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wein.kaltern Magazin 2014

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Kaltern. Heimat des Kalterersee<br />

[<br />

MAGAZIN <strong>2014</strong><br />

ZEITSCHRIFT DER INITIATIVE<br />

FÜR QUALITÄT UND WEINKULTUR<br />

DER WEINWIRTSCHAFT KALTERN<br />

14. Jahrgang, <strong>2014</strong> # NO.23


INHALT<br />

[ <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong>, no.23<br />

KOPFNOTE<br />

[ MAGAZIN<strong>2014</strong><br />

Heimat des Kalterersee.<br />

„A Glasl Guat’n!“<br />

grundlage Kaltern 2013 p.10<br />

grundlage Kaltern. Heimat des Kalterersee p.12<br />

festlegung Das Kalterer Terroir p.16<br />

grundlage In Holz gebettet p.22<br />

grabungen »Planitzinger <strong>wein</strong> sein guet sumer <strong>wein</strong>« p.30<br />

stand der dinge Kaltern und seine berühmten Reisenden p.36<br />

stand der dinge Der historische Gastbetrieb <strong>2014</strong> p.40<br />

genuss & kulinarik Der richtige Wein zum Essen p.42<br />

küche & rezepte Kalterer Polentaknödel Masatsch p.46<br />

kurzporträt „Mein Geheimnis: Zufriedenheit“ p.48<br />

<strong>wein</strong>kultur Solti und der Schlüsseldieb p.50<br />

<strong>wein</strong>lesung Auf mein Haupt Asche – ich trinke Wein aus der Flasche p.52<br />

einblicke Viertausendfünfhundert Anschläge zur Opulenz p.54<br />

kalendarium <strong>2014</strong> Termine rund um den Wein p.60<br />

Sighard Rainer<br />

„Seit ein paar Jahren gibt es in Kaltern, angeregt durch die innovative,<br />

kluge Arbeit von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>, eine Renaissance der Kalterersee-Weine.<br />

[…] Im Jahre 2010 ringen sich die Kalterer Weinbetriebe zur Kalterersee-<br />

Charta für ihren Lokalmatador durch: dem Güte- und Qualitätssiegel<br />

für einen der beliebtesten Südtiroler Rot<strong>wein</strong>e. Ein großer Name für ein<br />

Projekt, das vor einem Jahrzehnt in Kaltern und darüber hinaus noch<br />

niemand für möglich gehalten hätte.“ Unter dem Titel „A Glasl Guat’n!“<br />

blickt die Südtiroler Wochenzeitschrift „ff“ mit Stolz auf Kaltern.<br />

Das „Weinwelt Reisen Spezial 2013“ kommt ebenfalls ins Schwärmen:<br />

„Der Kalterersee ist ein Wein jenseits der Moden, die immer wieder neue<br />

Weinstile in den Fokus rücken und andere in Vergessenheit geraten lassen.<br />

[...] Er ist frisch, fruchtig, eigenständig und unverwechselbar.“<br />

Die Saat, die <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> vor über einem Jahrzehnt gesät hat, geht<br />

auf. Das freut uns ganz besonders. Und ist für uns Verpflichtung, den<br />

eingeschlagenen Qualitätsweg mit Kraft, Begeisterung und aller Konsequenz<br />

weiterzugehen.<br />

In diesem neuen <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>2014</strong>, der „Zeitschrift für<br />

Qualität und Weinkultur“, stehen die Geologie des Kalterer Terroirs,<br />

das Thema Wein und Holz, sowie der Kalterer Jahrgang 2013 im Mittelpunkt.<br />

Hinzu kommen spannende Einblicke in die Wein- und Tourismusgeschichte<br />

Kalterns, nützliche Informationen zur Speisen-Wein-<br />

Anpassung, ein einladendes Rezept für Kalterer Polentaknödel sowie<br />

unterhaltsame und anregende literarische und kulturelle Beiträge.<br />

Freude und Genuss mit dem neuen<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>2014</strong> wünschen<br />

IMPRESSUM [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> m a g a z i n . Zeitschrift der Initiative für Qualität und Weinkultur <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> • Eintragung beim Landesgericht Bozen, Nr. 9/<br />

01 vom 04.05.2001 • Herausgeber: <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> Gen.mbH, Marktplatz 8, I-39052 Kaltern am See an der Südtiroler Weinstraße • Verantwortlicher Direktor<br />

und redaktionelle Leitung: Herbert Taschler • Redaktionsbeirat: Roman Drescher, Sarah Filippi, Peter Thalmann, Veronika Santa • Fotografen: Bildarchiv<br />

Tourismusverein Kaltern (Tiberio Sorvillo, Manuela Tessaro, Sabine Jackson-Jellasitz, Klaus Peterlin), allesfoto.com, Maurice Haas, Bayerisches Hauptstaatsarchiv,<br />

München – Plansammlung_09016,Manuela Tessaro & Alberto Franceschi (Digital Photo Image), Helmuth Rier, Fotoarchiv Erika Groth-Schmachtenberger –<br />

Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde (Nr. 001605 und 001639), www.shutterstock.com/Daboost • Grafische Gestaltung: hœretzeder grafische gestaltung,<br />

Scheffau/Tirol • Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen. • Änderungen und Irrtümer vorbehalten • © 03.<strong>2014</strong><br />

Herbert Taschler<br />

Sighard Rainer<br />

Präsident <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />

Herbert Taschler<br />

Chefredakteur <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> <strong>Magazin</strong><br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.3


VORSPANN<br />

Kaltern – ein Dorf an der Südtiroler Weinstraße, und zugleich ein Ort, an dem Weinkultur<br />

ihre höchste Stufe erreicht. Saftige grüne Hänge und volle, prächtige Trauben<br />

umgeben das Dorf und den dazugehörigen See und setzen einen unverkennbaren Schliff.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz und einmalig in seiner Frische und Lebhaftigkeit,<br />

prägt ein Wein das Dorf: der Kalterersee. Weit mehr als ein Wein,<br />

lebt der fruchtige Rote tief in Kalterns Seele.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.4<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.5


EINSTIEG<br />

Weinwandertag<br />

Sonntag, 27. April <strong>2014</strong><br />

Auch <strong>2014</strong> lockt der Frühling in<br />

Kaltern. Wenn das gesamte Dorf und<br />

der Kalterer See in Grün erstrahlen und<br />

die Apfelbäume voller Blüten sind, lädt<br />

der Weinwandertag wieder zum Genießen<br />

ein. Die Partnerbetriebe der Initiative<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> öffnen ihre Weinkeller<br />

und bieten Kellerbesichtigungen,<br />

Weinverkostungen und Kulinarisches<br />

für jeden Geschmack an. Einen Tag<br />

lang alle Ecken und Keller in Kaltern<br />

erkunden, in Ruhe ein Glas ausgezeichneten<br />

Wein verkosten und Schmackhaftes<br />

aus der Kalterer Küche genießen<br />

– der Weinwandertag in wunderbarer<br />

Frühlingsatmosphäre lässt keine<br />

Wünsche offen.<br />

Wineparty<br />

Das Saison-Opening <strong>2014</strong><br />

Samstag, 3. Mai <strong>2014</strong><br />

Bevor im Weindorf Kaltern die Saison endgültig losgeht und der Kalterer<br />

See und das malerische Dorfzentrum zum Magneten für unzählige<br />

Besucherinnen und Besucher werden, wird noch einmal kurz inngehalten.<br />

Bei der Wineparty am Samstag, 3. Mai im winecenter wird stilecht<br />

und mit klirrenden Gläsern die Saison eröffnet. Im edlen Ambiente<br />

feiern Gäste und Einheimische gemeinsam den Auftakt in einen vielversprechenden<br />

Sommer. Genießen Sie Musik, köstliche Häppchen und<br />

Kalterns beste Weine!<br />

Aus der nationalen und<br />

internationalen Presse<br />

Kalterer<br />

Vernatsch<br />

Sie lieben feine, leichte, im besten Fall<br />

auch elegante Weine? Weine, die Spaß<br />

machen und keine Sommelierkurse<br />

erfordern, um sie zu kapieren.<br />

Weine, die zu einer Jause mit Speck<br />

und Käse ebenso passen wie zu Sushi<br />

und Sashimi? Dann sind Sie beim<br />

Vernatsch richtig.<br />

[…] Und daneben gibt es noch viele,<br />

viele kleine Winzer, die wieder an den<br />

Kalterersee glauben. Die meisten<br />

davon haben sich zur Kalterersee-<br />

Charta zusammengeschlossen […]<br />

[…] Konsumenten schätzen wieder<br />

durchsichtige, elegante Weine, in<br />

denen man das Terroir spüren kann –<br />

die Seele Südtirols, wie im Falle des<br />

Vernatsch.<br />

GEO-Special Südtirol,<br />

April 2013<br />

Voll und ganz<br />

auf Qualität<br />

Die Zeiten des billigen und dubiosen<br />

Massen<strong>wein</strong>s sind längst vorüber.<br />

Heute setzt man im Weingebiet rund<br />

um den idyllisch gelegenen Kalterer<br />

See voll und ganz auf Qualität.<br />

derStandard.at,<br />

11. März 2013<br />

Goldene<br />

Serenade<br />

Das muss den Kalterern erst einmal<br />

einer nachmachen: Zehn Jahre hintereinander<br />

wurde der Süß<strong>wein</strong> Serenade<br />

der Kellerei Kaltern mit dem höchsten<br />

Titel ausgezeichnet, den die italienische<br />

Weinwelt zu vergeben hat –<br />

den „Drei Gläsern“ des Weinführers<br />

„Gambero Rosso“.<br />

Z – Die Zeitung am Sonntag,<br />

10. November 2013<br />

Kalterersee-<br />

Charta<br />

Am Fuss des Mendelpasses liegt<br />

Kaltern mit dem Kalterer See. Ein<br />

Weinweg führt durch die klein strukturierte<br />

Reblandschaft. Die meisten<br />

der über tausend Weinbauern besitzen<br />

weniger als ein Hektar Reben […]<br />

[…] Auf dem Markt sind sie Konkurrenten,<br />

was die Qualität anbelangt,<br />

arbeiten sie zusammen: Selbstkelterer<br />

und Genossenschaften haben sich zur<br />

Kalterersee-Charta verpflichtet, um<br />

Weine von hoher Qualität in den weltweiten<br />

Verkauf zu bringen.<br />

Ruedi Fretz, Winterthurer Stadtanzeiger,<br />

4. Dezember 2012<br />

Was ist die<br />

Kalterersee-<br />

Charta?<br />

» […] Konsumenten schätzen wieder durchsichtige, elegante Weine,<br />

in denen man das Terroir spüren kann […] «<br />

[…] ein Gütesiegel, das an die besten<br />

Kalterersee-Weine eines Jahrganges<br />

vergeben wird. Die Charta wurde<br />

2010 von der Qualitätsinitiative<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> ins Leben gerufen.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> setzt sich seit über zehn<br />

Jahren für die Qualitätsstandards<br />

in der Weinwirtschaft sowie für die<br />

Weinkultur in Kaltern am See ein.<br />

Mit der Kalterersee-Charta rücken die<br />

Weinproduzenten, welche Partner von<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> sind, ein Stück weiter<br />

zusammen. Klar definierte Qualitätskriterien<br />

für den Kalterersee-Wein<br />

steigern seine Qualitäts- und Imageförderung.<br />

<strong>wein</strong>-welten.com,<br />

16. Oktober 2013<br />

Das Beste aus Kaltern –<br />

die Charta-Weine 2013<br />

Dienstag, 20. Mai <strong>2014</strong><br />

Am Dienstag, 20. Mai <strong>2014</strong> ab 19 Uhr<br />

präsentiert <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> unter dem<br />

Motto Das Beste aus Kaltern die Kalterersee-Charta-Weine<br />

Jahrgang 2013.<br />

Am Marktplatz von Kaltern und im<br />

<strong>wein</strong>haus PUNKT lernt man die Weinproduzenten<br />

persönlich kennen und<br />

kann die, mit dem Charta-Siegel ausgezeichneten<br />

Kalterersee-Weine verkosten.<br />

Musik und kulinarische Köstlichkeiten<br />

runden den Weingenuss ab.<br />

Das Beste aus Kaltern vollendet den<br />

komplexen Prozess, der von der Vorbereitung<br />

bis zum Auftritt hinter den<br />

edlen Tropfen steckt. Mit dem Qualitäts -<br />

siegel – der Kalterersee-Charta – wird<br />

das gemeinsame Streben nach höchster<br />

Qualität auf den Punkt gebracht.<br />

Kaltern Ganz in Weiß<br />

Dienstag, 24. Juni <strong>2014</strong><br />

GEO-Special Südtirol, April 2013<br />

Die Weinveranstaltung mit Kultcharakter. Kalterns beste Weiß<strong>wein</strong>e<br />

präsentieren sich gemeinsam am Marktplatz und tauchen die Besucher<br />

in eine Welt voller Äpfel, Birnen, Bananen, Zitrusfrüchte und vielen<br />

anderen intensiven Geschmackserlebnissen. Weiß<strong>wein</strong>e riechen, kosten<br />

und vor allem genießen – und das einen ganzen Abend lang. Damit nicht<br />

nur der ganze Marktplatz in weiß erstrahlt, kleiden sich zahlreiche Besucherinnen<br />

und Besucher getreu dem Motto und verleihen dem Sommerabend<br />

somit eine ganz besondere Note.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.6 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.7


EINSTIEG<br />

Kalterer Weintage<br />

Donnerstag, 4. und<br />

Freitag, 5. September <strong>2014</strong><br />

Die Kalterer Weintage bieten unter dem<br />

Motto „Ein ganzes Dorf wird verkostet“<br />

die perfekte Gelegenheit Kalterns<br />

Weine kennenzulernen. Mit über<br />

150 Weinen, die geschmeckt, gerochen<br />

und verkostet werden können, ein wahres<br />

Paradies für alle, die Wein lieben.<br />

Zusätzlich zu den angebotenen Weinen<br />

wartet das Komitee der Kalterer Weintage<br />

jedes Jahr mit einer besonderen<br />

(Wein)Überraschung auf. Um den Weingenuss<br />

abzurunden, bietet ein abwechslungsreiches<br />

Wochenprogramm rund<br />

um die Kalterer Weintage viel Informatives<br />

und Aufschlussreiches über die<br />

reiche Weinkultur in Kaltern.<br />

3. Kalterer Weinkulinarium<br />

Samstag, 4. Oktober <strong>2014</strong><br />

Kino im<br />

Bahnhof<br />

Kino im Bahnhof garantiert feinste<br />

Filmunterhaltung in einer einmaligen<br />

Umgebung. Das ehemalige Bahnhofsgelände<br />

der Überetscher Bahn wurde<br />

schonend saniert, die einladende historische<br />

Struktur weitestgehend erhalten.<br />

Entstanden ist ein kleines Kino mit<br />

besonderem Flair und ausgesuchten<br />

Filmen für unterhaltsame Stunden.<br />

Das vollständige Kinoprogramm finden<br />

Sie auf der Webseite vom Kino im Bahnhof<br />

unter www.filmtreff-<strong>kaltern</strong>.it.<br />

Forum Musik<br />

4-mal „3 Gläser“<br />

für die<br />

Kalterer Weine<br />

Gleich vier der 27 nach Südtirol vergebenen<br />

„Drei Gläser“ des Weinführers<br />

„Gambero Rosso“ sind heuer an Kalterer<br />

Weine gegangen. […] Erstmals<br />

in der Geschichte des italienischen<br />

Weinführers hatte ein Kalterersee-<br />

Wein für das Jahr 2012 die begehrten<br />

„Drei Gläser“ eingefahren: Nach dem<br />

Kalterersee Puntay 2010 schafft es nun<br />

der Kalterersee Leuchtenburg 2012<br />

der Erste+Neue.<br />

Wolfgang Jochberger, Dolomiten,<br />

12. September 2013<br />

Kaltern – Heimat<br />

des Kalterersees<br />

Wer kennt ihn nicht, den Kalterer See?<br />

Den wärmsten Badesee südlich der<br />

Alpen, der das Klima einer ganzen<br />

Weinbauzone maßgeblich prägt und<br />

der Namensgeber eines der klassischsten<br />

Weine Südtirols ist. Ein Wein,<br />

der wie kein zweiter perfekt die Küche<br />

Südtirols begleitet. Ein Wein jenseits<br />

der Moden, die immer wieder neue<br />

Weinstile in den Fokus rücken und andere<br />

in Vergessenheit geraten lassen.<br />

Meiningers Weinreisen,<br />

Spezial 2013<br />

Vernatsch –<br />

„A Glasl Guat’n!“<br />

Die Mitgliedsbetriebe <strong>2014</strong><br />

WEINPRODUZENTEN<br />

UND VINOTHEKEN<br />

<strong>wein</strong>haus PUNKT<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

