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Jahresbericht 2009<br />

<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.<br />

ISSN 1619-7275


<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> - <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> Vorstand 2009 / 2010<br />

1. Vorsitzender Gerd Hombergs, Leidener <strong>St</strong>r. 39 73 41 25<br />

2. Vorsitzender Ralf Krudewig, Kempener <strong>St</strong>r. 12 325 07 80<br />

Geschäftsführer Armin Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />

Geistliche Begleiterin Adelheid Jacobs-<strong>St</strong>urm, Rektoratsstr. 19 73 92 06<br />

Schriftführerin Jutta Förster, Herrenweg 24 73 48 44<br />

Öffentlichkeitsarbeit Werner <strong>St</strong>enmans, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 12 73 49 49<br />

Arbeitsgruppen/Arbeitskreise<br />

ABS - AK für bessere Spielbedingungen<br />

Hildegard Fuhs, Oedter <strong>St</strong>r. 14 74 33 26<br />

Jochen Scheller, Jakobstr. 5 41 17 479<br />

Castrum Holese (Mittelalter) Ralf Smolenaers, <strong>Krefeld</strong>er <strong>St</strong>r. 169 73 52 93<br />

Seniorenarbeit:<br />

- <strong>KAB</strong>-60plus - Dritter Lebensabschnitt<br />

Willy Goertz, Kreuzstr. 19 73 14 19<br />

Hans Hinkes, Lerchenstr. 23 A 73 19 36<br />

Renate Bachmann, Joeppenstr. 18 73 07 20<br />

- Alten- und Rentnergem. Hildegard Tekath, Mannshofweg 22 73 45 24<br />

- Doppelkopf Ursula Bachmann, Kempener <strong>St</strong>r. 29 73 51 85<br />

- Reisegruppe Hans Hinkes, Lerchenstr. 23 A 73 19 36<br />

Schwimmgruppen:<br />

- Frauen Gertrud Krahn,Geldolfstr. 2 73 35 93<br />

- Menschen mit Behind. Helga Pesch, Schönwasserstr. 171 59 34 14<br />

- Alten- und Rentnergem. Anneliese Paule, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 20 62 43 70<br />

Arbeitskreis für Menschen mit Behinderungen<br />

Heike Lothmann, Leidener <strong>St</strong>r. 117 A 73 55 81<br />

Birgit Schremmer, Schillerstr. 82 73 58 21<br />

Frauengruppe Gertrud Koenen, Jakob-Hüskes-<strong>St</strong>r. 33 73 23 39<br />

AG Geselligkeit u. Theater Armin Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />

Vertretung der <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> im Forum 1 A für <strong>St</strong>adtteilplanung<br />

Renate <strong>St</strong>enmans, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 12 73 49 49<br />

Vertrauensleute:<br />

Walter Acker, Klever <strong>St</strong>r. 133 73 51 31<br />

Beate Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />

Renate Bachmann, Joeppenstr. 18 73 07 20<br />

Herbert Geurden, Im Paradies 14 73 41 02<br />

Hans-Werner Hanrath, Distelweg 8 73 35 34<br />

Martha Kaiser, Kempener <strong>St</strong>r. 33 74 62 37<br />

Johannes Lucassen, <strong>St</strong>apperweg 43 73 38 51<br />

Hildegard Maaßen, Jakob-Hüskes-<strong>St</strong>r. 17 73 14 62<br />

Gerhard Milbert, Waldnieler <strong>St</strong>r. 9 A 73 06 38<br />

Hubert Nowoczyn, Lobbericher <strong>St</strong>r.73 73 42 61<br />

Beatrix Propers, <strong>Hüls</strong>er Markt 20 73 13 08<br />

Helga Schausten, Lerchenstr. 64 73 49 21<br />

Hildegard Tekath, Mannshofweg 22 73 45 24<br />

Henny Vermöhlen, Lerchenstr. 15 73 11 68<br />

Maria Viga, Hinter der Papenburg 26 A 73 11 95<br />

Georg Wolf, <strong>St</strong>eeger Dyk 59 73 18 95


Jahresbericht 2009 3<br />

Inhalt<br />

Liebe Mitglieder der <strong>KAB</strong> <strong>Hüls</strong> Gerd Hombergs Seite 4<br />

Goldhochzeiten unserer Mitglieder Seite 5<br />

Totengedenken Seite 5<br />

Jahreshauptversammlung 2009 Erimar Jannusch Seite 6<br />

Karnevalistischer Nachmittag Armin Anuschewski Seite 8<br />

Frühlingsfest und Erntedankfest Willy Goertz Seite 9<br />

Fahrrad fahren Willy Goertz Seite 9<br />

Jahresrückblik der Alten- und Rentnergemeinschaft Hildegard Tekath Seite 10<br />

Reisebericht über die Fahrt nach Meran Elsbeth Lichters Seite 11<br />

<strong>KAB</strong>-Reise nach Thüringen Maria Hinkes Seite 15<br />

Jahresbericht der Theatergruppe Armin Anuschewski Seite 19<br />

Wunderschöner Adventsbasar Gerd Hombergs Seite 23<br />

Jahresbericht der Bastelgruppe Gertrud Koenen Seite 24<br />

“Wann kochen wir noch mal zusammen?” Brigitte Hombergs Seite 25<br />

Trommeln im Haus Herrenweg Maria Mülders Seite 25<br />

Singkreis im Haus Herrenweg Maria Mülders Seite 25<br />

Es ist normal, dass wir verschieden sind Gerhard Milbert Seite 26<br />

Adventsfeier für Menschen, die verschieden sind Gerhard Milbert Seite 27<br />

Montagsspielgruppe Luise Siemes Seite 28<br />

5 Jahre Haus am Berg Gerhard Milbert Seite 28<br />

Tanzgruppe Fun of Live Svenja Jerz Seite 29<br />

Partnerschaft mit Tloskov /Tschechien Gerhard Milbert Seite 30<br />

5 Jahre Partnerschaft mit Kolumbien Esther Milbert Seite 33<br />

Kleines Jubiläum - 10 Jahre Büchertrödel Werner <strong>St</strong>enmans Seite 37<br />

Kletterausflug der Väter mit Kindern Gerd Hombers Seite 38<br />

Klettern oder seine Grenzen kennenlernen Ralf Krudewig Seite 39<br />

Impressum Seite 39<br />

Ab in den Dschungel Jochen Scheller Seite 40<br />

Ableger und Ohrenkneiferhotels Seite 41<br />

Herzlichen Glückwunsch Inga und Ralf Werner <strong>St</strong>enmans Seite 42<br />

Aus der Geschichte - das Jahr 1932 Seite 43


4 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Liebe Mitglieder, FreundInnen und FörderInnen der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong><br />

Zum zweiten Mal kann ich Ihnen und Euch<br />

den Jahresbericht mit einem farbigen<br />

Einband präsentieren. Ein Sinnbild für die<br />

Farbigkeit der <strong>KAB</strong>.<br />

Ich wünsche Ihnen und Euch viel Freude<br />

beim Lesen und vielleicht ein Schmunzeln<br />

bei den Erinnerungen.<br />

Die <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> möchte ihre sehr erfolgreiche<br />

<strong>St</strong>adtteilarbeit fortführen und erweitern.<br />

Vor allem suchen wir Angebote für jüngere<br />

Menschen und für junge Familien.<br />

Einen ersten Anfang haben wir mit dem<br />

Angebot für Väter und Kinder gemacht. Wir<br />

haben einen Ausflug in der Süchtelner<br />

Kletterwald organisiert. Alle Teilnehmer<br />

waren hellauf begeistert. Diese<br />

Veranstaltungen möchten wir fortführen,<br />

ohne die bewährten Angebote zu vernachläßigen.<br />

Auf einige Neuerungen darf ich Sie aufmerksam<br />

machen:<br />

Am 08.05.2010 feiern wir um 18.00 Uhr eine<br />

<strong>KAB</strong>-Mundartmesse mit Pfarrer Lunkebein.<br />

Im Juni, am 20.06.2010 starten wir einen<br />

Ausflug zur Museumsinsel Hombroich und im<br />

Oktober, am 20.10.2010, werden wir die<br />

Firma Teekanne in Düsseldorf besichtigen.<br />

Zusätzlich beabsichtigen wir eine<br />

Besichtigung der Firma Melcher (Dujardin) in<br />

Uerdingen. Der Termin steht noch nicht fest.<br />

Außerdem planen wir einen Ausflug in den<br />

Geopark Ruhrgebiet. Rechtzeitig zu den<br />

Ausflügen werden wir die Anmeldemöglichkeiten<br />

bekannt geben.<br />

Das Spiel der Könige<br />

Wir suchen am Schachspiel interessierte<br />

Mitglieder für die Gründung einer<br />

Schachspiel-Gruppe innerhalb der <strong>KAB</strong>-<br />

<strong>Hüls</strong>. Ebenfalls einen guten Schachspieler<br />

der sich den Interessenten für eine Aus- und<br />

Weiterbildung bzw. Training zur Verfügung<br />

stellt. Gespielt werden soll in den<br />

Wintermonaten von Dezember bis März,<br />

14tägig. Es wäre schön, wenn eine Gruppe<br />

zusammen kommt um das Spiel der Könige<br />

zu spielen oder zu erlernen.<br />

Wer mitmachen möchte, wendet sich bitte an<br />

Paul Funger, Tel. 732278<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>Hüls</strong>er<br />

<strong>KAB</strong>, lassen Sie sich durch diesen<br />

Jahresbericht inspirieren, neue Ideen und<br />

Aktivitäten einzubringen. Vielleicht haben Sie<br />

den einen oder anderen Gedanken, der in<br />

eine Aktivität umgesetzt werden kann. Der<br />

neue Ihnen vorliegende Jahreskalender 2010<br />

hat noch Platz, der mit Ihren Ideen gefüllt<br />

werden könnte.<br />

Den <strong>KAB</strong> Mitgliedern und allen weiteren<br />

Menschen und Einrichtungen, die innerhalb<br />

unserer Pfarrgruppe oder in Zusammenarbeit<br />

mit unserer Pfarrgruppe zum Gelingen des<br />

guten Jahres 2009 beigetragen haben,<br />

danke ich im Namen der <strong>KAB</strong> ganz herzlich.<br />

Auch allen Menschen und Firmen, die unsere<br />

Arbeit durch Spenden maßgeblich unterstützen<br />

und häufig erst ermöglicht haben,<br />

danke ich von Herzen.<br />

Ihr/Euer<br />

Gerd Hombergs


Jahresbericht 2009 5<br />

Goldhochzeiten unserer Mitglieder<br />

Am 09.01.2009 feierten die Eheleute Christel und Herbert Jacobs ihre Goldene Hochzeit.<br />

Christel und Herbert verreisen gerne und waren mit der Reisegruppe der <strong>KAB</strong> unterwegs.<br />

Ebenfalls konnten am 15.06.2009 auf 50 Jahre Ehe Maria und Willi Balter zurückblicken. Sie<br />

sind seit 17 Jahren Mitglied der <strong>KAB</strong>.<br />

Allen Ehepaaren noch einmal unseren herzlichen Glückwunsch. Wir wünschen allen<br />

Jubelpaaren noch viele gemeinsame Jahre.<br />

Totengedenken<br />

Frau Magdalene Janhsen verstarb am 10. Januar im Alter von<br />

94 Jahren. Sie war 69 Jahre Mitglied der <strong>KAB</strong>.<br />

Am 27. Februar verstarb Robert Mülders im Alter von 67<br />

Jahren. Er verreiste gerne mit der Reisegruppe der <strong>KAB</strong>.<br />

Herr Günter Jacobs ging am 20. August viel zu früh im Alter von<br />

51 Jahren von uns. Er war Leiter im Haus Herrenweg und im<br />

Haus am Berg. Günter Jacobs verstand es vorzüglich, die<br />

hauptamtliche Tätigkeit bei der Betreuung von Menschen mit<br />

Behinderungen mit der ehrenamtlichen Arbeit zu verbinden.<br />

Herr Manfred Poschmann verschied am 27. August im Alter<br />

von 69 Jahren. Er war über 26 Jahre Mitglied der <strong>KAB</strong> und hat<br />

bei vielen Aktivitäten mitgeholfen.<br />

Am 14. Oktober verstarb Frau Maria Tünnissen im Alter von 86<br />

Jahren. Sie war 54 Jahre Mitglied in der <strong>KAB</strong>.<br />

Herr Heinz Ixfeld verschied am 5. November mit 75 Jahren. Er<br />

hat sich sehr für die Belange der behinderten Menschen eingesetzt.<br />

Im Herbst verstarb Walter Hoeps. Er war, ohne Mitglied zu sein,<br />

als Vertrauensmann tätig.<br />

Kurz vor Jahresende, am 29. Dezember, verstarb Johannes Houbertz im Alter von 79 Jahren.<br />

Er reiste auch gerne mit der <strong>KAB</strong>-Reisegruppe.<br />

Wir sind dankbar, dass die Verstorbenen ein <strong>St</strong>ück ihres Lebensweges mit der <strong>KAB</strong> gegangen<br />

sind und werden sie in guter Erinnerung halten.


6 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Jahreshauptversammlung bei der <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

Gerd Hombergs begrüßt Mitglieder und<br />

Gäste zur ordnungsgemäß einberufenen<br />

Jahreshauptversammlung am 3. April 2009<br />

und stellt deren Beschlussfähigkeit fest.<br />

Als Gäste nehmen teil:<br />

Klaus Sulewski (Diözesansekretär der <strong>KAB</strong><br />

der Diözese Aachen), Manfred Hering<br />

(Bezirksvorsitzender <strong>KAB</strong> Mittlerer<br />

Niederrhein), Norbert Minhorst (CDU-<br />

Bezirksvorsteher), Hans Butzen (SPD),<br />

Martin Lothmann (SPD), Klaus-Dieter Ohlig<br />

(FDP und Bürgerverein), Dr. Thomas<br />

Delschen (Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong>), Pfarrer Paul<br />

Jansen (Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong>),<br />

Pfarrerin Doerthe Brandner (Ev.<br />

Kirchengemeinde <strong>Hüls</strong>).<br />

Der unter TOP 6 angekündigte Film von<br />

Hans Hinkes wird im Anschluss an die<br />

Versammlung gezeigt. Ansonsten ergeben<br />

sich keine Änderungen der Tagesordnung..<br />

2. Wahl eines Protokollführers<br />

Zum Protokollführer wählt die Versammlung<br />

einstimmig Erimar Eugen Jannusch. Die<br />

Wahlen leitet Gerd Hombergs .<br />

3. Bestätigung des Protokolls der<br />

Mitgliederversammlung vom 29. Februar<br />

2008<br />

Die Bestätigung des Protokolls der<br />

Jahreshauptversammlung vom 29.02.2008<br />

erfolgt einstimmig.<br />

4. Gedenken der Toten<br />

Im vergangenen Jahr sind verstorben: Frau<br />

Ulrike Grollmann, Frau Maria Ortmann, Herr<br />

Heinrich <strong>St</strong>enmans, Frau Yrsa Cleef sowie<br />

Frau Lene Janhsen. Zum Gedenken und<br />

Dank an die Verstorbenen spricht die<br />

Versammlung ein gemeinsames „Vater<br />

unser“.<br />

5. Jubilarehrung<br />

Für 25-jährige Mitgliedschaft werden geehrt:<br />

Jenny und Theo Laakmann, Maria und Ernst<br />

Mülders, Irmgard und Hans-Gerd Wurzler,<br />

Martha und Walter Domröse, Beate und<br />

Armin Anuschewski, Lucia und Manfred<br />

Poschmann sowie Anne-Monika und Walter<br />

Symons.<br />

Für 40-jährige Mitgliedschaft werden geehrt:<br />

Magdalene Nowoczyn, Josefine und Heinrich<br />

Hinskes, Ursula Becker und Margarete<br />

Janßen.<br />

Soweit die zu Ehrenden anwesend sind,<br />

erfolgt die Ehrung direkt im Saal. Nicht<br />

Anwesenden wird die Ehrung später zuteil.<br />

6. Jahresrückblick in Wort und Bild<br />

Wird im Anschluss an die Versammlung<br />

gezeigt.<br />

7. Bericht des Vorstandes und der<br />

Arbeitsgruppen und -kreise<br />

In seinem Rechenschaftsbericht blickt der<br />

Vorsitzende, Gerd Hombergs, auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurück: beispielsweise auf die<br />

wunderschönen Ferienspiele in den<br />

Sommerferien, auf die Veranstaltungen für<br />

Menschen mit Behinderungen, auf die sehr<br />

schönen Theateraufführungen. Der<br />

Vorsitzende verweist auf den von Werner<br />

<strong>St</strong>enmans erstellten Jahresbericht und dankt<br />

allen <strong>Hüls</strong>er Firmen und Vereinen, die die<br />

<strong>KAB</strong> seit langen Jahren bei ihrer Arbeit unterstützen.<br />

Armin Anuschewski gibt den<br />

Geschäftsbericht.<br />

Gesamteinnahmen vom 01.01.2008 –<br />

31.12.2008: 17.592,00 Euro, darin enthaltene<br />

Beitragseinnahmen von: 12.708,00 Euro<br />

Ausgaben vom 01.01.2008 – 31.12.2006:<br />

16.519,00 Euro, abgeführt an den Verband:<br />

10.886,00 Euro.


