2008 - Gfiarig

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„Das freie Wort“: Regenwald Der Esquinas-Regenwald: Unser Trans-Nationalpark in Costa Rica. Österreich hat sechs Nationalparks, darunter die Hohen Tauern. Aber auch in fernen Regionen wächst ein Nationalpark dank der Hilfe vieler Naturfreundinnen und Naturfreunde: durch den Freikauf des Esquinas-Regenwaldes im Süden Costa Ricas. Es ist eine völlig andere Welt. Der Wald dampft vom täglichen Regen, üppiges Grün wächst in vielen Schichten auf- und übereinander, gesprenkelt mit farbenprächtigen Blüten und Früchten. Tukane und Brüllaffen, Frösche und Zikaden sorgen für eine 24-stündige Symphonie der Natur. Auch die klimatischen Unterschiede sind groß: Müssen wir uns hierzulande mit einem Jahresmittel von 9°C begnügen, hat es in Costa Ricas Südwesten konstant 25°C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei über sechs Metern. Andere Dimensionen offenbaren sich auch im Bereich des Artenreichtums. Der Esquinas-Regenwald ist einer der artenreichsten Wälder der Erde. Er beherbergt auf ca. 146 km² mit mehr als 3.000 Pflanzenarten ebenso viele Arten wie ganz Österreich. Auf einem einzigen Hektar wurden 180 verschiedene Baumarten identifiziert – in ganz Mitteleuropa gibt es 50 heimische Baumarten. Auch die Vielfalt der Tierwelt ist nicht mit europäischen Maßstäben zu messen. Alleine im Esquinas-Regenwald wurden 105 Säugetierarten nachgewiesen (darunter Jaguar, Ozelot, 4 Affenarten und 51 Fledermausarten), dazu 48 Amphibienspezies (darunter 5 der farbenprächtigen Pfeilgiftfrösche), über 300 Vogelarten – und die Vielfalt der Insekten ist noch nicht einmal im Ansatz erforscht. Dass es diesen Wald überhaupt noch gibt, ist zu einem wesentlichen Teil der Initiative von Micha- el Schnitzler, klassischer Geiger und Enkel Arthur Schnitzlers, zu verdanken. Die Regierung Costa Ricas hatte zwar 1991 bekundet, den Esquinas-Regenwald zum Nationalpark „Piedras Blancas“ er- 68 weiterlesen auf Seite 70
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