INSIDER Osnabrück // Mai 2018 // No. 418

Weitere Magazine

Info

Ekel-Schock! So schlimm sieht eine Osnabrücker Wohnung nach vier Monaten Zwischenmiete aus Zwischenmiete haben sie gesagt. Dass der Typ meine Wohnung wie seine Persönliche Müllhalde hinterlässt haben sie nicht gesagt. Im Ernst ich übergebe mich gleich. @7 kam rüber wie ein ganz normaler junger Mann. Ordentlich gekleidet, konnte sich gut ausdrücken.. So beschreibt die Osnabrücker Studentin Julia F.* in der Smartphone- App „Jodel“ den Ersteindruck von jenem Zwischenmieter, der 16 Wochen zuvor in ihre Wohnung eingezogen war. Sie lässt sich natürlich dessen Personalausweis zeigen (der sich später als gefälscht herausstellen sollte) und setzt ordnungsgemäß einen Vertrag auf. Vertrauensvoll vermietet die junge Frau dem Dauergast ihre Wohnung – wie ausgemacht samt Mobiliar. In den folgenden Monaten kehrt sie Osnabrück den Rücken, mit dem guten Gefühl, ihre Wohnung einer vertrauenswürdigen Person überlassen zu haben. Zurück in der Friedensstadt dann der Schock: Ihre Wohnung gleicht einer Müllhalde und ist praktisch unbewohnbar! Überall liegen Pfand- und Glasflaschen, Berge von Müll waren in der gesamten Wohnung verteilt, die Küche ist kaum wiederzuerkennen, Sanitäranlagen als solche kaum mehr zu bezeichnen, das Interieur stark beschädigt. Vom Zwischenmieter selbst hingegen keine Spur. Nach dem ersten Schock fotografiert Julia F. die Schäden und postet ihren Frust anonym in der Studenten-App „Jodel“ – die Anteilnahme ist riesig! Schock-Meldung aus Osnabrück „geht viral“ Der Post verbreitet sich schnell und erreicht mit den Bildern ein enormes Publikum. Wenig später wird der Beitrag auf der offiziellen Jodel- Facebookseite gepostet. Fazit: Fast 2.000 Upvotes von Jodel-Nutzern bundesweit sowie knapp 4.500 sogenannte digitale Lesezeichen („Pins“) sprechen eine deutliche Sprache. Schnell melden sich Jodler aus Marburg, Leipzig, Hannover und sogar München, zeigen Mitgefühl und bieten Hilfe an. @oj stell ein zwei Kisten Bier dahin und es finden sich locker 10 Jodler die dir helfen. Wäre auch dabei. ... schreibt ein Osnabrücker. Viele weitere App-User schließen sich an, diskutieren gar über ein Spendenkonto. Andere raten Julia F. zur Rechtsberatung zu gehen, damit der Täter nicht so einfach davonkommt. Es gibt sie also doch noch: Die vielzitierte Solidarität unter Mitmenschen! Übeltäter zunächst vom Erdboden verschluckt Einzig der Zwischenmieter bleibt zunächst unauffindbar und ist vermutlich untergetaucht. Jegliche Kontaktaufnahme via Smartphone und Mail geht ins Leere. Doch der Austausch über die anonyme Plattform bleibt nicht völlig nutzlos. F. erinnert sich daran, den angeblichen Arbeitgeber des potenziellen Mietnomaden zu kennen. @1 Geht nicht ans Handy, antwortet auf keine Emails. Hab zwar seinen angeblichen Arbeitgeber aber ob das viel bringt oder ich mir n Mietnomaden eingefangen habe. Denke ist sinnvoller durch die scheiße zu gehen anstatt 10000 Eur für Anwalt Eine Woche Frist, Aufräumarbeiten beginnen Julia F. beginnt die Wohnung sauber zu machen und übernachtet derweil übergangsweise bei ihren Eltern. Sie setzt dem „Zwischenmieter“ via Mailbox-Nachricht eine einwöchige Frist und droht ihm bei Nichteinhaltung dessen Arbeitsgeber zu kontaktieren. Anschließend betritt die Studentin ihre Wohnung zwei Tage lang nicht mehr, berät sich zunächst mit der Familie und kehrt dann mit väterlichem Beistand in ihre eigenen vier Wände zurück. @214 Er meint, dass bekommt er wohl alles sauber. Er will sich ans