klinik-news - Donau-Ries Kliniken
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Spezialist für gute Gefühle<br />
Therapieclown Markus Proske lässt die Herzen der Bewohner<br />
des <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> Seniorenheims Monheim höher schlagen.<br />
„Habe die Ehre, hebe die Haare!“ Wer kann einer solchen Begrüßung<br />
widerstehen? Die Bewohner des <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> Seniorenheims<br />
Monheim tun es jedenfalls nicht und lachen zurück.<br />
Mindestens einmal im Monat ist im Monheimer Seniorenheim<br />
Humor garantiert und zwar mit dem Therapieclown Markus<br />
Proske aus Binswangen.<br />
„Was willst du denn hier?“, fragt eine Bewohnerin Markus Proske,<br />
der an ihre Zimmertür geklopft hat. „Singen will ich mit dir“,<br />
antwortet der prompt, seinen Clowns-Koffer in der Hand und<br />
in seiner von orangefarbenen Hosenträgern gehaltenen, viel zu<br />
großen Clowns-Hose. „Das kannst auch im Gang draußen“,<br />
wird ihm erwidert. Kein Problem: der „Herr Clown“ lässt sich auf<br />
seinem Koffer nieder und fängt an zu plaudern: „Wo kommst<br />
denn her?“ oder „Was machst denn gerade?“. Manchmal ernst,<br />
manchmal schmunzelnd und überrascht lachend wird geantwortet<br />
oder geschwärmt: von den Zwetschgennudeln von daheim<br />
oder der sauren Bohnensuppe. Gassenhauer werden im Gang<br />
geschmettert, Gstanzln gesungen oder Volkslieder angestimmt<br />
und es wird voneinander Abschied genommen, zum Beispiel mit<br />
dem Ausruf: „Bist a Mordsmädel!“.<br />
„Wir setzen unseren Therapieclown Markus Proske zunehmend<br />
in der Beschäftigung unserer dementen Bewohner ein“, erklärt<br />
dazu Heimleiterin Elisabeth Strommer. Das hat gute Gründe:<br />
„Menschen mit Demenz erreicht man nicht mehr über den Kopf,<br />
sondern vor allem über das Gefühl“, erklärt Therapieclown Markus<br />
Proske im Gespräch mit dem gKUrier. In Sachen Gefühl wiederum<br />
ist Markus Proske Spezialist. „Als Clown habe ich Möglichkeiten,<br />
die andere nicht haben. Ich hole die Menschen da<br />
ab, wo sie stehen, kann Grenzen und Tabus überschreiten. Das<br />
mache ich manchmal mit Vollgas“. Humor macht’s möglich! Bei<br />
dementen Menschen bestehe die Kunst darin, sich in deren Monolog<br />
einzuklinken und diesen in einen „Dialog zu verweben“.<br />
Besonders häufig gelinge das beispielsweise über das gemeinsame<br />
Singen: „Lieder sind nicht in der Verstandesebene gespeichert,<br />
sondern im Gefühl“. Wenn man gemeinsam singe, teile<br />
man Gefühle mit jemandem und sei Teil einer Gemeinschaft, was<br />
ein gutes Gefühl vermittle. Frei nach dem Motto „Lachen ist die<br />
beste Medizin“ also geht es Markus Proske um das Hervorrufen<br />
guter Gefühle: „Mit guten Gefühlen gesunde ich“, sagt er.<br />
Im Rahmen von Schulungen zum Thema „Humor in der Pflege“<br />
vermittelt Markus Proske sein Wissen und Können unter anderem<br />
auch den Mitarbeitern in den Seniorenheimen des gKU.<br />
In der Regel bewegt sich Therapieclown Markus Proske eigenverantwortlich<br />
in den mittlerweile 16 Einrichtungen, in denen er<br />
schwabenweit tätig ist. „Zunächst erkundige ich mich bei den<br />
Schwestern, ob es gerade besondere „Problemfälle“ gebe. Ist<br />
das nicht der Fall, dann gehe ich von Zimmertür zu Zimmertür“.<br />
Nicht nur im <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> Seniorenheim Monheim treibt Markus<br />
Proske sein freundliches „Wesen“, er ist auch regelmäßiger Gast<br />
im Bürgerheim Nördlingen oder im <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> Seniorenheim<br />
Rain am Lech.<br />