Weingut Baron Di Pauli<br />

www.barondipauli.com<br />

Castel Sallegg<br />

www.castelsallegg.it<br />

Erste + Neue<br />

www.erste-neue.it<br />

Josef Brigl<br />

www.brigl.com<br />

Kellerei Kaltern – winecenter<br />

www.kellerei<strong>kaltern</strong>.com<br />

www.winecenter.it<br />

Kettmeir<br />

www.kettmeir.com<br />

Weingut Klosterhof<br />

www.<strong>wein</strong>gut-klosterhof.it<br />

Luggin – Steffelehof<br />

www.luggin-steffelehof.com<br />

Manincor<br />

www.manincor.com<br />

Weingut Dominikus<br />

www.dominikus.it<br />

Weingut Niklas<br />

www.niklaserhof.it<br />

Oberpreyhof<br />

www.oberpreyhof.it<br />

Walter Schullian<br />

wwww.lacus-wine.com<br />

Andi Sölva<br />

www.andisoelva.com<br />

Peter Sölva<br />

www.soelva.com<br />

Ritterhof<br />

www.ritterhof.it<br />

Seeperle<br />

www.seeperle.com<br />

St. Quirinus – Bio-Bauernhof<br />

www.st-quirinus.it<br />

Weingut Steflhof<br />

www.steflhof.it<br />

Weingut Prälatenhof<br />

www.praelatenhof.it<br />

Tröpfltalhof<br />

www.bio<strong>wein</strong>hof.it<br />

T. Pichler<br />

www.thomas-pichler.it<br />

Weingut Unterhofer<br />

www.<strong>wein</strong>gut-unterhofer.com<br />

Hotel Weinbar<br />

Goldener Stern <br />

www.goldener-stern.it<br />

Haus am Hang <br />

www.hausamhang.it<br />

<br />

Jagdhof –Torgglkeller<br />

www.torgglkeller.com<br />

Kalterer See Hof <br />

www.kaltereseehof.com<br />

Kreithof <br />

www.kreithof.it<br />

Lärchenhof ÃÃÃ<br />

www.kalterersee.com/laerchenhof<br />

Leuchtenburg <br />

www.leuchtenburg.it<br />

Hotel Masatsch <br />

www.masatsch.it<br />

Panorama Hotel <br />

www.designhotel-panorama.com<br />

Parc Hotel am See S<br />

www.parchotel.cc<br />

Premstalerhof ÃÃÃÃ<br />

www.premstalerhof.com<br />

Remichhof <br />

www.remichhof.it<br />

Schlosshotel Aehrental <br />

www.schlosshotel.it<br />

Seeleiten <br />

www.seeleiten.it<br />

Siganatenhof ÃÃÃÃ<br />

www.siganatenhof.it<br />

Sonnleitenhof <br />

www.sonnleitenhof.it<br />

Torgglhof <br />

www.torgglhof.it<br />

Traubenhof ÃÃÃÃ<br />

www.traubenhof.it<br />

Wastlhof ÃÃ<br />

www.wastlhof-<strong>kaltern</strong>.com<br />

Gasthof Weißes Rössl <br />

www.weisses-roessl-<strong>kaltern</strong>.com<br />

<br />

Garni -Hotel Peterlinhof<br />

www.peterlinhof.it<br />

Hotel Hasslhof <br />

Wohnen im Weinberg<br />

www.hasslhof.com<br />

GASTRONOMIE<br />

Seegarten <br />

www.seegarten.it<br />

Bunte Blätter, letzte warme Sonnenstrahlen und der Duft von Kastanien<br />

verleihen dem Herbst in Kaltern das Prädikat golden. Während in den<br />

Weinbergen die letzten Trauben geerntet werden, wird am Marktplatz<br />

bereits gefeiert. Kalterns beste Weiß-und Rot<strong>wein</strong>e, von den Weinproduzenten<br />

persönlich präsentiert, dürfen einen ganzen schönen<br />

Herbsttag lang gekostet und geschmeckt werden. Zusätzlich bieten die<br />

gastronomischen Partnerbetriebe der Initiative <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> allerhand<br />

herbstliche Leckereien an, während Musikgruppen für heitere Stunden<br />

sorgen. Genießen Sie beim Dorfspaziergang der besonderen Art den<br />

Herbst in Kaltern.<br />

In Kaltern wird Kultur gelebt. Maßgeblich<br />

daran beteiligt ist der Verein Forum<br />

Musik, der nicht nur herausragende<br />

Darbietungen örtlicher Musikschaffender,<br />

sondern auch Konzerte von hohem,<br />

internationalem Niveau organisiert.<br />

Seit 20 Jahren macht Forum Musik die<br />

Liebe zur Musik in Kaltern spürbar und<br />

ist somit von großem Wert für die kulturelle<br />

Entwicklung im Weindorf. Das<br />

vollständige Konzertprogramm finden<br />

Sie unter www.forum-musik.it.<br />

Angeregt durch die innovative, kluge<br />

Arbeit von „<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>“, gibt es eine<br />

Renaissance der Kalterersee-Weine.<br />

Im Jahre 2010 rangen sich die Kalterer<br />

Weinbetriebe zur „Kalterersee-Charta“<br />

durch: „Die Kalterersee-Charta“ –<br />

das Gütesiegel für einen der beliebtesten<br />

Rot<strong>wein</strong>e. Ein großer Name für ein<br />

Projekt, das niemand in Kaltern vor<br />

10 Jahren für möglich gehalten hätte.<br />

ff, Das Südtiroler Wochenmagazin,<br />

21/2013<br />

Weingut Lieselehof<br />

www.lieselehof.com<br />

Vinothek Battisti<br />

Tel. +39 0471 963 299<br />

BEHERBERGUNGS-<br />

BETRIEBE<br />

Hotel Das Badl <br />

Genuss & Romantikhotel<br />

www.hotelbadl.com<br />

Dissertorihof ÃÃÃÃ<br />

www.dissertorihof.com<br />

Feldererhof S<br />

www.feldererhof.com<br />

Lifestyle- & Designhotel<br />

Gius la Residenza <br />

www.designhotel-<strong>kaltern</strong>.com<br />

Seehotel Ambach <br />

www.seehotel-ambach.com<br />

Christl im Loch<br />

Tel. +39 0471 963 294<br />

Goldener Stern<br />

www.goldener-stern.org<br />

Gretl am See<br />

www.gretlamsee.com<br />

Seehofkeller<br />

www.seehofkeller.com<br />

Siegi’s Essen & Trinken<br />

www.siegis.it<br />

Zum lustigen Krokodil<br />

stefanflorian1@gmail.com<br />

Restaurant Ritterhof<br />

www.restaurant-ritterhof.it<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.8 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.9


GRUNDLAGE<br />

[ Kaltern 2013<br />

Ein spannender Jahrgang<br />

mit sehr guten Qualitäten<br />

bei den Weiß <strong>wein</strong>en,<br />

typischen Kalterersee-Weinen<br />

und hervorragenden<br />

Blauburgundern.<br />

TEXT<br />

Josef Romen<br />

Jänner. Nach zu milden Temperaturen am<br />

Monatsbeginn, wird es ab Monatsmitte wieder<br />

winterlich mit sporadischen Schneefällen bis<br />

ins Tal herab.<br />

Februar. Niederschlagsarm, aber kühler als<br />

im langjährigen Schnitt, präsentiert sich der<br />

Februar 2013. Gegen Monatsende erreichen<br />

die Temperaturen Frühlingsniveau.<br />

März. Während der milde Monatsbeginn noch<br />

auf einen baldigen Frühling hoffen lässt, bringt<br />

ein massiver Wintereinbruch am 18. März mit<br />

ergiebigen Neuschneemengen die erwachende<br />

Vegetation zum Stillstand.<br />

April. Kalt und zum Teil regnerisch präsentiert<br />

sich die erste Monatshälfte, während etwas<br />

mildere Temperaturen ab Mitte des Monats<br />

das Frühlingserwachen der Reben ziemlich beschleunigen.<br />

Mai. Nach anfänglich milden Temperaturen<br />

verläuft der Mai recht regnerisch und für die<br />

Jahreszeit zu kühl. Vergebens warten die Weinbauern<br />

auf die ersten Traubenblüten.<br />

Juni. Der Juni beginnt mit etwas unterdurchschnittlichen<br />

Temperaturen. Eine zweiwöchige<br />

Hitzeperiode ab dem 5. des Monats begünstigt<br />

einen raschen Verlauf der etwas verspäteten<br />

Blüte. Ein erneuter Kälteeinbruch Ende des<br />

Monats zeigt die ganze Bandbreite eines extrem<br />

verrückten Jahres.<br />

Juli. Durchwegs warm und trocken präsentiert<br />

sich der Juli. Dank der angesammelten Wasserreserven<br />

und der günstigen Temperaturen<br />

schreitet die Vegetation rasch voran. Einige<br />

Wärmegewitter sorgen zwischenzeitlich für<br />

etwas Abkühlung. Glücklicherweise bleibt<br />

unsere Kalterer Talseite von größeren Hagelschlägen<br />

verschont.<br />

August. Warm und mit einigen Gewittern<br />

beginnt der August und lässt uns den Sommer<br />

nochmals so richtig auskosten. Die Reife schreitet<br />

gut voran, die ersten Traubenproben ergeben<br />

allerdings eine Verzögerung von zwei bis drei<br />

Wochen gegenüber den letzten Jahren.<br />

September. Anfangs sehr warm, bringt eine<br />

Kaltfront um den 5. des Monats die erhoffte<br />

Abkühlung, vor allem in den Nachtstunden, und<br />

leitet so eine optimale Reifephase ein. Perfektes<br />

Herbstwetter begleitet ab Mitte September den<br />

Erntebeginn und verleiht den Trauben noch den<br />

letzten Schliff.<br />

Oktober. Vom „goldenen“ Oktober ist 2013<br />

wenig zu spüren. Mit wenigen Ausnahmen um<br />

die Monatsmitte präsentiert er sich eher trüb<br />

und regnerisch. Zwischen dem 10. und 12. des<br />

Monats bringt eine Kaltfront Schnee bis auf<br />

600 Meter Meereshöhe. Mit Ende des Monats<br />

sind die meisten Trauben geerntet und im Keller.<br />

November. Trüb und regnerisch verläuft auch<br />

großteils der November, mit im Durchschnitt für<br />

die Jahreszeit zu milden Temperaturen.<br />

Dezember. Anfang Dezember dreht die Strömung<br />

auf Nordwest und bringt stabilen Hochdruck,<br />

mit angenehmen Temperaturen um die<br />

Monatsmitte.<br />

Ernte und Jahrgang 2013<br />

Aufgrund des verspäteten Austriebs und der Blüte,<br />

beginnt die Weinernte 2013 in Kaltern so spät wie<br />

schon lange nicht mehr – erst gegen Mitte September.<br />

Die in den folgenden Wochen auftretenden<br />

starken Temperaturschwankungen zwischen Tag<br />

und Nacht begünstigen die Reife und Aromabildung<br />

speziell der weißen und frühen Rot<strong>wein</strong>sorten.<br />

Der Jahrgang 2013 zeichnet sich daher durch<br />

hohe Zuckergradationen, ein überdurchschnittliches<br />

Säureniveau und komplexe Fruchtaromen<br />

aus. Besonders hervorzuheben sind bei den weißen<br />

Sorten Sauvignon, Pinot Grigio, Weißburgunder<br />

und Chardonnay. Aufgrund der etwas höheren<br />

Säurewerte ist der Gewürztraminer in der Aromatik<br />

zum Teil noch etwas verhalten, die analytischen<br />

Werte lassen jedoch auf einen sehr langlebigen<br />

Jahrgang schließen.<br />

Der optimale Witterungsverlauf der zentralen<br />

Septemberwochen fördert auch bei unserer<br />

Hauptsorte, dem Vernatsch einen günstigen Reifeverlauf.<br />

Anfang Oktober wird hier mit der Lese bei<br />

überraschend guter Qualität begonnen. Diese verdanken<br />

wir 2013 wohl in erster Linie dem gemeinsamen<br />

Fleiß und Qualitätsdenken aller Beteiligten,<br />

allen voran unseren Winzern. Durch akkurate<br />

Pflege im Weinberg trotzten sie den schwierigen<br />

äußeren Bedingungen und mussten in puncto<br />

Qualität wenig bis gar keine Abstriche machen.<br />

Etwas schwieriger haben es 2013 die spätreifen<br />

Roten wie Merlot und Cabernet, welchen<br />

im Oktober die eine oder andere<br />

Sonnenstunde gefehlt hat. In solch<br />

witterungsmäßig durchwachsenen<br />

Jahren zeigt sich besonders deutlich,<br />

wie wichtig die richtige Standortwahl<br />

für diese Rebsorten ist. ]<br />

Josef Romen<br />

Kellermeister<br />

Kellerei Kettmeir<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.10<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.11


GRUNDLAGE<br />

[ Kaltern.<br />

Heimat des Kalterersee<br />

Mit diesem Titel schmückt sich das<br />

Weindorf Kaltern. Damit ist nicht, wie oft<br />

fälschlicherweise angenommen, nur der<br />

Kalterer See gemeint. Es ist vielmehr<br />

der frische Rot<strong>wein</strong>, den man leicht gekühlt<br />

trinkt und dessen intensive Frucht den Reichtum<br />

der Kalterer Böden widerspiegelt.<br />

TEXT<br />

Veronika Santa<br />

Aus der Vernatsch-Traube gekeltert, gilt der<br />

Kalterersee-Wein als Ikone für das Weindorf Kaltern,<br />

dessen Geschichte er maßgeblich geprägt hat.<br />

Einst als Billig<strong>wein</strong> verpönt, hat er mittlerweile<br />

die Literflasche hinter sich gelassen und gilt bei<br />

Kritikern sowie Genießern als hochwertiger und<br />

äußerst vielseitiger Wein.<br />

Die für Rot<strong>wein</strong>e ungewöhnliche Kühle verstärkt<br />

die fruchtig-frischen Aromen von Himbeeren,<br />

Kirschen, Bittermandel- und Veilchennoten<br />

und bietet einen anregenden Trinkgenuss. Bei der<br />

Farbe variiert der Kalterersee von einem leuchtend<br />

hellen bis hin zum kräftigen Rubinrot.<br />

Die Qualitätsinitiative<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />

Ein einprägsames Rot ist auch die Farbe der Qualitätsinitiative<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>, die seit dem Jahre<br />

2000 die qualitative Aufwertung der Kalterer<br />

Weine verfolgt und Weinkultur zum Anfassen vermittelt.<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> bemüht sich durch verschiedenste<br />

Projekte, Veranstaltungen und Produkte, Einheimischen<br />

sowie Gästen die in Kaltern einzigartige<br />

Weinqualität und Weinkultur näherzubringen.<br />

Aus all den Erfolgen stechen vor allem namhafte<br />

Auszeichnungen für die Kalterer Weine ins<br />

Auge. Immer wieder werden auf nationaler und<br />

internationaler Ebene Prämierungen und Topergebnisse<br />

erzielt: ein Beweis für die qualitative<br />

Aufwertung der Weine, die in den letzten Jahren<br />

systematisch und mit viel Einsatz der Partnerbetriebe<br />

betrieben wurde.<br />

Selbst der Gambero Rosso, Italiens renommiertester<br />

Weinführer, konnte sich Kalterns (Wein-)<br />

Charme nicht entziehen. Gleich vier Mal gingen<br />

die begehrten Drei Gläser <strong>2014</strong> nach Kaltern: an<br />

den Kalterersee Leuchtenburg 2012 der Erste+Neue,<br />

den Südtiroler Gewürztraminer Crescendo Aureus<br />

2012 vom Weingut Ritterhof, den Terlaner Weißburgunder<br />

Eichhorn 2012 vom Weingut Manincor<br />

und an den Goldmuskateller Passito Serenade<br />

2010 der Kellerei Kaltern. Eine Ehre und zugleich<br />

große Freude für das Weindorf Kaltern.<br />

Die Kalterersee-Charta<br />

Die bereits zweite Drei Gläser-Auszeichnung<br />

für einen Kalterersee bestätigt den steten Aufwärtstrend<br />

des fruchtigen Roten: Vom einstigen<br />

Sorgenkind der Kalterer Weinproduzenten zum<br />

angesehenen Qualitäts<strong>wein</strong>.<br />

Unterstützt und gefördert wird dieser Werdegang<br />

von der Kalterersee-Charta: Kalterns<br />

persönliches Gütesiegel, das an die besten Kalterersee-Weine<br />

eines Jahrganges vergeben wird und<br />

für Qualität bürgt. Eine Selbstverpflichtung der<br />

Kalterer Weinwirtschaft!<br />

Die Charta wurde 2010 von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> ins<br />

Leben gerufen und rückt die Weinproduzenten<br />

und Partner von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> ein Stück weiter<br />

zusammen. Klar definierte Qualitätskriterien für<br />

den Kalterersee-Wein steigern dessen Qualität<br />

und Image.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.12<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.13


GRUNDLAGE<br />

Kalterns Weine<br />

mit Bestnoten<br />

Gambero Rosso –<br />

3 Gläser <strong>2014</strong><br />

Vernatsch-Cup<br />

2013<br />

Charta-Siegel<br />

2013<br />

Kalterersee Auslese cl. sup.<br />

Pfarrhof 2012<br />

Kellerei Kaltern<br />

✔<br />

Goldmuskateller<br />

Passito Serenade 2010<br />

Kellerei Kaltern<br />

✔<br />

Kalterersee Auslese cl.<br />

Greifenberg 2012<br />

Kellerei Kaltern<br />

✔<br />

Kalterersee cl. sup.<br />

Kalkofen 2012<br />

Baron di Pauli<br />

✔<br />

Die vier „Drei Gläser“-Weine <strong>2014</strong><br />

und ihre Produzenten<br />

Kalterersee<br />

Keil 2012<br />

Manincor<br />

✔<br />

Terlaner Weißburgunder<br />

Eichhorn 2012<br />

Manincor<br />

✔<br />

Plantaditsch R. Kalterersee<br />

cl. sup. 2012<br />

Weingut Klosterhof<br />

✔<br />

Die Charta berücksichtigt die Charakteristik<br />

des Kalterersee-Weines und richtet ihre Aufmerksamkeit<br />

auf die Lagen, in denen der ortstypische<br />

Wein angebaut wird. Das festgelegte Mindestalter<br />

für die Reben und die damit reduzierten Ertragsmengen<br />

tragen wesentlich zur Qualitätssteigerung<br />

bei.<br />

Eine unabhängige Jury verkostet in mehreren<br />

Durchgängen und anonym die Kalterersee-Weine<br />

eines Jahrganges. Bei positiver Bewertung erhalten<br />

die Weine die geschützte Kapsel mit dem<br />

Kalterersee-Charta-Selectionssiegel.<br />

Das Beste aus Kaltern<br />

Am Dienstag, 20. Mai <strong>2014</strong> präsentieren die Weinproduzenten<br />

bei „Das Beste aus Kaltern“ persönlich<br />

ihre Charta-Weine am Marktplatz. Vereint<br />

im einzigartigen Geschmack, und doch von der<br />

unverwechselbaren Handschrift der einzelnen<br />

Produzenten gekennzeichnet, darf das Publikum<br />

zwischen den verschiedenen Kalterersee-Weinen<br />

wählen.<br />

Kulinarisch begleitet wird die Weinverkostung<br />

vom Weinhaus PUNKT. Als Mittelpunkt der Kalterer<br />

Weinwirtschaft bekannt, präsentiert es köstliche,<br />

eigens auf den Kalterersee-Wein abgestimmte<br />

Delikatessen, die den Geschmack des Kalterersee-<br />

Weins hervorheben. Elegante Töne begleiten das<br />

Publikum den gesamten Abend lang und unterhalten<br />

die gesellige Runde. Ein besonderer Abend –<br />

nicht nur für das Weindorf Kaltern.<br />

Kalterer Weinführer<br />

Doch <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> ruht sich nicht auf den erreichten<br />

Erfolgen aus. <strong>2014</strong> wird mit dem Weinführer<br />

ein weiteres großes Projekt umgesetzt. Ziel des<br />

Weinführers ist es, eine möglichst vollständige<br />

Darstellung des Anbaugebietes Kaltern zu vermitteln,<br />

die neben dem geologischen auch den kulturgeschichtlichen<br />

Hintergrund beleuchtet. Im<br />

Mittelpunkt stehen natürlich die Weine aus Kaltern,<br />

in ihren verschiedenen Ausprägungen und<br />

Qualitäten. Verschiedene Faktoren wie Jahrgang,<br />

Terroir und die Charakteristiken der einzelnen<br />

Winzer wirken zusammen und geben der einzigartigen<br />

Vielfalt der Kalterer Weine Gestalt. Abgerundet<br />

wird die Darstellung durch die Beschreibung<br />

der Partnerbetriebe von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>. ]<br />

