Download - KAB St. Cyriakus Krefeld Hüls e.V.
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Jahresbericht 2009<br />
<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.<br />
ISSN 1619-7275
<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> - <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> Vorstand 2009 / 2010<br />
1. Vorsitzender Gerd Hombergs, Leidener <strong>St</strong>r. 39 73 41 25<br />
2. Vorsitzender Ralf Krudewig, Kempener <strong>St</strong>r. 12 325 07 80<br />
Geschäftsführer Armin Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />
Geistliche Begleiterin Adelheid Jacobs-<strong>St</strong>urm, Rektoratsstr. 19 73 92 06<br />
Schriftführerin Jutta Förster, Herrenweg 24 73 48 44<br />
Öffentlichkeitsarbeit Werner <strong>St</strong>enmans, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 12 73 49 49<br />
Arbeitsgruppen/Arbeitskreise<br />
ABS - AK für bessere Spielbedingungen<br />
Hildegard Fuhs, Oedter <strong>St</strong>r. 14 74 33 26<br />
Jochen Scheller, Jakobstr. 5 41 17 479<br />
Castrum Holese (Mittelalter) Ralf Smolenaers, <strong>Krefeld</strong>er <strong>St</strong>r. 169 73 52 93<br />
Seniorenarbeit:<br />
- <strong>KAB</strong>-60plus - Dritter Lebensabschnitt<br />
Willy Goertz, Kreuzstr. 19 73 14 19<br />
Hans Hinkes, Lerchenstr. 23 A 73 19 36<br />
Renate Bachmann, Joeppenstr. 18 73 07 20<br />
- Alten- und Rentnergem. Hildegard Tekath, Mannshofweg 22 73 45 24<br />
- Doppelkopf Ursula Bachmann, Kempener <strong>St</strong>r. 29 73 51 85<br />
- Reisegruppe Hans Hinkes, Lerchenstr. 23 A 73 19 36<br />
Schwimmgruppen:<br />
- Frauen Gertrud Krahn,Geldolfstr. 2 73 35 93<br />
- Menschen mit Behind. Helga Pesch, Schönwasserstr. 171 59 34 14<br />
- Alten- und Rentnergem. Anneliese Paule, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 20 62 43 70<br />
Arbeitskreis für Menschen mit Behinderungen<br />
Heike Lothmann, Leidener <strong>St</strong>r. 117 A 73 55 81<br />
Birgit Schremmer, Schillerstr. 82 73 58 21<br />
Frauengruppe Gertrud Koenen, Jakob-Hüskes-<strong>St</strong>r. 33 73 23 39<br />
AG Geselligkeit u. Theater Armin Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />
Vertretung der <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> im Forum 1 A für <strong>St</strong>adtteilplanung<br />
Renate <strong>St</strong>enmans, Josef-Heinrichs-<strong>St</strong>r. 12 73 49 49<br />
Vertrauensleute:<br />
Walter Acker, Klever <strong>St</strong>r. 133 73 51 31<br />
Beate Anuschewski, Am Viefershof 20 73 48 83<br />
Renate Bachmann, Joeppenstr. 18 73 07 20<br />
Herbert Geurden, Im Paradies 14 73 41 02<br />
Hans-Werner Hanrath, Distelweg 8 73 35 34<br />
Martha Kaiser, Kempener <strong>St</strong>r. 33 74 62 37<br />
Johannes Lucassen, <strong>St</strong>apperweg 43 73 38 51<br />
Hildegard Maaßen, Jakob-Hüskes-<strong>St</strong>r. 17 73 14 62<br />
Gerhard Milbert, Waldnieler <strong>St</strong>r. 9 A 73 06 38<br />
Hubert Nowoczyn, Lobbericher <strong>St</strong>r.73 73 42 61<br />
Beatrix Propers, <strong>Hüls</strong>er Markt 20 73 13 08<br />
Helga Schausten, Lerchenstr. 64 73 49 21<br />
Hildegard Tekath, Mannshofweg 22 73 45 24<br />
Henny Vermöhlen, Lerchenstr. 15 73 11 68<br />
Maria Viga, Hinter der Papenburg 26 A 73 11 95<br />
Georg Wolf, <strong>St</strong>eeger Dyk 59 73 18 95
Jahresbericht 2009 3<br />
Inhalt<br />
Liebe Mitglieder der <strong>KAB</strong> <strong>Hüls</strong> Gerd Hombergs Seite 4<br />
Goldhochzeiten unserer Mitglieder Seite 5<br />
Totengedenken Seite 5<br />
Jahreshauptversammlung 2009 Erimar Jannusch Seite 6<br />
Karnevalistischer Nachmittag Armin Anuschewski Seite 8<br />
Frühlingsfest und Erntedankfest Willy Goertz Seite 9<br />
Fahrrad fahren Willy Goertz Seite 9<br />
Jahresrückblik der Alten- und Rentnergemeinschaft Hildegard Tekath Seite 10<br />
Reisebericht über die Fahrt nach Meran Elsbeth Lichters Seite 11<br />
<strong>KAB</strong>-Reise nach Thüringen Maria Hinkes Seite 15<br />
Jahresbericht der Theatergruppe Armin Anuschewski Seite 19<br />
Wunderschöner Adventsbasar Gerd Hombergs Seite 23<br />
Jahresbericht der Bastelgruppe Gertrud Koenen Seite 24<br />
“Wann kochen wir noch mal zusammen?” Brigitte Hombergs Seite 25<br />
Trommeln im Haus Herrenweg Maria Mülders Seite 25<br />
Singkreis im Haus Herrenweg Maria Mülders Seite 25<br />
Es ist normal, dass wir verschieden sind Gerhard Milbert Seite 26<br />
Adventsfeier für Menschen, die verschieden sind Gerhard Milbert Seite 27<br />
Montagsspielgruppe Luise Siemes Seite 28<br />
5 Jahre Haus am Berg Gerhard Milbert Seite 28<br />
Tanzgruppe Fun of Live Svenja Jerz Seite 29<br />
Partnerschaft mit Tloskov /Tschechien Gerhard Milbert Seite 30<br />
5 Jahre Partnerschaft mit Kolumbien Esther Milbert Seite 33<br />
Kleines Jubiläum - 10 Jahre Büchertrödel Werner <strong>St</strong>enmans Seite 37<br />
Kletterausflug der Väter mit Kindern Gerd Hombers Seite 38<br />
Klettern oder seine Grenzen kennenlernen Ralf Krudewig Seite 39<br />
Impressum Seite 39<br />
Ab in den Dschungel Jochen Scheller Seite 40<br />
Ableger und Ohrenkneiferhotels Seite 41<br />
Herzlichen Glückwunsch Inga und Ralf Werner <strong>St</strong>enmans Seite 42<br />
Aus der Geschichte - das Jahr 1932 Seite 43
4 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Liebe Mitglieder, FreundInnen und FörderInnen der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong><br />
Zum zweiten Mal kann ich Ihnen und Euch<br />
den Jahresbericht mit einem farbigen<br />
Einband präsentieren. Ein Sinnbild für die<br />
Farbigkeit der <strong>KAB</strong>.<br />
Ich wünsche Ihnen und Euch viel Freude<br />
beim Lesen und vielleicht ein Schmunzeln<br />
bei den Erinnerungen.<br />
Die <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> möchte ihre sehr erfolgreiche<br />
<strong>St</strong>adtteilarbeit fortführen und erweitern.<br />
Vor allem suchen wir Angebote für jüngere<br />
Menschen und für junge Familien.<br />
Einen ersten Anfang haben wir mit dem<br />
Angebot für Väter und Kinder gemacht. Wir<br />
haben einen Ausflug in der Süchtelner<br />
Kletterwald organisiert. Alle Teilnehmer<br />
waren hellauf begeistert. Diese<br />
Veranstaltungen möchten wir fortführen,<br />
ohne die bewährten Angebote zu vernachläßigen.<br />
Auf einige Neuerungen darf ich Sie aufmerksam<br />
machen:<br />
Am 08.05.2010 feiern wir um 18.00 Uhr eine<br />
<strong>KAB</strong>-Mundartmesse mit Pfarrer Lunkebein.<br />
Im Juni, am 20.06.2010 starten wir einen<br />
Ausflug zur Museumsinsel Hombroich und im<br />
Oktober, am 20.10.2010, werden wir die<br />
Firma Teekanne in Düsseldorf besichtigen.<br />
Zusätzlich beabsichtigen wir eine<br />
Besichtigung der Firma Melcher (Dujardin) in<br />
Uerdingen. Der Termin steht noch nicht fest.<br />
Außerdem planen wir einen Ausflug in den<br />
Geopark Ruhrgebiet. Rechtzeitig zu den<br />
Ausflügen werden wir die Anmeldemöglichkeiten<br />
bekannt geben.<br />
Das Spiel der Könige<br />
Wir suchen am Schachspiel interessierte<br />
Mitglieder für die Gründung einer<br />
Schachspiel-Gruppe innerhalb der <strong>KAB</strong>-<br />
<strong>Hüls</strong>. Ebenfalls einen guten Schachspieler<br />
der sich den Interessenten für eine Aus- und<br />
Weiterbildung bzw. Training zur Verfügung<br />
stellt. Gespielt werden soll in den<br />
Wintermonaten von Dezember bis März,<br />
14tägig. Es wäre schön, wenn eine Gruppe<br />
zusammen kommt um das Spiel der Könige<br />
zu spielen oder zu erlernen.<br />
Wer mitmachen möchte, wendet sich bitte an<br />
Paul Funger, Tel. 732278<br />
Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>Hüls</strong>er<br />
<strong>KAB</strong>, lassen Sie sich durch diesen<br />
Jahresbericht inspirieren, neue Ideen und<br />
Aktivitäten einzubringen. Vielleicht haben Sie<br />
den einen oder anderen Gedanken, der in<br />
eine Aktivität umgesetzt werden kann. Der<br />
neue Ihnen vorliegende Jahreskalender 2010<br />
hat noch Platz, der mit Ihren Ideen gefüllt<br />
werden könnte.<br />
Den <strong>KAB</strong> Mitgliedern und allen weiteren<br />
Menschen und Einrichtungen, die innerhalb<br />
unserer Pfarrgruppe oder in Zusammenarbeit<br />
mit unserer Pfarrgruppe zum Gelingen des<br />
guten Jahres 2009 beigetragen haben,<br />
danke ich im Namen der <strong>KAB</strong> ganz herzlich.<br />
Auch allen Menschen und Firmen, die unsere<br />
Arbeit durch Spenden maßgeblich unterstützen<br />
und häufig erst ermöglicht haben,<br />
danke ich von Herzen.<br />
Ihr/Euer<br />
Gerd Hombergs
Jahresbericht 2009 5<br />
Goldhochzeiten unserer Mitglieder<br />
Am 09.01.2009 feierten die Eheleute Christel und Herbert Jacobs ihre Goldene Hochzeit.<br />
Christel und Herbert verreisen gerne und waren mit der Reisegruppe der <strong>KAB</strong> unterwegs.<br />
Ebenfalls konnten am 15.06.2009 auf 50 Jahre Ehe Maria und Willi Balter zurückblicken. Sie<br />
sind seit 17 Jahren Mitglied der <strong>KAB</strong>.<br />
Allen Ehepaaren noch einmal unseren herzlichen Glückwunsch. Wir wünschen allen<br />
Jubelpaaren noch viele gemeinsame Jahre.<br />
Totengedenken<br />
Frau Magdalene Janhsen verstarb am 10. Januar im Alter von<br />
94 Jahren. Sie war 69 Jahre Mitglied der <strong>KAB</strong>.<br />
Am 27. Februar verstarb Robert Mülders im Alter von 67<br />
Jahren. Er verreiste gerne mit der Reisegruppe der <strong>KAB</strong>.<br />
Herr Günter Jacobs ging am 20. August viel zu früh im Alter von<br />
51 Jahren von uns. Er war Leiter im Haus Herrenweg und im<br />
Haus am Berg. Günter Jacobs verstand es vorzüglich, die<br />
hauptamtliche Tätigkeit bei der Betreuung von Menschen mit<br />
Behinderungen mit der ehrenamtlichen Arbeit zu verbinden.<br />
Herr Manfred Poschmann verschied am 27. August im Alter<br />
von 69 Jahren. Er war über 26 Jahre Mitglied der <strong>KAB</strong> und hat<br />
bei vielen Aktivitäten mitgeholfen.<br />
Am 14. Oktober verstarb Frau Maria Tünnissen im Alter von 86<br />
Jahren. Sie war 54 Jahre Mitglied in der <strong>KAB</strong>.<br />
Herr Heinz Ixfeld verschied am 5. November mit 75 Jahren. Er<br />
hat sich sehr für die Belange der behinderten Menschen eingesetzt.<br />
Im Herbst verstarb Walter Hoeps. Er war, ohne Mitglied zu sein,<br />
als Vertrauensmann tätig.<br />
Kurz vor Jahresende, am 29. Dezember, verstarb Johannes Houbertz im Alter von 79 Jahren.<br />
Er reiste auch gerne mit der <strong>KAB</strong>-Reisegruppe.<br />
Wir sind dankbar, dass die Verstorbenen ein <strong>St</strong>ück ihres Lebensweges mit der <strong>KAB</strong> gegangen<br />
sind und werden sie in guter Erinnerung halten.
6 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Jahreshauptversammlung bei der <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
1. Eröffnung und Begrüßung<br />
Gerd Hombergs begrüßt Mitglieder und<br />
Gäste zur ordnungsgemäß einberufenen<br />
Jahreshauptversammlung am 3. April 2009<br />
und stellt deren Beschlussfähigkeit fest.<br />
Als Gäste nehmen teil:<br />
Klaus Sulewski (Diözesansekretär der <strong>KAB</strong><br />
der Diözese Aachen), Manfred Hering<br />
(Bezirksvorsitzender <strong>KAB</strong> Mittlerer<br />
Niederrhein), Norbert Minhorst (CDU-<br />
Bezirksvorsteher), Hans Butzen (SPD),<br />
Martin Lothmann (SPD), Klaus-Dieter Ohlig<br />
(FDP und Bürgerverein), Dr. Thomas<br />
Delschen (Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong>), Pfarrer Paul<br />
Jansen (Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong>),<br />
Pfarrerin Doerthe Brandner (Ev.<br />
Kirchengemeinde <strong>Hüls</strong>).<br />
Der unter TOP 6 angekündigte Film von<br />
Hans Hinkes wird im Anschluss an die<br />
Versammlung gezeigt. Ansonsten ergeben<br />
sich keine Änderungen der Tagesordnung..<br />
2. Wahl eines Protokollführers<br />
Zum Protokollführer wählt die Versammlung<br />
einstimmig Erimar Eugen Jannusch. Die<br />
Wahlen leitet Gerd Hombergs .<br />
3. Bestätigung des Protokolls der<br />
Mitgliederversammlung vom 29. Februar<br />
2008<br />
Die Bestätigung des Protokolls der<br />
Jahreshauptversammlung vom 29.02.2008<br />
erfolgt einstimmig.<br />
4. Gedenken der Toten<br />
Im vergangenen Jahr sind verstorben: Frau<br />
Ulrike Grollmann, Frau Maria Ortmann, Herr<br />
Heinrich <strong>St</strong>enmans, Frau Yrsa Cleef sowie<br />
Frau Lene Janhsen. Zum Gedenken und<br />
Dank an die Verstorbenen spricht die<br />
Versammlung ein gemeinsames „Vater<br />
unser“.<br />
5. Jubilarehrung<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft werden geehrt:<br />
Jenny und Theo Laakmann, Maria und Ernst<br />
Mülders, Irmgard und Hans-Gerd Wurzler,<br />
Martha und Walter Domröse, Beate und<br />
Armin Anuschewski, Lucia und Manfred<br />
Poschmann sowie Anne-Monika und Walter<br />
Symons.<br />
Für 40-jährige Mitgliedschaft werden geehrt:<br />
Magdalene Nowoczyn, Josefine und Heinrich<br />
Hinskes, Ursula Becker und Margarete<br />
Janßen.<br />
Soweit die zu Ehrenden anwesend sind,<br />
erfolgt die Ehrung direkt im Saal. Nicht<br />
Anwesenden wird die Ehrung später zuteil.<br />
6. Jahresrückblick in Wort und Bild<br />
Wird im Anschluss an die Versammlung<br />
gezeigt.<br />
7. Bericht des Vorstandes und der<br />
Arbeitsgruppen und -kreise<br />
In seinem Rechenschaftsbericht blickt der<br />
Vorsitzende, Gerd Hombergs, auf ein erfolgreiches<br />
Jahr zurück: beispielsweise auf die<br />
wunderschönen Ferienspiele in den<br />
Sommerferien, auf die Veranstaltungen für<br />
Menschen mit Behinderungen, auf die sehr<br />
schönen Theateraufführungen. Der<br />
Vorsitzende verweist auf den von Werner<br />
<strong>St</strong>enmans erstellten Jahresbericht und dankt<br />
allen <strong>Hüls</strong>er Firmen und Vereinen, die die<br />
<strong>KAB</strong> seit langen Jahren bei ihrer Arbeit unterstützen.<br />
Armin Anuschewski gibt den<br />
Geschäftsbericht.<br />
Gesamteinnahmen vom 01.01.2008 –<br />
31.12.2008: 17.592,00 Euro, darin enthaltene<br />
Beitragseinnahmen von: 12.708,00 Euro<br />
Ausgaben vom 01.01.2008 – 31.12.2006:<br />
16.519,00 Euro, abgeführt an den Verband:<br />
10.886,00 Euro.