Wochenende ransetzen und ich soll die Polizei vorher zwecks beweisaufnahme verständigen. Scheinbar sind 3 meiner 4 Herdplatten defekt und mein Kühlschrank läuft immer mit Wasser voll. Zudem ist eine Rollade kaputt. Aus Angst ihre Wohnung zu verlieren, möchte sie lieber anonym bleiben und zunächst keine weiteren Details ihrer Leidensgeschichte herausgeben. Große Sorge hat sie zudem vor der Reaktion ihres Vermieters … @205 Sas schon. Aber wenn der sieht wie die aussieht. Kauft er sich wahrscheinlich noch Beschwerden von den Nachbarn um mich rauszuwerfen oder was weiß ich. Der hat mich sowieso auf dem Kicker. Die junge Frau ist ganz offensichtlich mit der Situation überfordert und vereinbart daraufhin einen Termin mit der Polizei. Auch das teilt sie mit der Jodel-Community, die ganz gespannt auf neue Informationen wartet. Die Diskussion geht erst einmal weiter, ohne eine neue Meldung von Julia F. Nach fünf Tagen dann die langersehnten News: Nene, ich lebe noch. Allerdings hatte ich bisher einfach keine Zeit mir wieder alles durchzulesen weil ich ziemlich unter Zeitdruck stehe und wenn ich nur einen Kommentar hinterlassen hätte, wären wieder 20 neue dazu gekommen. Der junge Mann, der ihre Wohnung so hinterlassen hatte, habe seinen Personalausweis gefälscht, jedoch dummerweise einen folgenschweren Fehler begangen und auf Facebook seinen richtigen Arbeitsplatz angegeben, sodass die Polizei ihn #AufräumenOderAusziehen #GrünWieKotze dort antreffen konnte. Besonders brisant: Er ist als Mietnomade offenbar bereits polizeibekannt. Ausziehen möchte Julia F. nun doch aus ihrer Wohnung, da sie sich dort nicht mehr wohlfühlt. Dem Vermieter hat sie schlussendlich alles gemeldet. Aktuell wartet sie auf einen Gerichtstermin zu der Sache, mehr möchte und dürfe sie momentan nicht erzählen. Eine neue Wohnung jedoch habe sie mittlerweile bereits über Bekannte vermittelt bekommen. Das versöhnliche (vorläufige) Ende eines wahren Ekel-Schocks! *Name von der Redaktion geändert Fotos: Screenshots Jodel-App Die witzigsten Jodel-Kommentare zum Thema: Schick ihm nachträglich anonym n Haufen Elefantenscheiße Mein Döner von vorhin sagt gerade nochmal "Moin!"... du tust mir leid #kakerlakeaufzwischenmiete Wow! Einfach nur krass. Ich würde ne schöne PP-Präsi mit den Bildern anfertigen und vor seiner ganzen Firma bzw seinen ganzen Kollegen zeigen. Am besten auf ner Leinwand. Was noch zu erwähnen ist. Der Junge Mann ist wegen genau solchen Aktionen und Mietnomadie polizeilich Bekannt hier im Landkreis also passt auf Jungs und Mädels. Aber Hauptsache das teure fancy mymuesli steht auf dem Tisch Hat eigentlich schon jemand Vera Int-Veen Bescheid gesagt? Lass die Bude so und schreib nen Brief an RTL. Die kosten haste locker von einigen Mitten im Leben Sendungen wieder drinnen Dank mir später :D Ein klarer Fall für den Tatortreiniger! 04 Lokal | Regional Anzeigensonderteil INSIDER 05-2018
Droht ein Friedensstadt? Hotel-Krieg in der Immer mehr „Bettenburgen“ geplant WILLKOMMEN IN OSNABRÜCK Anzeigensonderteil „Die Konkurrenz belebt das Geschäft“ sagt Rainer Schillings, Marketing Manager der Centro Hotel Group. Osnabrück sei ein wirtschaftsstarker Raum, der neue Hotels nötig hätte. Die unmittelbare Konkurrenz in der Innenstadt sei ihm bewusst. „Wir wissen, dass bald auch ein Holiday Inn eröffnet. Aber das stört uns nicht. Unsere Hotels bieten ganz andere Konzepte.