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Behandlungsrichtlinie <strong>de</strong>s Ministeriums für<br />
Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung<br />
für <strong>de</strong>n Nationalpark Unteres O<strong>de</strong>rtal<br />
Projektkomplex: Nutzung und Pflege <strong>de</strong>r<br />
Trockenrasen im Nationalpark<br />
0. Inhaltsverzeichnis<br />
Vom 26. Januar 2004<br />
I. Projektübersicht<br />
II.1 Erläuterung <strong>de</strong>r Ziele und Maßnahmen<br />
II.2 Übersichtskarte <strong>de</strong>r Trockenrasenflächen<br />
III. Flächenbezogene Nutzung, Darstellung auf Flurkarten<br />
(6 Karten)<br />
I. Projektübersicht<br />
1 Projektabgrenzung: Trockenrasen im Gebiet <strong>de</strong>s Nationalparks<br />
2 Ziel <strong>de</strong>r Behandlungsrichtlinie:<br />
- Regelung <strong>de</strong>r Formen <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Nutzung<br />
auf <strong>de</strong>n Trockenrasenflächen <strong>de</strong>r Schutzzone II<br />
- Erhaltung und Entwicklung <strong>de</strong>r Trockenrasenbiotope<br />
- Schutz gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten und Entwicklung<br />
ihrer Populationen auf Trockenrasenflächen<br />
und auf Flächen mit Regenerationsstadien nach Beackerung<br />
3 Hauptmaßnahmen:<br />
- Flächenbezogene Anpassung <strong>de</strong>r Beweidungstermine<br />
zur Erhaltung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebensraumtypen<br />
und Arten nach <strong>de</strong>r Richtlinie 92/43/EWG (FFH-<br />
Richtlinie) und <strong>de</strong>r Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie)<br />
- Maßnahmen zur Entfernung unerwünschten Aufwuchses<br />
- Verbot <strong>de</strong>s Einsatzes von Düngemitteln<br />
- Verbot <strong>de</strong>r Beregnung<br />
4 Wichtige gesetzliche Grundlagen<br />
- § 6 Abs. 2 NatPUOG (Gebote)*<br />
- § 6 Abs. 1 Nr. 2 NatPUOG (Gebote)*<br />
- § 9 NatPUOG (Landwirtschaft)*<br />
- § 32 BbgNatSchG (Schutz bestimmter Biotope)**<br />
- § 71 BbgNatSchG (Entschädigung für Nutzungseinschränkungen)**<br />
* Gesetz zur Errichtung eines Nationalparks „Unteres O<strong>de</strong>rtal“ (Nationalparkgesetz<br />
„Unteres O<strong>de</strong>rtal“ - NatPUOG) vom 27. Juni 1995<br />
(GVBl. I S. 114)<br />
** Gesetz über <strong>de</strong>n Naturschutz und die Landschaftspflege im Land<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Naturschutzgesetz - BbgNatSchG)<br />
vom 25. Juni 1992 (GVBl. I S. 208), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Artikel<br />
4 <strong>de</strong>s Gesetzes vom 10. Juli 2002 (GVBl. I S. 62, 72)<br />
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004<br />
- Landwirtschaftliche Leitlinien***<br />
- Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie)<br />
- Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie)<br />
5 Umsetzungsinstrumentarien/Abstimmungen<br />
- Bereitstellung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel für <strong>de</strong>n Vertragsnaturschutz<br />
- regelmäßige Kontrolle <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Trockenrasen<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sumweltamt<br />
(LUA), <strong>de</strong>r unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong> (uNB) und<br />
beauftragten Institutionen<br />
- Abstimmung mit <strong>de</strong>n Landwirtschaftsämtern und <strong>de</strong>n<br />
betroffenen Landwirten<br />
II.1 Erläuterung <strong>de</strong>r Ziele und Maßnahmen<br />
1 Ziel <strong>de</strong>r Behandlungsrichtlinie<br />
Ziel <strong>de</strong>r Behandlungsrichtlinie „Nutzung und Pflege <strong>de</strong>r<br />
Trockenrasen im Nationalpark“ ist die Erhaltung und Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Trockenrasenbiotope und <strong>de</strong>r Schutz gefähr<strong>de</strong>ter<br />
Tier- und Pflanzenarten <strong>de</strong>r Trocken- und Halbtrockenrasen<br />
