Regiearbeiten 1998 – 2007 Jens Dierkes-Kuper - Gräfin Tamara

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Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) von Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfi eld Das Stück Lieben Sie Shakespeare? Wir auch. Aber seien wir einmal ehrlich: Die Zeiten, in denen Shakespeare geschrieben hat, sind endgültig vorbei. Oder können Sie sich vorstellen, unter freiem Himmel, dichtgedrängt an ihren schwitzenden und stinkenden Nachbarn sich nur ein Stück anzusehen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Genießen Sie statt- dessen den ganzen Shakespeare an einem Abend. Peter, Johannes und Christoph, drei hoffnungsvolle, junge Talen- te entführen Sie in die wunderbare Welt William Shake- speares. Mit Esprit und Elan werden Sie mit 37 Stücken bekannt gemacht, wobei die beliebtesten Höhepunkte der Shakespeareschen Kunst nicht vergessen werden: Die Bal- konszene aus Romeo und Julia, der herrliche Hamlet-Mo- nolog und und und ... Die Vorstellung beginnt: Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie hier bei uns im Schauspielhaus, und herzlich willkommen zu unsrer heutigen Vorstellung von „Shakespeares sämtli- che Werke (leicht gekürzt)“. Bevor wir anfangen, habe ich noch ein paar kurze Ankündigungen für Sie. Das Fotogra- fi eren mit Blitzlicht sowie die Aufzeichnung der Aufführung auf Bild- oder Tonträger ist von der Direktion des Hauses streng verboten. Bitte verzichten Sie während der Vorstel- lung ferner auf Essen, Trinken, Rauchen - verzichten Sie auf alles. Sollten Sie ein natürliches Bedürfnis verspüren, so fi nden Sie die Toiletten im Foyer. Bitte richten Sie Ihre Aufmerksamkeit jetzt für einen Augenblick auf die Notaus- gänge und überzeugen Sie sich, welcher Ihrem Platz am nächsten liegt. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Peter Kaspar, und ich werde mich heute Abend mit meinen beiden Partnern an ein Kunststück wagen, das nach unserem bescheidenen Dafürhalten in der Geschich- te des Theaters ohne Beispiel ist. Nämlich: den Zauber, die Genialität, die überragende Größe von „Shakespea- res Sämtlichen Werken“ in einem einzigen Theatererleb- nis dingfest zu machen. Also da müssen wir heute Abend eine ganze Menge durchziehen, und deshalb würde ich Ihnen an diesem Punkt gern einen Herrn vorstellen, der zu den überragendsten Shakespeare Forschern im gesamten deutschsprachigen Raum gehört. Er hat seinen Magister an der Universität Gießen gemacht, wo er, soweit ich weiß, zwei ganze Bücher über Shakespeare gelesen hat. Er ist heute Abend hier, um eine kurze Einführung zu „Shakespe- ares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ zu geben. Also bitte einen schönen, großen Abtritts-Aufl auf für Herrn John Pa- trick Melchior ... Das Ensemble Regie: Jens Dierkes Bühnenbild: Jens Dierkes, Imke Strothmann Kostüme: Jens Dierkes, Ute Stöttner Technische Leitung: Tim Rikeit Chris: Udo Eickelmann Jon: Hans-Günter Schwarze-Beßler Peter: Robert Kötter Regieassistenz und Abendspielleitung: Birgit Seiffert Umziehhilfen: Petra Frehe, Katharina Quindt, Doris Rikeit, Bärbel Struck Musikarrangements: Hans Günter Schwarze-Beßler Prospektentwurf und -gestaltung: Imke Strothmann Dramaturgie und Programmheft: Barbara Lücke Plakat- und Pressefotos: Anja Kückelmann Technische Einrichtung und Durchführung: Oliver Daake, Sebastian Frehe, Manfred Hagemann, Rainer Möller, Jan Rikeit, Tim Rikeit, Ute Stöttner, Imke Strothmann Stellwerksbeleuchter: Tim Rikeit Technische Inspektion: Heiko Büchter Requisite: Petra Frehe Souffl age: Henriette Kötter Unser ganz besonderer Dank gilt: Maria Hoppe, Christel Averbeck, Begegnungszentrum für Ausländer und Deut- sche, Kostümfundus TPZ Lingen, Oliver Daake, Ulla Do- renkamp, Holger Hennemann-Brune, Dr. med Peter Hole, Kinkerlitzchen, Joachim Wildt, Andrea Jasper Heinl, Jürgen Frehe, Firma Heim-Bau-Service, Hannelore Schlimmbach, Franz-Josef und Angelika Mönninghoff, Dirk Bode, Norbert und Theresia Schmidt, Wilhelm Stroht, Firma Fischbach und Müller, Jutta Lefmann, Doris Rikeit, Kaufhaus Magnus Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben Verlag, Berlin Premiere: 18. August 1999, Bürgerhaus Ibbenbüren