“ So soll das „NinetyNine“ Hotel, das den Platz der ehemaligen Sport-Arena einnimmt, den Gästen mehr bieten: Ein ausgebauter Lobbybereich, eine Bibliothek, ein Restaurant, und, und, und… Aber wie sieht Schillings die Situation am Neumarkt, in punkto Erreichbarkeit? „Das überlassen wir unseren Gästen. Die Verkehrssituation in Osnabrück ist aber nicht mehr zeitgemäß, das gebe ich zu.“ Walhalla-Chef fürchtet heftigen Preiskampf Schillings ist sich sicher, dass die Übernachtungszahlen mit dem Bau weiterer Hotels deutlich steigen werden. „Wir steuern zur attraktiven Gestaltung der Stadt bei. Die Leute werden nicht, wie zurzeit, der Innenstadt fern bleiben, sondern diese gezielt aufsuchen.“ Sprachlos war Andreas Bernard, Besitzer des Hotel Walhalla, als er von den Bauplänen Andreas Bernard, Hotel Walhalla der Centro Hotel Group erfuhr. Bernard: „Die Stadt muss weiter Attraktionen schaffen, sonst wird sie die Belegung in den Hotels nicht aufbringen können.“ Er befürchtet einen Preiskampf, der in Zukunft Renovierungen und gute Bezahlung für Mitarbeiter unmöglich mache. „Meiner Meinung denken viele zu positiv.“ Heimische Hotels müssen weiter Gas geben! Stefan Uhlmann, Advena Hotel Dass der Kuchen jetzt mit mehreren Mitstreitern geteilt werden muss, weiß auch Advena-Hoteldirektor Stefan Uhlmann. „Verdrängungskampf? Definitiv. Daher arbeiten wir jetzt schon an einer neuen Vermarktungsstrategie für 2019, um eine stabile Marktpositionierung zu halten.“ Genau die richtige Reaktion, denkt auch Ira Klusmann Hoteldirektorin, Steigenberger Hotel Remarque: „Wir müssen weiter Gas geben, damit wir besser Ira Klusmann, Steigenberger Hotel sind oder zu mindestens wettbewerbsfähig bleiben. Meine Kollegen und ich können nichts daran ändern. Akzeptieren, weitermachen!“ Der Betreiber des Alando Palais, Frederik Heede, hat schon 2012 den Bau des „Holiday Inn Express“ auf dem Alando-Parkplatz angekündigt. Die ersten Gespräche haben bereits im Jahr 2009 begonnen und die Eröffnung des Hotels mit 152 Doppelzimmern war eigentlich im Herbst 2014 geplant. „Ich spreche aus Erfahrung, so schnell müssen wir mit den neuen Hotels noch nicht rechnen. Das braucht seine Zeit. Anstatt, wie geplant 2014, eröffnen wir erst im März 2019!“ Außerdem geht Heede davon aus, dass die Hotelketten in keiner Konkurrenz zu den etablierten, inhabergeführten Hotels in Osnabrück stehen. Heede: „Nehmen wir nur das Walhalla von Andreas Bernard. Das ist eine ganz andere Liga. Das hat Tradition. Hotels mit höchstens 20 Zimmern, die müssen sich Sorgen machen.“ Wohnungsbau? Fehlanzeige Ein vorläufiger Bericht der DE- HOGA zeigt, dass 2017 nicht einmal 50% aller Betten in Osnabrück ausgelastet waren. Und da drei neue Hotels in unmittelbarer Nähe nicht genug wären, soll auch aus dem Modehaus Sinn & Leffers an der Johannisstraße künftig ein Hotel entstehen. Am Berliner Platz ist in naher Zukunft ein fünftes Hotel geplant. Ratsmitglied der Unabhängigen Wählergemeinschaft Osnabrück (UWG) Wulf-Siegmar Mierke wirft dazu eine wichtige Frage in den Raum: „Wo bleibt der innenstadtnahe Wohnungsbau für Familien, Singles, Studenten und Senioren?“ Nächster Halt: Fun Entdecke die schönsten Ecken in deiner Nähe! bahn.de/niedersachsen
Seite 1 und 2: Zwischenmiete haben sie gesagt. Das
Seite 3: Das Szene-Tagebuch Der April hat un
Seite 7 und 8: Das Programm 2018 Freitag, 18. Mai
Seite 9 und 10: In intensiver Abstimmung mit unsere
Seite 11 und 12: flashlights Event- & Business-News
Seite 13 und 14: Anzeigensonderteil Einzigartige Kan
Seite 15 und 16: 20 Jahre world of sun + 90er Jahre

INSIDER Osnabrück // Mai 2018 // No. 418

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?