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28 landesvertriebenen- und aussiedleramt/ förder ... - Brandenburg.de

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LASV Jahresbericht 2008<br />

Jahresbericht 2008<br />

Leistungen<br />

Schwerpunkte<br />

Perspektiven


Zuständigkeitsbereiche<br />

<strong>de</strong>s Versorgungsamtes<br />

Versorgungsamt Cottbus<br />

Abteilung 2<br />

Weinbergstraße 10<br />

03050 Cottbus<br />

Telefon: 0355-<strong>28</strong>93-0<br />

Außenstelle Frankfurt (O<strong>de</strong>r)<br />

Abteilung 8<br />

Robert-Havemann-Straße 4<br />

15236 Frankfurt (O<strong>de</strong>r)<br />

Telefon: 0335-5582-0<br />

Außenstelle Potsdam<br />

Abteilung 9<br />

Zeppelinstraße 48<br />

14471 Potsdam<br />

Telefon: 0331-2761-0<br />

2<br />

ZUSTÄNDIGKEITSBEREICHE<br />

DES VERSORGUNGSAMTES


Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

VORWORT<br />

<strong>de</strong>r vor Ihnen liegen<strong>de</strong> Jahresbericht gibt einen Überblick über das aktuelle Leistungsspektrum<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Soziales <strong>und</strong> Versorgung. Insbeson<strong>de</strong>re enthält<br />

er die Darlegung <strong>de</strong>r im Jahr 2008 erzielten Ergebnisse.<br />

Das hinter uns liegen<strong>de</strong> Jahr ist geprägt durch ein hohes Maß an Kraftanstrengung<br />

seitens <strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die ihnen übertragenen Aufgaben in<br />

<strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Qualität <strong>und</strong> Quantität zu erfüllen.<br />

Über einige Schwerpunkte informieren wir im Folgen<strong>de</strong>n. Hinweisen möchte ich beson<strong>de</strong>rs<br />

auf die Aufgabenstellungen <strong>de</strong>r<br />

■ Umstellung <strong>de</strong>s Haushalts- <strong>und</strong> Kassenverfahren von ProFiskal auf SAP,<br />

■ Einführung <strong>de</strong>s neuen IT-Verfahrens für <strong>de</strong>n Bereich Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht,<br />

■ Einrichtung <strong>und</strong> Freischaltung <strong>de</strong>s Internet-Auskunftssystems Ges<strong>und</strong>heitsplattform,<br />

die im Berichtszeitraum realisiert wer<strong>de</strong>n konnten. Einzelheiten können Sie<br />

im vorliegen<strong>de</strong>n Bericht nachlesen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Rückblick auf das Jahr 2008 verbin<strong>de</strong> ich persönlich die Rückschau auf fast<br />

19 Jahre Sozialverwaltung im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, nämlich meine gesamte Dienstzeit<br />

in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung.<br />

Ich stehe nun am En<strong>de</strong> meines Berufslebens <strong>und</strong> trete zum 01. April 2009 in <strong>de</strong>n Ruhestand<br />

ein.<br />

Resümierend schätze ich ein, dass unsere Behör<strong>de</strong> als komplexe Lan<strong>de</strong>ssozialbehör<strong>de</strong><br />

gut aufgestellt ist, dass die Aufgabenerledigung innerhalb gewachsener Strukturen<br />

erfolgt. Ich habe Vertrauen in meine Nachfolgerin Liane Klocek sowie in die Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes – sie wer<strong>de</strong>n kontinuierlich wie bisher ihr Bestes tun.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeitern ganz herzlich für die geleistete<br />

Arbeit bedanken <strong>und</strong> versichern, dass die erreichten Ergebnisse nur mit ihrer tatkräftigen<br />

Unterstützung möglich waren. Nicht zuletzt <strong>de</strong>r aktive <strong>und</strong> kreative Einsatz je<strong>de</strong>s<br />

einzelnen, die Teamarbeit innerhalb <strong>de</strong>r bewährten Strukturen – sowie auch darüber<br />

hinaus – sind ausschlaggebend für die Erreichung <strong>de</strong>r Zielstellungen unseres Hauses.<br />

Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern sowie Partnern <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes<br />

persönlich alles Gute <strong>und</strong> viel Erfolg bei <strong>de</strong>r künftigen Bewältigung <strong>de</strong>r Aufgaben<br />

zum Wohle <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er.<br />

Ihnen, liebe Leserin <strong>und</strong> lieber Leser wünsche ich eine interessante Lektüre <strong>und</strong> möglichst<br />

viele Anregungen für Ihre weitere Tätigkeit.<br />

Jürgen Müller<br />

Präsi<strong>de</strong>nt<br />

3<br />

Jürgen Müller,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Lan<strong>de</strong>samt<br />

für Soziales <strong>und</strong> Versorgung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zuständigkeitsbereiche<br />

<strong>de</strong>s Versorgungsamtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Verwaltungs glie<strong>de</strong>rungsplan. . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Neues Finanzmanagement (NFM)<br />

im Geschäftsbereich <strong>de</strong>s LASV . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Aufgabenbezogene<br />

Personalbedarfsplanung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Versorgungsamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Aufsicht Soziales <strong>und</strong> Forensische<br />

Psychiatrie/Integrationsamt . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Lan<strong>de</strong>svertriebenen<strong>und</strong><br />

Aussiedleramt/<br />

För<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Pflichtaufgaben. . . . . . . . . . . . . . <strong>28</strong><br />

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35


4<br />

VERWALTUNGS -<br />

GLIEDERUNGSPLAN


NEUES FINANZMANAGEMENT<br />

(NFM) IM GESCHÄFTSBEREICH<br />

DES LASV<br />

Das Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong> Versorgung (LASV) verfolgt mit seiner Verwaltungstätigkeit<br />

primär gesetzliche Ziele in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r Sozial-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> teilweise<br />

auch in <strong>de</strong>r Ausbildungspolitik. Bei <strong>de</strong>r sich daraus ergebenen starken Aufgabendifferenzierung<br />

ist es wichtig, mit <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Ressourcen eine größtmögliche<br />

Wirkung bei <strong>de</strong>r Erfüllung dieser Ziele zu erreichen. Ein optimaler Ressourceneinsatz<br />

setzt voraus, dass die verbrauchten Ressourcen <strong>de</strong>n damit erzielten Ergebnissen<br />

gegenübergestellt <strong>und</strong> bezüglich <strong>de</strong>r Zielreichung bewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Gestützt auf diese Tatsache, welche für alle Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n relevant ist, wur<strong>de</strong><br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> mittels Kabinettentscheidung die Einführung eines Neuen<br />

Finanzmanagements (NFM) beschlossen. Damit sind im Wesentlichen folgen<strong>de</strong><br />

Inhalte verb<strong>und</strong>en:<br />

■ Erneuerung <strong>de</strong>s bisher im Haushalts-, Kassen- <strong>und</strong> Rechnungswesen eingesetzten<br />

IT-Verfahrens ProFiskal durch SAP-R/3<br />

■ Einführung einer Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR) in <strong>de</strong>r Minimalausprägung<br />

■ Aufbau einer Anlagenbuchhaltung im Rahmen <strong>de</strong>r KLR-Einführung<br />

In diesem Zusammenhang wur<strong>de</strong> schon im Jahr 2007 gemeinsam mit <strong>de</strong>m Lehrstuhl<br />

Qualitätsmanagement <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Technischen Universität Cottbus<br />

u.a. ein Produktkatalog innerhalb <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> erarbeitet, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n Produktrahmenplan<br />

<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>-Län<strong>de</strong>r-Arbeitskreises einordnet. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n<br />

bereits Musterproduktbeschreibungen entwickelt, mit <strong>de</strong>ren Hilfe im späteren<br />

Verlauf eine Beschreibung <strong>de</strong>r Produkte vorgenommen wer<strong>de</strong>n konnte. Über dieses<br />

Vorgehen wur<strong>de</strong> ausführlich im Jahresbericht 2007 <strong>de</strong>s LASV berichtet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Tatsache, dass sich das Ministerium für Arbeit, Soziales, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Familie neben vielen an<strong>de</strong>ren Ministerien in <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s NFM<br />

bei <strong>de</strong>r KLR vorerst für eine Minimalausprägung entschie<strong>de</strong>n hat fand nur die<br />

Struktur <strong>de</strong>r Produktbereiche Eingang in die KLR. Für das LASV wur<strong>de</strong>n dabei<br />

folgen<strong>de</strong> Produktbereiche = Fachprodukte im neuen Haushalts- <strong>und</strong> Kassenverfahren<br />

SAP-R/3 <strong>de</strong>finiert:<br />

■ Arbeit<br />

■ Soziales, Entschädigungs- <strong>und</strong> Schwerbehin<strong>de</strong>rtenangelegenheiten<br />

■ Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

■ Gleichstellungsangelegenheiten<br />

■ Migrationsangelegenheiten<br />

■ Soziale Leistungen für Folgen von Krieg <strong>und</strong> politischen Ereignissen<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n 46 Querschnittsprodukte, die die Verwaltungstätigkeit<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Dienststrukturen beschreiben, im neuen System hinterlegt.<br />

Am 06.12.2007 begann <strong>de</strong>r ressortübergreifen<strong>de</strong> Projektauftakt zur Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r „Welle 3“ <strong>de</strong>s Neuen Finanzmanagements im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Das<br />