in typischer Ausbildung an <strong>de</strong>n Hängen <strong>de</strong>s<br />
O<strong>de</strong>rtals und <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>n stark ausgeprägten Regenerationsstadien<br />
nach Beackerung.<br />
Mit <strong>de</strong>r Festlegung verschie<strong>de</strong>ner Pflegetermine und -arten<br />
soll gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass die artenreichen kontinentalen<br />
Steppenrasen (Haarfe<strong>de</strong>rgras-Steppenrasen und<br />
Adonisröschen-Fie<strong>de</strong>rzwenken-Halbtrockenrasen) in ihrer<br />
Ausbreitung und Zusammensetzung erhalten bleiben und<br />
die Bestän<strong>de</strong> typischer Arten, wie zum Beispiel Frühlings-<br />
Adonisröschen (Adonis vernalis), Sibirische Glockenblume<br />
(Campanula sibirica), Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla<br />
pratensis), Haar-Pfriemengras (Stipa capillata) und<br />
Niedrige Segge (Carex supina) sowie Großes Windröschen<br />
(Anemone sylvestris), Berg-Aster (Aster amellus),<br />
Goldhaar-Aster (Aster linosyris), Steppen-Fahnenwicke<br />
(Oxytropis pilosa), verschie<strong>de</strong>ne Orchi<strong>de</strong>enarten (Orchis<br />
ssp.) und Kreuzenzian (Gentiana cruciata) als Kennarten<br />
in ihrem Bestand stabilisiert und entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
2 Hauptmaßnahmen<br />
2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Pflege <strong>de</strong>r Trockenrasen<br />
- Flächenbezogene Anpassung <strong>de</strong>r Beweidungstermine<br />
zur Erhaltung und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebensraumtypen<br />
und Arten nach <strong>de</strong>r Richtlinie 92/43/EWG (FFH-<br />
Richtlinie) und <strong>de</strong>r Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie).<br />
- Grundsätzlich wer<strong>de</strong>n die Pflegemaßnahmen an die<br />
Fortpflanzungszyklen <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten bzw. zu entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Pflanzen und Tierarten angepasst. Die Vielfalt<br />
<strong>de</strong>r Lebensgemeinschaften verlangt nach einer<br />
mosaikartigen Pflegenutzung. Grundsätzlich sollen<br />
*** Leitlinien <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen Landwirtschaftlichen Bo<strong>de</strong>nnutzung<br />
vom 29. November 1996, herausgegeben vom Ministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (MELF) und Ministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung (MUNR)
alle Trockenrasen ganzjährig genutzt wer<strong>de</strong>n, bis zu<br />
10 Prozent <strong>de</strong>r Fläche können periodisch ungenutzt<br />
bleiben.<br />
- In Abhängigkeit vom Schutzziel „Nutzung und Pflege<br />
<strong>de</strong>r Trockenrasen“ sind sonstige nach § 32<br />
BbgNatSchG beson<strong>de</strong>rs geschützte Biotope auf <strong>de</strong>r<br />
Trockenrasenfläche im Einzelfall auszugrenzen/auszuzäunen.<br />
Die Ausgrenzung fin<strong>de</strong>t unter Fe<strong>de</strong>rführung<br />
<strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung in Abstimmung mit <strong>de</strong>m<br />
jeweiligen Nutzer statt.<br />
- In <strong>de</strong>r Regel erfolgt die Pflegenutzung mittels Beweidung<br />
durch Schafe und Ziegen. Eine Beweidung mit<br />
Rin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Haustieren bzw. sonstigen Tieren<br />
bedarf ebenfalls <strong>de</strong>r Zustimmung <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung.<br />
Örtlich und zeitlich begrenzt sind<br />
auch Koppelschafhaltung und die Einrichtung von<br />
Nachtpferchen in Absprache mit <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung<br />
möglich. Nachtpferche sind nur erlaubt, wenn<br />
eine Verlegung nach außen nicht durchführbar ist.<br />
- Die Pflegepläne sind jährlich zu aktualisieren und<br />
zwischen Nationalparkverwaltung und <strong>de</strong>m Pflegenutzer<br />
abzustimmen.<br />