Jahresbericht 2009 7<br />
In 2008 sind 11 Mitglieder ausgetreten und<br />
zwei Mitglieder verstorben. Dem gegenüber<br />
stehen 7 Neuaufnahmen. Die neuen<br />
Mitglieder werden durch Applaus begrüßt.<br />
Für das <strong>KAB</strong>-Bildungswerk in Aachen wurden<br />
2008 302 Veranstaltungen abgerechnet.<br />
Die Abschlussrechnung per 31.12.2008<br />
schließt mit einem Kassenbestand von<br />
26.610,71 Euro ab. Darin enthalten sind<br />
8.118,-- durchlaufende Spendengelder, die<br />
noch weiterzuleiten sind. Der<br />
Geschäftsführer dankt allen, die zu diesem<br />
Ergebnis beigetragen haben.<br />
8. Beitragserhöhung und Aussprache<br />
Der Bundes- und der Diözesanverband der<br />
<strong>KAB</strong> hat beschlossen, nach acht Jahren<br />
Beitragsstabilität ab Juli 2009 die Beiträge zu<br />
erhöhen. Dadurch muss die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> einen<br />
wesentlich höheren Beitrag an den Bundesbzw.<br />
Diözesanverband abführen. Für unsere<br />
Pfarrgruppe heißt das: Der abzuführende<br />
Beitragsanteil wird weitergegeben und der in<br />
<strong>Hüls</strong> verbleibende Anteil wird im<br />
Wesentlichen beibehalten.<br />
Beitrag für Einzelpersonen bisher 3,50 €<br />
monatlich (42 € jährlich), ab Juli 2009 4,50 €<br />
monatlich (54 € jährlich). Beitrag für<br />
Ehegatten bisher 5,00 € monatlich (60 € jährlich),<br />
ab Juli 2009 6,50 € monatlich (78 € jährlich).<br />
Einen neuen Sozialbeitrag gibt es für<br />
Personen, die den normalen Beitrag nicht<br />
bezahlen können (z.B. Arbeitslosengeld II<br />
Empfänger). Hier beträgt der Monatsbeitrag<br />
2,50 € monatlich (30 € jährlich). Bei diesem<br />
Sozialbeitrag verzichtet die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> auf<br />
einen Ortsanteil.<br />
Der Vorsitzende hofft auf das Verständnis der<br />
Mitglieder und verspricht weiterhin äußerst<br />
sparsam zu wirtschaften. Es schließt sich<br />
eine kurze Diskussion an.<br />
Abstimmungsergebnis: Bei 2 Gegenstimmen<br />
und 1 Enthaltung beschließt die<br />
Versammlung die Beitragserhöhung zum Juli<br />
2009.<br />
9. Bericht der Kassenprüfer<br />
Renate Bachmann gibt den Kassenbericht.<br />
Es wurde einwandfreie Kassenführung<br />
bescheinigt.<br />
10. Entlastung des Vorstandes<br />
Diese erfolgt einstimmig.<br />
11. Wahlen<br />
Der langjährige Schriftführer Erimar<br />
Jannusch kandidiert nicht mehr. Aus der<br />
Versammlung heraus wird Jutta Förster zur<br />
Schriftführerin gewählt. Die Versammlung<br />
dankt Erimar Jannusch mit lang anhaltendem<br />
Beifall und der Vorsitzende überreicht einen<br />
Geschenk-Gutschein.<br />
Die Wahlen ergeben nachfolgendes<br />
Ergebnis:<br />
Schriftführer/in Jutta Förster, einstimmig<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Werner <strong>St</strong>enmans, einstimmig<br />
Delegierte: Bezirkstag: Gerhard Milbert, Gerd<br />
Hombergs, Willy Goertz, Ralf Krudewig.<br />
Diözesantag: Gerhard Milbert, Gerd<br />
Hombergs, und Willy Goertz.<br />
Kassenprüferin: Birgit Olschewski (abwesend),<br />
mehrheitlich, Frau Olschewski hat<br />
bereits vorher zugestimmt.<br />
12. Bestätigung neuer Leiter/innen von<br />
Arbeitsgruppen und –kreisen, Festlegung der<br />
Schwerpunkte, Aktionen und Termine für<br />
2009<br />
Eva <strong>St</strong>ark wird per Handzeichen als neue<br />
Mitarbeiterin im ABS – AK für bessere<br />
Spielbedingungen bestätigt.<br />
Die AK-Leiter/innen stellen die Schwerpunkte<br />
für 2009 vor.<br />
13. Verschiedenes<br />
Der Vorsitzende gibt wichtige Termine im<br />
Jahreslauf bekannt.<br />
Ende der Versammlung: 22.45 Uhr (inkl.<br />
Filmbeitrag)<br />
<strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>, 3.4.2009<br />
Erimar Jannusch (Protokollführer)
8 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Karnevalistischer Nachmittag<br />
"Lachende Brise trotz Finanzkrise“, so präsentierten<br />
die Aktiven der Alten- und<br />
Rentnergemeinschaft und <strong>KAB</strong>-60plus den<br />
Jecken im Heinrich- Joeppen Haus eine tolle<br />
Karnevalssitzung. Das spricht sich rum:<br />
Wenn die <strong>KAB</strong> zum Seniorenkarneval einlädt,<br />
ist das Haus trotz schlechten Wetters<br />
bis auf den letzten Platz gefüllt. Die bunt<br />
kostümierten Besucher erlebten mit<br />
Sitzungsleiter Gerd Hombergs eine dreistündige<br />
Veranstaltung voller Höhepunkte.<br />
Eisbrecher in der Bütt Wolfgang Weynans<br />
gab einen gekonnten Einblick als Autofahrer<br />
und begeisterte damit das Publikum. Die "<br />
Me-älinge, der närrische Frauenchor der<br />
<strong>KAB</strong> begleitet von Hildegard Tekath am<br />
"Quetschbüel", brachte mit alten und neuen<br />
Liedern den Saal in Schwung. Nach dem<br />
Motto „ Alltag einer Ehe“ lieferten dann<br />
Christa und Willi Goertz dem gefesselten<br />
Publikum eine Lehrstunde zum richtigen<br />
Eierkochen.<br />
Das Kinderprinzenpaar Andreas II. (Hinskes)<br />
und Prinzessin Analena I. (Kluge) mit den<br />
Aktiven von Jux und Klamau markierten mit<br />
ihrem Einzug den ersten Höhepunkt. Der Jux<br />
und Klamau Vorsitzende Tom Tom (Thomas<br />
Ehinger) hatte auch in diesem Jahr wieder<br />
ein großes Aufgebot der Trina- und<br />
Prinzengarde des HSV mitgebracht. Neben<br />
einem gekonnten Sketch, der in einer griechischen<br />
Taverne spielte, wussten vor allem<br />
die beiden Tanzgarden zu gefallen. Was die<br />
Kinder auf die Bühne brachten war schon<br />
große Klasse. Ohne Zugabe ließ das begeisterte<br />
Publikum die jungen Tänzer nicht<br />
gehen. Es ist bemerkenswert, dass es hier<br />
offensichtlich nicht an Nachwuchs mangelt.<br />
Später zog auch das <strong>Hüls</strong>er Prinzenpaar<br />
Jens I. und Monika II. (Haußmann) mit<br />
Gefolge in den Saal ein und auch die letzten<br />
Besucher hielt es nicht mehr auf ihren<br />
<strong>St</strong>ühlen. Das Prinzenpaar demonstrierte mit<br />
ihren Vorträgen eindrucksvoll, dass der<br />
Sechserrat auch in diesem Jahr wieder eine<br />
gute Wahl für <strong>Hüls</strong> getroffen hat.<br />
Seniorenarbeit<br />
<strong>KAB</strong>-60plus - Dritter Lebensabschnitt<br />
Anschließend hatte Jutta Förster mit einer<br />
gelungenen Büttenrede die Lacher auf ihrer<br />
Seite. Als dann „Jupta“ Heinz Kohr in die Bütt<br />
stieg, war der Höhepunkt der Sitzung<br />
erreicht. Armin Anuschewski, musikalischer<br />
Leiter der Veranstaltung, stimmte zum<br />
Abschluss gemeinsam mit den Me-älingen<br />
„so ein Tag so wunderschön wie heute“ an<br />
und es endete ein schönen Nachmittag. Alle<br />
waren sich einig, dass die Verantwortlichen<br />
von <strong>KAB</strong>-60plus und ARG wieder eine tolle<br />
Sitzung auf die Beine gestellt hatten.<br />
Nachdem dann der Saal aufgeräumt und hergerichtet<br />
war, konnten sich alle Aktiven bei<br />
einem gemeinsamen Essen von den<br />
<strong>St</strong>rapazen der vergangenen Wochen erholen.<br />
Armin Anuschewski<br />
Die "Me-älinge", der närrische Frauenchor der <strong>KAB</strong><br />
begleitet von Hildegard Tekath am "Quetschbü-el" und<br />
Präsident Gerd Hombergs, eröffnen die<br />
Seniorensitzung.
Jahresbericht 2009 9<br />
Frühlingsfest und Erntedankfest<br />
"Seid Sonnenmenschen mit leuchtenden<br />
Augen und einem stets frohen Herzen!" Dazu<br />
forderte <strong>KAB</strong>-60plus Sprecher Willy Goertz in<br />
seiner Begrüßung die Gäste des <strong>KAB</strong>-<br />
Frühlingsfestes am 25.4. in der Ökumenischen<br />
Begegnungsstätte auf. Offensichtlich<br />
erfüllte man ihm diesen Wunsch gern. Mit<br />
spürbarer Freude am Beisammensein folgte<br />
die Festgesellschaft den eingestreuten<br />
Programmpunkten: Hans Hinkes in bekannt<br />
souveräner Manier erfreute am Klavier als<br />
Solist und als Leiter eines offenen Singens<br />
die Gäste. Gemeindereferentin Dr. Adelheid<br />
Jacobs- <strong>St</strong>urm begeisterte mit zwei professionell<br />
vorgetragenen volksnahen<br />
Kunstliedern. Brigitte Hoeps erzeugte<br />
Lachsalven mit einem Bericht über die ach so<br />
menschlichen Schwächen bei einem Buffet.<br />
Und schließlich fand der Shanty- Chor des<br />
<strong>Hüls</strong>er Männergesangvereins ein Publikum<br />
nach Wunsch.. Alle schunkelten, klatschten<br />
und sangen mit.<br />
Natürlich war auch für Essen und Trinken<br />
bestens gesorgt. Neben dem traditionellen<br />
Schweinebraten aus dem <strong>St</strong>einofen mit köstlichen<br />
Salatbeilagen gab es ein großes<br />
Kuchenbuffet. Auch das war dem Einsatz von<br />
22 erfahrenen Helfern zu verdanken, die wieder<br />
ihr ganzes Können aufboten. Zumindest<br />
einige von Ihnen waren auf Drängen bereit,<br />
ihre Arbeit kurz für den Fotografen zu unterbrechen.<br />
Fazit: Aktive, Helfer und Gäste<br />
schenkten sich gegenseitig einen schönen<br />
Frühlingstag, der lange in guter Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Zwölf der zweiundzwanzig gut gelaunten Helferinnen<br />
und Helfer beim <strong>KAB</strong>-Frühlingsfest in der Ökumenischen<br />
Begegnungsstätte.<br />
Am 19.09.2009 gab es in <strong>Hüls</strong> und<br />
Umgebung etliche Parallel - Angebote zu<br />
unserem Fest. Vielleicht war das der Grund,<br />
warum nur 50 Gäste in die Begegnungsstätte<br />
fanden. Davon profitierten aber Service und<br />
Ablauf: Die Gäste konnte ohne das sonst<br />
übliche Warten in der Schlange bei den liebevoll<br />
zubereiteten Speisen und Kuchen<br />
zugreifen. Im Saal konnte sich jeder so richtig<br />
breit machen und ausstrecken, ohne<br />
seine Nachbarn zu belästigen. So verfolgten<br />
die Besucher in aller Gemütlichkeit die<br />
Darbietungen von Hans Hinkes und Walter<br />
Hermes. Die zwei hatten aus ihrem großen<br />
Veranstaltungsrepertoire einen besonders<br />
gelungenen Unterhaltungsmix zusammengestellt,<br />
der über 90 Minuten alle Gäste erfreute.<br />
Viel zu schnell war der Mittag wieder vorüber,<br />
an dem alles stimmte bis auf die<br />
Einnahme, die wegen der Gästezahl etwas<br />
geringer ausfiel.<br />
Es gibt Erfahrungen, die man nicht im<br />
Fernsehsessel oder Liegestuhl machen<br />
kann. Sie müssen vielmehr in der ursprünglichen<br />
Bedeutung des Wortes er - fahren werden.<br />
Nur dann spürt man Wind und Wetter,<br />
den Wechsel der Jahreszeiten, das Auf- und<br />
Ab der Wege, kurz: den ständigen Wandel<br />
von allem auf unserer Erde. Und dabei wird<br />
für die eigene Gesundheit noch eine Menge<br />
getan.<br />
Zu all dem bestand Gelegenheit bei den<br />
Tagesfahrten mit Hans Hinkes an jedem<br />
zweiten Donnerstag und den leichten<br />
Halbtagsausflügen mit Renate Bachmann<br />
und Johannes Lucassen einmal monatlich im<br />
März bis Oktober. Beide Angebote nutzten<br />
viele Mitglieder im Berichtsjahr mehr oder<br />
weniger häufig.<br />
In 2010 fährt es sich in gewohnter Weise weiter.<br />
Bitte beachten Sie: Die einzelnen<br />
Termine werden rechtzeitig im<br />
"Vereinskalender" der <strong>Hüls</strong>er Mitteilungen<br />
bekannt gegeben.<br />
Willy Goertz<br />
Fahrrad fahren
10 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Jahresrückblick der Alten- und Rentnergemeinschaft ARG<br />
Wir gehen mit den Jahreszeiten bei der<br />
Alten- und Rentnergemeinschaft ARG<br />
An jedem Dienstag nach dem Herz-Jesu-<br />
Freitag trifft sich die ältere Generation im<br />
Heinrich-Joeppen-Haus. An der liebevoll gedeckten<br />
Kaffeetafel begüsst man sich mit großem<br />
Hallo. Wenn die Witterungsverhältnisse<br />
es zulassen, treffen sich bis zu 65 ältere<br />
Personen. Im Jahr 2009 trafen wir uns 11 Mal<br />
und führten dazu vier Bus-Ausflüge durch.<br />
Diese Tradition besteht nun schon seit über 25<br />
Jahren.<br />
Im Januar besuchten uns die <strong>St</strong>ernsinger und<br />
brachten uns durch Lieder und Berichte die Not<br />
der Kinder in Afrika und Südamerika näher. Der<br />
Februar stand ganz im Zeichen des Karnevals.<br />
„Lachende Brise, trotz Finanz-krise“ lautete<br />
das Motto. Es wurde geschunkelt, gelacht und<br />
die Prinzenpaare begrüßt. Es waren zu Besuch<br />
das <strong>Hüls</strong>er Prinzenpaar des Sechserrates und<br />
das Kinderprinzenpaar des HSV. Unsere Meälinge<br />
konnten erst nach mehreren Zugaben<br />
die Bühne verlassen. Die Me-älinge sind ein<br />
Eigengewächs von ARG und 60plus und haben<br />
viel Spaß daran, anderen mit Gesängen und<br />
Sketchen eine Freude zu machen.<br />
Im März, in der Fastenzeit, organisierten wir<br />
eine Modenschau mit Frühlings- und auch mit<br />
Sommermoden. Mehrere Teilnehmer betätigten<br />
sich als Models. Etwas verspätet, im April<br />
und Mai, erklangen dann die Lieder „Im Märzen<br />
der Bauer…“ und viele andere. Eine Lieblingsbeschäftigung<br />
bei der ARG ist nämlich das<br />
gemeinsame Singen. Wir werden dabei unterstützt<br />
von Hans Hinkes, Walter Hermes und<br />
natürlich von Pfarrer Lunkebein. Dieser kann<br />
wunderbar Klavier spielen und dazu kleine<br />
Anekdoten einfließen lassen. Dann bleibt kaum<br />
ein Auge trocken.<br />
Im Mai wurde dann auch der erste Busausflug<br />
unternommen. Er führte uns in den Volksgarten<br />
nach Mönchengladbach. An einem wunderschön<br />
gelegenen See konnte man herrlich spazieren.<br />
Natürlich kam das leibliche Wohl in<br />
Form von Kaffee und Kuchen und ein zünftiges<br />
Abendbrot nicht zu kurz.<br />
Eine Reise nach Indien wurde uns im Juni<br />
durch einen Bildervortrag präsentiert. Die<br />
fremdartige Kultur fanden alle sehr beeindrukkend.<br />
Ebenfalls im Juni machten wir eine<br />
Bustour nach Langenfeld zu einem Wassersportzentrum<br />
mit mehreren Wasserski-<br />
Möglichkeiten. Allerdings waren die Teilnehmer<br />
nicht zu bewegen, selbst die Skier unter zu<br />
schnallen, sondern beschränkten sich bei<br />
Kaffee und Kuchen auf das Zuschauen.<br />
Im August lockte das Schwalm-Nette-Gebiet.<br />
Die Bustour führte uns zum Heidweiher nach<br />
Schwalmtal-Amern. Auf einer herrlichen<br />
Terrasse genossen wir das schöne Wetter und<br />
konnten die Vogelwelt des nahen Teiches<br />
bewundern, natürlich bei gutem Essen.<br />
Nach so vielen Kaffeefahrten und schönen<br />
Speisen bekamen wir dann im September<br />
einen Vortrag zu hören: „Richtige Ernährung im<br />
Alter“ Viele Zuhörer hatten nachher ein<br />
schlechtes Gewissen. Aber tröstlich ist, durch<br />
viel Bewegung läßt sich das <strong>St</strong>ück Kuchen<br />
kompensieren.<br />
Und alle fuhren wieder mit zur Kalkarer Mühle.<br />
Frisch gemahlenes Mehl, im <strong>St</strong>einofen zu Brot<br />
gebacken, stärkten die Vorsätze zur<br />
Bewegung.<br />
In diesem Sinne feierten wir dann im Oktober<br />
das Erntedankfest. Dies wurde musikalisch<br />
untermalt durch Hans Hinkes und Walter<br />
Hermes.<br />
Zu <strong>St</strong> Martin und zu <strong>St</strong>. Nikolaus wurde uns der<br />
obligatorische Weckmann serviert. Das ist<br />
schon Tradition. Im November konnten wir<br />
dann noch eine Modenschau mit Winterkleidung<br />
erleben. Viele stellten sich wieder als<br />
Model zur Verfügung.<br />
Den Jahresabschluss im Dezember bescherte<br />
uns Nikolaus in Begleitung von Nikodemus und<br />
Zaras. Hierbei wurden die Glückwünsche den<br />
über neunzigjährigen und den runden<br />
Geburtstagen übermittelt.<br />
Ebenso dankten wir den vielen fleißigen<br />
Händen, die im Laufe des Jahres immer wieder<br />
den Kaffee und die Fahrten vorbereiteten.<br />
Diese wurden durch lang anhaltenden Beifall<br />
belohnt.<br />
Hildegard Tekath
Jahresbericht 2009 11<br />
Fahrten 2009 der <strong>KAB</strong>- Reisegruppe <strong>Hüls</strong><br />
Reisebericht über die Fahrt nach MERAN<br />
10.5.-19.5.2009<br />
Wenn man mit der <strong>KAB</strong> und Hans Hinkes<br />
verreist, kann man eine gute, wohlorganisierte<br />
Fahrt und abwechslungsreichen Urlaub<br />
erwarten. Auch diesmal wurden alle<br />
Erwartungen wieder voll erfüllt – und viel<br />
gelacht haben wir auch!<br />
SO 10.5.2009<br />
Um 6 Uhr in der Frühe waren alle 29<br />
Südtiroler-Urlauber, unser gelb leuchtender<br />
Bus der Firma Meiners-Auling und unser<br />
Fahrer Karsten auf dem <strong>Hüls</strong>er Aldi-Parkplatz<br />
versammelt, und die lange Fahrt konnte<br />
rechtzeitig losgehen. Immer der Sonne entgegen<br />
kamen wir bei mäßigem<br />
Sonntagsverkehr gut voran. Mit vielen<br />
Pausen und „putt – putt – putt“ aus dem Bus<br />
– in den Bus – verging die Zeit wie im Fluge,<br />
und schon erreichten wir das Alpengebiet.<br />
Wir passierten den Fernpaß, den Reschenpaß,<br />
fuhren vorbei am Reschensee mit dem<br />
versunkenen Dorf und dem herausragenden<br />
Kirchturm und gelangten schließlich in den<br />
