Radieschengrün und Zitronenbraun - DOXNET
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<strong>Radieschengrün</strong> <strong>und</strong><br />
zitronenbraun?<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Farbmanagements am<br />
Beispiel der Océ ColorStream 3500<br />
Doxnet-Konferenz 2012 • Kai Brückel • Alexis Dörwald
Warum sollte man sich überhaupt mit dem<br />
Thema Farbdruck beschäftigen?<br />
Farbe liegt im Trend Farbdruck ist wirtschaftlich<br />
darstellbar geworden<br />
Farbdruck ermöglicht<br />
Qualität nah am<br />
Offsetdruck*<br />
*unter Umständen �<br />
Agieren, bevor man<br />
reagieren muss!<br />
Marketing <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
erwarten Farbe in der<br />
Kommunikation
Und was spricht dafür, es bleiben zu lassen?<br />
Offsetdruck bringt doch mehr<br />
Farbe auf das Papier!<br />
Der Markt ist noch<br />
ständig in Bewegung<br />
Druckerbediener brauchen mehr<br />
Know-how als beim Schwarzdruck<br />
Seltsame Ergebnisse bei der<br />
Farbkorrektur „nach Gefühl“<br />
Logos kommen oft<br />
nicht „knackig“ genug<br />
Druckqualität ist abhängig<br />
vom verwendeten Papier
Die Messlatte im Farbdruck hängt durch<br />
unser Umfeld schon sehr weit oben …<br />
Massenhafte Verbreitung<br />
preiswerter Farbdrucker<br />
Farbintensive Internetseiten<br />
Hochwertiger Farbdruck<br />
bereits im Konsumbereich!<br />
Vollfarbige Marketingaktionen
Exkurs: Was ist Farbe eigentlich?<br />
Farbe ist eine Wahrnehmung, die vom Gehirn erzeugt wird, <strong>und</strong> keine<br />
Eigenschaft des betrachteten Objektes.<br />
Umgebung<br />
des Objektes<br />
Seherfahrung<br />
Lichtquelle<br />
Unsere<br />
Wahrnehmung<br />
wird<br />
beeinflusst<br />
durch:<br />
Noch anderes mehr<br />
Beschaffenheit<br />
der Oberfläche<br />
Empfindlichkeit<br />
des Auges
Ein Versuch: Können Auge <strong>und</strong> Gehirn<br />
Helligkeit <strong>und</strong> Farbe verbindlich beurteilen?
Kleiner Exkurs: Farbmodell<br />
C m y k r g b<br />
Körperfarben<br />
Standardoffsetdruck<br />
Farblaserdruck<br />
Farbinkjetdruck<br />
100 255<br />
0<br />
0<br />
Lichtfarben<br />
Scanner<br />
Kamera<br />
Monitor
noch ein kleiner Exkurs: Farbraum<br />
+b (gelb)<br />
CMYK<br />
-a (grün)<br />
Sättigung<br />
+L (weiß)<br />
Farbton<br />
schwarz (L=0)<br />
Luminanz<br />
+a (rot)<br />
-b (blau)<br />
RGB
Typische Probleme bei der Einführung<br />
von Farbdruck für Corporate-Identity-Farben<br />
CI-Farben werden vom<br />
Marketing festgelegt<br />
Farbdefinition <strong>und</strong><br />
Papierklasse werden<br />
vorgegeben<br />
Die CI-Farben werden<br />
in der Anwendung<br />
definiert<br />
Definition im<br />
CMYK-Farbraum<br />
ISO Uncoated<br />
0/20/100/0<br />
4/0/0/18<br />
30/0/0/70<br />
100/50/0/35<br />
25/100/65/18<br />
0/65/100/08<br />
theoretisches<br />
Druckergebnis<br />
der CS3500<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Die Daten aus der<br />
Anwendung werden<br />
bestmöglich produziert<br />
Die Drucke werden<br />
visuell mit den Vorlagen<br />
verglichen<br />
Die Ergebnisse werden<br />
diskutiert …
Und wie groß ist der Farbraum meiner Drucker-<br />
Papier-Tinten-Raster-Kombination?<br />
Benötigt werden:<br />
� Testcharts<br />
� Photospektrometer<br />
� spezielle Software<br />
� etwas Erfahrung<br />
Der Lohn der Mühe:<br />
� ein Druckerprofil<br />
� die visuelle Darstellung<br />
des Farbraumes<br />
� Papiervergleich durch<br />
Messung statt durch Meinung<br />
Ergebnis:<br />
Nur eine der vorgestellten CI-<br />
Farben ist darstellbar!