- Aus naturschutzfachlichen Grün<strong>de</strong>n kann örtlich eine<br />
Mahd o<strong>de</strong>r das Entfernen von Gehölzaufwuchs (insbeson<strong>de</strong>re<br />
Robinie) o<strong>de</strong>r auch ein Flämmen erfor<strong>de</strong>rlich<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine Neuentwicklung von Gebüschen und<br />
Einzelgehölzen wird nicht zugelassen. Die Freistellung<br />
von Trockengebüschen und Einzelgehölzen darf<br />
nur zum Erhalt <strong>de</strong>r aktuellen Vorkommen durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Umfang und Art dieser Maßnahmen<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung festgelegt<br />
und mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sumweltamt und <strong>de</strong>r zuständigen<br />
unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong> abgestimmt.<br />
- Bei Entbuschungsmaßnahmen sind bestimmte standorttypische<br />
Straucharten zu schonen bzw. nur Teile <strong>de</strong>s<br />
Bestan<strong>de</strong>s zu entfernen (einige Arten <strong>de</strong>r Gattung Rosa<br />
und Crataegus).<br />
- Jegliche Form von Düngung ist unzulässig.<br />
- Eine Beregnung <strong>de</strong>r Trockenrasenflächen ist nicht zulässig.<br />
- Es ist anzustreben und darauf hinzuwirken, bei angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Ackerflächen einen 10 Meter breiten Pufferstreifen<br />
vorzuhalten, auf <strong>de</strong>m keine Agrochemikalien<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Festlegungen zur flurstücksgenauen Nutzung wer<strong>de</strong>n<br />
im Detail jährlich erst nach Vorliegen <strong>de</strong>r Kartierungsergebnisse<br />
und unter Berücksichtigung meteorologischer<br />
Erscheinungen insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagshöhe und<br />
<strong>de</strong>s Temperaturverlaufs sowie lokaler Beson<strong>de</strong>rheiten von<br />
<strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung getroffen.<br />
2.2 Spezielle Anfor<strong>de</strong>rungen für die einzelnen Teilgebiete <strong>de</strong>s<br />
Nationalparks (siehe Karten)<br />
Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r unter Nummer 2.1 genannten<br />
allgemeinen Anfor<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n die einzelnen Trockenrasengebiete<br />
<strong>de</strong>s Nationalparks wie folgt genutzt:<br />
- Seeberge Mescherin (Nummer 1)<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Seeberge Mescherin ist nur eine Bewei-<br />
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004<br />
dung mit Schafen und Ziegen zulässig. Nachtpferche<br />
sind außerhalb <strong>de</strong>r Trockenrasenflächen einzurichten.<br />
In mehrjährigen Abstän<strong>de</strong>n ist durch Entbuschungsmaßnahmen<br />
aufkommen<strong>de</strong>r Gehölzwuchs, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Kiefern, zu entfernen. Die Flaumeichenbastar<strong>de</strong><br />
sind frei zu stellen.<br />
- Höllengrund und Schäferberge nördlich Gartz<br />
(O<strong>de</strong>r) (Nummer 2):<br />
In <strong>de</strong>n Gebieten Höllengrund und Schäferberge ist nur<br />
eine Beweidung mit Schafen und Ziegen zulässig.<br />
Zur zusätzlichen Abschöpfung <strong>de</strong>r Biomasse ist eine<br />
Mahd auf <strong>de</strong>r Hochfläche <strong>de</strong>s Schäferberges und im<br />
Tal <strong>de</strong>s Höllengrun<strong>de</strong>s möglich. Der Zeitpunkt ist mit<br />
<strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung abzustimmen.<br />
In mehrjährigen Abstän<strong>de</strong>n ist durch Entbuschungsmaßnahmen<br />
aufkommen<strong>de</strong>r Gehölzwuchs, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Schlehe und Weißdorn, zu entfernen. Markante<br />
Wildbirnen und an<strong>de</strong>re gefähr<strong>de</strong>te standorttypische<br />
Straucharten sind zu schonen bzw. frei zu stellen.<br />
- Trockenhänge bei Altgalow-Stützkow (Nummer 3):<br />