Vinschgau und nach Meran. Auf einem<br />
Höhenzug oberhalb der <strong>St</strong>adt liegt das Dorf<br />
Tirol, unser Reiseziel. Am Hotel Ortler wurden<br />
wir von der Familie Götsch in feschen<br />
Dirndln begrüßt, und wir bezogen die liebevoll<br />
eingerichteten, hellen Zimmer, z.T. mit<br />
Baldachin und Spiegel über dem Bett.<br />
Von nun an genossen wir die herrliche<br />
Aussicht auf Meran und die noch schneebedeckten<br />
Berge, mal im Morgendunst, mal in<br />
ein leuchtendes Lichtermeer gehüllt. Das<br />
reichliche Frühstücksbuffet und das 5-Gang<br />
Menue am Abend waren kaum zu bewältigen.<br />
Ein Glück, dass wir täglich gut unterwegs<br />
waren, sonst wären die Folgen noch<br />
schwerwiegender ausgefallen.<br />
MO 11.5.2009<br />
Am ersten Urlaubsmorgen erkundeten wir<br />
zunächst unser Dorf mit der Kirche, den<br />
schönen Hotels, den alten und neuen<br />
Bauernhöfen und erfreuten uns an den herrlichen<br />
Ausblicken ins Etschtal, ins Passeiertal<br />
und über die vielen Obstplantagen mit<br />
Apfelbäumen, Weinstöcken und Kiwisträuchern.<br />
Wir erreichten das Schloß Tirol, den Sitz der<br />
Tiroler Herren. Einfach dasitzen, schauen<br />
und einen frischgepreßten Apfelsaft trinken –<br />
so genossen die meisten von uns den<br />
Vormittag. Ganz Laufsüchtige wagten schon<br />
die erste Wanderung nach <strong>St</strong>. Peter, einer<br />
Kirche aus dem frühen Mittelalter mit guterhaltenen<br />
Fresken.<br />
Am Nachmittag erkundeten wir mit unserer<br />
Reiseführerin Christine Alber die Kurstadt<br />
Meran. Von frühen Ansiedlungen aus der<br />
<strong>St</strong>einzeit, von langen wechselvollen<br />
<strong>St</strong>reitigkeiten über Jahrtausende um dieses<br />
herrliche Tal, von der Entstehung der<br />
Kurstadt bis hin zu der heutigen modernen<br />
Thermenanlage wusste sie viel - fast zuviel –<br />
zu berichten. Beim Gang durch die nun vollständig<br />
renovierten Lauben, durch die
12 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Kurpromenade mit den herrlichen<br />
Blumenarangements und natürlich auch<br />
einem guten Cappucino oder einem etwas<br />
größeren Eis erholten wir uns bald wieder<br />
von den <strong>St</strong>rapazen der <strong>St</strong>adtführung und<br />
waren rechtzeitig zum Abendessen wieder im<br />
Hotel.<br />
DI 12.5.2009<br />
Heute war eine 12km lange Wanderung über<br />
den Algunder Waalweg und den Meraner<br />
Tapeinerweg geplant, und alle machten mit.<br />
Waale sind künstlich angelegte Wasserläufe,<br />
die z.T. bereits im Mittelalter genutzt wurden.<br />
Sie fangen das Wasser aus den Bergen auf,<br />
das dann in die vielen Plantagen geleitet<br />
wird. Der Waaler war für die Pflege der<br />
Gräben und die gerechte, planmäßige<br />
Zuteilung des Wassers zuständig. Heute<br />
werden die Hänge reichlich durch<br />
Beregnungsanlagen versorgt. Wir Touristen<br />
können nun stundenlang auf schmalen guten<br />
Wegen an den Waalen entlang spazieren<br />
gehen und die Aussicht genießen. Wir starteten<br />
unsere Wanderung in Töll, sahen über<br />
uns <strong>St</strong>. Peter liegen, unter uns das Dorf<br />
Algund und erreichten schließlich den<br />
Tapeinerweg oberhalb von Meran. Hier<br />
gedeihen neben vielen grünen, blühenden<br />
Gewächsen auch seltene südländische<br />
Pflanzen, da hier am sonnigen geschützten<br />
Hang das ganze Jahr hindurch mediterranes<br />
Klima herrscht. Auf einer schönen<br />
Aussichtsterrasse machten wir die erste,<br />
wohlverdiente, ausgiebige Pause. Die zweite<br />
Etappe bis zum Pulverturm schafften dann<br />
auch alle. An der wilden Passer durften wir<br />
noch einmal ausruhen; und dann holte uns<br />
Karsten am Ende der <strong>St</strong>adt wieder mit dem<br />
Bus ab.<br />
MI 13.5.2009<br />
Mit unserer Reiseführerin Christine erkundeten<br />
wir heute morgen den Ort Algund.<br />
Christine ist hier geboren und wohnt immer<br />
noch im Ort. So führte sie uns mit viel<br />
Herzblut durch ihren Heimatort und durch<br />
ihre Kirche. Wie ein großer Zeiger weist der<br />
schlanke spitze Kirchturm zum Himmel. In<br />
dieser Kirche – die größte moderne Kirche im<br />
norditalienischen Raum – haben der ganze<br />
Bau in der Gesamtheit wie auch jeder einzelne<br />
<strong>St</strong>ein, jede Form, jede Darstellung und<br />
jede Farbe symbolische Bedeutung. Alles<br />
erklärt Textstellen der Bibel und schlägt<br />
immer wieder den Bogen zu unserem ganz<br />
persönlichen realen Leben – hier und heute –<br />
für dich und für mich. Die großen Fenster –<br />
mal in sehr hellen Farben, mal fröhlich bunt,<br />
mal ruhig und bedeckt – seh ich noch vor mir.<br />
Ganz still und dankbar wurden wir alle bei der<br />
liebevollen, sehr tiefsinnigen Erklärung unserer<br />
Reiseführerin, und so mußten wir einfach<br />
aus vollem Herzen singen:<br />
Lobet und preiset, ihr Völker, den Herrn,<br />
freuet euch seiner und dienet ihm gern.<br />
All, ihr Völker, lobet den Herrn!<br />
Dann brachte uns der Bus über eine sehr<br />
enge <strong>St</strong>raße und noch engere Kehren hinauf<br />
zu der Siedlung Vellau mit der kleinen, weithin<br />
sichtbaren Marienkirche. Nach einer<br />
Mittagspause mit Imbiss fühlten die meisten<br />
sich wieder fit für eine Wanderung hinunter<br />
ins 480 m tiefer gelegene Dorf Tirol. Etwas<br />
mühsam kraxelten wir den steilen, holprigen
Jahresbericht 2009 13<br />
Pfad durch den Wald hinunter. Ein kleiner<br />
„Fall“ verlief glimpflich und endlich erreichten<br />
wir ebene Pfade, sahen schließlich unser<br />
Dorf Tirol liegen und schafften auch noch die<br />
hohe Treppe zum Eiscafe beim Gasthof<br />
Sonne. Ein kurzes Bad im Hotel oder ein<br />
<strong>St</strong>ündchen auf dem Bett – oder beides nacheinander<br />
– machten uns wieder fit fürs<br />
Abendmahl.<br />
DO 14.5.2009<br />
Wer traute sich heute wieder eine<br />
Wanderung zu über den „nur“ 8 km langen<br />
Maiser-Waalweg? Fast alle!! Nur einige nahmen<br />
sich eine Auszeit und genossen heute<br />
einmal den Flair des Ortes, die Wellness-<br />
Angebote im Haus, den Balkon, die Eisdiele<br />
oder oder …….<br />
Wir anderen machten uns wie jeden Morgen<br />
auf den Weg zum Busbahnhof. Auch diese<br />
500 Schritte abwärts waren jeden Tag ein<br />
schöner Spaziergang. Am kleinen<br />
Bauerngarten entdeckten wir die ersten roten<br />
Erdbeeren, die Bohnen hatten gekeimt, die<br />
Kohlrabi waren wieder etwas dicker geworden;<br />
und zwischen den Blumen müsste mal<br />
wieder „gekruut“ werden. Auf der Tierwiese<br />
überwachte der prächtig bunte Hahn misstrauisch<br />
seine Hennen, zumal einige von<br />
uns durch ein „Kikeriki“ die Konkurrenz<br />
anmeldeten. Die kleinen Kaninchen begannen<br />
schon Gras zu rupfen. Wie niedlich!<br />
Also, unser Karsten brachte uns ein <strong>St</strong>ück ins<br />
Passeiertal hinein bis nach Saltaus. Dort<br />
begann der Maiser-Waalweg – breit, gemütlich,<br />
schattig. Pünktlich zur Mittagszeit<br />
erreichten wir den „Ofenbauer“, wo uns die<br />
vorbestellte echte „Südtiroler Gerschtlsuppe“<br />
mit viel Speck aufgetischt wurde. Die letzten<br />
2 km über eine Teerstraße waren etwas<br />
schweißtreibend – das warme, sonnige<br />
Wetter hielt an – aber dafür blieb uns im<br />
Hotel noch ein langer, freier, erholsamer<br />
Nachmittag.<br />
FR 15.5.2009<br />
Wer früh genug vor dem Hoteleingang<br />
erschien, hatte die Chance, einen Platz in der<br />
großen Hollywood-Schaukel zu bekommen.<br />
Wenn nur nicht ein paar kräftige Herren so<br />
wild damit herumgeschaukelt hätten! – Nun<br />
ja, Spaß machte es allemal!<br />
Eine Busfahrt ins Schnalstal stand heute auf<br />
dem Programm. Begleitet und unterrichtet<br />
wurden wir diesmal von Reiseleiterin<br />
Theresia Singer. Nach etwa 30 km Richtung<br />
Reschen erreichten wir das enge Tal. Auf<br />
einem Felsvorsprung thront Reinhold<br />
Messmer auf seiner Burg Juval. Am Eingang<br />
des Tales ist gerade mal Platz für eine<br />
schmale <strong>St</strong>raße zwischen hohen, dunklen<br />
Felswänden. Daher blieb dieses Tal lange<br />
unberührt. Mitte des vorigen Jahrhunderts<br />
aber wurde am Ende ein <strong>St</strong>ausee gebaut und<br />
viele Bauern ausgesiedelt. Nur wenige Höfe<br />
– z.T. auf 2000 m Höhe – blieben erhalten<br />
und werden heute noch bewirtschaftet.<br />
Zunächst besichtigten wir ausgiebig den Ort<br />
Karthaus. Vom sonnigen Katharinaberg wanderten<br />
einst einige Karthäusermönche in<br />
diese dunkle Talsohle, um nach besonders<br />
strengen Regeln zu leben. Im Laufe der<br />
Jahrhunderte lockerten ihre Nachfolger die<br />
<strong>St</strong>renge, bauten ein großes Kloster und trieben<br />
Handel mit umliegenden Orten und<br />
Klöstern. Sie sollen „zur Unzeit“ oft in einem
14 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Frauenkloster gewesen sein – so erzählt<br />
man – und darum habe der Bischof kurzerhand<br />
das Kloster aufgelöst. Tatsache ist,<br />
dass Kaiser Josef II. Ende des 18.<br />
Jahrhunderts die Schließung veranlasste,<br />
und die Mönche das Tal verließen. Die<br />
Bauern bauten später in den Mauerresten<br />
des Klosters ihren Ort Karthaus; und so geht<br />
man heute durch Klostermauern und<br />
Kreuzgängen von <strong>St</strong>raße zu <strong>St</strong>raße. Und<br />
manchmal führt eine alte Zellentüre zu einem<br />
dahinterliegenden modernen Wohnhaus.<br />
Seit 1980 fährt am Talschluß in Kurzras eine<br />
Seilbahn auf die großen Gletscher des<br />
Hochferners, wo sich nun ganzjährig<br />
Skitouristen tummeln. Über dieses<br />
Gletschergebiet werden auch heute noch<br />
jeden Sommer große Schafherden getrieben,<br />
um auf der anderen Seite im oberen Ötztal<br />
ein paar Monate zu grasen. Dort oben fand<br />
man auch den Eismenschen „Ötzi“, der in<br />
einem Museum in Bozen zu betrachten ist.<br />
Wir machten im Sporthotel Kurzras<br />
Mittagspause. Aber bald wurde es uns auf<br />
dieser Höhe von 2200 m zu kühl und zu<br />
feucht und wir fuhren zurück in freundlichere<br />
Regionen des Tales. Im Wallfahrtsort „Unsere<br />
Frau in Schnals“ besuchten wir die Kirche<br />
und grüßten die Gottesmutter mit ein paar<br />
Liedern. Wieder im weiten Vinschgau angekommen,<br />
ließen wir uns in Naturns von<br />
einem Alteingesessenen die Fresken der<br />
<strong>St</strong>.Prokuluskapelle erklären.<br />
SA 16.5.2009<br />
Wie wird das Wetter heute? – fragten wir uns<br />
besorgt am Morgen; denn heute wollten wir<br />
eine echte Bergwanderung machen. Wir<br />
wagten es: Von Saltaus im Passeiertal brachte<br />
uns die Hirzer-Seilbahn auf knapp 2000 m<br />
Höhe. Über einen herrlichen, fast schneefreien<br />
Panoramaweg erreichten wir nach<br />
einer guten halben <strong>St</strong>unde die <strong>St</strong>afellhütte.<br />
Leider umhüllten noch Wolken die höchsten<br />
Bergspitzen, und über den Tälern lag Dunst.<br />
Schorsch mit dem alten speckigen<br />
Schlapphut servierte uns „Kartoffelsuppe mit<br />
Wurscht“ und „Speck am Brettl“ in der<br />
geheizten <strong>St</strong>ube. Dann versuchten wir ein<br />
Schläfchen zu halten draußen auf den<br />
Liegestühlen; aber trotz Decken wurde es<br />
uns bald zu kühl. Sieben Mutige stiegen mit<br />
Hans zum Bergdorf Videgg und später zur<br />
Mittelstation der Seilbahn ab. Der große Rest<br />
wanderte über den fast ebenen Weg zur<br />
Bergstation Klammeben zurück. Dann riß die<br />
Wolkendecke auf, und an der Mittelstation<br />
Obertall konnten wir bei klarer Sicht in das<br />
Passeiertal und auf die Bergspitzen schauen.<br />
Und das taten wir ausgiebig bei Kaffee und<br />
Kuchen oder einem Viertele in dem kleinen,<br />
urigen Gasthof. Im Tal trafen sich dann alle<br />
normalen Wanderer und die<br />
Langstreckenläufer wieder zur Busrückfahrt<br />
ins Hotel.<br />
SO 17.5.2009<br />
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir<br />
schon früh am Morgen unsere<br />
Dolomitenrundfahrt, wiederum begleitet und<br />
unterrichtet von unserer Theresia Singer.<br />
Unser lieber Busfahrer Karsten –<br />
Flachlandtiroler wie wir – schwitzte mehr und<br />
mehr und musste sich stark auf die vielen<br />
<strong>St</strong>raßenkehren konzentrieren, während wir<br />
die traumhaften Ausblicke auf Felsen und<br />
tiefe Schluchten genießen konnten. Der<br />
Karerpaß wurde erklommen, ein Blick auf<br />
den glatten Spiegel des Sees geworfen, und<br />
schon ging es noch höher hinauf auf das<br />
Pordoijoch. Ob Rosengarten, Geislerspitzen,<br />
Schlern, Sellagruppe und viele andere<br />
Bergmassive – Theresia kannte sie alle und<br />
erzählte begeistert davon. Zum Glück durften<br />
wir dort oben bei angenehmer Temperatur<br />
eine <strong>St</strong>unde lang in der Sonne sitzen und die<br />
Ausblicke genießen. Dann ging es auf abenteuerlichen<br />
Serpentinen wieder talwärts. Wie<br />
schade! – Aber Karsten war froh, wieder auf<br />
geraden, ebeneren <strong>St</strong>raßen fahren zu dürfen.<br />
Im Garten des Hotels erwartete uns noch vor
Jahresbericht 2009 15<br />
dem Abendessen ein köstlicher Imbiss mit<br />
Saft oder Sekt. Wir nutzten diese<br />
Gelegenheit, um mit einem Vierzeiler auf verschiedenen<br />
Melodien und einem Trinkgeld<br />
uns bei allen im Hause zu bedanken, die uns<br />
den Urlaub verschönt hatten:<br />
Dorf Tirol ist wunderschön –<br />
leider müssen wir bald gehen.<br />
Doch noch sind wir frohgestimmt,<br />
weil wir hier im Ortler sind.<br />
Auch dem Reiseleiter wurde herzlich<br />
gedankt: für die perfekte Organistion und –<br />
ich glaube – auch für seine gute Laune!<br />
MO 18.5.2009<br />
Die erste Etappe der Heimreise begann.<br />
Schon früh gegen 15 Uhr erreichten wir<br />
unser einfaches aber blitzsauberes Quartier<br />
am Schwaltensee bei Pfronten. Da wir dort<br />
unter uns waren, konnten wir nun auch den<br />
traditionellen Singeabend mit Volksliedern,<br />
lustigen Spielchen und fast stubenreinen<br />
Witzen gestalten. Ein toller Ausklang nach so<br />
vielen gemeinsamen schönen Erlebnissen in<br />
der Tiroler Bergwelt.<br />
DI 19.5.2009<br />
Auch die letzte Etappe der Heimfahrt verlief<br />
zügig, so dass wir gegen 18 Uhr wieder<br />
unser schönes <strong>Hüls</strong> und den Aldi-Parkplatz<br />
erreichten. „Adschüß“ und „Führti Gott“ hieß<br />
es. Bis zum nächsten Mal!<br />
Elsbeth Lichters<br />
<strong>KAB</strong>-Reise nach THÜRINGEN<br />
26.9. - 4.10.2009<br />
SA 26.9.2009<br />
Pünktlich um 8 Uhr startete unser Bus mit<br />
unserem schon bekannten Fahrer Carsten<br />
vom Aldi-Parkplatz. Nach zügiger Fahrt<br />
erreichten wir bereits gegen 13 Uhr unseren<br />
Zielort Arnstadt. Im Gasthaus „Goldene<br />
Henne“ stiegen wir ab. Es ist ein 400 Jahre<br />
altes Gast- und Logierhaus, restauriert, mit<br />
historischem Flair, vielen <strong>St</strong>ufen, Treppen<br />
und Winkeln, so dass wir zunächst Mühe hat-<br />
ten, uns den Weg zu unseren Zimmern zu<br />
eigen zu machen.<br />
Noch an diesem Nachmittag hielt unser stets<br />
umsichtiger, freundlicher Wirt Jörg Becker die<br />
erste Überraschung bereit: Eine junge, hübsche<br />
Nonne begrüßte uns vor der<br />
Eingangstür auf dem Ried und stellte sich als<br />
die „letzte Benediktinerin von Arnstadt“aus<br />
dem 16. Jahrhundert vor. Mit ihrer lebhaften<br />
Gestik und vor allem mit ihren fröhlichen Kulleraugen<br />
hatte sie bald unsere ganze Gruppe<br />
im Griff und jeder hörte ihren Erläuterungen<br />
und Geschichten über den Werdegang und<br />
die Sehenswürdigkeiten der <strong>St</strong>adt während<br />
der nächsten 2 ½ <strong>St</strong>unden gespannt zu.<br />
Seit 704 ist Arnstadt in Urkunden erwähnt<br />
und entwickelte sich mit Hilfe rühriger<br />
Fürsten und durch den Einfluß der<br />
Benediktiner und Franziskaner zu einer blühenden,<br />
reichen Handelsstadt. Davon zeugen<br />
prächtige Bürgerhäuser und große<br />
Kirchen aus dem frühen und späten<br />
Mittelalter: die doppeltürmige Liebfrauenkirche<br />
und die Neue Kirche, auch Bach-Kirche<br />
genannt. Der junge Bach trat hier für vier<br />
Jahre eine Organistenstelle an. Ein überlebensgroßes<br />
Denkmal auf dem Marktplatz<br />
erinnert daran. Auch Luther weilte zeitweise<br />
in Arnstadt als Mönch im dortigen<br />
Franziskanerkloster. Viele Häuser erstrahlen<br />
wieder im alten Glanz, andere sind zur Zeit in<br />
Arbeit und manche warten noch auf die nötigen<br />
Gelder. Am Abend aber wussten wir,<br />
dass wir in einem der reizvollsten Kleinstädte<br />
Thüringens gelandet waren. Die großen<br />
<strong>St</strong>ädte – Erfurt, Weimar, Eisenach – überwältigen,<br />
aber die kleinen verzaubern.