Eine Übersicht über die Veranstaltungs-<br />

Highlights <strong>2014</strong> in Kaltern, sowie<br />

über das Veranstaltungsprogramm<br />

des Südtiroler Weinmuseums und der<br />

Südtiroler Weinakademie finden Sie<br />

auf den Seiten 60 – 63.<br />

Kalterersee cl. sup.<br />

Leuchtenburg 2012<br />

Kalterersee cl. sup.<br />

Puntay 2012<br />

Gewürztraminer<br />

Crescendo Aureus 2012<br />

Kalterersee Auslese Klassisch<br />

Bischofsleiten 2012<br />

Kalterersee Auslese<br />

Kaltenburg 2012<br />

DeSilva Kalterersee<br />

Peterleiten 2012<br />

Kalterersee<br />

Klassisch 2012<br />

Kalterersee Auslese<br />

Sea 2012<br />

Kalterersee Auslese<br />

Olte Reben 2012<br />

Kalterersee Auslese<br />

cl. sup. 2012<br />

Erste + Neue ✔ ✔<br />

Erste + Neue ✔ ✔<br />

Weingut Ritterhof<br />

Castel Sallegg<br />

Josef Brigl<br />

Weingut Peter Sölva<br />

Weingut Niklas<br />

Andi Sölva<br />

Weingut T. Pichler<br />

Weingut Prälatenhof<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

Die Kalterersee-Charta im Wortlaut:<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.14 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.15


FESTLEGUNG<br />

[ Das<br />

Kalterer<br />

Terroir<br />

A<br />

Steile Felswände und sanfte Hügel, helle Kalksteine<br />

und dunkle Porphyrfelsen, versteinerte Korallen<br />

und Gletschermoränen: Wie ist dieses einzigartige<br />

und von Gegensätzen geprägte Stück Südtiroler<br />

Landschaft entstanden?<br />

Das Terroir<br />

„Der ganz und gar französische<br />

Begriff Terroir erfasst<br />

alle natürlichen Voraussetzungen,<br />

die die Biologie des<br />

Weinstocks und demzufolge<br />

die Zusammensetzung der<br />

Traube selbst beeinflussen.<br />

Terroir ist das Zusammentreffen<br />

von Klima, Boden<br />

und Landschaft, das Zusammenwirken<br />

einer unendlichen<br />

Anzahl von Faktoren:<br />

Nacht- und Tagestemperaturen,<br />

Niederschlagsverteilung,<br />

Sonnenscheinstunden,<br />

Hangneigung<br />

und Bodendurchlässigkeit,<br />

nur um einige wenige zu<br />

nennen. Alle diese Faktoren<br />

reagieren miteinander und<br />

bilden in jedem einzelnen<br />

Teil eines Weinbaugebietes<br />

das, was der französische<br />

Winzer Terroir nennt.“<br />

Bruno Prats, Château Cos<br />

d’Estournel im Médoc<br />

B<br />

C<br />

Die Wurzeln<br />

A Tag- oder Tauwurzeln:<br />

dienen der Aufnahme<br />

von Oberflächen-<br />

Niederschlag. Durch die<br />

Nähe zur Erdoberfläche<br />

werden sie beim Pflügen<br />

der Rebzeilen oft zerstört,<br />

besitzen jedoch<br />

die Fähigkeit schnell<br />

nachzuwachsen.<br />

B Unterirdischer Stamm:<br />

verankert den Rebstock<br />

fest im Boden und gibt<br />

ihm somit starken Halt.<br />

C Fußwurzeln: dienen der<br />

Nährstoff- und Feuchtigkeitssuche.<br />

Vor der<br />

Winterruhe speichern<br />

sie große Mengen an<br />

Kohlenhydraten, die<br />

später von der Rebe als<br />

Nahrung genutzt werden.<br />

TEXT<br />

Lorenz San Nicolò<br />

Es begann mit einem vulkanischen Feuerinferno im ausgehenden<br />

Erdaltertum, in welchem der Bozner Quarzporphyr entstand. Im Mesozoikum,<br />

dem Erdmittealter, wurde eine lange Wüstenperiode von einem<br />

flachen Tropenmeer abgelöst und in der Erdneuzeit schließlich haben<br />

die Eiswüsten während der Würm-Eiszeit die typischen landschaftsprägenden<br />

Gletscherspuren hinterlassen.<br />

Wo heute das Weindorf Kaltern mit seinem reizvollen Terroir liegt,<br />

haben sich in den vergangenen 300 Millionen Jahren extrem gegensätzliche<br />

geologische und klimatische Bedingungen abgewechselt. Für das<br />

Kalterer Weinterroir sind sowohl die Entstehungsgeschichte der einzelnen<br />

Gesteinsformationen mit den unterschiedlichen mineralogischen<br />

Zusammensetzungen, als auch die landschaftsprägenden Kräfte, die die<br />

Ausformung der Weinlagen bewirkt haben, von Bedeutung.<br />

Es ist ein kurioser Zufall, dass sich die Färbung der Ursprungsgesteine<br />

in der Verteilung von Rot- und Weiß<strong>wein</strong> im Kalterer Terroir<br />

widerspiegelt: In den niederen Lagen im Bereich des rötlichen Bozner<br />

Quarzporphyrs werden vorwiegend Rot<strong>wein</strong>e gepflanzt, während in<br />

den höheren Lagen, welche zunehmend vom hellen Karbonatgestein*<br />

des Mendel-Mesozoikums beeinflusst sind, die Weiß<strong>wein</strong>e überwiegen.<br />

* Karbonatgestein<br />

meist durch Ablagerungen<br />

entstandene<br />

Gesteinsgruppe, welche<br />

überwiegend aus Karbonatmaterialien<br />

aufgebaut<br />

wird (Kalke, Dolomite,<br />

Magnesite)<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.16 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.17


FESTLEGUNG<br />

[ Das Kalterer Terroir<br />

Die geologische Geschichte<br />

Zeittafel<br />

Der Beginn: eine vulkanische Caldera. Am Ende der variszischen<br />

Gebirgsbildung kam es im Oberen Karbon und Perm zu einer intensiven<br />

vulkanischen Tätigkeit. Man geht heute davon aus, dass es im Bereich<br />

Karbon<br />

355<br />

Erdaltertum<br />

Paläozoikum<br />

von Bozen, nach explosionsartigen, gasreichen Vulkanausbrüchen zum<br />

Vulkanische Phase<br />

* Caldera<br />

Kesselartige Vertiefung<br />

von riesigen Dimensionen<br />

an Vulkanen<br />

Einsturz der darunterliegenden Magmenkammer und damit zur Ausbildung<br />

einer sogenannten Caldera* kam. Besonders im Randbereich der<br />

Caldera bildeten sich ausgedehnte Bruch- und Kluftsysteme. Entlang von<br />

solchen Längsspalten kam es vor etwa 290 bis 270 Millionen Jahren zur<br />

Förderung von enormen Mengen an Vulkaniten, welche zur Ausbildung<br />

der Bozner Quarzporphyrplatte führte, ein Vulkanitkomplex mit einer<br />

Ausdehnung von etwa 4.000 Quadratkilometern und einer Mächtigkeit<br />

von etwa zwei Kilometern.<br />

Der Bozner Quarzporphyr ist ein meist rötliches, kompaktes und sehr<br />

hartes Gestein, dessen Chemismus wegen des hohen Quarzgehaltes im<br />

sauren Bereich liegt. Wegen seiner Härte wird er vielfach als Baumaterial<br />

verwendet. Man findet ihn häufig in Steinmauern und Kellergewölben<br />

* Porphyr<br />

Vulkanisches Gestein mit<br />

feinkörniger oder glasiger<br />

Grundmasse und größeren<br />

Einsprenglingen<br />

der älteren Weinkeller. Das rote Porphyrgestein* säumt das Überetsch<br />

und den Kalterer See beidseitig: im Osten durch den gesamten Mitterberg<br />

und im Westen bis hin zur Geländestufe bei Altenburg.<br />

Tropisches Flachmeer, Riff f bildung<br />

Bozener Quarzporphyr<br />

Perm<br />

296<br />

Trias<br />

251<br />

Erdmittelalter<br />

Mesozoikum<br />

Schlerndolomit<br />

Jura<br />

200<br />

Eine Wüste: wie in der heutigen Sahara. Auf die vulkanische Periode<br />

* aride Verhältnisse<br />

Die potentielle Verdunstung<br />

übersteigt den<br />

Niederschlag. Extrem<br />

arid = Wüste<br />

folgte im frühen Mesozoikum eine Zeit mit ausgeprägtem Wüstenklima.<br />

Die ariden Verhältnisse* bewirkten eine starke Verwitterung der obersten<br />

Porphyrschichten, welche zur Bildung des Grödner Sandsteins führte.<br />

Dieses schöne und weiche Gestein wurde zur Formung typischer Stil-<br />

Kreide<br />

142<br />

Alpidische Gebirgsbildung<br />

elemente des Überetscher Baustils verwendet und ziert so manche<br />

Schlösser und Ansitze mit Säulen, Gesimsen, Arkaden und Loggien.<br />

Da es sich im Wesentlichen um Aufarbeitungsmaterial des Porphyrs handelt,<br />

ist auch der Grödner Sandstein sauer. Da er leichter verwittert als<br />

der Porphyr, bildet er im Gegensatz zu diesem meist fruchtbare Böden.<br />

Tertiär<br />

65<br />

Erdneuzeit<br />

Kanäozoikum<br />

Aktuelles Eiszeitalter<br />

Würm Kaltzeit<br />

* Tethysmeer<br />

Im Mesozoikum und<br />

frühen Känozoikum<br />

existierendes, O – W<br />

gerichtetes Gürtelmeer<br />

Vom Küstengebiet zum flachen Tropenmeer. Vor zirka 250 Millionen<br />

Jahren setzte ein langsames Absinken der Erdkruste ein. Vom Osten<br />

her breitete sich das Tethysmeer* bis zum heutigen Etschtal aus. Dabei<br />

Quartär<br />

2,6<br />

* Bellerophonschichten<br />

Nach der marinen<br />

Schnecke Bellerophon<br />

benannte Ablagerungsschichten<br />

aus dem<br />

Oberperm<br />

wurden die Bellerophonschichten* abgelagert, welche man im Altenburger<br />

Graben auf etwa 800 Meter Höhe findet. Sogenannte Ooide,<br />

typische Strandsedimente sowie das Leitfossil, die Bellerophon-Schnecke,<br />

zeugen von einer typischen Küstensedimentation. Mit dem Übergang<br />

0,1 Millionen Jahre<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.18 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.19


FESTLEGUNG<br />

[ Das Kalterer Terroir<br />

Die geologische Geschichte<br />

* Sedimentgestein<br />

Gesteine, welche durch<br />

Vorgänge der Sedimentation<br />

und des biologischen<br />

Wachstums<br />

entstanden sind<br />

* Dolomit<br />

Mineral- und Gesteinsname.<br />

Besteht aus<br />

Calcium-Magnesium<br />

Karbonat<br />

zu marinen Sedimentationsbedingungen ändert sich auch die Zusammensetzung<br />

der abgelagerten Gesteine: Auf die kristallinen, mineralienreichen<br />

Porphyrgesteine folgen nun karbonathaltige Sedimentgesteine.*<br />

Werfener Schichten und Unterer Muschelkalk wurden noch im<br />

küstentypischen Wechselspiel von Sedimentations- und Erosionsphasen<br />

gebildet, bis sich dann das tropische Flachmeer definitiv ausbreitete. Die<br />

Absenkungsrate der Erdkruste konnte mit dem Wachstum riffbildender<br />

Korallen weitgehend kompensiert werden. Es entstanden die mächtigen<br />

Riffkalke des Schlerndolomits, welche die massiven Felswände des<br />

Mendelmassivs bilden. Auf dem Mendelrücken haben wir die oberste<br />

Gesteinsschicht erreicht, welche das Kalterer Terroir beeinflusst.<br />

Nun sind es die erosiven Kräfte von Eis und Wasser, welche in die abgelagerte<br />

Urlandschaft das heutige Landschaftsbild mit den typischen<br />

Weinterrassen eingraviert haben.<br />

Die eiszeitlichen Klimaschwankungen geben dem Terroir das<br />

heutige Aussehen. Vor etwa 110.000 Jahren begann die letzte Eiszeit,<br />

die Würm-Eiszeit, welche nach mehreren Eisvorstößen und Eisrückzugsphasen,<br />

sogenannten Interstadialen, vor etwa 10.000 Jahren zu<br />

Ende ging. Während dieser Eiszeit erhielt auch das Kalterer Terroir weitgehend<br />

seine heutige Morphologie.<br />

Auffallend ist zunächst die gesteinsbedingte, selektive Reliefgestaltung:<br />

Die weicheren Karbonatgesteine des Mesozoikums boten der Gletschererosion<br />

weniger Widerstand als der darunterliegende harte Quarzporphyr.<br />

Dadurch entstand an der Obergrenze der Porphyrplatte eine<br />

flache Schichtterrasse, welche mit karbonatreichem Schuttmaterial der<br />

darüberliegenden Dolomit*-Felswände bedeckt ist. Hier befinden sich<br />

die typischen Kalterer Weiß<strong>wein</strong>lagen von Altenburg bis nach Planitzing.<br />

Vor dem letzten und ausgedehntesten Eisvorstoß floss die Etsch durch<br />

das heutige Überetsch. Zu dieser Zeit, vor etwa 30.000 Jahren, kam es zur<br />

Ablagerung der sogenannten Überetscher Schotter, welche das alte Etschtal<br />

aufgefüllt haben. Es handelt sich um fluviatile Schotter mit vorwiegend<br />

kristallinen Komponenten (Gneisse, Schiefer, Quarzporphyr). Nur<br />

untergeordnet enthalten diese Schotter kalkhaltige Bestandteile. Durch<br />

das relativ große, luftgefüllte Porenvolumen wärmen sie sich im Frühjahr<br />

sehr rasch auf. Sie sind sehr mineralreich und verwittern an der Oberfläche<br />

zu fruchtbaren Braunerdeböden. Wir finden sie im zentralen Bereich<br />

des alten Etschtales, wo sich heute die typischen Rot<strong>wein</strong>lagen befinden.<br />

Der letzte und bedeutendste Eisvorstoß. Vor etwa 20.000 Jahren<br />

kam es dann zum letzten und bedeutendsten Eisvorstoß der Würm-<br />

Eiszeit. Es bildete sich ein geschlossenes Eisstromnetz und nur die<br />

höchsten Gipfel, wie der Roen, ragten aus der Eisdecke. Erratische<br />

Granit blöcke, wie man sie zahlreich am Mendelrücken finden kann,<br />

belegen, dass dieser vom Eis bedeckt war. Der Etschgletscher hatte<br />

zu dieser Zeit eine Gesamtlänge von zirka 350 Kilometern und reichte<br />

bis ins Engadin. Durch das langsam fließende Eis erhielt das gesamte<br />

Überetsch das typische Muster eines glazial überformten eiszeitlichen<br />

Talbodens. Dabei kam es zur massiven Ablagerung von Grundmoränen.<br />

Die teilweise damit überdeckten Talschotter wurden zu langgestreckten<br />

Rücken geformt, welche alle streng in die Strömungsrichtung des<br />

Eises eingelagert sind. Es sind diese sanften, hangparallelen Rücken,<br />

welche die natürliche terrassenförmige Weinlandschaft prägen.<br />

Der Etschgletscher fand seine letzte Fließroute im heutigen Etschtal,<br />

einem typischen Trogtal, welches mehrere hundert Meter tief vom Eis<br />

erodiert wurde.<br />

In der unmittelbaren postglazialen Zeit, welche extrem vegetationsarm<br />

war, kam es zu sehr intensiven Schuttbildungen. In dieser Zeit<br />

wurden die Talhänge durch Bergstürze, Muren und Hangrutschungen<br />

gebildet. Die westliche Talflanke des Überetsch erhielt in dieser Zeit die<br />

heutige Schuttbedeckung mit teils mageren, gut durchlüfteten Kalkschottern,<br />

welche besonders für den Weiß<strong>wein</strong>anbau von großer Bedeutung<br />

sind. Das tief erodierte Etschtal wurde mit alluvialen Sedimenten<br />

verfüllt: Diese jüngste Landoberfläche reicht vom Süden her buchtartig<br />

bis zum Kalterer See in das Kalterer Terroir und liegt mit 214 Metern<br />

Meereshöhe nur wenige Meter über dem tiefsten Punkt von Südtirol. Die<br />

ursprünglichen Gley-Böden* wurden durch Bonifizierung in fruchtbare<br />

Aue-Böden* umgewandelt, welche sich für den Obstbau, nicht jedoch für<br />

den Weinbau eignen. ]<br />

* Gley-Böden<br />

Bodentyp, der sich unter<br />

dem Einfluss von hoch<br />

anstehendem Grundwasser<br />

entwickelt<br />

* Aue-Böden<br />

Grundwasserbeeinflusster<br />

Boden, welcher durch<br />

lange Belüftungsphasen<br />

mit Sauerstoff angereichert<br />

ist<br />

Lorenz San Nicolò,<br />

Geologe und Weinbauer<br />

in Eppan<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.20 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.21


GRUNDLAGE<br />

Holzaromen hatten den Weinmarkt lange Zeit<br />

weltweit fest im Griff. In den letzten Jahren entdeckten<br />

immer mehr Winzer und Kellereien ihr eigenes<br />

Terroir. Ein Beispiel: In Kaltern greifen zwei Winzer<br />

auch beim Holz auf lokale Ressourcen zurück.<br />

[ In Holz<br />

gebettet<br />

TEXT<br />

Peter Thalmann<br />

An einem sonnigen Ende-November-Tag macht sich Michael Graf Goëss-Enzenberg<br />

auf den Weg. Gemeinsam mit dem Forstarbeiter Erich Pichler fährt er in<br />

seinen Wald, in der Nähe der Leuchtenburg am Kalterer See. Es gilt alte Eichen zu<br />

fällen.<br />

„Der Termin ist nicht zufällig gewählt“, erklärt Helmuth Zozin, der Winemaker<br />

in der Kellerei Manincor. Die Bäume müssen Ende November, Anfang Dezember<br />

bei abnehmendem Mond geschlagen werden. Zu dieser Mondstellung ziehen sich<br />

die Erdsäfte aus den Pflanzen und Bäumen in Richtung Boden zurück. Die Poren<br />

der Bäume sind sehr eng, dadurch zeigt sich das Holz von einer außergewöhnlichen<br />