Mit Ausnahme <strong>de</strong>r Steilhänge ist eine Beweidung mit<br />
Rin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r bisherigen Form möglich. Die Steilhänge<br />
sind nur mit Schafen und Ziegen zu bewei<strong>de</strong>n.<br />
Die seit 1992 laufen<strong>de</strong>n Renaturierungsversuche sind<br />
fortzuführen.<br />
- Trockenhänge um Stolpe (Nummer 4):<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Trockenhänge um Stolpe ist nur eine Beweidung<br />
mit Schafen und Ziegen zulässig, auf wüchsigen<br />
Standorten ist in Abstimmung mit <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung<br />
auch eine Mahd möglich.<br />
Örtlich sind Entbuschungsmaßnahmen zur Entfernung<br />
von Gehölzaufwuchs, insbeson<strong>de</strong>re Esche, in mehrjährigen<br />
Abstän<strong>de</strong>n durchzuführen.<br />
- Trockenhänge bei Gellmersdorf (Nummer 5):<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Trockenhänge an <strong>de</strong>r Westseite <strong>de</strong>s Gellmersdorfer<br />
Forstes ist nur eine Beweidung mit Schafen<br />
und Ziegen zulässig.<br />
Zur Erhaltung <strong>de</strong>s Vorkommens <strong>de</strong>r Adonisröschen<br />
sind in mehrjährigen Abstän<strong>de</strong>n Entbuschungsmaßnahmen<br />
in Abstimmung mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sumweltamt<br />
(LUA) und <strong>de</strong>r unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong> (uNB)<br />
durchzuführen.<br />
- Krähen- und Jungfernberge nördlich Stolzenhagen<br />
(Nummer 6):<br />
Im Gebiet <strong>de</strong>r Krähen- und Jungfernberge ist nur eine<br />
Beweidung mit Schafen und Ziegen zulässig.
Eine Mahd (mit Beräumung) ist außerhalb <strong>de</strong>r Vegetationszeit<br />
in <strong>de</strong>n Talgrün<strong>de</strong>n bei starkem Aufwuchs in<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung durchführbar.<br />
3 Gesetzliche Grundlagen<br />
Gesetz zur Errichtung eines Nationalparks „Unteres O<strong>de</strong>rtal“<br />
(Nationalparkgesetz „Unteres O<strong>de</strong>rtal“ - NatPUOG)<br />
vom 27. Juni 1995 (GVBl. I S. 114):<br />
- § 6 (Gebote) Abs. 2: Die Nationalparkverwaltung<br />
soll zur Ausführung <strong>de</strong>r in diesem Gesetz vorgesehenen<br />
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
und zur Verwirklichung <strong>de</strong>r Gebote nach Absatz 1<br />
und <strong>de</strong>s Zwecks nach § 3 innerhalb von drei Jahren<br />
nach In-Kraft-Treten dieses Gesetzes Behandlungsrichtlinien<br />
aufstellen, die von <strong>de</strong>n in Absatz 1 genannten<br />
Behör<strong>de</strong>n und öffentlichen Stellen zu beachten<br />
sind.<br />
- § 6 (Gebote) Abs. 1 Nr. 2: (Es ist zu gewährleisten,<br />
dass) in <strong>de</strong>r Schutzzone II die biotoptypische Mannigfaltigkeit<br />
von Flora und Fauna auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
Behandlungsrichtlinien erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
wird und die Mahd, Beweidung und Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />
sich an <strong>de</strong>n Ansprüchen <strong>de</strong>r im Gebiet zur för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
Tier- und Pflanzenarten ausrichten.<br />
- § 9 (Landwirtschaft): In <strong>de</strong>r Schutzzone II ist eine im<br />
Sinne <strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Naturschutzgesetzes<br />
ordnungsgemäße Wiesen- und Wei<strong>de</strong>wirtschaft erlaubt.<br />
Im Nationalpark ist die Neuansaat von Grünland<br />
nur im Einvernehmen mit <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung<br />
gestattet.<br />
Gesetz über <strong>de</strong>n Naturschutz und die Landschaftspflege im<br />
Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> (<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches Naturschutzgesetz -<br />
BbgNatSchG) vom 25. Juni 1992 (GVBl. I S. 208), zuletzt<br />