MASGF mit seinem nachgeordneten Bereich wur<strong>de</strong> dabei als Pilot für die Rollout<br />

1 - Phase ausgewählt.<br />

Mit dieser Entscheidung begann sowohl für das Ministerium als auch für die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Projektgruppe im LASV eine sehr arbeitsintensive Phase, die davon<br />

geprägt war, das gesteckte Ziel <strong>de</strong>r Einführung von SAP am 01.07.2008 zu erreichen.<br />

Nach Erstellung <strong>de</strong>s so genannten „Master“ wur<strong>de</strong>n im Zeitraum vom<br />

06.03.2008 bis 15.07.2008 in 10 Statusmeetings mit <strong>de</strong>m Referat <strong>28</strong> <strong>de</strong>s Ministeriums<br />

<strong>de</strong>r Finanzen (MdF), gemeinsam mit <strong>de</strong>m die Einführung von SAP begleiten<strong>de</strong>n<br />

Dienstleister, die für die Umstellung <strong>de</strong>s Haushalts- <strong>und</strong> Kassenwesens<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Arbeitsschritte besprochen, teilweise auch erst entwickelt<br />

<strong>und</strong> danach schrittweise umgesetzt.<br />

5<br />

Umstellung <strong>de</strong>s Haushalts-<br />

<strong>und</strong> Kassenverfahrens von<br />

ProFiskal nach SAP-R/3<br />

in Umsetzung <strong>de</strong>s NFM


Meilensteine in dieser Phase<br />

6<br />

NEUES FINANZMANAGEMENT (NFM) IM GESCHÄFTSBEREICH DES LASV<br />

■ Abgleich aller zu übernehmen<strong>de</strong>n Haushaltsstammdaten <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Zuordnung in die<br />

neue SAP-Struktur (Organisationsstruktur, Finanzstellenstruktur, Finanzpositionen)<br />

■ Einrichtung <strong>de</strong>r KLR-Struktur für das LASV<br />

■ Übernahme aller Stammdatensätze (Zahlungspartner im System) aus <strong>de</strong>m Altverfahren<br />

ProFiskal unter Bereinigung von Dubletten in das SAP-Verfahren sowie Vergabe<br />

von Sicherheits-Merkmalen für je<strong>de</strong>n Zahlungspartner<br />

■ Definition <strong>und</strong> Einrichtung <strong>de</strong>r Zugriffsbeechtigungen (Rollenvergabe) für die MitarbeiterInnen,<br />

die im neuen SAP-Verfahren arbeiten<br />

■ Migration <strong>de</strong>r „Echt“-Daten aus Profiskal nach SAP<br />

■ Einrichtung <strong>de</strong>r Anlagenbuchhaltung <strong>und</strong> Migration <strong>de</strong>s Anlagenbestan<strong>de</strong>s<br />

Parallel zu diesen Aktivitäten wur<strong>de</strong> die Schulung von circa 120 MitarbeiterIinnen mit<br />

haushaltsrechtlichem Arbeitsbezug für das neue System vorbereitet <strong>und</strong> mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />

Dienstleisters umgesetzt. Dieses Vorhaben war gleichfalls eine große logistische Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

an die für Aus- <strong>und</strong> Fortbildung verantwortlichen Mitarbeiterinnen im<br />

LASV, sollte die Schulung doch standortbezogen <strong>und</strong> im Zeitraum von Anfang Mai<br />

2008 bis zum 30.06.2008 erfolgreich durchgeführt sein. Da die Fortbildungsblöcke<br />

teilweise bis zu fünf Arbeitstage betrugen, war dies zu<strong>de</strong>m auch für die Aufrechterhaltung<br />

<strong>de</strong>s normalen Dienstbetriebes im LASV eine große Belastung. Dem Engagement<br />

aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass die Schulungen erfolgreich bis zum<br />

SAP-Start absolviert wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> es zu keinen Störungen im Dienstbetrieb kam.


NEUES FINANZMANAGEMENT (NFM) IM GESCHÄFTSBEREICH DES LASV<br />

Neben <strong>de</strong>r zentralen Schulung aller MitarbeiterInnen durch <strong>de</strong>n Dienstleister<br />

wur<strong>de</strong> im LASV entschie<strong>de</strong>n, vier eigene Trainer für <strong>de</strong>n SAP-Baustein PSM<br />

(Haushalts- <strong>und</strong> Kassenwesen) ausbil<strong>de</strong>n zu lassen.<br />

Diese Trainer gewährleisten einerseits hausinterne Nachschulungen im Geschäftsbereich<br />

<strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits verfügen sie über einen weitaus umfassen<strong>de</strong>ren<br />

Kenntnisstand, welcher sich bisher nach wie vor als unabdingbar erwiesen hat.<br />

Sie sind darüber hinaus neben zwei weiteren Mitarbeiterinnen auch als sogenannte<br />

„KeyUser“ für das SAP-Modul PSM im Störungsmanagement jeweils für<br />

ihren Standort zuständig.<br />

Die Umstellung vom bisherigen Haushalts- <strong>und</strong> Kassenverfahren Profiskal nach<br />

SAP-R/3 erfolgte gemeinsam mit <strong>de</strong>r Staatskanzlei <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptkasse<br />

dann am 01.07.2008. Dieser Prozess wur<strong>de</strong> sehr eng durch <strong>de</strong>n Dienstleister begleitet.<br />

An <strong>de</strong>n Standorten Cottbus <strong>und</strong> Potsdam <strong>de</strong>s LASV waren Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Dienstleisters direkt vor Ort <strong>und</strong> stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n MitarbeiterInnen <strong>de</strong>s LASV mit<br />

Rat <strong>und</strong> Tat bei allen aufkommen<strong>de</strong>n Problemen zur Seite. An dieser Stelle sei ihnen<br />

für dieses hervorragen<strong>de</strong> Engagement noch einmal herzlichst gedankt.<br />

Für alle MitarbeiterInnen, die im SAP tagtäglich arbeiten, stellte die Umstellung<br />

<strong>de</strong>s Haushalts- <strong>und</strong> Kassenwesens eine große Verän<strong>de</strong>rung dar. Es zeigte sich<br />

schnell, dass das neue Verfahren in <strong>de</strong>r Anwendung <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s<br />

bisher Gewohnten im Haushaltsvollzug teilweise auf Gr<strong>und</strong> einer mitunter falschen<br />

Bedienung als auch programmseitig fehlerhaft arbeitete. Dies wie<strong>de</strong>rum<br />

führte im ersten halben Jahr <strong>de</strong>r Anwendung zu zahlreichen Störungsmeldungen<br />

(Supportmeldung) bei <strong>de</strong>r zuständigen Stelle <strong>de</strong>s MdF.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Dienstleisters wur<strong>de</strong>n schrittweise die fehlerbelasteten Programmabschnitte<br />

nachprogrammiert <strong>und</strong> nachgebessert. Dieser Prozess hat allen Endanwen<strong>de</strong>rn<br />

von SAP sehr viel Kraft <strong>und</strong> Optimismus abverlangt. In dieser Phase wur<strong>de</strong><br />

aber auch <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r für die Einführung <strong>de</strong>s Programms bemessene Zeitkorridor<br />

offensichtlich zu kurz bemessen war. Erst im Zuge <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung<br />

konnten wichtige Programmbausteine fertig gestellt <strong>und</strong> freigegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Trotz aller „Anlaufschwierigkeiten“ bieten das neue Haushalts- <strong>und</strong> Kassenwesen,<br />

die Kostenleistungsrechnung sowie die Anlagenbuchhaltung <strong>de</strong>n richtigen<br />

Ansatz, um die mit <strong>de</strong>m Neuen Finanzmanagement verb<strong>und</strong>ene Zielstellung <strong>de</strong>r<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>und</strong> Standardisierung <strong>de</strong>r gesamten Geschäftsprozesse <strong>de</strong>s<br />

Rechnungswesens zu erreichen <strong>und</strong> auf die zukünftige Entwicklung zu einem<br />

Produkthaushalt vorzubereiten.<br />

Abschließend sei allen MitarbeiterInnen <strong>de</strong>s LASV noch einmal für Ihre in dieser<br />

sehr arbeits- <strong>und</strong> stressbelasteten Einführungsphase von SAP erbrachten Arbeitleistungen<br />

gedankt.<br />

7


8<br />

AUFGABENBEZOGENE<br />

PERSONALBEDARFSPLANUNG<br />

Im Jahr 2008 nahm im LASV anknüpfend an die Ergebnisse <strong>de</strong>r Projektgruppe<br />

„Aufgabenbezogene Personalbedarfsplanung im Geschäftsbereich <strong>de</strong>s MASGF“<br />

eine abteilungsübergreifen<strong>de</strong> Projektgruppe ihre Tätigkeit auf.<br />

Aufgabe <strong>de</strong>r Projektgruppe ist die Begleitung aller aufgabenkritischen Prozesse im<br />

LASV <strong>und</strong> die Erstellung entsprechen<strong>de</strong>r Voten zur Beurteilung <strong>de</strong>r Untersuchungsergebnisse.<br />

Insofern ist die Projektgruppe ein wichtiges beraten<strong>de</strong>s Gremium für die<br />

Leitung <strong>de</strong>s LASV bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung.<br />

Eine wesentliche Basis bil<strong>de</strong>n dabei die Gr<strong>und</strong>sätze <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Change Managements.<br />

Insofern soll die Tätigkeit <strong>de</strong>r Projektgruppe dazu beitragen, die Transparenz<br />

von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen für die betroffenen MitarbeiterInnen zu erhöhen <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>ren aktives <strong>und</strong> gestalten<strong>de</strong>s Einbringen in Mo<strong>de</strong>rnisierungsprozesse zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Zunächst ging es in <strong>de</strong>n ersten Beratungen um die Konstituierung <strong>de</strong>r Projektgruppe, die<br />

sich aus VertreterInnen aller Abteilungen <strong>de</strong>s LASV <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Örtlichen Personalrates, <strong>de</strong>r<br />

Gleichstellungsbeauftragten <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vertreters <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rten zusammensetzt.<br />

Über die weiteren konkreten Ergebnisse <strong>de</strong>r Projektgruppentätigkeit wird fortlaufend<br />

berichtet wer<strong>de</strong>n.


