkswirtschaftlichen<br />

Entwicklung unserer Region. Mit unseren<br />

Ausschüttungen an den Kanton,<br />

den Löhnen an unsere Mitarbeitenden,<br />

unseren Investitionen oder mit unserem<br />

Sponsoring fliessen jährlich deutlich<br />

über 100 Millionen Franken in die<br />

Region.<br />

Kredite für energieeffizientes Bauen<br />

Daneben – und damit tragen wir wiederum<br />

unseren Teil zum Wohlstand in<br />

der Region bei – sind wir wohl der wichtigste<br />

Kreditgeber für Private und für die<br />

Unternehmen im Baselbiet. Und diese<br />

wiederum sind wichtige Bauherren im<br />

Kanton und haben die Möglichkeit, unsere<br />

Kredite für energieeffizientes Bauen<br />

und Renovieren einzusetzen. Damit<br />

schliesst sich der Kreis.<br />

Wir sind überzeugt, dass wir mit dem<br />

gemeinsamen effizienten Ressourceneinsatz<br />

im Bündnis des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

auch in Zukunft viel Energie<br />

sparen können. Und: Wir setzen unser<br />

Nachhaltigkeitsleitbild und unsere nachhaltige<br />

Geschäftspolitik konkret und erfolgreich<br />

um.<br />

Weitere Informationen: www.blkb.ch<br />

oder Tel. 061 925 94 94


18 Sommer <strong>2012</strong><br />

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN<br />

Ist es richtig, dass ...?<br />

■ Frage: Wann muss spätestens das<br />

Fördergesuch beim Kanton eingereicht<br />

werden?<br />

Antwort: Immer vor Baubeginn. Mit den<br />

Arbeiten kann anschliessend auf eigene<br />

Verantwortung begonnen werden. Erst die<br />

schriftliche Beitragszusicherung garantiert,<br />

dass der Kanton das Gesuch akzeptiert<br />

und Fördergelder reserviert. Die Auszahlung<br />

erfolgt nach Bauabschluss auf<br />

der Basis der schriftlichen Ausführungsbestätigung<br />

durch die Bauherrschaft.<br />

Hotline: 061/552 55 55<br />

Haben Sie keinen Internet-Zugang oder finden<br />

Sie sich auf der Website des <strong>Energiepaket</strong>s<br />

nicht zurecht? Haben Sie Probleme<br />

mit Ihrem Gesuch? Dann wenden Sie sich an<br />

die Telefon-Hotline des <strong>Energiepaket</strong>s.<br />

■ Was ist der Unterschied zwischen<br />

Energieberater und Energiecoach?<br />

Der Energieberater erstellt im Auftrag des<br />

Liegenschaftseigentümers eine Energieanalyse<br />

der bestehenden Gebäudesituation<br />

mit Sanierungsempfehlungen. Der Energiecoach<br />

begleitet im Auftrag des Kantons<br />

eine Gesamtsanierung. Steht von Anfang<br />

an fest, dass eine Gesamtsanierung ins<br />

Auge gefasst wird, empfehlen wir, die<br />

Energieanalyse des Gebäudes durch einen<br />

Energieberater erstellen zu lassen, der<br />

auch als Energiecoach zugelassen ist und<br />

der somit später die Gesamtsanierung begleiten<br />

kann.<br />

■ Spielt das Heizsystem eine Rolle für<br />

den Erhalt eines Förderbeitrages für<br />

eine bessere Gebäudedämmung?<br />

Nein. Die Förderbeiträge für die Gebäudesanierung<br />

werden unabhängig vom Heizsystem<br />

ausgerichtet. Es spielt keine Rolle,<br />

ob mit Öl, Wärmepumpe oder auch<br />

