10 elektrische Bord-Wes im Test - BUKH Bremen

(.D TECHNIK & AUSRÜSTUNG
10 elektrische Bord-Wes im Test
Elektrische Bordtoiletten versprechen einen ähnlichen Komfort wie das WC zu Hause. Ob die
Keramikhocker für das stille Bord-Örtchen tatsächlich so viel leisten und welche Unterschiede
es doch noch gibt, haben wir in umfangreichen Spültests ermittelt Text und Fotos: Gerald Sinschek
Was da auf dem Aufmacherbild
entfernt an
Nigiri-Sushi mit Gurke
erinnert, ist schlicht
unser Spülgut-Dwnmy.
Lange haben "vir überlegt, wie wir die
Spülleistung der elektrischen Toiletten in
Hinblick auf das Spülgut möglichst realitätsfern
aber vergleichbar überprüfen können.
Letztlich haben wir auf Altbewährtes
zurückgegriffen: Milchreis-Knödel haben
sich schon im letzten Test als gutes
Spülgut erwiesen, das Wasserbefüllung,
Beckenform, Pumpenstärke und Abflusswinkel
alles abfordert. Zusätzlich haben
wir fingerlange Gurkenstücke geschnitten,
um zu prüfen, ob die Häcksler in der Lage
sind, ordentliches GurkenkJein zu schreddern.
Das ist zwar zugegebenermaßen
keine leichte Aufgabe, da die Konsistenz
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unserer Spüldwnmies eher fest ist, aber
die Erfahrung zeigt, dass nur so markante
Unterscillede in der Spülleistung und
Konstruktion ermittelt werden können.
Bei den Spültests scillckten
wir zusätzlich vier Blätter
dünnes Spezialpapier mit
durch den Abfluss.
Zehn Toiletten von
knapp 200 Euro bis über
1.600 Euro haben wir aus
den Ausrüsterkatalogen
zusammengetragen und in
zwei Preisgruppen (bis ca.
550 Euro und ab 600 Euro)
miteinander verglichen.
Eine möglichst vollständige
und schnelle
Spülleistung ist unserer
Meinung nach das wich­
tigste Kriterium bei den elektrischen
Test-Toiletten. Schließlich entscheidet
die Spülfunktion auch über den Was­
I
ser- und Stromverbrauch. Je mehr Was-
N
r-m
N
J,
o
m
N
ser verbraucht wird, desto
schneller ist der Fäkalientank
voll. Und desto kürzer
auch die "marinafreie"
Zeit. Nicht zuletzt
kann mehrfaches Spülen,
bis das gewünschte Ergebnis
endlich eintritt, den
wohlverdienten Schlaf
der restlichen Besatzung
empfindlich stören.
Vorsicht bei der Reinigung:
Jabsco warnt vor seinem
integrierten Schredder, der
offen zugänglich ist

Als nicht "messwürdig" haben wir den
Stromverbrauch für die jeweiligen Spülintervalle
erachtet, da die Spülungen in
der Regel nach höchstens 15 Sekunden
beendet waren. Diese Belastung sollte
jede halbwegs gut aufgestellte Batteriebank
auf einem Boot ab vielleicht 30
Fuß bewältigen können. Etwas schwer
haben wir uns mit der Geräuschmessung
getan, weswegen sie nicht in die Bewertung
eingeflossen ist. Die gemessenen
Spül-Pegel "in der Schüssel" geben die
tatsächliche Geräuschentwicklung des
montierten WGs auf dem Boot vielleicht
nicht 1:1 wieder, liefern aber sicherlich
einen Anhaltswert, der sich mit unserem
subjektiven Empfinden deckt.
Ein gutes Spülergebnis ist das Resultat
einer Reihe verschiedener Faktoren:
Erstens muss die integrierte Pumpe oder
das zentrale Druckwassersystem an Bord
ausreichend Frischwasser liefern können,
um das Becken zu fluten. Zweitens
muss die Abwasserpumpe viel '\IVasser
transportieren und Fäkalien sowie Toilettenpapier
gl eichzeitig möglichst so
klein häckseln, das die relativ engen
Schläuche im Abflusssystem nicht verstopfen.
Drittens darf der Abfluss nicht
zu eng sein, und der Winkel zur Pumpe
sollte möglichst groß ausfallen, damit
sich festere Bestandteile hier nicht verkeilen
können. Im Idealfall verfügt die
Beckenform über ein leichtes Gefälle.
Die beste Kombination möglichst vieler
dieser Faktoren zeigt in der Kategorie
der günstigen Toiletten das Elektroklo
von Johnson für rund 380 Euro,
inklusive diverser Ausstattungsteile.
Den Milchreisknödel und die zwei Gurkenstäbchen
zi eht die Abwasserpumpe
nach Befüll en des Beckens mit rund drei
Litern Spülwasser in einem Rutsch und
vollständig weg. Es bleibt kein Reiskörnehen
zurück, kein verklemmtes Gurkenstückchen
löst sich aus der Pumpe und
schwimmt wieder auf. Dabei macht die
Toilette einen robusten, sauber verarbeiteten
Eindruck, ist schnell montiert,
leicht und benötigt relativ wenig Platz.
Das Ergebnis: "segeln-Testsieger" .
Deutlich schlechter hat in dieser Kategorie
die "Elegance" von Matromarine
abgeschnitten. Auch nach vier kompletten
Spülgängen und mehr als zehn
durchgejagten Litern Wasser schwimmen
immer noch sowohl Gurkenhäcksel
al s auch Milchreis im Abfluss. Die
Toilette kann die hohen Erwartungen, >
TECHNIK & AUSRÜSTUNG (D
Obwohl die Menge des Spülgutes niCht zu verachten ist, hat die Toilette von Tecma auch
dank der Becken- und Abflussform keine Probleme: alles ist auf einmal weg
Der Spülwasserzulaufstutzen der "Y8" von Rheinstrom ist schlecht zugänglich in seinem
GFK-Gehäuse untergebracht (Iio). Kräftige Abwasserpumpe von Johnson (rechts)
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