Jahresbericht 2009 7<br />

In 2008 sind 11 Mitglieder ausgetreten und<br />

zwei Mitglieder verstorben. Dem gegenüber<br />

stehen 7 Neuaufnahmen. Die neuen<br />

Mitglieder werden durch Applaus begrüßt.<br />

Für das <strong>KAB</strong>-Bildungswerk in Aachen wurden<br />

2008 302 Veranstaltungen abgerechnet.<br />

Die Abschlussrechnung per 31.12.2008<br />

schließt mit einem Kassenbestand von<br />

26.610,71 Euro ab. Darin enthalten sind<br />

8.118,-- durchlaufende Spendengelder, die<br />

noch weiterzuleiten sind. Der<br />

Geschäftsführer dankt allen, die zu diesem<br />

Ergebnis beigetragen haben.<br />

8. Beitragserhöhung und Aussprache<br />

Der Bundes- und der Diözesanverband der<br />

<strong>KAB</strong> hat beschlossen, nach acht Jahren<br />

Beitragsstabilität ab Juli 2009 die Beiträge zu<br />

erhöhen. Dadurch muss die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> einen<br />

wesentlich höheren Beitrag an den Bundesbzw.<br />

Diözesanverband abführen. Für unsere<br />

Pfarrgruppe heißt das: Der abzuführende<br />

Beitragsanteil wird weitergegeben und der in<br />

<strong>Hüls</strong> verbleibende Anteil wird im<br />

Wesentlichen beibehalten.<br />

Beitrag für Einzelpersonen bisher 3,50 €<br />

monatlich (42 € jährlich), ab Juli 2009 4,50 €<br />

monatlich (54 € jährlich). Beitrag für<br />

Ehegatten bisher 5,00 € monatlich (60 € jährlich),<br />

ab Juli 2009 6,50 € monatlich (78 € jährlich).<br />

Einen neuen Sozialbeitrag gibt es für<br />

Personen, die den normalen Beitrag nicht<br />

bezahlen können (z.B. Arbeitslosengeld II<br />

Empfänger). Hier beträgt der Monatsbeitrag<br />

2,50 € monatlich (30 € jährlich). Bei diesem<br />

Sozialbeitrag verzichtet die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> auf<br />

einen Ortsanteil.<br />

Der Vorsitzende hofft auf das Verständnis der<br />

Mitglieder und verspricht weiterhin äußerst<br />

sparsam zu wirtschaften. Es schließt sich<br />

eine kurze Diskussion an.<br />

Abstimmungsergebnis: Bei 2 Gegenstimmen<br />

und 1 Enthaltung beschließt die<br />

Versammlung die Beitragserhöhung zum Juli<br />

2009.<br />

9. Bericht der Kassenprüfer<br />

Renate Bachmann gibt den Kassenbericht.<br />

Es wurde einwandfreie Kassenführung<br />

bescheinigt.<br />

10. Entlastung des Vorstandes<br />

Diese erfolgt einstimmig.<br />

11. Wahlen<br />

Der langjährige Schriftführer Erimar<br />

Jannusch kandidiert nicht mehr. Aus der<br />

Versammlung heraus wird Jutta Förster zur<br />

Schriftführerin gewählt. Die Versammlung<br />

dankt Erimar Jannusch mit lang anhaltendem<br />

Beifall und der Vorsitzende überreicht einen<br />

Geschenk-Gutschein.<br />

Die Wahlen ergeben nachfolgendes<br />

Ergebnis:<br />

Schriftführer/in Jutta Förster, einstimmig<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Werner <strong>St</strong>enmans, einstimmig<br />

Delegierte: Bezirkstag: Gerhard Milbert, Gerd<br />

Hombergs, Willy Goertz, Ralf Krudewig.<br />

Diözesantag: Gerhard Milbert, Gerd<br />

Hombergs, und Willy Goertz.<br />

Kassenprüferin: Birgit Olschewski (abwesend),<br />

mehrheitlich, Frau Olschewski hat<br />

bereits vorher zugestimmt.<br />

12. Bestätigung neuer Leiter/innen von<br />

Arbeitsgruppen und –kreisen, Festlegung der<br />

Schwerpunkte, Aktionen und Termine für<br />

2009<br />

Eva <strong>St</strong>ark wird per Handzeichen als neue<br />

Mitarbeiterin im ABS – AK für bessere<br />

Spielbedingungen bestätigt.<br />

Die AK-Leiter/innen stellen die Schwerpunkte<br />

für 2009 vor.<br />

13. Verschiedenes<br />

Der Vorsitzende gibt wichtige Termine im<br />

Jahreslauf bekannt.<br />

Ende der Versammlung: 22.45 Uhr (inkl.<br />

Filmbeitrag)<br />

<strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>, 3.4.2009<br />

Erimar Jannusch (Protokollführer)


8 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Karnevalistischer Nachmittag<br />

"Lachende Brise trotz Finanzkrise“, so präsentierten<br />

die Aktiven der Alten- und<br />

Rentnergemeinschaft und <strong>KAB</strong>-60plus den<br />

Jecken im Heinrich- Joeppen Haus eine tolle<br />

Karnevalssitzung. Das spricht sich rum:<br />

Wenn die <strong>KAB</strong> zum Seniorenkarneval einlädt,<br />

ist das Haus trotz schlechten Wetters<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt. Die bunt<br />

kostümierten Besucher erlebten mit<br />

Sitzungsleiter Gerd Hombergs eine dreistündige<br />

Veranstaltung voller Höhepunkte.<br />

Eisbrecher in der Bütt Wolfgang Weynans<br />

gab einen gekonnten Einblick als Autofahrer<br />

und begeisterte damit das Publikum. Die "<br />

Me-älinge, der närrische Frauenchor der<br />

<strong>KAB</strong> begleitet von Hildegard Tekath am<br />

"Quetschbüel", brachte mit alten und neuen<br />

Liedern den Saal in Schwung. Nach dem<br />

Motto „ Alltag einer Ehe“ lieferten dann<br />

Christa und Willi Goertz dem gefesselten<br />

Publikum eine Lehrstunde zum richtigen<br />

Eierkochen.<br />

Das Kinderprinzenpaar Andreas II. (Hinskes)<br />

und Prinzessin Analena I. (Kluge) mit den<br />

Aktiven von Jux und Klamau markierten mit<br />

ihrem Einzug den ersten Höhepunkt. Der Jux<br />

und Klamau Vorsitzende Tom Tom (Thomas<br />

Ehinger) hatte auch in diesem Jahr wieder<br />

ein großes Aufgebot der Trina- und<br />

Prinzengarde des HSV mitgebracht. Neben<br />

einem gekonnten Sketch, der in einer griechischen<br />

Taverne spielte, wussten vor allem<br />

die beiden Tanzgarden zu gefallen. Was die<br />

Kinder auf die Bühne brachten war schon<br />

große Klasse. Ohne Zugabe ließ das begeisterte<br />

Publikum die jungen Tänzer nicht<br />

gehen. Es ist bemerkenswert, dass es hier<br />

offensichtlich nicht an Nachwuchs mangelt.<br />

Später zog auch das <strong>Hüls</strong>er Prinzenpaar<br />

Jens I. und Monika II. (Haußmann) mit<br />

Gefolge in den Saal ein und auch die letzten<br />

Besucher hielt es nicht mehr auf ihren<br />

<strong>St</strong>ühlen. Das Prinzenpaar demonstrierte mit<br />

ihren Vorträgen eindrucksvoll, dass der<br />

Sechserrat auch in diesem Jahr wieder eine<br />

gute Wahl für <strong>Hüls</strong> getroffen hat.<br />

Seniorenarbeit<br />

<strong>KAB</strong>-60plus - Dritter Lebensabschnitt<br />

Anschließend hatte Jutta Förster mit einer<br />

gelungenen Büttenrede die Lacher auf ihrer<br />

Seite. Als dann „Jupta“ Heinz Kohr in die Bütt<br />

stieg, war der Höhepunkt der Sitzung<br />

erreicht. Armin Anuschewski, musikalischer<br />

Leiter der Veranstaltung, stimmte zum<br />

Abschluss gemeinsam mit den Me-älingen<br />

„so ein Tag so wunderschön wie heute“ an<br />

und es endete ein schönen Nachmittag. Alle<br />

waren sich einig, dass die Verantwortlichen<br />

von <strong>KAB</strong>-60plus und ARG wieder eine tolle<br />

Sitzung auf die Beine gestellt hatten.<br />

Nachdem dann der Saal aufgeräumt und hergerichtet<br />

war, konnten sich alle Aktiven bei<br />

einem gemeinsamen Essen von den<br />

<strong>St</strong>rapazen der vergangenen Wochen erholen.<br />

Armin Anuschewski<br />

Die "Me-älinge", der närrische Frauenchor der <strong>KAB</strong><br />

begleitet von Hildegard Tekath am "Quetschbü-el" und<br />

Präsident Gerd Hombergs, eröffnen die<br />

Seniorensitzung.


Jahresbericht 2009 9<br />

Frühlingsfest und Erntedankfest<br />

"Seid Sonnenmenschen mit leuchtenden<br />

Augen und einem stets frohen Herzen!" Dazu<br />

forderte <strong>KAB</strong>-60plus Sprecher Willy Goertz in<br />

seiner Begrüßung die Gäste des <strong>KAB</strong>-<br />

Frühlingsfestes am 25.4. in der Ökumenischen<br />

Begegnungsstätte auf. Offensichtlich<br />

erfüllte man ihm diesen Wunsch gern. Mit<br />

spürbarer Freude am Beisammensein folgte<br />

die Festgesellschaft den eingestreuten<br />

Programmpunkten: Hans Hinkes in bekannt<br />

souveräner Manier erfreute am Klavier als<br />

Solist und als Leiter eines offenen Singens<br />

die Gäste. Gemeindereferentin Dr. Adelheid<br />

Jacobs- <strong>St</strong>urm begeisterte mit zwei professionell<br />

vorgetragenen volksnahen<br />

Kunstliedern. Brigitte Hoeps erzeugte<br />

Lachsalven mit einem Bericht über die ach so<br />

menschlichen Schwächen bei einem Buffet.<br />

Und schließlich fand der Shanty- Chor des<br />

<strong>Hüls</strong>er Männergesangvereins ein Publikum<br />

nach Wunsch.. Alle schunkelten, klatschten<br />

und sangen mit.<br />

Natürlich war auch für Essen und Trinken<br />

bestens gesorgt. Neben dem traditionellen<br />

Schweinebraten aus dem <strong>St</strong>einofen mit köstlichen<br />

Salatbeilagen gab es ein großes<br />

Kuchenbuffet. Auch das war dem Einsatz von<br />

22 erfahrenen Helfern zu verdanken, die wieder<br />

ihr ganzes Können aufboten. Zumindest<br />

einige von Ihnen waren auf Drängen bereit,<br />

ihre Arbeit kurz für den Fotografen zu unterbrechen.<br />

Fazit: Aktive, Helfer und Gäste<br />

schenkten sich gegenseitig einen schönen<br />

Frühlingstag, der lange in guter Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Zwölf der zweiundzwanzig gut gelaunten Helferinnen<br />

und Helfer beim <strong>KAB</strong>-Frühlingsfest in der Ökumenischen<br />

Begegnungsstätte.<br />

Am 19.09.2009 gab es in <strong>Hüls</strong> und<br />

Umgebung etliche Parallel - Angebote zu<br />

unserem Fest. Vielleicht war das der Grund,<br />

warum nur 50 Gäste in die Begegnungsstätte<br />

fanden. Davon profitierten aber Service und<br />

Ablauf: Die Gäste konnte ohne das sonst<br />

übliche Warten in der Schlange bei den liebevoll<br />

zubereiteten Speisen und Kuchen<br />

zugreifen. Im Saal konnte sich jeder so richtig<br />

breit machen und ausstrecken, ohne<br />

seine Nachbarn zu belästigen. So verfolgten<br />

die Besucher in aller Gemütlichkeit die<br />

Darbietungen von Hans Hinkes und Walter<br />

Hermes. Die zwei hatten aus ihrem großen<br />

Veranstaltungsrepertoire einen besonders<br />

gelungenen Unterhaltungsmix zusammengestellt,<br />

der über 90 Minuten alle Gäste erfreute.<br />

Viel zu schnell war der Mittag wieder vorüber,<br />

an dem alles stimmte bis auf die<br />

Einnahme, die wegen der Gästezahl etwas<br />

geringer ausfiel.<br />

Es gibt Erfahrungen, die man nicht im<br />

Fernsehsessel oder Liegestuhl machen<br />

kann. Sie müssen vielmehr in der ursprünglichen<br />

Bedeutung des Wortes er - fahren werden.<br />

Nur dann spürt man Wind und Wetter,<br />

den Wechsel der Jahreszeiten, das Auf- und<br />

Ab der Wege, kurz: den ständigen Wandel<br />

von allem auf unserer Erde. Und dabei wird<br />

für die eigene Gesundheit noch eine Menge<br />

getan.<br />

Zu all dem bestand Gelegenheit bei den<br />

Tagesfahrten mit Hans Hinkes an jedem<br />

zweiten Donnerstag und den leichten<br />

Halbtagsausflügen mit Renate Bachmann<br />

und Johannes Lucassen einmal monatlich im<br />

März bis Oktober. Beide Angebote nutzten<br />

viele Mitglieder im Berichtsjahr mehr oder<br />

weniger häufig.<br />

In 2010 fährt es sich in gewohnter Weise weiter.<br />

Bitte beachten Sie: Die einzelnen<br />

Termine werden rechtzeitig im<br />

"Vereinskalender" der <strong>Hüls</strong>er Mitteilungen<br />

bekannt gegeben.<br />

Willy Goertz<br />

Fahrrad fahren


10 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Jahresrückblick der Alten- und Rentnergemeinschaft ARG<br />

Wir gehen mit den Jahreszeiten bei der<br />

Alten- und Rentnergemeinschaft ARG<br />

An jedem Dienstag nach dem Herz-Jesu-<br />

Freitag trifft sich die ältere Generation im<br />

Heinrich-Joeppen-Haus. An der liebevoll gedeckten<br />

Kaffeetafel begüsst man sich mit großem<br />

Hallo. Wenn die Witterungsverhältnisse<br />

es zulassen, treffen sich bis zu 65 ältere<br />

Personen. Im Jahr 2009 trafen wir uns 11 Mal<br />

und führten dazu vier Bus-Ausflüge durch.<br />

Diese Tradition besteht nun schon seit über 25<br />

Jahren.<br />

Im Januar besuchten uns die <strong>St</strong>ernsinger und<br />

brachten uns durch Lieder und Berichte die Not<br />

der Kinder in Afrika und Südamerika näher. Der<br />

Februar stand ganz im Zeichen des Karnevals.<br />

„Lachende Brise, trotz Finanz-krise“ lautete<br />

das Motto. Es wurde geschunkelt, gelacht und<br />

die Prinzenpaare begrüßt. Es waren zu Besuch<br />

das <strong>Hüls</strong>er Prinzenpaar des Sechserrates und<br />

das Kinderprinzenpaar des HSV. Unsere Meälinge<br />

konnten erst nach mehreren Zugaben<br />

die Bühne verlassen. Die Me-älinge sind ein<br />

Eigengewächs von ARG und 60plus und haben<br />

viel Spaß daran, anderen mit Gesängen und<br />

Sketchen eine Freude zu machen.<br />

Im März, in der Fastenzeit, organisierten wir<br />

eine Modenschau mit Frühlings- und auch mit<br />

Sommermoden. Mehrere Teilnehmer betätigten<br />

sich als Models. Etwas verspätet, im April<br />

und Mai, erklangen dann die Lieder „Im Märzen<br />

der Bauer…“ und viele andere. Eine Lieblingsbeschäftigung<br />

bei der ARG ist nämlich das<br />

gemeinsame Singen. Wir werden dabei unterstützt<br />

von Hans Hinkes, Walter Hermes und<br />

natürlich von Pfarrer Lunkebein. Dieser kann<br />

wunderbar Klavier spielen und dazu kleine<br />

Anekdoten einfließen lassen. Dann bleibt kaum<br />

ein Auge trocken.<br />

Im Mai wurde dann auch der erste Busausflug<br />

unternommen. Er führte uns in den Volksgarten<br />

nach Mönchengladbach. An einem wunderschön<br />

gelegenen See konnte man herrlich spazieren.<br />

Natürlich kam das leibliche Wohl in<br />

Form von Kaffee und Kuchen und ein zünftiges<br />

Abendbrot nicht zu kurz.<br />

Eine Reise nach Indien wurde uns im Juni<br />

durch einen Bildervortrag präsentiert. Die<br />

fremdartige Kultur fanden alle sehr beeindrukkend.<br />

Ebenfalls im Juni machten wir eine<br />

Bustour nach Langenfeld zu einem Wassersportzentrum<br />

mit mehreren Wasserski-<br />

Möglichkeiten. Allerdings waren die Teilnehmer<br />

nicht zu bewegen, selbst die Skier unter zu<br />

schnallen, sondern beschränkten sich bei<br />

Kaffee und Kuchen auf das Zuschauen.<br />

Im August lockte das Schwalm-Nette-Gebiet.<br />

Die Bustour führte uns zum Heidweiher nach<br />

Schwalmtal-Amern. Auf einer herrlichen<br />

Terrasse genossen wir das schöne Wetter und<br />

konnten die Vogelwelt des nahen Teiches<br />

bewundern, natürlich bei gutem Essen.<br />

Nach so vielen Kaffeefahrten und schönen<br />

Speisen bekamen wir dann im September<br />

einen Vortrag zu hören: „Richtige Ernährung im<br />

Alter“ Viele Zuhörer hatten nachher ein<br />

schlechtes Gewissen. Aber tröstlich ist, durch<br />

viel Bewegung läßt sich das <strong>St</strong>ück Kuchen<br />

kompensieren.<br />

Und alle fuhren wieder mit zur Kalkarer Mühle.<br />

Frisch gemahlenes Mehl, im <strong>St</strong>einofen zu Brot<br />

gebacken, stärkten die Vorsätze zur<br />

Bewegung.<br />

In diesem Sinne feierten wir dann im Oktober<br />

das Erntedankfest. Dies wurde musikalisch<br />

untermalt durch Hans Hinkes und Walter<br />

Hermes.<br />

Zu <strong>St</strong> Martin und zu <strong>St</strong>. Nikolaus wurde uns der<br />

obligatorische Weckmann serviert. Das ist<br />

schon Tradition. Im November konnten wir<br />

dann noch eine Modenschau mit Winterkleidung<br />

erleben. Viele stellten sich wieder als<br />

Model zur Verfügung.<br />

Den Jahresabschluss im Dezember bescherte<br />

uns Nikolaus in Begleitung von Nikodemus und<br />

Zaras. Hierbei wurden die Glückwünsche den<br />

über neunzigjährigen und den runden<br />

Geburtstagen übermittelt.<br />

Ebenso dankten wir den vielen fleißigen<br />

Händen, die im Laufe des Jahres immer wieder<br />

den Kaffee und die Fahrten vorbereiteten.<br />

Diese wurden durch lang anhaltenden Beifall<br />

belohnt.<br />

Hildegard Tekath


Jahresbericht 2009 11<br />

Fahrten 2009 der <strong>KAB</strong>- Reisegruppe <strong>Hüls</strong><br />

Reisebericht über die Fahrt nach MERAN<br />

10.5.-19.5.2009<br />

Wenn man mit der <strong>KAB</strong> und Hans Hinkes<br />

verreist, kann man eine gute, wohlorganisierte<br />

Fahrt und abwechslungsreichen Urlaub<br />

erwarten. Auch diesmal wurden alle<br />

Erwartungen wieder voll erfüllt – und viel<br />

gelacht haben wir auch!<br />

SO 10.5.2009<br />

Um 6 Uhr in der Frühe waren alle 29<br />

Südtiroler-Urlauber, unser gelb leuchtender<br />

Bus der Firma Meiners-Auling und unser<br />

Fahrer Karsten auf dem <strong>Hüls</strong>er Aldi-Parkplatz<br />

versammelt, und die lange Fahrt konnte<br />

rechtzeitig losgehen. Immer der Sonne entgegen<br />

kamen wir bei mäßigem<br />

Sonntagsverkehr gut voran. Mit vielen<br />

Pausen und „putt – putt – putt“ aus dem Bus<br />

– in den Bus – verging die Zeit wie im Fluge,<br />

und schon erreichten wir das Alpengebiet.<br />

Wir passierten den Fernpaß, den Reschenpaß,<br />

fuhren vorbei am Reschensee mit dem<br />

versunkenen Dorf und dem herausragenden<br />

Kirchturm und gelangten schließlich in den<br />

Vinschgau und nach Meran. Auf einem<br />

Höhenzug oberhalb der <strong>St</strong>adt liegt das Dorf<br />

Tirol, unser Reiseziel. Am Hotel Ortler wurden<br />

wir von der Familie Götsch in feschen<br />

Dirndln begrüßt, und wir bezogen die liebevoll<br />

eingerichteten, hellen Zimmer, z.T. mit<br />

Baldachin und Spiegel über dem Bett.<br />

Von nun an genossen wir die herrliche<br />

Aussicht auf Meran und die noch schneebedeckten<br />

Berge, mal im Morgendunst, mal in<br />

ein leuchtendes Lichtermeer gehüllt. Das<br />

reichliche Frühstücksbuffet und das 5-Gang<br />

Menue am Abend waren kaum zu bewältigen.<br />

Ein Glück, dass wir täglich gut unterwegs<br />

waren, sonst wären die Folgen noch<br />

schwerwiegender ausgefallen.<br />

MO 11.5.2009<br />

Am ersten Urlaubsmorgen erkundeten wir<br />

zunächst unser Dorf mit der Kirche, den<br />

schönen Hotels, den alten und neuen<br />

Bauernhöfen und erfreuten uns an den herrlichen<br />

Ausblicken ins Etschtal, ins Passeiertal<br />

und über die vielen Obstplantagen mit<br />

Apfelbäumen, Weinstöcken und Kiwisträuchern.<br />

Wir erreichten das Schloß Tirol, den Sitz der<br />

Tiroler Herren. Einfach dasitzen, schauen<br />

und einen frischgepreßten Apfelsaft trinken –<br />

so genossen die meisten von uns den<br />

Vormittag. Ganz Laufsüchtige wagten schon<br />

die erste Wanderung nach <strong>St</strong>. Peter, einer<br />

Kirche aus dem frühen Mittelalter mit guterhaltenen<br />

Fresken.<br />

Am Nachmittag erkundeten wir mit unserer<br />

Reiseführerin Christine Alber die Kurstadt<br />

Meran. Von frühen Ansiedlungen aus der<br />

<strong>St</strong>einzeit, von langen wechselvollen<br />

<strong>St</strong>reitigkeiten über Jahrtausende um dieses<br />

herrliche Tal, von der Entstehung der<br />

Kurstadt bis hin zu der heutigen modernen<br />

Thermenanlage wusste sie viel - fast zuviel –<br />

zu berichten. Beim Gang durch die nun vollständig<br />

renovierten Lauben, durch die


12 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Kurpromenade mit den herrlichen<br />