jedem anderen System geheizt wird.<br />

■ Kann ich Sanierungsmassnahmen<br />

auch selber durchführen?<br />

Ja. In diesem Fall muss dem Gesuch<br />

keine Offerte beigelegt werden. Nach der<br />

Sanierung müssen der Ausführungsbestätigung<br />

Kaufbelege der Isolationsmaterialien<br />

beigelegt werden und die Arbeiten<br />

anhand von Fotos nachvollziehbar<br />

dokumentiert werden.<br />

■ Stockwerkeigentum: Pro Wohnungseigentümer<br />

wird der Mindestförderbeitrag<br />

nicht erreicht. Besteht trotzdem<br />

ein Anspruch auf Förderbeiträge?<br />

Ja. Das Fördergesuch kann für das<br />

ganze Gebäude eingereicht werden; ein<br />

Eigentümer muss von den Stockwerkeigentümerinnen<br />

und -eigentümern mit<br />

einer Vollmacht legitimiert werden.<br />

Weitere Fragen und Antworten:<br />

www.energiepaket-bl.ch/faq<br />

THOMAS THÖNI, HEV-EXPERTE<br />

Neutraler <strong>Energiepaket</strong>-<br />

Berater für HEV-Mitglieder<br />

Thomas Thöni, Architekt und Vorstandsmitglied<br />

des HEV Pratteln und<br />

Umgebung, steht exklusiv den HEV-<br />

Mitgliedern ab sofort als unabhängiger<br />

Fachberater für bautechnische<br />

Fragen rund ums Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

zur Verfügung.<br />

Mitgliedern des HEV Baselland steht neben<br />

der Erstberatung durch die <strong>Energiepaket</strong>-Hotline<br />

(061 552 55 55) im Rahmen<br />

einer speziellen Verbands-Dienstleistung<br />

eine weitere Anlaufstelle für die<br />

Beantwortung weiterführender Fragen<br />

rund um Gebäudesanierungen und<br />

haustechnische Optimierungen zur Verfügung.<br />

Es handelt sich um den entsprechend<br />

beauftragten Prattler Architekten<br />

Thomas Thöni. Er steht exklusiv HEV-<br />

Mitgliedern zur Beantwortung von Fragen<br />

technischer Natur zur Verfügung.<br />

Thöni ist weder autorisierter Energieberater<br />

noch Energiecoach des <strong>Energiepaket</strong>s,<br />

daher ist die Dienstleistung auf<br />

generelle fachtechnische Auskünfte beschränkt.<br />

Die Kosten für dieses Spezial-<br />

Zusatzangebot für HEV-Mitglieder werden<br />

vom HEV getragen.<br />

So funktioniert es: Die <strong>Energiepaket</strong>-<br />

Hotline nimmt die Kontaktdaten und<br />

Stichworte zur Anfrage auf, prüft die<br />

HEV-Mitgliedschaft und leitet die Angaben<br />

an Thomas Thöni weiter. Dieser ruft<br />

den Fragesteller dann direkt an.<br />

Thomas Thöni ist seit 1994 selbstständiger<br />

Architekt in Pratteln. Er verfügt<br />

über langjährige Erfahrung in den Bereichen<br />

Neubauten, Umbauten sowie Renovationen<br />

oder Totalsanierung von Wohnhäusern.<br />

Gleichzeitig ist Thomas Thöni Vorstands<br />

mitglied des Hauseigentümerverbands<br />

Sektion Pratteln und Umgebung<br />

und dort zuständig für das Ressort Bauberatung.<br />

In dieser Funktion ist er bereits<br />

Anlaufstelle für bautechnische Fragen<br />

rund ums Wohneigentum. Sein Spektrum<br />

wird jetzt mit der Fachberatung<br />

rund um das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong> erweitert.