Festigkeit. Diesem Holz werden besondere Eigenschaften nachgesagt. Es soll<br />

besonders trocken, rissfrei und unempfindlich gegen Fäulnis sein – ideale Eigenschaften<br />

für ein Holzfass.<br />

„Wir als Privat-Kellerei sind in einer privilegierten Situation und können<br />

unser eigenes Holz verarbeiten“, weiß Zozin. „Den Markt dominieren allerdings<br />

die französischen Eichenfässer.“ Der Geschmack dieser Holzfässer ist mitunter<br />

repetitiv. „Unsere Fässer unterscheiden sich eindeutig von den gängigen französischen<br />

Eichenfässern.“<br />

Der Wald rund um den Kalterer See ist kein typischer Eichenhain. Die Bäume<br />

wachsen auf diesem steinigen Untergrund nur sehr langsam, sind deshalb auch<br />

sehr engporig. „Wir müssen unser Holz deshalb nur sehr kurz toasten. Unser<br />

Eichenholz hat kaum Röstaromen, schmeckt also weder nach Kaffee noch nach<br />

Vanille. Ich will keine Zusatzaromen in meinem Wein“, erklärt der Winzer.<br />

Weltweiter Eichenholz-Boom<br />

Anfang der 1990er-Jahre waren Holzaromen die Geschmacksverstärker des Weinbaus.<br />

Von billig bis teuer, alles wurde in Barriquefässern gelagert. Der bekannte<br />

Schweizer Weinkritiker Andreas März bezeichnet solche Tropfen despektierlich<br />

schon lange als „Biber<strong>wein</strong>e“. Doch die Weinführer dieser Welt gaben den Winzern<br />

recht. Wer mit einer besonders eindringlichen Holznote aufwartete, punktete<br />

bei den Kritikern. Dies führte zu ungeahnten Auswüchsen. Viele Winzer und Kellereien,<br />

vor allem in der neuen Welt, sparten sich die mühsame Lagerung in den<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.22<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.23


GRUNDLAGE<br />

[ In Holz gebettet<br />

Jakob Neumair, 78 Jahre alt und in Kaltern eine Koryphäe,<br />

was Holzfässer anbelangt. „Ich habe 1955 mit meiner Lehre begonnen.<br />

Damals gab es noch ein Dutzend Fassbinder in Kaltern.“ Doch die goldenen<br />

Zeiten der heimischen Fassbinder endeten in den 1970-er Jahren.<br />

»Holz ist das einzig vernünftige Material,<br />

in dem Wein ausgebaut werden kann.<br />

Nur im Holz kann Wein leben.«<br />

Helmuth Zozin, Kellermeister Manincor<br />

kleinen 225 Liter fassenden Barriquefässern und tauchten Eichenchips und Eichenplanken<br />

in die Stahltanks. Vanille, Zedernholz, Kaffee – der Holzton überwog.<br />

Grundsätzlich hat Helmuth Zozin nichts gegen das Holzfass. Im Gegenteil.<br />

„Holz ist das einzig vernünftige Material, in dem Wein ausgebaut werden kann“,<br />

erklärt er, „nur im Holz kann Wein leben.“ Im Naturmaterial Holz arbeitet der<br />

Wein leise vor sich hin. Das Holzfass ist temperaturempfindlich, es reagiert auf<br />

Vibrationen und den Schall, durch die Poren dringt Sauerstoff ein – das alles beeinflusst<br />

den Reifeprozess des Weines.<br />

Das ganze Jahr schaut sich der Forstarbeiter Erich Pichler nach passenden<br />

Bäumen im gräflichen Wald um. Dabei muss er einige wichtige Merkmale beachten.<br />

„Das wichtigste ist natürlich die Höhe. Nur Bäume von einer gewissen Größe<br />

kommen für uns überhaupt in Frage“, erklärt er. „Dann kommt es auf den Wuchs<br />

an. Der Stamm muss möglichst gerade gewachsen sein, ohne viele Verästelungen,<br />

sonst kann man daraus kein Holzfass machen.“ Und schließlich ist auch der Standort<br />

wichtig. „Es spielt eine große Rolle, wo der Baum wächst, auf steinigem oder<br />

lehmigem Untergrund. Je nachdem haben die Hölzer ganz verschiedene Eigenschaften.“<br />

Im Wald des Grafen überwiegen die steinigen Böden. Die Eichen wachsen<br />

nur sehr langsam. „Wir müssen jedes Jahr genau abwägen, wie viele Bäume<br />

wir überhaupt herausnehmen dürfen“, erklärt Zozin. „30 Eichen werden jährlich<br />

gefällt, mehr gehen sich nicht aus“, bedauert der Kellermeister. In seinem Keller<br />

stehen derzeit 450 Barriquefässer und über 30 Ovalfässer mit einem Fassungsvermögen<br />

von 30 Hektolitern. Derzeit muss er noch einen kleinen Teil ankaufen,<br />

früher oder später soll aber der gesamte Keller mit Holzfässern aus dem eigenen<br />

Wald bestückt werden.<br />

Am Anfang jault die Motorsäge auf, am Ende steht das Holzfass im Keller.<br />

Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. Nachdem die richtigen Bäume ausgesucht und<br />

geschlagen wurden, kommen sie in ein Sägewerk in Südtirol. Dort werden sie zu<br />

mannshohen Brettern zurechtgeschnitten. Diese werden dann im Hof der Kellerei<br />

im Freien gestapelt und zwei Jahre lang getrocknet. Von Zeit zu Zeit werden<br />

sie umgestapelt, damit Sonne und Wind, Regen und Schnee gleichmäßig auf die<br />

Bretter einwirken können. Anschließend werden die Bretter von einer Fassbinderei<br />

zu Holzfässern verarbeiten.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.24 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.25


GRUNDLAGE<br />

[ In Holz gebettet<br />

»Das Holz sorgt für Harmonie im Glas.«<br />

Oskar Andergassen, Weingut Klosterhof<br />

Kleine<br />

Geschichte<br />

der Barrique<br />

Das kleine, 225 Liter fassende Holzfass<br />

aus neuer Eiche, war einst ein gefragtes<br />

Transport-Mittel für Wein. Glasflaschen<br />

waren zu teuer und zu zerbrechlich,<br />

Stahlbehälter noch lange nicht<br />

erfunden. Die eigentümliche Größe ist<br />

auf ihren ursprünglichen Verwendungszweck<br />

als Versandfass zurückzuführen.<br />

Das Fass war so bemessen, dass es ein<br />

Mann alleine rollen konnte. In Frankreich<br />

wurden die besten Weine bis in<br />

die Vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts<br />

noch in Barrique transportiert<br />

und erst am Zielort abgefüllt. Die<br />

Barriquefässer erhielten dort sogar historische<br />

Bedeutung: In der Julirevolution<br />

von 1830 haben die Revolutionäre<br />

aus Barriquefässern Straßenblockaden<br />

gebaut – die ersten „barricade“, zu<br />

deutsch Barrikaden, wurden errichtet.<br />

Auf Akazie gesetzt<br />

Gar nicht weit vom Mannincor’schen Wald ist an diesem sonnigen Novembermorgen<br />

auch Oskar Andergassen unterwegs. Er ist ebenfalls Winzer in Kaltern.<br />

Andergassen schaut sich heute im Montiggler Wald nicht nach Eichen, sondern<br />

nach passenden Akazienbäumen um. „Schon vor einigen Jahren habe ich damit<br />

begonnen, meine Weiß<strong>wein</strong>e in Akazienholz auszubauen. Mit sehr guten Resultaten“,<br />

freut sich der Winzer.<br />

Andergassen wird von seinem Sohn und von Jakob Neumair begleitet. Neumair<br />

ist mittlerweile 78 Jahre alt und in Kaltern eine Koryphäe, was Holzfässer anbelangt.<br />

„Ich habe 1955 mit meiner Lehre begonnen. Damals gab es noch ein Dutzend<br />

Fassbinder in Kaltern.“ Doch die goldenen Zeiten der heimischen Fassbinder<br />

endeten in den 1970-er Jahren. „Früher haben sich die Bauern und Kellereien<br />

komplett bei uns eingedeckt. Jedes Fass, jeder Behälter wurde beim Fassbinder<br />

bestellt“, erinnert sich Neumair. Jetzt ist Neumair längst in Ruhestand. Oskar<br />

Andergassen steht er aber noch beratend zur Seite.<br />

Andergassen wird in der Zone „Mittogstoan“ fündig. „Diese Gegend ist ideal<br />

für die Akazie, hier heizt die Mittagssonne den Bäumen ein“, erklärt Andergassen.<br />

Die Bäume müssen mit wenig Wasser auskommen, deshalb wachsen sie nur sehr<br />

langsam. „Wenn die Bäume zu schnell wachsen, haben sie große Poren, dann sind<br />

sie für die Fasslagerung eigentlich ungeeignet“, erklärt der Fassbinder.<br />

Weiß<strong>wein</strong>e werden in der Regel nicht so lange gelagert wie Rot<strong>wein</strong>e. Viele<br />

Winzer bauen ihre Weißen deshalb in Stahltanks aus. Nicht so Andergassen. Er<br />

setzt lieber auf das Naturprodukt Holz: „Das Holz sorgt für Harmonie im Glas. Die<br />

Akazie schmeichelt meinen fruchtigen Weißen. Es betont die natürlichen Aromen<br />

im Wein.“ Zwei Jahre dauert es, bis das Holz richtig ausgetrocknet ist, dann wird<br />

ein großes Holzfass daraus gemacht. „So ein Akazienfass hält bei mir zehn Jahre,<br />

dann muss ich es austauschen“, sagt der Winzer.<br />

Auch die Barrique-Fässer haben nur eine kurze Lebensdauer. Zozin tauscht sie<br />

im Fünf-Jahres-Rhythmus aus. Bei einem Anschaffungs- und Produktionspreis<br />

von bis zu 1.000 Euro pro Fass eine kostspielige Angelegenheit. Die gebrauchten<br />

Barriques werden aber nicht weggeworfen. Bauern und Private kaufen dem Grafen<br />

die Fässer für den Eigenbau<strong>wein</strong> ab. Oder er lässt sie umbauen und zimmert Holzregale<br />

für die eigene Vinothek. Auch bei Andergassen werden die ausrangierten<br />

Akazienfässer nicht weggeworfen. Er baut sie in sein Zuhause ein. „Die Zimmer,<br />

die Richtung Trifall liegen, also der Gegend, wo unser bester Weiß<strong>wein</strong> wächst,<br />

sind mittlerweile komplett in Akazienholz gehalten“, erklärt Andergassen.<br />

„Bei uns liegen guter Wein als auch die Gäste in Akazienholz.“ ]<br />

Peter Thalmann,<br />

RAI-Journalist und<br />

Moderator. Lebt<br />

in Kaltern.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.26<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.27


BLICKRICHTUNG<br />

[ Der Kalterer<br />

Untergrund.<br />

St. Nikolaus<br />

Oberplanitzing<br />

Altenburg<br />

St. Anton/Pfuss<br />

Mitterdorf<br />

Kaltern Dorf<br />

Südtiroler Weinstraße<br />

St. Josef am See<br />

Unterplanitzing<br />

Kalterer See<br />

Wo heute das Weindorf Kaltern mit seinem<br />

Es ist ein kurioser Zufall, dass sich die<br />

reizvollen Terroir liegt, haben sich in den<br />

vergangenen 300 Millionen Jahren extrem<br />

Färbung der Ursprungsgesteine in der Verteilung<br />

von Rot- und Weiß<strong>wein</strong> im Kalterer<br />

Die geologischen Einheiten<br />

Montiggler Seen<br />

gegensätzliche geologische und klimatische<br />

Bedingungen abgewechselt. Für das<br />

Kalterer Weinterroir sind sowohl die Entstehungsgeschichte<br />

der einzelnen Gesteinsformationen<br />

mit den unterschiedlichen<br />

Terroir widerspiegelt: In den niederen<br />

Lagen im Bereich des rötlichen Bozner<br />

Quarzporphyrs werden vorwiegend Rot<strong>wein</strong>e<br />

gepflanzt, während in den höheren<br />

Lagen, welche zunehmend vom hellen<br />

Vulkangesteine<br />

(Bozener Quarzporphyr)<br />

Wüstensedimente<br />

(Grödener Sandstein)<br />

Interglaziale Flusssedimente<br />

(Überetscher Schotter)<br />

Gletscherablagerungen<br />

mineralogischen Zusammensetzungen,<br />

als auch die landschaftsprägenden Kräfte,<br />

Karbonatgestein des Mendel-Mesozoikums<br />

beeinflusst sind, die Weiß<strong>wein</strong>e überwiegen.<br />

Küstensedimente<br />

(Bellerophon- und Werfener Schichten)<br />

Rezente Ablagerungen<br />

(Flusssedimente und Hangschutt)<br />

die die Ausformung der Weinlagen bewirkt<br />

haben, von Bedeutung.<br />

Lorenz San Nicolò, Geologe und Weinbauer<br />

Flachmeersedimente<br />

(Schlerndolomit)<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.28 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.29


GRABUNGEN<br />

Das Kloster Tegernsee als<br />

Weinbergbesitzer in Kaltern<br />

[ »Planitzinger <strong>wein</strong><br />

sein guet sumer <strong>wein</strong>«<br />

Schon zu ihrer Gründungszeit im 8. Jahrhundert sind einige<br />

südbayrische Klöster in den Besitz von Weingärten in Südtirol<br />

gekommen. Die Klostergründer, zumeist bayrische Adelige,<br />

statteten sie mit „preciosa vineta in Bozan“, mit wertvollen<br />

Weingütern in Bozen, aus. Das Kloster Tegernsee gehörte<br />

zu diesen frühen bayrischen Weinproduzenten, die in Kaltern<br />

und in Lana bei Meran begütert waren.<br />

TEXT<br />

Ivo Maran und Stefan Morandell<br />

Toni Pernstich,<br />

Weinbauer in Oberplanitzing bei Kaltern.<br />

Er ist ein Nachfahre der Bauleute,<br />

die seit 1183 den Weinhof von Kloster Tegernsee<br />

bewirtschaften. Dem Kloster wurde der Hof<br />

nach der Säkularisation der kirchlichen Güter<br />

im Jahr 1803 enteignet.<br />

Im Überetsch konnte der Bischof von Trient seine Vormachtstellung<br />

lange Zeit behaupten. Erst im Jahre 1183 kam Tegernsee in den Besitz<br />

eines stattlichen Weinhofes in Kaltern. Eine Adelsfamilie namens<br />

Hohen burg mit Stammsitz im bayrischen Tölz, vermachte dem Kloster<br />

den dritten Teil ihres Besitzes in Oberplanitzing und zwar „umb ein ewigen<br />

löblichen iartag“. Dieses Drittel war größer und besser als die beiden<br />

anderen Teile, „ut narrat Pernstich colonus ibidem“, wie der dortige<br />

Baumann Pernstich bestätigte. Der geerbte Hof war immer noch so groß,<br />

dass er auf vier Baumänner aufgeteilt wurde. Toni Pernstich, ein Nachfahre<br />

dieser klösterlichen Bauleute, bewirtschaftet heute noch einen<br />

Weinhof in Oberplanitzing.<br />

„So vill arbayt …“ Die aufwendigen Arbeiten während des Jahres wurden<br />

folgendermaßen zusammengefasst: „So vill arbayt gen alle iar auff<br />

die <strong>wein</strong>reb an der Etsch: primo stecken machen, stecken stossen, reben<br />

schneiden, creutzpant pinden, frawn pant pinden, her dan pawen,<br />

darnach auch her dan hawen, schäbigen, gartzen, her dan heften, mysten,<br />

wider zue pawen, wider zue schewfelen, nider legen, gras schneiden,<br />

darnach wymen“.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.30<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.31


GRABUNGEN<br />

[ „Planitzinger <strong>wein</strong> sein guet sumer <strong>wein</strong>“<br />

Kloster Tegernsee als Weinbergbesitzer in Kaltern<br />

„So viel Arbeit geht alle Jahre in die Weinreben an der Etsch: Erstens<br />

Stecken machen, Stecken stoßen, Reben schneiden, Kreuzband binden,<br />

Frauenband binden, die Erde von den Reben weg bauen, danach auch her<br />

hauen, schabigen (das Entfernen von Geiztrieben im Weinbau), garzen,<br />

dann anbinden, misten, wieder zu den Reben bauen, wieder zu schaufeln,<br />

nieder legen, Gras schneiden und dann die Trauben lesen.“<br />

Kloster Tegernsee: Kellerei mit Weinhandel Kloster Tegernsee<br />

hatte auch große Besitzungen entlang der Donau in der Wachau. Vor<br />

allem in Loiben in Niederösterreich (heute Teil von Dürnstein in der<br />

Wachau) und in Klosterneuburg besaß es zahlreiche Weingärten. Der<br />

Wein von dort wurde mittels Schiff über die Donau zum Kloster verfrachtet.<br />

Die Kalterer Weine konnten dadurch leicht mit Weinen aus anderen<br />

Weinbaugebieten verglichen werden.<br />

Auf wirtschaftlichem Gebiet scheint das Kloster vor allem eine Kellerei<br />

mit Weinhandel bis nach Russland und Schweden gewesen zu sein.<br />

Allein in Südtirol wurden bis zu 423 Hektoliter Wein jährlich gekeltert.<br />

Der Transport von Kaltern ins Kloster an den Tegernsee war sehr aufwendig.<br />

Abt Paulus hat um 1600 genau berechnet, was der Transport<br />

mit eigenem Fuhrwerk über Hall in Tirol kostete. Die Weine wurden mit<br />

Wagen, welche von vier Rössern gezogen wurden, geführt. Für die Reise<br />

von Tegernsee nach Kaltern und zurück wurden 16 Tage veranschlagt.<br />

Die Transportkosten betrugen dabei ungefähr 40 Prozent des Warenwertes.<br />

Zum Vergleich machte der Export von Gascogne-Weinen nach<br />

England im 13. Jahrhundert, also mehr als 300 Jahre früher, nur knapp<br />

10 Prozent des Frachtwertes in Bordeaux aus. Der Wein wurde auf Schiffen<br />

transportiert, die bis zu 1.000 Hektoliter laden konnten, wobei England<br />

schon im frühen 14. Jahrhundert jährlich bis zu 200.000 Hektoliter<br />

Wein aus der Gascogne importierte.<br />

Der ehemalige Weinhof des bayerischen Klosters Tegernsee in Oberplanitzing.<br />