Blumenarangements und natürlich auch<br />

einem guten Cappucino oder einem etwas<br />

größeren Eis erholten wir uns bald wieder<br />

von den <strong>St</strong>rapazen der <strong>St</strong>adtführung und<br />

waren rechtzeitig zum Abendessen wieder im<br />

Hotel.<br />

DI 12.5.2009<br />

Heute war eine 12km lange Wanderung über<br />

den Algunder Waalweg und den Meraner<br />

Tapeinerweg geplant, und alle machten mit.<br />

Waale sind künstlich angelegte Wasserläufe,<br />

die z.T. bereits im Mittelalter genutzt wurden.<br />

Sie fangen das Wasser aus den Bergen auf,<br />

das dann in die vielen Plantagen geleitet<br />

wird. Der Waaler war für die Pflege der<br />

Gräben und die gerechte, planmäßige<br />

Zuteilung des Wassers zuständig. Heute<br />

werden die Hänge reichlich durch<br />

Beregnungsanlagen versorgt. Wir Touristen<br />

können nun stundenlang auf schmalen guten<br />

Wegen an den Waalen entlang spazieren<br />

gehen und die Aussicht genießen. Wir starteten<br />

unsere Wanderung in Töll, sahen über<br />

uns <strong>St</strong>. Peter liegen, unter uns das Dorf<br />

Algund und erreichten schließlich den<br />

Tapeinerweg oberhalb von Meran. Hier<br />

gedeihen neben vielen grünen, blühenden<br />

Gewächsen auch seltene südländische<br />

Pflanzen, da hier am sonnigen geschützten<br />

Hang das ganze Jahr hindurch mediterranes<br />

Klima herrscht. Auf einer schönen<br />

Aussichtsterrasse machten wir die erste,<br />

wohlverdiente, ausgiebige Pause. Die zweite<br />

Etappe bis zum Pulverturm schafften dann<br />

auch alle. An der wilden Passer durften wir<br />

noch einmal ausruhen; und dann holte uns<br />

Karsten am Ende der <strong>St</strong>adt wieder mit dem<br />

Bus ab.<br />

MI 13.5.2009<br />

Mit unserer Reiseführerin Christine erkundeten<br />

wir heute morgen den Ort Algund.<br />

Christine ist hier geboren und wohnt immer<br />

noch im Ort. So führte sie uns mit viel<br />

Herzblut durch ihren Heimatort und durch<br />

ihre Kirche. Wie ein großer Zeiger weist der<br />

schlanke spitze Kirchturm zum Himmel. In<br />

dieser Kirche – die größte moderne Kirche im<br />

norditalienischen Raum – haben der ganze<br />

Bau in der Gesamtheit wie auch jeder einzelne<br />

<strong>St</strong>ein, jede Form, jede Darstellung und<br />

jede Farbe symbolische Bedeutung. Alles<br />

erklärt Textstellen der Bibel und schlägt<br />

immer wieder den Bogen zu unserem ganz<br />

persönlichen realen Leben – hier und heute –<br />

für dich und für mich. Die großen Fenster –<br />

mal in sehr hellen Farben, mal fröhlich bunt,<br />

mal ruhig und bedeckt – seh ich noch vor mir.<br />

Ganz still und dankbar wurden wir alle bei der<br />

liebevollen, sehr tiefsinnigen Erklärung unserer<br />

Reiseführerin, und so mußten wir einfach<br />

aus vollem Herzen singen:<br />

Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn,<br />

freuet euch seiner und dienet ihm gern.<br />

All, ihr Völker, lobet den Herrn!<br />

Dann brachte uns der Bus über eine sehr<br />

enge <strong>St</strong>raße und noch engere Kehren hinauf<br />

zu der Siedlung Vellau mit der kleinen, weithin<br />

sichtbaren Marienkirche. Nach einer<br />

Mittagspause mit Imbiss fühlten die meisten<br />

sich wieder fit für eine Wanderung hinunter<br />

ins 480 m tiefer gelegene Dorf Tirol. Etwas<br />

mühsam kraxelten wir den steilen, holprigen


Jahresbericht 2009 13<br />

Pfad durch den Wald hinunter. Ein kleiner<br />

„Fall“ verlief glimpflich und endlich erreichten<br />

wir ebene Pfade, sahen schließlich unser<br />

Dorf Tirol liegen und schafften auch noch die<br />

hohe Treppe zum Eiscafe beim Gasthof<br />

Sonne. Ein kurzes Bad im Hotel oder ein<br />

<strong>St</strong>ündchen auf dem Bett – oder beides nacheinander<br />

– machten uns wieder fit fürs<br />

Abendmahl.<br />

DO 14.5.2009<br />

Wer traute sich heute wieder eine<br />

Wanderung zu über den „nur“ 8 km langen<br />

Maiser-Waalweg? Fast alle!! Nur einige nahmen<br />

sich eine Auszeit und genossen heute<br />

einmal den Flair des Ortes, die Wellness-<br />

Angebote im Haus, den Balkon, die Eisdiele<br />

oder oder …….<br />

Wir anderen machten uns wie jeden Morgen<br />

auf den Weg zum Busbahnhof. Auch diese<br />

500 Schritte abwärts waren jeden Tag ein<br />

schöner Spaziergang. Am kleinen<br />

Bauerngarten entdeckten wir die ersten roten<br />

Erdbeeren, die Bohnen hatten gekeimt, die<br />

Kohlrabi waren wieder etwas dicker geworden;<br />

und zwischen den Blumen müsste mal<br />

wieder „gekruut“ werden. Auf der Tierwiese<br />

überwachte der prächtig bunte Hahn misstrauisch<br />

seine Hennen, zumal einige von<br />

uns durch ein „Kikeriki“ die Konkurrenz<br />

anmeldeten. Die kleinen Kaninchen begannen<br />

schon Gras zu rupfen. Wie niedlich!<br />

Also, unser Karsten brachte uns ein <strong>St</strong>ück ins<br />

Passeiertal hinein bis nach Saltaus. Dort<br />

begann der Maiser-Waalweg – breit, gemütlich,<br />

schattig. Pünktlich zur Mittagszeit<br />

erreichten wir den „Ofenbauer“, wo uns die<br />

vorbestellte echte „Südtiroler Gerschtlsuppe“<br />

mit viel Speck aufgetischt wurde. Die letzten<br />

2 km über eine Teerstraße waren etwas<br />

schweißtreibend – das warme, sonnige<br />

Wetter hielt an – aber dafür blieb uns im<br />

Hotel noch ein langer, freier, erholsamer<br />

Nachmittag.<br />

FR 15.5.2009<br />

Wer früh genug vor dem Hoteleingang<br />

erschien, hatte die Chance, einen Platz in der<br />

großen Hollywood-Schaukel zu bekommen.<br />

Wenn nur nicht ein paar kräftige Herren so<br />

wild damit herumgeschaukelt hätten! – Nun<br />

ja, Spaß machte es allemal!<br />

Eine Busfahrt ins Schnalstal stand heute auf<br />

dem Programm. Begleitet und unterrichtet<br />

wurden wir diesmal von Reiseleiterin<br />

Theresia Singer. Nach etwa 30 km Richtung<br />

Reschen erreichten wir das enge Tal. Auf<br />

einem Felsvorsprung thront Reinhold<br />

Messmer auf seiner Burg Juval. Am Eingang<br />

des Tales ist gerade mal Platz für eine<br />

schmale <strong>St</strong>raße zwischen hohen, dunklen<br />

Felswänden. Daher blieb dieses Tal lange<br />

unberührt. Mitte des vorigen Jahrhunderts<br />

aber wurde am Ende ein <strong>St</strong>ausee gebaut und<br />

viele Bauern ausgesiedelt. Nur wenige Höfe<br />

– z.T. auf 2000 m Höhe – blieben erhalten<br />

und werden heute noch bewirtschaftet.<br />

Zunächst besichtigten wir ausgiebig den Ort<br />

Karthaus. Vom sonnigen Katharinaberg wanderten<br />

einst einige Karthäusermönche in<br />

diese dunkle Talsohle, um nach besonders<br />

strengen Regeln zu leben. Im Laufe der<br />

Jahrhunderte lockerten ihre Nachfolger die<br />

<strong>St</strong>renge, bauten ein großes Kloster und trieben<br />

Handel mit umliegenden Orten und<br />

Klöstern. Sie sollen „zur Unzeit“ oft in einem


14 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Frauenkloster gewesen sein – so erzählt<br />

man – und darum habe der Bischof kurzerhand<br />

das Kloster aufgelöst. Tatsache ist,<br />

dass Kaiser Josef II. Ende des 18.<br />

Jahrhunderts die Schließung veranlasste,<br />

und die Mönche das Tal verließen. Die<br />

Bauern bauten später in den Mauerresten<br />

des Klosters ihren Ort Karthaus; und so geht<br />

man heute durch Klostermauern und<br />

Kreuzgängen von <strong>St</strong>raße zu <strong>St</strong>raße. Und<br />

manchmal führt eine alte Zellentüre zu einem<br />

dahinterliegenden modernen Wohnhaus.<br />

Seit 1980 fährt am Talschluß in Kurzras eine<br />

Seilbahn auf die großen Gletscher des<br />

Hochferners, wo sich nun ganzjährig<br />

Skitouristen tummeln. Über dieses<br />

Gletschergebiet werden auch heute noch<br />

jeden Sommer große Schafherden getrieben,<br />

um auf der anderen Seite im oberen Ötztal<br />

ein paar Monate zu grasen. Dort oben fand<br />

man auch den Eismenschen „Ötzi“, der in<br />

einem Museum in Bozen zu betrachten ist.<br />

Wir machten im Sporthotel Kurzras<br />

Mittagspause. Aber bald wurde es uns auf<br />

dieser Höhe von 2200 m zu kühl und zu<br />

feucht und wir fuhren zurück in freundlichere<br />

Regionen des Tales. Im Wallfahrtsort „Unsere<br />

Frau in Schnals“ besuchten wir die Kirche<br />

und grüßten die Gottesmutter mit ein paar<br />

Liedern. Wieder im weiten Vinschgau angekommen,<br />

ließen wir uns in Naturns von<br />

einem Alteingesessenen die Fresken der<br />

<strong>St</strong>.Prokuluskapelle erklären.<br />

SA 16.5.2009<br />

Wie wird das Wetter heute? – fragten wir uns<br />

besorgt am Morgen; denn heute wollten wir<br />

eine echte Bergwanderung machen. Wir<br />

wagten es: Von Saltaus im Passeiertal brachte<br />

uns die Hirzer-Seilbahn auf knapp 2000 m<br />

Höhe. Über einen herrlichen, fast schneefreien<br />

Panoramaweg erreichten wir nach<br />

einer guten halben <strong>St</strong>unde die <strong>St</strong>afellhütte.<br />

Leider umhüllten noch Wolken die höchsten<br />

Bergspitzen, und über den Tälern lag Dunst.<br />

Schorsch mit dem alten speckigen<br />

Schlapphut servierte uns „Kartoffelsuppe mit<br />

Wurscht“ und „Speck am Brettl“ in der<br />

geheizten <strong>St</strong>ube. Dann versuchten wir ein<br />

Schläfchen zu halten draußen auf den<br />

Liegestühlen; aber trotz Decken wurde es<br />

uns bald zu kühl. Sieben Mutige stiegen mit<br />

Hans zum Bergdorf Videgg und später zur<br />

Mittelstation der Seilbahn ab. Der große Rest<br />

wanderte über den fast ebenen Weg zur<br />

Bergstation Klammeben zurück. Dann riß die<br />

Wolkendecke auf, und an der Mittelstation<br />

Obertall konnten wir bei klarer Sicht in das<br />

Passeiertal und auf die Bergspitzen schauen.<br />

Und das taten wir ausgiebig bei Kaffee und<br />

Kuchen oder einem Viertele in dem kleinen,<br />

urigen Gasthof. Im Tal trafen sich dann alle<br />

normalen Wanderer und die<br />

Langstreckenläufer wieder zur Busrückfahrt<br />

ins Hotel.<br />

SO 17.5.2009<br />

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir<br />

schon früh am Morgen unsere<br />

Dolomitenrundfahrt, wiederum begleitet und<br />

unterrichtet von unserer Theresia Singer.<br />

Unser lieber Busfahrer Karsten –<br />

Flachlandtiroler wie wir – schwitzte mehr und<br />

mehr und musste sich stark auf die vielen<br />

<strong>St</strong>raßenkehren konzentrieren, während wir<br />

die traumhaften Ausblicke auf Felsen und<br />

tiefe Schluchten genießen konnten. Der<br />

Karerpaß wurde erklommen, ein Blick auf<br />

den glatten Spiegel des Sees geworfen, und<br />

schon ging es noch höher hinauf auf das<br />

Pordoijoch. Ob Rosengarten, Geislerspitzen,<br />

Schlern, Sellagruppe und viele andere<br />

Bergmassive – Theresia kannte sie alle und<br />

erzählte begeistert davon. Zum Glück durften<br />

wir dort oben bei angenehmer Temperatur<br />

eine <strong>St</strong>unde lang in der Sonne sitzen und die<br />

Ausblicke genießen. Dann ging es auf abenteuerlichen<br />

Serpentinen wieder talwärts. Wie<br />

schade! – Aber Karsten war froh, wieder auf<br />

geraden, ebeneren <strong>St</strong>raßen fahren zu dürfen.<br />

Im Garten des Hotels erwartete uns noch vor


Jahresbericht 2009 15<br />

dem Abendessen ein köstlicher Imbiss mit<br />

Saft oder Sekt. Wir nutzten diese<br />

Gelegenheit, um mit einem Vierzeiler auf verschiedenen<br />

Melodien und einem Trinkgeld<br />

uns bei allen im Hause zu bedanken, die uns<br />

den Urlaub verschönt hatten:<br />

Dorf Tirol ist wunderschön –<br />

leider müssen wir bald gehen.<br />

Doch noch sind wir frohgestimmt,<br />

weil wir hier im Ortler sind.<br />

Auch dem Reiseleiter wurde herzlich<br />

gedankt: für die perfekte Organistion und –<br />

ich glaube – auch für seine gute Laune!<br />

MO 18.5.2009<br />

Die erste Etappe der Heimreise begann.<br />

Schon früh gegen 15 Uhr erreichten wir<br />

unser einfaches aber blitzsauberes Quartier<br />

am Schwaltensee bei Pfronten. Da wir dort<br />

unter uns waren, konnten wir nun auch den<br />

traditionellen Singeabend mit Volksliedern,<br />

lustigen Spielchen und fast stubenreinen<br />

Witzen gestalten. Ein toller Ausklang nach so<br />

vielen gemeinsamen schönen Erlebnissen in<br />

der Tiroler Bergwelt.<br />

DI 19.5.2009<br />

Auch die letzte Etappe der Heimfahrt verlief<br />

zügig, so dass wir gegen 18 Uhr wieder<br />

unser schönes <strong>Hüls</strong> und den Aldi-Parkplatz<br />

erreichten. „Adschüß“ und „Führti Gott“ hieß<br />

es. Bis zum nächsten Mal!<br />

Elsbeth Lichters<br />

<strong>KAB</strong>-Reise nach THÜRINGEN<br />

26.9. - 4.10.2009<br />

SA 26.9.2009<br />

Pünktlich um 8 Uhr startete unser Bus mit<br />

unserem schon bekannten Fahrer Carsten<br />

vom Aldi-Parkplatz. Nach zügiger Fahrt<br />

erreichten wir bereits gegen 13 Uhr unseren<br />

Zielort Arnstadt. Im Gasthaus „Goldene<br />

Henne“ stiegen wir ab. Es ist ein 400 Jahre<br />

altes Gast- und Logierhaus, restauriert, mit<br />

historischem Flair, vielen <strong>St</strong>ufen, Treppen<br />

und Winkeln, so dass wir zunächst Mühe hat-<br />

ten, uns den Weg zu unseren Zimmern zu<br />

eigen zu machen.<br />

Noch an diesem Nachmittag hielt unser stets<br />

umsichtiger, freundlicher Wirt Jörg Becker die<br />

erste Überraschung bereit: Eine junge, hübsche<br />

Nonne begrüßte uns vor der<br />

Eingangstür auf dem Ried und stellte sich als<br />

die „letzte Benediktinerin von Arnstadt“aus<br />

dem 16. Jahrhundert vor. Mit ihrer lebhaften<br />

Gestik und vor allem mit ihren fröhlichen Kulleraugen<br />

hatte sie bald unsere ganze Gruppe<br />

im Griff und jeder hörte ihren Erläuterungen<br />

und Geschichten über den Werdegang und<br />

die Sehenswürdigkeiten der <strong>St</strong>adt während<br />

der nächsten 2 ½ <strong>St</strong>unden gespannt zu.<br />

Seit 704 ist Arnstadt in Urkunden erwähnt<br />

und entwickelte sich mit Hilfe rühriger<br />

Fürsten und durch den Einfluß der<br />

Benediktiner und Franziskaner zu einer blühenden,<br />

reichen Handelsstadt. Davon zeugen<br />

prächtige Bürgerhäuser und große<br />

Kirchen aus dem frühen und späten<br />

Mittelalter: die doppeltürmige Liebfrauenkirche<br />

und die Neue Kirche, auch Bach-Kirche<br />

genannt. Der junge Bach trat hier für vier<br />

Jahre eine Organistenstelle an. Ein überlebensgroßes<br />

Denkmal auf dem Marktplatz<br />

erinnert daran. Auch Luther weilte zeitweise<br />

in Arnstadt als Mönch im dortigen<br />

Franziskanerkloster. Viele Häuser erstrahlen<br />

wieder im alten Glanz, andere sind zur Zeit in<br />

Arbeit und manche warten noch auf die nötigen<br />

Gelder. Am Abend aber wussten wir,<br />

dass wir in einem der reizvollsten Kleinstädte<br />

Thüringens gelandet waren. Die großen<br />

<strong>St</strong>ädte – Erfurt, Weimar, Eisenach – überwältigen,<br />

aber die kleinen verzaubern.


