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AWMF online - Leitlinie Kinderchirurgie: Diagnostik bei konnatalen ...

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Nachweis einer Obstruktion<br />

Nicht-obstruktiver Megaureter:<br />

Ausschluß einer Obstruktion<br />

Zur detaillierten Beschreibung eines Megaureters sollten sämtliche aufgeführten Kriterien<br />

hinzugezogen werden (primär/sekundär - refluxiv/nicht refluxiv - obstruktiv/nicht obstruktiv).<br />

Erfahrungsgemäß bereitet die Einordnung in die Kategorien obstruktiv/nicht obstruktiv im<br />

Einzelfall Schwierigkeiten, sodaß sie unter Umständen offen bleibt.<br />

2. Sonografische Basisdiagnostik<br />

2.1. Zeitpunkt<br />

Im allgemeinen sollte eine postnatale Ultraschalluntersuchung zur Erfassung von<br />

Harnwegsdilatationen ab dem dritten bis vierten Lebenstag stattfinden. Wegen der<br />

postnatal passager bestehenden "physiologischen Oligurie" ist sonst damit zu rechnen,<br />

daß pathologische Befunde übersehen werden.<br />

Bei intrauterin auffälligem, postnatal jedoch unauffälligem Befund sollte die<br />

Ultraschalluntersuchung in der vierten Lebenswoche wiederholt werden.<br />

Eine dringliche Indikation zur unmittelbar postnatalen Ultraschalldiagnostik besteht <strong>bei</strong><br />

intrauterinem Verdacht auf Urethralklappe <strong>bei</strong>m Knaben (bilaterale<br />

Nierenbeckendilatation und Ureterdilatation mit oder ohne<br />

Blasenwandverdickung)<br />

Oligohydramnion<br />

Einzelniere mit intrauterin nachgewiesener Nierenbeckendilatation<br />

klinischen Symptomen (z.B. Sepsis, Oligurie/Anurie)<br />

2.2. Klassifikation der Nierenbeckendilatation im Sonogramm<br />

Gegenüber der alleinigen Angabe der Erweiterung in Zentimetern hat eine<br />

Klassifikation folgende Vorteile:<br />

1. Sie kann unabhängig vom Lebensalter verwendet werden.<br />

2. Die Kelchdilatation findet besondere Berücksichtigung.<br />

3. In der Screening-Untersuchung erlaubt sie eine rasche Zuordnung des<br />

Befundes.<br />

Für die Dokumentation der Nierenbecken(-kelch)-dilatation wird eine daher einheitliche<br />

Klassifikation empfohlen, die neben intra- und extrarenaler Nierenbeckenweite<br />

insbesondere auch das Ausmaß der Kelcherweiterung berücksichtigt (Abb.1).<br />

Abb.1: Sonographische Gradeinteiluing der Nierenbecken-<br />

Kelchdilatation 2 (modifiziert nach V.Hofmann)<br />

Normalbefund:<br />

normal breites Parenchym; Pyelon nicht dilatiert, Kelche zart.<br />

Grad I:<br />

Parenchym normal breit; Pyelon aufgeweitet, Transversaldurchmesser über der 95.Percentile,<br />

Kelche nicht dilatiert.<br />

Grad II:<br />

Parenchym normal breit; Pyelon deutlich erweitert, Kelchhälse leicht erweitert und Kelche<br />

aufgeweitet. Erhaltene Papillenspitzen, Fornixwinkel spitz.<br />

Grad III:<br />

Parenchym verschmälert; deutliche Nierenbeckenkelcherweiterung. Kelche verplumpt, d.h.<br />

Papillen abgeflach und Fornixwinkel stumpf.

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