Sommer <strong>2012</strong> 19<br />

Regula und Augusto Fernandez<br />

haben Solarzellen auf dem Dach<br />

und eine Wärmepumpe im Keller.<br />

Von Stromfressern zu Selbstversorgern<br />

«Früher verbrauchten wir 35000 Kilowattstunden<br />

jährlich», rechnet Regula<br />

Fernandez vor, «wir hatten Heizkosten<br />

von 5200 Franken.» Das brachte sie und<br />

ihren Mann Augusto ins Grübeln. Heute<br />

ist sie «super zufrieden», denn an Stelle<br />

der alten Elektrospeicher-Heizung steht<br />

nun eine moderne Sole/Wasser-Wärmepumpe.<br />

«Die Wärme ist sogar eine angenehmere<br />

geworden», ergänzt Augusto<br />

Fernandez. Der Wohlfühleffekt zieht<br />

sich fort bis ins ökologische Gewissen<br />

und aufs Bankkonto. Über 50 Prozent an<br />

Energie wird Familie Fernandez künftig<br />

einsparen können.<br />

Alles begann im Februar 2011 an der<br />

Muba in Basel. Auf der Messe stiessen<br />

Augusto und Regula Fernandez aus Liesberg<br />

auf das Thema Photovoltaik, entschlossen<br />

sich aber noch nicht, eine Anlage<br />

montieren zu lassen. Erst als im darauf<br />

folgenden April die Heizung ausstieg,<br />

war Handeln angesagt. Ihre Entscheidung<br />

trafen sie auch unter dem Eindruck<br />

der Erdbebenkatastrophe in Fukushima,<br />

die sich im März davor ereignet<br />

und einen Supergau im Atomkraftwerk<br />

Daiichi ausgelöst hatte. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war das Einfamilienhaus der<br />

Familie Fernandez technologiebedingt<br />

noch ein Stromfresser.<br />

Inzwischen sind Regula und Augusto<br />

Fernandez zu Selbstversorgern geworden,<br />

was die Energieproduktion betrifft.<br />

Nicht zuletzt wegen der ins Dach integrierten<br />

Photovoltaik-Anlage, die jährlich<br />

13000 Kilowattstunden liefert.<br />

Strom, den sie nicht selbst benötigen,<br />

speisen sie ins Netz der EBM ein. Die<br />

EBM war es auch, welche die Familie<br />

Fernandez beraten hatte. In Zusammenarbeit<br />

entstand die «energetisch und<br />

ökologisch» sinnvollste Variante. «Die<br />

neue Wärmepumpe ist im Unterhalt extrem<br />

günstig und problemlos», sagt Augusto<br />

Fernandez, «ihre Lebensdauer soll<br />

sich auf 100 Jahre oder drei Generationen<br />

belaufen.» Robust ist sie auch. Im<br />

Winter mit bis zu minus zwanzigGrad<br />

war manches ältere Modell ausgestiegen.<br />

«Wir wurden oft gefragt, ob wir kalt<br />

hätten», erinnert sich Regula Fernandez.<br />

«Das hatten wir nicht, denn unsere Wärmepumpe<br />

hat einwandfrei funktioniert.»<br />

Landhaus<br />

Regula und Augusto Fernandez bewohnen in<br />

Liesberg ein Schmuckstück von einem Einfamilienhaus.<br />

1982 im Stil eines englischen<br />

Landhauses erbaut, haben sie es vor drei Jahren<br />

von Regula Fernandez’ Eltern erworben.<br />

2011 ersetzten sie innerhalb von fünf Wochen<br />

ihre Elektrospeicher-Heizung durch eine<br />

Sole/Wasser-Wärmepumpe für 73000 Franken.<br />

Drei Bohrungen in 100Meter Tiefe waren<br />

nötig. Im Januar liessen sie eine integrierte<br />

Photovoltaik-Anlage für 76000 Franken auf<br />

ihr Dach setzen. Aus dem Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

wurden sie mit 6000 Franken unterstützt,<br />

von Seiten der EBM mit insgesamt<br />

4000Franken.