16 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
SO 27.9.2009<br />
„Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah“,<br />
kam es mir in den Sinn, als wir nach gutem<br />
Frühstück mit einem Picknickbeutel vom<br />
Haus mit unserem Wanderführer Gerhard zu<br />
einer Wanderung aufbrachen. 27 von uns<br />
trauten sich den über 6 <strong>St</strong>unden dauernden<br />
Marsch zu und alle schafften es prima. Im<br />
gemächlichen Tempo führte Gerhard uns aus<br />
der <strong>St</strong>adt hinaus auf die Höhen am Rande<br />
des Thüringerwaldes. Am Aussichtspunkt<br />
„Schneckchen“ schauten wir auf den fast<br />
1000m hohen „Kickelhahn“. Dort soll Goethe<br />
die bekannten Verse geschrieben haben:<br />
Über allen Gipfeln ist Ruh,<br />
in allen Wipfeln spürest du<br />
kaum einen Hauch.<br />
Die Vöglein schweigen im Walde.<br />
Warte nur, balde<br />
ruhest du auch.<br />
Und wir konnten seine Verse nachempfinden.<br />
Nach einer weiteren <strong>St</strong>eigung erreichten wir<br />
ein kleines Hochplateau – das „Kreuzchen“.<br />
Dort packten wir unseren Picknickbeutel aus.<br />
In der Schutzhütte, draußen auf Bänken oder<br />
im noch trockenen Gras erfreuten wir uns an<br />
den herrlichen Ausblicken über den<br />
Herbstwald, die Höhen und Täler des<br />
Thüringerwaldes. Durch das Ilmtal ging es<br />
zurück in unser <strong>St</strong>ädtchen. Die Daheimgebliebenen<br />
erlebten derweil einen sehr<br />
schönen Gottesdienst mit Konzert in der<br />
Bachkirche und erzählten vom<br />
Puppenmuseum, das die Geschichte und<br />
das Leben der Arnstädter in<br />
Miniaturdarstellung erzählt.<br />
MO 28.9.2009<br />
Heute besuchten wir Eisenach, die Wartburg<br />
und das Fachwerkstädtchen Schmalkalden.<br />
Reiseführer Wolfgang wusste viel zu berichten<br />
über die Landschaft, die Burgen – die<br />
„Drei Gleichen“ – und die Geschichte dieser<br />
Region.<br />
Schon von weitem grüßte die Wartburg auf<br />
der Höhe. Die erste <strong>St</strong>eigung bewältigten wir<br />
im Bus, doch dann ging es zu Fuß über viele<br />
<strong>St</strong>ufen hinauf in die majestätische Wartburg.<br />
Ich fand es schön, sie so zu erobern und mir<br />
wurde bewusst, wie abgelegen und weltfern<br />
die Menschen des Mittelalters dort gelebt<br />
hatten. Elisabeth – die mildtätige Herzogin –<br />
viele Grafen über die Jahrhunderte hinweg<br />
und Martin Luther, der hier geächtet und verfolgt<br />
die erste deutsche Bibelübersetzung<br />
schrieb. Wir bestaunten die prächtigen Säle,<br />
aber auch die armseligen Zimmer, in denen<br />
Luther lebte und so große literarische<br />
Leistungen vollbrachte.<br />
Unten in der <strong>St</strong>adt Eisenach trafen wir wieder<br />
auf Spuren Bachs und Luthers. Aber auch die<br />
echten Thüringer Bratwürste vom Marktstand<br />
erfreuten Leib und Seele. Eine viel zu kurze<br />
Rast in Schmalkalden und ein Besuch in der<br />
Nougatfabrik füllten die letzten <strong>St</strong>unden des<br />
ereignisreichen Tages aus.<br />
In der „Goldenen Henne“ schmeckte uns das<br />
gute Abendmenue und die „Hellen und<br />
Schwarzen“ im Glas. Wie seit Jahren üblich<br />
wurden am Abend noch die Kartenspiele her-
Jahresbericht 2009 17<br />
ausgeholt und Skip-Bo, Patience, Romme<br />
oder Skat gespielt.<br />
DI 29.9.2009<br />
Das Erlebnisbergwerk Merkers – ein stillgelegtes<br />
Salzbergwerk - stand auf dem<br />
Programm. Schon in vorchristlicher Zeit nutzten<br />
die Menschen die Solequellen dieser<br />
Region. Im Mittelalter wurde bereits Salz<br />
gewonnen und vermarktet. In der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts begann man die verschiedensten<br />
Salze in der Tiefe abzubauen und zu<br />
fördern. Im 20. Jahrhundert wurde Merkers<br />
als größter Kalilieferant der Welt bekannt. In<br />
die Schlagzeilen geriet das Bergwerk, als die<br />
amerikanische Besatzung nach Kriegsende<br />
die dort eingelagerten Kunstschätze und<br />
große Mengen Gold entdeckte und herausholte.<br />
Nach geeigneter Ausrüstung mit Jacke und<br />
Helm fuhren wir im Förderkorb in rasantem<br />
Tempo hinunter auf die 500m Sohle. Dort<br />
wurden wir auf alte LKWs verladen und<br />
erfuhren nun 2 ½ <strong>St</strong>unden lang Erschreckendes<br />
und Erstaunliches über die Arbeit<br />
Untertage. Bis in 800m Tiefe ging die abenteuerliche,<br />
rasante Fahrt. Wir machten halt<br />
im Bergbaumuseum, im „Goldraum“ und in<br />
der Kristallgrotte. Wenn uns auch die breiten<br />
Höhlengänge manchmal vergessen ließen,<br />
dass wir uns im Erdinnern bewegten,<br />
begrüßten wir nachher doch mit Erleichterung<br />
das Tageslicht und die grüne<br />
Erdoberfläche.<br />
MI 30.9.2009<br />
Herbstnebel zog über die Thüringer Höhen,<br />
als wir zu einer Wanderung über den<br />
Rennsteig aufbrachen. Vom Gasthaus<br />
Schmücke bis Schmiedefeld und durch das<br />
Biosphärengebiet Vessertal führte uns<br />
Gerhard und 34 unserer Truppe schritten tapfer<br />
durch Nieselregen, über schlammige, einsame<br />
Waldwege. Auch das hatte seinen<br />
besonderen Reiz. Im Forellenhof wärmten<br />
wir uns bei Tee oder einer gebratenen Forelle<br />
wieder auf. Dann fuhren wir zum nahen<br />
Wintersportort Oberhof, sahen die kleine und<br />
große Sprungschanze, die urigen aber auch<br />
modernen Bauten dieses Wintersportortes.<br />
Daran werden wir uns sicherlich fortan erin-<br />
nern, wenn im Winter von dort Großveranstaltungen<br />
im Fernsehen übertragen werden<br />
und können stolz sagen: Dort war ich auch<br />
schon mal!<br />
DO 1.10.2009<br />
Heute besuchten wir die Landeshauptstadt<br />
Erfurt. Die Ursprünge gehen zurück auf die<br />
Missionsarbeit des Hl. Bonifatius. Er ließ 742<br />
an der seichten <strong>St</strong>elle der Gera – früher<br />
„Erph“ genannt – eine Kapelle errichten. Bald<br />
entwickelte sich dort ein bedeutender<br />
Handelsort mit dem Namen Erfurt – an der<br />
Furt der Erph. Im 12. Jahrhundert entstand<br />
aus der kleinen Missionskapelle der heutige<br />
Mariendom und 100 Jahre später gleich<br />
daneben die Severinkirche, die zu einem großen<br />
Kloster gehörte. Schon 1392 gab es in<br />
Erfurt eine Universität, an der später Martin<br />
Luther studierte, da er dort in einem<br />
Augustinerkloster lebte. Nach den
18 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Kirchenbesuchen führte der <strong>St</strong>adtrundgang<br />
über die Krämerbrücke, die die Gera überquert<br />
und zu beiden Seiten mit kleinen lukrativen<br />
Geschäften aufwartet. Da Erfurt viele<br />
Jahrhunderte lang zu den bedeutendsten<br />
Handelsstädten Ostdeutschlands gehörte,<br />
finden wir aus allen Epochen prächtige<br />
Bauten an schön angelegten Plätzen. Die<br />
Zitadelle auf dem Petersberg zeugt nicht nur<br />
von der ehemaligen militärischen Bedeutung<br />
der <strong>St</strong>adt, sondern bietet heute auch ein wunderschönes<br />
Aussichtsplateau über <strong>St</strong>adt und<br />
Umgebung.<br />
FR 2.10.2009<br />
Die erste <strong>St</strong>ation der heutigen Fahrt war die<br />
Glasbläserei in Gräfenroda. Ein junger<br />
Glasbläser berichtete über Sorgen und Erfolg<br />
seiner Zunft und zeigte uns humorvoll und<br />
gekonnt die Kunst des Glasblasens. Mancher<br />
nette einmalige Kunstartikel wurde erstanden<br />
als Mitbringsel für sich oder die Lieben<br />
daheim. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die<br />
Klassikerstadt Weimar. Wir begrüßten<br />
Schiller und Goethe überlebensgroß auf<br />
hohem Sockel stehend, sahen das Deutsche<br />
Nationaltheater, das Goethehaus, das<br />
Schillerhaus, den Schlosspark und schließ-<br />
lich das „Grüne Schloß“ mit der wiederhergestellten<br />
Anna-Amalia-Bibliothek.<br />
„Hier in Weimar fand die Klassik statt“. Wer<br />
sich mit Kultur und Literatur beschäftigte, traf<br />
sich hier in der <strong>St</strong>adt beim Treff mit Anna<br />
Amalia.<br />
Wieder zurück in Arnstadt machten wir uns<br />
nach dem Abendessen noch einmal auf den<br />
Weg und besuchten die Traukirche Bachs im<br />
Dorf Dornheim. Eine kleine, liebevoll restaurierte<br />
Kirche, in der Bach seine erste Frau<br />
Maria Barbara heiratete. Der Küster und<br />
Initiator der Restaurierungsarbeiten an der<br />
Kirche erzählte begeistert von seiner Arbeit<br />
und brachte Klang- und Textbeispiele aus<br />
Bachs Leben zu Gehör. Eine amerikanische<br />
Gastorganistin spielte hervorragend auf der<br />
Orgel Bachwerke. Wir bedankten uns bei<br />
Gott und der Welt für diese schöne <strong>St</strong>unde<br />
mit Kanons und dem „Irischen<br />
Segenswunsch“: Und bis wir uns wieder<br />
sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.<br />
SA 3.10.2009<br />
Am letzten Urlaubstag bescherte uns der<br />
Wettergott wieder einen Bilderbuchherbsttag.<br />
So machten sich wieder viele von uns mit<br />
Wanderführer Gerhard auf den Weg zum<br />
Bratwurstmuseum nach Holzhausen. Über<br />
den alten Kupferweg wanderten wir immer<br />
mäßig bergauf und bergab über die Höhen<br />
zur Festwiese in Holzhausen. Nach einigen<br />
lustigen Darbietungen und natürlich einer<br />
guten Bratwurst und einem Maß Bier ging es<br />
mit dem Bus zurück nach Arnstadt. Dort hieß<br />
es Koffer packen und Abschied nehmen.<br />
Am Abend gab es noch ein echtes DDR-<br />
Menue mit Soljanka, Szegedinger Gulasch,<br />
Klößen und Zitterpudding.<br />
Das anschließende Kabarett war für uns<br />
„Wessis“ nicht immer ganz verständlich. Uns<br />
fehlte einfach die „Ossi-Erfahrung“. Dennoch<br />
war es ein netter Abschluß unserer gemeinsamen<br />
Thüringer Woche.<br />
SO 4.10.2009<br />
9 Uhr Abfahrt in Arnstadt – 14 Uhr Eintreffen<br />
in <strong>Hüls</strong> am Aldi-Parkplatz. Adschüß bis zum<br />
nächsten Mal!<br />
Maria Hinkes
Jahresbericht 2009 19<br />
Das Jahr 2009 war für die <strong>KAB</strong>-Theatergruppe<br />
ein ganz besonderes. In diesem Jahr<br />
feierte die „Hölsche Komödie“ ihr 20 jähriges<br />
Bestehen. Dieses Jubiläum war der Anlass,<br />
nach 20 Jahren erfolgreicher Theatergeschichte<br />
wieder einmal etwas besonderes<br />
zu schaffen. Wir haben in diesem Jahr eine<br />
Jugendbühne gegründet. Die Jugendbühne<br />
hat 2009 unter der Leitung von Ludwig<br />
Croonenbroeck ihr erstes <strong>St</strong>ück „ Muttertag“<br />
aufgeführt. Das Jugendstück wurde jeweils<br />
vor den Vorstellungen der Hauptbühne, am<br />
20.3 - 22.3. und 27.3. - 29.3.2009 gezeigt.<br />
Einige der jungen Akteure standen zum<br />
ersten Mal auf einer Bühne und durften<br />
gleich sechs mal vor ausverkauftem Haus<br />
spielen! Wenn Sie eine Aufführung besucht<br />
haben wissen Sie: die jungen Leute haben<br />
die Feuertaufe glänzend bestanden.<br />
Jahresbericht der Theatergruppe 2009<br />
Kurzer Abriss der 20jährigen Geschichte<br />
In einer Vorstandssitzung der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> im<br />
Sommer 1988 wurde vom damaligen<br />
Vorsitzenden Gottfried Porstner der<br />
Vorschlag gemacht, eine Laienspielgruppe<br />
zu gründen. Ziel dieser Gruppe sollte es sein,<br />
den Mitbürgern mit „lustigen Theateraufführungen“<br />
Freude zu bereiten. Da Armin<br />
Anuschewski seinerzeit für den Arbeitskreis<br />
„Geselligkeit“ zuständig war erklärte er sich<br />
bereit, eine solche Gruppe zu gründen. Im<br />
Januar 1989 erblickte die Theatergruppe<br />
unter seiner Leitung "das Licht der Welt".<br />
Der <strong>St</strong>art des Arbeitskreises war, wie so oft<br />
bei neuen Aktionen der <strong>KAB</strong>, mit sechs<br />
Laiendarstellern etwas holprig. So musste<br />
Armin Anuschewski die Kulisse im eigenen<br />
Garten bzw. in der Garage bauen. Weiter<br />
übernahm er mangels Personal die<br />
Hauptrolle und führte dazu noch die Regie.<br />
Im Laufe der Jahre gesellten sich dann aber<br />
immer mehr Darsteller zur Gruppe. Nachdem<br />
die ersten Aufführungen vor jeweils vollem<br />
Haus gut und erfolgreich gelaufen waren,<br />
erfand ein Zeitungsreporter den Namen<br />
„Hölsche Komödie“, der dann gerne übernommen<br />
wurde.<br />
In den vergangenen 20 Jahren haben wir die<br />
nachfolgenden <strong>St</strong>ücke gespielt und den<br />
Mitbürgern sicherlich Freude bereitet. Dieses<br />
Anliegen ist auch unser Ziel für die kommenden<br />
Jahre.