16 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

SO 27.9.2009<br />

„Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah“,<br />

kam es mir in den Sinn, als wir nach gutem<br />

Frühstück mit einem Picknickbeutel vom<br />

Haus mit unserem Wanderführer Gerhard zu<br />

einer Wanderung aufbrachen. 27 von uns<br />

trauten sich den über 6 <strong>St</strong>unden dauernden<br />

Marsch zu und alle schafften es prima. Im<br />

gemächlichen Tempo führte Gerhard uns aus<br />

der <strong>St</strong>adt hinaus auf die Höhen am Rande<br />

des Thüringerwaldes. Am Aussichtspunkt<br />

„Schneckchen“ schauten wir auf den fast<br />

1000m hohen „Kickelhahn“. Dort soll Goethe<br />

die bekannten Verse geschrieben haben:<br />

Über allen Gipfeln ist Ruh,<br />

in allen Wipfeln spürest du<br />

kaum einen Hauch.<br />

Die Vöglein schweigen im Walde.<br />

Warte nur, balde<br />

ruhest du auch.<br />

Und wir konnten seine Verse nachempfinden.<br />

Nach einer weiteren <strong>St</strong>eigung erreichten wir<br />

ein kleines Hochplateau – das „Kreuzchen“.<br />

Dort packten wir unseren Picknickbeutel aus.<br />

In der Schutzhütte, draußen auf Bänken oder<br />

im noch trockenen Gras erfreuten wir uns an<br />

den herrlichen Ausblicken über den<br />

Herbstwald, die Höhen und Täler des<br />

Thüringerwaldes. Durch das Ilmtal ging es<br />

zurück in unser <strong>St</strong>ädtchen. Die Daheimgebliebenen<br />

erlebten derweil einen sehr<br />

schönen Gottesdienst mit Konzert in der<br />

Bachkirche und erzählten vom<br />

Puppenmuseum, das die Geschichte und<br />

das Leben der Arnstädter in<br />

Miniaturdarstellung erzählt.<br />

MO 28.9.2009<br />

Heute besuchten wir Eisenach, die Wartburg<br />

und das Fachwerkstädtchen Schmalkalden.<br />

Reiseführer Wolfgang wusste viel zu berichten<br />

über die Landschaft, die Burgen – die<br />

„Drei Gleichen“ – und die Geschichte dieser<br />

Region.<br />

Schon von weitem grüßte die Wartburg auf<br />

der Höhe. Die erste <strong>St</strong>eigung bewältigten wir<br />

im Bus, doch dann ging es zu Fuß über viele<br />

<strong>St</strong>ufen hinauf in die majestätische Wartburg.<br />

Ich fand es schön, sie so zu erobern und mir<br />

wurde bewusst, wie abgelegen und weltfern<br />

die Menschen des Mittelalters dort gelebt<br />

hatten. Elisabeth – die mildtätige Herzogin –<br />

viele Grafen über die Jahrhunderte hinweg<br />

und Martin Luther, der hier geächtet und verfolgt<br />

die erste deutsche Bibelübersetzung<br />

schrieb. Wir bestaunten die prächtigen Säle,<br />

aber auch die armseligen Zimmer, in denen<br />

Luther lebte und so große literarische<br />

Leistungen vollbrachte.<br />

Unten in der <strong>St</strong>adt Eisenach trafen wir wieder<br />

auf Spuren Bachs und Luthers. Aber auch die<br />

echten Thüringer Bratwürste vom Marktstand<br />

erfreuten Leib und Seele. Eine viel zu kurze<br />

Rast in Schmalkalden und ein Besuch in der<br />

Nougatfabrik füllten die letzten <strong>St</strong>unden des<br />

ereignisreichen Tages aus.<br />

In der „Goldenen Henne“ schmeckte uns das<br />

gute Abendmenue und die „Hellen und<br />

Schwarzen“ im Glas. Wie seit Jahren üblich<br />

wurden am Abend noch die Kartenspiele her-


Jahresbericht 2009 17<br />

ausgeholt und Skip-Bo, Patience, Romme<br />

oder Skat gespielt.<br />

DI 29.9.2009<br />

Das Erlebnisbergwerk Merkers – ein stillgelegtes<br />

Salzbergwerk - stand auf dem<br />

Programm. Schon in vorchristlicher Zeit nutzten<br />

die Menschen die Solequellen dieser<br />

Region. Im Mittelalter wurde bereits Salz<br />

gewonnen und vermarktet. In der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts begann man die verschiedensten<br />

Salze in der Tiefe abzubauen und zu<br />

fördern. Im 20. Jahrhundert wurde Merkers<br />

als größter Kalilieferant der Welt bekannt. In<br />

die Schlagzeilen geriet das Bergwerk, als die<br />

amerikanische Besatzung nach Kriegsende<br />

die dort eingelagerten Kunstschätze und<br />

große Mengen Gold entdeckte und herausholte.<br />

Nach geeigneter Ausrüstung mit Jacke und<br />

Helm fuhren wir im Förderkorb in rasantem<br />

Tempo hinunter auf die 500m Sohle. Dort<br />

wurden wir auf alte LKWs verladen und<br />

erfuhren nun 2 ½ <strong>St</strong>unden lang Erschreckendes<br />

und Erstaunliches über die Arbeit<br />

Untertage. Bis in 800m Tiefe ging die abenteuerliche,<br />

rasante Fahrt. Wir machten halt<br />

im Bergbaumuseum, im „Goldraum“ und in<br />

der Kristallgrotte. Wenn uns auch die breiten<br />

Höhlengänge manchmal vergessen ließen,<br />

dass wir uns im Erdinnern bewegten,<br />

begrüßten wir nachher doch mit Erleichterung<br />

das Tageslicht und die grüne<br />

Erdoberfläche.<br />

MI 30.9.2009<br />

Herbstnebel zog über die Thüringer Höhen,<br />

als wir zu einer Wanderung über den<br />

Rennsteig aufbrachen. Vom Gasthaus<br />

Schmücke bis Schmiedefeld und durch das<br />

Biosphärengebiet Vessertal führte uns<br />

Gerhard und 34 unserer Truppe schritten tapfer<br />

durch Nieselregen, über schlammige, einsame<br />

Waldwege. Auch das hatte seinen<br />

besonderen Reiz. Im Forellenhof wärmten<br />

wir uns bei Tee oder einer gebratenen Forelle<br />

wieder auf. Dann fuhren wir zum nahen<br />

Wintersportort Oberhof, sahen die kleine und<br />

große Sprungschanze, die urigen aber auch<br />

modernen Bauten dieses Wintersportortes.<br />

Daran werden wir uns sicherlich fortan erin-<br />

nern, wenn im Winter von dort Großveranstaltungen<br />

im Fernsehen übertragen werden<br />

und können stolz sagen: Dort war ich auch<br />

schon mal!<br />

DO 1.10.2009<br />

Heute besuchten wir die Landeshauptstadt<br />

Erfurt. Die Ursprünge gehen zurück auf die<br />

Missionsarbeit des Hl. Bonifatius. Er ließ 742<br />

an der seichten <strong>St</strong>elle der Gera – früher<br />

„Erph“ genannt – eine Kapelle errichten. Bald<br />

entwickelte sich dort ein bedeutender<br />

Handelsort mit dem Namen Erfurt – an der<br />

Furt der Erph. Im 12. Jahrhundert entstand<br />

aus der kleinen Missionskapelle der heutige<br />

Mariendom und 100 Jahre später gleich<br />

daneben die Severinkirche, die zu einem großen<br />

Kloster gehörte. Schon 1392 gab es in<br />

Erfurt eine Universität, an der später Martin<br />

Luther studierte, da er dort in einem<br />

Augustinerkloster lebte. Nach den


18 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Kirchenbesuchen führte der <strong>St</strong>adtrundgang<br />

über die Krämerbrücke, die die Gera überquert<br />

und zu beiden Seiten mit kleinen lukrativen<br />

Geschäften aufwartet. Da Erfurt viele<br />

Jahrhunderte lang zu den bedeutendsten<br />

Handelsstädten Ostdeutschlands gehörte,<br />

finden wir aus allen Epochen prächtige<br />

Bauten an schön angelegten Plätzen. Die<br />

Zitadelle auf dem Petersberg zeugt nicht nur<br />

von der ehemaligen militärischen Bedeutung<br />

der <strong>St</strong>adt, sondern bietet heute auch ein wunderschönes<br />

Aussichtsplateau über <strong>St</strong>adt und<br />

Umgebung.<br />

FR 2.10.2009<br />

Die erste <strong>St</strong>ation der heutigen Fahrt war die<br />

Glasbläserei in Gräfenroda. Ein junger<br />

Glasbläser berichtete über Sorgen und Erfolg<br />

seiner Zunft und zeigte uns humorvoll und<br />

gekonnt die Kunst des Glasblasens. Mancher<br />

nette einmalige Kunstartikel wurde erstanden<br />

als Mitbringsel für sich oder die Lieben<br />

daheim. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die<br />

Klassikerstadt Weimar. Wir begrüßten<br />

Schiller und Goethe überlebensgroß auf<br />

hohem Sockel stehend, sahen das Deutsche<br />

Nationaltheater, das Goethehaus, das<br />

Schillerhaus, den Schlosspark und schließ-<br />

lich das „Grüne Schloß“ mit der wiederhergestellten<br />

Anna-Amalia-Bibliothek.<br />

„Hier in Weimar fand die Klassik statt“. Wer<br />

sich mit Kultur und Literatur beschäftigte, traf<br />

sich hier in der <strong>St</strong>adt beim Treff mit Anna<br />

Amalia.<br />

Wieder zurück in Arnstadt machten wir uns<br />

nach dem Abendessen noch einmal auf den<br />

Weg und besuchten die Traukirche Bachs im<br />

Dorf Dornheim. Eine kleine, liebevoll restaurierte<br />

Kirche, in der Bach seine erste Frau<br />

Maria Barbara heiratete. Der Küster und<br />

Initiator der Restaurierungsarbeiten an der<br />

Kirche erzählte begeistert von seiner Arbeit<br />

und brachte Klang- und Textbeispiele aus<br />

Bachs Leben zu Gehör. Eine amerikanische<br />

Gastorganistin spielte hervorragend auf der<br />

Orgel Bachwerke. Wir bedankten uns bei<br />

Gott und der Welt für diese schöne <strong>St</strong>unde<br />

mit Kanons und dem „Irischen<br />

Segenswunsch“: Und bis wir uns wieder<br />

sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.<br />

SA 3.10.2009<br />

Am letzten Urlaubstag bescherte uns der<br />

Wettergott wieder einen Bilderbuchherbsttag.<br />

So machten sich wieder viele von uns mit<br />

Wanderführer Gerhard auf den Weg zum<br />

Bratwurstmuseum nach Holzhausen. Über<br />

den alten Kupferweg wanderten wir immer<br />

mäßig bergauf und bergab über die Höhen<br />

zur Festwiese in Holzhausen. Nach einigen<br />

lustigen Darbietungen und natürlich einer<br />

guten Bratwurst und einem Maß Bier ging es<br />

mit dem Bus zurück nach Arnstadt. Dort hieß<br />

es Koffer packen und Abschied nehmen.<br />

Am Abend gab es noch ein echtes DDR-<br />

Menue mit Soljanka, Szegedinger Gulasch,<br />

Klößen und Zitterpudding.<br />

Das anschließende Kabarett war für uns<br />

„Wessis“ nicht immer ganz verständlich. Uns<br />

fehlte einfach die „Ossi-Erfahrung“. Dennoch<br />

war es ein netter Abschluß unserer gemeinsamen<br />

Thüringer Woche.<br />

SO 4.10.2009<br />

9 Uhr Abfahrt in Arnstadt – 14 Uhr Eintreffen<br />

in <strong>Hüls</strong> am Aldi-Parkplatz. Adschüß bis zum<br />

nächsten Mal!<br />

Maria Hinkes


Jahresbericht 2009 19<br />

Das Jahr 2009 war für die <strong>KAB</strong>-Theatergruppe<br />

ein ganz besonderes. In diesem Jahr<br />

feierte die „Hölsche Komödie“ ihr 20 jähriges<br />

Bestehen. Dieses Jubiläum war der Anlass,<br />

nach 20 Jahren erfolgreicher Theatergeschichte<br />

wieder einmal etwas besonderes<br />

zu schaffen. Wir haben in diesem Jahr eine<br />

Jugendbühne gegründet. Die Jugendbühne<br />

hat 2009 unter der Leitung von Ludwig<br />

Croonenbroeck ihr erstes <strong>St</strong>ück „ Muttertag“<br />

aufgeführt. Das Jugendstück wurde jeweils<br />

vor den Vorstellungen der Hauptbühne, am<br />

20.3 - 22.3. und 27.3. - 29.3.2009 gezeigt.<br />

Einige der jungen Akteure standen zum<br />

ersten Mal auf einer Bühne und durften<br />

gleich sechs mal vor ausverkauftem Haus<br />

spielen! Wenn Sie eine Aufführung besucht<br />

haben wissen Sie: die jungen Leute haben<br />

die Feuertaufe glänzend bestanden.<br />

Jahresbericht der Theatergruppe 2009<br />

Kurzer Abriss der 20jährigen Geschichte<br />

In einer Vorstandssitzung der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> im<br />

Sommer 1988 wurde vom damaligen<br />

Vorsitzenden Gottfried Porstner der<br />

Vorschlag gemacht, eine Laienspielgruppe<br />

zu gründen. Ziel dieser Gruppe sollte es sein,<br />

den Mitbürgern mit „lustigen Theateraufführungen“<br />

Freude zu bereiten. Da Armin<br />

Anuschewski seinerzeit für den Arbeitskreis<br />

„Geselligkeit“ zuständig war erklärte er sich<br />

bereit, eine solche Gruppe zu gründen. Im<br />

Januar 1989 erblickte die Theatergruppe<br />

unter seiner Leitung "das Licht der Welt".<br />

Der <strong>St</strong>art des Arbeitskreises war, wie so oft<br />

bei neuen Aktionen der <strong>KAB</strong>, mit sechs<br />

Laiendarstellern etwas holprig. So musste<br />

Armin Anuschewski die Kulisse im eigenen<br />

Garten bzw. in der Garage bauen. Weiter<br />

übernahm er mangels Personal die<br />

Hauptrolle und führte dazu noch die Regie.<br />

Im Laufe der Jahre gesellten sich dann aber<br />

immer mehr Darsteller zur Gruppe. Nachdem<br />

die ersten Aufführungen vor jeweils vollem<br />

Haus gut und erfolgreich gelaufen waren,<br />

erfand ein Zeitungsreporter den Namen<br />

„Hölsche Komödie“, der dann gerne übernommen<br />

wurde.<br />

In den vergangenen 20 Jahren haben wir die<br />

nachfolgenden <strong>St</strong>ücke gespielt und den<br />

Mitbürgern sicherlich Freude bereitet. Dieses<br />

Anliegen ist auch unser Ziel für die kommenden<br />

Jahre.


20 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Übersicht über die gespielten <strong>St</strong>ücke der Hölschen Komödie<br />

Mai 1989 und Oktober.1989 = Das verrückte Möbelstück<br />

2 Aufführungen im Heinrich-Joeppen-Haus samstags und sonntags<br />

November 1990 = Mord in der Villa Mondschein<br />

2 Aufführungen im „Goldenen Hirsch“ samstags und sonntags<br />

März 1992 = Der wahre Jakob<br />

2 Aufführungen im „Goldenen Hirsch“ samstags und sonntags<br />

September 1993 = Die Ersatzbraut<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

Oktober 1994 = Chaos GmbH & Co<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

März 1996 = Katzenjammer<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

September 1997 = Happy Börschday<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

März 1999 = Der schwarze Koffer<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

Mai 2001 = Lügen über Lügen<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

September 2002 = Meine Mutter tut das nicht<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

Januar 2004 = Alles nur Theater<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

Februar 2005 = Einer fehlt beim Schützenfest<br />

3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />

März 2006 = Mit Küchenbenutzung<br />

4 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ donnerstags, freitags, samstags<br />