20 Sommer <strong>2012</strong><br />

SPEZIELLE HILFE BEI ENERGETISCHEN GESAMTSANIERUNGEN<br />

Kanton zahlt den Coach<br />

Wer sein Haus einer energetischen<br />

Gesamtsanierung unterziehen will,<br />

braucht die Hilfe einer ausgewiesenen<br />

Energiefachperson. Der Kanton<br />

Basel-Landschaft übernimmt die Kosten<br />

für den Energiecoach.<br />

Der Beizug eines Energiecoaches bei der<br />

energetischen Gesamtsanierung einer<br />

Liegenschaft garantiert der Bauherrschaft,<br />

dass das Konzept qualitativ überzeugt.<br />

Der Coach stellt auch sicher, dass<br />

die Arbeiten auf der Baustelle fachlich<br />

korrekt ausgeführt werden.<br />

Ziel einer Gesamtsanierung ist immer<br />

eine energie-effiziente Gebäudehülle<br />

und ein höherer Anteil von erneuer<br />

baren Energien am Gesamtenergieverbrauch<br />

einer Liegenschaft. Die Projektbegleitung<br />

durch einen Energiecoach<br />

erfolgt im Rahmen der kantonalen<br />

Zusatzförderung «Bonus Gesamt -<br />

sanierung».<br />

Der Energiecoach bespricht mit der<br />

Bauherrschaft das Projekt. Er prüft das<br />

Energiekonzept und die von der Bauherrschaft<br />

eingeholten Offerten.<br />

Mit Coach zusammen Gesuch einreichen<br />

Auf Grund der Gespräche mit der Bauherrschaft<br />

und der Planungsunterlagen<br />

untersucht er, ob die Anforderungen an<br />

eine Gesamtsanierung eingehalten werden.<br />

Ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen,<br />

überweist der Kanton die<br />

Förderbeiträge aus diesem Förderbereich<br />

direkt an den Energiecoach. Die<br />

Bauherrschaft sollte deshalb auch das<br />

entsprechende Gesuch bereits gemeinsam<br />

mit ihrem Energiecoach einreichen.<br />

Bis zu 2500 Franken bei Einfamilienhaus<br />

Der Kanton Basel-Landschaft übernimmt<br />

100 Prozent der Kosten für einen Energiecoach<br />

bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus<br />

bis zu einem Maximalbetrag von<br />

2500 Franken. Bei einem Mehrfamilienhaus<br />

erhöht sich der Maximalbeitrag auf<br />

3000 Franken. Komplexere Projekte und<br />

solche mit einem Gesamtbeitrag von über<br />

100000 Franken werden fallweise beurteilt.<br />

Förderberechtigt ist die Begleitung von<br />

Gesamtsanierungen durch einen Energiecoach<br />

bei Gebäuden, die vor dem Jahr<br />

2000 erstellt wurden.<br />

Alle Energiecoaches auf einen Blick<br />

Der Energiecoach begleitet im Auftrag<br />

des Kantons eine Gesamtsanierung.<br />

Steht von Anfang an fest, dass eine Gesamtsanierung<br />

ins Auge gefasst wird,<br />

empfiehlt es sich, die Energieanalyse<br />

des Gebäudes durch einen Energieberater<br />

erstellen zu lassen, der auch als<br />

Energiecoach zugelassen ist und der<br />

somit später die Gesamtsanierung begleiten<br />

kann.<br />

Markus Amrein Energie Zukunft Schweiz,<br />

Liestal, Telefon: 061 500 18 07,<br />

E-mail: m.amrein@ezs.ch.<br />

Rudolf Bircher Bircher + Keller AG, Sissach,<br />

061 971 60 80, bircherkeller@bluewin.ch<br />

Andreas Bitterli Moosmann Bitterli Arch.,<br />

Basel, 061 683 36 00,<br />

mail@moosmann-bitterli.ch<br />

Hans Böhi Gruneko AG, Basel,<br />

061 367 95 95, hans.boehi@gruneko.ch<br />

David Borer EBL Energieberatung, Liestal,<br />

061 926 15 33, david.borer@ebl.bl.ch<br />

Mathias Bringolf Architektur + Energie,<br />