20 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Übersicht über die gespielten <strong>St</strong>ücke der Hölschen Komödie<br />
Mai 1989 und Oktober.1989 = Das verrückte Möbelstück<br />
2 Aufführungen im Heinrich-Joeppen-Haus samstags und sonntags<br />
November 1990 = Mord in der Villa Mondschein<br />
2 Aufführungen im „Goldenen Hirsch“ samstags und sonntags<br />
März 1992 = Der wahre Jakob<br />
2 Aufführungen im „Goldenen Hirsch“ samstags und sonntags<br />
September 1993 = Die Ersatzbraut<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
Oktober 1994 = Chaos GmbH & Co<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
März 1996 = Katzenjammer<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
September 1997 = Happy Börschday<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
März 1999 = Der schwarze Koffer<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
Mai 2001 = Lügen über Lügen<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
September 2002 = Meine Mutter tut das nicht<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
Januar 2004 = Alles nur Theater<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
Februar 2005 = Einer fehlt beim Schützenfest<br />
3 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ freitags, samstags und sonntags<br />
März 2006 = Mit Küchenbenutzung<br />
4 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ donnerstags, freitags, samstags<br />
und sonntags<br />
März. 2007 = Chaos auf dem Hungerhof<br />
6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />
sonntags<br />
April 2008 = Meine Frau bin ich<br />
6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />
sonntags<br />
März 2009 = Unverhofft kommt oft<br />
6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />
sonntags<br />
März 2009 = Jugendbühne mit Muttertag<br />
6 Aufführungen im „Heinrich-Joeppen-Haus“ je 2 x freitags, samstags und<br />
sonntags
Jahresbericht 2009 21<br />
Auch im Jubiläumsjahr 2009 konnten wir wieder<br />
das Heinrich-Joeppen-Haus für sechs<br />
Vorstellungen von der Pfarrgemeinde mieten.<br />
Und siehe da, die gute Zuschauerresonanz<br />
die in 2007 mit 6 Vorstellungen begonnen<br />
hatte hielt auch in 2009 an. So waren alle<br />
Vorstellungen wieder restlos ausverkauft. Die<br />
Komödie „Unverhofft kommt oft“ stellte alle<br />
Darsteller auf eine harte Probe, zumal kurz<br />
vor den Aufführungen einige Darsteller nicht<br />
an einen Erfolg glaubten. Aber diese<br />
“Zweifler“ wurden am Ende eines besseren<br />
belehrt. Das Publikum dankte jeweils mit<br />
nicht endendem Applaus.<br />
Die wenigsten der Zuschauer können erahnen,<br />
welch intensive Probearbeit hinter so<br />
einem Erfolg steckt. Da wir die Bühne diesmal<br />
etwas früher aufbauen konnten (8 Tage<br />
vor der ersten Aufführung) aber noch nicht<br />
alles wie gewünscht lief, war Sonderschicht<br />
angesagt. Die Darsteller standen ab dem<br />
15.3.-22.3. jeden Tag auf der Bühne. Hinzu<br />
kam noch, das unsere neu gegründete<br />
Jugendbühne ihre ersten Auftritte proben<br />
musste. Auch die Jugend hat gestaunt wie<br />
viel Probenarbeit und Organisation mit den<br />
Auftritten verbunden ist. Nach dem letzten<br />
Vorhang am 22.3.2009 waren wir dann alle<br />
geschafft, aber zufrieden und froh, dass die<br />
Vorstellungen erfolgreich und ohne größere<br />
Pannen gelaufen waren. So hatten wir uns<br />
gemeinsam mit den Helfern und der Jugendbühne<br />
(etwa 30 Personen) ein leckeres<br />
Essen im Lokal „Santa Lucia“ verdient. Im<br />
romantischen Sälchen verbrachten wir einen<br />
schönen Abend und die Anspannung der letzten<br />
Tage ließ langsam nach.<br />
Da wir in der zweiten Woche mit den gleichen<br />
Darstellern spielten, wurde die Probe am<br />
Donnerstag gestrichen. Bevor die Aufführungen<br />
vom 27.3.-29.3.2009 über die Bühne<br />
gehen konnten, musste der Saal hergerichtet<br />
werden, damit am Abend die Vorstellungsreihe<br />
fürs Wochenende starten konnte. Auch<br />
diese drei Vorstellungen waren sehr erfolgreich.<br />
Zu den Aufführungen wurde von Willi<br />
Flassenberg und Helmut Pesch ein Videofilm<br />
erstellt, auf den wir sehr gespannt waren. Die<br />
Erstaufführung des Films fand Mitte Juni bei<br />
Kaffee und Kuchen statt und alle Akteure<br />
haben sich prächtig amüsiert.<br />
Da uns auch nach 20 Jahren des<br />
Theaterspiels immer noch männliche<br />
Darsteller fehlen kam die Idee auf, uns auf<br />
dem Bottermaat zu präsentieren. Und so war
22 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
die „Hölsche Komödie“ zum ersten Mal auf<br />
dem Bottermaat präsent. Hierzu waren etliche<br />
Vorbereitungen zu treffen um den <strong>St</strong>and<br />
attraktiv zu gestalten. Mit der Teilnahme war<br />
ein Auftritt auf der Bottermaatsbühne verbunden.<br />
Wir haben zwei Sketche gebracht, über<br />
die sich die Zuschauer gefreut haben. Das<br />
Interesse an unserem <strong>St</strong>and war sehr groß.<br />
Wir sind aber immer noch auf der Suche<br />
nach männlichen Darstellern im Alter von 16<br />
bis 76 Jahren.<br />
Als nächstes stand unser Ausflug an. Es ist<br />
bei der Gruppe üblich, das auch die Partner<br />
der Darsteller, die beim Auf- und Abbau helfen,<br />
teilnehmen. In den vergangenen Jahren<br />
sind jeweils einige Autofahrer zum Alkoholverzicht<br />
bestimmt worden. Dieses Jahr sollten<br />
alle Helfer ein Gläschen trinken dürfen.<br />
Demnach war das von Armin ausgesuchte<br />
Ziel mit dem ÖPNV zu erreichen. Am<br />
29.11.2009 fuhr die Gruppe mit Bus und<br />
Bahn nach Essen. Nach einem Bummel über<br />
den Essener Weihnachtsmarkt war das Lokal<br />
„Leos Casa“ nächstes Ziel. Dieses Lokal<br />
gehört zum Theater Dr. <strong>St</strong>ratmann. Hier<br />
haben wir es uns bei gutem Essen im für uns<br />
reserviertem Raum gemütlich gemacht.<br />
Nachher besuchten wir die ausverkaufte<br />
Vorstellung „Kunstfehler“ mit Dr. <strong>St</strong>ratmann.<br />
Es hat uns allen Spaß gemacht.<br />
Mit einer sehr schönen Weihnachtsfeier am<br />
17.12.2009 in der Ökumenischen Begegnungsstätte<br />
ging eine schöne aber anstrengende<br />
Theatersaison in unserem Jubiläumsjahr<br />
zu Ende.<br />
Für das nächste <strong>St</strong>ück in 2010 hat sich die<br />
Gruppe wieder für eine turbulente Komödie<br />
entschieden. „Pension Hollywood“ wird in der<br />
Zeit vom 12.3.-14.3.2010 und vom 19.3.-<br />
21.03.2010 im Heinrich-Joeppen-Haus aufgeführt.<br />
Der Beginn ist wie in den Vorjahren<br />
Freitags und Samstags um 19.00 Uhr und<br />
Sonntags um 15.00 Uhr. Der Eintrittspreis<br />
beträgt wieder 8,-- Euro.<br />
Gleichzeitig zu unseren Aufführungsterminen<br />
führt die Jugendbühne ihr <strong>St</strong>ück „Full House“<br />
auf. Sie dürfen also wieder sehr gespannt<br />
sein und sich auf die Aufführungen freuen.<br />
Leider haben wir bei der Jugendbühne eine<br />
hoffnungsvolle Nachwuchsschauspielerin<br />
(Julie <strong>St</strong>ark) verloren. Sie hat an der<br />
Schauspielschule in Köln eine Ausbildung<br />
begonnen. Naja vielleicht können wir in den<br />
nächsten Jahren stolz sein, einem „Profi“ den<br />
<strong>St</strong>art an der „Hölschen Komödie“ ermöglicht<br />
zu haben. Es ist uns aber gelungen die Lücke<br />
zu schließen.<br />
Die <strong>KAB</strong>-Theatergruppe „Hölsche Komödie“<br />
hofft auch für die Aufführungen in 2010 wieder<br />
auf ein volles Haus. Wir versprechen<br />
Ihnen vergnügliche <strong>St</strong>unden. Für Rückfragen<br />
oder Kartenvorbestellungen steht Ihnen<br />
Armin Anuschewski Tel. 734883 zur<br />
Verfügung. Aktuell erfahren Sie mehr über<br />
uns im Internet unter:<br />
www.hoelsche-komoedie.de.<br />
Armin Anuschewski
Jahresbericht 2009 23<br />
Wunderschöner Adventsbasar im Heinrich-Joeppen-Haus<br />
Das Team des Adventsbasars hatte sich in<br />
diesem Jahr einiges einfallen lassen, um den<br />
<strong>Hüls</strong>ern einen stimmungsvollen Adventsanfang<br />
zu bescheren. Schon im Eingang<br />
durch ein Zelt der Kath. Pfarrjugend luden die<br />
<strong>St</strong>ände mit Glühwein der Jungschützen und<br />
Kakao mit „Schuss“ der Pfarrjugend zum<br />
Verweilen ein. Dies war bei dem windigem<br />
Wetter gerade richtig zum Aufwärmen. Im<br />
Flur wurde man dann von einem übergroßen<br />
Adventskranz empfangen und der<br />
Tannenduft überwog.<br />
Viele fleißige Hände der Organisatoren hatten<br />
das gesamte Haus wunderschön dekoriert.<br />
Im großen Saal wurde man zunächst<br />
zum <strong>St</strong>and des Arbeitskreises Weltweite<br />
Kirche geleitet, die die Probleme der neuen<br />
Partnergemeinde Nkpologwu darstellten und<br />
Waren von dort anboten. Schon dieser für<br />
unsere Verhältnisse kaum aussprechbare<br />
Name weckte das Interesse. Dann wurde<br />
man weitergeführt zu den Tischen der<br />
Frauengruppen der <strong>KAB</strong> mit selbstgekochten<br />
Marmeladen und Plätzchen und natürlich<br />
wieder das legendäre Schwarzbrot.<br />
Hierfür musste man sich allerdings beeilen,<br />
es war schnell ausverkauft. Ferner wurden<br />
gebastelte <strong>St</strong>erne, gestickte Tischdecken<br />
angeboten, bevor man zu den Halsketten<br />
und Moosgummiarbeiten kam.<br />
Ein <strong>St</strong>ück weiter wurde man eingeladen in die<br />
Cafeteria, in diesem Jahr von der <strong>KAB</strong> organisiert.<br />
Es ist immer etwas besonderes, den<br />
selbstgebackenen Kuchen zu kosten und mit<br />
Bekannten zu plaudern.<br />
In diesem Jahr brachte der Jugendchor der<br />
Kath. Kirche am Sonntagmorgen eine Reihe<br />
Lieder zu Gehör. Dadurch verbreitete sich<br />
eine wunderschöne weihnachtliche<br />
<strong>St</strong>immung.<br />
Wenn man dann seinen Rundgang fortsetzte,<br />
wurde man ins Obergeschoss geführt. Hier<br />
hatten zunächst die Historischen Schützen<br />
ihren gebastelten Weihnachtsschmuck aufgebaut<br />
und viele Gestecke zur<br />
Weihnachtszeit. Aber auch ein Blick von der<br />
Empore in den festlich geschmückten Saal<br />
war lohnenswert. Ein zweiter <strong>St</strong>and der<br />
Schützen präsentierte liebevoll gesammelte<br />
Glas- und Porzellanschätze.<br />
Danach fanden sehr viele Spaß am <strong>St</strong>öbern<br />
in den alten Büchern am <strong>KAB</strong>-Tisch und so<br />
mancher brauchte starke Arme um seine<br />
Schätze auch tragen zu können.<br />
Beim Verlassen des Hauses lockten dann<br />
wieder die Würstchen und Waffeln mit<br />
Glühwein und Kakao der Jungschützen und<br />
Pfarrjugend.<br />
Zusammengefasst war es ein wirklich gelungener<br />
Adventsbasar und die Beteiligten freuen<br />
sich darauf den Erlös an die<br />
Partnergemeinde Nkpologwu, für die<br />
Behindertenarbeit in <strong>Hüls</strong> und Projekte in<br />
Kolumbien, sowie den sozialen Anliegen der<br />
Verbände überreichen zu können.<br />
Gerd Hombergs
24 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Wie schon seit vielen Jahren, so auch 2009,<br />
unterstützen die Bastelfrauen den Arbeitskreis<br />
für behinderte Menschen bei den<br />
Festen, die im Laufe des Jahres gefeiert werden.<br />
Bei der Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />
boten wir heiße Würstchen an, die sehr<br />
begehrt waren.<br />
Bei unserem alljährliche Osterverkauf am<br />
Samstag vor Palmsonntag, nahmen wir 857,-<br />
Euro ein. Zum Muttertag überreichten wir den<br />
Müttern der <strong>Hüls</strong>er Behinderten für ihre tägliche<br />
Belastung ein Blümchen und die behinderten<br />
Menschen erhielten einen Umschlag<br />
mit einem Geldbetrag.<br />
Zu viert fuhren wir im Sommer mit den<br />
Fahrrädern den <strong>St</strong>. Huberter Pilgerweg nach<br />
Kevelaer. Wir stellten fest, wie schön unsere<br />
niederrheinische Landschaft ist.<br />
Die Wochen vor dem Weihnachtsbasar sind<br />
immer sehr arbeitsintensiv. Unsere Tische im<br />
Heinrich-Joeppen-Haus waren wieder gefüllt<br />
mit Plätzchen, Schwarzbrot, Socken, Bastelarbeiten<br />
und vielen Marmeladen. Die<br />
Cafeteria wurde in diesem Jahr von uns<br />
durchgeführt. Bastelstand und Cafeteria<br />
erbrachten 2.272,85 Euro.<br />
Am zweiten Adventssonntag bei der<br />
Nikolausfeier der behinderten Menschen<br />
konnte der Nikolaus Geschenke und von uns<br />
einen Umschlag mit einem Geldbetrag verteilen.<br />
Ich glaube, viele warteten schon auf den<br />
Umschlag! Der Erlös des Verkaufsstandes<br />
an diesem Nachmittag war für die Behindertenarbeit<br />
in Kolumbien bestimmt.<br />
Die Bitte der <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. Martin <strong>Krefeld</strong>, Lebensmittel<br />
für Bedürftige zu spenden, griffen wir<br />
gerne auf. Die nichtverkaufte Marmelade<br />
brachten wir zur Sammelstelle und wir hoffen,<br />
dass wir so den Bedürftigen zum Fest<br />
eine Freude machen konnten.<br />
Am Dienstag in der ersten Adventswoche<br />
besuchten wir die Wäscherei der beschützenden<br />
Werkstatt in <strong>Krefeld</strong>, in der einige<br />
<strong>Hüls</strong>er beschäftigt sind.<br />
Für die Bastegruppe<br />
Gertrud Koenen<br />
Jahresbericht der Bastelgruppe
Jahresbericht 2009 25<br />
„Wann kochen wir noch mal zusammen?“<br />
Diese Bitte wurde schon längere Zeit vorgetragen.<br />
Am Samstag, den 31. Oktober, war<br />
es soweit:<br />
Die MitarbeiterInnen von Haus Herrenweg<br />
stellten eine gut ausgestattete Küche zur<br />
Verfügung, damit 8 Menschen mit<br />
Behinderungen unter Anleitung ein kleines<br />
Menue zubereiten und anschließend gemeinsam<br />
verspeisen konnten.<br />
Auf der Tagesordnung standen herbstliche<br />
Gerichte wie Kürbissuppe, Lauchkuchen und<br />
Sauerkraut. Auch reichlich frisches Obst war<br />
zu verarbeiten.<br />
Die Köche machten sich mit viel Eifer ans<br />
Werk. Es wurde geschnippelt, gedünstet,<br />
geschmort und gebacken. Jede/r brachte<br />
seine Fähigkeiten ein und schon nach kurzer<br />
Zeit duftete es aus mehreren Töpfen und<br />
Pfannen.<br />
Als es ans Essen ging, war der Tisch schnell<br />
gedeckt und nach 4 Gängen waren unsere<br />
Bäuche gut gefüllt. Allen hat es gut<br />
geschmeckt. Es fanden sich aber auch noch<br />
genug Freiwillige zum Spülen. Und manch<br />
einer brauchte nun ein Verdauungsschläfchen.<br />
Brigitte Hombergs<br />
Arbeitskreis für Menschen mit Behinderungen in <strong>Hüls</strong><br />
Trommeln im Haus Herrenweg<br />
Phil Kargoll und Michael Zimmermann treffen<br />
sich montags nachmittags um jeweils zu<br />
trommeln. Beide Teilnehmer haben im letzten<br />
Jahr gute Fortschritte an den afrikanischen<br />
Djemben gemacht, denn die Vorgaben sind<br />
manchmal recht knifflig. Auch Milena macht<br />
ab und zu mit. Freude, Lachen, manchmal<br />
auch Erzählen sind dabei wichtig. Wenn man<br />
Wut hat, kann man diese auch einfach mal<br />
wegtrommeln – aber wer hat diese denn<br />
schon? Die Zeit vergeht dabei wie im Flug.<br />
Auch dieser Kreis ist offen und dient jedem<br />
als Angebot.<br />
Maria Mülders<br />
Singkreis im Haus Herrenweg<br />
Auch im vergangenen Jahr gab es Musik und<br />
Gesang im Haus Herrenweg. Montags in der<br />
Zeit zwischen 18 und 19 Uhr treffen sich vor<br />
dem Abendessen einige Menschen im<br />
Wohnheim, um gemeinsam zu singen. Ob es<br />
Schön ist es auf der Welt zu sein, oder 99<br />
Luftballons, Verlieben- verloren (von<br />
Wolfgang Petri) oder Marmor, <strong>St</strong>ein und<br />
Eisen bricht, wir singen mit viel Freude.<br />
Dieser Singkreis ist offen, und jeder, der Zeit<br />
und Lust hat, mitzumachen, kann sich bei mir<br />
melden.<br />
Maria Mülders<br />
Das Foto mit Thomas ist<br />
entstanden beim Singen<br />
der <strong>St</strong>. Martinslieder.