und sonntags<br />

März. 2007 = Chaos auf dem Hungerhof<br />

6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />

sonntags<br />

April 2008 = Meine Frau bin ich<br />

6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />

sonntags<br />

März 2009 = Unverhofft kommt oft<br />

6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />

sonntags<br />

März 2009 = Jugendbühne mit Muttertag<br />

6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />

sonntags


Jahresbericht 2009 21<br />

Auch im Jubiläumsjahr 2009 konnten wir wieder<br />

das Heinrich-Joeppen-Haus für sechs<br />

Vorstellungen von der Pfarrgemeinde mieten.<br />

Und siehe da, die gute Zuschauerresonanz<br />

die in 2007 mit 6 Vorstellungen begonnen<br />

hatte hielt auch in 2009 an. So waren alle<br />

Vorstellungen wieder restlos ausverkauft. Die<br />

Komödie „Unverhofft kommt oft“ stellte alle<br />

Darsteller auf eine harte Probe, zumal kurz<br />

vor den Aufführungen einige Darsteller nicht<br />

an einen Erfolg glaubten. Aber diese<br />

“Zweifler“ wurden am Ende eines besseren<br />

belehrt. Das Publikum dankte jeweils mit<br />

nicht endendem Applaus.<br />

Die wenigsten der Zuschauer können erahnen,<br />

welch intensive Probearbeit hinter so<br />

einem Erfolg steckt. Da wir die Bühne diesmal<br />

etwas früher aufbauen konnten (8 Tage<br />

vor der ersten Aufführung) aber noch nicht<br />

alles wie gewünscht lief, war Sonderschicht<br />

angesagt. Die Darsteller standen ab dem<br />

15.3.-22.3. jeden Tag auf der Bühne. Hinzu<br />

kam noch, das unsere neu gegründete<br />

Jugendbühne ihre ersten Auftritte proben<br />

musste. Auch die Jugend hat gestaunt wie<br />

viel Probenarbeit und Organisation mit den<br />

Auftritten verbunden ist. Nach dem letzten<br />

Vorhang am 22.3.2009 waren wir dann alle<br />

geschafft, aber zufrieden und froh, dass die<br />

Vorstellungen erfolgreich und ohne größere<br />

Pannen gelaufen waren. So hatten wir uns<br />

gemeinsam mit den Helfern und der Jugendbühne<br />

(etwa 30 Personen) ein leckeres<br />

Essen im Lokal „Santa Lucia“ verdient. Im<br />

romantischen Sälchen verbrachten wir einen<br />

schönen Abend und die Anspannung der letzten<br />

Tage ließ langsam nach.<br />

Da wir in der zweiten Woche mit den gleichen<br />

Darstellern spielten, wurde die Probe am<br />

Donnerstag gestrichen. Bevor die Aufführungen<br />

vom 27.3.-29.3.2009 über die Bühne<br />

gehen konnten, musste der Saal hergerichtet<br />

werden, damit am Abend die Vorstellungsreihe<br />

fürs Wochenende starten konnte. Auch<br />

diese drei Vorstellungen waren sehr erfolgreich.<br />

Zu den Aufführungen wurde von Willi<br />

Flassenberg und Helmut Pesch ein Videofilm<br />

erstellt, auf den wir sehr gespannt waren. Die<br />

Erstaufführung des Films fand Mitte Juni bei<br />

Kaffee und Kuchen statt und alle Akteure<br />

haben sich prächtig amüsiert.<br />

Da uns auch nach 20 Jahren des<br />

Theaterspiels immer noch männliche<br />

Darsteller fehlen kam die Idee auf, uns auf<br />

dem Bottermaat zu präsentieren. Und so war


22 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

die „Hölsche Komödie“ zum ersten Mal auf<br />

dem Bottermaat präsent. Hierzu waren etliche<br />

Vorbereitungen zu treffen um den <strong>St</strong>and<br />

attraktiv zu gestalten. Mit der Teilnahme war<br />

ein Auftritt auf der Bottermaatsbühne verbunden.<br />

Wir haben zwei Sketche gebracht, über<br />

die sich die Zuschauer gefreut haben. Das<br />

Interesse an unserem <strong>St</strong>and war sehr groß.<br />

Wir sind aber immer noch auf der Suche<br />

nach männlichen Darstellern im Alter von 16<br />

bis 76 Jahren.<br />

Als nächstes stand unser Ausflug an. Es ist<br />

bei der Gruppe üblich, das auch die Partner<br />

der Darsteller, die beim Auf- und Abbau helfen,<br />

teilnehmen. In den vergangenen Jahren<br />

sind jeweils einige Autofahrer zum Alkoholverzicht<br />

bestimmt worden. Dieses Jahr sollten<br />

alle Helfer ein Gläschen trinken dürfen.<br />

Demnach war das von Armin ausgesuchte<br />

Ziel mit dem ÖPNV zu erreichen. Am<br />

29.11.2009 fuhr die Gruppe mit Bus und<br />

Bahn nach Essen. Nach einem Bummel über<br />

den Essener Weihnachtsmarkt war das Lokal<br />

„Leos Casa“ nächstes Ziel. Dieses Lokal<br />

gehört zum Theater Dr. <strong>St</strong>ratmann. Hier<br />

haben wir es uns bei gutem Essen im für uns<br />

reserviertem Raum gemütlich gemacht.<br />

Nachher besuchten wir die ausverkaufte<br />

Vorstellung „Kunstfehler“ mit Dr. <strong>St</strong>ratmann.<br />

Es hat uns allen Spaß gemacht.<br />

Mit einer sehr schönen Weihnachtsfeier am<br />

17.12.2009 in der Ökumenischen Begegnungsstätte<br />

ging eine schöne aber anstrengende<br />

Theatersaison in unserem Jubiläumsjahr<br />

zu Ende.<br />

Für das nächste <strong>St</strong>ück in 2010 hat sich die<br />

Gruppe wieder für eine turbulente Komödie<br />

entschieden. „Pension Hollywood“ wird in der<br />

Zeit vom 12.3.-14.3.2010 und vom 19.3.-<br />

21.03.2010 im Heinrich-Joeppen-Haus aufgeführt.<br />

Der Beginn ist wie in den Vorjahren<br />

Freitags und Samstags um 19.00 Uhr und<br />

Sonntags um 15.00 Uhr. Der Eintrittspreis<br />

beträgt wieder 8,-- Euro.<br />

Gleichzeitig zu unseren Aufführungsterminen<br />

führt die Jugendbühne ihr <strong>St</strong>ück „Full House“<br />

auf. Sie dürfen also wieder sehr gespannt<br />

sein und sich auf die Aufführungen freuen.<br />

Leider haben wir bei der Jugendbühne eine<br />

hoffnungsvolle Nachwuchsschauspielerin<br />

(Julie <strong>St</strong>ark) verloren. Sie hat an der<br />

Schauspielschule in Köln eine Ausbildung<br />

begonnen. Naja vielleicht können wir in den<br />

nächsten Jahren stolz sein, einem „Profi“ den<br />

<strong>St</strong>art an der „Hölschen Komödie“ ermöglicht<br />

zu haben. Es ist uns aber gelungen die Lücke<br />

zu schließen.<br />

Die <strong>KAB</strong>-Theatergruppe „Hölsche Komödie“<br />

hofft auch für die Aufführungen in 2010 wieder<br />

auf ein volles Haus. Wir versprechen<br />

Ihnen vergnügliche <strong>St</strong>unden. Für Rückfragen<br />

oder Kartenvorbestellungen steht Ihnen<br />

Armin Anuschewski Tel. 734883 zur<br />

Verfügung. Aktuell erfahren Sie mehr über<br />

uns im Internet unter:<br />

www.hoelsche-komoedie.de.<br />

Armin Anuschewski


Jahresbericht 2009 23<br />

Wunderschöner Adventsbasar im Heinrich-Joeppen-Haus<br />

Das Team des Adventsbasars hatte sich in<br />

diesem Jahr einiges einfallen lassen, um den<br />

<strong>Hüls</strong>ern einen stimmungsvollen Adventsanfang<br />

zu bescheren. Schon im Eingang<br />

durch ein Zelt der Kath. Pfarrjugend luden die<br />

<strong>St</strong>ände mit Glühwein der Jungschützen und<br />

Kakao mit „Schuss“ der Pfarrjugend zum<br />

Verweilen ein. Dies war bei dem windigem<br />

Wetter gerade richtig zum Aufwärmen. Im<br />

Flur wurde man dann von einem übergroßen<br />

Adventskranz empfangen und der<br />

Tannenduft überwog.<br />

Viele fleißige Hände der Organisatoren hatten<br />

das gesamte Haus wunderschön dekoriert.<br />

Im großen Saal wurde man zunächst<br />

zum <strong>St</strong>and des Arbeitskreises Weltweite<br />

Kirche geleitet, die die Probleme der neuen<br />

Partnergemeinde Nkpologwu darstellten und<br />

Waren von dort anboten. Schon dieser für<br />

unsere Verhältnisse kaum aussprechbare<br />

Name weckte das Interesse. Dann wurde<br />

man weitergeführt zu den Tischen der<br />

Frauengruppen der <strong>KAB</strong> mit selbstgekochten<br />

Marmeladen und Plätzchen und natürlich<br />

wieder das legendäre Schwarzbrot.<br />

Hierfür musste man sich allerdings beeilen,<br />

es war schnell ausverkauft. Ferner wurden<br />

gebastelte <strong>St</strong>erne, gestickte Tischdecken<br />

angeboten, bevor man zu den Halsketten<br />

und Moosgummiarbeiten kam.<br />

Ein <strong>St</strong>ück weiter wurde man eingeladen in die<br />

Cafeteria, in diesem Jahr von der <strong>KAB</strong> organisiert.<br />

Es ist immer etwas besonderes, den<br />

selbstgebackenen Kuchen zu kosten und mit<br />

Bekannten zu plaudern.<br />

In diesem Jahr brachte der Jugendchor der<br />

Kath. Kirche am Sonntagmorgen eine Reihe<br />

Lieder zu Gehör. Dadurch verbreitete sich<br />

eine wunderschöne weihnachtliche<br />

<strong>St</strong>immung.<br />

Wenn man dann seinen Rundgang fortsetzte,<br />

wurde man ins Obergeschoss geführt. Hier<br />

hatten zunächst die Historischen Schützen<br />

ihren gebastelten Weihnachtsschmuck aufgebaut<br />

und viele Gestecke zur<br />

Weihnachtszeit. Aber auch ein Blick von der<br />

Empore in den festlich geschmückten Saal<br />

war lohnenswert. Ein zweiter <strong>St</strong>and der<br />

Schützen präsentierte liebevoll gesammelte<br />

Glas- und Porzellanschätze.<br />

Danach fanden sehr viele Spaß am <strong>St</strong>öbern<br />

in den alten Büchern am <strong>KAB</strong>-Tisch und so<br />

mancher brauchte starke Arme um seine<br />

Schätze auch tragen zu können.<br />

Beim Verlassen des Hauses lockten dann<br />

wieder die Würstchen und Waffeln mit<br />

Glühwein und Kakao der Jungschützen und<br />

Pfarrjugend.<br />

Zusammengefasst war es ein wirklich gelungener<br />

Adventsbasar und die Beteiligten freuen<br />

sich darauf den Erlös an die<br />

Partnergemeinde Nkpologwu, für die<br />

Behindertenarbeit in <strong>Hüls</strong> und Projekte in<br />

Kolumbien, sowie den sozialen Anliegen der<br />

Verbände überreichen zu können.<br />

Gerd Hombergs


24 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Wie schon seit vielen Jahren, so auch 2009,<br />

unterstützen die Bastelfrauen den Arbeitskreis<br />

für behinderte Menschen bei den<br />

Festen, die im Laufe des Jahres gefeiert werden.<br />

Bei der Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />

boten wir heiße Würstchen an, die sehr<br />

begehrt waren.<br />

Bei unserem alljährliche Osterverkauf am<br />

Samstag vor Palmsonntag, nahmen wir 857,-<br />

Euro ein. Zum Muttertag überreichten wir den<br />

Müttern der <strong>Hüls</strong>er Behinderten für ihre tägliche<br />

Belastung ein Blümchen und die behinderten<br />

Menschen erhielten einen Umschlag<br />

mit einem Geldbetrag.<br />

Zu viert fuhren wir im Sommer mit den<br />

Fahrrädern den <strong>St</strong>. Huberter Pilgerweg nach<br />

Kevelaer. Wir stellten fest, wie schön unsere<br />

niederrheinische Landschaft ist.<br />

Die Wochen vor dem Weihnachtsbasar sind<br />

immer sehr arbeitsintensiv. Unsere Tische im<br />

Heinrich-Joeppen-Haus waren wieder gefüllt<br />

mit Plätzchen, Schwarzbrot, Socken, Bastelarbeiten<br />

und vielen Marmeladen. Die<br />

Cafeteria wurde in diesem Jahr von uns<br />

durchgeführt. Bastelstand und Cafeteria<br />

erbrachten 2.272,85 Euro.<br />

Am zweiten Adventssonntag bei der<br />

Nikolausfeier der behinderten Menschen<br />

konnte der Nikolaus Geschenke und von uns<br />

einen Umschlag mit einem Geldbetrag verteilen.<br />

Ich glaube, viele warteten schon auf den<br />

Umschlag! Der Erlös des Verkaufsstandes<br />

an diesem Nachmittag war für die Behindertenarbeit<br />

in Kolumbien bestimmt.<br />

Die Bitte der <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. Martin <strong>Krefeld</strong>, Lebensmittel<br />

für Bedürftige zu spenden, griffen wir<br />

gerne auf. Die nichtverkaufte Marmelade<br />

brachten wir zur Sammelstelle und wir hoffen,<br />

dass wir so den Bedürftigen zum Fest<br />

eine Freude machen konnten.<br />

Am Dienstag in der ersten Adventswoche<br />

besuchten wir die Wäscherei der beschützenden<br />

Werkstatt in <strong>Krefeld</strong>, in der einige<br />

<strong>Hüls</strong>er beschäftigt sind.<br />

Für die Bastegruppe<br />

Gertrud Koenen<br />

Jahresbericht der Bastelgruppe


Jahresbericht 2009 25<br />

„Wann kochen wir noch mal zusammen?“<br />

Diese Bitte wurde schon längere Zeit vorgetragen.<br />

Am Samstag, den 31. Oktober, war<br />

es soweit:<br />

Die MitarbeiterInnen von Haus Herrenweg<br />

stellten eine gut ausgestattete Küche zur<br />

Verfügung, damit 8 Menschen mit<br />

Behinderungen unter Anleitung ein kleines<br />

Menue zubereiten und anschließend gemeinsam<br />

verspeisen konnten.<br />

Auf der Tagesordnung standen herbstliche<br />

Gerichte wie Kürbissuppe, Lauchkuchen und<br />

Sauerkraut. Auch reichlich frisches Obst war<br />

zu verarbeiten.<br />

Die Köche machten sich mit viel Eifer ans<br />

Werk. Es wurde geschnippelt, gedünstet,<br />

geschmort und gebacken. Jede/r brachte<br />

seine Fähigkeiten ein und schon nach kurzer<br />

Zeit duftete es aus mehreren Töpfen und<br />

Pfannen.<br />

Als es ans Essen ging, war der Tisch schnell<br />

gedeckt und nach 4 Gängen waren unsere<br />

Bäuche gut gefüllt. Allen hat es gut<br />

geschmeckt. Es fanden sich aber auch noch<br />

genug Freiwillige zum Spülen. Und manch<br />

einer brauchte nun ein Verdauungsschläfchen.<br />

Brigitte Hombergs<br />

Arbeitskreis für Menschen mit Behinderungen in <strong>Hüls</strong><br />

Trommeln im Haus Herrenweg<br />

Phil Kargoll und Michael Zimmermann treffen<br />

sich montags nachmittags um jeweils zu<br />

trommeln. Beide Teilnehmer haben im letzten<br />

Jahr gute Fortschritte an den afrikanischen<br />

Djemben gemacht, denn die Vorgaben sind<br />

manchmal recht knifflig. Auch Milena macht<br />

ab und zu mit. Freude, Lachen, manchmal<br />

auch Erzählen sind dabei wichtig. Wenn man<br />

Wut hat, kann man diese auch einfach mal<br />

wegtrommeln – aber wer hat diese denn<br />

schon? Die Zeit vergeht dabei wie im Flug.<br />

Auch dieser Kreis ist offen und dient jedem<br />

als Angebot.<br />

Maria Mülders<br />

Singkreis im Haus Herrenweg<br />

Auch im vergangenen Jahr gab es Musik und<br />

Gesang im Haus Herrenweg. Montags in der<br />

Zeit zwischen 18 und 19 Uhr treffen sich vor<br />

dem Abendessen einige Menschen im<br />

Wohnheim, um gemeinsam zu singen. Ob es<br />

Schön ist es auf der Welt zu sein, oder 99<br />

Luftballons, Verlieben- verloren (von<br />

Wolfgang Petri) oder Marmor, <strong>St</strong>ein und<br />

Eisen bricht, wir singen mit viel Freude.<br />

Dieser Singkreis ist offen, und jeder, der Zeit<br />

und Lust hat, mitzumachen, kann sich bei mir<br />

melden.<br />

Maria Mülders<br />

Das Foto mit Thomas ist<br />

entstanden beim Singen<br />

der <strong>St</strong>. Martinslieder.


26 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Es ist normal, dass wir verschieden sind<br />

Integrative Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />

Am 15. Februar herrschte im Heinrichtstift<br />

reges Treiben. Von allen Seiten strömten<br />

geschäftige Helferinnen und Helfer herbei<br />

und schmückten den Jeckensaal. <strong>St</strong>efan und<br />

Krulle prüften die Technik, Kuddelmuddelmusiker<br />

stimmten ihre Instrumente, Getränke<br />

wurden angeliefert und der Wasserkessel<br />

nahm Temperatur für Bockwürstchen auf. Ab<br />

drei Uhr gab es dann kein Halten mehr.<br />

Gäste und Künstler stürmten den Eingang,<br />

im Nu waren alle Plätze besetzt und die<br />

freundlichen Frauen der <strong>KAB</strong>-Frauengruppe<br />

und des Arbeitskreises für Menschen mit<br />

Behinderungen verteilten Getränke.<br />

Mit großem Gefolge zogen Prinzessin<br />

Monika II und Jens I mit ihren Kindern Lea<br />

Jonas und Noa auf die Bühne – feierlich<br />

begrüßt von Ruth Ixfeld und dem tosenden<br />

Publikum. Dieser stürmische Empfang verschlug<br />

Prinzessin Monika die Sprache – fortan<br />

sprach sie nur noch in Gebärden. Die<br />

Kaninchen Gregor <strong>St</strong>irken und Gabi<br />

Schleicher moderierten den Nachmittag, verfolgt<br />

vom Hausmeister Gerd Hendricks. Die<br />

Tanzgruppe Fun of Live unter Leitung von<br />

Svenja Jerz führte einen Zwergentanz auf<br />

und durfte ohne Zugabe die Bühne nicht verlassen.<br />

Das <strong>Hüls</strong>er Kinderprinzenpaar<br />

Andreas II und Annalena I kam gleich mit<br />

zwei Tanzgarden auf die Bühne und diese<br />

brachten mit ihren Darbietungen die bunt verkleideten<br />

Gäste richtig in Schwung: eine<br />

akrobatische Tanzeinlage der HSV-Kinderprinzengarde<br />

gefolgt vom temperamentvollern<br />

Tanz der Trinagarde, hustenden Regenwürmern,<br />

verwegenen Piraten und High<br />

Vier Sängerinnen vom Haus Herrenweg.<br />

Isabell Göldenbach singt gemeinsam mit den<br />

<strong>Hüls</strong>er Wildbuben.<br />

School Dancing aus Amerika. Die Damen<br />

des Sechserrates tanzten zu deutschen<br />

Schlagern und die <strong>Hüls</strong>er Wildbuben traten<br />

gemeinsam mit Isabelle Göldenbachs als<br />

Gesangstrio auf – die erste gemeinsame CD<br />

ist nur noch eine Frage der Zeit.<br />

MitarbeiterInnen und BewohnerInnen vom<br />

Haus Herrenweg hatten mehrere Beiträge<br />

vorbereitet und ernteten riesigen Applaus.<br />

Die Damen traten als Superstars vom<br />

Herrenweg auf, die Herren legten einen<br />

Besentanz der Müllabfuhr aufs Parkett. Zum<br />

Abschluss gaben Jessica Schürmann, Phil<br />

Kargoll, Mike Höttges und Hartmut<br />

Eickmanns vom Haus Herrenweg mit<br />

Playback-Darbietungen ihr Bestes – auf der<br />

Bühne und vor der Bühne wurde getanzt, hin<br />

und wieder unterbrochen durch eine vielgliedrige<br />

Polonese. Kuddelmuddel stimmte<br />

beliebte <strong>Hüls</strong>er Karnevalslieder an und alle<br />

sangen, schunkelten und tanzten mit.<br />

Das schönste an diesem Nachmittag war die<br />

Selbstverständlichkeit mit der Kinder, behinderte<br />

Menschen, Jung und Alt, Rollstuhlfahrer<br />

und Geher miteinander feierten, ohne<br />

dass dies als etwas Außergewöhnliches<br />

wahrgenommen wurde. Dies zeigt, dass<br />

Integration in <strong>Hüls</strong> inzwischen Alltag ist, da<br />

sind wir anderen <strong>Krefeld</strong>er <strong>St</strong>adtteilen weit<br />

voraus. Es ist deshalb nicht verwunderlich,<br />

dass die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> eine weiteres<br />