Basel, 061 681 52 76, info@archien.ch<br />

Thomas Büchner Büchner Energieberatung,<br />

Füllinsdorf,<br />

061 901 62 31, buechner@eblcom.ch<br />

Barbara Buser, Baubüro in situ GmbH,<br />

Basel, 061 331 13 13, b.buser@insitu.ch<br />

Daniel Däster Architekturbüro Däster,<br />

Liestal, 061 961 92 44,<br />

ddaester@trimension.ch<br />

René Ehrsam Ehrsam & Partner, Pratteln,<br />

061 826 95 00,<br />

rene.ehrsam@ehrsam-partner.ch<br />

Simone Ehrsam Ehrsam & Partner,<br />

Pratteln, 061 826 95 06,<br />

simone.ehrsam@ehrsam-partner.ch<br />

Franco Fregnan Energie- und Bauplanung,<br />

Liestal, 079 607 03 47,<br />

welcome@fregnan.ch<br />

Thomas Fürst Alteno AG, Basel,<br />

061 386 32 55, thomas.fuerst@alteno.ch<br />

Thomas Gisin GS Architekten AG,<br />

Muttenz, 061 465 90 60,<br />

gisin@gs-architekten.ch<br />

Donat Kamber Kamber Donat Architekturbüro,<br />

Basel, 061 312 45 80,<br />

kamber@dka.ch<br />

Clemens Leonhardt Baubüro in situ<br />

GmbH, Basel, 061 337 84 08,<br />

c.leonhardt@insitu.ch<br />

Boris Lukac Moosmann Bitterli Arch.,<br />

Reinach, 061 683 36 00,<br />

lukac@moosmann-bitterli.ch<br />

Markus Lussmann Lussmann Arch. AG,<br />

Reinach, 061 717 82 40,<br />

mail@lussmann-architekten.ch<br />

Haiko Mannschatz Kalt + Halbeisen Ing.-<br />

Büro AG, Kleindöttingen, 056 254 40 41,<br />

h.mannschatz@kalthalbeisen.ch<br />

Tobias Meier EPL EnergiePlan Laufen AG,<br />

Laufen, 061 761 15 15,<br />

tobias.meier@epl.ch<br />

Clemens Merkle Merkle Architekten<br />

GmbH, Riehen, 061 643 24 00,<br />

c.merkle@merklearchitekten.ch<br />

Werner Muggli Muggli Bauenergie, Liestal,<br />

061 903 83 17,<br />

kontakt@muggli-bauenergie.ch<br />

André Paris, Alteno AG, 061 386 32 52,<br />

andre.paris@alteno.ch<br />

Urs Renggli Alteno AG, Binningen,<br />

061 38 632 54, urs.renggli@alteno.ch<br />

Beat Rothweiler Gartenmann Engineering<br />

AG, Basel, 061 377 93 02,<br />

b.rothweiler@gae.ch<br />

Erik Schellenberg Sanicasa GmbH,<br />

Binningen, 061 421 29 84,<br />

erik.schellenberg@bluewin.ch<br />

Markus Schibler ms-energie, Basel,<br />

061 302 18 92,<br />

markus.schibler@ms-energie.ch<br />

Peter Scholer Scholer & Blatter AG,<br />

Liestal, 061 921 23 23, p.scholer@sb-ag.ch<br />

Petra Tanner EBM Energieberatung, Münchenstein,<br />

061 415 46 77, p.tanner@ebm.ch<br />

Urs Tschan Vischer AG Arch. und Planer,<br />

Basel, 061 560 09 09, urs.tschan@vischer.ch<br />

Bruno Vogt EBL Energieberatung, Liestal,<br />

061 926 15 32, bruno.vogt@ebl.bl.ch<br />

Andreas Weber EBM Energieberatung,<br />

Münchenstein, 061 415 42 43,<br />

a.weber@ebm.ch<br />

Nicolas Zeuggin Zeuggin Ingenieure<br />

GmbH, Basel, 061 535 58 80,<br />

nz@zeuggin-ingenieure.ch


Sommer <strong>2012</strong> 21<br />

ENERGIECOACH SIMONE EHRSAM IM GESPRÄCH<br />

Neue Fenster<br />

sparen am<br />

meisten Energie<br />

Die diplomierte Bauingenieurin<br />

Simone Ehrsam sagt, worauf es bei<br />

einer energetischen Sanierung<br />

ankommt. Sie arbeitet als Energie -<br />

coach im Familienunternehmen der<br />

Ehrsam & Partner AG, Ingenieure und<br />

Planer SIA USIC.<br />

■ Redaktion: Frau Ehrsam, seit wann<br />

arbeiten Sie als Energiecoach?<br />

Simone Ehrsam: Die Tätigkeit als Energiecoach<br />

habe ich 2009 aufgenommen.<br />

■ Wie hat sich das Baselbieter <strong>Energiepaket</strong><br />

