18.04.2018 Aufrufe

Timotheus Magazin #11 - Vorbilder

Inhalt Editorial Vorbilder des Glaubens (Waldemar Dirksen) – Warum geistliche Vorbilder wichtig sind. Susannah Spurgeon (Hans-Werner Deppe) – Die starke Frau hinter dem Fürsten der Prediger. John Bunyan (Nils Freerksema) – Der Kesselflicker der eines der bekanntesten Bücher der Welt schrieb. John Gresham Machen (Daniel Facius) – Ein Leben für die Glaubwürdigkeit der Schrift. Johann Gerhard Oncken (Peter Schild) – Der Vater der kontinentaleuropäischen Baptisten. Jonathan Edwards (Jonas Erne) – Zuerst kam die Ehre Gottes. Buchvorstellungen

Inhalt
Editorial
Vorbilder des Glaubens (Waldemar Dirksen) – Warum geistliche Vorbilder wichtig sind.
Susannah Spurgeon (Hans-Werner Deppe) – Die starke Frau hinter dem Fürsten der Prediger.
John Bunyan (Nils Freerksema) – Der Kesselflicker der eines der bekanntesten Bücher der Welt schrieb.
John Gresham Machen (Daniel Facius) – Ein Leben für die Glaubwürdigkeit der Schrift.
Johann Gerhard Oncken (Peter Schild) – Der Vater der kontinentaleuropäischen Baptisten.
Jonathan Edwards (Jonas Erne) – Zuerst kam die Ehre Gottes.
Buchvorstellungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Machens Vermächtnis<br />

Nichols findet in seiner Biographie viele Ähnlichkeiten<br />

Machens mit Martin Luther, wenn er schreibt: „Beide<br />

waren nicht willkommen in den Kirchen, die sie<br />

ordiniert hatten, die sie liebten und für die sie lebten.<br />

Und beide waren unerwünscht aus demselben Grund:<br />

Sie hinterfragten den Trend zur Abkehr von theologischen<br />

Eckpfeilern und biblischen Grundlagen. Beide<br />

standen sie unter Häresie-Anklage (auch wenn Machens<br />

Leben nie in Gefahr war), und beide haben letztlich<br />

neue Glaubensgemeinschaften gegründet. Beide hinterließen<br />

ein Erbe biblischer und theologischer Gelehrsamkeit,<br />

und beide dienen als Vorbild für diejenigen, die<br />

den Wunsch hegen, den Glauben zu verteidigen.“ 50<br />

Selbst wenn dieser Vergleich etwas hoch gegriffen sein<br />

mag, so ist die Beharrlichkeit, mit der Machen für die<br />

orthodoxe christliche Lehre eintrat, sicher bewundernswert.<br />

Auch einige seiner Gegenspieler haben dies<br />

anerkannt. Pearl Buck, eine presbyterianische China-<br />

Missionarin, die öffentlich die Gottheit Christi ablehnte<br />

und von ihm nur als der „Verkörperung des größten<br />

Menschheitstraumes“ sprach, 51 erkannte an: „Er stand<br />

für etwas, und jeder wusste, was das war.“ 52 Und der<br />

kirchenkritische Journalist Henry Mencken kommentierte<br />

in seinem Nachruf „Dr. Fundamentalis“: „Es ist<br />

das eine, Religion abzulehnen, eine völlig andere Sache<br />

aber, sie dadurch zu retten zu versuchen, indem man sie<br />

ihrer gesamten Substanz beraubt. (…) Machen ist<br />

gescheitert – aber er hatte unzweifelhaft Recht.“ 53<br />

Neben Machens Verteidigung der Rechtgläubigkeit<br />

ist sein Insistieren auf klaren Definitionen und vernünftigen<br />

Aussagen gerade auch in Glaubensdingen in der<br />

Postmoderne nicht überholt, sondern mindestens<br />

ebenso aktuell wie in den zwanziger Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts. Und auch folgender Satz gehört zu dem<br />

Vermächtnis eines Mannes, dessen Leben geprägt war<br />

von Kontroversen: „In sehr vielen Fällen haben<br />

Menschen, die jedem Konflikt ausweichen, die großen<br />

Wahrheiten des Glaubens entweder schon verloren oder<br />

sind im Begriff, dies zu tun.“ 54<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Hervorragend als Einstieg in Leben und Werk geeignet<br />

ist Stephen J. Nichols „J. Gresham Machen – A Guided<br />

Tour of his Life and Thought“, Philippsburg 2004. Das<br />

umfangreichere Standardwerk über Machen ist die von<br />

seinem ehemaligen Schüler und späteren Dozenten in<br />

Westminster Ned Stonehouse verfasste Biographie „J.<br />

Gresham Machen: A Biographical Memoir“, Edinburgh<br />

1987. Machens Auseinandersetzungen mit der Bibelkritik<br />

fasst Terry Chrisope in seinem Buch „Toward a sure<br />

faith“, Rossshire 2000, zusammen. Die gesamte<br />

Modernismus-Debatte wird aufgearbeitet von D.G.<br />

Hart, „Defending the Faith: J. Gresham Machen and<br />

the Crisis of Conservative Protestantism in Modern<br />

America“, Grand Rapids 1995. Von Machen selbst ist<br />

der Klassiker „Christianity and Liberalism“ unbedingt<br />

empfehlenswert (erscheint 2013 auf Deutsch). Umfangreicher<br />

ist der Nachfolger „What is faith?“ sowie seine<br />

Werke „The virgin birth of Christ“ und „The Origin auf<br />

Paul’s Religion“. Wer einen Überblick über das gesamte<br />

Schaffen benötigt, dem kann „J. Gresham Machen:<br />

Selected Shorter Writings“, herausgegeben von D.G.<br />

Hart, empfohlen werden. <br />

Dieser Artikel ist ursprünglich unter dem Titel „Geprägt<br />

von Kontroversen. Leben und Werk von John Gresham<br />

Machen“ in der Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“<br />

(04/2012) erschienen.<br />

»In sehr vielen Fällen haben<br />

Menschen, die jedem<br />

Konflikt ausweichen, die<br />

großen Wahrheiten des<br />

Glaubens entweder schon<br />

verloren oder sind im<br />

Begriff, dies zu tun.«<br />

ausgabe 11 – 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!