Vergleich der Farbräume: Iso Uncoated mit<br />
dem der Océ ColorStream 3500*<br />
Sehr gute Übereinstimmung<br />
in Form <strong>und</strong> Größe!<br />
Ink-Jet<br />
Océ CS 3500<br />
* Gemessen mit:<br />
� Level-1-Tinte<br />
� Special-Treated-Paper<br />
Offsetdruck<br />
ISO-Uncoated<br />
nicht alle<br />
CI-Farben<br />
darstellbar!<br />
Schwächen in den<br />
Bereichen Magenta,<br />
Rot <strong>und</strong> Orange
Mal über den Tellerrand geschaut … wie sieht es bei den<br />
Laserdruckern aus?<br />
Der Gamut der<br />
Xerox DC800 ist auf<br />
ungestrichenem Papier<br />
wesentlich größer<br />
Unterschiede<br />
hauptsächlich in<br />
den intensiven<br />
Farbtönen<br />
Océ CS 3500<br />
Offset<br />
ISO-Uncoated<br />
Xerox DC 8000<br />
Auch hier nicht<br />
alle CI-Farben<br />
darstellbar!
Mal über den Tellerrand geschaut … wie sieht es bei den<br />
Laserdruckern aus?<br />
Océ CS 3500<br />
Xerox DC 8000
Warum die „Rotschwäche“? Auswertung des<br />
Gamuts der Océ ColorStream 3500<br />
Fehlendes Volumen<br />
im Magentabereich<br />
Unregelmäßiger<br />
Verlauf im<br />
Rotbereich
Was bedeutet Druckdichte?<br />
� Die Messung der Druckdichte erfolgt<br />
mittels Densitometer.<br />
� Dichtemessungen werden nur an den<br />
Prozessfarben (CMYK) vorgenommen,<br />
nicht an Mischfarben oder Sonderfarbe.<br />
� Gemessen wird das zurückgestrahlte<br />
Licht der bedruckten Fläche (Remission).<br />
� Das Ergebnis ist die Druckdichte als<br />
logarithmischer Wert.<br />
� Dichtemessungen sind die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
Druckkennlinien, Tonwertzunahmen<br />
<strong>und</strong> Graubalance.<br />
� Ohne die Dichteermittlung ist die<br />
Druckqualität nicht messbar.
Referenzwerte nach ISO 12647-2:2004/DAmd1<br />
Die Dichtewerte der Prozessfarben mit pigmentierten Level-1-Tinten im Vergleich zum Offsetdruck<br />
Papiertyp Papierdefinition nach ISO 12647-2 unverbindliche Dichten der Prozessfarben nach PSO<br />
Cyan Magenta Yellow Black<br />
1 glänzend gestrichenes Bilderdruckpapier 1,55 1,50 1,45 1,85<br />
2 matt gestrichenes Bilderdruckpapier 1,45 1,40 1,25 1,75<br />
3 LWC-Papiere (gestrichen, holzhaltig) 1,43 1,33 1,26 1,75<br />
4 ungestrichen weiß Offset 1,00 0,95 0,95 1,25<br />
5 ungestrichen gelblich Offset 1,00 0,95 0,95 1,20<br />
gemessene Dichtewerte mit Level-1-Tinten<br />
4 ungestrichen weiß Inkjet 1,07 0,88 1,15 1,22<br />
4 ungestrichen weiß Inkjet 0,93 0,84 1,01 1,14<br />
Homogenisierter Farbauftrag<br />
Standardfarbauftrag
Unlinearisierter Farbauftrag<br />
nicht-korrigierte Druckkennlinie Abweichung der Prozessfarben in Prozent<br />
linearer<br />
Graukeil<br />
Inhomogene<br />
Deckung<br />
gleichabständiger<br />
Graukeil
Standardfarbauftrag, an die maximale<br />
Farbaufnahme des Papiers angepasst<br />
Rasterwerte: K-95%, CMY 80% Rasterwerte: K-95%, CMY 80%<br />
Soll: maximal 5% Differenz in<br />
den Buntfarben für eine<br />
harmonische Graubalance<br />
Ist: ca. 10% Differenz.<br />
Der Gr<strong>und</strong>: zu schwaches Magenta.<br />
Ergebnis: Farbstich!