Wer mehr über Markus Proske erfahren möchte, wird im Internet<br />
unter www.humor-pflege.de fündig.<br />
Egal ob ein Plausch im Flur oder auf dem Zimmer:<br />
Therapieclown Markus Proske holt die Menschen<br />
in buchstäblichem und übertragenem Sinn dort ab,<br />
wo sie gerade sind.<br />
WG-Mitglied mit 96<br />
Die Senioren-integrierte Wohngemeinschaft des Bürgerheims<br />
Nördlingen macht ein eigenständiges Leben bis ins<br />
hohe Alter möglich.<br />
Edith Hahn (links) lebt in der Senioren-integrierten Wohngemeinschaft<br />
im Nördlinger Pflegezentrum Bürgerheim und fühlt sich dort pudelwohl.<br />
Rechts: Stellvertretende Heimleiterin Waltraud Dollmann.<br />
96 Jahre alt und WG-Mitglied: Edith Hahn ist stolze 96 Jahre<br />
alt, Vorsitzende des Heimbeirats des Pflegezentrums Bürgerheim<br />
Nördlingen und sie lebt in einer Wohngemeinschaft; nämlich in<br />
der „Senioren-integrierten Wohngemeinschaft“ (SiW) des Pflegezentrums<br />
Bürgerheim. „Im Mittelpunkt der SiW“, erklärt dazu<br />
die stellvertretende Heimleiterin Waltraud Dollmann im Gespräch<br />
mit dem gKUrier, „steht die Idee der ‚eigenen vier Wände’“. Die<br />
Bewohner der Gemeinschaft achten aufeinander und helfen sich<br />
gegenseitig. Jeder lebt dabei in seinem seniorengerechten Ein-,<br />
Eineinhalb- bzw. Zwei-Zimmer-Appartement – komplett für sich<br />
und eigenständig. Alle Wohnungen des seniorenintegrierten<br />
Wohnens sind zudem mit Notruf ausgestattet. Zusätzlich steht<br />
eine Waschküche mit der entsprechenden Ausstattung kostenlos<br />
zur Verfügung. So haben die Bewohner die Möglichkeit, in Geborgenheit<br />
ein selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />
„Ich habe hier mein Privatleben, ich koche selbst und putze meine<br />
Wohnung. Dabei muss ich mich bücken und strecken, das ist<br />
eine gute Gymnastik“, schildert Edith Hahn ihre ganz persönlichen<br />
Erfahrungen mit dem SiW. Bereits seit acht Jahren lebt die<br />
aus Karlsbad Gebürtige in diesem Wohnmodell in Nördlingen.<br />
„Ich kann kommen und gehen wie ich will. Wir haben hier eine<br />
wirklich gute Gemeinschaft“. Ohne sich gegenseitig zu kontrollieren,<br />
gebe man in der Senioren-integrierten Wohngemeinschaft<br />
im Bürgerheim aufeinander acht: „Wenn einer nicht zum Essen<br />
kommt oder nicht wie gewohnt zum Zeitungslesen nach nebenan<br />
ins Pflegeheim geht, dann wird kurz geklopft und nachgefragt,<br />
ob alles in Ordnung sei“.<br />
Es gibt im Haus eine gemeinsame große Küche mit Backofen –<br />
die Appartements sind aus Sicherheitsgründen nur mit einer Küchenzeile<br />
ausgestattet. Außerdem steht ein Gemeinschaftsraum<br />
für größere Feste und Feiern zur Verfügung. Die meisten „WG-<br />
Mitglieder“, erzählt Edith Hahn, würden zum Essen ins unmittelbar<br />
benachbarte Pflegeheim gehen: „Das Essen ist dort prima,<br />
ganz toll“.<br />
„An den Veranstaltungen und Festen des Bürgerheims können<br />
wir jederzeit teilnehmen“, erklärt Edith Hahn weiter. Generell<br />
gelte, dass alle Leistungen, die das Bürgerheim stationär anbiete,<br />
sozusagen „dazu gekauft“ werden könnten: Wäsche waschen,<br />
Essen oder Reinigungsdienste. „Außerdem ist allen Senioren der<br />
SiW ein Heimplatz garantiert“, ergänzt Waltraud Dollmann.<br />
Für Edith Hahn ist diese außergewöhnliche Wohnform ideal: ihr<br />
bleibt sogar so viel Zeit, sich als Heimbeiratsvorsitzende ehrenamtlich<br />
zu engagieren und in dieser Funktion zum Beispiel die<br />
Neuankömmlinge im Bürgerheim persönlich zu begrüßen und<br />
sich für deren Interessen einzusetzen.<br />
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