Timotheus Magazin #11 - Vorbilder
Inhalt Editorial Vorbilder des Glaubens (Waldemar Dirksen) – Warum geistliche Vorbilder wichtig sind. Susannah Spurgeon (Hans-Werner Deppe) – Die starke Frau hinter dem Fürsten der Prediger. John Bunyan (Nils Freerksema) – Der Kesselflicker der eines der bekanntesten Bücher der Welt schrieb. John Gresham Machen (Daniel Facius) – Ein Leben für die Glaubwürdigkeit der Schrift. Johann Gerhard Oncken (Peter Schild) – Der Vater der kontinentaleuropäischen Baptisten. Jonathan Edwards (Jonas Erne) – Zuerst kam die Ehre Gottes. Buchvorstellungen
Inhalt
Editorial
Vorbilder des Glaubens (Waldemar Dirksen) – Warum geistliche Vorbilder wichtig sind.
Susannah Spurgeon (Hans-Werner Deppe) – Die starke Frau hinter dem Fürsten der Prediger.
John Bunyan (Nils Freerksema) – Der Kesselflicker der eines der bekanntesten Bücher der Welt schrieb.
John Gresham Machen (Daniel Facius) – Ein Leben für die Glaubwürdigkeit der Schrift.
Johann Gerhard Oncken (Peter Schild) – Der Vater der kontinentaleuropäischen Baptisten.
Jonathan Edwards (Jonas Erne) – Zuerst kam die Ehre Gottes.
Buchvorstellungen
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Machens Vermächtnis<br />
Nichols findet in seiner Biographie viele Ähnlichkeiten<br />
Machens mit Martin Luther, wenn er schreibt: „Beide<br />
waren nicht willkommen in den Kirchen, die sie<br />
ordiniert hatten, die sie liebten und für die sie lebten.<br />
Und beide waren unerwünscht aus demselben Grund:<br />
Sie hinterfragten den Trend zur Abkehr von theologischen<br />
Eckpfeilern und biblischen Grundlagen. Beide<br />
standen sie unter Häresie-Anklage (auch wenn Machens<br />
Leben nie in Gefahr war), und beide haben letztlich<br />
neue Glaubensgemeinschaften gegründet. Beide hinterließen<br />
ein Erbe biblischer und theologischer Gelehrsamkeit,<br />
und beide dienen als Vorbild für diejenigen, die<br />
den Wunsch hegen, den Glauben zu verteidigen.“ 50<br />
Selbst wenn dieser Vergleich etwas hoch gegriffen sein<br />
mag, so ist die Beharrlichkeit, mit der Machen für die<br />
orthodoxe christliche Lehre eintrat, sicher bewundernswert.<br />
Auch einige seiner Gegenspieler haben dies<br />
anerkannt. Pearl Buck, eine presbyterianische China-<br />
Missionarin, die öffentlich die Gottheit Christi ablehnte<br />
und von ihm nur als der „Verkörperung des größten<br />
Menschheitstraumes“ sprach, 51 erkannte an: „Er stand<br />
für etwas, und jeder wusste, was das war.“ 52 Und der<br />
kirchenkritische Journalist Henry Mencken kommentierte<br />
in seinem Nachruf „Dr. Fundamentalis“: „Es ist<br />
das eine, Religion abzulehnen, eine völlig andere Sache<br />
aber, sie dadurch zu retten zu versuchen, indem man sie<br />
ihrer gesamten Substanz beraubt. (…) Machen ist<br />
gescheitert – aber er hatte unzweifelhaft Recht.“ 53<br />
Neben Machens Verteidigung der Rechtgläubigkeit<br />
ist sein Insistieren auf klaren Definitionen und vernünftigen<br />
Aussagen gerade auch in Glaubensdingen in der<br />
Postmoderne nicht überholt, sondern mindestens<br />
ebenso aktuell wie in den zwanziger Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts. Und auch folgender Satz gehört zu dem<br />
Vermächtnis eines Mannes, dessen Leben geprägt war<br />
von Kontroversen: „In sehr vielen Fällen haben<br />
Menschen, die jedem Konflikt ausweichen, die großen<br />
Wahrheiten des Glaubens entweder schon verloren oder<br />
sind im Begriff, dies zu tun.“ 54<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Hervorragend als Einstieg in Leben und Werk geeignet<br />
ist Stephen J. Nichols „J. Gresham Machen – A Guided<br />
Tour of his Life and Thought“, Philippsburg 2004. Das<br />
umfangreichere Standardwerk über Machen ist die von<br />
seinem ehemaligen Schüler und späteren Dozenten in<br />
Westminster Ned Stonehouse verfasste Biographie „J.<br />
Gresham Machen: A Biographical Memoir“, Edinburgh<br />
1987. Machens Auseinandersetzungen mit der Bibelkritik<br />
fasst Terry Chrisope in seinem Buch „Toward a sure<br />
faith“, Rossshire 2000, zusammen. Die gesamte<br />
Modernismus-Debatte wird aufgearbeitet von D.G.<br />
Hart, „Defending the Faith: J. Gresham Machen and<br />
the Crisis of Conservative Protestantism in Modern<br />
America“, Grand Rapids 1995. Von Machen selbst ist<br />
der Klassiker „Christianity and Liberalism“ unbedingt<br />
empfehlenswert (erscheint 2013 auf Deutsch). Umfangreicher<br />
ist der Nachfolger „What is faith?“ sowie seine<br />
Werke „The virgin birth of Christ“ und „The Origin auf<br />
Paul’s Religion“. Wer einen Überblick über das gesamte<br />
Schaffen benötigt, dem kann „J. Gresham Machen:<br />
Selected Shorter Writings“, herausgegeben von D.G.<br />
Hart, empfohlen werden. <br />
Dieser Artikel ist ursprünglich unter dem Titel „Geprägt<br />
von Kontroversen. Leben und Werk von John Gresham<br />
Machen“ in der Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“<br />
(04/2012) erschienen.<br />
»In sehr vielen Fällen haben<br />
Menschen, die jedem<br />
Konflikt ausweichen, die<br />
großen Wahrheiten des<br />
Glaubens entweder schon<br />
verloren oder sind im<br />
Begriff, dies zu tun.«<br />
ausgabe 11 – 25