26 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Es ist normal, dass wir verschieden sind<br />
Integrative Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />
Am 15. Februar herrschte im Heinrichtstift<br />
reges Treiben. Von allen Seiten strömten<br />
geschäftige Helferinnen und Helfer herbei<br />
und schmückten den Jeckensaal. <strong>St</strong>efan und<br />
Krulle prüften die Technik, Kuddelmuddelmusiker<br />
stimmten ihre Instrumente, Getränke<br />
wurden angeliefert und der Wasserkessel<br />
nahm Temperatur für Bockwürstchen auf. Ab<br />
drei Uhr gab es dann kein Halten mehr.<br />
Gäste und Künstler stürmten den Eingang,<br />
im Nu waren alle Plätze besetzt und die<br />
freundlichen Frauen der <strong>KAB</strong>-Frauengruppe<br />
und des Arbeitskreises für Menschen mit<br />
Behinderungen verteilten Getränke.<br />
Mit großem Gefolge zogen Prinzessin<br />
Monika II und Jens I mit ihren Kindern Lea<br />
Jonas und Noa auf die Bühne – feierlich<br />
begrüßt von Ruth Ixfeld und dem tosenden<br />
Publikum. Dieser stürmische Empfang verschlug<br />
Prinzessin Monika die Sprache – fortan<br />
sprach sie nur noch in Gebärden. Die<br />
Kaninchen Gregor <strong>St</strong>irken und Gabi<br />
Schleicher moderierten den Nachmittag, verfolgt<br />
vom Hausmeister Gerd Hendricks. Die<br />
Tanzgruppe Fun of Live unter Leitung von<br />
Svenja Jerz führte einen Zwergentanz auf<br />
und durfte ohne Zugabe die Bühne nicht verlassen.<br />
Das <strong>Hüls</strong>er Kinderprinzenpaar<br />
Andreas II und Annalena I kam gleich mit<br />
zwei Tanzgarden auf die Bühne und diese<br />
brachten mit ihren Darbietungen die bunt verkleideten<br />
Gäste richtig in Schwung: eine<br />
akrobatische Tanzeinlage der HSV-Kinderprinzengarde<br />
gefolgt vom temperamentvollern<br />
Tanz der Trinagarde, hustenden Regenwürmern,<br />
verwegenen Piraten und High<br />
Vier Sängerinnen vom Haus Herrenweg.<br />
Isabell Göldenbach singt gemeinsam mit den<br />
<strong>Hüls</strong>er Wildbuben.<br />
School Dancing aus Amerika. Die Damen<br />
des Sechserrates tanzten zu deutschen<br />
Schlagern und die <strong>Hüls</strong>er Wildbuben traten<br />
gemeinsam mit Isabelle Göldenbachs als<br />
Gesangstrio auf – die erste gemeinsame CD<br />
ist nur noch eine Frage der Zeit.<br />
MitarbeiterInnen und BewohnerInnen vom<br />
Haus Herrenweg hatten mehrere Beiträge<br />
vorbereitet und ernteten riesigen Applaus.<br />
Die Damen traten als Superstars vom<br />
Herrenweg auf, die Herren legten einen<br />
Besentanz der Müllabfuhr aufs Parkett. Zum<br />
Abschluss gaben Jessica Schürmann, Phil<br />
Kargoll, Mike Höttges und Hartmut<br />
Eickmanns vom Haus Herrenweg mit<br />
Playback-Darbietungen ihr Bestes – auf der<br />
Bühne und vor der Bühne wurde getanzt, hin<br />
und wieder unterbrochen durch eine vielgliedrige<br />
Polonese. Kuddelmuddel stimmte<br />
beliebte <strong>Hüls</strong>er Karnevalslieder an und alle<br />
sangen, schunkelten und tanzten mit.<br />
Das schönste an diesem Nachmittag war die<br />
Selbstverständlichkeit mit der Kinder, behinderte<br />
Menschen, Jung und Alt, Rollstuhlfahrer<br />
und Geher miteinander feierten, ohne<br />
dass dies als etwas Außergewöhnliches<br />
wahrgenommen wurde. Dies zeigt, dass<br />
Integration in <strong>Hüls</strong> inzwischen Alltag ist, da<br />
sind wir anderen <strong>Krefeld</strong>er <strong>St</strong>adtteilen weit<br />
voraus. Es ist deshalb nicht verwunderlich,<br />
dass die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> eine weiteres<br />
Haus in <strong>Hüls</strong> errichten möchte, für junge<br />
Erwachsene mit autistischen Behinderungen,<br />
die nach der Kinder- und Jugendzeit im Haus<br />
am Berg ein neues Zuhause suchen.<br />
Gerhard Milbert
Jahresbericht 2009 27<br />
Adventsfeier für Menschen, die<br />
verschieden sind<br />
Am Nikolaustag fand die Adventsfeier des<br />
<strong>KAB</strong> Arbeitskreises für Menschen mit<br />
Behinderungen im Heinrich-Joeppen-Haus<br />
statt. Zur Freude mancher Gäste im Rollstuhl<br />
ist das Erdgeschoss im Heinrich-Joeppen-<br />
Haus jetzt konsequent barrierefrei hergerichtet.<br />
Zahlreiche Gäste aus <strong>Hüls</strong> und<br />
Umgebung sowie aus den vier <strong>Hüls</strong>er<br />
Wohneinrichtungen für Menschen mit<br />
Behinderungen erwarteten gemeinsam den<br />
Nikolaus. Der Saal war wie immer festlich<br />
geschmückt, Brigitte Hombergs begrüßte die<br />
zahlreichen Gäste und Hans Hinkes erfreute<br />
alle mit vorweihnachtlicher Musik.<br />
Zur Einstimmung auf den Besuch des <strong>Hüls</strong>er<br />
Nikolaus spielten Michael Trunke, Kirsten<br />
Cleef, Kerstin Schönbrodt, Carolin Höfels<br />
und Daniela Draheim von der Wohngruppe<br />
Rektoratsstraße 15 einen kurzen Sketch.<br />
Gerd Hombergs und Ruth Ixfeld klärten alle<br />
in <strong>Hüls</strong>er Mundart über das Plätzchen bakken<br />
im Himmel auf. Sabine Görden als ehrgeizige<br />
Schneefrau und Gerd Milbert als<br />
arbeitsloser Nikolaus unterhielten gemeinsam<br />
mit Maria Hinkes das Publikum mit<br />
einem Rollenspiel, um die Zeit bis zum<br />
Eintreffen des Nikolaus zu verkürzen.<br />
Fleißige Helferinnen und Helfer der <strong>KAB</strong><br />
reichten Kaffee, kalte Getränke und große<br />
Weckmänner, dazu Butter und Käse. An<br />
einem Verkaufsstand der <strong>KAB</strong>-Frauengruppe<br />
konnten kurz Entschlossene noch schnell<br />
selbst gefertigte Geschenke für die Festtage<br />
einkaufen – der Erlös kommt einem<br />
Partnerprojekt in Ibagué/Kolumbien zugute.<br />
Gegen halb fünf war es dann endlich soweit,<br />
begrüßt mit einem schwungvollen<br />
Nikolauslied betrat Nikolaus Tom mit<br />
Nikodemus und Zaras den Saal. Zur Freude<br />
aller trat spontan ein Blockflötentrio auf:<br />
Simone Biermann, Bewohnerin im Haus<br />
Herrenweg, Maria Mülders, Mitarbeiterin im<br />
Haus Herrenweg und Hans Nikodemus,<br />
Mitarbeiter vom <strong>Hüls</strong>er Nikolaus. Der<br />
Nikolaus verteilte liebevoll verpackte Geschenke,<br />
erzählte vom Wetter und seinem<br />
Blockflötentrio: Simone Biermann, Hans Nikodemus<br />
und Maria Mülders.<br />
elektronischen Terminkalender, dankte den<br />
vielen Ehrenamtlichen und schickte Zaras<br />
durch die Reihen – zum Spendensammeln<br />
zugunsten von Kindern in Afrika und<br />
Südamerika.<br />
Gabi Brünner und Adelheid Jakobs-<strong>St</strong>urm singen zum<br />
Abschluss gemeinsam den ‚Irischen Segen‘.<br />
Zum Schluss trat noch ein Gesangsduo auf:<br />
Adelheid Jakobs <strong>St</strong>urm, Gemeindereferentin<br />
und Gabi Brünner, Bewohnerin im Haus<br />
Herrenweg sangen gemeinsam den Irischen<br />
Reisesegen. So zeigte sich erneut, dass <strong>Hüls</strong><br />
eine lebendige Gemeinschaft unterschiedlicher<br />
Menschen ist, die ganz selbstverständlich<br />
gemeinsam und stimmungsvoll feiern<br />
können.<br />
Gerhard Milbert
28 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Montagsspielegruppe<br />
Außerhalb der Ferienzeiten trifft sich jeden<br />
Montagnachmittag eine Spielegruppe unter<br />
Leitung von Luise Siemes und Beatrix<br />
Propers im Heinrich-Joeppen-Haus. Die übrigen<br />
sechs TeilnehmerInnen sind Menschen<br />
mit Behinderungen, die zum Teil im Haus<br />
Herrenweg und zum Teil bei ihren<br />
Angehörigen in <strong>Hüls</strong> wohnen. Im Laufe der<br />
Zeit wurde ein Depot mit den Lieblingsspielen<br />
aller Teilnehmenden angelegt:<br />
Kartenspiele wie Maumau, Tupott, verschiedene<br />
Quartette, Solche <strong>St</strong>rolche, Kuh & Co,<br />
Hamstern und andere Brettspiele wie<br />
Einkaufen, Hamster, Dinosaurier, Maulwurfscompany,<br />
Triominos, verrücktes Labyrinth<br />
sowie sonstige Spiele wie Bingo (ein Spiel,<br />
das die Zahlenkennung bis 78 fördert) und<br />
ein selbst weiter entwickeltes Spiel namens<br />
Pinke – Pinke, welches das Zusammenzählen<br />
bis 12 fördert sowie Memory mit besonderen<br />
Regeln, das den Wortschatz und das<br />
Wissen über Tiere weiter entwickelt.<br />
Manchmal bringen die Teilnehmenden auch<br />
eigene Spiele mit, die sie gerne einmal in<br />
Gemeinschaft spielen möchten. Hin- und<br />
wieder ändern wir die Spielregeln etwas,<br />
damit alle mitmachen können. Was gerade<br />
gespielt wird, entscheidet der Würfel. Wer die<br />
höchste Zahl gewürfelt hat, bestimmt das<br />
erste Spiel. Wer dieses Spiel gewinnt, darf<br />
jeweils das Folgespiel aussuchen. Vieles,<br />
was bei den ersten Treffen noch schwierig<br />
war, wie gewinnen und verlieren können,<br />
Glück oder Pech haben, bestimmen können<br />
was gespielt wird, ist heute selbstverständlich<br />
und fördert die Persönlichkeit und das<br />
Miteinander in einer Gruppe.<br />
Wir wollen auf jeden Fall in diesem Jahr<br />
weitermachen, es macht uns allen einfach<br />
Spaß. Interessierte sind bei uns herzlich willkommen.<br />
Luise Siemes<br />
Fünf Frauen beim Brettspiel: Johanna, Beatrix, Lena, Isabell und Andrea.<br />
5 Jahre Haus am Berg – Wohnhaus für<br />
Kinder und Jugendliche mit Autismus und<br />
schweren mehrfachen Behinderungen<br />
Wie schnell die Zeit vergeht. Mir kommt es so<br />
vor, als hätten wir gerade erst mit viel ehrenamtlichem<br />
Engagement der Eltern,<br />
Geschwister, der <strong>KAB</strong>, der <strong>Hüls</strong>er Schützen<br />
auf dem <strong>Hüls</strong>er Berg den Wald gefegt, aufgeräumt,<br />
gerodet, Gräben gezogen, Kabel<br />
verlegt und vieles vieles mehr. 2003 hat die<br />
Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> das Haus von der<br />
<strong>Krefeld</strong>er Familienhilfe übernommen und<br />
gemeinsam mit der Familienhilfe umfassend<br />
für die Bedürfnisse der Kinder und<br />
Jugendlichen umgebaut. Heute sind die meisten<br />
schon junge<br />
Erwachsene und<br />
warten auf ein neues<br />
Zuhause. Initiiert<br />
wurde dieses Projekt<br />
vom Verein die Insel<br />
(http://www.die-inselev.de).<br />
Am 22. Juni 2009<br />
feierten alle<br />
Menschen, die im<br />
Haus am Berg wohnen<br />
und arbeiten mit<br />
zahlreichen Gästen<br />
ihr fünfjähriges Bestehen.<br />
Die Nachricht<br />
vom Tod Günter<br />
Jakobs, dem Be-
Jahresbericht 2009 29<br />
Schützenbrüder der <strong>Hüls</strong>er Historischen<br />
Schützenbruderschaften erichten ein Podest für das<br />
lang ersehnte Planschbecken.<br />
gründer dieser Einrichtung überschattete die<br />
Begrüßung durch Karl Heinz Hoffmann. Doch<br />
im Verlauf des Nachmittags sorgten ein<br />
Puppentheater, ein Zauberer und viele weitere<br />
unterhaltsame Aktivitäten für Abwechslung<br />
und gute <strong>St</strong>immung. Inzwischen hat die<br />
Lebenshilfe ein Grundstück zwischen der<br />
Alten Landstraße und der Venloer <strong>St</strong>raße am<br />
Nordrand vom <strong>Hüls</strong>er Ortskern erworben.<br />
Hier soll eine kleine Wohnsiedlung für 18<br />
erwachsene Menschen mit Autismus entstehen.<br />
Gedacht ist an drei Wohngruppen mit<br />
kleinen im Kreis gebauten eingeschossigen<br />
Häusern sowie einem Mehrzweckraum für<br />
Therapie und Freizeitgestaltung. Wir alle hoffen,<br />
dass der Baubeginn noch in diesem Jahr<br />
stattfindet. Eine Reihe der Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern vom Haus am Berg wird<br />
Baggerfahrer bei der Arbeit – ein Graben zum Kabel<br />
verlegen wird ausgehoben.<br />
dann im Jahr 2011 umziehen, etwas näher<br />
an <strong>Hüls</strong> wohnen und genau so in unseren<br />
liebenswerten Ortsteil integriert werden, wie<br />
die Menschen in den anderen <strong>Hüls</strong>er<br />
Wohneinrichtungen der Lebenshilfe. Die<br />
Warteliste für Kinder und Jugendliche, die<br />
gerne ins Haus am Berg nachrücken möchten<br />
ist lang, viel länger als die Anzahl der dort<br />
bald frei werdenden Wohnplätze. Dies unterstreicht,<br />
wie dringend notwendig Wohnmöglichkeiten<br />
für Menschen mit Autismus sind.<br />
Ich freue mich sehr über diese neue<br />
Herausforderung und hoffe auf eine ähnliche<br />
große Solidarität hier in <strong>Hüls</strong> wie beim Bau<br />
vom Haus Herrenweg.<br />
Gerhard Milbert<br />
Tanzgruppe Fun of Live<br />
Seit mehr als zehn Jahren besteht die<br />
Tanzgruppe Fun of Live. Viele der anfänglichen<br />
Tänzerinnen und Tänzer haben das<br />
Tanzen inzwischen aufgegeben, einige wenige<br />
Neumitglieder sind dazu gekommen.<br />
Zurzeit findet jeden Donnertag von 18:30 bis<br />
19:30 Uhr der Kurs im Heinrich-Joppen-Haus<br />
mit drei Männern (Männer tanzen halt nicht<br />
so gern) und sieben Frauen statt. Svenja<br />
Jerz und Helga Kaiser leiten den Kurs. Im<br />
Vordergrund steht zurzeit nicht der<br />
Gruppentanz sondern das Paartanzen. Alle<br />
Fun of Live bei der Karnevalsfeier im Heinrichstift<br />
freuen sich schon riesig auf ihren öffentlichen<br />
Auftritt am 7. Februar im Heinrichstift zur<br />
gemeinsamen Karnevalsfeier vom Haus<br />
Herrenweg und der <strong>KAB</strong>. Im Sommer oder<br />
Herbst 2010 findet der nächste Kurs statt.<br />
Svenja Jerz
30 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Partnerschaft zwischen DUSP Tloskov/Tschechien und sozial<br />
ausgerichteten Vereinen in <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>/Deutschland<br />
Entstehung – Beschreibung der Partner –<br />
Formen der Zusammenarbeit -<br />
Jubiläumsveranstaltung<br />
Die Diagnostische Anstalt für mental<br />
Geschädigte in Tloskov (DUSP =<br />
Diagnostický ústav sociální péce v Tloskove)<br />
hatte im vergangenen Herbst VertreterInnen<br />
der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong> und der Historischen<br />
Schützenbruderschaften zum 50-jährigen<br />
Jubiläum eingeladen. Zum hundertjährigen<br />
Jubiläum der <strong>KAB</strong>, zu Schützenfesten und<br />
anderen Anlässen waren unsere Freunde<br />
aus Tschechien hier in <strong>Hüls</strong> zu Gast. So hat<br />
sich eine inzwischen mehr als 20 Jahre<br />
andauernde freundschaftliche Partnerschaft<br />
zwischen Menschen aus <strong>Hüls</strong> und aus<br />
Tloskov/Tschechien entwickelt, die im<br />
Folgenden kurz beschrieben werden soll.<br />
Frontalansicht vom Schloss Tloskov<br />
Karl-Heinz Woska, Antonin Dušek und Karin Milbert<br />
begrüßen die Gäste eines Konzerts der Musikgruppe<br />
Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI aus Tloskov (1994) im Heinrich-<br />
Joeppen-Haus.<br />
Entstehung<br />
Am Anfang standen zwei Menschen, die sich<br />
für Menschen mit Behinderungen eingesetzt<br />
haben: Auf der einen Seite Olga Havlová , die<br />
Ehefrau des ehemaligen tschechischen<br />
<strong>St</strong>aatspräsidenten Václav Havel und das von<br />
ihr gegründete Komitee des guten Willens/<br />
Výbor Dobré Vul. Auf der anderen Seite Karl<br />
Heinz Woska aus <strong>Krefeld</strong> <strong>Hüls</strong>. Herr Woska<br />
wurde 1924 in Bayerisch Eisenstein<br />
Deutschland geboren, seine Mutter war<br />
Deutsche, sein Vater Tscheche. Der Vater<br />
war Eisenbahner und wurde von der deutschtschechischen<br />
Grenze nach Plzen versetzt.<br />
1934 zog die Familie nach Plzen um. Karl-<br />
Heinz lernte fließend tschechisch und<br />
deutsch sprechen. Diese Zweisprachigkeit<br />
war die Grundlage für die spätere<br />
Zusammenarbeit. Bei einem Besuch in seiner<br />
früheren Heimat Plzen lernte Karl-Heinz<br />
Woska die internationale <strong>St</strong>iftung Komitee<br />
des guten Willens „Výbor Dobré Vul“ kennen<br />
und nahm Kontakt zu Olga Havlová und der<br />
<strong>St</strong>iftung auf. Am Anfang organisierte Karl-<br />
Heinz die Sammlung und den Transport von<br />
technischen Hilfsmitteln und Medikamenten<br />
sowie Spenden für behinderte Menschen in<br />
mehreren Einrichtungen Tschechiens, so<br />
auch zur DUSP Tloskov. Der erste Kontakt<br />
und Besuch in Tloskov fand im Dezember<br />
1992 statt und führte zu partnerschaftlichen<br />
und freundschaftlichen Beziehungen zwischen<br />
Menschen aus Tloskov und aus<br />
<strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />
Karl-Heinz Woska wird von Olga Havlová für sein<br />
ehrenamtliches Engagement zugunsten behinderter<br />
Menschen in Tschechien geehrt.
