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STANZERTAL<br />
Pettneu – ein Dorf im visionären Aufbruch<br />
Bau des neuen Gemeindezentrums soll nach Architektenwettbewerb im Jahr 2019 starten<br />
Die 1.500 Einwohner zählende<br />
Gemeinde Pettneu befindet sich<br />
im Wandel. Ein groß angelegter<br />
Prozess der Bürgerbefragung<br />
gibt die Leitlinien für die künftige<br />
Entwicklung vor. Zentrales<br />
Vorhaben ist der Neubau eines<br />
Ortszentrums für die Verwaltung<br />
samt Veranstaltungssaal.<br />
Am bisherigen Standort soll ein<br />
Wohnprojekt entstehen. Das<br />
neue Gewerbegebiet in Schnann<br />
soll durch erhöhte Steuereinnahmen<br />
die Zukunftsprojekte gesund<br />
finanzieren.<br />
„Die Bevölkerung hat sich sehr engagiert<br />
und konstruktiv an unserem<br />
Dorferneuerungsprozess beteiligt.<br />
Derzeit werden noch die<br />
letzten Ergebnisse der Befragung<br />
ausgearbeitet. Fix ist der Neubau<br />
des Gemeindezentrums. Dafür<br />
wird demnächst ein Architektenwettbewerb<br />
ausgeschrieben. Wir<br />
rechnen mit dem Baubeginn im<br />
Frühjahr 2019“, berichtet Bürgermeister<br />
Manfred Matt.<br />
Mit 2,6 Mio. Euro im ordentlichen<br />
und 1,9 Mio. im außerordentlichen<br />
Haushalt verfügt die<br />
Gemeinde Flirsch über ein Budget,<br />
das keine großen Würfe zulässt.<br />
Die laufenden Kleinigkeiten,<br />
die es zur Aufrechterhaltung<br />
der Lebensqualität braucht, werden<br />
aber penibel erledigt. Heuer<br />
geht es dabei um das Gemeindehaus,<br />
das Trinkwasser, den Bauhof,<br />
den Radweg und den Friedhof.<br />
10 15. Mai <strong>2018</strong><br />
Dorfchef Manfred Matt freut sich über die konstruktive Mitarbeit der Bevölkerung beim Dorferneuerungsprozess. Intensive<br />
Vermessungsarbeiten sind ein symbolträchtiges Zeichen für den Umbruch in Pettneu. Das alte Gemeindehaus soll in naher<br />
Zukunft Wohnungen beherbergen.<br />
Fotos: Eiter<br />
„Wir sind eine leicht wachsende<br />
Gemeinde. Bei der derzeitigen Geburtenrate<br />
werden wir bald die<br />
1000er-Marke überspringen. Außerdem<br />
werden wir als vorgelagerter<br />
Wohnort der Tourismusmetropole<br />
St. Anton zusehends interessanter.<br />
Das merken wir an den steigenden<br />
Grundpreisen“, berichtet<br />
Bürgermeister und Amtsleiter Roland<br />
Wechner, der seinen Ort ruhig<br />
und bedächtig wachsen lassen will.<br />
Wenig Kommunalsteuer<br />
„Unsere Möglichkeiten sind begrenzt.<br />
Die Schaffung eines Gewerbegebietes<br />
so wie im Nachbarort<br />
Schnann ist bei uns kaum möglich<br />
und auch raumordnerisch<br />
nicht sinnvoll. Wir haben ein paar<br />
Hotels und Ferienhäuser und eine<br />
Handvoll Kleingewerbetreibende<br />
und daher keine großen Steuereinnahmen<br />
durch die örtliche Wirtschaft.<br />
Übertriebener Zuzug würde<br />
die Infrastruktur bei Schule, Kindergarten<br />
und anderen Kommunaleinrichtungen<br />
aus den Fugen<br />
Sozialer Wohnbau<br />
Im Zuge der Verlegung des Verwaltungszentrums<br />
soll auch eine<br />
Wohnbauoffensive in Gang gesetzt<br />
werden. „Wir haben im Bereich<br />
des Widums ein Haus samt<br />
Grundstück gekauft. Dort entsteht<br />
das neue Projekt. Am Platz<br />
des bestehenden Gemeindehauses<br />
wollen wir mit einer gemeinnützigen<br />
Wohnbaugesellschaft ein Projekt<br />
für unsere jungen einheimischen<br />
Familien entwickeln“, verrät<br />
der Dorfchef, der erläutert: „Alle<br />
diese Vorhaben verzögerten sich<br />
zuletzt wegen eines Murenabgangs.<br />
In den nächsten Tagen und<br />
Wochen sind wir mit den Aufräumarbeiten<br />
fertig, dann gilt die<br />
volle Aufmerksamkeit der Dorferneuerung.<br />
Wichtig ist uns auch<br />
die Ausweisung neuer Siedlungsräume.<br />
Es geht uns dabei aber um<br />
die Absicherung des Lebensraumes<br />
unserer Jugend. Wir wollen<br />
ganz entschieden keine Zweitwohnsitze<br />
für Auswärtige!“<br />
Gemeindevilla wird stilgerecht saniert<br />
Die 980-Seelen-Gemeinde Flirsch setzt auf Sparsamkeit und Effizienz<br />
bringen. Also wollen wir klein und<br />
fein bleiben und wenn, dann nur<br />
gesund wachsen“, stellt der Ortschef<br />
klar.<br />
Laufende Projekte<br />
Das größte Bauvorhaben ist derzeit<br />
die Sanierung der Gemeindevilla.<br />
Das Haus, das unter Denkmalschutz<br />
steht, wird derzeit mit einem<br />
Kostenaufwand von 230.000<br />
Euro erneuert. „Wir haben heuer<br />
das Dach neu eingedeckt und die<br />
Holzfassade stilgerecht restauriert.<br />
Demnächst sanieren wir das Stiegenhaus<br />
und auch das Heizsystem“,<br />
berichtet Wechner, der derzeit<br />
auch mit der Trinkwasserversorgung<br />
bei der Quelle Kohlwald<br />
(300.000 Euro), dem Ankauf eines<br />
neuen Fahrzeugs für den Bauhof<br />
Brücke zur Wirtschaft<br />
Stolz sind die Pettneuer Gemeindevertreter<br />
auf das im Ortsteil<br />
Schnann entwickelte Gewerbegebiet.<br />
Dort haben sich zuletzt sechs<br />
sehr attraktive Unternehmen angesiedelt.<br />
Platz für weitere Firmen<br />
ist vorhanden. „Wichtig war uns<br />
dabei der Bau der neuen Brücke<br />
über die Rosanna. Dadurch ist die<br />
Wirtschaftszone sowohl durch die<br />
Arlberger Schnellstraße als auch<br />
durch die Landesstraße erschlossen.<br />
Die Brücke hat uns heuer im<br />
Zuge der Murenereignisse auch<br />
sehr geholfen, den internen Verkehr<br />
aufrecht zu erhalten“, freut<br />
sich Matt.<br />
(me)<br />
Roland Wechner treibt als Bürgermeister<br />
und Amtsleiter eine ruhige<br />
und solide Entwicklung voran. Foto: Eiter<br />
(50.000 Euro), dem Bau des Radweges<br />
Stanzertal (50.000 Euro) sowie<br />
dem Bau einer Urnenwand<br />
beim Friedhof (50.000 Euro)<br />
gleich mehrere Baustellen zu betreuen<br />
hat. In Planung ist zudem<br />
derzeit die Erweiterung des Altenheimes.<br />
(me)