Haus in <strong>Hüls</strong> errichten möchte, für junge<br />

Erwachsene mit autistischen Behinderungen,<br />

die nach der Kinder- und Jugendzeit im Haus<br />

am Berg ein neues Zuhause suchen.<br />

Gerhard Milbert


Jahresbericht 2009 27<br />

Adventsfeier für Menschen, die<br />

verschieden sind<br />

Am Nikolaustag fand die Adventsfeier des<br />

<strong>KAB</strong> Arbeitskreises für Menschen mit<br />

Behinderungen im Heinrich-Joeppen-Haus<br />

statt. Zur Freude mancher Gäste im Rollstuhl<br />

ist das Erdgeschoss im Heinrich-Joeppen-<br />

Haus jetzt konsequent barrierefrei hergerichtet.<br />

Zahlreiche Gäste aus <strong>Hüls</strong> und<br />

Umgebung sowie aus den vier <strong>Hüls</strong>er<br />

Wohneinrichtungen für Menschen mit<br />

Behinderungen erwarteten gemeinsam den<br />

Nikolaus. Der Saal war wie immer festlich<br />

geschmückt, Brigitte Hombergs begrüßte die<br />

zahlreichen Gäste und Hans Hinkes erfreute<br />

alle mit vorweihnachtlicher Musik.<br />

Zur Einstimmung auf den Besuch des <strong>Hüls</strong>er<br />

Nikolaus spielten Michael Trunke, Kirsten<br />

Cleef, Kerstin Schönbrodt, Carolin Höfels<br />

und Daniela Draheim von der Wohngruppe<br />

Rektoratsstraße 15 einen kurzen Sketch.<br />

Gerd Hombergs und Ruth Ixfeld klärten alle<br />

in <strong>Hüls</strong>er Mundart über das Plätzchen bakken<br />

im Himmel auf. Sabine Görden als ehrgeizige<br />

Schneefrau und Gerd Milbert als<br />

arbeitsloser Nikolaus unterhielten gemeinsam<br />

mit Maria Hinkes das Publikum mit<br />

einem Rollenspiel, um die Zeit bis zum<br />

Eintreffen des Nikolaus zu verkürzen.<br />

Fleißige Helferinnen und Helfer der <strong>KAB</strong><br />

reichten Kaffee, kalte Getränke und große<br />

Weckmänner, dazu Butter und Käse. An<br />

einem Verkaufsstand der <strong>KAB</strong>-Frauengruppe<br />

konnten kurz Entschlossene noch schnell<br />

selbst gefertigte Geschenke für die Festtage<br />

einkaufen – der Erlös kommt einem<br />

Partnerprojekt in Ibagué/Kolumbien zugute.<br />

Gegen halb fünf war es dann endlich soweit,<br />

begrüßt mit einem schwungvollen<br />

Nikolauslied betrat Nikolaus Tom mit<br />

Nikodemus und Zaras den Saal. Zur Freude<br />

aller trat spontan ein Blockflötentrio auf:<br />

Simone Biermann, Bewohnerin im Haus<br />

Herrenweg, Maria Mülders, Mitarbeiterin im<br />

Haus Herrenweg und Hans Nikodemus,<br />

Mitarbeiter vom <strong>Hüls</strong>er Nikolaus. Der<br />

Nikolaus verteilte liebevoll verpackte Geschenke,<br />

erzählte vom Wetter und seinem<br />

Blockflötentrio: Simone Biermann, Hans Nikodemus<br />

und Maria Mülders.<br />

elektronischen Terminkalender, dankte den<br />

vielen Ehrenamtlichen und schickte Zaras<br />

durch die Reihen – zum Spendensammeln<br />

zugunsten von Kindern in Afrika und<br />

Südamerika.<br />

Gabi Brünner und Adelheid Jakobs-<strong>St</strong>urm singen zum<br />

Abschluss gemeinsam den ‚Irischen Segen‘.<br />

Zum Schluss trat noch ein Gesangsduo auf:<br />

Adelheid Jakobs <strong>St</strong>urm, Gemeindereferentin<br />

und Gabi Brünner, Bewohnerin im Haus<br />

Herrenweg sangen gemeinsam den Irischen<br />

Reisesegen. So zeigte sich erneut, dass <strong>Hüls</strong><br />

eine lebendige Gemeinschaft unterschiedlicher<br />

Menschen ist, die ganz selbstverständlich<br />

gemeinsam und stimmungsvoll feiern<br />

können.<br />

Gerhard Milbert


28 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Montagsspielegruppe<br />

Außerhalb der Ferienzeiten trifft sich jeden<br />

Montagnachmittag eine Spielegruppe unter<br />

Leitung von Luise Siemes und Beatrix<br />

Propers im Heinrich-Joeppen-Haus. Die übrigen<br />

sechs TeilnehmerInnen sind Menschen<br />

mit Behinderungen, die zum Teil im Haus<br />

Herrenweg und zum Teil bei ihren<br />

Angehörigen in <strong>Hüls</strong> wohnen. Im Laufe der<br />

Zeit wurde ein Depot mit den Lieblingsspielen<br />

aller Teilnehmenden angelegt:<br />

Kartenspiele wie Maumau, Tupott, verschiedene<br />

Quartette, Solche <strong>St</strong>rolche, Kuh & Co,<br />

Hamstern und andere Brettspiele wie<br />

Einkaufen, Hamster, Dinosaurier, Maulwurfscompany,<br />

Triominos, verrücktes Labyrinth<br />

sowie sonstige Spiele wie Bingo (ein Spiel,<br />

das die Zahlenkennung bis 78 fördert) und<br />

ein selbst weiter entwickeltes Spiel namens<br />

Pinke – Pinke, welches das Zusammenzählen<br />

bis 12 fördert sowie Memory mit besonderen<br />

Regeln, das den Wortschatz und das<br />

Wissen über Tiere weiter entwickelt.<br />

Manchmal bringen die Teilnehmenden auch<br />

eigene Spiele mit, die sie gerne einmal in<br />

Gemeinschaft spielen möchten. Hin- und<br />

wieder ändern wir die Spielregeln etwas,<br />

damit alle mitmachen können. Was gerade<br />

gespielt wird, entscheidet der Würfel. Wer die<br />

höchste Zahl gewürfelt hat, bestimmt das<br />

erste Spiel. Wer dieses Spiel gewinnt, darf<br />

jeweils das Folgespiel aussuchen. Vieles,<br />

was bei den ersten Treffen noch schwierig<br />

war, wie gewinnen und verlieren können,<br />

Glück oder Pech haben, bestimmen können<br />

was gespielt wird, ist heute selbstverständlich<br />

und fördert die Persönlichkeit und das<br />

Miteinander in einer Gruppe.<br />

Wir wollen auf jeden Fall in diesem Jahr<br />

weitermachen, es macht uns allen einfach<br />

Spaß. Interessierte sind bei uns herzlich willkommen.<br />

Luise Siemes<br />

Fünf Frauen beim Brettspiel: Johanna, Beatrix, Lena, Isabell und Andrea.<br />

5 Jahre Haus am Berg – Wohnhaus für<br />

Kinder und Jugendliche mit Autismus und<br />

schweren mehrfachen Behinderungen<br />

Wie schnell die Zeit vergeht. Mir kommt es so<br />

vor, als hätten wir gerade erst mit viel ehrenamtlichem<br />

Engagement der Eltern,<br />

Geschwister, der <strong>KAB</strong>, der <strong>Hüls</strong>er Schützen<br />

auf dem <strong>Hüls</strong>er Berg den Wald gefegt, aufgeräumt,<br />

gerodet, Gräben gezogen, Kabel<br />

verlegt und vieles vieles mehr. 2003 hat die<br />

Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> das Haus von der<br />

<strong>Krefeld</strong>er Familienhilfe übernommen und<br />

gemeinsam mit der Familienhilfe umfassend<br />

für die Bedürfnisse der Kinder und<br />

Jugendlichen umgebaut. Heute sind die meisten<br />

schon junge<br />

Erwachsene und<br />

warten auf ein neues<br />

Zuhause. Initiiert<br />

wurde dieses Projekt<br />

vom Verein die Insel<br />

(http://www.die-inselev.de).<br />

Am 22. Juni 2009<br />

feierten alle<br />

Menschen, die im<br />

Haus am Berg wohnen<br />

und arbeiten mit<br />

zahlreichen Gästen<br />

ihr fünfjähriges Bestehen.<br />

Die Nachricht<br />

vom Tod Günter<br />

Jakobs, dem Be-


Jahresbericht 2009 29<br />

Schützenbrüder der <strong>Hüls</strong>er Historischen<br />

Schützenbruderschaften erichten ein Podest für das<br />

lang ersehnte Planschbecken.<br />

gründer dieser Einrichtung überschattete die<br />

Begrüßung durch Karl Heinz Hoffmann. Doch<br />

im Verlauf des Nachmittags sorgten ein<br />

Puppentheater, ein Zauberer und viele weitere<br />

unterhaltsame Aktivitäten für Abwechslung<br />

und gute <strong>St</strong>immung. Inzwischen hat die<br />

Lebenshilfe ein Grundstück zwischen der<br />

Alten Landstraße und der Venloer <strong>St</strong>raße am<br />

Nordrand vom <strong>Hüls</strong>er Ortskern erworben.<br />

Hier soll eine kleine Wohnsiedlung für 18<br />

erwachsene Menschen mit Autismus entstehen.<br />

Gedacht ist an drei Wohngruppen mit<br />

kleinen im Kreis gebauten eingeschossigen<br />

Häusern sowie einem Mehrzweckraum für<br />

Therapie und Freizeitgestaltung. Wir alle hoffen,<br />

dass der Baubeginn noch in diesem Jahr<br />

stattfindet. Eine Reihe der Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern vom Haus am Berg wird<br />

Baggerfahrer bei der Arbeit – ein Graben zum Kabel<br />

verlegen wird ausgehoben.<br />

dann im Jahr 2011 umziehen, etwas näher<br />

an <strong>Hüls</strong> wohnen und genau so in unseren<br />

liebenswerten Ortsteil integriert werden, wie<br />

die Menschen in den anderen <strong>Hüls</strong>er<br />

Wohneinrichtungen der Lebenshilfe. Die<br />

Warteliste für Kinder und Jugendliche, die<br />

gerne ins Haus am Berg nachrücken möchten<br />

ist lang, viel länger als die Anzahl der dort<br />

bald frei werdenden Wohnplätze. Dies unterstreicht,<br />

wie dringend notwendig Wohnmöglichkeiten<br />

für Menschen mit Autismus sind.<br />

Ich freue mich sehr über diese neue<br />

Herausforderung und hoffe auf eine ähnliche<br />

große Solidarität hier in <strong>Hüls</strong> wie beim Bau<br />

vom Haus Herrenweg.<br />

Gerhard Milbert<br />

Tanzgruppe Fun of Live<br />

Seit mehr als zehn Jahren besteht die<br />

Tanzgruppe Fun of Live. Viele der anfänglichen<br />

Tänzerinnen und Tänzer haben das<br />

Tanzen inzwischen aufgegeben, einige wenige<br />

Neumitglieder sind dazu gekommen.<br />

Zurzeit findet jeden Donnertag von 18:30 bis<br />

19:30 Uhr der Kurs im Heinrich-Joppen-Haus<br />

mit drei Männern (Männer tanzen halt nicht<br />

so gern) und sieben Frauen statt. Svenja<br />

Jerz und Helga Kaiser leiten den Kurs. Im<br />

Vordergrund steht zurzeit nicht der<br />

Gruppentanz sondern das Paartanzen. Alle<br />

Fun of Live bei der Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />

freuen sich schon riesig auf ihren öffentlichen<br />

Auftritt am 7. Februar im Heinrichstift zur<br />

gemeinsamen Karnevalsfeier vom Haus<br />

Herrenweg und der <strong>KAB</strong>. Im Sommer oder<br />

Herbst 2010 findet der nächste Kurs statt.<br />

Svenja Jerz


30 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Partnerschaft zwischen DUSP Tloskov/Tschechien und sozial<br />

ausgerichteten Vereinen in <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>/Deutschland<br />

Entstehung – Beschreibung der Partner –<br />

Formen der Zusammenarbeit -<br />

Jubiläumsveranstaltung<br />

Die Diagnostische Anstalt für mental<br />

Geschädigte in Tloskov (DUSP =<br />

Diagnostický ústav sociální péce v Tloskove)<br />

hatte im vergangenen Herbst VertreterInnen<br />

der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> und der Historischen<br />

Schützenbruderschaften zum 50-jährigen<br />

Jubiläum eingeladen. Zum hundertjährigen<br />

Jubiläum der <strong>KAB</strong>, zu Schützenfesten und<br />

anderen Anlässen waren unsere Freunde<br />

aus Tschechien hier in <strong>Hüls</strong> zu Gast. So hat<br />

sich eine inzwischen mehr als 20 Jahre<br />

andauernde freundschaftliche Partnerschaft<br />

zwischen Menschen aus <strong>Hüls</strong> und aus<br />

Tloskov/Tschechien entwickelt, die im<br />

Folgenden kurz beschrieben werden soll.<br />

Frontalansicht vom Schloss Tloskov<br />

Karl-Heinz Woska, Antonin Dušek und Karin Milbert<br />

begrüßen die Gäste eines Konzerts der Musikgruppe<br />

Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI aus Tloskov (1994) im Heinrich-<br />

Joeppen-Haus.<br />

Entstehung<br />

Am Anfang standen zwei Menschen, die sich<br />

für Menschen mit Behinderungen eingesetzt<br />

haben: Auf der einen Seite Olga Havlová , die<br />

Ehefrau des ehemaligen tschechischen<br />

<strong>St</strong>aatspräsidenten Václav Havel und das von<br />

ihr gegründete Komitee des guten Willens/<br />

Výbor Dobré Vul. Auf der anderen Seite Karl<br />

Heinz Woska aus <strong>Krefeld</strong> <strong>Hüls</strong>. Herr Woska<br />

wurde 1924 in Bayerisch Eisenstein<br />

Deutschland geboren, seine Mutter war<br />

Deutsche, sein Vater Tscheche. Der Vater<br />

war Eisenbahner und wurde von der deutschtschechischen<br />

Grenze nach Plzen versetzt.<br />

1934 zog die Familie nach Plzen um. Karl-<br />

Heinz lernte fließend tschechisch und<br />

deutsch sprechen. Diese Zweisprachigkeit<br />

war die Grundlage für die spätere<br />

Zusammenarbeit. Bei einem Besuch in seiner<br />

früheren Heimat Plzen lernte Karl-Heinz<br />

Woska die internationale <strong>St</strong>iftung Komitee<br />

des guten Willens „Výbor Dobré Vul“ kennen<br />

und nahm Kontakt zu Olga Havlová und der<br />

<strong>St</strong>iftung auf. Am Anfang organisierte Karl-<br />

Heinz die Sammlung und den Transport von<br />

technischen Hilfsmitteln und Medikamenten<br />

sowie Spenden für behinderte Menschen in<br />

mehreren Einrichtungen Tschechiens, so<br />

auch zur DUSP Tloskov. Der erste Kontakt<br />

und Besuch in Tloskov fand im Dezember<br />

1992 statt und führte zu partnerschaftlichen<br />

und freundschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

Menschen aus Tloskov und aus<br />

<strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />

Karl-Heinz Woska wird von Olga Havlová für sein<br />

ehrenamtliches Engagement zugunsten behinderter<br />

Menschen in Tschechien geehrt.


Jahresbericht 2009 31<br />

Beschreibung der Partner<br />

Die Diagnostische Anstalt für mental<br />

Geschädigte in Tloskov (Diagnostický ústav<br />

sociální péce v Tloskove) ist in Tschechien<br />

sehr bekannt. Das ehemalige Schloss mit<br />

einer damals zugehörigen Landwirtschaft<br />

liegt ca. 70 km südlich von Prag nahe der<br />

Moldau. Etwa 250 Menschen mit unterschiedlichen<br />

zum Teil schwerst-mehrfachen<br />

Behinderungen im Alter von ca. 2 bis über 6o<br />

Jahren wohnen in dieser Einrichtung. In den<br />

letzten 20 Jahren wurden die Gebäude<br />

grundlegend restauriert und an die Bedürfnisse<br />

der hier lebenden Menschen angepasst.<br />

Neben betreutem, weitgehend selbständigem<br />

Wohnen finden sich alle Wohnformen<br />

bis hin zur heilpädagogisch ausgerichteten<br />

<strong>St</strong>ation mit pflegerischem Schwerpunkt.<br />

Kindertageseinrichtungen und Schule<br />

gehören ebenso zur Einrichtung wie Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Verschiedene Werkstätten<br />

(Holzbearbeitung, Metallbearbeitung, Keramik),<br />

Gewächshäuser, ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb mit therapeutischer Ausrichtung<br />

gehören zur ganzheitlichen Ausrichtung.<br />

Viele behinderte Menschen arbeiten in<br />

Betrieben der Umgebung (Tankstelle,<br />

Gastronomie, Hotels, Landwirtschaft).<br />

Zusätzlich werden Menschen mit Behinderungen<br />

und ihre Familien in der ländlichen<br />

Umgebung betreut. Eltern können mit ihren<br />

Kleinkindern auch über mehrere Monate in<br />

die Einrichtung ziehen und dort auf die<br />

Betreuung ihrer behinderten Kinder vorbereitet<br />

werden. Neben den Berufen mit heilpädagogischem<br />

Schwerpunkt sind unter anderem<br />

Ärzte, Krankenpflegerinnen, Psychologen,<br />

Sonderpädagogen, Musiktherapeuten,<br />

Gestaltungstherapeuten in der Einrichtung<br />

beschäftigt. Weitere Informationen siehe:<br />

http://www.tloskov.eu (Seite kann automatisiert<br />

ins Deutsche übersetzt werden).<br />

In <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> sind 3 Partner (NGO’s) an<br />

der Zusammenarbeit beteiligt.<br />

(NGO bedeutet: non- governmental organisation =<br />

eine nichtstaatliche Organisation, eine nicht auf<br />

Gewinn gerichtete, von staatlichen <strong>St</strong>ellen weder<br />

organisierte noch abhängige Organisation.)<br />

Der erste Partner sind die Historischen<br />

Schützenbruderschaften <strong>Hüls</strong>. Sie bestehen<br />

Lotti Woska (<strong>KAB</strong>-Mitglied und Schützenschwester)<br />

mit Antonin Dušek, Leiter der Einrichtung in Tloskov.<br />

Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI spielt auf zum Jubiläum der <strong>KAB</strong><br />

Mitglieder der Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCIbei der Ehrung zum<br />

50-jährigen Jubiläum der DUSP Tloskov.<br />

seit mehr als 500 Jahren. Ursprünglich hatten<br />

sie die Aufgabe, die Pfarrgemeinde vor<br />

Überfälle durch Räuberbanden und plündernde<br />

Soldaten zu verteidigen. Heute sind<br />

die Schwerpunkte ihrer Arbeit die Aufgaben<br />

der Pfarrgemeinde zu unterstützen, den<br />

Schießsport zu betreiben, Traditionen und<br />

alte Bräuche zu pflegen und soziale<br />

Aufgaben im Ort zu übernehmen.<br />

Der zweite Partner ist die Katholische<br />

Arbeitnehmerbewegung in <strong>Hüls</strong> (<strong>KAB</strong>).<br />

Dieser Verein besteht seit mehr als 100


32 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Die Gäste aus Tloskov verabschieden sich von ihren<br />

<strong>Hüls</strong>er Gastfamilien (1994).<br />

Jahren. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt<br />

in sozialen Projekten für Jugendliche,<br />

Senioren und behinderte Menschen im<br />

<strong>St</strong>adtteil. So unterstützt die <strong>KAB</strong> zahlreiche<br />