„… nit eylen mit den wymen …“ Als im Jahre 1502 das Gebäude in<br />

Oberplanitzing mit dem Weinkeller erneuert wurde, hat das Kloster diesen<br />

versperrt. Nur die Klosteranwälte hatten den Schlüssel zum Keller.<br />

Dadurch sollte verhindert werden, dass dieser „mit tantzen, springen,<br />

spilen, karten, essen und trincken und ander unzucht treiben“ zweckentfremdet<br />

wird.<br />

Vertreter des Klosters brachten den Schlüssel zur Weinlese, der<br />

„wymmat“, nach Kaltern. Sie mussten hierfür rechtzeitig benachrichtigt<br />

Kellertür im Weinhof: Nur die Klosteranwälte hatten den Schlüssel zum Keller.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.32<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.33


GRABUNGEN<br />

[ „Planitzinger <strong>wein</strong> sein guet sumer <strong>wein</strong>“<br />

Kloster Tegernsee als Weinbergbesitzer in Kaltern<br />

Die Karte aus dem Jahre 1795 gibt die Besitzungen des Klosters Tegernsee<br />

in Kaltern wieder. (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München)<br />

werden, wofür der sogenannte Botenlehner zuständig war. Die Amtsleute<br />

Weißer und roter Lagrein Der weiße Lagrein dürfte daher kleinbeerig<br />

gewesen und in Zeilen, beziehungsweise am Stock, angebaut worden<br />

sein. Roten Lagrein dagegen hat das Kloster 1493 explizit in Bozen von<br />

„Hans Heb in dem Oberdorf“ aus einem Weingut, das die „pewnt“ hieß,<br />

als Abgabe gefordert. Auch Michael Gaismayr, der Anführer während<br />

der Bauernunruhen im Jahr 1525, schlug unter anderem vor, den roten<br />

Lagrein vermehrt anzubauen und diesen dann auf den Trestern zu vergären,<br />

wie es im „welschland üblich“ sei, und wie es heute noch in Südtirol<br />

gemacht wird.<br />

Während die Klosterbrüder ihren Wein aus Lana am liebsten schon im<br />

Winter nach der Lese getrunken haben und ihn daher als „Winter<strong>wein</strong>“<br />

bezeichneten, galt ihnen der Planitzinger Wein als „guet summer <strong>wein</strong>“,<br />

also als Wein, der bis zum Sommer reifen konnte und wohl dann am besten<br />

mundete.<br />

des Klosters sollten vor allem aufpassen „das sy die <strong>wein</strong> an allen enden<br />

wol zeyttig lassen werden und nit eylen mit den wymen“, das heißt, dass<br />

die Bauleute vor Ort nicht zu früh mit der Weinlese beginnen durften.<br />

Die Klosterbrüder wollten, wie die Kellermeister heute, möglichst nur<br />

vollreife Trauben in ihren Kellern wissen. Die Sorte, die sie in Kaltern<br />

vor allen anderen bevorzugten, nannten sie „Lagrein“. Heute wird in<br />

Südtirol nur mehr ein roter Lagrein angebaut und als trockener Wein<br />

ausgebaut. Damals wurde hauptsächlich der weiße Lagrein bevorzugt.<br />

Es ist nicht sicher, welche Rebsorte sich dahinter verbirgt und ob diese<br />

überhaupt noch irgendwo angebaut wird.<br />

Verwendete Quellen<br />

• Bayerisches Hauptstaatsarchiv<br />

München, KL Tegernsee<br />

164/51 – 113, KL Tegernsee<br />

163/ 01 – 50 und KL Tegernsee<br />

769/108<br />

• Friedrich Merzbacher,<br />

Tegernsee und der Süd -<br />

tiroler Wein im ausgehenden<br />

Spätmittelalter. Zur Weinwirtschaft<br />

eines altbayerischen<br />

Benediktinerklosters im<br />

Etschland. In: Aus Wirtschaft<br />

und Gesellschaft, Tiroler<br />

Wirtschaftsstudien 17,<br />

Universitätsverlag Wagner<br />

Innsbruck 1963, S. 200 – 213<br />

• Andreas Otto Weber,<br />

Studien zum Weinbau der<br />

altbayerischen Klöster<br />

im Mittelalter. Altbayern-<br />

Österreichischer Donauraum-<br />

Südtirol, Franz Steiner Verlag<br />

Stuttgart 1999<br />

• Dietmar Stutzer, Weingüter<br />

bayerischer Prälatenklöster in<br />

Südtirol, Rosenheimer 1980<br />

• Kurt-Ulrich Jäschke, Englands<br />

Weinwirtschaft in Antike und<br />

Mittelalter. In: Weinwirtschaft<br />

im Mittelalter, Stadtarchiv<br />

Heilbronn 1997, S. 364<br />

„… nit wenig falschrey geschicht …“ Der Klosteranwalt sollte<br />

jedenfalls genau darauf achten, dass die Bauleute unter den Lagrein<br />

„nit daruntter müschen schlafen, heunisch und punt<strong>wein</strong> aus anderen<br />

<strong>wein</strong>garten“, zumal „offt in den dingen nit wenig falschrey geschicht,<br />

so man nit fleyssigklich auff sicht“. Das Kloster achtete also sehr darauf,<br />

dass in den Wein nicht Sorten wie Geschlafene, Heunisch oder auch<br />

„Punt<strong>wein</strong>“ gemischt wurde.<br />

Was unter „Punt<strong>wein</strong>“ verstanden wurde, lässt sich erklären, wenn man<br />

beachtet, dass das Kloster auch in Lana bei Meran einen Weinhof besaß.<br />

Dort wird heute noch die Pergola mit „Puntn“ bezeichnet. Die Pergola, in<br />

Kaltern Pergl genannt, ist eine aufwendige Anbauform, welche vor allem<br />

für wuchsstarke und großbeerige Rebsorten Verwendung findet.<br />

Am 17. März 1803 erfuhren die Tegernseer Benediktiner, dass ihr Kloster<br />

im Zuge der Säkularisation aufgehoben und ihr gesamter Besitz in<br />

Bayern eingezogen wurde. Auch der Weinhof in Kaltern, seit Jahrhunderten<br />

im Besitz des Klosters, ging den Patres verloren. Im Volksmund<br />

wird er aber noch immer als „Paterhof“ und das Nebengebäude als<br />

„Anwalthof“ bezeichnet. ]<br />

Ivo Maran<br />

führt nach seinem<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Studium eine Pension<br />

am Kalterer See.<br />

Stefan Morandell<br />

ist Historiker und<br />

hauptberuflich als<br />

Bibliothekar tätig.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.34<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.35


STAND DER DINGE<br />

[ Kaltern und seine<br />

berühmten Reisenden<br />

Südtirol ist seit jeher Reiseland, ja ein weithin<br />

„bereistes“ Land. Seit dem Mittelalter zogen<br />

Pilger, Handelsreisende, Fürsten und Könige,<br />

Schriftsteller, Künstler, Musiker und<br />

Wissenschaftler über Tirol in den Süden.<br />

TEXT<br />

Ferruccio Delle Cave<br />

So auch Johann Wolfgang von Goethe, der bei<br />

Antritt seiner Italienreise im Jahr 1786 von einem<br />

besonderen Eros erfasst wurde. Goethe verweist<br />

in seinen Notizen in seiner „Italienischen Reise“<br />

immer wieder auf die Fruchtbarkeit des Landstrichs<br />

an der Etsch. Schon um 1415 vermerkte<br />

der päpstliche Legat Leonardo Bruni aus Arezzo<br />

in seinem Reisebericht: „Bei Tramin und Kaltern<br />

wächst eine solche Menge Wein, dass es bis in<br />

die Gegenden jenseits der Alpen abgibt.“<br />

Der französische Philosoph und Essayist Michel de<br />

Montaigne (1533–1592) brach 1580 von Bordeaux<br />

aus zu seiner ersten und einzigen Italienreise auf,<br />

die 1583 in sein „Journal de voyage“ aufgenommen<br />

wurde. Das Reisetagebuch umfasst historische<br />

Beobachtungen und stellt ein frühes<br />

Dokument der „Alltagsgeschichte“ Tirols dar:<br />

„An Wein hat die Gegend solchen Überfluss, dass<br />

ganz Deutschland damit beliefert werden könnte,<br />

und in den Bergen hier isst man das beste Brot<br />

der Welt.“<br />

Im 18. Jahrhundert hatten sich die Voraussetzungen<br />

des Reisens grundlegend geändert. Die<br />

Berge wurden nicht mehr ausschließlich als lästige<br />

Hindernisse betrachtet, sondern zunehmend wissenschaftlich<br />

erkundet. Es begann die geologische<br />

und botanische Erforschung unserer Gletscher,<br />

Täler und Gesteinsformationen, unserer Fauna<br />

und Flora. Geologen und Botaniker wie Johann<br />

Jakob Ferber und Gratet de Dolomieu zog es in die<br />

geologisch so reizvollen Landstriche des Südtiroler<br />

Unterlandes.<br />

Durch den Bau der Brennerbahn in den Jahren<br />

1859 bis 1867 rückte auch das Überetsch mit<br />

Eppan und Kaltern ins touristische Bewusstsein.<br />

Zudem kam dem Mendelpass um die Jahrhundertwende<br />

mit seinen Hotelanlagen eine große touristische<br />

Bedeutung zu. Der an Wein, Obstbau und<br />

Schlössern wie Ansitzen reiche Landstrich war bei<br />

vielen Dichtern und Malern, die gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts das Überetsch bereisten, beliebt.<br />

Der in München wirkende Schriftsteller und Journalist<br />

Otto Julius Bierbaum erkundete als einer der<br />

ersten mit dem Automobil zwischen 1894 und 1910<br />

Mittel- und Südeuropa.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.36<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.37


STAND DER DINGE<br />

»Kaltern ist ein schöner Ort, Renaissancehäuser<br />

mit Ziegeldächern, Kirchen, Weinstöcken<br />

und Obstgärten. Überall dralle, feiste Trauben,<br />

Feigen, Nüsse, Birnen, Äpfel, die üppig in<br />

Zöpfen von den Reben und Bäumen tropfen.«<br />

Franzobel, Weinlesen*<br />

Die Kalterer Mystikerin Maria von Mörl (1812 in<br />

Kaltern geboren und 1868 in Kaltern gestorben)<br />

erkrankte schon als Kind schwer und erhielt angeblich<br />

1834 an Händen und Füßen Wundmale,<br />

die man allgemeinhin damals als Wundmale<br />

Christi ansah. Sie wuchs als zweites von zehn<br />

Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf. Bis 1834<br />

zog das „Wunder“ Maria von Mörl aus nah und<br />

fern Besucher, Pilger und Kranke an. Unter den<br />

vielen war auch der bairische Reiseschriftsteller<br />

Ludwig Steub, der in seinem Reisehandbuch<br />

„Drei Sommer in Tirol“**, seine Begegnung mit<br />

Maria von Mörl festhält: „Seit längeren Jahren ist<br />

der freie Besuch nicht ohne Schmerz der Kalterer<br />

aufgehoben, und der Zutritt findet nur mit großer<br />

Beschränkung statt. Nachdem die Erlaubnis<br />

erwirkt war, fand ich mich im Mai 1844 mit einem<br />

Bozner Freunde und einem Franziskaner-Pater<br />

vor der Pforte des Nonnenklosters, welches sich<br />

Fräulein Marie seit mehreren Jahren zum Aufenthalte<br />

ausersehen. […] So betraten wir das kleine<br />

Gemach, in das durch geschlossene Jalousien nur<br />

dämmerndes Licht fiel. Einfache Hausgeräte,<br />

etliche Bilder an den Wänden, links am Fenster<br />

ein kleiner Altar, diesem gegenüber auf dem Bette,<br />

und zwar auf dem untern, dem Altare zugewendeten<br />

Rande, das Fräulein in weißem Gewande,<br />

selbst weiß wie Marmor, lange, schwarze Haare<br />

über den Nacken, kniend, die gefalteten Hände<br />

zum Kinn emporgehoben, die großen Augen<br />

regungslos auf uns gerichtet, sie selbst ohne<br />

Regung und scheinbar ohne Leben.“<br />

Als Kontrapunkt dazu der 1967 in Vöcklabruck<br />

geborene Schriftsteller und Lyriker Franz Stefan<br />

Griebl, Franzobel, der Kaltern 1999 die Ehre gegeben<br />

hat. Er beteiligte sich am Projekt „Weinlesen“<br />

und verfasste den Text „Aber reden wir<br />

vom Wein“, in dem es heißt: „Kaltern, meine<br />

Lieben, hat etwas Kurioses […] Es schmeckt nach<br />

Speck und hartem Brot, nach lauen Lüftchen,<br />

[…] Kaltern ist wie Leberkäse, aus geraucht, und<br />

warm wie Spucke da im Mund. Es grinst, wenn es<br />

Gänsehäute die Rücken runterlaufen<br />

sieht, und <strong>wein</strong>t, wenn man ihm ungerührt<br />

entgegentritt. Kaltern ist ein<br />

schöner Ort, Renaissancehäuser mit<br />

Ziegeldächern, Kirchen, Wein stöcken<br />

und Obst gärten. Überall dralle, feiste<br />

Trauben, Feigen, Nüsse, Birnen,<br />

Äpfel, die üppig in Zöpfen von den<br />

Reben und Bäumen tropfen.“ ]<br />

* Weinlesen. Wein und Landschaft, Boden und Menschen,<br />

Geschichte und Geschichten in Kaltern.<br />

Hrsg. von „<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>“. Innsbruck: Skarabäus-Verlag 2006, S. 31<br />

** München: Süddeutscher-Verlag 1977, S. 161 f.<br />

Ferruccio Delle Cave<br />

Studium der Germanistik,<br />

Geschichte,<br />

Romanistik und Musikwissenschaft<br />

an den<br />

Universitäten Tübingen,<br />

Perugia und Innsbruck.<br />

Langjähriger Direktor an<br />

Südtiroler Oberschulen,<br />

Leiter der Sparte<br />

„Literatur“ im Südtiroler<br />

Künstlerbund und<br />

dessen Vizepräsident.<br />

Publikationen im Bereich<br />

Literatur, Kultur<br />

und Geschichte.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.38 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.39


STAND DER DINGE<br />

[ Der historische<br />

Gastbetrieb <strong>2014</strong><br />

Seehotel Ambach am Kalterer See<br />

„So gelingt es etwa beim Hotel Ambach, eine neue Qualität<br />

in die überaus schwierige Problematik der Tourismusarchitektur<br />

einzuführen. Sie besteht nicht in der, wenn auch<br />

noch so raffinierten Interpretation einer klischeehaften<br />

Erwartungshaltung des Gastes gegenüber einer Kulturlandschaft,<br />

sondern im räumlich akzentuierten Erlebnis des<br />

Ortes. Sie macht den Ort zum Brennpunkt eines belebten<br />

Umfeldes, den Aufenthalt im Haus zu einer auch räumlich<br />

akzentuierten Zeit. Der Bau steht nicht dem Ort im Wege,<br />

sondern ermöglicht ihm eine besondere Darstellung seiner<br />

Merkmale, sich selbst als einen aktiven Teil dieses Erlebnisses<br />

verstehend.“<br />

Friedrich Achleitner, österreichischer Architekturkritiker,<br />

anlässlich einer Laudatio auf Othmar Barth<br />

TEXT<br />

Christian Schwienbacher<br />

Das Seehotel Ambach am Kalterer See ist gerade<br />

einmal 40 Jahre alt und gehört zu den Hauptwerken<br />

des Architekten Othmar Barth (1927–2010).<br />

Dass so ein junges Gebäude zum „Historischen<br />

Gastbetrieb des Jahres <strong>2014</strong>“ – eine Auszeichnung<br />

der Stiftung Südtiroler Sparkasse in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesdenkmalamt und dem Hoteliers-<br />

und Gastwirteverband – gewählt wird und<br />

nicht andere, viel ältere und traditionsreichere<br />

Betriebe, ist zuallererst einmal bemerkenswert.<br />

Das Seehotel Ambach ist ein Gesamtkunstwerk<br />

wie es nur wenige gibt und entstand aus einer modernen<br />

Architektursprache heraus. Der Bau setzt<br />

sich mit den Themen Regionalität und Tradition<br />

auseinander, hält aber an einer eigenständigen<br />

Position fest und tritt damit eine Stellung an, die<br />

ihresgleichen sucht, oft zitiert und nachgeahmt,<br />

aber nie erreicht wurde.<br />

Das Hotel ist ein seltenes Beispiel eines Gastbetriebes,<br />

der nicht nur in sehr gutem Zustand ist,<br />

sondern auch Architekturgeschichte geschrieben<br />

hat – auch oder gerade wegen der besonderen Verbindung<br />

zwischen der Bauherrin Anna Ambach-<br />

Weis und dem Architekten. Für die Besitzer war<br />

es eine Selbstverständlichkeit, dass das geistige<br />

Eigentum ihres Hauses beim Architekten bleibt,<br />

und dass er sich um sein Werk auch zeitlebens<br />

kümmern sollte. Was er dann auch tat.<br />

Othmar Barth war einer der prägenden Architekten<br />

Südtirols ab den Fünfzigern bis in die heutige<br />

Zeit herauf. Er war Protagonist an vorderster<br />

Front und hat uns eine imposante Werkliste hinterlassen,<br />

die zu den herausragendsten Beispielen<br />

moderner Architektur in Südtirol und darüber<br />

hinaus zählen. Aber Othmar Barth war nicht nur<br />

Architekt, er war auch Lehrer. Generationen von<br />

Architekten haben bei ihm studiert.<br />

Bauen in der Landschaft. Das könnte der Titel<br />

für viele der Bauten von Othmar Barth sein. Nirgends<br />

trifft das aber mehr zu als auf das Seehotel<br />

Ambach. Der Ort an und für sich ist schon ein<br />

besonderer, ist das Hotel doch mitten in den Weinbergen<br />

und alten Obstwiesen direkt am Nordufer<br />

des Kalterer Sees gelegen. Genauer: am nordöstlichen<br />

Eck des Sees. An so einem Ort ein Hotel zu<br />

bauen, gehört wohl zu den schwierigsten Aufgaben<br />

für einen Architekten, aber sicher auch zu den<br />

faszinierendsten.<br />

Nach mehreren Versuchen und der Unterschutzstellung<br />

der Uferzone ist Barth auf die<br />

heutige Form gekommen. Sie besteht aus einer<br />

Komposition aus klaren geometrischen Formen<br />

und Linien: Ein gleichseitiges Dreieck, das nach<br />

Norden zeigt, bildet den Grundstein der Form. In<br />

diesem Dreieck finden wir das Restaurant und darüber<br />

eine Terrasse, beide öffnen sich zum See hin.<br />

Die Verlängerung des rechten Schenkels des Dreiecks<br />

bildet eine starke Achse, an die sich zu beiden<br />

Seiten jeweils ein Kreissegment anschmiegt, zueinander<br />

versetzt und unterschiedlich groß. Das<br />

größere Segment schaut nach Südwesten und ist<br />

vier Geschosse hoch. Hier befinden sich das offene<br />

Treppenhaus und die Gästezimmer, die sich in die<br />

Landschaft hinausorientieren.<br />

Eine perfekte Inszenierung! Ein besonderes<br />

Element in der großen Raumvielfalt des Hotels ist<br />

die Außentreppe, die auf die Dachterrasse über<br />

dem Restaurant führt. Die Treppe steigt zum See<br />

hin an, man erreicht ein großes Podest, das einen<br />

wunderbaren Ausblick auf den See zulässt, bevor<br />

sie sich wendet und die Dachterrasse erreicht.<br />

Visionär war auch der zeitlos moderne „Wellnessbereich“,<br />

der See mit seinem gesamten Reichtum:<br />

die großzügige Gartenanlage mit den alten<br />

Obstbäumen, die Weiden und nicht zu vergessen<br />

der wunderbare Steg, der durch das Schilf auf den<br />

See hinausführt.<br />

Auch die Materialwahl ist wohldurchdacht: So<br />

ist das ganze Gebäude mit einem groben, weißen<br />

Putz versehen, sowohl im Inneren wie auch außen,<br />

das gibt dem Gebäude die nötige Erdung.<br />

Blick für das Schöne und das Anmutige.<br />

Othmar Barth hat mit dem Seehotel Ambach<br />

eines seiner Meisterstücke geschaffen. Es sticht<br />

heraus aus seinem Werk, es ist üppiger in seiner<br />

Formensprache, man kann fast sagen frohsinniger,<br />

ohne jedoch die Haltung zu verlieren. Das<br />

Geheimnis könnte in der gelungenen Verbindung<br />

von strenger Wiederholung und weichen, runden<br />

Formen liegen. Natürlich spielen das Licht und<br />

vor allem die Landschaft ebenfalls eine bedeutende<br />

Rolle.<br />

Barth hat hier eine unglaubliche Vielfalt<br />

an räumlichen Situationen in einem einzigen<br />

Gebäude untergebracht und die Beziehung zur<br />

Landschaft immer wieder ins Haus getragen,<br />

so als wäre das Gebäude der wichtigste<br />

Ort in dieser Topografie. Es ist sich<br />

seiner Wirkung durchaus bewusst und<br />

bleibt doch bescheiden. ]<br />

Christian<br />

Schwienbacher<br />

Architekt und<br />

Jurymitglied<br />

Gekürzte Fassung; der vollständige Text ist abgedruckt in<br />

„Der historische Gastbetrieb des Jahres <strong>2014</strong> in Südtirol“,<br />

herausgegeben von der Stiftung Südtiroler Sparkasse<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.40<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.41