Jahresbericht 2009 31<br />
Beschreibung der Partner<br />
Die Diagnostische Anstalt für mental<br />
Geschädigte in Tloskov (Diagnostický ústav<br />
sociální péce v Tloskove) ist in Tschechien<br />
sehr bekannt. Das ehemalige Schloss mit<br />
einer damals zugehörigen Landwirtschaft<br />
liegt ca. 70 km südlich von Prag nahe der<br />
Moldau. Etwa 250 Menschen mit unterschiedlichen<br />
zum Teil schwerst-mehrfachen<br />
Behinderungen im Alter von ca. 2 bis über 6o<br />
Jahren wohnen in dieser Einrichtung. In den<br />
letzten 20 Jahren wurden die Gebäude<br />
grundlegend restauriert und an die Bedürfnisse<br />
der hier lebenden Menschen angepasst.<br />
Neben betreutem, weitgehend selbständigem<br />
Wohnen finden sich alle Wohnformen<br />
bis hin zur heilpädagogisch ausgerichteten<br />
<strong>St</strong>ation mit pflegerischem Schwerpunkt.<br />
Kindertageseinrichtungen und Schule<br />
gehören ebenso zur Einrichtung wie Arbeitsmöglichkeiten.<br />
Verschiedene Werkstätten<br />
(Holzbearbeitung, Metallbearbeitung, Keramik),<br />
Gewächshäuser, ein landwirtschaftlicher<br />
Betrieb mit therapeutischer Ausrichtung<br />
gehören zur ganzheitlichen Ausrichtung.<br />
Viele behinderte Menschen arbeiten in<br />
Betrieben der Umgebung (Tankstelle,<br />
Gastronomie, Hotels, Landwirtschaft).<br />
Zusätzlich werden Menschen mit Behinderungen<br />
und ihre Familien in der ländlichen<br />
Umgebung betreut. Eltern können mit ihren<br />
Kleinkindern auch über mehrere Monate in<br />
die Einrichtung ziehen und dort auf die<br />
Betreuung ihrer behinderten Kinder vorbereitet<br />
werden. Neben den Berufen mit heilpädagogischem<br />
Schwerpunkt sind unter anderem<br />
Ärzte, Krankenpflegerinnen, Psychologen,<br />
Sonderpädagogen, Musiktherapeuten,<br />
Gestaltungstherapeuten in der Einrichtung<br />
beschäftigt. Weitere Informationen siehe:<br />
http://www.tloskov.eu (Seite kann automatisiert<br />
ins Deutsche übersetzt werden).<br />
In <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> sind 3 Partner (NGO’s) an<br />
der Zusammenarbeit beteiligt.<br />
(NGO bedeutet: non- governmental organisation =<br />
eine nichtstaatliche Organisation, eine nicht auf<br />
Gewinn gerichtete, von staatlichen <strong>St</strong>ellen weder<br />
organisierte noch abhängige Organisation.)<br />
Der erste Partner sind die Historischen<br />
Schützenbruderschaften <strong>Hüls</strong>. Sie bestehen<br />
Lotti Woska (<strong>KAB</strong>-Mitglied und Schützenschwester)<br />
mit Antonin Dušek, Leiter der Einrichtung in Tloskov.<br />
Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI spielt auf zum Jubiläum der <strong>KAB</strong><br />
Mitglieder der Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCIbei der Ehrung zum<br />
50-jährigen Jubiläum der DUSP Tloskov.<br />
seit mehr als 500 Jahren. Ursprünglich hatten<br />
sie die Aufgabe, die Pfarrgemeinde vor<br />
Überfälle durch Räuberbanden und plündernde<br />
Soldaten zu verteidigen. Heute sind<br />
die Schwerpunkte ihrer Arbeit die Aufgaben<br />
der Pfarrgemeinde zu unterstützen, den<br />
Schießsport zu betreiben, Traditionen und<br />
alte Bräuche zu pflegen und soziale<br />
Aufgaben im Ort zu übernehmen.<br />
Der zweite Partner ist die Katholische<br />
Arbeitnehmerbewegung in <strong>Hüls</strong> (<strong>KAB</strong>).<br />
Dieser Verein besteht seit mehr als 100
32 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Die Gäste aus Tloskov verabschieden sich von ihren<br />
<strong>Hüls</strong>er Gastfamilien (1994).<br />
Jahren. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt<br />
in sozialen Projekten für Jugendliche,<br />
Senioren und behinderte Menschen im<br />
<strong>St</strong>adtteil. So unterstützt die <strong>KAB</strong> zahlreiche<br />
Familien mit behinderten Angehörigen. Sie<br />
hat weiterhin 4 Wohneinrichtungen für behinderte<br />
Menschen im Ort durch Spenden<br />
ermöglicht. Die fünfte Wohneinrichtung für<br />
Erwachsene mit Autismus ist gerade in<br />
Vorbereitung.<br />
Der dritte Partner ist die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong>.<br />
Die Lebenshilfe <strong>Krefeld</strong> ist u.a. Träger von<br />
sieben Wohneinrichtungen, einem Dienst zur<br />
Unterstützung von Familien mit behinderten<br />
Angehörigen und zwei integrativen Kindertagesstätten.<br />
Mehr als dreihundert Menschen<br />
mit Behinderungen werden von 270<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und<br />
begleitet.<br />
Formen der Zusammenarbeit<br />
Aus dem ursprünglichen Transfer von<br />
Hilfsmitteln und Spenden von Deutschland<br />
nach Tschechien hat sich schnell eine freundschaftliche<br />
Partnerschaft zwischen den<br />
Menschen aus Tloskov und aus <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
entwickelt. Dabei stehen gegenseitige Besuche,<br />
das Kennenlernen der Einrichtungen<br />
und ihrer Arbeitsweisen, ein Erfahrungsaustausch<br />
der Mitarbeiter sowie die Vertiefung<br />
der Kontakte zwischen den Menschen im<br />
Vordergrund. Durch den Besuch in Tloskov<br />
und die Aufnahme behinderter Menschen<br />
aus Tloskov in <strong>Hüls</strong>er Familien sind viele<br />
Hemmschwellen zwischen behinderten<br />
Menschen und nicht behinderten Menschen<br />
in unserem Ort abgebaut worden und<br />
Freundschaften entstanden. Das Kennenler-<br />
nen der Lebens- und Arbeitsbedingungen für<br />
behinderte Menschen im jeweils anderen<br />
Land ist eine wichtige Erfahrung und<br />
Bereicherung für die Mitarbeiter in Tloskov<br />
und in <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />
Dabei haben die Musiker der Kapela<br />
<strong>KAB</strong>RNÁCI mit ihrer wundervollen Musik<br />
einen wichtigen kulturellen Beitrag für die<br />
gegenseitige Verständigung geleistet und die<br />
Herzen der Menschen in <strong>Hüls</strong> durch ihre<br />
Musik erobert. Alle Mitglieder der professionellen<br />
Musikgruppe sind behindert. Wir alle<br />
denken voll Freude an die unvergesslichen<br />
Auftritte der Kapela <strong>KAB</strong>RNÁCI, zum<br />
Beispiel zum Frühschoppen beim Schützenfest<br />
und zum Jubiläum der <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong>.<br />
Bei Besuchen der <strong>Krefeld</strong>er Partner in<br />
Tloskov lernten diese eine ganzheitliche<br />
Form der Arbeit für behinderte Menschen<br />
kennen, in der Wohnen, medizinische Betreuung<br />
und Pflege, Therapie und Arbeitsmöglichkeiten<br />
an einem Ort durch eine<br />
Einrichtung zusammengefasst sind. In<br />
<strong>Krefeld</strong> sind diese Aufgaben organisatorisch<br />
getrennt. Durch kleine Wohneinrichtungen<br />
mit 6 bis 30 Menschen mitten im Ort versuchen<br />
wir die Integration behinderter<br />
Menschen in das Alltagsleben zu verbessern.<br />
Beim Jubiläum waren die deutschen<br />
BesucherInnen sehr beeindruckt über den<br />
Aufbau und die Modernisierung der<br />
Einrichtung in Tloskov innerhalb der letzten<br />
20 Jahre. Auch die Internationalität der<br />
DUSP mit Kontakten in zahlreiche Länder,<br />
die Ausrichtung von internationalen<br />
Sportfesten und die Musik der Kapela<br />
<strong>KAB</strong>RNÁCI wurden anerkannt und bewundert.<br />
50-jähriges Jubiläum in Tloskov<br />
Mit 6 Personen sind wir aus <strong>Hüls</strong> zum<br />
Jubiläum nach Tloskov gereist und wurden in<br />
einem Landhotel mit angeschlossenem<br />
Gestüt untergebracht. Aus Belgien, den<br />
Niederlanden und Dänemark nahmen ebenfalls<br />
Vertreter von Einrichtungen für behinderte<br />
Menschen teil. In der Kreisstadt<br />
Benešov fand ein offizieller Empfang mit<br />
Reden und Fachvorträgen für Gäste,<br />
Fachpublikum, Politik und Verwaltung statt.<br />
Auch die tschechische Regierung war vertre-
Jahresbericht 2009 33<br />
ten. Eine große Abendgala mit umfangreichem<br />
Buffet und böhmischer Musik fand zu<br />
Ehren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Einrichtung statt.<br />
Das jährliche Abfischen des Schlossteiches<br />
entwickelte sich zum Volksfest für alle<br />
Menschen der Einrichtung und des benachbarten<br />
Dorfes Neveklov. Es gab frisch gefangenen<br />
Barsch vom Grill mit leckeren<br />
Beilagen. Am folgenden Tag war das Schloss<br />
festlich hergerichtet und offen für alle. Wir<br />
wurden durch verschiedene Bereiche der<br />
Einrichtung geführt und lernten die Lebens-.<br />
und Arbeitsbedingungen der BewohnerInnen<br />
und ihrer BetreuerInnen kennen. Zum<br />
Abschluss fand ein großes Fest mit<br />
Tanzmusik im Gemeindezentrum von<br />
Neveklov statt. Die Musiker der Kapela<br />
<strong>KAB</strong>RNÁCI stellten ihre neue CD vor und<br />
wurden besonders geehrt.<br />
Gerhard Milbert<br />
5 Jahre Partnerschaft <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> mit der<br />
Corporación Sueños Especiales in<br />
Ibagué/Kolumbien<br />
Alles begann im Jahr 2003 mit einem<br />
Pilotprojekt in einem Kinder- und Jugendzentrum<br />
im <strong>St</strong>adtteil Tierra Firme der <strong>St</strong>adt<br />
Ibagué/Kolumbien. Das Ziel des Projektes<br />
war, Kinder mit einer Behinderung besser in<br />
die Gesellschaft zu integrieren. Die Hälfte der<br />
Gruppe hatte eine geistige oder körperliche<br />
Behinderung, die andere Hälfte waren nicht<br />
behinderte Kinder aus dem Wohnviertel.<br />
Aufgrund der positiven Erfahrungen im<br />
Rahmen des Projektes beschlossen<br />
Alejandra Sanchez, Esther Milbert und Julio<br />
Cárdenas im Juni 2004, eine eigene<br />
Organisation mit dem Ziel zu gründen, die<br />
Lebensqualität von Kindern und<br />
Jugendlichen mit und ohne Behinderung in<br />
Ibagué zu verbessern.<br />
Der Name der Organisation lautet: Sueños<br />
Especiales. Unser Motto ist: “Todos somos<br />
especiales”<br />
Der Grundsatz der Corporación Sueños<br />
Especiales. “TODOS SOMOS ESPECIA-<br />
LES”, steht dafür, dass jeder Mensch etwas<br />
Besonderes ist, unabhängig von seiner<br />
Behinderung, Hautfarbe, Religion oder<br />
Herkunft. Oft werden Menschen aufgrund<br />
dieser Faktoren negativ bewertet und ausgegrenzt.<br />
Im Folgenden lesen und sehen Sie einen kurzen<br />
Rückblick der letzten 5 Jahre, der die<br />
Entwicklung in der Arbeit von Sueños<br />
Especiales veranschaulicht.<br />
2004<br />
Von Juli bis November 2004 wurden pädagogische<br />
Konzepte erstellt, Projekte konzipiert<br />
und Anträge für die Finanzierung von<br />
Projekten eingereicht. Im Dezember 2004<br />
war die Planungsphase abgeschlossen und<br />
die Durchführung des ersten Projektes konnte<br />
konkret angegangen werden.<br />
2005<br />
Aufgrund der Unterstützung von<br />
Organisationen aus Deutschland wie<br />
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg<br />
(DPSG) - Diözesanverband Aachen, dem<br />
Kindermissionswerk ‘Die <strong>St</strong>ernsinger’ und<br />
der <strong>KAB</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> (Katholische<br />
Arbeitnehmerbewegung <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.)<br />
war es schliesslich möglich, im Januar 2005<br />
mit dem integrativen Projekt “Meine<br />
Fähigkeiten entdecken” zu beginnen. Ein<br />
weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war ein<br />
Deutschlandbesuch des Teams “Sueños<br />
Especiales” im Rahmen des<br />
Weltjugendtages aufgrund einer Einladung<br />
der DPSG Diözese Aachen.<br />
“Sueños Especiales” bietet Projekte für<br />
Kinder und Jugendliche an , auch deren<br />
Familien werden mit einbezogen. 2005<br />
wurde im <strong>St</strong>adtteil “Praderas del Norte” ein<br />
Haus für die Durchführung der Projekte<br />
angemietet. Auch Kinder aus den benachbarten<br />
<strong>St</strong>adtteilen nahmen an den Aktivitäten<br />
teil. Die Kinder und Jugendlichen waren mit<br />
Begeisterung dabei, lernten sich besser kennen<br />
und schlossen Freundschaften. Dabei<br />
stand neben der Integration das<br />
Sozialverhalten und der friedliche Umgang<br />
miteinander im Vordergrund.<br />
2006<br />
Neben den bewährten Arbeiten war 2006 der<br />
<strong>St</strong>artschuss für ein neues Projekt:<br />
“Ernährungshilfe für Kinder in Not”. Den ins<br />
Programm integrierten Kindern wurde täglich<br />
ein ausgewogenes Frühstück angeboten.
34 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Neben Obst, Gemüse, Milch und Eiern stellten<br />
Sojaprodukte einen wichtigen Bestandteil<br />
des Frühstücks dar. Diese wurden von der<br />
kolumbinischen Organisation “Horizonte<br />
Durch integrative Projekte werden Hemmschwellen<br />
zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern<br />
abgebaut.<br />
Die Bischöfe von Ibagué und Aachen besuchen und<br />
segnen unser neues Werkhaus.<br />
Hoy” verarbeitet und gespendet. Für die<br />
Eltern wurden Fortbildungen für die<br />
Zubereitung und Verwendung von<br />
Lebensmitteln aus Soja angeboten, da es<br />
sich um eine gesunde und ausserdem ökonomische<br />
Nahrungsgrundlage handelt. Auch<br />
2006 war es möglich, viel dazuzulernen.<br />
Während es relativ unkompliziert war, die<br />
Kinder und Jugendlichen mit einer<br />
Behinderung in die Aktivitäten der Gruppe<br />
miteinzubeziehen, war es weitaus komplizierter,<br />
das bestehende Konzept und die entsprechenden<br />
Vorurteile der Mitmenschen in<br />
Bezug auf Personen mit einer<br />
Behinderungen schrittweise zu analysieren<br />
und zu verändern.<br />
2007<br />
Das Jahr 2007 war neben der Fortsetzung<br />
unserer bisherigen Arbeit in den Gruppen<br />
geprägt von gemeinnützigern Aktionen, die<br />
mit den Kindern und Jugendlichen im<br />
<strong>St</strong>adtteil durchgeführt wurden. Aufgrund der<br />
Unterstützung einiger Privatpersonen aus<br />
Kolumbien war es möglich, im Wohnviertel<br />
Lebensmittel und Second-Hand-Kleidung zu<br />
verteilen und für ca. 100 Kinder<br />
Weihnachtsgeschenke zu besorgen.<br />
Gemeinsam mit den Kindern und<br />
Jugendlichen wurden die <strong>St</strong>rassen des<br />
Wohnviertels und der Bach von Müll befreit.<br />
2007 spielte der interkulturelle Aspekt eine<br />
wichtige Rolle: Das Team Sueños Especiales<br />
wurde erneut von der Partnerorganisation<br />
DPSG Diözese Aachen nach Deutschland<br />
eingeladen und hatte dort die Gelegenheit,<br />
Projekte vorzustellen, die Situation im Land<br />
zu schildern und neue Kontakte und<br />
Freundschaften zu knüpfen. Gemeinsam mit<br />
einigen Jugendgruppen der DPSG wurde<br />
zeitgleich in beiden Ländern die Aktion<br />
“Amigos Azules” durchgeführt, bei der es<br />
darum ging, landestypische Spiele fü die<br />
Gruppe im jeweils anderen Land anzufertigen<br />
und sie danach auszutauschen.<br />
Aufgrund der Initiative einiger <strong>St</strong>udenten<br />
wurde für die Kinder und Jugendlichen ein<br />
Tanzkurs angeboten.Die Kinder fertigten ihre<br />
eigenen Masken und Kostüme an und lernten<br />
folkloristische Tänze aus verschiedenen<br />
Regionen des Landes kennen. Eine neue<br />
Gruppe für Jugendliche mit einer<br />
Behinderung entstand, die vor allem im handarbeitlichen<br />
und handwerklichen Bereich<br />
arbeitete.<br />
2008<br />
Das Projekt “Meine Fähigkeiten entdecken“<br />
stellte die Grundlage für ein neues<br />
Förderprogramm dar, welches im Januar<br />
2008 initiiert wurde: “Gemeinsam schaffen<br />
wir eine bessere Welt”. Im Rahmen des<br />
Programmes wurde die integrative Arbeit auf<br />
einen weiteren Sektor der <strong>St</strong>adt Ibagué ausgeweitet<br />
und dort eine neue Gruppe gegründet.<br />
In Zusammenarbeit mit der staatlichen<br />
Organisation “Bienestar Familia” und einigen<br />
interssierten Gemeindemitgliedern wird seitdem<br />
versucht, die Lebenssituation von
Jahresbericht 2009 35<br />
benachteiligten Kindern und Jugend-lichen<br />
auch in diesem <strong>St</strong>adtteil ein wenig zu verbessern.<br />
Die Leitung des Projektes<br />
“Ernährungshilfe für Kinder in Not” wurde ab<br />
März 2008 von einem neuen Mitglied im<br />
Team, German Contreras, übernommen.<br />
Auch internationale Besuche liessen im Jahr<br />
2008 nicht auf sich warten. Im Juli 2008<br />
wurde mit der tatkräftigen Unterstützung<br />
einer Rovergruppe der DPSG aus <strong>St</strong>olberg-<br />
Atsch mit dem Bau eines Werkhauses<br />
begonnen, welches in Zukunft für die Arbeit<br />
der Korporation Sueños Especiales genutzt<br />
werden soll. Gemeinsam mit den deutschen<br />
Pfadfindern beteiligten sich auch einige kolumbianische<br />
Jugendliche und Erwachsene<br />
am Bau des Hauses, welches in Kürze fertiggestellt<br />
wird. Für alle Teilnehmer war es eine<br />
bereichernde und spannende Erfahrung.<br />
Die Vorsitzende Sabine Klehr und<br />
Bildungsreferent Uwe Schulte-Michels vom<br />
Diözesanverband der Pfadfinder Aachen<br />
kamen nach Ibagué, um die Arbeit der<br />
Corporación kennenzulernen und sich ein<br />
Bild von der Situation vor Ort zu machen.<br />
Gemeinsam mit seinem kolumbianischen<br />
Kollegen Flavio Calle Zapato, Erzbischof von<br />
Ibagué, besuchte der Aachener Bischof<br />
Heinrich Mussinghoff im Rahmen einer<br />
Kolumbienreise das Haus der Corporación<br />
Sueños Especiales, um die Arbeit der<br />
Organisation vor Ort kennenzulernen. Neben<br />
dem Ernährungsprojekt wurde auch das sich<br />
im Bau befindliche Werkhaus besichtigt und<br />
von Erzbischof Zapata gesegnet. Wir möchten<br />
uns herzlich bei beiden Bischöfen und<br />
ihren Begleitern für ihr Interesse an unserer<br />
Arbeit bedanken.<br />
Auch weiterhin wird am Bau des neuen<br />
Hauses gearbeitet. Einige Jugendliche und<br />
Erwachsene aus dem Wohnviertel helfen in<br />
ihrer freien Zeit dabei mit. Die in Deutschland<br />
von den Pfadfindern angefertigten Spiele<br />
werden immer noch gerne genutzt, insbesondere<br />
“Memory” und Twister”. Die Arbeit mit<br />
der neuen Gruppe im Sektor 8 der <strong>St</strong>adt hat<br />
langsam Form angenommen und viele neue<br />
Erfahrungen ermöglicht.<br />
2009<br />
Einige der in die Projekte integrierten Kinder<br />
sind bereits seit 2004 dabei und mittlerweile<br />
Die Kindergruppe hat Papierschiffchen für den nahen<br />
Bach gebastelt.<br />
Arbeiten mit bunt gefärbtem Ton macht Spaß.<br />
in der Pubertät. Aus diesem Grund war es<br />
2009 besonders wichtig, neue <strong>St</strong>rategien und<br />
Methoden in die Arbeit miteinzubeziehen, die<br />
es ermöglichen, den Bedürfnissen dieser<br />