auf Ihre Arbeit ausgewirkt?<br />

In meiner beratenden Tätigkeit als Bauphysikerin<br />

gehört es zu meinen Aufgaben,<br />

bei Sanierungen die Dämmstärke<br />

gemäss den Energievorschriften zu dimensionieren.<br />

Oftmals ist es möglich,<br />

mit besseren Dämmmaterialien oder<br />

Ob eine Gesamtsanierung<br />

möglich ist, hängt vor allem<br />

von der Situation<br />

im Untergeschoss ab.<br />

leicht höheren Dämmstärken die Anforderungen<br />

des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

zu erfüllen, was wiederum dazu berechtigt,<br />

Förderbeiträge zu beantragen.Viele<br />

Bauherren können mit diesen Massnahmen<br />

den Energieverbrauch ihrer Liegenschaft<br />

weiter reduzieren und freuen<br />

sich über die Beiträge.<br />

■ Wie gross ist das Interesse bei der<br />

Bauherrschaft an energetischen<br />

Sanierungen?<br />

Das Interesse ist gross. Viele Eigentümer<br />

sind durch die Förderbeiträge motiviert,<br />

Massnahmen durchzuführen, die<br />

Energie einsparungen zur Folge haben.<br />

■ Welche Leute suchen bei Ihnen Rat?<br />

Dies sind vor allem private Hauseigentümer<br />

und Genossenschaften.<br />

■ Wo liegen die Stolpersteine<br />

bei Gesamtsanierungen?<br />

Ob eine Gesamtsanierung durchgeführt<br />

werden kann, hängt vor allem von der<br />

Situation im Untergeschoss ab. Bei einer<br />

Gesamtsanierung müssen nämlich mindestens<br />

neunzig Prozent der Fläche der<br />

thermischen Gebäudehülle energetisch<br />

saniert werden. Befinden sich im Untergeschoss<br />

beheizte Räume, wird es in<br />

der Regel schwierig, die Wände und<br />

auch den Boden wärmetechnisch zu<br />

verbessern. Eine Detailabklärung ist<br />

zwingend erforderlich, oft bleibt es danach<br />

aber bei einer Einzelbauteilförderung.<br />

■ Gesamtsanierungen sind relativ<br />

teuer. Kann eine solche auch in Etappen<br />

realisiert werden?<br />

Die Ausführung in Etappen ist möglich.<br />

Zugesicherte Beiträge können normalerweise<br />

bis zu zwei Jahre nach der Zusicherung<br />

bezogen werden. In begründeten<br />

Fällen kann eine Fristverlängerung<br />

beantragt werden.<br />

Nach den Fenstern<br />

folgt das Dach<br />

und in dritter Priorität<br />

die Kellerdecke.<br />

■ Wenn eine Gesamtsanierung nicht<br />

möglich ist, oder eine Etappierung<br />

nötig wird: Welche energetischen<br />

Sanierungsmassnahmen würden Sie als<br />

erste durchführen; welche bringen den<br />

grössten Nutzen?<br />

Die grössten Energieeinsparungen ergeben<br />

sich durch den Ersatz der Fenster.<br />

Werden die Fenster ersetzt, ohne dass<br />

zusätzlich die Fassadendämmung verbessert<br />

wird, müssen die bauphysikalischen<br />

Randbedingungen vor der Ausführung<br />

geprüft werden. Der Energieverbrauch<br />

kann noch weiter markant gesenkt<br />

werden, wenn nach den Fenstern<br />

das Dach und schliesslich in dritter Priorität<br />

die Kellerdecke nachgedämmt werden.<br />

■ Haben Sie ein Lieblingsprojekt oder<br />

einen speziellen Auftrag, der Sie bei<br />

der Realisierung besonders heraus -<br />

gefordert hat?<br />

Alle Projekte haben ihre Besonderheiten.<br />

Als Energiecoach ist es jedes Mal<br />

eine Herausforderung, zusammen mit<br />

dem Bauherrn die energetisch und wirtschaftlich<br />

optimalste Lösung zu erarbeiten.