GENUSS & KULINARIK<br />

»Es gibt einige Regeln, die uns behilflich sein<br />

können, dieses ›Minenfeld‹ zu betreten. Aber: einen<br />

strengen Wein-und-Essen-Knigge gibt es nicht.<br />

Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt!«<br />

Christine Mayr, Weinakademikerin<br />

[ Der richtige Wein<br />

zum Essen<br />

Harmonie oder Gegensätze – Wein und Essen<br />

sollten gut aufeinander abgestimmt sein<br />

TEXT<br />

Christine Mayr<br />

Eher selten wird Wein alleine getrunken. Viel<br />

öfter genießen wir ihn zu einem Gericht. So gehören<br />

Wein und Speisen untrennbar zusammen.<br />

Wir suchen dabei nach der genussvollen Allianz<br />

von Küche und Keller.<br />

Der Wein sollte in dieser Verbindung eine Speise<br />

unterstreichen, den Geschmack betonen und<br />

seine Eigenschaften hervorheben. Auf keinen Fall<br />

sollte er die ausgesuchten Gerichte dominieren.<br />

In Frankreich spricht man sehr gerne vom<br />

„Mariage“ – der Vermählung von Speise und Wein.<br />

Es gibt einige Regeln, die uns behilflich sein<br />

können, dieses „Minenfeld“ zu betreten. Aber:<br />

einen strengen Wein-und-Essen-Knigge gibt es<br />

nicht.<br />

Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt!<br />

Vor Augen halten sollten wir uns auf jeden Fall den<br />

Grundsatz, dass jeder Wein sich in Verbindung<br />

mit Speisen verändert und umgekehrt. Unser Ziel<br />

sollte die Steigerung des kulinarischen Genusses<br />

sein!<br />

Anpassen durch Harmonie. Anpassen kann<br />

man durch Harmonie: Dies kann die Herkunft von<br />

Wein und Speisen betreffen, aber auch die Harmonie<br />

von Farbe, Aromen und Geschmack. So gesellt<br />

sich ein Kalterersee vorzüglich zu Speck aus Südtirol.<br />

Nicht nur die regionale Abstammung passt,<br />

sondern auch farblich landen wir einen Volltreffer.<br />

Die würzigen Aromen eines Gewürztraminers<br />

aus warmen Kalterer Lagen hingegen harmonieren<br />

mit den würzig intensiven Nuancen eines<br />

indischen Currys. Die schmeichelnde Süße eines<br />

Goldmuskateller Passito – in Kalterer Kellern getrocknet<br />

– unterstreicht auf angenehmste Weiße<br />

die Süße eines Topfenstrudels mit Vanillesauce.<br />

Und warum nicht einen Rosenmuskateller an die<br />

würzige Süße eines Zimtsoufflès anpassen?<br />

Gegensätze und Kontraste. Manchmal zeigt<br />

sich jedoch, dass Gegensätzlichkeit oder Kontrast<br />

in der Anpassung mehr Erfolg aufweisen können.<br />

Das ist zum Beispiel bei etwas aggressiveren Noten<br />

der Speisen der Fall. Eine leicht säuerliche Speise<br />

gewinnt durch die Samtigkeit des Weines. Das<br />

gleiche gilt auch bei salzigen, pikanten und bitteren<br />

Speisen. Samtige Weine sind meist gereift und<br />

wirken sehr abgerundet. Probieren Sie doch mal<br />

einen reiferen Chardonnay mit Barriqueausbau<br />

oder auch einen in der Flasche gereiften Weißburgunder.<br />

Sie werden erstaunt sein, wie gut reifere<br />

Weine sich an Speisen anpassen lassen. Aber auch<br />

schmeichlerische Blauburgunder sind exzellente<br />

Essensbegleiter. Haben Sie also etwas Geduld und<br />

lassen Sie ihre Weine etwas im Keller weiterreifen!<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.42 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.43


GENUSS & KULINARIK<br />

»Viel öfter lässt man heute jedoch die<br />

Speisenfolge die Weinauswahl diktieren.<br />

Dabei kommt der Wein bunt gemischt<br />

zu jedem Gang auf den Tisch.«<br />

Christine Mayr, Weinakademikerin<br />

Säure, Alkohol und Gerbstoffe. Auch bei fetten<br />

und öligen Speisen müssen Sie den Kontrast<br />

suchen. Fette Speisen enthalten solides Fett und<br />

hinterlassen am Gaumen einen Belag oder eine<br />

zukleisternde Patina. Diese sollte mit Hilfe von<br />

Säure „weggeputzt“ werden, um den Gaumen für<br />

den nächsten Bissen vorzubereiten. Ein frischer<br />

Riesling oder Sauvignon können da behilflich sein.<br />

Von öligen Speisen reden wir, wenn das Fett durch<br />

Verarbeitung, etwa durch Hitze, flüssig geworden<br />

ist oder wenn es sich um pflanzliche Fette handelt.<br />

Die Öligkeit ist als eine Art Glätte am Gaumen<br />

wahrnehmbar. Diese Glätte kann mit der dehy -<br />

d rierenden Wirkung des Alkohols oder dem aufrauenden<br />

Effekt des Tannins kontrastiert werden.<br />

Zu einem Teller Schlutzkrapfen mit brauner Butter<br />

gesellt sich gerne ein kräftiger Weiß<strong>wein</strong> mit<br />

relativ viel Alkohol, etwa ein Grauburgunder vom<br />

Kalterer See. Haben wir jedoch einen Schmorbraten<br />

mit relativ viel Schmierigkeit vor uns<br />

stehen, so können wir gerne zu einem gerbstoffreichen<br />

Lagrein greifen.<br />

Alkohol und Gerbstoffe passen auch vorzüglich<br />

zur Saftigkeit der Speisen. Ein saftiges Steak oder<br />

ein gereifter Parmesankäse verlangen geradezu<br />

nach kräftigen, gerbstoffreichen Rot<strong>wein</strong>en.<br />

Zu Ihrem nächsten Rindsfilet also den kräftigen<br />

Cabernet Sauvignon aus Kaltern nicht vergessen!<br />

Zu guter Letzt gibt es aber auch Speisen,<br />

welche geschmacklich etwas langweilig wirken,<br />

wie Tagliolini mit Sahne und Lachs oder Risotto<br />

mit cremigem Käse. Aber auch Kartoffelgerichte<br />

und Hülsenfrüchte sowie Krustentiere können<br />

geschmacklich eher eindimensional wirken.<br />

Hier hilft uns die frische, mineralische Komponente<br />

eines Südtiroler Schaum<strong>wein</strong>s, die sensorische<br />

Harmonie wieder herzustellen, in dem er<br />

für Lebhaftigkeit am Gaumen sorgt.<br />

Falls die Anpassung gar nicht klappt, können Sie<br />

immer noch zu sogenannten Weinbrücken oder<br />

Puffersystemen greifen: Dies können Gewürze,<br />

Zucker, Salz, Pilze, Nüsse, gebratene Zwiebeln,<br />

einige Früchte, Wurstwaren, Käse und stärkehaltige<br />

Produkte sein. So kann eine hochwertige<br />

Bitterschokolade mit Gewürzen oder Orangenfüllung<br />

„versehen“ werden, um eine Weinanpassung<br />

möglich zu machen oder Blauschimmelkäse<br />

mit Honig begleitet werden.<br />

Bei der Anpassung kann zur logischen Weinfolge<br />

(weiß vor rot, jung vor alt, leicht vor schwer) aufgekocht<br />

werden. Viel öfter lässt man heute jedoch<br />

die Speisenfolge die Weinauswahl diktieren. Dabei<br />

kommt der Wein bunt gemischt zu<br />

jedem Gang auf den Tisch. Neutralisiert<br />

wird mit Wasser.<br />

Gutes Gelingen und viel Spaß<br />

beim Experimenten!<br />

Guten Appetit und sehr zum Wohl! ]<br />

Christine Mayr,<br />

Weinakademikerin,<br />

Präsidentin der Südtiroler<br />

Sommeliervereinigung<br />

und der Südtiroler<br />

Weinakademie<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.44 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.45


KÜCHE & REZEPTE<br />

Rezept für 4 Personen (je 3 Stück)<br />

Zutaten:<br />

für die Polentaknödel<br />

250 ml Sahne<br />

250 ml Milch<br />

150 g Kalterer Polenta (Maisgries)<br />

150 g Toastbrot (entrindet)<br />

1 Ei, 5 Eidotter<br />

50 g Butter<br />

2 El Ölivenöl<br />

Salz<br />

Bergkäse<br />

für den Blattspinat<br />

frischer Blattspinat<br />

Salz, Muskatnuss<br />

geriebener Parmesankäse<br />

für den Speck-Schaum<br />

Bauchspeck<br />

¹/2 Zwiebel<br />

¹/8 l Weiß<strong>wein</strong><br />

¹/8 l Sahne<br />

Salz, Pfeffer, Öl<br />

Zubereitung: Sahne und Milch aufkochen,<br />

Polenta langsam dazugeben<br />

und dickcremig kochen. Anschließend<br />

erkalten lassen. Toastbrot mit Butter<br />

und Olivenöl anschwitzen (nicht braun).<br />

In die fast erkaltete Masse das Ei und<br />

die Dotter einarbeiten und anschließend<br />

das Brot untermengen. Etwas rasten<br />

lassen. Mit dem Teig Knödel – mit<br />

einem Würfel Bergkäse in der Mitte –<br />

formen und diese 10 bis 15 Minuten in<br />

Salzwasser kochen.<br />

Den frischen Blattspinat waschen,<br />

in einer Pfanne anschwitzen, mit Salz,<br />

etwas Muskatnuss und Parmesankäse<br />

abschmecken.<br />

Zwiebel und Bauchspeck andünsten,<br />

mit Weiß<strong>wein</strong> ablöschen, einreduzieren<br />

lassen, anschließend mit Sahne aufgießen<br />

und leicht einkochen lassen. Zum<br />

Schluss mit einem Mixer fein pürieren.<br />

Tipp: Je nach Jahreszeit können anstatt<br />

Spinat frischer Spargel im Frühjahr,<br />

Pilze im Sommer, Wildragout im<br />

Herbst oder Wirsing im Winter verwendet<br />

werden.<br />

Weinempfehlung: Zum Kalterer<br />

Polentaknödel Masatsch passt hervorragend<br />

ein gut gekühlter, fruchtigtrockener<br />

Weißburgunder aus Kaltern<br />

oder ein frischer, klassischer<br />

Kalterersee.<br />

Gutes Gelingen &<br />

guten Appetit wünschen<br />

Florian Kritzinger<br />

mit dem Team<br />

des Restaurants Masatsch<br />

[ Kalterer<br />

Polentaknödel<br />

Masatsch<br />

mit Bergkäse gefüllt, auf frischem<br />

Blattspinat, mit Speck-Schaum<br />

Florian Kritzinger,<br />

Küchenmeister des Restaurants Masatsch<br />

Hotel & Restaurant Masatsch<br />

Das rollstuhlgerechte Integrationshotel<br />

Masatsch liegt in Oberplanitzing<br />

bei Kaltern und wartet<br />

mit einem besonderen Flair auf.<br />

„Anders wohnen“ sowie „Urlaub<br />

für alle!“ sind hier die Devise.<br />

Ebenso hoch liegt der Qualitätsanspruch<br />

im Restaurant: Frische<br />

Qualitätsprodukte direkt aus<br />

der Region, saisongerecht und<br />

schonend zubereitet, sind das ganz<br />

persönliche Rezept der Küchencrew<br />

um Küchenmeister Florian<br />

Kritzinger.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.46 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.47


KURZPORTRÄT<br />

[ Mein Geheimnis:<br />

Zufriedenheit<br />

Stefan Andergassen … führt ein<br />

einfaches Leben. In den Weinbergen arbeitet<br />

der 93-jährige immer noch mit.<br />

Stefan Andergassen<br />

„Wenn man mit den kleinen<br />

Dingen zufrieden ist,<br />

dann hat man ein einfacheres<br />

Leben. Jeder Ärger nimmt<br />

einem etwas weg.“<br />

TEXT<br />

Lissy Pernthaler<br />

Wenn man das Glück hat, auf 93 Lebensjahre zurückblicken<br />

zu können, wie Stefan Andergassen<br />

aus Oberplanitzing, dann hat man viel zu erzählen.<br />

Der 1921er ist jeden Tag draußen in der Natur bei<br />

seinen Reben, kocht sich mittags selbst das Essen<br />

und abends isst er eine kalte Marende. In der Zeit<br />

nach dem Krieg, in der er einen Lebensmittelladen<br />

in Bozen Gries führte, hat er seine Trauben<br />

und seine Äpfel immer nach Bozen gebracht, dort<br />

waren sie bei den Stadtlern sehr beliebt. Und das<br />

Kochen hat er auch im Geschäft gelernt. Denn<br />

die Hausfrauen, die zu ihm einkaufen kamen,<br />

tauschten sich über die Gerichte aus. Das eine und<br />

andere ist bei ihm hängen geblieben.<br />

Stefan Andergassen führt ein einfaches Leben.<br />

Sein Haus und seinen Grund hat er bereits seinen<br />

zwei Kindern überschrieben. Er arbeitet aber<br />

immer noch selbst im Feld mit. Das Binden der<br />

Reben hat er ganz alleine erledigt. Gelernt hat er<br />

alles vom Vater, der ihm früh alles beigebracht<br />

und ihm praktisches Wissen auf dem Gebiet des<br />

Weinbaus mit auf den Weg gegeben hat. „Wir hatten<br />

zwischen den Perglen (Pergola) immer einen<br />

Acker, auf dem wir Weizen, Gerste und danach<br />

Schworzplent (Buchweizen) und Tirg (Mais für Polenta)<br />

angebaut haben. Somit konnte unsere Familie<br />

gut überleben“, erzählt der rüstige Bauer. „Wer<br />

damals in den Zwischenkriegsjahren nur auf Wein<br />

setzte, der hatte es schwer“, erzählt er weiter.<br />

Die Chance nutzen. Bis zu seinem 19. Lebensjahr<br />

war Stefan Andergassen ein hundertprozentiger<br />

Bauer, dann kam der Einberufungsbefehl. Die<br />

meiste Zeit war er auf Griechenland stationiert.<br />

Dort diente er bis 1944, bis er als Kriegsinvalide<br />

entlassen wurde. Es war sein Glück, sagt er heute,<br />

dass er so früh, also noch während des Krieges zurückkam.<br />

Denn so hatte er die Chance, sich etwas<br />

aufzubauen. Als er in der Zeitung die Anzeige<br />

las, dass in Bozen ein Lebensmittelgeschäft zum<br />

Verkauf stand, kratzte er sein Erspartes zusammen<br />

und nutzte die Chance.<br />

Ihm hat es Spaß gemacht, das Stadtleben mit<br />

dem Landleben verbinden zu können. Unter der<br />

Woche war er Ladenbesitzer. Am Wochenende ist<br />

die Familie immer nach Kaltern gefahren um im<br />

Weinguat (Weingut) zu arbeiten.<br />

Jetzt im Alter ist er wieder zum Vollblutbauern<br />

geworden. Stefan Andergassen blickt mit<br />

Herzens ruhe über die neu angelegten Blauburgunderreihen.<br />

Das moderne Erziehungssystem<br />

auf Drahtrahmen sei wunderbar, viel einfacher zu<br />

bearbeiten und beim Spritzen (Schädlingsbekämpfung)<br />

müsse man anstatt der üblichen fünf nur<br />

mehr zwei Düsen benutzen.<br />

Mit den kleinen Dingen zufrieden sein.<br />

Fragt man Stefan Andergassen nach seinem Geheimnis,<br />

muss er nicht lange nachdenken. Es ist<br />

die Zufriedenheit. Wenn man mit den kleinen<br />

Dingen zufrieden ist, dann hat man ein einfacheres<br />

Leben. Jeder Ärger nimmt einem etwas<br />

weg, sagt er. Und so blickt er dankbar auf sein<br />

Leben zurück, das er sehr lang mit seiner Frau<br />

teilen konnte, die 2010 mit knapp 90 Jahren verstarb.<br />

Wenn er von ihrer beider Liebe<br />

spricht, dann beschreibt er sie als<br />

blühende Rose, wann immer sie sich<br />

in die Augen sahen. Wenn ihn heute<br />

jemand vor die Wahl stellen würde,<br />

ob er seine Frau zurück haben wolle<br />

oder die ganze Welt bekommen<br />

könnte, er würde seine Frau wählen. ]<br />

Lissy Pernthaler<br />

ist Kalterer Autorin und<br />

Schauspielerin, lebt in<br />

Berlin und Südtirol.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.48<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.49


WEINKULTUR<br />

[ Solti und der<br />

Schlüsseldieb<br />

Das dritte Comic-Abenteuer<br />

des famosen Saltners aus Kaltern.<br />

Bereits zum dritten Mal geht Solti, der sympathische Held aus dem gleichnamigen Comic,<br />

auf Verbrecherjagd in seinem Heimatort Kaltern. Solti erfüllt mit seiner Aufgabe als Saltner*<br />

eine wichtige Aufgabe zum Schutz der Weingüter, jedoch machen ihm nicht nur Traubendiebe das<br />

Leben schwer. Ein Schlüsseldieb sorgt in der dritten Ausgabe für Aufregung im Dorf. Auf der Fahrt<br />

mit der beliebten Mendelbahn verschwinden immer wieder Autoschlüssel. Wieder bei der Talstation<br />

angekommen, wartet eine unliebsame Überraschung auf die Bestohlenen ... Zeit für Solti und<br />

seinen Freund Ingo, den Igel, nach dem Rechten zu sehen und das Rätsel zu lösen. ]<br />

Vielleicht ist<br />

er dir unterwegs<br />

irgendwo<br />

rausgefallen!<br />

Seufz!<br />

Das wäre ein<br />

schöner Mist!<br />

Der Wagen<br />

ist jedenfalls<br />

noch da!<br />

Ja,<br />

und er ist gar nicht<br />

abgesperrt!<br />

Staun!<br />

Dieser Ausblick ist<br />

doch immer wieder<br />

eine Wucht,<br />

nicht Ingo!?<br />

Was hat<br />

das denn zu bedeuten?<br />

Hier stimmt doch<br />

etwas nicht!<br />

Und ob, Solti!<br />

Einfach<br />

gigantisch!<br />

Servus, Heindl!<br />

Bis zum<br />

nächsten Mal!<br />

Brumm!<br />

Das kann ich dir sagen!<br />

Hier hat jemand mein Auto<br />

ausgeräumt. Das Radio ist weg!<br />

Und meine<br />

Hellebarde auch!<br />

* Was ist ein „Saltner“<br />

Der Name Saltner leitet<br />

sich vom lateinischen<br />

Wort „saltus“ ab und<br />

bedeutet „Flur“. Saltner<br />

waren Flurhüter und<br />

erfüllten früher eine sehr<br />

wichtige Aufgabe: Sie<br />

schützten die Weingüter<br />

vor ungebetenen Gästen<br />

und Traubendieben.<br />

Beim Kalterer Wochenprogramm<br />

werden eigens<br />

für Kinder konzipierte<br />

und ausgerichtete Veranstaltungen<br />

durch das<br />

Solti-Logo gekennzeichnet<br />

und ermöglichen<br />

so eine einfache Orientierung<br />

für Familien.<br />

Das war<br />

wirklich ein toller<br />

Ausflug heute,<br />

Solti!<br />

Ja,<br />

auf der Mendel<br />

ist es immer<br />

Spitze!<br />

Konzept: Friedl Raffeiner Geschichte und Text: Günther Heidegger Illustration: Robert Weikmann<br />

Grummel!<br />

Wo ist denn nur dieser<br />

verflixte Autoschlüssel<br />

geblieben!? Ich bin sicher,<br />

dass ich ihn hier<br />

in die Seitentasche<br />

gesteckt habe!<br />

Solti und der Schlüsseldieb | 3<br />

So eine Sauerei!<br />

Wir müssen die Polizei<br />

informieren und<br />

Anzeige erstatten!<br />

4 | Solti und der Schlüsseldieb<br />

Genau<br />

das machen wir!<br />

Hallo, Gemeindepolizei?!<br />

Hier ist Solti, ich müsste<br />

einen Diebstahl<br />

melden…<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.50 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.51<br />

Solti’s Abenteuer<br />

2013<br />

Solti<br />

und der<br />

Schlüsseldieb<br />

Erhältlich ist<br />

das Kalterer<br />

Comic-Heft<br />

„Solti“ im<br />

Tourismusverein<br />

Kaltern<br />

am See.


WEINLESUNG<br />

[ Auf mein Haupt Asche –<br />

ich trinke Wein aus der Flasche<br />

TEXT<br />

Judith Innerhofer<br />

Den ersten „Wein“, den ich getrunken habe, das war im Ahrntal beim „Rock im<br />

Tal“. Damals war es üblich – ganz unelegant – den Wein mit Cola zu mischen:<br />

Cola-Rot also. Alle Winzer, Weinkenner und Feinschmecker werden den Kopf<br />

schütteln. Vor allem wissend, dass es auch heute noch so ist.<br />

Doch um ehrlich zu sein, so kommen wohl die meisten jungen Südtiroler in Kontakt mit<br />

Wein. Zumindest mussten das alle meine Freunde zugeben. Diese Phase wird dann ziemlich<br />

schnell abgelöst vom „Fliegale“, einer genauso unerträglichen Mischung aus Wodka und<br />

Red Bull.<br />

Und alle diese Getränke am liebsten in Plastikbechern. Auf Konzerten aus Sicherheitsgründen<br />

und auch sonst. Weil es an ein Festival erinnert, an die große weite Welt, an<br />

das Coachella Festival in Kalifornien, an Glastonbury in England oder an Rock am Ring<br />

in Deutschland. Je nachdem wie weit man träumen will, kann, darf. Über die Berge.<br />

Oder im Tal. Von Riedel Gläsern hält man noch nicht viel.<br />

Das höchste der Gefühle ist dann, gleich aus der Flasche trinken. Protest. Revolution. Dort<br />

wo es keine gibt, da der Wohlstand wollig umhüllt. Ich bin nicht mit Pennern auf der Straße<br />

aufgewachsen. Die ersten Alkoholwolken, die mir tagsüber von Obdachlosen auf der Straße<br />

entgegen wehten, waren in Paris, New York oder Berlin. Nicht in Südtirol.<br />

Irgendwann kommt dann das Gerücht auf, dass man zu Fisch Weiß<strong>wein</strong> und zu Fleisch Rot<strong>wein</strong><br />

trinken sollte. Dann wurde das revidiert. Es wurde gesagt, dass man auch den Wein<br />

nach eigenem Geschmack mit dem Essen kombinieren soll.<br />

Aber all das erscheint einem mit fünfzehn Jahren ziemlich fern, denn wenn man trinkt,<br />

dann nicht zum Essen. Zudem erscheint einem das relativ sinnlos, denn Essen und sich<br />

betrinken sind zwei Paar Schuhe.<br />

Und es geht in dieser Zeit auch um Effizienz. Wie man so ist, wenn man jung ist:<br />

ungeduldig, gierig nach Ver gessen, nach Loslassen und Feiern. Das Genießen wird erst<br />

später wichtig.<br />

Meine erste wirklich gute Flasche Wein hat mir mein Vater nach der letzten Matura-Prüfung<br />

geschenkt. Ich sollte mit Freunden den Beginn eines neuen Lebensabschnitts feiern, mit<br />

Wein, der um einige Jahre älter war als ich. Gefeiert haben wir auch – mit der Flasche Wein<br />

in der Hand, den Korken in die Flasche gedrückt, weil wir keinen Öffner hatten, in Bruneck<br />

hinter einem Lokal auf dem Gehsteig. Wenn ich heute daran denke, lächle ich, schüttle aber<br />

gleichzeitig den Kopf. Der gute Tropfen.<br />

Die Erwachsenen reden dann über das Bouquet, den Jahrgang, die einheimischen Weine.<br />

Und dann wird man selber älter. Plötzlich. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste<br />

Mal einen „Korken“ geschmeckt habe. Als ich angefangen habe, ein Glas Wein zum Essen<br />

zu trinken. Die Zeiten des Rausches vorüber waren, da man am nächsten Tag einen klaren<br />

Kopf brauchte.<br />

Ich halte es mittlerweile in meinem Leben ganz nach dem Motto des österreichischen<br />

Philosophen Robert Pfaller. Er verteidigt die Unvernunft. Das Leben sei nur dann<br />

lebenswert, sagt er, wenn wir miteinander feiern, trinken und schlafen. Ich liebe es,<br />

ein gutes Glas Wein zu trinken. Manchmal auch zwei.<br />

Und wenn man dann soweit weg von zu Hause wohnt, freut man sich, wenn man in den<br />

besten Restaurants Südtiroler Weine entdeckt. Ein bisschen Heimat, wenn auch flüssig,<br />

nicht greifbar. So nah und doch so fern.<br />

Manchmal, wenn ich dann doch noch ein bisschen Revoluzzer oder „jung“ sein will,<br />

dann trinke ich einen Schluck aus der Flasche. Heimlich. Es schmeckt anders,<br />

ein bisschen verboten, ein bisschen nach damals im Ahrntal. ]<br />

Judith Innerhofer.<br />

Aufgewachsen im<br />

Südtiroler Ahrntal, lebt<br />

und arbeitet sie heute<br />

in Berlin und im World<br />

Wide Web. Sie wollte<br />

Ärztin oder Journalistin<br />

werden und wurde konsequenterweise<br />

beides:<br />

Medizinstudium in<br />

Wien und Brüssel und<br />

Rettungsärztin; dann<br />

beim ZEIT-<strong>Magazin</strong> und<br />

an der Axel Springer<br />

Journalisten-Akademie.<br />

Abschluss mit einem<br />

Diplom an der Columbia<br />

University, Schwerpunkt<br />

Social Media. 2011 mit<br />

dem Grimme Online<br />

Award und dem Axel<br />

Springer Preis für<br />

Junge Journalisten ausgezeichnet.<br />

Seit 2011<br />

Kolumnistin bei<br />

„Die Welt“. Autorin von<br />

„Die Bar“, erschienen<br />

2012 im Aufbauverlag.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.52 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.53


EINBLICKE<br />

TEXT<br />

Michael E. Sallinger<br />

[ Viertausendfünfhundert<br />

Anschläge zur Opulenz<br />

Was man unter den Anschlägen alles verstehen kann: da sind, wie bei Martin<br />

Luthers Thesen, die Anschläge an die Kirchentüre, die Proklamationen, die<br />

öffentlichen Kundmachungen. Ebenso kann es sich freilich um eine Reihe<br />

von Maschen handeln, die beim Stricken oder vergleichbaren Tätigkeiten auf<br />

Nadeln aufgenommen werden, um den Stoff dann zu verarbeiten. Anschläge sind, weniger<br />

schon, terroristische Akte oder jedenfalls handlungsstarke, überraschende Akte, die in den<br />

gesicherten Bestand des Anderen eindringen. Schließlich und endlich versteht man darunter<br />

die Kontakte der Finger des Autors mit seinem Werkzeug.<br />

Im Augenblick des Anschlags formt sich das Wort, aus einer Fülle von Anschlägen werden<br />

Texte, aus den Texten Aufsätze und aus den Aufsätzen Bücher; es können sogar Gedichte<br />

daraus werden. Viertausendfünfhundert Anschläge einschließlich der Leerzeichen habe ich<br />

zur Verfügung, einen literarischen Text zu schreiben, in dessen Mittelpunkt Kaltern und der<br />

Wein stehen sollen. Viertausendfünfhundert Anschläge zur Opulenz; ich fasse die Anschläge<br />

in einigen Anschlägen zusammen:<br />

Der erste Anschlag: Ich nehme den Faden auf und ich schlage den Text an meiner Nadel<br />

der Autorschaft an. Der Faden ist ganz aus der Zeit gewebt, ganz aus den Erfahrungen eines<br />

nun schon längeren Lebens und beginnt mit der Erinnerung des Knaben, dessen Altvorderen,<br />

wie es damals üblich war, den Urlaub in Südtirol verbrachten. Sie brachten Wein in großen<br />

Flaschen mit, der durchsichtig rot war und von dem man kosten durfte. Er hieß Kalterersee<br />

und verschloss in sich die Erinnerung an gute, sommerliche Tage. Damals gab es noch keine<br />

Weinkenner, soweit mir bekannt, der Begriff des Sommeliers ruhte noch in den Wurstkesseln<br />

einer vermeintlichen Konkupiszenz. In den Faden kommen andere Erfahrungen hinein:<br />

der erste Besuch in Kaltern, der, wie auf einer langsam verblassenden Folie, die dem Knaben<br />

fremde Buntheit und Sattheit der Farben zeigt. Es sind vierzig Jahre zurück liegende Sommer,<br />

das Rot der Fleischsoße, die von der pasta asciutta troff, spüre ich noch nach, wenn ich mit<br />

der Zunge an meine Mundwinkel gehe. Die Tage und Nächte in einem wunderbaren, modernen<br />

Seehotel gehören dazu; auf derselben Terrasse die Hand der Tochter, die in das Schilf<br />

greift. Wenn ich diesen Faden aufziehe und auf meiner Nadel des Autors aufziehe, dann entsteht<br />

die Karkasse, um die sich der Text entspinnt.<br />

Der zweite Anschlag: Im Aufschreiben gewinnen Erinnerungen<br />

und Gegenwart Gestalt. Im Aufschreiben ist der Akt<br />

der Lese: nein, nicht von Weintrauben, sondern von Buchstaben,<br />

aus denen Worte werden. Die Wortlese hat einen<br />

Sinn und einen Gegenstand: nämlich lese ich aus den<br />

Worten jene, die zu meinem Gegenstand gehören: Aufschreibungen<br />

aus einem schönen Ort; sein Profil schärft<br />

sich, zwischen Hand und See, zwischen mächtigen, alten<br />

Bauwerken, zwischen dem Übergang von Sonne in viel<br />

Sonne. Machtvoll ballt sich alles, was ein Ort an Vorzügen,<br />

zumal der Natur, haben kann zusammen. Allenthalben in ein<br />

wenig zu wenig Stille. Wenn man sich sommers nähert und<br />

wenn man das Laute nicht allzu sehr schätzt, ist es gut, in die<br />

Weinberge zu gehen, vor allem an den Zeiten des Tagesrandes.<br />

Dann ist man alleine mit der Landschaft, mit dem See<br />

und seinem Wider- und Wiederspiel, der Buntheit und den<br />

Farben; sie werden Wein, in dem sie ge- und verlesen werden.<br />

Seltsame Koinzidenz: die Lese, die nicht nur dem Wein,<br />

sondern auch den Buchstaben gehört. In allen wesentlichen<br />

Fragen werden die Begriffe weit und die Worte füllig in ihren<br />

Sinnen; sie haben keinen einheitlichen Sinn, keine einheitliche<br />

Gestalt, aber sie weisen den Dingen und den Menschen<br />

eine Fülle zu, die man vernehmen kann, wenn man in Stille<br />

auf den Sinn der Worte hört, wenn man die Worte ver-liest.<br />

Kaltern<br />

Der dritte Anschlag: Auf die Kirchentüren kann man es schreiben und nicht nur dorthin.<br />

Ja, es ist dies ein schönes Land; eines, von dem man früher, als es noch einen Gott gab, sagte,<br />

es sei ein gesegnetes. Damit meine ich nicht, dass es keinen Gott gibt, wer wäre ich, das zu<br />

beurteilen, damit meine ich nur, dass es den Gott als Konnotat einer gemeinsamen Verankerung<br />

nicht mehr gibt: So dankt man ihm nicht mehr gemeinsam. Aber, auf die Türe kann<br />

man es schreiben, als einen Wunsch: Mögen Ort und Inhalte mehr und mehr, inniger an<br />

ihren Platz zurückgehen und in diesem Rückgang den Aufgang des Einfachen besser ermöglichen.<br />

Es gibt viele esoterische Worte dafür; sie heißen „sich öffnen“ oder „eine Auszeit<br />

nehmen“, und haben einen oftmals sehr aufdringlichen Klang. Was ich meine, das sagt<br />

Hölderlin in „Brod und Wein“. In diese Dichtheit nach vor zurückzugehen bedeutet den<br />

heutigen einen Anschlag; auf ihre Betriebsamkeit. Mögen auch die Busse sich an den Straßen<br />

am Hang vorbei quälen und mögen die Fahrzeuge in manchen Stau geraten, mögen die Häuser<br />

größer und die Menschen kleiner werden: Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist die<br />

Versammlung zur Stille; sie macht es möglich, an einem wunderbaren Ort in diesen und<br />

in diesem aufzugehen. Der Wein hilft dazu.<br />

Der vierte Anschlag: Das ist das Klopfen an die Türe. Nun bin ich da. Ungebeten fast<br />

und doch da, mit dieser Mélange aus Überlegungen und Ideen. Der Autor, der nicht eingreifen<br />

möchte, der nichts sagen will. Gibt es ihn? ]<br />

Das Wasser aus dem Löwenmaul<br />

das Wasser im See<br />

an den Rädern<br />

ein Wink der vergangenen Zeit<br />

am Horiziont<br />

der Aufgang einer kommenden,<br />

von Stein zu Stein,<br />

die Fassung mühsam bewahrend,<br />

aber alles durchflossen<br />

vom Atem des Weines<br />

der, wie ein ferner Windhauch,<br />

das Licht, die Sonne, den Glanz,<br />

die Trauer, den Regen und Tod<br />

in die Wiederkehr fasst.<br />

Stiftender nie, als hier,<br />

Traube, aus<br />

urzeitlichem Gesang.<br />

Michael E. Sallinger,<br />

Rechtsanwalt, Autor und<br />

Maler, Innsbruck<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.54 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.55


PRODUKTE<br />

Die Produkte<br />

von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />

Sie erhalten die hier vorgestellten Produkte bei <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> im Büro des Tourismusvereins<br />

Kaltern am See am Marktplatz in Kaltern, sowie bei den Mitgliedsbetrieben der Qualitätsinitiative.<br />

Nähere Informationen: www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

Der Weinführer<br />

Der Weinführer bietet eine genaue Darstellung<br />

des An baugebietes Kaltern und beleuchtet neben<br />

dem geologischen auch den kulturgeschichtlichen<br />

Hintergrund. Im Mittel punkt stehen natürlich<br />

die Weine aus Kaltern, in ihren verschiedenen<br />

Ausprägungen und Qualitäten. Verschiedene<br />

Faktoren wie Jahrgang, Terroir und die Charakteristiken<br />

der einzelnen Winzer wirken zusammen<br />

und geben der einzigartigen Vielfalt der Kalterer<br />

Weine Gestalt. Abgerundet wird die Darstellung<br />

durch die Beschreibung der Partnerbetriebe von<br />

<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.<br />

Das <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-Glas<br />

Das von Riedel kreierte Kalterersee-Glas mit<br />

dem Schrift zug <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>, verpackt in edlem<br />

Karton, natürlich mit typisch Kalterer Weinbegleitung.<br />

Fest steht: Nicht nur der Kalterersee,<br />

sondern alle Weine aus Kaltern entfalten sich<br />

besonders gut, wenn sie im <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-Glas<br />

kredenzt werden. (→ € 22,–)<br />

Weinwegweiser<br />

& Riegelkarte<br />

Die Riegelkarte, die auf dem Weinwegweiser<br />

abgedruckt ist, ist auch als großformatiges Poster<br />

erhältlich. Die ansprechende Darstellung des<br />

Kalterer Weinbaugebiets eignet sich als informativer<br />

Wandschmuck für die Foyers der Kellereien<br />

und Weinproduzenten, für die Entrees im<br />

Gemeinde- und Tourismusbüro – und für die<br />

privaten Räumlichkeiten von Gästen und Einheimischen.<br />

Der „Kalterer Plent“<br />

Lange Zeit stand im heutigen Weindorf Kaltern<br />

ein Getreide im Mittelpunkt des Dorflebens:<br />

der Mais. Früher allgegenwärtig, dann zumeist<br />

verdrängt, gedeiht der Mais jetzt wieder in<br />

Kaltern: Ein Grundstück am See wurde gepachtet<br />

und durch fleißige Bauern und Helfer bewirtschaftet.<br />

Der idealer Begleiter zu einem guten Glas<br />

Kalterersee-Wein. (→ € 6,–)<br />

Ältere und neuere Bauten<br />

in Kaltern<br />

Der Wein prägt die Architektur und unser Ortsbild.<br />

Zwei Broschüren erzählen von der historischen<br />

Architektur Kalterns ebenso wie von<br />

der zeit genössischen. Denn neben den wunderschönen<br />

historischen Bauten im „Überetscher<br />

Stil“ ist in der Gegenwart auch von einem<br />

„Architekturwunder“ Kaltern die Rede. (→ € 1,–)<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.56 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.57


ABSPANN<br />

Die Arbeit in den Weinbergen ist zu Ende, das Jahr nähert sich seinem Abschluss.<br />

Im Weindorf Kaltern geben die Produzenten den Weinen ihre letzte persönliche Note.<br />

Kalterns Liebkind, der Kalterersee, präsentiert sich gewohnt schwungvoll im neuen Jahrgang.<br />

Fruchtig und frisch lässt er Erinnerungen an den vergangenen Sommer wach werden.<br />

Erinnerungen an saftige Hänge und prächtige Trauben. Dort wo Wein und Dorf aufeinandertreffen.<br />

In Kaltern. Heimat des Kalterersee.<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.58 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.59


KALENDARIUM<br />

[ Rund um den Wein<br />

<strong>2014</strong><br />

11. September <strong>2014</strong>, 15.30 – 17 Uhr<br />

Weinverkostung –<br />

Weine aus alten Rebsorten<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

8. November <strong>2014</strong>, 10 – 13 Uhr<br />

Kastanienbraten im Weingarten<br />

Eintritt frei<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

20. Mai <strong>2014</strong>, 19 – 23 Uhr<br />

Das Beste aus Kaltern<br />

Verkostung der Kalterersee-<br />

Charta-Weine 2013!<br />

Nur die Besten erhalten das<br />

Qualitätssiegel Charta.<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

Das Beste<br />

aus Kaltern<br />

Verkostung der<br />

Kalterersee-<br />

Charta-Weine<br />

Kalterer<br />

Weı˙nwandertag<br />

Wandern<br />

und genießen.<br />

27. April <strong>2014</strong>, 10 – 18 Uhr<br />

Weinwandertag<br />

Genuss im Frühling erleben!<br />

Die Partnerbetriebe öffnen<br />

ihre Tore und laden zu Weinverkostungen,<br />

Kellerbesichtigungen<br />

und kulinarischen<br />

Leckerbissen.<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

Samstag, 3. Mai <strong>2014</strong><br />

Wineparty<br />

Das Saison-Opening <strong>2014</strong><br />

Bei der Wineparty im<br />

winecenter wird stilecht und<br />

mit klirrenden Gläsern die<br />

Saison eröffnet. Im edlen<br />

Ambiente feiern Gäste und<br />

Einheimische gemeinsam<br />

den Auftakt in einen vielversprechenden<br />

Sommer.<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

10. Mai bis 7. Juni <strong>2014</strong><br />

Südtiroler<br />

WeinstraßenWochen<br />

Einen Monat lang Genuss,<br />

Wein, Wissen, Kultur und<br />

Unterhaltung. Fulminantes<br />

Finale: die Nacht der Keller<br />

am 7. Juni <strong>2014</strong>.<br />

www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />

In und um Kaltern<br />

Das Südtiroler Weinjahr<br />

12. bis 16. März <strong>2014</strong><br />

Bozner Weinkost<br />

in Bozen Schloss Maretsch<br />

www.suedtirol<strong>wein</strong>.com<br />

6. bis 9. April <strong>2014</strong><br />

Vinitaly in Verona<br />

www.vinitaly.it<br />

10. bis 12. Mai <strong>2014</strong><br />

Südtiroler Blauburgundertage<br />

in Montan und Neumarkt<br />

www.blauburgunder.it<br />

18. Mai <strong>2014</strong>, 10 – 17 Uhr<br />

Internationaler Museumstag<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

23. Mai <strong>2014</strong>, 19 – 20.30 Uhr<br />

Weinverkostung –<br />

Weine aus alten Rebsorten<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

7. Juni <strong>2014</strong><br />

Nacht der Keller<br />

www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />

4. September <strong>2014</strong>, 15.30 – 17 Uhr<br />

Weinverkostung –<br />

Weine aus alten Rebsorten<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

5. September <strong>2014</strong>, 16 – 17.30 Uhr<br />

Alte Südtiroler Rebsorten –<br />

Themenführung durch<br />

den Weingarten<br />

www.<strong>wein</strong>museum.it<br />

8. bis 10. November <strong>2014</strong><br />

Merano International Winefestival<br />

im Kurhaus von Meran<br />

www.meranowinefestival.com<br />

Fünf Wochen im Frühling.<br />

Begrüßen Sie mit den „Wein &<br />

mehr“ Wochen den Frühling in<br />

Kaltern. Zwischen dem 21. April<br />

und dem 24. Mai <strong>2014</strong>, kann man<br />

in Kaltern fünf außergewöhnliche<br />

Themenwochen erleben.<br />

21. – 26. April <strong>2014</strong>: Wein & Genuss<br />

26. April – 3. Mai <strong>2014</strong>: Wein & Wandern<br />

3. – 10. Mai <strong>2014</strong>: Wein & Musik<br />

10. – 17. Mai <strong>2014</strong>: Wein & Rad<br />

17. – 24. Mai <strong>2014</strong>: Wein & Kalterersee<br />

Woche für Woche lassen sich die Themenschwerpunkte<br />

mit folgenden Veranstaltungen<br />

kombinieren: Am Dienstag gibt es<br />

eine Weinprobe in den Kellereigenossenschaften,<br />

zusammen mit Menschen, die<br />

selbst Wein produzieren. Am Donnerstag<br />

treten verschiedene Ensembles bei den<br />

Kellerkonzerten auf. Am Freitag bietet<br />

die Südtiroler Weinakademie bei einem<br />

Kurs Einblick in die Weinwelt Kalterns<br />

und Südtirols. Am Samstag verführen wir<br />

Sie zu einem Sektfrühstück in die Kellerei<br />

Kettmeir.<br />

Und das wartet im Herbst auf Sie:<br />

Für all jene, die den Herbst in Kaltern<br />

kennenlernen möchten, warten<br />

im Oktober die „Wein & Törggelen“<br />

Wochen. Süßer Traubensaft, bunte<br />

Blätter, warme Tage, kühle Nächte …<br />

der Herbst in Kaltern hat viele Farben<br />

und Facetten und doch dreht<br />

sich zu dieser Jahreszeit alles um ihn:<br />

den Wein.<br />

24. Juni <strong>2014</strong>, 18 – 23 Uhr<br />

Kaltern ganz in Weiß<br />

Der wunderschöne Marktplatz<br />

als Bühne für Kalterns<br />

Weiß<strong>wein</strong>e. Verkosten Sie<br />

das vielfältige Spektrum<br />

und verwöhnen Sie ihren<br />

Gaumen mit besonderen<br />

Genüssen!<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

4. und 5. September <strong>2014</strong>,<br />

18 – 23 Uhr<br />

Kalterer Weintage<br />

Seit fast 30 Jahren der<br />

Höhepunkt im Kalterer<br />

Weinjahr! Über 150 Weine<br />

aus Kaltern stehen zur Verkostung<br />

bereit – ein Muss für<br />

Wein- und Kalternliebhaberinnen<br />

und -liebhaber.<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

4. Oktober <strong>2014</strong>, 10 – 18 Uhr<br />

3. Kalterer<br />

Weinkulinarium<br />

Ein kulinarischer Dorfspaziergang<br />

durch Kaltern.<br />

Während die letzten<br />

Trauben noch reifen, wird<br />

am Marktplatz in Kaltern<br />

bereits gefeiert.<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

Kaltern<br />

Ganz in Weiß<br />

Kalterns beste<br />

Weiß<strong>wein</strong>e<br />

auf einer Bühne.<br />

Kalterer<br />

Weinkulinarium<br />

Ein Genussspaziergang<br />

Kalterer<br />

Weintage<br />

Ein ganzes Dorf<br />

wird verkostet.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.kalterersee-<strong>wein</strong>.com<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.60 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.61


# swa_programm_<strong>2014</strong>_2.1.indd 1 11.12.13 16:13<br />

KALENDARIUM<br />

Kaltern<br />

Wochenprogramm<br />

Montag<br />

15 Uhr – Mit der Kutsche<br />

auf den Spuren des Weines<br />

Krönung ist der Besuch eines Weingutes<br />

mit anschließender Weinverkostung.<br />

Anmeldung bis Montag 12 Uhr im<br />

Tourismusbüro.<br />

Erwachsene: € 20,–; Kinder: € 8,–<br />

(Juli bis Mitte September um 16 Uhr)<br />

Dienstag<br />

16.30 Uhr – Fach<strong>wein</strong>probe<br />

Tiefer in die Welt des Weines eintauchen:<br />

Nach einer Kellerbesichtigung wird<br />

zusammen mit dem Weinfachmann eine<br />

Auswahl verschiedener Weine verkostet und<br />

über Gott und die Welt, den Keller und den<br />

Wein geredet.<br />

Anmeldung im Tourismusbüro<br />

bis Dienstagmittag!<br />

Kostenbeitrag ab 16 Jahren: € 19,–<br />

(inklusive Weinführer)<br />

Mittwoch<br />

16.30 Uhr – Weinbergbegehung<br />

Das Ergebnis in der Flasche hängt<br />

größtenteils davon ab, wo und wie der<br />

Wein wächst. Ein Weinbauer erklärt am<br />

<strong>wein</strong>.weg Interessantes zu Anbaumethoden,<br />

Rebsorten und Weinlagen. Der Abschluss<br />

der Wanderung mit Weindegustation findet<br />

in einer Weinkellerei statt.<br />

Treffpunkt vor dem Tourismusbüro<br />

Kostenbeitrag ab 14 Jahren: € 10,–<br />

(inklusive Weinführer und Weinverkostung)<br />

Donnerstag<br />

10 Uhr – Zwischen alten Reben und<br />

jahrhundertealten Traditionen:<br />

Geführter Rundgang durch das Südtiroler<br />

Weinmuseum<br />

Begeben Sie sich auf die Spuren der jahrtausendealten<br />

Südtiroler Weinbaugeschichte<br />

und erfahren Sie mehr über die Vielfalt der<br />

lokalen Weintradition. Der geführte Rundgang<br />

durch das Weinmuseum lässt Sie eintauchen<br />

in eine vergangene Welt. Am Ende<br />

der Führung wird im stimmungsvollen Tiefen<br />

Keller ein Glas Kalterersee verkostet.<br />

Treffpunkt um 10 Uhr vor dem<br />

Tourismusbüro, Kostenbeitrag inklusive<br />

Weinprobe und Führung: € 4,–<br />

Diese Ausgabe des <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-<strong>Magazin</strong>s erscheint<br />

mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Programm <strong>2014</strong><br />

März<br />

04.03.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Bruneck<br />

05.03.<br />

Edelbrände – Verkostung<br />

mit A. Ortler<br />

Kaltern<br />

12.03.<br />

Wein & Kochen<br />

Fleisch und Steak<br />

Bozen<br />

26.03.<br />

Neuseeland – Verkostung<br />

mit S. Vaja<br />

Kaltern<br />

28.03.<br />

Calvados – Verkostung<br />

mit T. Fink<br />

Lana<br />

28.–29.03.<br />

Basis-Seminar der Südtiroler<br />

Weinakademie<br />

Vahrn<br />

April<br />

03.04.<br />

Terroir, Boden, Standort –<br />

Workshop mit U. Pedri<br />

Kaltern<br />

15.04.<br />

Weinkeller-Führung<br />

in englischer Sprache<br />

Kaltern<br />

16.04.<br />

Weine der Neuen Welt –<br />

Verkostung mit C. Mayr<br />

Kaltern<br />

17.04.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Tramin<br />

Mai<br />

06.05.<br />

Italien und seine Weine – Teil 1<br />

Kaltern<br />

08.05.<br />

Wein & Kochen<br />

Tapas und Fingerfood<br />

mit L. Agostini<br />

Bozen<br />

14.05.<br />

Barriques & Co – Workshop<br />

mit E. Eccli<br />

Kaltern<br />

22.05.<br />

Italien und seine Weine – Teil 2<br />

Kaltern<br />

27.05.<br />

Champagner – Highlight Verkostung<br />

mit F. Smulders MW<br />

Eppan<br />

28.05.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Vahrn<br />

Juni<br />

04.06.<br />

Rhône-Tal – Verkostung<br />

mit A. Gottardi<br />

Kaltern<br />

05.06.<br />

Das vertiefende Wein-ABC<br />

Girlan<br />

13.–14. + 20.–21.06.<br />

Aufbau-Seminar 1 –<br />

Weinland Italien<br />

Vahrn<br />

17.06.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Marling<br />

26.06.<br />

Genussland Österreich –<br />

Verkostung mit R. Mrkwicka<br />

Kaltern<br />

Juli<br />

02.07.<br />

Die Weine Südtirols<br />

Kaltern<br />

08.07.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Eppan<br />

August<br />

26.08.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Terlan<br />

27.08.<br />

Rosé – Verkostung<br />

mit P. Plattner<br />

Kaltern<br />

28.08.<br />

Italien und seine Weine – Teil 1<br />

Vahrn<br />

September<br />

03.-05. + 11.-12.09.<br />

Basis-Seminar der Südtiroler<br />

Weinakademie<br />

Kaltern<br />

09.09.<br />

Whisky – Verkostung<br />

mit J. Ebensperger<br />

Kaltern<br />

10.09.<br />

Wein-Lehrpfad<br />

Kaltern<br />

16.09.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Montan<br />

18.09.<br />

Italien und seine Weine – Teil 2<br />

Vahrn<br />

25.09.<br />

Wein & Kochen<br />

Meeresfrüchte und Fisch<br />

mit L. Agostini<br />

Bozen<br />

30.09.<br />

Wein & Philosophie –<br />

Workshop mit J. Gedinat<br />

Kaltern<br />

Oktober<br />

01.10.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Vahrn<br />

07.10.<br />

Wine in Moderation – Workshop<br />

mit C. Stein-Hammer<br />

Kaltern<br />

08.–10.+ 15.–17.+22.–24.10.<br />

Aufbau-Seminar 1 –<br />

Weinland Italien<br />

Kaltern<br />

14.10.<br />

Die Weine Südtirols<br />

Kaltern<br />

28.10.<br />

Österreich-Ungarn –<br />

Highlight-Verkostung<br />

mit J. Schuller MW<br />

Tramin<br />

30.10.<br />

Das vertiefende Wein-ABC<br />

Vahrn<br />

November<br />

04.11.<br />

Riesling – Verkostung<br />

mit E. Eccli<br />

Kaltern<br />

10.–12.+ 17.–18.+24.–25.11.<br />

Aufbau-Seminar 2 –<br />

Wines & Spirits International<br />

Vahrn<br />

12.11.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

Meran<br />

19.11.<br />

Weine der Welt – Verkostung<br />

mit C. Mayr<br />

Vahrn<br />

21.11.<br />

Cognac – Verkostung<br />

mit T. Fink<br />

Lana<br />

26.11.<br />

Wein & Kochen<br />

Traditionelle Südtiroler<br />

Spezialitäten mit L. Agostini<br />

Bozen<br />

Dezember<br />

03.12.<br />

„Besondere“ Weine Südtirols<br />

mit K. Pixner<br />

Kaltern<br />

11.12.<br />

Das kleine Wein-ABC<br />

St. Pauls/Eppan<br />

16.12.<br />

Speisen-Wein-Anpassung –<br />

Verkostung mit C. Mayr<br />

Kaltern<br />

17.12.<br />

Das vertiefende Wein-ABC<br />

Kardaun<br />

NEU:<br />

Bierakademie<br />

Kursprogramm<br />

Programma corsi<br />

<strong>2014</strong><br />

Aktuelle Informationen<br />

und Anmeldung:<br />

Südtiroler Weinakademie,<br />

Maria v. Buol<br />

Platz 4A, 39052 Kaltern,<br />

Tel. + 39 0471 964 609,<br />

info@<strong>wein</strong>akademie.it,<br />

www.<strong>wein</strong>akademie.it<br />

[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.62 [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2014</strong> — p.63


» Sie lieben feine, leichte,<br />

im besten Fall auch elegante<br />

Weine? Weine, die Spaß machen<br />

und keine Sommelierkurse<br />

erfordern, um sie zu kapieren?<br />

[…] Dann sind Sie beim<br />

Kalterersee genau richtig.« ]<br />

GEO-Special Südtirol,<br />

April 2013 → Seite 6<br />

Eine Initiative für<br />

Qualität und Weinkultur<br />

der Weinwirtschaft<br />

in Kaltern am See.<br />

Marktplatz 8<br />

I-39052 Kaltern<br />

T +39 0471 965 410<br />

F +39 0471 963 469<br />

info@<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />

www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com

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