VERSORGUNGSAMT<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Versorgungsverwaltung an <strong>de</strong>n Standorten Cottbus, Frankfurt<br />

(O<strong>de</strong>r) <strong>und</strong> Potsdam lag 2008 neben <strong>de</strong>r weiteren Optimierung <strong>de</strong>r Verwaltungsprozesse<br />

insgesamt in <strong>de</strong>r Fortsetzung <strong>de</strong>r zielgerichteten Einführung eines neuen<br />

IT-Verfahrens im Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht.<br />

Im Jahr 2007 wur<strong>de</strong> die Entscheidung getroffen, das in Eigenprogrammierung geschaffene<br />

IT-Verfahren zur Vorgangsbearbeitung durch ein zukunftsorientiertes neues<br />

IT-Verfahren Schweb.NET abzulösen. Dieser Entscheidung ging eine lange Vorbereitungsphase<br />

voraus.<br />

Das Verfahren Schweb.NET bietet die Möglichkeit, Erst- <strong>und</strong> Än<strong>de</strong>rungsverfahren,<br />

Verfahren von Amts wegen sowie Wi<strong>de</strong>rspruchs- <strong>und</strong> Klageverfahren nach <strong>de</strong>m Sozialgesetzbuch<br />

Neuntes Buch (SGB IX) <strong>de</strong>r Antragserfassung über die Sachverhaltsaufklärung,<br />

medizinische Beurteilung bis zur Beschei<strong>de</strong>rteilung, Ausweis- <strong>und</strong> Beiblattausstellung<br />

programmunterstützt am PC zu bearbeiten.<br />

Durch die integrierte „Wissensdatenbank“, welche u. a. die Anhaltspunkte <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re<br />

relevante Quellen z. B. Protokolle <strong>de</strong>s Ärztlichen Sachverständigenbeirates enthält,<br />

wird vor allem die Bearbeitung im Ärztlichen Dienst <strong>und</strong> bei <strong>de</strong>n externen Gutachtern<br />

komfortabel unterstützt.<br />

Alle Anstrengungen <strong>de</strong>r Versorgungsverwaltung inkl. zahlreicher Testläufe waren somit<br />

auf die zielgerichtete erfolgreiche Einführung <strong>de</strong>s Schweb.NET-Verfahrens zum<br />

01.04.2008 an allen drei Standorten gerichtet. An diesem besagten Dienstag war es<br />

dann auch soweit. Der erste Neuantrag wur<strong>de</strong> mit diesem Verfahren aufgenommen<br />

<strong>und</strong> bearbeitet.<br />

In einem weiteren Schritt wur<strong>de</strong> am 01.08.2008 mit <strong>de</strong>r Bearbeitung von Än<strong>de</strong>rungsanträgen<br />

begonnen.<br />

Parallel dazu erfolgte weiterhin im alten IT-Verfahren die Bearbeitung von Än<strong>de</strong>rungsanträgen<br />

<strong>und</strong> die bereits in <strong>de</strong>r Bearbeitung befindlichen laufen<strong>de</strong>n Anträge.<br />

Der ständige Wechsel zwischen <strong>de</strong>n zwei IT-Verfahren erfor<strong>de</strong>rte einen erheblichen<br />

Mehraufwand <strong>und</strong> eine erhöhte Konzentration von <strong>de</strong>n Mitarbeitern. Dennoch ergaben<br />

sich keine größeren Zeitverzögerungen während <strong>de</strong>r Antragsbearbeitung, so<br />

dass die Bürger im bisherigen zeitlichen Rahmen die Beschei<strong>de</strong> erhielten.<br />

9<br />

Sachgebiet<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht<br />

Einführung von Schweb.NET<br />

Ablösung <strong>de</strong>s IT-Verfahrens zur<br />

Vorgangs bearbeitung durch ein zukunfts -<br />

orientiertes neues IT-Verfahren Schweb.NET


IT-Verfahren – Bearbeitung von Än<strong>de</strong>rungs -<br />

anträgen <strong>und</strong> bereits laufen<strong>de</strong>n Anträge<br />

Feststellungsverfahren nach<br />

<strong>de</strong>m Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht<br />

10<br />

VERSORGUNGSAMT<br />

Das Sachgebiet Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht ist mit <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>s Feststellungsverfahrens<br />

nach <strong>de</strong>m SGB IX betraut. Auf Antrag <strong>de</strong>s Bürgers wer<strong>de</strong>n gemäß § 69<br />

SGB IX das Vorliegen einer Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung (GdB) <strong>und</strong> weitere<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen<br />

festgestellt.<br />

Pro Monat gingen durchschnittlich r<strong>und</strong> 6 000 Erst- <strong>und</strong> Än<strong>de</strong>rungsanträge ein. Gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Jahr 2007 war damit eine Antragssteigerung um 5 Prozent zu verzeichnen.<br />

Es wird sichtbar, dass im vergangenen Jahr die bislang meisten Anträge eingereicht<br />

wur<strong>de</strong>n. Obwohl im Jahr 2008 nicht alle Anträge erledigt wer<strong>de</strong>n konnten, ist aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r übermäßigen Anstrengung aller Mitarbeiter bei <strong>de</strong>r Antragserledigung eine<br />

Steigerung gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um drei Prozent zu verzeichnen.


VERSORGUNGSAMT<br />

Die Feststellung <strong>de</strong>r Eigenschaft als schwerbehin<strong>de</strong>rter Mensch erlangt eine immer<br />

größere Be<strong>de</strong>utung im Alltags- <strong>und</strong> Berufsleben. Im April <strong>de</strong>s Jahres traf<br />

<strong>de</strong>r einmillionste Antrag seit Bestehen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für Soziales <strong>und</strong> Versorgung<br />

bei uns ein.<br />

Von <strong>de</strong>n in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> leben<strong>de</strong>n schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen sind 42 Prozent<br />

berechtigt, die Freifahrt im öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Lediglich<br />

12 Prozent dieser Menschen nutzen diese Freifahrtmöglichkeit.<br />

Den Verkehrsunternehmen wer<strong>de</strong>n die durch die unentgeltliche Beför<strong>de</strong>rung entstehen<strong>de</strong>n<br />

Einnahmeverluste nach einem Prozentsatz <strong>de</strong>r Fahrgel<strong>de</strong>innahmen erstattet.<br />

Das Erstattungsverfahren wird durch die Versorgungsverwaltung durchgeführt. Im<br />

Jahr 2008 erhielten die Verkehrsunternehmen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Erstattungszahlungen<br />

in Höhe von 5,4 Mio. EUR.<br />

Am 29. August 2007 trat das „Dritte Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher<br />

Vorschriften für Opfer <strong>de</strong>r politischen Verfolgung in <strong>de</strong>r ehemaligen DDR“ in Kraft.<br />

Ehemalige politische Häftlinge können bei Erfüllung <strong>de</strong>r gesetzlichen Voraussetzungen<br />

eine laufen<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>re Zuwendung erhalten.<br />

Anspruchsberechtigt sind alle ehemaligen politischen Häftlinge, die eine mit wesentlichen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen einer freiheitlichen rechtsstaatlichen Ordnung unvereinbare Freiheitsentziehung<br />

von insgesamt min<strong>de</strong>stens sechs Monaten erlitten haben <strong>und</strong> in ihrer<br />

wirtschaftlichen Lage beson<strong>de</strong>rs beeinträchtigt sind.<br />

Nach § 25 Abs. 2 Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG) in Verbindung<br />

mit § 10 Abs. 2 Häftlingshilfegesetz (HHG) sind Anträge für die Gewährung einer<br />

beson<strong>de</strong>ren Zuwendung nach § 17a StrRehaG von ehemaligen politischen Häftlingen<br />

mit einer Anerkennung nach § 10 Abs. 4 HHG vom Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong><br />