Altersgruppe gerecht zu werden.<br />
Im Juni 2009 feierte Corporación Sueños<br />
Especiales ihr fünfjähriges Bestehen.<br />
Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen,<br />
deren Familien und anderen Personen, die<br />
unsere Arbeit in den letzten Jahren unterstützt<br />
haben, wurde ein Ausflug zu einem<br />
Naturpark mit Schwimmbad gemacht, wo<br />
neben einem kulturellen Programm mit Tanz<br />
und Musik von Seiten der Teilnehmer und<br />
einem Rückblick auf die Entwicklung der letzten<br />
5 Jahre gemeinsam gespielt, gefeiert und<br />
viel erzählt wurde. Eltern und Kinder des integrativen<br />
Förderprogrammes “Gemeinsam<br />
schaffen wir eine bessere Welt“ hatten die
36 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Unser neues Werkhaus im Bau – inzwischen ist es<br />
weitgehend fertiggestellt.<br />
Mit Spendenmitteln haben wir zur Unterstützung der<br />
Schulkinder eine kleine Bibliothek eingerichtet, die<br />
von einer ehrenamtlichen Bibliothekarin betreut wird.<br />
Partner<br />
Möglichkeit, an einem Eltern-Kind-Zeltlager<br />
teilzunehmen.<br />
Der Bildungsbereich spielt in der Arbeit von<br />
Sueños Especiales eine zunehmend wichtige<br />
Rolle. Aus diesem Grund wurde 2009 eine<br />
kleine Bibliothek, die für alle Interessenten<br />
kostenlos nutzbar ist, ins Leben gerufen.<br />
Neben dem Ausleihen von Büchern haben<br />
Kinder und Jugendliche auch die Möglichkeit,<br />
ihre Hausaufgaben in der Bibliothek mit<br />
Unterstützung der Bibliothekarin zu machen<br />
und den Computer zu nutzen.<br />
Die Möhren der ersten Ernte sind noch etwas klein<br />
ausgefallen.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Die bewährten Projekte werden auch 2010<br />
forgesetzt. Im Jahr 2010 wollen wir zusätzlich<br />
einen weitereren Schwerpunkt in die Arbeit<br />
mit Jugendlichen setzen. Im neuen<br />
Werkhaus werden wir mit einer integrativen<br />
Jugendgruppe (mit und ohne Behinderung)<br />
handwerklich arbeiten, unter Anderem mit<br />
Holz, Keramik und Textilien. Eine Musikgruppe<br />
für Jugendliche mit geistiger<br />
Behinderung wird gegründet. Englischkurse<br />
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
erweitern unser Angebot. In Abhängigkeit von<br />
unseren finanziellen Möglichkeiten ist vorgesehen,<br />
unsere Bibliothek weiter auszubauen.<br />
Dies war ein kleiner chronologischer<br />
Rückblick auf die ersten 5 Jahre der<br />
Corporaciòn Sueños Especiales und ein kurzer<br />
Ausblick auf das kommende Jahr. Für alle<br />
Beteiligten war es eine spannende und lehrreiche<br />
Zeit. Wir möchten uns ganz herzlich<br />
bei allen bedanken, die uns in den letzten 5<br />
Jahren unterstützt haben. Ganz besonders<br />
bei den <strong>Hüls</strong>ern: den Pfadfindern, der <strong>KAB</strong>,<br />
dem Nikolausteam und vielen Spenderinnen<br />
und Spendern, ohne die unsere Arbeit nicht<br />
möglich wäre. Wir hoffen, auch in den kommenden<br />
5 Jahren in Kontakt bleiben zu können.<br />
Ihre Corporación Sueños Especiales<br />
Esther Milbert
Jahresbericht 2009 37<br />
Kleines Jubiläum - 10 Jahre Büchertrödel zur Seniorenhobbythek<br />
Die Seniorenhobbythek wurde im Jahr 1998<br />
von Gottfried Porstner mit der Gruppe<br />
Altenarbeit <strong>Hüls</strong> gegründet. Nach Gottfried<br />
Porstner organisiert heute das Seniorenbüro<br />
mit der Leiterin Frau Winter die Hobbythek.<br />
Im Frühjahr 2000 gab es den Vorschlag,<br />
einen <strong>KAB</strong>- Büchertrödel zugunsten sozialer<br />
Zwecke in die Veranstaltung zu integrieren.<br />
Alte Bücher gibt es bei der <strong>KAB</strong> genug, da<br />
durch die Mitglieder und Freunde immer wieder<br />
Bücher zur Verfügung gestellt werden.<br />
Gottfried war begeistert und seitdem beteiligt<br />
sich die <strong>KAB</strong>-<strong>St</strong>ammgruppe mit dem<br />
Büchertrödel an der Seniorenhobbythek, die<br />
mit der niederrheinischen Frühstückstafel der<br />
Altenstube und weiteren <strong>St</strong>änden einen großen<br />
Anziehungspunkt auf dem Konventplatz<br />
darstellt. Das <strong>Hüls</strong>er Frühlingsfest zu Christi<br />
Himmelfahrt ist der geeignete Rahmen für<br />
diese Aktion, durch das Fest werden sehr<br />
viele auswärtige Besucher in den <strong>Hüls</strong>er<br />
Ortskern gelockt.<br />
Der Erlös des 10ten Büchertrödels im Jahr<br />
2009 ist an das Projekt "Brücke der<br />
Gemeinschaft Nkpologwu - <strong>Hüls</strong>" überwiesen<br />
worden. Die Spende in Höhe von 650 Euro<br />
unterstützt die Partnerschaft zwischen dem<br />
Dorf Nkpologwu in Nigeria (Afrika) und <strong>Hüls</strong>,<br />
die Gründung eines Fördervereins zugunsten<br />
des afrikanischen Dorfes ist geplant.<br />
König Ogbonnaya Obi, der Schwager von<br />
Frau Karin Meincke, ist der "Chef" für das<br />
Gebiet um Nkpologwu. Er war noch im<br />
September zu Gast in <strong>Hüls</strong> und besuchte<br />
gemeinsam mit Dr. Broicher, dem ehemaligen<br />
Chefarzt des <strong>Hüls</strong>er Krankenhauses,<br />
das Pfarrfest von <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Hüls</strong>. Der<br />
Erlös des Pfarrfestes wurde zur Hälfte ebenfalls<br />
für die Partnergemeinde Nkpologwu<br />
bestimmt. Die andere Hälfte wurde für die<br />
Behindertenarbeit der <strong>KAB</strong> gespendet.<br />
Insgesamt wurden mit dem Büchertrödel der<br />
<strong>KAB</strong> bisher über 5.800 Euro erwirtschaftet,<br />
die der Seniorenarbeit und weiteren sozialen<br />
Zwecken zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Wenn Sie die <strong>KAB</strong> durch Bücherspenden<br />
oder Mitarbeit unterstützen möchten, wenden<br />
Sie sich bitte an den Verfasser dieses<br />
Beitrags.<br />
Werner <strong>St</strong>enmans<br />
Büchertrödel am 21.5.2009<br />
Büchertrödel am 29.5.2003<br />
Übersicht über die Spendeneinnahmen in 10 Jahren
38 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Arbeitskreis für bessere Spielbedingungen - ABS<br />
Kletterausflug der Väter mit Kindern<br />
Die <strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> hat in diesem Jahr versucht,<br />
jüngere Familien anzusprechen. Eine erste<br />
Idee war, einen Ausflug von Vätern mit<br />
Kindern zu organisieren. Viele Ideen wurden<br />
diskutiert, vom Jugendherbergswochenende<br />
bis zum Abenteuer-Zelten.<br />
Als Test, wie groß der Zuspruch ist, wurde ein<br />
Ausflug in einen Kletterwald geplant. An<br />
einem Sonntag im September traf man sich<br />
und fuhr mit PKWs nach Süchteln.<br />
Nach dem Einkleiden (jeder bekam einen<br />
Hüft- und Beckengurt umgeschnallt mit<br />
etlichen Karabinerhaken) begann die<br />
Einweisung. Man wurde so langsam mit den<br />
ganzen Haken vertraut und dass die<br />
Sicherheit oberstes Gebot ist.<br />
Nach einer 20-minütigen Einweisung und<br />
einigen Übungsklettereien konnte man auf<br />
einen leichteren Parcours klettern.<br />
Dies bedeutet, dass über Leitern in die<br />
Baumkronen gestiegen wurde. Die ersten<br />
äugten etwas ängstlich nach unten.<br />
Dann balancierte man über Bretter, die an<br />
Seilen aufgehängt waren. 1. Karabinerhaken<br />
einklinken, 2. Karabinerhaken einklinken, ein<br />
Brett weitergehen, 1. Karabinerhaken ausklinken<br />
und neu einklinken, ein Brett weitergehen,<br />
2. Karabinerhaken ausklinken und<br />
neu einklinken und so fort. Glücklich klammerte<br />
man dann sich an der nächsten<br />
erreichten Baumkrone fest.<br />
Nun musste ein Pendelseil eingefangen werden<br />
und mit diesem pendelte man wie Tarzan<br />
zum nächsten Baum. Die Karabinerkaken liefen<br />
an einem gespannten Drahtseil mit. Nach<br />
einer Dreiviertelstunde und vielen Kraftakten<br />
konnte man an einem Drahtseil nach unten<br />
mit einem Laufrad gleiten. Mit etwas wackeligen<br />
Beinen hatte man die Erde wieder.<br />
Nun gings an den schwierigen Parcours, wieder<br />
rauf auf die Bäume und über<br />
Drahtschlaufen, über bewegliche Netze, über<br />
Skatebord-Rutschen usw durch die<br />
Baumwipfel.<br />
Nach gut zwei <strong>St</strong>unden machte man sich<br />
ziemlich hungrig und durstig wieder auf den<br />
Heimweg. In der Ökumenischen<br />
Begegnungsstätte klang der Ausflug mit einer<br />
kleinen Grillfeier aus. Auf jeden Fall wird dies<br />
in ähnlicher Form wiederholt.<br />
Gerd Hombergs
Jahresbericht 2009 39<br />
Klettern oder seine Grenzen kennenlernen<br />
Unter diesem Motto fuhr eine kleine Gruppe<br />
Väter mit oder ohne Ihre Kinder in den<br />
Kletterwald nach Süchteln. Nach einer kurzen<br />
Sicherheitsbelehrung ging es auch<br />
schon in luftige Höhen. Dort gab es nur ein<br />
Ziel: auf verschiedene Weisen den nächsten<br />
Baum zu erreichen. Es kostete schon einige<br />
Überwindung in 8 m Höhe über einen wakeligen<br />
Balken zu ballancieren oder wie Tarzan<br />
einen Abgrund zu überwinden, immerhin war<br />
man ja gut gesichert. Alle Teilnehmer kamen<br />
wieder heil auf dem Boden an und nach der<br />
Anstrengung klang der Nachmittag beim<br />
Grillen in der Ökumenischen Begegnungsstätte<br />
aus .Alle waren sich einig, dass es ein<br />
schöner Nachmittag war .Für das kommende<br />
Jahr verabredeten die Teilnehmer weitere<br />
Aktionen. Als nächster Termin steht ein<br />
Besuch der <strong>St</strong>ernwarte im Klinikum in <strong>Krefeld</strong><br />
an. Jeder Vater mit seinem Kind ist herzlich<br />
willkommen!<br />
Ralf Krudewig<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V.<br />
ISSN 1619-7275<br />
Geschäftsstelle:<br />
Leidener <strong>St</strong>r. 39 – 47839 <strong>Krefeld</strong><br />
Telefon : 02151 – 73 41 25<br />
E-Mail: vorstand@kab-huels.org<br />
Internet: http://www.kab-huels.org<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
Werner <strong>St</strong>enmans<br />
Einzeltexte sind jeweils namentlich gekennzeichnet<br />
Spendenkonten<br />
<strong>KAB</strong> <strong>Hüls</strong><br />
Konto 550 037 84, Sparkasse <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 500 00<br />
Behindertenhilfe<br />
<strong>KAB</strong> AK Behinderte Menschen, Konto 110 800 045, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62<br />
<strong>KAB</strong>-<strong>Hüls</strong> Wohnhaus, Konto 109 196 010, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62<br />
Ferienspiele<br />
<strong>KAB</strong>-ABS, Konto 110 800 037, Volksbank <strong>Krefeld</strong>, BLZ 320 603 62
40 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Ab in den Dschungel<br />
so lautete in 2009 das Thema der<br />
Ferienspiele. Wieder hatten sich ganz viele<br />
Menschen auf den Weg gemacht, den <strong>Hüls</strong>er<br />
Kindern eine schöne Ferienwoche zu bereiten.<br />
Ein riesiger Dschungel wurde aufgebaut,<br />
in dem sich bunte Gestalten tummelten.<br />
Maskenbau, Urwaldtrommeln, Holzwerkstatt,<br />
Hüttenbau, Textilmalen, Schmuckwerkstatt,<br />
Kleinkindbetreuung, Filzen etc. war angesagt.<br />
Die Mitarbeiter waren gut vorbereitet.<br />
Doch in diesem Jahr standen die Spiele unter<br />
einem schlechten Vorzeichen: schon bevor<br />
die Spiele anfingen, erreichte uns eine<br />
Hiobsbotschaft. Bei der Überführung unseres<br />
blauen Bauwagens wurde dieser aufgrund<br />
außergewöhnlicher Fliehkräfte in tellergroße<br />
Einzelteile zerlegt. Doch nicht nur damit hatten<br />
wir zu kämpfen. Nach den ersten erfolgreichen<br />
Tagen blieb uns das Wetter nicht<br />
treu: am Mittwochabend, nach dem Grillen,<br />
zog ein Unwetter auf, Regenmassen prasselten<br />
auf die Pavillons nieder: Obwohl noch<br />
viele Helfer versuchten, die Pavillons zu retten,<br />
blieb ein Chaos zurück. Insgesamt 8<br />
Pavillons waren nicht mehr zu gebrauchen.<br />
Das gesamte Labyrinth wurde zerstört, die<br />
Werkzeuge, Bastelmaterialien trieften vor<br />
Nässe und waren somit nur noch Müll.<br />
Da der Park eher einem Urwald in der<br />
Regenzeit glich, wurde die Veranstaltung am<br />
darauf folgenden Tag abgesagt. Die Mitarbeiter<br />
waren eigentlich nur damit beschäftigt,<br />
die zerstörten Pavillons abzubauen, die nassen<br />
Bastelmaterialien zu sortieren und<br />
unbrauchbar gewordenes Material zu entsorgen.<br />
Behelfsmäßig wurden Brücken aus<br />
Bierzelttischen über die ausgetretenen<br />
Dschungelpfade (eher Dschungelbäche) aufgebaut,<br />
damit die Mitarbeiter nicht zu den<br />
<strong>St</strong>änden waten mussten.<br />
Doch die Kinder ließen sich nicht abschrekken.<br />
Mit Gummistiefeln und Regensachen<br />
ausgerüstet kamen sie doch noch in den<br />
Park um weiterzuspielen. Ohne <strong>St</strong>rom, ohne<br />
Musik, warteten die Kinder darauf, das noch<br />
was passiert. Es entwickelte sich eine<br />
Eigendynamik der ehrenamtlichen Mitarbeiter.<br />
Sie fanden es schade, dass das geplante<br />
Programm nicht durchgeführt werden konnte<br />
und fingen an zu improvisieren. Im Laufe des<br />
Nachmittags wurden dann immer mehr<br />
<strong>St</strong>ände geöffnet, das Küchenzelt bekam,<br />
nachdem stundenlang das Spülgeschirr im<br />
Bollerwagen zum Heinrich-Joeppen Haus<br />
gebracht worden war, wieder <strong>St</strong>rom, und die<br />
Mitarbeiter versuchten trotz der widrigen<br />
Umstände, die Kindern und Eltern zu versorgen.<br />
Leider konnten die Ferienspiele nicht mit<br />
dem geplanten Programm zu Ende geführt<br />
werden, die Nachtaktion fiel buchstäblich in<br />
das Wasser. Doch auf den Wind war Verlass:<br />
Einer der auf die Reise geschickten<br />
Luftballons flog bis nach Polen.<br />
Für dieses Jahr wünschen wir uns dann doch<br />
schöneres Wetter, obwohl wir themenbedingt<br />
doch viel Wasser gebrauchen könnten, denn<br />
das Thema lautet:<br />
Floetpiraten<br />
Freuen würden wir uns auch über weitere<br />
ehrenamtliche Helfer. Leider konnten wir in<br />
2009 den Ytongstand und den Verkleidungsstand<br />
nicht besetzen. Was wären aber die<br />
Piraten ohne Piratenhüte, Augenklappen und<br />
Handprothesen? Daher freuen wir uns über<br />
jede helfende Hand aber auch über jede<br />
(Kuchen)-Spende.<br />
Bedanken möchten wir uns an dieser <strong>St</strong>elle<br />
bei Beate Büter, die lange Jahre unsere<br />
Kassiererin war und das Kassenzelt übernommen<br />
hatte. Wir freuen uns besonders<br />
darüber, dass wir mit Olaf <strong>St</strong>arck, einem „frischen“<br />
<strong>KAB</strong> Mitglied, einen kompetenten<br />
Mann für diese wichtige Aufgabe gewinnen<br />
konnten.<br />
Jochen Scheller
Jahresbericht 2009 41<br />
Bereits zum 24. Mal lud die <strong>KAB</strong> am<br />
Samstag den 2. Mai 2009 zum traditionellen<br />
Hölschen Blümkesmaat ein. Die Kirchenzeitung<br />
brachte einen schönen Beitrag.<br />
<strong>KAB</strong> Blümkesmaat
42 <strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong><br />
Gab es dass jemals in der <strong>Hüls</strong>er <strong>KAB</strong>? Ein<br />
aktives Vorstandsmitglied heiratet. Am<br />
20.03.2009, dem kalendarischen Frühlingsanfang,<br />
schlossen Ralf Krudewig und Inga<br />
Göldenbachs im <strong>Hüls</strong>er Rathaus den Bund<br />
für`s Leben. Die Trauungszeremonie im<br />
Familienkreis wurde von Bezirksstellenleiter<br />
Thomas Pluschkell durchgeführt.<br />
Derweil versammelten sich vor dem Rathaus<br />
mehr als fünfzig Freunde und Kollegen aus<br />
dem Umfeld von <strong>KAB</strong>, Sechserrat, HSV und<br />
Lebenshilfe, die mit bunten Luftballons und<br />
Luftschlangen ein Spalier bildeten. Lukas<br />
Hülbusch organisierte die musikalische<br />
Begleitung, natürlich wurde der Hochzeitsmarsch<br />
gespielt. Inga und Ralf mussten nach<br />
Verlassen des Rathauses ein "Luftschlangenhindernisspalier"<br />
überwinden, bevor sie<br />
die vielen Glückwünsche der Freunde entgegennehmen<br />
konnten. Unser Vorsitzender<br />
Gerd Hombergs gratulierte und überreichte<br />
im Namen der <strong>KAB</strong> ein kleines Präsent. Ein<br />
von den Freunden improvisierter<br />
Sektempfang vor dem Rathaus rundete die<br />
Freiluftfeier bei strahlendem Sonnenschein<br />
und kühlen Temperaturen unter 10 Grad<br />
Celsius ab. Die Familie feierte dann später im<br />
Da Capo weiter.<br />
Abends trafen sich die Freunde mit den frisch<br />
Vermählten auf der Lerchenstraße zu einem<br />
großen Fest. Wie man hörte, dauerte die<br />
Ralf und Inga im “Luftschlangenhindernisspalier”<br />
Herzlichen Glückwunsch Inga und Ralf<br />
Braut und Bräutigam strahlen um die Wette<br />
gemeinsam verbrachte Hochzeitsnacht bis in<br />
die frühen Morgenstunden hinein. Auch die<br />
Redaktion des Jahresberichtes gratuliert<br />
herzlich zur Hochzeit und wünscht viel Erfolg<br />
bei der Bewältigung des Familienlebens!<br />
Wer es bis jetzt noch nicht wusste: Inga und<br />
Ralf sind seit dem 3.6.2009, 9.08 Uhr glückliche<br />
Eltern eines Sohnes mit dem Namen<br />
Tim. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt<br />
eures ersten Kindes.<br />
Werner <strong>St</strong>enmans<br />
Tim
Jahresbericht 2009 43<br />
Im Jahr 2009 gab es eine Reihe von Wahlen<br />
mit teils sehr geringer Wahlbeteiligung, was<br />
sehr schade ist. Aber wir haben heute in<br />
Deutschland eine funktionierende Demokratie<br />
in einem zusammenwachsenden Europa.<br />
Hierüber sollten wir uns freuen und zur Wahl<br />
gehen.<br />
Zur Erinnerung an unsere über 100jährige<br />
<strong>KAB</strong>-Vergangenheit bringen wir den Auszug<br />
aus einer Flugschrift des "Verband kath.<br />
Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands,<br />
Köln" aus dem Jahre 1932. Die Schrift<br />
besteht aus 4 Seiten im Zeitungsformat und<br />
hier wird ein Teil des Titels und der Rückseite<br />
mit Impressum abgedruckt. Der von der <strong>KAB</strong><br />
formulierte Wunsch “Hitler sackt ab” ging, wie<br />
wir heute wissen, leider nicht in Erfüllung. Die<br />
Schrift endet mit einem Gedicht, dessen letzte<br />
Zeilen lauten:<br />
"Ach, wie wird das schön im Dritten Reich,/<br />
das kommt dem Paradiese gleich,/ da kann<br />
man schießen, stechen, schlagen,/ braucht<br />
nicht nach Anstand mehr zu fragen./ Ach, wie<br />
Aus der Geschichte - das Jahr 1932<br />
wird das schön im Dritten Reich,/ das ist mit<br />
heute kein Vergleich,/ da ist zum Krieg man<br />
wieder gern bereit, / zurück zur<br />
Marmeladenzeit."
<strong>KAB</strong> <strong>St</strong>. <strong>Cyriakus</strong> <strong>Krefeld</strong>-<strong>Hüls</strong> e.V. - Jahresbericht 2009