Familien mit behinderten Angehörigen. Sie<br />

hat weiterhin 4 Wohneinrichtungen für behinderte<br />

Menschen im Ort durch Spenden<br />

ermöglicht. Die fünfte Wohneinrichtung für<br />

Erwachsene mit Autismus ist gerade in<br />

Vorbereitung.<br />

Der dritte Partner ist die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong>.<br />

Die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> ist u.a. Träger von<br />

sieben Wohneinrichtungen, einem Dienst zur<br />

Unterstützung von Familien mit behinderten<br />

Angehörigen und zwei integrativen Kindertagesstätten.<br />

Mehr als dreihundert Menschen<br />

mit Behinderungen werden von 270<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und<br />

begleitet.<br />

Formen der Zusammenarbeit<br />

Aus dem ursprünglichen Transfer von<br />

Hilfsmitteln und Spenden von Deutschland<br />

nach Tschechien hat sich schnell eine freundschaftliche<br />

Partnerschaft zwischen den<br />

Menschen aus Tloskov und aus <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

entwickelt. Dabei stehen gegenseitige Besuche,<br />

das Kennenlernen der Einrichtungen<br />

und ihrer Arbeitsweisen, ein Erfahrungsaustausch<br />

der Mitarbeiter sowie die Vertiefung<br />

der Kontakte zwischen den Menschen im<br />

Vordergrund. Durch den Besuch in Tloskov<br />

und die Aufnahme behinderter Menschen<br />

aus Tloskov in <strong>Hüls</strong>er Familien sind viele<br />

Hemmschwellen zwischen behinderten<br />

Menschen und nicht behinderten Menschen<br />

in unserem Ort abgebaut worden und<br />

Freundschaften entstanden. Das Kennenler-<br />

nen der Lebens- und Arbeitsbedingungen für<br />

behinderte Menschen im jeweils anderen<br />

Land ist eine wichtige Erfahrung und<br />

Bereicherung für die Mitarbeiter in Tloskov<br />

und in <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />

Dabei haben die Musiker der Kapela<br />

<strong>KAB</strong>RNÁCI mit ihrer wundervollen Musik<br />

einen wichtigen kulturellen Beitrag für die<br />

gegenseitige Verständigung geleistet und die<br />

Herzen der Menschen in <strong>Hüls</strong> durch ihre<br />

Musik erobert. Alle Mitglieder der professionellen<br />

Musikgruppe sind behindert. Wir alle<br />

denken voll Freude an die unvergesslichen<br />

Auftritte der Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI, zum<br />

Beispiel zum Frühschoppen beim Schützenfest<br />

und zum Jubiläum der <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />

Bei Besuchen der <strong>Krefeld</strong>er Partner in<br />

Tloskov lernten diese eine ganzheitliche<br />

Form der Arbeit für behinderte Menschen<br />

kennen, in der Wohnen, medizinische Betreuung<br />

und Pflege, Therapie und Arbeitsmöglichkeiten<br />

an einem Ort durch eine<br />

Einrichtung zusammengefasst sind. In<br />

<strong>Krefeld</strong> sind diese Aufgaben organisatorisch<br />

getrennt. Durch kleine Wohneinrichtungen<br />

mit 6 bis 30 Menschen mitten im Ort versuchen<br />

wir die Integration behinderter<br />

Menschen in das Alltagsleben zu verbessern.<br />

Beim Jubiläum waren die deutschen<br />

BesucherInnen sehr beeindruckt über den<br />

Aufbau und die Modernisierung der<br />

Einrichtung in Tloskov innerhalb der letzten<br />

20 Jahre. Auch die Internationalität der<br />

DUSP mit Kontakten in zahlreiche Länder,<br />

die Ausrichtung von internationalen<br />

Sportfesten und die Musik der Kapela<br />

<strong>KAB</strong>RNÁCI wurden anerkannt und bewundert.<br />

50-jähriges Jubiläum in Tloskov<br />

Mit 6 Personen sind wir aus <strong>Hüls</strong> zum<br />

Jubiläum nach Tloskov gereist und wurden in<br />

einem Landhotel mit angeschlossenem<br />

Gestüt untergebracht. Aus Belgien, den<br />

Niederlanden und Dänemark nahmen ebenfalls<br />

Vertreter von Einrichtungen für behinderte<br />

Menschen teil. In der Kreisstadt<br />

Benešov fand ein offizieller Empfang mit<br />

Reden und Fachvorträgen für Gäste,<br />

Fachpublikum, Politik und Verwaltung statt.<br />

Auch die tschechische Regierung war vertre-


Jahresbericht 2009 33<br />

ten. Eine große Abendgala mit umfangreichem<br />

Buffet und böhmischer Musik fand zu<br />

Ehren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Einrichtung statt.<br />

Das jährliche Abfischen des Schlossteiches<br />

entwickelte sich zum Volksfest für alle<br />

Menschen der Einrichtung und des benachbarten<br />

Dorfes Neveklov. Es gab frisch gefangenen<br />

Barsch vom Grill mit leckeren<br />

Beilagen. Am folgenden Tag war das Schloss<br />

festlich hergerichtet und offen für alle. Wir<br />

wurden durch verschiedene Bereiche der<br />

Einrichtung geführt und lernten die Lebens-.<br />

und Arbeitsbedingungen der BewohnerInnen<br />

und ihrer BetreuerInnen kennen. Zum<br />

Abschluss fand ein großes Fest mit<br />

Tanzmusik im Gemeindezentrum von<br />

Neveklov statt. Die Musiker der Kapela<br />

<strong>KAB</strong>RNÁCI stellten ihre neue CD vor und<br />

wurden besonders geehrt.<br />

Gerhard Milbert<br />

5 Jahre Partnerschaft <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> mit der<br />

Corporación Sueños Especiales in<br />

Ibagué/Kolumbien<br />

Alles begann im Jahr 2003 mit einem<br />

Pilotprojekt in einem Kinder- und Jugendzentrum<br />

im <strong>St</strong>adtteil Tierra Firme der <strong>St</strong>adt<br />

Ibagué/Kolumbien. Das Ziel des Projektes<br />

war, Kinder mit einer Behinderung besser in<br />

die Gesellschaft zu integrieren. Die Hälfte der<br />

Gruppe hatte eine geistige oder körperliche<br />

Behinderung, die andere Hälfte waren nicht<br />

behinderte Kinder aus dem Wohnviertel.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen im<br />

Rahmen des Projektes beschlossen<br />

Alejandra Sanchez, Esther Milbert und Julio<br />

Cárdenas im Juni 2004, eine eigene<br />

Organisation mit dem Ziel zu gründen, die<br />

Lebensqualität von Kindern und<br />

Jugendlichen mit und ohne Behinderung in<br />

Ibagué zu verbessern.<br />

Der Name der Organisation lautet: Sueños<br />

Especiales. Unser Motto ist: “Todos somos<br />

especiales”<br />

Der Grundsatz der Corporación Sueños<br />

Especiales. “TODOS SOMOS ESPECIA-<br />

LES”, steht dafür, dass jeder Mensch etwas<br />

Besonderes ist, unabhängig von seiner<br />

Behinderung, Hautfarbe, Religion oder<br />

Herkunft. Oft werden Menschen aufgrund<br />

dieser Faktoren negativ bewertet und ausgegrenzt.<br />

Im Folgenden lesen und sehen Sie einen kurzen<br />

Rückblick der letzten 5 Jahre, der die<br />

Entwicklung in der Arbeit von Sueños<br />

Especiales veranschaulicht.<br />

2004<br />

Von Juli bis November 2004 wurden pädagogische<br />

Konzepte erstellt, Projekte konzipiert<br />

und Anträge für die Finanzierung von<br />

Projekten eingereicht. Im Dezember 2004<br />

war die Planungsphase abgeschlossen und<br />

die Durchführung des ersten Projektes konnte<br />

konkret angegangen werden.<br />

2005<br />

Aufgrund der Unterstützung von<br />

Organisationen aus Deutschland wie<br />

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg<br />

(DPSG) - Diözesanverband Aachen, dem<br />

Kindermissionswerk ‘Die <strong>St</strong>ernsinger’ und<br />

der <strong>KAB</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> (Katholische<br />

Arbeitnehmerbewegung <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.)<br />

war es schliesslich möglich, im Januar 2005<br />

mit dem integrativen Projekt “Meine<br />

Fähigkeiten entdecken” zu beginnen. Ein<br />

weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war ein<br />

Deutschlandbesuch des Teams “Sueños<br />

Especiales” im Rahmen des<br />

Weltjugendtages aufgrund einer Einladung<br />

der DPSG Diözese Aachen.<br />

“Sueños Especiales” bietet Projekte für<br />

Kinder und Jugendliche an , auch deren<br />

Familien werden mit einbezogen. 2005<br />

wurde im <strong>St</strong>adtteil “Praderas del Norte” ein<br />

Haus für die Durchführung der Projekte<br />

angemietet. Auch Kinder aus den benachbarten<br />

<strong>St</strong>adtteilen nahmen an den Aktivitäten<br />

teil. Die Kinder und Jugendlichen waren mit<br />

Begeisterung dabei, lernten sich besser kennen<br />

und schlossen Freundschaften. Dabei<br />

stand neben der Integration das<br />

Sozialverhalten und der friedliche Umgang<br />

miteinander im Vordergrund.<br />

2006<br />

Neben den bewährten Arbeiten war 2006 der<br />

<strong>St</strong>artschuss für ein neues Projekt:<br />

“Ernährungshilfe für Kinder in Not”. Den ins<br />

Programm integrierten Kindern wurde täglich<br />

ein ausgewogenes Frühstück angeboten.


34 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Neben Obst, Gemüse, Milch und Eiern stellten<br />

Sojaprodukte einen wichtigen Bestandteil<br />

des Frühstücks dar. Diese wurden von der<br />

kolumbinischen Organisation “Horizonte<br />

Durch integrative Projekte werden Hemmschwellen<br />

zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern<br />

abgebaut.<br />

Die Bischöfe von Ibagué und Aachen besuchen und<br />

segnen unser neues Werkhaus.<br />

Hoy” verarbeitet und gespendet. Für die<br />

Eltern wurden Fortbildungen für die<br />

Zubereitung und Verwendung von<br />

Lebensmitteln aus Soja angeboten, da es<br />

sich um eine gesunde und ausserdem ökonomische<br />

Nahrungsgrundlage handelt. Auch<br />

2006 war es möglich, viel dazuzulernen.<br />

Während es relativ unkompliziert war, die<br />

Kinder und Jugendlichen mit einer<br />

Behinderung in die Aktivitäten der Gruppe<br />

miteinzubeziehen, war es weitaus komplizierter,<br />

das bestehende Konzept und die entsprechenden<br />

Vorurteile der Mitmenschen in<br />

Bezug auf Personen mit einer<br />

Behinderungen schrittweise zu analysieren<br />

und zu verändern.<br />

2007<br />

Das Jahr 2007 war neben der Fortsetzung<br />

unserer bisherigen Arbeit in den Gruppen<br />

geprägt von gemeinnützigern Aktionen, die<br />

mit den Kindern und Jugendlichen im<br />

<strong>St</strong>adtteil durchgeführt wurden. Aufgrund der<br />

Unterstützung einiger Privatpersonen aus<br />

Kolumbien war es möglich, im Wohnviertel<br />

Lebensmittel und Second-Hand-Kleidung zu<br />

verteilen und für ca. 100 Kinder<br />

Weihnachtsgeschenke zu besorgen.<br />

Gemeinsam mit den Kindern und<br />

Jugendlichen wurden die <strong>St</strong>rassen des<br />

Wohnviertels und der Bach von Müll befreit.<br />

2007 spielte der interkulturelle Aspekt eine<br />

wichtige Rolle: Das Team Sueños Especiales<br />

wurde erneut von der Partnerorganisation<br />

DPSG Diözese Aachen nach Deutschland<br />

eingeladen und hatte dort die Gelegenheit,<br />

Projekte vorzustellen, die Situation im Land<br />

zu schildern und neue Kontakte und<br />

Freundschaften zu knüpfen. Gemeinsam mit<br />

einigen Jugendgruppen der DPSG wurde<br />

zeitgleich in beiden Ländern die Aktion<br />

“Amigos Azules” durchgeführt, bei der es<br />

darum ging, landestypische Spiele fü die<br />

Gruppe im jeweils anderen Land anzufertigen<br />

und sie danach auszutauschen.<br />

Aufgrund der Initiative einiger <strong>St</strong>udenten<br />

wurde für die Kinder und Jugendlichen ein<br />

Tanzkurs angeboten.Die Kinder fertigten ihre<br />

eigenen Masken und Kostüme an und lernten<br />

folkloristische Tänze aus verschiedenen<br />

Regionen des Landes kennen. Eine neue<br />

Gruppe für Jugendliche mit einer<br />

Behinderung entstand, die vor allem im handarbeitlichen<br />

und handwerklichen Bereich<br />

arbeitete.<br />

2008<br />

Das Projekt “Meine Fähigkeiten entdecken“<br />

stellte die Grundlage für ein neues<br />

Förderprogramm dar, welches im Januar<br />

2008 initiiert wurde: “Gemeinsam schaffen<br />

wir eine bessere Welt”. Im Rahmen des<br />

Programmes wurde die integrative Arbeit auf<br />

einen weiteren Sektor der <strong>St</strong>adt Ibagué ausgeweitet<br />

und dort eine neue Gruppe gegründet.<br />

In Zusammenarbeit mit der staatlichen<br />

Organisation “Bienestar Familia” und einigen<br />

interssierten Gemeindemitgliedern wird seitdem<br />

versucht, die Lebenssituation von


Jahresbericht 2009 35<br />

benachteiligten Kindern und Jugend-lichen<br />

auch in diesem <strong>St</strong>adtteil ein wenig zu verbessern.<br />

Die Leitung des Projektes<br />

“Ernährungshilfe für Kinder in Not” wurde ab<br />

März 2008 von einem neuen Mitglied im<br />

Team, German Contreras, übernommen.<br />

Auch internationale Besuche liessen im Jahr<br />

2008 nicht auf sich warten. Im Juli 2008<br />

wurde mit der tatkräftigen Unterstützung<br />

einer Rovergruppe der DPSG aus <strong>St</strong>olberg-<br />

Atsch mit dem Bau eines Werkhauses<br />

begonnen, welches in Zukunft für die Arbeit<br />

der Korporation Sueños Especiales genutzt<br />

werden soll. Gemeinsam mit den deutschen<br />

Pfadfindern beteiligten sich auch einige kolumbianische<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

am Bau des Hauses, welches in Kürze fertiggestellt<br />

wird. Für alle Teilnehmer war es eine<br />

bereichernde und spannende Erfahrung.<br />

Die Vorsitzende Sabine Klehr und<br />

Bildungsreferent Uwe Schulte-Michels vom<br />

Diözesanverband der Pfadfinder Aachen<br />

kamen nach Ibagué, um die Arbeit der<br />

Corporación kennenzulernen und sich ein<br />

Bild von der Situation vor Ort zu machen.<br />

Gemeinsam mit seinem kolumbianischen<br />

Kollegen Flavio Calle Zapato, Erzbischof von<br />

Ibagué, besuchte der Aachener Bischof<br />

Heinrich Mussinghoff im Rahmen einer<br />

Kolumbienreise das Haus der Corporación<br />

Sueños Especiales, um die Arbeit der<br />

Organisation vor Ort kennenzulernen. Neben<br />

dem Ernährungsprojekt wurde auch das sich<br />

im Bau befindliche Werkhaus besichtigt und<br />

von Erzbischof Zapata gesegnet. Wir möchten<br />

uns herzlich bei beiden Bischöfen und<br />

ihren Begleitern für ihr Interesse an unserer<br />

Arbeit bedanken.<br />

Auch weiterhin wird am Bau des neuen<br />

Hauses gearbeitet. Einige Jugendliche und<br />

Erwachsene aus dem Wohnviertel helfen in<br />

ihrer freien Zeit dabei mit. Die in Deutschland<br />

von den Pfadfindern angefertigten Spiele<br />

werden immer noch gerne genutzt, insbesondere<br />

“Memory” und Twister”. Die Arbeit mit<br />

der neuen Gruppe im Sektor 8 der <strong>St</strong>adt hat<br />

langsam Form angenommen und viele neue<br />

Erfahrungen ermöglicht.<br />

2009<br />

Einige der in die Projekte integrierten Kinder<br />

sind bereits seit 2004 dabei und mittlerweile<br />

Die Kindergruppe hat Papierschiffchen für den nahen<br />

Bach gebastelt.<br />

Arbeiten mit bunt gefärbtem Ton macht Spaß.<br />

in der Pubertät. Aus diesem Grund war es<br />

2009 besonders wichtig, neue <strong>St</strong>rategien und<br />

Methoden in die Arbeit miteinzubeziehen, die<br />

es ermöglichen, den Bedürfnissen dieser<br />

Altersgruppe gerecht zu werden.<br />

Im Juni 2009 feierte Corporación Sueños<br />

Especiales ihr fünfjähriges Bestehen.<br />

Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen,<br />

deren Familien und anderen Personen, die<br />

unsere Arbeit in den letzten Jahren unterstützt<br />

haben, wurde ein Ausflug zu einem<br />

Naturpark mit Schwimmbad gemacht, wo<br />

neben einem kulturellen Programm mit Tanz<br />

und Musik von Seiten der Teilnehmer und<br />

einem Rückblick auf die Entwicklung der letzten<br />

5 Jahre gemeinsam gespielt, gefeiert und<br />

viel erzählt wurde. Eltern und Kinder des integrativen<br />

Förderprogrammes “Gemeinsam<br />

schaffen wir eine bessere Welt“ hatten die


36 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Unser neues Werkhaus im Bau – inzwischen ist es<br />

weitgehend fertiggestellt.<br />

Mit Spendenmitteln haben wir zur Unterstützung der<br />

Schulkinder eine kleine Bibliothek eingerichtet, die<br />

von einer ehrenamtlichen Bibliothekarin betreut wird.<br />

Partner<br />

Möglichkeit, an einem Eltern-Kind-Zeltlager<br />

teilzunehmen.<br />

Der Bildungsbereich spielt in der Arbeit von<br />

Sueños Especiales eine zunehmend wichtige<br />

Rolle. Aus diesem Grund wurde 2009 eine<br />

kleine Bibliothek, die für alle Interessenten<br />

kostenlos nutzbar ist, ins Leben gerufen.<br />

Neben dem Ausleihen von Büchern haben<br />

Kinder und Jugendliche auch die Möglichkeit,<br />

ihre Hausaufgaben in der Bibliothek mit<br />

Unterstützung der Bibliothekarin zu machen<br />

und den Computer zu nutzen.<br />

Die Möhren der ersten Ernte sind noch etwas klein<br />

ausgefallen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die bewährten Projekte werden auch 2010<br />