Versorgung als zuständige Behör<strong>de</strong> zu bearbeiten.<br />

11<br />

Freifahrt im öffentlichen<br />

Personennahverker<br />

Sachgebiet<br />

Soziales Entschädigungsrecht<br />

Entschädigung <strong>de</strong>r Opfer<br />

<strong>de</strong>s SED-Unrechts


Orthopädische Versorgung<br />

12<br />

VERSORGUNGSAMT<br />

Anträge<br />

Bewilligung<br />

2008<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal<br />

1 943 2 086 2 160 2 207<br />

1 083 1 347 1 419 1 470<br />

Im Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong> Versorgung wur<strong>de</strong>n mit Stand vom 31. Dezember 2008<br />

insgesamt 2 207 Anträge bearbeitet <strong>und</strong> davon 1 470 Bewilligungsbeschei<strong>de</strong> erteilt.<br />

Gemäß § 17a StrRehaG wur<strong>de</strong>n Zuwendungen in Höhe von 4,2 Mio. EUR ausgezahlt.<br />

Bürgern, die gemäß § 1 B<strong>und</strong>esversorgungsgesetz (BVG) einen Anspruch auf Versorgung<br />

haben, wird auf Antrag auch die Versorgung mit Hilfsmitteln gewährt. Zu <strong>de</strong>n<br />

Hilfsmitteln zählen neben Körperersatzstücken, Stützapparaten, Gehhilfen, Rollstühlen<br />

unter an<strong>de</strong>ren auch behin<strong>de</strong>rtengerechte Betten, Hebegeräte zur Umlagerung<br />

<strong>und</strong> eine behin<strong>de</strong>rtengerechte Sanitärausstattung. Art <strong>und</strong> Umfang <strong>de</strong>r Hilfsmittelversorgung<br />

ist in <strong>de</strong>r Orthopädieverordnung (OrthV) geregelt.<br />

Die Versorgung mit Hilfsmitteln wird für das gesamte Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> von <strong>de</strong>r Orthopädischen<br />

Versorgungsstelle in Cottbus abgesichert.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren haben sich die Arbeitsaufgaben durch das Zusammenwirken<br />

von Schädigungsfolgen <strong>und</strong> Nichtschädigungsfolgen aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s hohen Alters <strong>de</strong>r<br />

Versorgungsberechtigten mehr in <strong>de</strong>n häuslichen Bereich verlagert. Dabei steht im<br />

Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> je<strong>de</strong>r Entscheidung über die Gewährung von Hilfsmitteln, die eigenverantwortliche<br />

selbstständige Lebensführung <strong>de</strong>s Versorgungsberechtigten so lange<br />

wie möglich abzusichern. Hauptaugenmerk <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen ist<br />

<strong>de</strong>nnoch die ausreichen<strong>de</strong> <strong>und</strong> zweckmäßige Versorgung mit Hilfsmitteln vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit.<br />

Für die behin<strong>de</strong>rtengerechte Sanitärausstattung wur<strong>de</strong>n Ba<strong>de</strong>wannenlifter, Toilettensitzerhöhungen<br />

<strong>und</strong> Haltegriffe bewilligt.<br />

Behin<strong>de</strong>rtengerechte Betten wer<strong>de</strong>n gemäß § 13 Abs. 3 <strong>de</strong>r OrthV bereitgestellt. Die<br />

Betten sollen <strong>de</strong>n Versorgungsberechtigten bei <strong>de</strong>r Benutzung ein gewisses Maß an<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Selbständigkeit geben. So soll sich die Liegeposition <strong>de</strong>n Lebensumstän<strong>de</strong>n<br />

ohne Hilfen anpassen, das Hinlegen <strong>und</strong> Aufstehen sowie <strong>de</strong>r Transfer vom<br />

Bett in <strong>de</strong>n Rollstuhl wird damit erleichtert. 34 Versorgungsberechtigte sind auf diese<br />

Betten angewiesen.<br />

Die Nutzungsdauer eines behin<strong>de</strong>rtengerechten Bettes beträgt 10 Jahre. Nach dieser<br />

Zeit hat <strong>de</strong>r Versorgungsberechtigte Anspruch auf Bereitstellung eines neuen Bettes.<br />

Sofern schon vor Ablauf dieser Zeit aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Verschlimmerung <strong>de</strong>r Schädigungsfolgen<br />

das ausgereichte Bett nicht mehr <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen gerecht wird,<br />

kann ein neuer Antrag gestellt wer<strong>de</strong>n.


VERSORGUNGSAMT<br />

Durch das hohe Lebensalter <strong>de</strong>r Versorgungsberechtigten in Verbindung mit <strong>de</strong>n anerkannten<br />

Schädigungsfolgen können längere Wegstrecken nicht mehr absolviert wer<strong>de</strong>n. Teilweise<br />

muss <strong>de</strong>r Transfer im häuslichen Bereich mit einem Schiebewagen realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

2008 stieg <strong>de</strong>r Bedarf an Rollstühlen für <strong>de</strong>n Hausgebrauch gegenüber 2006 um<br />

48 Prozent.Die Orthopädische Versorgungsstelle organisiert regelmäßig ihren<br />

Service entsprechend <strong>de</strong>n Schädigungsbil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Versorgungsberechtigten. Um<br />

die Belastung <strong>de</strong>r Versorgungsberechtigten möglichst zu minimieren, wird die individuelle<br />

Hilfsmittelversorgung bei schweren Schädigungsbil<strong>de</strong>rn vor Ort fachkompetent<br />

durchgeführt.<br />

Obwohl die Zahl <strong>de</strong>r mit Hilfsmitteln zu versorgen<strong>de</strong>n Beschädigten altersbedingt<br />

rückläufig ist, blieb die Anzahl <strong>de</strong>r Hausbesuche 2008 annähernd gleich. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

nach Dringlichkeit eingerichtet <strong>und</strong> individuell durchgeführt.<br />

Immer öfter sind Hilfsmitteln nachzupassen o<strong>de</strong>r müssen nach <strong>de</strong>n individuellen Gegebenheiten<br />

umgebaut wer<strong>de</strong>n, so dass neben <strong>de</strong>n zahlreichen Hausbesuchen im<br />

Jahr 2008 parallel dazu Sprechtage in Perleberg, <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, Neuruppin, Oranienburg,<br />

Potsdam, Frankfurt (O<strong>de</strong>r), Strausberg, Eberswal<strong>de</strong>, Cottbus <strong>und</strong> Bad Liebenwerda<br />

angeboten wur<strong>de</strong>n. Die Sprechtage besuchten 151 Versorgungsberechtigte.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren konnte festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass die individuelle Versorgung<br />

aufwendiger <strong>und</strong> zeitintensiver gewor<strong>de</strong>n ist. Die Versorgungsberechtigten nehmen<br />

sowohl das Angebot <strong>de</strong>r Sprechzeiten dankbar an als auch die damit im Zusammenhang<br />

stehen<strong>de</strong> ausführliche Beratung.<br />

13


Umstrukturierung<br />

Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Führungsaufsicht<br />

Geschäftsstelle <strong>de</strong>r<br />

Besuchskommissionen<br />

14<br />

AUFSICHT SOZIALES UND<br />

FORENSISCHE PSYCHIATRIE/<br />

INTEGRATIONSAMT<br />

In <strong>de</strong>r Abteilung wird eine große Vielfalt an Aufgaben auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage verschie<strong>de</strong>nster<br />

Rechtsvorschriften wahrgenommen. Hier sind die Bereiche Heimaufsicht, Integrationsamt,<br />

Aufsicht forensische Psychiatrie, Sozialhilfe sowie überörtliche Betreuungsbehör<strong>de</strong><br />

angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Eine zum 01.11.2008 realisierte Umstrukturierung in <strong>de</strong>r Abt. 3 <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

personelle Verstärkung <strong>de</strong>s Dezernats 30 trug dazu bei, die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n im Lan<strong>de</strong>sdienst befindlichen <strong>und</strong> dienstrechtlich <strong>de</strong>m Dezernat 30<br />

unterstellten Chefärzten <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Stellvertretungen unabhängig von bestehen<strong>de</strong>n<br />

Strukturen <strong>und</strong> Hierarchieebenen zu verbessern. Den lan<strong>de</strong>sbediensteten Ärzten <strong>de</strong>r<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>s Maßregelvollzugs steht damit in allen dienstlichen Belangen ein<br />

vom Aufsichts<strong>de</strong>zernat 31 unabhängiger Ansprechpartner zur Verfügung. Dem Dezernat<br />

30 wur<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r Umstrukturierung auch die Rechtsangelegenheiten<br />

<strong>de</strong>r Aufsicht <strong>und</strong> Unterbringung nach <strong>de</strong>m <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Psychisch-Kranken-<br />

Gesetz (BbgPsychKG) sowie die Geschäftsstelle <strong>de</strong>r Besuchskommissionen nach<br />

§§ 32, 42 BbgPsychKG zugeordnet.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r am 14.04.2007 in Kraft getretenen gesetzlichen Neuregelungen durch<br />

das „Gesetz zur Reform <strong>de</strong>r Führungsaufsicht <strong>und</strong> zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vorschriften<br />

über die nachträgliche Sicherungsverwahrung“ (BGBL I S. 513) wur<strong>de</strong> in ressortübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Arbeitsgruppen auf Initiative <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>de</strong>r Justiz die Ausgestaltung<br />

<strong>de</strong>r Führungsaufsicht überprüft <strong>und</strong> optimiert, um unterschiedliche Vorgehensweisen<br />

sowohl im Kontroll- <strong>und</strong> Betreuungsprozess als auch in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