Premierenkritiken Da musste Ophelia verrückt werden, Barbara Gerhardt. Ibbenbüren. Eine intelligente, prallgefüllte Textvorlage und drei Schau- spieler, denen das unernste Fach auf den Leib geschneidert scheint - ideale Voraussetzungen für einen Theaterabend, an dessen Ende das Publikum steht. Mit „Shakespeares Werken (leicht gekürzt)“ haben drei Mitglieder der Reduced Shakespeare Company, Daniel Singer, Jess Winfi eld und Adam Long, ein weltweit erfolgreiches Stück geschrieben. Man hatte den klugen Zuschnitt eines immensen Nachlas- ses auf grundsätzliche, der Verjüngung dienende Muster gewagt und die naheliegende Konsequenz gezogen, das Ergebnis irgendwo zwischen Parodie und Travestie anzu- siedeln. Dabei hüteten sich die drei Briten sehr geschickt davor, Shakespeare zum bloßen Komödiantenschriftsteller mit Ge- schmacksvorlieben fürs Straßentheater zu entzaubern. Es blieb - auch bei der Aufführung am Mittwochabend - genü- gend Klassisch-Ideales, Historisch-Romantisches übrig, um - wenn man denn Zeit zum Atemholen hatte - hinter den Tumult der Bürgerhausbühne zu sehen und zu horchen. Die für die ersten Minuten noch premierenfi ebrigen Hans Günter Schwarze-Beßler und Robert Kötter als Jon und Pe- ter, vor allem ein überragender Udo Eickelmann als Chris, wüteten sich in Vor- und Rückwärtsgang mit schreienden Aktionen durch Königsdramen, Tragödien und Komödien, badeten im lustvollen Stoff und spielten das Ganze, dass es die reine Lust war. Hans Günter Schwarze-Beßler brach- te zunächst in Erzählfunktion mit eindrucksvoll platzier- ter Gestik etwas Ruhe in die Familienfehden der Capulets und Montagues und ließ den gewaltig gelockten Romeo mit seiner Julia sich in der köstlich vorgeführten Kunst der Liebe üben. Vor allem als Hamlet hatte er - obschon an- sonsten dem Komödiantentum nicht abhold - seine starke Stunde und stand als integrer Held souverän inmitten all der Unruhe und nicht mehr nur noch witzigen Wortspielen. Sein Mitspieler Udo Eickelmann schlüpfte blitzschnell in Frauen/-Männerrollen und explodierte schier vor innerem Sprengstoff. Ihn erquickten ganz offensichtlich selbst die derben Späße und Sprache der Straße, deren (Unterhal- tungs-) Wert und Wichtigkeit bei Shakespeares Sorge um die ehrliche Beschaffenheit gesellschaftlicher Moral nicht hinter die Rampe fallen durfte. Ganz gleich, ob nun als Narr, der weiß, was in der ersten Reihe ankommt, oder im geschnürten Korsettkleid der Ophelia (verständlich, dass die unter diesen Umständen wahnsinnig werden musste), als Performancetänzer, als Gespenst oder Mörderbube, Claudius Eickelmanns Potential an Rollenvariationen ist enorm. Der Dritte im Tumultbunde, Robert Kötter, spielte sich trotz dieser Übermacht zunehmend frei (auch was die deutlichere Artikulation anging) und ihm war der schwieri- ge Teil, vollkommen konträre Rolleninhalte rasch hinterein- ander zu bringen, zugedacht. Großes Kompliment für seine Leistung. Bei einer derartig darstellerischen Dichte war es eine kluge Entscheidung des Regisseurs (Jens Dierkes), sich einmal Quasi So - unüblich nur mit einem schlichten Büh- nenbild zu begnügen. Die vielen Regieeinfälle, die schö- nen Kostüme brauchten nicht mehr. Bleibt den künftigen Aufführungen zu wünschen, dass das Bürgerhaus ebenso gefüllt sein möge wie bei der Premiere. Ibbenbürener Volkszeitung, 20. August 1999
Seite 1 und 2: Regiearbeiten 1998 - 2007 Jens Dier
Seite 3 und 4: Das Ensemble Inszenierung: Jens Die
Seite 5: Sehnsucht nach einem Lebenssinn ein
Seite 9 und 10: Pterodaktylus von Nicky Silver Das
Seite 11 und 12: Mit Jutta Lefmann als Grace Duncan
Seite 13 und 14: Premierenkritik Premiere: 11. Septe
Seite 15 und 16: israelischen Satirikers Kishon (192
Seite 17 und 18: Von Mail zu Mail Komödie von Frank

Regiearbeiten 1998 – 2007 Jens Dierkes-Kuper - Gräfin Tamara

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