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Kino | Film<br />
Mittwoch, 9. Mai 2018<br />
Alles eine<br />
Nummer<br />
größer<br />
„Rampage – Big Meets<br />
Bigger“: Unterhaltsam<br />
Augen nach oben: Davis Okoye (Dwayne Johnson) und Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris) sehen ihre<br />
Tiere im Zoo schneller wachsen, als ihnen lieb sein dürfte. Foto: dpa/Warner Bros.<br />
„Rampage – Big Meets Bigger“<br />
Action<br />
Fazit: <br />
Dwayne Johnson schlägt sich mit<br />
gigantischen Kreaturen herum, die<br />
eine Großstadt verwüsten<br />
Im Monsterspektakel<br />
„Rampage – Big Meets<br />
Bigger“ schlägt sich<br />
Dwayne Johnson mit gigantischen,<br />
mutierten<br />
Kreaturen herum, die<br />
eine Großstadt verwüsten.<br />
Ein weißer Riesengorilla,<br />
der Zeichensprache<br />
beherrscht,<br />
ein mutierter Wolf,<br />
der fliegen kann,<br />
und ein Krokodil von der Größe<br />
eines Ausflugsdampfers legen<br />
Chicago in Schutt und<br />
Asche. Dazwischen läuft Actionsstar<br />
Dwayne Johnson relativ<br />
gut gelaunt durch diese<br />
Zerstörungsorgie.<br />
Zugegeben: Die Handlung<br />
von „Rampage – Big Meets Bigger“<br />
klingt absurd und ziemlich<br />
albern. Doch das Monsterspektakel<br />
ist überraschend<br />
unterhaltsam. Der Film des<br />
kanadischen Regisseurs Brad<br />
Peyton („San Andreas“) basiert<br />
lose auf dem Videospiel „Rampage“,<br />
das erstmals 1986 als<br />
Arcade-Automat erschien und<br />
später auf Spielekonsolen diverse<br />
Fortsetzungen nach sich<br />
zog.<br />
Nach einem missglückten<br />
Gen-Experiment im All – wo<br />
sonst? – landen gefährliche<br />
Proben auf der Erde, und zwar<br />
in den Sümpfen der Everglades,<br />
den Wäldern von Wyoming<br />
und im Zoo von San<br />
Diego, wo Primatenforscher<br />
Davis Okoye arbeitet. Rein zufällig<br />
ist Okoye ein ehemaliger<br />
Elite-Soldat und war Mitglied<br />
einer Spezialeinheit, die Wilderer<br />
bekämpfte. Sein bester<br />
Freund ist der weiße Gorilla<br />
George, den er als Baby gerettet<br />
und aufgezogen hat.<br />
Doch nachdem George mit<br />
den Proben des Gen-Experiments<br />
in Berührung gekommen<br />
ist, wächst er plötzlich<br />
rasant und wird zunehmend<br />
aggressiv. Das ruft die Gentechnikerin<br />
Dr. Kate Caldwell<br />
auf den Plan. Noch bevor<br />
Okoye und Caldwell ein<br />
Gegenmittel finden, stellen<br />
sie fest, dass auch ein Krokodil<br />
in den Everglades und ein<br />
Wolf in Wyoming mutiert<br />
sind. Die Monster werden<br />
durch ein Signal nach Chicago<br />
gelockt, wo die Bosse des Gen-<br />
Konzerns im Chaos ihre Spuren<br />
verwischen wollen.<br />
Wer Handlung und Tiefgang<br />
sucht, ist bei „Rampage – Big<br />
Meets Bigger“ im falschen<br />
Film. Auch die Macher nehmen<br />
ihr Werk nicht allzu<br />
ernst. Bevor im Sommer das<br />
Dinosaurier-Abenteuer „Jurassic<br />
World“ in die sechste<br />
Runde geht, kommen Monsterfans<br />
in „Rampage – Big<br />
Meets Bigger“ aber schon jetzt<br />
ganz gut auf ihre Kosten. (dpa)<br />
Leise Töne,<br />
laute Bilder<br />
„Der Buchladen der Florence Green“<br />
Was macht eine Witwe<br />
mittleren Alters<br />
Ende der 50er Jahre<br />
in einem Fischerdorf in England?<br />
Wieder heiraten? Andere<br />
Damen zum Tee treffen?<br />
Florence Green (Emily Mortimer)<br />
hat eine andere Idee: Sie<br />
öffnet einen Buchladen – den<br />
ersten weit und breit.<br />
Dass das nicht bei allen gut<br />
ankommt, war zu erwarten.<br />
Dass ihr eine einflussreiche<br />
Bewohnerin alles kaputtmachen<br />
will, hätte Florence so<br />
aber wohl nicht gedacht. Genau<br />
darum geht es in „Der<br />
Buchladen der Florence Green“,<br />
der auf dem viel gelobten Roman<br />
„Die Buchhandlung“ der<br />
britischen Autorin Penelope<br />
Fitzgerald basiert.<br />
Ganz allein muss sich die<br />
zarte Buchhändlerin, deren<br />
Mann seit 16 Jahren tot ist,<br />
aber nicht gegen solche Giftspritzen<br />