<strong>de</strong>r einzelnen an <strong>de</strong>r Führungsaufsicht beteiligten Institutionen zu koordinieren.<br />

Das Dezernat 30 arbeitete in zwei Arbeitsgruppen mit. Eine Arbeitsgruppe befasste<br />

sich mit <strong>de</strong>n Prozessen <strong>de</strong>r Führungsaufsicht nach <strong>de</strong>r Entlassung. In <strong>de</strong>r zweiten Arbeitsgruppe<br />

wur<strong>de</strong>n die Informationsrechte <strong>und</strong> - pflichten <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Führungsaufsicht<br />

beteiligten Institutionen untersucht. Die Arbeit in bei<strong>de</strong>n Gremien war sehr<br />

wichtig <strong>und</strong> konstruktiv, <strong>de</strong>nn sie vertiefte u. a. das gegenseitige Verständnis für die<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Ziele aller an <strong>de</strong>r Führungsaufsicht beteiligten Institutionen.<br />

Die Geschäftsstelle <strong>de</strong>r fünf Besuchskommissionen für die Allgemeinpsychiatrie, <strong>de</strong>r<br />

Besuchskommission für die Kin<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Jugendpsychiatrie <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Besuchskommission<br />

für <strong>de</strong>n Maßregelvollzug (MRV) im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ist seit November <strong>de</strong>s<br />

vergangenen Jahres im Dezernat 30 <strong>de</strong>r Abteilung 3 angesie<strong>de</strong>lt. In <strong>de</strong>n Besuchskommissionen<br />

waren im Jahr 2008 insgesamt 52 ehrenamtliche Mitglie<strong>de</strong>r tätig <strong>und</strong><br />

es wur<strong>de</strong>n 26 Visitationen durchgeführt.<br />

Die Besuchskommissionen visitieren min<strong>de</strong>stens einmal jährlich die Einrichtungen, in<br />

<strong>de</strong>nen gerichtlich angeordnete Unterbringungen vollzogen wer<strong>de</strong>n. Sie überprüfen,<br />

ob die mit <strong>de</strong>r Unterbringung verb<strong>und</strong>enen beson<strong>de</strong>ren Aufgaben erfüllt <strong>und</strong> die<br />

Rechte <strong>de</strong>r untergebrachten Patienten gewahrt wer<strong>de</strong>n. Dabei können die Patienten<br />

Wünsche, Anregungen <strong>und</strong> Beschwer<strong>de</strong>n vortragen. Die Besuchskommissionen haben<br />

das Recht, Krankenakten mit Einwilligung <strong>de</strong>r Patienten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren gesetzlichen<br />

Vertretern einzusehen. Die Protokolle <strong>de</strong>r Besuchskommissionen wer<strong>de</strong>n im Dezernat<br />

31 <strong>de</strong>s LASV auf festgestellte Mängel ausgewertet <strong>und</strong> Stellungnahmen <strong>de</strong>r Kliniken<br />

zu <strong>de</strong>n einzelnen Sachverhalten eingeholt.


AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong>n, vertraglich vereinbarten Eckpunkte zur Durchführung<br />

<strong>de</strong>s Maßregelvollzugs (MRV) durch die privaten Träger im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

die ASKLEPIOS Fachkliniken GmbH <strong>und</strong> die Martin Gropius Krankenhaus<br />

GmbH, wur<strong>de</strong> im Jahre 2008 abgeschlossen. Bei <strong>de</strong>r Vereinbarung <strong>de</strong>s Budgets zum<br />

MRV wur<strong>de</strong>n die Prinzipien <strong>de</strong>r Leistungsgerechtigkeit, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sparsamkeit<br />

zu Gr<strong>und</strong>e gelegt, so dass auf dieser Basis die gesetzlich festgelegten Ziele<br />

<strong>de</strong>s MRV durch die Träger umgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Der erreichte Stand ist eine<br />

soli<strong>de</strong> Basis für die weitere Kooperation von Aufsichtsbehör<strong>de</strong> <strong>und</strong> privaten Trägern<br />

zur Durchführung <strong>de</strong>r Unterbringung von Patienten gem. §§ 63, 64 StGB <strong>und</strong><br />

§ 126a StPO in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s MRV <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />

Der Trend <strong>de</strong>r bereits im Jahresbericht für 2007 berichteten entspannten Belegungssituation<br />

setzte sich auch im Jahre 2008 fort. Die Unterbringungsplätze für die gem.<br />

§ 64 StGB Verurteilten konnten im letzten Jahr zeitnah nach Rechtskraft <strong>de</strong>s Urteils<br />

zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. Jedoch sind alle Kliniken im Bereich <strong>de</strong>r Unterbringungen<br />

nach § 63 StGB nach wie vor – wenn auch im Vergleich zu <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren nur geringfügig – überbelegt. Mit Stand vom 31.12.2008 waren in <strong>de</strong>n<br />

MRV-Einrichtungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s insgesamt 303 Patienten untergebracht. Damit hat<br />

sich <strong>de</strong>r im Jahr 2005 durch das LASV für 2008 prognostizierte Kapazitätsbedarf von<br />

300 Plätzen in <strong>de</strong>r Realität bestätigt. Eine im Sommer <strong>de</strong>s vergangenen Jahres aktualisierte<br />

Kapazitätsprognose für die Zukunft ergab in Übereinstimmung mit fast allen<br />

an<strong>de</strong>ren B<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>rn im Gegensatz zu <strong>de</strong>n vergangenen Jahren keinen gravieren<strong>de</strong>n<br />

Anstieg <strong>de</strong>s Bedarfs an weiteren Plätzen im MRV.<br />

Auch im Jahr 2008 wur<strong>de</strong>n einem Großteil <strong>de</strong>r 303 Patienten in <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>s MRV <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s vielfältige sozialhilfeanaloge Leistungen – zentral gesteuert<br />

durch die Aufsichtsbehör<strong>de</strong> – gewährt. Nach § 46 BbgPsychKG trägt das Land die<br />

Kosten <strong>de</strong>r Unterbringung in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s Maßregelvollzugs, d. h. Unterkunft,<br />

Verpflegung <strong>und</strong> Behandlungskosten <strong>de</strong>r Anlasserkrankung. Darüber hinaus<br />

gewährt das LASV <strong>de</strong>n Patienten bei Erfüllung <strong>de</strong>r persönlichen Voraussetzungen<br />

folgen<strong>de</strong>, sog. „sozialhilfeanaloge“ Leistungen in entsprechen<strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Vorschriften <strong>de</strong>r Sozialgesetzbücher:<br />

■ Taschengeld gem. § 30 Abs. 3 BbgPsychKG i. V. m. § 35 Abs. 2 SGB XII analog<br />

■ Bekleidungsbeihilfe gem. § 46 BbgPsychKG i. V. m. § 35 Abs. 2 SGB XII analog<br />

■ Krankenhilfe gem. § 46 BbgPsychKG i. V. m. §§ 47 ff SGB XII analog für die Behandlung<br />

interkurrenter Erkrankungen, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Anlasserkrankung stehen<br />

■ im Einzelfall einmalige Bedarfe gem. §§ 46 BbgPsychKG i. V. m. § 31 SGB XII<br />

15<br />

Aufsicht <strong>und</strong> Unterbringung<br />

nach <strong>de</strong>m <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen<br />

Psy ch i s ch-Kranken-Gesetz<br />

(BbgPsychKG)<br />

Kooperation von Aufsicht<br />

<strong>und</strong> privaten Trägern <strong>de</strong>s<br />

Maßregelvollzugs<br />

Kapazität <strong>und</strong> Belegung<br />

Gewährung<br />

sozialhilfeanaloger Leistungen


Kontrollen durch die Aufsicht<br />

in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s MRV<br />

Qualifikationskriterien für<br />

ärztliche <strong>und</strong> psychologische<br />

Sachverständige<br />

Elektronisches<br />

Dokumentationssystem<br />

für <strong>de</strong>n MRV (ELDOS)<br />

Sicherheitsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>skriminalamt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

Heimaufsicht<br />

16<br />

AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

Durch das Dez. 31 wur<strong>de</strong>n im vergangenen Jahr Prüfungen zur Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>verfügung 01/2001 „Standards zur Dokumentation in <strong>de</strong>n forensischen Krankenakten<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ sowie <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>verfügung 02/2001 „Standards<br />

für Lockerungsentscheidungen in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r Forensischen Psychiatrie im<br />

Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ in allen Kliniken durchgeführt. In Bezug auf die Dokumentation<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Einrichtungen Hinweise zur Optimierung gegeben. Die Praxis <strong>de</strong>s Lokkerungsverfahrens<br />

entsprach in allen MRV-Einrichtungen <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>verfügung<br />

<strong>de</strong>s LASV.<br />

Mit Erlass <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>verfügung 3/3/2008 „Qualifikationskriterien für ärztliche <strong>und</strong><br />

psychologische Sachverständige gem. § 37 Abs. 4 Satz 4 BbgPsychKG“ am 25.9.08<br />

wur<strong>de</strong>n nach intensiver fachlicher Diskussion die Qualifikationskriterien für ärztliche<br />

<strong>und</strong> psychologische Sachverständige, die als Sachverständige Gutachten nach §§<br />