22 Sommer <strong>2012</strong><br />

Baselbieter produzieren Strom in Spanien<br />

Gewinner des <strong>Energiepaket</strong>-Wettbewerbs besichtigen die Baustelle des fast fertig-gestellten Solarkraftwerks der EBL in Fresnel (links oben und unten) und steigen in den Masten<br />

einer Turbine des Windkraftwerks der EBM in der Nähe von Càdiz (rechts oben und unten).<br />

Die Elektra Baselland ist in Spanien<br />

am Solarkraftwerk Fresnel beteiligt,<br />

und die Elektra Birseck besitzt sogar<br />

eine eigene Windenergie-Anlage in<br />

Andalusien. Die Gewinnerinnen und<br />

Gewinner des letztjährigen <strong>Energiepaket</strong>-Wettbewerbs<br />

durften je eines<br />

der beiden Kraftwerke besuchen.<br />

Mit ihren Investitionen in spanische Solarund<br />

Windkraftwerke leisten die Elektra Baselland<br />

(EBL) und die Elektra Birseck Münchenstein<br />

(EBM) einen Beitrag an die<br />

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.<br />

Im März <strong>2012</strong> konnten sich drei Gewinnerinnen<br />

und Gewinner des letztjährigen<br />

<strong>Energiepaket</strong>-Wettbewerbs mit je einer<br />

Begleitperson selbst ein Bild machen. Sie<br />

reisten nach Murcia in Südspanien zum<br />

Fresnel-Solarkraftwerk der EBL. Die Anlage<br />

befand sich gerade in der letzten Testphase<br />

vor der definitiven Inbetriebnahme.<br />

Ein spannender Moment für die Besucherinnen<br />

und Besucher. Sie durften vor Ort<br />

erfahren, wie die weltweit erstmals kommerziell<br />

eingesetzte Fresnel-Technologie<br />

funktioniert und welche Erfahrungen die<br />

EBL bisher mit dem Projekt gemacht hat.<br />

Das Fresnel-Solarkraftwerk verwendet flache<br />

Glasspiegel, welche die Sonnenenergie<br />

auf ein Absorberrohr lenken. In diesem<br />

wird Sattdampf erzeugt, der bei einem<br />

Druck von 55 bar eine Temperatur von 285<br />

Grad erreicht. Dieser Dampf kann, durch<br />

eine Dampfturbine geleitet, zur Stromerzeugung<br />

genutzt werden.<br />

Die elektrische Leistung der Anlage mit einer<br />

Spiegelfläche von 300000 Quadratmetern<br />

beträgt 30 Megawatt. Sie lässt eine<br />

jährliche Stromproduktion von rund 48 Gigawattstunden<br />

erwarten. Das ist einiges<br />

mehr, als dass die gleiche Anlage mit der in<br />

der Schweiz vorhandenen Sonnenenergie<br />

erzeugen könnte.<br />

Die elektrische Leistung der Windkraftanlage<br />

der EBM in Andalusien beträgt<br />

sogar 42 Megawatt, was eine jährliche<br />

Stromproduktion von rund 86 Gigawattstunden<br />

ermöglicht. Dieser Strom wird,<br />

wie jener der Solaranlage der EBL, in das<br />

spanische Stromnetz eingespiesen.<br />

Windpark mit 14 Turbinen<br />

Im Mai <strong>2012</strong> durften weitere drei Gewinnerinnen<br />

und Gewinner mit je einer Begleitperson<br />

das Windkraftwerk besichtigen. Die<br />

EBM ist seit Frühjahr 2010 alleinige Besitzerin<br />

dieses Windparks mit 14 Windturbinen.<br />

Eine Windturbine ist bis zur «Nuss», an welcher<br />

der Rotor befestigt ist, 105 Meter hoch.<br />

Der Rotor hat einen Durchmesser von 90<br />

Metern und die «Nuss» selbst wiegt rund 70<br />

Tonnen. Die Besucherinnen und Besucher<br />

durften in eine Windturbine hineinsteigen<br />

und konnten sich so ein Bild der Dimensionen<br />

einer Windturbine machen.<br />

Die Partner des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s<br />

bedanken sich bei der EBL und der EBM<br />

herzlich dafür, dass sie den Wettbewerbsgewinnerinnen<br />

und -gewinnern den Besuch<br />

ihrer beiden Projekte in Südspanien<br />

ermöglicht haben.