forgesetzt. Im Jahr 2010 wollen wir zusätzlich<br />

einen weitereren Schwerpunkt in die Arbeit<br />

mit Jugendlichen setzen. Im neuen<br />

Werkhaus werden wir mit einer integrativen<br />

Jugendgruppe (mit und ohne Behinderung)<br />

handwerklich arbeiten, unter Anderem mit<br />

Holz, Keramik und Textilien. Eine Musikgruppe<br />

für Jugendliche mit geistiger<br />

Behinderung wird gegründet. Englischkurse<br />

für Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

erweitern unser Angebot. In Abhängigkeit von<br />

unseren finanziellen Möglichkeiten ist vorgesehen,<br />

unsere Bibliothek weiter auszubauen.<br />

Dies war ein kleiner chronologischer<br />

Rückblick auf die ersten 5 Jahre der<br />

Corporaciòn Sueños Especiales und ein kurzer<br />

Ausblick auf das kommende Jahr. Für alle<br />

Beteiligten war es eine spannende und lehrreiche<br />

Zeit. Wir möchten uns ganz herzlich<br />

bei allen bedanken, die uns in den letzten 5<br />

Jahren unterstützt haben. Ganz besonders<br />

bei den <strong>Hüls</strong>ern: den Pfadfindern, der <strong>KAB</strong>,<br />

dem Nikolausteam und vielen Spenderinnen<br />

und Spendern, ohne die unsere Arbeit nicht<br />

möglich wäre. Wir hoffen, auch in den kommenden<br />

5 Jahren in Kontakt bleiben zu können.<br />

Ihre Corporación Sueños Especiales<br />

Esther Milbert


Jahresbericht 2009 37<br />

Kleines Jubiläum - 10 Jahre Büchertrödel zur Seniorenhobbythek<br />

Die Seniorenhobbythek wurde im Jahr 1998<br />

von Gottfried Porstner mit der Gruppe<br />

Altenarbeit <strong>Hüls</strong> gegründet. Nach Gottfried<br />

Porstner organisiert heute das Seniorenbüro<br />

mit der Leiterin Frau Winter die Hobbythek.<br />

Im Frühjahr 2000 gab es den Vorschlag,<br />

einen <strong>KAB</strong>- Büchertrödel zugunsten sozialer<br />

Zwecke in die Veranstaltung zu integrieren.<br />

Alte Bücher gibt es bei der <strong>KAB</strong> genug, da<br />

durch die Mitglieder und Freunde immer wieder<br />

Bücher zur Verfügung gestellt werden.<br />

Gottfried war begeistert und seitdem beteiligt<br />

sich die <strong>KAB</strong>-<strong>St</strong>ammgruppe mit dem<br />

Büchertrödel an der Seniorenhobbythek, die<br />

mit der niederrheinischen Frühstückstafel der<br />

Altenstube und weiteren <strong>St</strong>änden einen großen<br />

Anziehungspunkt auf dem Konventplatz<br />

darstellt. Das <strong>Hüls</strong>er Frühlingsfest zu Christi<br />

Himmelfahrt ist der geeignete Rahmen für<br />

diese Aktion, durch das Fest werden sehr<br />

viele auswärtige Besucher in den <strong>Hüls</strong>er<br />

Ortskern gelockt.<br />

Der Erlös des 10ten Büchertrödels im Jahr<br />

2009 ist an das Projekt "Brücke der<br />

Gemeinschaft Nkpologwu - <strong>Hüls</strong>" überwiesen<br />

worden. Die Spende in Höhe von 650 Euro<br />

unterstützt die Partnerschaft zwischen dem<br />

Dorf Nkpologwu in Nigeria (Afrika) und <strong>Hüls</strong>,<br />

die Gründung eines Fördervereins zugunsten<br />

des afrikanischen Dorfes ist geplant.<br />

König Ogbonnaya Obi, der Schwager von<br />

Frau Karin Meincke, ist der "Chef" für das<br />

Gebiet um Nkpologwu. Er war noch im<br />

September zu Gast in <strong>Hüls</strong> und besuchte<br />

gemeinsam mit Dr. Broicher, dem ehemaligen<br />

Chefarzt des <strong>Hüls</strong>er Krankenhauses,<br />

das Pfarrfest von <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Hüls</strong>. Der<br />

Erlös des Pfarrfestes wurde zur Hälfte ebenfalls<br />

für die Partnergemeinde Nkpologwu<br />

bestimmt. Die andere Hälfte wurde für die<br />

Behindertenarbeit der <strong>KAB</strong> gespendet.<br />

Insgesamt wurden mit dem Büchertrödel der<br />

<strong>KAB</strong> bisher über 5.800 Euro erwirtschaftet,<br />

die der Seniorenarbeit und weiteren sozialen<br />

Zwecken zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Wenn Sie die <strong>KAB</strong> durch Bücherspenden<br />

oder Mitarbeit unterstützen möchten, wenden<br />

Sie sich bitte an den Verfasser dieses<br />

Beitrags.<br />

Werner <strong>St</strong>enmans<br />

Büchertrödel am 21.5.2009<br />

Büchertrödel am 29.5.2003<br />

Übersicht über die Spendeneinnahmen in 10 Jahren


38 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Arbeitskreis für bessere Spielbedingungen - ABS<br />

Kletterausflug der Väter mit Kindern<br />

Die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> hat in diesem Jahr versucht,<br />

jüngere Familien anzusprechen. Eine erste<br />

Idee war, einen Ausflug von Vätern mit<br />

Kindern zu organisieren. Viele Ideen wurden<br />

diskutiert, vom Jugendherbergswochenende<br />

bis zum Abenteuer-Zelten.<br />

Als Test, wie groß der Zuspruch ist, wurde ein<br />

Ausflug in einen Kletterwald geplant. An<br />

einem Sonntag im September traf man sich<br />

und fuhr mit PKWs nach Süchteln.<br />

Nach dem Einkleiden (jeder bekam einen<br />

Hüft- und Beckengurt umgeschnallt mit<br />

etlichen Karabinerhaken) begann die<br />

Einweisung. Man wurde so langsam mit den<br />

ganzen Haken vertraut und dass die<br />

Sicherheit oberstes Gebot ist.<br />

Nach einer 20-minütigen Einweisung und<br />

einigen Übungsklettereien konnte man auf<br />

einen leichteren Parcours klettern.<br />

Dies bedeutet, dass über Leitern in die<br />

Baumkronen gestiegen wurde. Die ersten<br />

äugten etwas ängstlich nach unten.<br />

Dann balancierte man über Bretter, die an<br />

Seilen aufgehängt waren. 1. Karabinerhaken<br />

einklinken, 2. Karabinerhaken einklinken, ein<br />

Brett weitergehen, 1. Karabinerhaken ausklinken<br />

und neu einklinken, ein Brett weitergehen,<br />

2. Karabinerhaken ausklinken und<br />

neu einklinken und so fort. Glücklich klammerte<br />

man dann sich an der nächsten<br />

erreichten Baumkrone fest.<br />

Nun musste ein Pendelseil eingefangen werden<br />

und mit diesem pendelte man wie Tarzan<br />

zum nächsten Baum. Die Karabinerkaken liefen<br />

an einem gespannten Drahtseil mit. Nach<br />

einer Dreiviertelstunde und vielen Kraftakten<br />

konnte man an einem Drahtseil nach unten<br />

mit einem Laufrad gleiten. Mit etwas wackeligen<br />

Beinen hatte man die Erde wieder.<br />

Nun gings an den schwierigen Parcours, wieder<br />

rauf auf die Bäume und über<br />

Drahtschlaufen, über bewegliche Netze, über<br />

Skatebord-Rutschen usw durch die<br />

Baumwipfel.<br />

Nach gut zwei <strong>St</strong>unden machte man sich<br />

ziemlich hungrig und durstig wieder auf den<br />

Heimweg. In der Ökumenischen<br />

Begegnungsstätte klang der Ausflug mit einer<br />

kleinen Grillfeier aus. Auf jeden Fall wird dies<br />

in ähnlicher Form wiederholt.<br />

Gerd Hombergs


Jahresbericht 2009 39<br />

Klettern oder seine Grenzen kennenlernen<br />

Unter diesem Motto fuhr eine kleine Gruppe<br />

Väter mit oder ohne Ihre Kinder in den<br />

Kletterwald nach Süchteln. Nach einer kurzen<br />

Sicherheitsbelehrung ging es auch<br />

schon in luftige Höhen. Dort gab es nur ein<br />

Ziel: auf verschiedene Weisen den nächsten<br />

Baum zu erreichen. Es kostete schon einige<br />

Überwindung in 8 m Höhe über einen wakeligen<br />

Balken zu ballancieren oder wie Tarzan<br />

einen Abgrund zu überwinden, immerhin war<br />

man ja gut gesichert. Alle Teilnehmer kamen<br />

wieder heil auf dem Boden an und nach der<br />

Anstrengung klang der Nachmittag beim<br />

Grillen in der Ökumenischen Begegnungsstätte<br />

aus .Alle waren sich einig, dass es ein<br />

schöner Nachmittag war .Für das kommende<br />

Jahr verabredeten die Teilnehmer weitere<br />

Aktionen. Als nächster Termin steht ein<br />

Besuch der <strong>St</strong>ernwarte im Klinikum in <strong>Krefeld</strong><br />

an. Jeder Vater mit seinem Kind ist herzlich<br />

willkommen!<br />

Ralf Krudewig<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.<br />

ISSN 1619-7275<br />

Geschäftsstelle:<br />

Leidener <strong>St</strong>r. 39 – 47839 <strong>Krefeld</strong><br />

Telefon : 02151 – 73 41 25<br />

E-Mail: vorstand@kab-huels.org<br />

Internet: http://www.kab-huels.org<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

Werner <strong>St</strong>enmans<br />

Einzeltexte sind jeweils namentlich gekennzeichnet<br />

Spendenkonten<br />

<strong>KAB</strong> <strong>Hüls</strong><br />

Konto 550 037 84, Sparkasse <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 500 00<br />

Behindertenhilfe<br />

<strong>KAB</strong> AK Behinderte Menschen, Konto 110 800 045, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62<br />

<strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> Wohnhaus, Konto 109 196 010, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62<br />

Ferienspiele<br />

<strong>KAB</strong>-ABS, Konto 110 800 037, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62


40 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Ab in den Dschungel<br />

so lautete in 2009 das Thema der<br />

Ferienspiele. Wieder hatten sich ganz viele<br />

Menschen auf den Weg gemacht, den <strong>Hüls</strong>er<br />

Kindern eine schöne Ferienwoche zu bereiten.<br />

Ein riesiger Dschungel wurde aufgebaut,<br />

in dem sich bunte Gestalten tummelten.<br />

Maskenbau, Urwaldtrommeln, Holzwerkstatt,<br />

Hüttenbau, Textilmalen, Schmuckwerkstatt,<br />

Kleinkindbetreuung, Filzen etc. war angesagt.<br />

Die Mitarbeiter waren gut vorbereitet.<br />

Doch in diesem Jahr standen die Spiele unter<br />

einem schlechten Vorzeichen: schon bevor<br />

die Spiele anfingen, erreichte uns eine<br />

Hiobsbotschaft. Bei der Überführung unseres<br />

blauen Bauwagens wurde dieser aufgrund<br />

außergewöhnlicher Fliehkräfte in tellergroße<br />

Einzelteile zerlegt. Doch nicht nur damit hatten<br />

wir zu kämpfen. Nach den ersten erfolgreichen<br />

Tagen blieb uns das Wetter nicht<br />

treu: am Mittwochabend, nach dem Grillen,<br />

zog ein Unwetter auf, Regenmassen prasselten<br />

auf die Pavillons nieder: Obwohl noch<br />

viele Helfer versuchten, die Pavillons zu retten,<br />

blieb ein Chaos zurück. Insgesamt 8<br />

Pavillons waren nicht mehr zu gebrauchen.<br />

Das gesamte Labyrinth wurde zerstört, die<br />

Werkzeuge, Bastelmaterialien trieften vor<br />

Nässe und waren somit nur noch Müll.<br />

Da der Park eher einem Urwald in der<br />

Regenzeit glich, wurde die Veranstaltung am<br />

darauf folgenden Tag abgesagt. Die Mitarbeiter<br />

waren eigentlich nur damit beschäftigt,<br />

die zerstörten Pavillons abzubauen, die nassen<br />

Bastelmaterialien zu sortieren und<br />

unbrauchbar gewordenes Material zu entsorgen.<br />

Behelfsmäßig wurden Brücken aus<br />

Bierzelttischen über die ausgetretenen<br />

Dschungelpfade (eher Dschungelbäche) aufgebaut,<br />

damit die Mitarbeiter nicht zu den<br />

<strong>St</strong>änden waten mussten.<br />

Doch die Kinder ließen sich nicht abschrekken.<br />

Mit Gummistiefeln und Regensachen<br />

ausgerüstet kamen sie doch noch in den<br />

Park um weiterzuspielen. Ohne <strong>St</strong>rom, ohne<br />

Musik, warteten die Kinder darauf, das noch<br />

was passiert. Es entwickelte sich eine<br />

Eigendynamik der ehrenamtlichen Mitarbeiter.<br />

Sie fanden es schade, dass das geplante<br />

Programm nicht durchgeführt werden konnte<br />

und fingen an zu improvisieren. Im Laufe des<br />

Nachmittags wurden dann immer mehr<br />

<strong>St</strong>ände geöffnet, das Küchenzelt bekam,<br />

nachdem stundenlang das Spülgeschirr im<br />

Bollerwagen zum Heinrich-Joeppen Haus<br />

gebracht worden war, wieder <strong>St</strong>rom, und die<br />

Mitarbeiter versuchten trotz der widrigen<br />

Umstände, die Kindern und Eltern zu versorgen.<br />

Leider konnten die Ferienspiele nicht mit<br />

dem geplanten Programm zu Ende geführt<br />

werden, die Nachtaktion fiel buchstäblich in<br />

das Wasser. Doch auf den Wind war Verlass:<br />

Einer der auf die Reise geschickten<br />

Luftballons flog bis nach Polen.<br />

Für dieses Jahr wünschen wir uns dann doch<br />

schöneres Wetter, obwohl wir themenbedingt<br />

doch viel Wasser gebrauchen könnten, denn<br />

das Thema lautet:<br />

Floetpiraten<br />

Freuen würden wir uns auch über weitere<br />

ehrenamtliche Helfer. Leider konnten wir in<br />

2009 den Ytongstand und den Verkleidungsstand<br />

nicht besetzen. Was wären aber die<br />

Piraten ohne Piratenhüte, Augenklappen und<br />

Handprothesen? Daher freuen wir uns über<br />

jede helfende Hand aber auch über jede<br />

(Kuchen)-Spende.<br />

Bedanken möchten wir uns an dieser <strong>St</strong>elle<br />

bei Beate Büter, die lange Jahre unsere<br />

Kassiererin war und das Kassenzelt übernommen<br />

hatte. Wir freuen uns besonders<br />

darüber, dass wir mit Olaf <strong>St</strong>arck, einem „frischen“<br />

<strong>KAB</strong> Mitglied, einen kompetenten<br />

Mann für diese wichtige Aufgabe gewinnen<br />

konnten.<br />

Jochen Scheller


Jahresbericht 2009 41<br />

Bereits zum 24. Mal lud die <strong>KAB</strong> am<br />

Samstag den 2. Mai 2009 zum traditionellen<br />

Hölschen Blümkesmaat ein. Die Kirchenzeitung<br />

brachte einen schönen Beitrag.<br />

<strong>KAB</strong> Blümkesmaat


42 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />

Gab es dass jemals in der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong>? Ein<br />

aktives Vorstandsmitglied heiratet. Am<br />

20.03.2009, dem kalendarischen Frühlingsanfang,<br />

schlossen Ralf Krudewig und Inga<br />

Göldenbachs im <strong>Hüls</strong>er Rathaus den Bund<br />

für`s Leben. Die Trauungszeremonie im<br />

Familienkreis wurde von Bezirksstellenleiter<br />

Thomas Pluschkell durchgeführt.<br />

Derweil versammelten sich vor dem Rathaus<br />

mehr als fünfzig Freunde und Kollegen aus<br />

dem Umfeld von <strong>KAB</strong>, Sechserrat, HSV und<br />

Lebenshilfe, die mit bunten Luftballons und<br />

Luftschlangen ein Spalier bildeten. Lukas<br />

Hülbusch organisierte die musikalische<br />

Begleitung, natürlich wurde der Hochzeitsmarsch<br />

gespielt. Inga und Ralf mussten nach<br />

Verlassen des Rathauses ein "Luftschlangenhindernisspalier"<br />

überwinden, bevor sie<br />

die vielen Glückwünsche der Freunde entgegennehmen<br />

konnten. Unser Vorsitzender<br />

Gerd Hombergs gratulierte und überreichte<br />

im Namen der <strong>KAB</strong> ein kleines Präsent. Ein<br />

von den Freunden improvisierter<br />

Sektempfang vor dem Rathaus rundete die<br />

Freiluftfeier bei strahlendem Sonnenschein<br />

und kühlen Temperaturen unter 10 Grad<br />

Celsius ab. Die Familie feierte dann später im<br />

Da Capo weiter.<br />

Abends trafen sich die Freunde mit den frisch<br />

Vermählten auf der Lerchenstraße zu einem<br />

großen Fest. Wie man hörte, dauerte die<br />

Ralf und Inga im “Luftschlangenhindernisspalier”<br />

Herzlichen Glückwunsch Inga und Ralf<br />

Braut und Bräutigam strahlen um die Wette<br />

gemeinsam verbrachte Hochzeitsnacht bis in<br />

die frühen Morgenstunden hinein. Auch die<br />

Redaktion des Jahresberichtes gratuliert<br />

herzlich zur Hochzeit und wünscht viel Erfolg<br />

bei der Bewältigung des Familienlebens!<br />

Wer es bis jetzt noch nicht wusste: Inga und<br />

Ralf sind seit dem 3.6.2009, 9.08 Uhr glückliche<br />

Eltern eines Sohnes mit dem Namen<br />

Tim. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt<br />

eures ersten Kindes.<br />

Werner <strong>St</strong>enmans<br />

Tim


Jahresbericht 2009 43<br />

Im Jahr 2009 gab es eine Reihe von Wahlen<br />

mit teils sehr geringer Wahlbeteiligung, was<br />

sehr schade ist. Aber wir haben heute in<br />

Deutschland eine funktionierende Demokratie<br />

in einem zusammenwachsenden Europa.<br />

Hierüber sollten wir uns freuen und zur Wahl<br />

gehen.<br />

Zur Erinnerung an unsere über 100jährige<br />

<strong>KAB</strong>-Vergangenheit bringen wir den Auszug<br />

aus einer Flugschrift des "Verband kath.<br />

Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands,<br />

Köln" aus dem Jahre 1932. Die Schrift<br />

besteht aus 4 Seiten im Zeitungsformat und<br />

hier wird ein Teil des Titels und der Rückseite<br />

mit Impressum abgedruckt. Der von der <strong>KAB</strong><br />

formulierte Wunsch “Hitler sackt ab” ging, wie<br />

wir heute wissen, leider nicht in Erfüllung. Die<br />

Schrift endet mit einem Gedicht, dessen letzte<br />

Zeilen lauten:<br />

"Ach, wie wird das schön im Dritten Reich,/<br />

das kommt dem Paradiese gleich,/ da kann<br />

man schießen, stechen, schlagen,/ braucht<br />

nicht nach Anstand mehr zu fragen./ Ach, wie<br />

Aus der Geschichte - das Jahr 1932<br />

wird das schön im Dritten Reich,/ das ist mit<br />

heute kein Vergleich,/ da ist zum Krieg man<br />

wieder gern bereit, / zurück zur<br />

Marmeladenzeit."


<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V. - Jahresbericht 2009

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