37, 38 BbgPsychKG anfertigen sollen, durch die Aufsichtsbehör<strong>de</strong> festgelegt. Die<br />

Qualifikationsanfor<strong>de</strong>rungen für ärztliche Gutachter entsprechen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Gesellschaft für Psychiatrie, Psychologie <strong>und</strong> Nervenheilk<strong>und</strong>e. Die erstmals<br />

für psychologische Gutachter erarbeiteten Qualifikationskriterien wur<strong>de</strong>n in Kooperation<br />

<strong>de</strong>s LASV mit <strong>de</strong>n Einrichtungen erarbeitet <strong>und</strong> durch Prof. Steller vom Institut<br />

für Forensische Psychiatrie in Berlin bestätigt.<br />

Das LASV konnte bereits drei psychologische Sachverständige mit umfangreicher<br />

psychiatrisch-forensischer Kompetenz akquirieren.<br />

Zur Implementierung eines elektronischen Dokumentationssystems für <strong>de</strong>n MRV<br />

(„ELDOS“) wur<strong>de</strong> durch das Dez. 31 in Kooperation mit <strong>de</strong>m Fachreferat <strong>de</strong>s<br />

MASGF <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Chefärzten ein Datensatz entwickelt, um <strong>de</strong>n gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an eine zweckmäßige <strong>und</strong> umfassen<strong>de</strong> Wahrnehmung <strong>de</strong>r Aufsicht <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s über die privaten MRV-Einrichtungen gerecht wer<strong>de</strong>n zu können. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

soll mit ELDOS <strong>de</strong>n Einrichtungen ein Instrument an die Hand gegeben wer<strong>de</strong>n,<br />

um durch interne Analyse <strong>de</strong>r Unterbringungskennzahlen ein effektives Behandlungsergebnis<br />

erzielen zu können. Das Dezernat 31 hat mit Hilfe eines externen<br />

Dienstleisters im 2. Halbjahr 2008 ein Lastenheft als Vorstufe zur Programmierung<br />

<strong>de</strong>s elektronischen Datenerfassungssystems erstellt, das im Rahmen einer Präsentation<br />

vorgestellt wur<strong>de</strong>.<br />

Die bereits durch die Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Neubauten in <strong>de</strong>n Kliniken in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

<strong>und</strong> Eberswal<strong>de</strong> sowie die Sanierung von Haus G in Teupitz wesentlich verbesserten<br />

Sicherheitseinrichtungen wur<strong>de</strong>n im Dezernat 31 einer Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Analyse<br />

unterzogen. Im Ergebnis konnten die in unterschiedlichen Konzepten vorhan<strong>de</strong>nen<br />

baulich-technischen <strong>und</strong> fachlichen Sicherheitsmaßnahmen mit Erlass <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>verfügung<br />

3/2/2008 „Sicherheitsgr<strong>und</strong>sätze für die Einrichtungen <strong>de</strong>s Maßregelvollzugs<br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ am 18.9.08 zusammengefasst wer<strong>de</strong>n. Dabei wur<strong>de</strong><br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Weiterentwicklung technischer <strong>und</strong> fachlicher Standards Rechnung<br />

getragen. Diese Sicherheitsgr<strong>und</strong>sätze bil<strong>de</strong>n die Gr<strong>und</strong>lage künftiger Prüfungen<br />

durch Kliniken, Aufsicht <strong>und</strong> Träger.<br />

Die bisherige kooperative Zusammenarbeit <strong>de</strong>s Dezernates 31 mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>skriminalamt<br />

(LKA) auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Prävention <strong>und</strong> Krisenbewältigung wur<strong>de</strong> im vergangenen<br />

Jahr mit einer Sicherheitsbegehung am Standort Eberswal<strong>de</strong> fortgesetzt.<br />

Im Ergebnis stellte das LKA fest, dass die Klinik für Forensische Psychiatrie <strong>de</strong>s Martin-Gropius-Krankenhauses<br />

„durch technische, bauliche, organisatorische sowie<br />

personelle Maßnahmen umfassend gesichert“ ist. Im Jahr 2008 wur<strong>de</strong> nach Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

im Lan<strong>de</strong>skriminalamt auch die Arbeit <strong>de</strong>r AG Justiz/Polizei<br />

unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r Beratergruppe <strong>de</strong>s LKA <strong>und</strong> unter Teilnahme <strong>de</strong>s<br />

LASV wie<strong>de</strong>r aufgenommen.<br />

Die Heimaufsicht konnte im Jahr 2008 ihre gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, je<strong>de</strong>s<br />

Heim einmal jährlich zu überwachen, zu 100 Prozent auf hohem qualitativen Niveau<br />

erfüllen. Die Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Heimaufsicht mit <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflegekassen


AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m MDK sowie mit <strong>de</strong>n Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten im Rahmen <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaften<br />

nach § 20 Heimgesetz Pflege (AG 20 Pflege) sowie Einglie<strong>de</strong>rungshilfe<br />

(AG 20 B) konnte weiter positiv etabliert wer<strong>de</strong>n. Im Ergebnis wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

AG 20 Pflege unter an<strong>de</strong>rem ein Flyer gemeinsam mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>särztekammer zur<br />

Dokumentation ärztlicher Anordnungen in Heimen erarbeitet. Die AG 20 haben sich<br />

zu Neuregelungen im Län<strong>de</strong>rheimrecht abgestimmt. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n die Leitlinien<br />

für gemeinsame Prüfungen von Heimaufsicht <strong>und</strong> MDK mit einem positiven Ergebnis<br />

evaluiert, so dass eine Fortführung <strong>de</strong>r gemeinsamen Anlass-Prüfungen auf<br />

dieser Gr<strong>und</strong>lage weiterhin erfolgen wird. Die Heimaufsicht musste im Jahr 2008 die<br />

Untersagung eines Heimbetriebes zu En<strong>de</strong> führen, wobei eine Schließung <strong>de</strong>s Heims<br />

durch zeitintensive <strong>und</strong> schwierige Verhandlungen verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Die Heimaufsicht beteiligte sich 2008 mit Erfolg an 2 Projekten im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Pflegeinitiative <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>:<br />

Ein Workshop zum Thema „Beson<strong>de</strong>re Wege in <strong>de</strong>r Betreuung von Bewohnern mit<br />

Demenz in vollstationären Einrichtungen <strong>de</strong>r Regelversorgung“ fand am 29.05.2008<br />

in <strong>de</strong>r Fachhochschule Cottbus statt. Das Projekt wur<strong>de</strong> in Kooperation mit <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rverein<br />

„Aka<strong>de</strong>mie zweite Lebenshälfte“ im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> durchgeführt. Das<br />

Projekt zielte darauf, <strong>de</strong>n Beteiligten aufzuzeigen, dass auch in Einrichtungen <strong>de</strong>r Regelversorgung<br />

eine fachgerechte Begleitung von Menschen mit Demenz möglich<br />

<strong>und</strong> notwendig ist. Im Rahmen dieses Projektes stellten 5 ausgewählte Einrichtungen,<br />

die in einer beson<strong>de</strong>ren Art <strong>und</strong> Weise Bewohner mit Demenz pflegen, betreuen<br />

<strong>und</strong> begleiten, ihre verschie<strong>de</strong>nen Ansätze <strong>de</strong>r Betreuung vor. Diese Einrichtungen<br />

präsentierten in diesem Workshop ihre Konzepte <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Umsetzung, sowie<br />

ihre Erfahrungen in <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>menziell erkrankter Menschen.<br />

Ein weiteres Projekt „Freiwillige Arbeit mit Menschen im Altenpflegeheim“ wur<strong>de</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Freiwilligenagentur Cottbus durchgeführt. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

war <strong>und</strong> ist es, die ehrenamtliche Tätigkeit in Heimen in das öffentliche Leben<br />

hinein zu tragen. Mittels eines Flyers wird auf die Möglichkeiten, sich in Heimen ehrenamtlich<br />

zu engagieren, aufmerksam gemacht. Neben <strong>de</strong>r Beschreibung von Tätigkeiten<br />

<strong>und</strong> Einsatzgebieten wird auf die Möglichkeit <strong>de</strong>r Beratung <strong>und</strong> Begleitung<br />

durch die Freiwilligenagentur <strong>und</strong> die Heimaufsicht hingewiesen.<br />

Die Überörtliche Betreuungsbehör<strong>de</strong> hat auch im Jahr 2008 ihr Hauptaugenmerk<br />

auf die Unterstützung <strong>und</strong> Fortbildung <strong>de</strong>r anerkannten Vereine <strong>und</strong> <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Betreuungsbehör<strong>de</strong>n gelegt. Bereits zum 3. Mal fand in Kooperation mit <strong>de</strong>r FH Lausitz<br />

eine Fachtagung, dieses Mal unter <strong>de</strong>m Thema „Ehrenamt – Gewinnung <strong>und</strong><br />

Begleitung ehrenamtlicher Betreuer in <strong>de</strong>r rechtlichen Betreuung“, statt.<br />

Weiterhin wur<strong>de</strong>n 6 regionale Fortbildungen für ehrenamtliche Betreuer durchgeführt,<br />

die Themen sind entsprechend <strong>de</strong>m gemel<strong>de</strong>ten Bedarf gewählt wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

umfassten sowohl Fragen <strong>de</strong>r sozialrechtlichen Leistungsgewährung als auch Heimrecht<br />