wehren. Ein kleines<br />
Mädchen namens Christine<br />
Ihre Liebe zu Büchern lässt Florence<br />
um ihren Traum kämpfen.Foto:<br />
dpa/capelight pictures<br />
hilft ihr im Buchladen. Zarte<br />
Bande knüpft Florence auch<br />
mit dem einzigen Bücherfreund<br />
im Ort – dem älteren<br />
Edmund Brundish (Bill Nighy),<br />
über den die Dorfbewohner<br />
wohl ebenso viel reden<br />
wie über Florence.<br />
All das bietet Möglichkeiten<br />
für einen Film mit großen<br />
Emotionen und dramatischen<br />
Wendungen. Die Sogwirkung,<br />
die das Buch für viele Leser<br />
hat, entfaltet der Film aber<br />
kaum. Wer hingegen eher leise<br />
Töne und unterschwellige<br />
Botschaften mag, dürfte Gefallen<br />
finden. Bildtechnisch<br />
besticht er unter anderem<br />
durch melancholische und<br />
stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen.<br />
(dpa)<br />
„Der Buchladen der<br />
Florence Green“<br />
Drama<br />
Fazit: <br />
Witwe eröffnet in einem englischen<br />
Nest eine Buchhandlung –<br />
das gefällt nicht jedem<br />
Etwas rund<br />
ist durchaus<br />
gesund<br />
„I Feel Pretty“: Ansichtssache<br />
Immer mehr Frauen setzen<br />
sich dafür ein, dass das<br />
Nachjagen eines unrealistischen<br />
Körperideals der Vergangenheit<br />
angehört. Ein Thema,<br />
das in der Komödie „I Feel<br />
Pretty“ aufgegriffen wird. Wie<br />
simpel die Botschaft sein soll,<br />
zeigt sich beim Blick auf den<br />
deutschen Untertitel: „Ändere<br />
alles, außer dich selbst“ steht<br />
da – und ja, tatsächlich wollten<br />
die Autoren mit ihrer Komödie<br />
wohl etwas zur Bewegung<br />
rund um positives Körpergefühl<br />
beitragen.<br />
Renee (Amy Schumer) ist unglücklich:<br />
Während alle um<br />
sie herum ein scheinbar perfektes<br />
Leben führen, entspricht<br />
die Blondine dem Inbegriff<br />
des Durchschnitts. Mit<br />
ein paar Kilos zu viel auf den<br />
Rippen meldet sich die junge<br />
Frau eines Tages in einem Fitnessstudio<br />
an. Hier passiert<br />
es: Nach einem Schlag auf den<br />
Kopf ist plötzlich alles anders.<br />
Renee nimmt sich fortan als<br />
wunderschöne, begehrenswerte<br />
Frau wahr und treibt<br />
mit ihrem neu gewonnenen<br />
Selbstbewusstsein ihr gesamtes<br />
Umfeld auf die Palme.<br />
Die Erkenntnis, dass niemand<br />
perfekt ist, handeln die<br />
Macher leider in den letzten<br />
fünf Minuten stiefmütterlich<br />
ab. Auch verpasst es Schauspielerin<br />
und Comedian Amy<br />
Schumer, die verschiedenen<br />
Facetten ihrer per se interessanten<br />
Figur auszuloten und<br />
agiert ausschließlich in körperfixierten<br />
Extremen.<br />
Da bleibt vom „Ändere alles,<br />
außer dich selbst“-Gedanken<br />
kaum was übrig. (dpa)<br />
Hoch die Tassen: Renee (r.) lässt es mit den Freundinnen Vivian (l.)<br />
und Jane und neuem Selbstwertgefühl ordentlich krachen.Foto: dpa<br />
„I Feel Pretty“<br />
Komödie<br />
Fazit: <br />
Mollige Frau bildet sich nach<br />
einem Unfall ein, sie sei sexy wie<br />
ein Supermodel<br />
Und sonst<br />
noch?<br />
Isle of Dogs –<br />
Ataris Reise<br />
ANIMATIONSFILM. Japans Hunde<br />
sind in ferner Zukunft auf eine<br />
Müllinsel verbannt. Doch vier Tiere<br />
starten zusammen mit einem<br />
Jungen eine Rebellion.<br />
FAZIT: <br />
Wahrheit oder<br />
Pflicht<br />
HORROR. Studentin Olivia lässt<br />
sich von einer Freundin dazu überreden,<br />
ihre Ferien in Mexiko zu<br />
verbringen. Dort landet sie schließlich<br />
mit anderen jungen Leuten in<br />
einer mysteriösen Höhle. Während<br />
des Partyspiels „Wahrheit oder<br />
Pflicht“ droht die Stimmung zu<br />
kippen, als einer der Anwesenden<br />
von einem Fluch berichtet.<br />
FAZIT: <br />
Was werden die<br />
Leute sagen<br />
DRAMA. Was kann Eltern dazu<br />
bringen, das Leben ihrer Tochter<br />
zu zerstören? In „Was werden die<br />
Leute sagen“ prallen die Werte<br />
der freien norwegischen Gesellschaft<br />
und pakistanischer Familientraditionen<br />
aufeinander.<br />
FAZIT: