Projekt FORMEL 1 Neotech-V12-Motor - der HTL Steyr
Projekt FORMEL 1 Neotech-V12-Motor - der HTL Steyr
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HÖHERE TECHNISCHE BUNDESLEHRANSTALT STEYR<br />
Elektronik – Fahrzeugtechnik – Mechatronik – Metalldesign<br />
<strong>Projekt</strong> F1: immer am Limit<br />
Kurbeltrieb: Bei dem österreichischen 12 Zylin<strong>der</strong><br />
rotiert die Abtriebswelle 25mm oberhalb<br />
<strong>der</strong> Kurbelwelle im V <strong>der</strong> Pleuel. Dass damit<br />
auch <strong>der</strong> Getriebeanschluss um 25mm höher<br />
liegt, ist eher ein Vor- als ein Nachteil. Die Kurbelwelle<br />
ist aus einem Teil geschmiedet und die<br />
Ölversorgung <strong>der</strong> Haupt- und Pleuellagerstellen<br />
erfolgt über die Kurbelwellenenden. Der Öffnungswinkel<br />
des V-<strong>Motor</strong>s beträgt 70°, da die<br />
Konstrukteure an dieser Stelle die Lichtmaschine<br />
platziert haben. Die Ansteuerung <strong>der</strong> Nockenwellen,<br />
die gegenläufig laufen und wie die<br />
Kurbelwelle mittig angetrieben werden, erfolgt<br />
über Zahnrä<strong>der</strong>, die in dem nicht geteilten Kurbelgehäuse gelagert sind.<br />
<strong>Motor</strong>steuerung: Es ist eine gewöhnliche Saugrohreinspritzung am <strong>Neotech</strong> <strong>V12</strong> verbaut,<br />
jedoch werden anstatt <strong>der</strong> herkömmlichen Drosselklappen Flachschieber im Ansaugkanal<br />
verwendet. <strong>Neotech</strong> bekam die intelligenteste <strong>Motor</strong>steuerung, die es bei Bosch gab. Mit <strong>der</strong><br />
1.8-Motronic musste <strong>der</strong> österreichische 12 Zylin<strong>der</strong> Farbe bekennen. 12.800 U/min schafft<br />
<strong>der</strong> <strong>Motor</strong> locker, woraus Peter Marlow schließt, dass bis 14.000U/min keine mechanischen<br />
Probleme auftreten.<br />
Kühlung und Schmierung: Der Zylin<strong>der</strong>kopf hat extrem enge Wasserkanäle<br />
(3mm), dadurch wird eine konstante Strömung gewährleistet und die<br />
Dampfblasenbildung verhin<strong>der</strong>t. Weiters werden die Zylin<strong>der</strong>laufbüchsen<br />
nicht mit Kühlwasser gekühlt, son<strong>der</strong>n mit Öl. Die Zylin<strong>der</strong>köpfe hingegen<br />
werden mit Wasser gekühlt. Die Ölpumpe (1 Druckstufe und 4 Saugstufen)<br />
und die Wasserpumpe sitzen auf einer Antriebswelle und werden somit<br />
nur mit einem Zahnrad angetrieben.<br />
Erprobung: Der <strong>Motor</strong> wurde auch bei <strong>der</strong> AVL in Graz getestet. Nach 6<br />
Stunden stellen die Messingenieure dem <strong>Neotech</strong> <strong>V12</strong> ein einwandfreies Zeugnis aus.<br />
Nach 150 Stunden Prüfstand durfte <strong>der</strong> <strong>Neotech</strong> <strong>V12</strong> in einem Brun-Porsche 962 das erste<br />
Mal in die freie Wildbahn. Bisher wurde <strong>der</strong> <strong>Motor</strong> jedoch nur mit Sprit von <strong>der</strong> Agip Tankstelle<br />
betankt und Marlow schätzt, dass mit Spezialbenzin sind 3% mehr Leistung möglich ist.<br />
Quelle: Sport Auto, Ausgabe Nr. 1/Januar 1990 und Nr. 2/Februar 1990.<br />
<strong>Neotech</strong> <strong>V12</strong>-<strong>Motor</strong><br />
Vs. 1 vom 05.02.2005<br />
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