<strong>und</strong> selbstverständlich Betreuungsrecht. Im gemeinsamen Workshop mit allen<br />

örtlichen Betreuungsbehör<strong>de</strong>n im Oktober wur<strong>de</strong> das in Vorbereitung befindliche<br />

„Gesetz über das Wohnen mit Pflege <strong>und</strong> Betreuung“ sowie <strong>de</strong>ssen Auswirkungen<br />

auf die rechtlichen Betreuer in <strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>r Diskussion gestellt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>de</strong>r Tätigkeit im vergangenen Jahr war das durch Initiative<br />

<strong>de</strong>r Überörtlichen Betreuungsbehör<strong>de</strong> ins Leben gerufene Projekt „Redufix – auch<br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ im Rahmen <strong>de</strong>r Pflegeinitiative <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

ist die Reduktion körpernaher Fixierungen bei Heimbewohnern durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Alternativen. Dieses, auf Forschungen <strong>de</strong>r Evangelischen Fachhochschule<br />

Freiburg <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH beruhen<strong>de</strong><br />

Projekt, wur<strong>de</strong> in Kooperation mit <strong>de</strong>m Betreuungsverein Lebenshilfe <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

e.V. <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Evangelischen FH Freiburg durchgeführt. Inhalt <strong>de</strong>s Projektes<br />

war unter an<strong>de</strong>rem die Schulung ausgewählter Multiplikatoren zu <strong>de</strong>n Themen<br />

„Vermeidbare körpernahe Fixierungen“ <strong>und</strong> „Alternativen zu Freiheit entziehen<strong>de</strong>n<br />

17<br />

Überörtliche Betreuungsbehör<strong>de</strong>/<br />

Behör<strong>de</strong> nach § 6 LPflegeG


Überörtlicher Träger<br />

<strong>de</strong>r Sozialhilfe<br />

Integrationsamt<br />

Einnahmen <strong>de</strong>s<br />

Integrationsamtes<br />

Leistungen aus<br />

Mitteln <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe<br />

18<br />

AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

Maßnahmen“. Die Multiplikatoren haben nunmehr die Aufgabe, das ihnen vermittelte<br />

Wissen an die an <strong>de</strong>r Betreuung <strong>und</strong> Begleitung von Heimbewohnern Beteiligten sowie<br />

auch an rechtliche Betreuer weiterzugeben, sie anzuleiten <strong>und</strong> zu unterstützen. Ziel ist<br />

es, dass alle Beteiligten erkennen, wann diese körpernahen Fixierungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

können <strong>und</strong> gemeinsam Alternativen zu Freiheit entziehen<strong>de</strong>n Maßnahmen entwikkeln.<br />

Diese Multiplikatoren-Schulung fand mit großem Erfolg im Dezember statt.<br />

Seit <strong>de</strong>m 1.Januar 2007 wer<strong>de</strong>n zentral für das Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> die Anträge auf Hilfen<br />

nach <strong>de</strong>m Achten Kapitel – Hilfe zur Überwindung beson<strong>de</strong>rer sozialer Schwierigkeiten<br />

– Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) vom Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong><br />

Versorgung, als Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s überörtlichen Trägers <strong>de</strong>r Sozialhilfe im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

bearbeitet. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich sowohl um ambulante als auch um stationäre Hilfen.<br />

Nach<strong>de</strong>m es anfänglich durch <strong>de</strong>n Zuständigkeitswechsel einige Schwierigkeiten zu<br />

überwin<strong>de</strong>n galt, hat sich nunmehr in <strong>de</strong>r Antragsbearbeitung Kontinuität eingestellt.<br />

Die Anträge wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Antragsregistrierung bis hin zur Beschei<strong>de</strong>rteilung von <strong>de</strong>n<br />

Bearbeitern ganzheitlich bearbeitet, wobei die Zuordnung nach Regionen erfolgt. Dem<br />

Vorteil einer bürgernahen Verwaltung stehen allerdings die örtlichen Verhältnisse (wie z.<br />

B. persönliches Erscheinen) entgegen, <strong>de</strong>nn nur ein geringer Teil <strong>de</strong>r anspruchsberechtigten<br />

Personen kann davon profitieren. Auch für die Mitarbeiter <strong>de</strong>s LASV be<strong>de</strong>utete<br />

dies eine große Herausfor<strong>de</strong>rung, vor allem bei <strong>de</strong>r sachgerechten Entscheidungsfindung<br />

nach Aktenlage. Die Zielstellungen richteten sich daher im Interesse <strong>de</strong>r Leistungsberechtigten<br />

auf die zeitnahe Bearbeitung <strong>de</strong>r Anträge <strong>und</strong> zum an<strong>de</strong>ren auf die regelmäßige<br />

Präsenz vor Ort. Mit Unterstützung <strong>de</strong>r Leistungserbringer wur<strong>de</strong> es möglich,<br />

dass vor allem bei schwierigen Entscheidungen das persönliche Gespräch mit <strong>de</strong>n Antragstellern<br />

geführt wer<strong>de</strong>n konnte. Darüber hinaus konnten mit <strong>de</strong>n Leistungserbringern<br />

fachliche <strong>und</strong> organisatorische Themen erörtert, persönliche Kontakte geknüpft<br />

sowie bürokratische Hür<strong>de</strong>n abgebaut wer<strong>de</strong>n. Trotz einer steigen<strong>de</strong>n Ten<strong>de</strong>nz in <strong>de</strong>r<br />

Antragstellung <strong>und</strong> wechseln<strong>de</strong>m Personalbestand im Bereich konnten im Jahr 2008<br />

dank hoher Einsatzbereitschaft <strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter die Bearbeitungszeiten<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n. Im Berichtszeitraum wur<strong>de</strong>n 548 neue Anträge registriert, wobei<br />

die Anzahl <strong>de</strong>r Verlängerungsanträge für laufen<strong>de</strong> Fälle noch zu berücksichtigen ist.<br />

Weiterhin wur<strong>de</strong> die Hilfe in 205 Einzelfällen über <strong>de</strong>n 31.12.2007 hinaus geleistet.<br />

Die Struktur für Beratungs- <strong>und</strong> Betreuungsangebote verbesserte sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr. An 7 neuen Standorten entstan<strong>de</strong>n ambulante Hilfeangebote nach § 67 SGB<br />

XII. Mit <strong>de</strong>n Trägern, die Leistungserbringer für diese Hilfeangebote sind, wur<strong>de</strong>n Vereinbarungen<br />

nach § 75 SGB XII abgeschlossen.<br />

Die Aufgaben <strong>de</strong>s Integrationsamtes sind im SGB IX festgelegt <strong>und</strong> beinhalten die Erhebung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe, die Begleiten<strong>de</strong> Hilfe für schwerbehin<strong>de</strong>rte<br />

Menschen im Arbeitsleben, <strong>de</strong>n Kündigungsschutz sowie die Durchführung von Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Schulungsmaßnahmen.<br />

Im Jahr 2008 konnte das Integrationsamt 11,13 Mio. EUR aus <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe<br />

einnehmen. Hinzu kamen die sonstigen Einnahmen (Einnahmen aus Leistungen <strong>de</strong>r Integrationsfachdienste,<br />

Säumniszuschläge, Zinsen, Darlehenstilgungen, B<strong>und</strong>esmittel für<br />

„Job 4000“ <strong>und</strong> sonstige) in Höhe von 2,49 Mio. EUR sowie Zuweisungen im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Finanzausgleiches zwischen <strong>de</strong>n Intergrationsämtern i.H.v 4,23 Mio. EUR. Nach<br />

Abführung von 3,73 Mio. EUR an <strong>de</strong>n Ausgleichsfonds <strong>de</strong>s BMAS verblieben 14,12<br />

Mio. EUR im Haushalt <strong>de</strong>s Intergrationsamtes.<br />

Zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r gleichberechtigten Teilhabe schwerbehin<strong>de</strong>rter Menschen am Arbeitsleben<br />

erbringt das Integrationsamt vielfältige Leistungen an Arbeitgeber <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n die Mittel <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe auch für Beratung,<br />

Vermittlung <strong>und</strong> psychosoziale Begleitung durch <strong>de</strong>n Integrationsfachdienst<br />

(IFD) sowie Schulungs-, Bildungs- <strong>und</strong> Aufklärungsmaßnahmen eingesetzt.<br />

Die Leistungen an Arbeitgeber <strong>und</strong> schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen für Maßnahmen<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s einzelnen Arbeitsplatzes wer<strong>de</strong>n im Wesentlichen im Bereich Kün-


AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

digungsschutz/Begleiten<strong>de</strong> Hilfe in Cottbus sowie in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Außenstellen in<br />