Homogenisierter Farbauftrag,<br />
an die Magentaschwäche angepasst<br />
Rasterwerte: K-95%, CY-75%, M-100% Rasterwerte: K-95%, CY-75%, M-100%<br />
5%!<br />
Fazit: verbesserte Graubalance!
Gamutvergleich bei homogenisiertem<br />
Farbauftrag<br />
1<br />
3<br />
4<br />
1. deutliche Reduktion des Farbumfanges bei Gelb, Grün, Blau <strong>und</strong> Lila<br />
2. weitgehende Übereinstimmung bei Magenta<br />
3. homogenerer Verlauf zwischen Magenta <strong>und</strong> Rot<br />
4. Verstärkung der Rottöne<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3
Auswirkung auf den Graukeil beim<br />
homogenisierten Farbauftrag<br />
7,00%<br />
6,00%<br />
5,00%<br />
4,00%<br />
3,00%<br />
2,00%<br />
1,00%<br />
0,00%<br />
-1,00%<br />
-2,00%<br />
-3,00%<br />
-4,00%<br />
-5,00%<br />
-6,00%<br />
-7,00%<br />
Deutliche Verbesserung der Graubalance bis 50% Deckung bei<br />
gleichzeitiger Reduktion der Druckdichte<br />
90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 5%<br />
7,00%<br />
6,00%<br />
5,00%<br />
4,00%<br />
3,00%<br />
2,00%<br />
1,00%<br />
0,00%<br />
-1,00%<br />
-2,00%<br />
-3,00%<br />
-4,00%<br />
-5,00%<br />
-6,00%<br />
-7,00%<br />
90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 5%<br />
Homogenisierter Farbauftrag<br />
Standardfarbauftrag<br />
7,00%<br />
6,00%<br />
5,00%<br />
4,00%<br />
3,00%<br />
2,00%<br />
1,00%<br />
0,00%<br />
-1,00%<br />
-2,00%<br />
-3,00%<br />
-4,00%<br />
-5,00%<br />
-6,00%<br />
-7,00%<br />
Idealisierter Farbauftrag<br />
90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 5%
Was bleibt unter dem Strich übrig?<br />
� die Korrekturmöglichkeiten für den Anwender werden begrenzt<br />
durch unhomogenisierte Farben: Magenta zu schwach,<br />
Yellow zu stark.<br />
� leichte Verbesserung im Rotspektrum möglich, aber nur auf<br />
Kosten der übrigen Farbräume<br />
� deutliche Verbesserung des Buntfarbengraukeils auf Kosten des<br />
erzielbaren Gesamtfarbauftrags (geringere Brillianz)<br />
� Druckdichten nach PSO auf Papierklasse 4 mit Offsetdruck<br />
vergleichbar – ein gutes Ergebnis!<br />
� Lösungsansatz für Océ: die Homogenisierung der Level-1-Tinten<br />
ist wünschenswert, bei den Level-2-Tinten ist sie unbedingt<br />
erforderlich, da sonst die absoluten Differenzen weiter anwachsen.
Wir danken Ihnen für<br />
Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Kai Brückel<br />
Dipl.-Ing. (FH) Druck<br />
Mobil: 0172 6733672<br />
info@brueckel-linden.de<br />
www.brueckel-linden.de