Sommer <strong>2012</strong> 23<br />

Hansueli Pichler hat die Fassade<br />

sanieren lassen und wärmt sein<br />

Brauchwasser mit Solarenergie.<br />

Das Haus hat an Wohnqualität gewonnen<br />

Hansueli Pichler gefällt es ausgezeichnet<br />

in seinem Haus. Mit den Nachbarn hat er<br />

ein sehr gutes Verhältnis, er kann problemlos<br />

auch einmal eine Pizza-Party in<br />

seinem Hinterhof steigen lassen. Da lohnt<br />

es sich, nicht nur in einen Pizzaofen, sondern<br />

gleich ins ganze Haus zu investieren.<br />

Seit Pichler vor acht Jahren eingezogen<br />

ist, hat er kontinuierlich Retuschen an<br />

dem 74-jährigen Gebäude vorgenommen.<br />

Fenster mit Doppelverglasung<br />

Erst waren es neue Fenster mit Doppelverglasung,<br />

die für eine verbesserte<br />

Wärme dämmung sorgten. Inzwischen<br />

ist eine thermische Solaranlage auf dem<br />

Dach hinzugekommen und ein Wärmespeicher<br />

im Keller. Mit den Sonnenkollektoren<br />

wärmt er sein gesamtes Brauchwarmwasser.<br />

Hansueli Pichler ist von Öl<br />

auf Gas umgestiegen und hat zudem die<br />

Fassade zum Hinterhof isoliert. «Ich<br />

merke den Unterschied extrem», sagt<br />

Pichler, «meine Kosten haben sich um<br />

mindestens zehn Prozent reduziert.»<br />

Unkomplizierte Planung<br />

Pichlers Eltern hatten sich bereits für<br />

eine Lösung mit Gasheizung und Sonnenkollektoren<br />

entschieden und ihrem<br />

Sohn dieses Energie-Konzept empfohlen.<br />

«Ich bin absolut zufrieden, würde es jederzeit<br />

wieder gleich machen», sagt er.<br />

Planung und Realisierung sind unkompliziert<br />

verlaufen. Sein Cousin, der Architekt<br />

ist, hat das Projekt betreut.<br />

«Wenn man der Umwelt etwas Gutes tun<br />

will», sagt Hansueli Pichler, «sollte man<br />

am besten bei sich selbst beginnen». Der<br />

ökologische Gewinn ist nicht sein einziger<br />

geblieben. Pichlers Haus hat an<br />

Wohnqualität gewonnen, und die Gasfordert<br />

weniger Aufwand als die Ölheizung.<br />

Dort, wo einst die Öltanks standen,<br />

befindet sich heute ein Fitnessraum mit<br />

Fernseher. Schliesslich hat Pichler bei der<br />

Isolation der Hinterhof-Fassade die Gelegenheit<br />

genutzt, eine Türe in die Fassade<br />

zum Hinterhof einbauen zu lassen. Das<br />

verkürzt ihm den Weg zum Pizzaofen.<br />

Einfamilienhaus<br />

Hansueli Pichlers Einfamilienhaus an der Liestaler<br />

Erzenbergstrasse wurde 1938 gebaut<br />

und sechs Jahre später ausgebaut. Er hat das<br />

Haus 2004 übernommen und zwischen Mai<br />

2010 und April 2011 für 220 000 Franken saniert.<br />

Die Öl- wich einer Gasheizung. Auf dem<br />

sanierten Dach wurden thermische Solarkollektoren<br />

installiert; eine von vier Fassaden<br />

wurde neu isoliert. Sobald es die Finanzen zulassen,<br />

will Pichler auch die übrigen Fassaden<br />

isolieren. Für Dach, Solaranlage und Fassade<br />

flossen ihm 10000 Franken aus dem <strong>Energiepaket</strong><br />

zu, 6000 Franken steuerte die EBL bei.


Eine Publikation des Baselbieter <strong>Energiepaket</strong>s:

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