geän<strong>de</strong>rt durch Artikel 4 <strong>de</strong>s Gesetzes vom 10. Juli 2002<br />
(GVBl. I S. 62, 72)<br />
- § 32 (Schutz bestimmter Biotope)<br />
- § 71 (Entschädigung für Nutzungsbeschränkungen)<br />
EU-Vogelschutzrichtlinie (Artikel 4 <strong>de</strong>r Richtlinie<br />
79/409/EWG, SPA)<br />
FFH-Richtlinie (Artikel 4 Abs. 1 <strong>de</strong>r Richtlinie 92/43/EWG)<br />
Leitlinien <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen Landwirtschaftlichen<br />
Bo<strong>de</strong>nnutzung vom 29. November 1996, herausgegeben<br />
vom MELF und MUNR<br />
4 Umsetzungsinstrumentarien für die Behandlungsrichtlinie<br />
Die Mittel für die Umsetzung <strong>de</strong>r Behandlungsrichtlinie<br />
„Nutzung und Pflege <strong>de</strong>r Trockenrasen“ wer<strong>de</strong>n bereitgestellt:<br />
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004<br />
Pachtmin<strong>de</strong>rung (Lan<strong>de</strong>sflächen, gegebenenfalls<br />
Stiftung, Verein)<br />
Lan<strong>de</strong>smittel Vertragsnaturschutz<br />
Entschädigungszahlungen auf Teilflächen<br />
EU-Mittel Kultur- und Landschaftsprogramm<br />
(KULAP)/Richtlinie <strong>de</strong>s Ministeriums<br />
für Landwirtschaft, Umweltschutz<br />
und Raumordnung zum Ausgleich<br />
von Kosten und Einkommensverlusten<br />
für Landwirte in Gebieten<br />
mit umweltspezifischen Einschränkungen<br />
(Artikel 16)<br />
Sonstige Mittel Stiftung/Verein/Gewässerrandstreifenprogramm<br />
(GRSP)<br />
Die För<strong>de</strong>rmöglichkeiten (Artikel 16, KULAP und Vertragsnaturschutz)<br />
sind abgestimmt zu nutzen. Die Kontrolle<br />
<strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>r Mittel entsprechend <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rbestimmungen<br />
wird durch die zuständigen Ämter, Nationalparkverwaltung<br />
und Naturwacht gewährleistet.<br />
Dauerhafte Kontrolle <strong>de</strong>r Trockenrasenflächen sowie jährliche<br />
Erfassung <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s ausgewählter, beson<strong>de</strong>rs<br />
gefähr<strong>de</strong>ter, thermophiler Pflanzenarten <strong>de</strong>r kontinentalen<br />
und kontinental-mediterranen Florenelemente. Der Umfang<br />
dieser Erfassung sowie die Festlegung <strong>de</strong>r notwendigen<br />
speziellen Pflegemaßnahmen ist mit <strong>de</strong>n Fachbehör<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s abzustimmen.<br />
5 Sonstige Festlegungen<br />
- In Abhängigkeit vom Schutzziel „Nutzung und Pflege<br />
<strong>de</strong>r Trockenrasen“ sind sonstige sensible Lebensräume<br />
(z. B. Gehölzgruppen, Flächen mit beson<strong>de</strong>ren Arten)<br />
im Einzelfall im Einvernehmen mit <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung<br />
durch geeignete Maßnahmen zu schützen.<br />
- Grundsätzlich sind einmal jährlich Begehungen eines<br />
Mitarbeiters <strong>de</strong>r Nationalparkverwaltung/Naturwächter<br />
mit <strong>de</strong>m Pflegenutzer durchzuführen, um die Pflegemaßnahmen<br />
vor Ort festzulegen, gegebenenfalls<br />
sind sie kartenmäßig darzustellen.<br />
- Eine Erfolgskontrolle <strong>de</strong>r Pflegemaßnahmen auf <strong>de</strong>n<br />
Trockenrasenflächen erfolgt auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
von Lan<strong>de</strong>sumweltamt und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sanstalt für<br />
Großschutzgebiete erarbeiteten „Handlungsanleitung<br />
zur Erfolgskontrolle von Vertragsnaturschutz und<br />
Agrarumweltprogrammen in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Teil Vegetation“.
II.2 Übersichtskarte <strong>de</strong>r Trockenrasenflächen<br />
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
III. Flächenbezogene Nutzung, Darstellung auf Flurkarten<br />
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004
Amtsblatt für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – Nr. 6 vom 18. Februar 2004