Potsdam <strong>und</strong> Frankfurt/O<strong>de</strong>r erbracht. Durch das Integrationsamt in Cottbus wer<strong>de</strong>n<br />

alle Antragsverfahren im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> auf Leistungen für Integrationsprojekte,<br />

auf Prämierung eines herausragen<strong>de</strong>n Betrieblichen Einglie<strong>de</strong>rungsmanagements,<br />

auf Zuschüsse <strong>und</strong> Prämien zur Ausbildung von schwerbehin<strong>de</strong>rten <strong>und</strong><br />

gleichgestellten Jugendlichen <strong>und</strong> für Mo<strong>de</strong>llvorhaben bearbeitet <strong>und</strong> entschie<strong>de</strong>n.<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>s Integrationsamtes ist an die wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>r Region<br />

geb<strong>und</strong>en. So konnte ein Anstieg von Anträgen auf Leistungen aus <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe<br />

verzeichnet wer<strong>de</strong>n. Zum Jahresen<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n hier erstmals seit 5 Jahren<br />

mehr als 1 000 Anträge registriert. Diese Ten<strong>de</strong>nz spiegelt sich auch in <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r<br />

Ausgaben aus <strong>de</strong>r Ausgleichsabgabe wi<strong>de</strong>r. Mit 8,92 Mio. EUR wur<strong>de</strong>n im Vergleich<br />

zum vorangegangenen Jahr nahezu 0,4 Mio. EUR mehr ausgegeben, davon<br />

0,3 Mio. EUR mehr für Leistungen an Arbeitgeber. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 818 Bewilligungsbeschei<strong>de</strong><br />

erteilt. Das sind 195 Bewilligungen mehr als 2007.<br />

Das im Jahr 2007 in Kraft getretene B<strong>und</strong>esarbeitsmarktprogramm Job 4000 wur<strong>de</strong> in<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Berichtszeitraum erfolgreich fortgesetzt. Dieses Programm gibt die<br />

Möglichkeit, einen neuen Arbeitsplatz bis zu 5 Jahren mit bis zu 36.000 EUR zu för<strong>de</strong>rn<br />

<strong>und</strong> an Arbeitgeber, die Ausbildungsplätze schaffen, eine Prämie zu zahlen. Weiterhin<br />

wer<strong>de</strong>n Schüler beim Übergang Schule-Beruf im Rahmen dieses Programms durch die<br />

Fachkräfte <strong>de</strong>r Integrationsfachdienste unterstützt. Die Mittel für diese Leistungen<br />

wer<strong>de</strong>n zu 50 Prozent aus <strong>de</strong>m Ausgleichsfonds beim B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit<br />

19<br />

Gesamtausgaben <strong>de</strong>s Integrationsamtes


Kündigungsschutz<br />

20<br />

AUFSICHT SOZIALES UND FORENSISCHE PSYCHIATRIE/INTEGRATIONSAMT<br />

<strong>und</strong> Soziales (BMAS) getragen. Es wur<strong>de</strong>n 23 neue Arbeitsplätze für beson<strong>de</strong>rs betroffene<br />

schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen <strong>und</strong> 10 betriebliche Ausbildungsplätze für beson<strong>de</strong>rs<br />

betroffene Schulabgänger geschaffen. Der Integrationsfachdienst unterstützte<br />

65 schwerbehin<strong>de</strong>rte Schulabgänger <strong>und</strong> Jugendliche bei <strong>de</strong>r Integration auf <strong>de</strong>m allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt. Beson<strong>de</strong>rs betroffene schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen haben es<br />

auch beson<strong>de</strong>rs schwer, auf <strong>de</strong>m allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die durch<br />

das Arbeitsmarktprogramm Job 4000 zusätzlich geschaffenen För<strong>de</strong>rungen ermöglichen<br />

es <strong>de</strong>m Integrationsamt, Arbeitgeber in höherem Maße zu motivieren, neue Arbeits-<br />

o<strong>de</strong>r Ausbildungsplätze für diesen beson<strong>de</strong>rs betroffenen <strong>und</strong> somit auch beson<strong>de</strong>rs<br />

benachteiligten Personenkreis zu schaffen, bzw. diese beson<strong>de</strong>rs betroffenen<br />

schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen einzustellen.<br />

Von <strong>de</strong>m wirtschaftlichen Aufschwung war in unserer Region hinsichtlich <strong>de</strong>r Zahlen<br />

arbeitslos gemel<strong>de</strong>ter schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen nur wenig zu spüren. Zum Jahresen<strong>de</strong><br />

2007 waren 7 888 schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen arbeitslos. Im Dezember<br />

2008 mussten sich 7 482 schwerbehin<strong>de</strong>rte Menschen arbeitslos mel<strong>de</strong>n. Die Anzahl<br />

arbeitsloser schwerbehin<strong>de</strong>rter Menschen ist auch im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> leicht rück -<br />

läufig. Gleichwohl erhöhte sich <strong>de</strong>r prozentuale Anteil schwerbehin<strong>de</strong>rter Arbeitsloser<br />

bezogen auf die Anzahl <strong>de</strong>r insgesamt gemel<strong>de</strong>ten Arbeitslosen auf 4,6 Prozent.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r aus betriebsbedingten Grün<strong>de</strong>n beantragten Zustimmungen auf Kündigung<br />

erhöhte sich um 2 Prozent auf 52 Prozent <strong>de</strong>r insgesamt bearbeiteten Anträge<br />

im Kalen<strong>de</strong>rjahr. Die wirtschaftliche Entwicklung in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte zeigte<br />

hier ihre Auswirkungen auf die bestehen<strong>de</strong>n Beschäftigungsverhältnisse schwerbehin<strong>de</strong>rter<br />

Menschen. Der Anteil <strong>de</strong>r personenbedingten Grün<strong>de</strong> war mit 32 Prozent<br />

unverän<strong>de</strong>rt. Der Anteil <strong>de</strong>r abgeschlossenen Kündigungsverfahren aus verhaltensbedingten<br />

Grün<strong>de</strong>n verringerte sich um knapp 3 Prozent auf 15 Prozent. Der Aufwand<br />

<strong>de</strong>r Sachverhaltsermittlung ist in diesen Fällen beson<strong>de</strong>rs hoch, da ein Zusammenhang<br />

zwischen Kündigungsgr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Behin<strong>de</strong>rung zu vermuten ist.<br />

Mit 756 Anträgen auf Zustimmung zur Kündigung wur<strong>de</strong>n 10 Prozent mehr Anträge<br />

als 2007 gestellt. Bis zur Jahresmitte waren die Antragszahlen im Vergleich zum Vorjahr<br />

gleich hoch. Nach Überschreiten <strong>de</strong>r Jahreshälfte kam es dann zu einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Eingänge von Anträgen auf Zustimmung zur Kündigung. Hier<br />

waren bereits die ersten Auswirkungen <strong>de</strong>r regressiven wirtschaftlichen Entwicklung<br />

zu erkennen. 7<strong>28</strong> Anträge wur<strong>de</strong>n 2008 abschließend bearbeitet. Die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter im Integrationsamt haben insgesamt 614 Entscheidungen getroffen,<br />

davon 545 Zustimmungen <strong>und</strong> 69 Versagungen. In 114 Fällen konnte das<br />

Verfahren abgeschlossen wer<strong>de</strong>n, ohne dass ein Bescheid zu erlassen war.


LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt als Bin<strong>de</strong>glied zwischen Ministerium <strong>und</strong> <strong>de</strong>n 18 Ges<strong>und</strong>heitsämtern<br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> hat in seiner Beobachtungsfunktion <strong>de</strong>r ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Lage <strong>de</strong>r Bevölkerung eine wichtige Aufgabe für die<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> versteht<br />

sich als Stützpunkt <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsbeobachtung „Public Health Surveillance“, wobei<br />

unter Surveillance die fortlaufen<strong>de</strong>, systematische Erfassung von Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />

Sozialdaten, ihre Bewertung, die Berichterstattung <strong>und</strong> Empfehlung von Maßnahmen<br />

verstan<strong>de</strong>n wird. Dabei unterstützt das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt <strong>de</strong>n Ges<strong>und</strong>heitszieleprozess<br />

in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>: Daten für gezielte Taten. Aus diesem Bereich<br />

stellt das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt im ersten Beitrag die neue <strong>und</strong> über Internet abrufbare<br />

Ges<strong>und</strong>heitsplattform vor (www.ges<strong>und</strong>heitsplattform.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>).<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsplattform stellt relevante Fakten zur ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Lage <strong>de</strong>r Bevölkerung vor. Dabei liegt ein Fokus auf <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heit von<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen (z. B. Allergien, Sprachstörungen,<br />

Impfstatus, Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen, etc.). Der<br />

gut verständliche <strong>und</strong> barrierefreie Internetauftritt wur<strong>de</strong> im Januar 2009 mit<br />

<strong>de</strong>m 4. Platz beim Biene-Award ausgezeichnet. Der zweite Beitrag widmet sich<br />

<strong>de</strong>m Zentralen Einladungs- <strong>und</strong> Rückmel<strong>de</strong>wesen (ZER) zu <strong>de</strong>n Früherkennungsuntersuchungen<br />

U 6 bis U9 <strong>und</strong> J1. Das ZER wur<strong>de</strong> nach gesetzlicher Verankerung<br />

im April 2008 planmäßig im Juni durch das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt realisiert<br />

<strong>und</strong> unterstützt Eltern in <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>r kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen<br />

für ihre Kin<strong>de</strong>r (einschließlich J1). Das zentrale System hat<br />

inzwischen eine gute Akzeptanz bei Eltern, Ärzten <strong>und</strong> auch <strong>de</strong>n Ges<strong>und</strong>heitsämtern<br />

- so die Ergebnisse einer parallel hierzu eingerichteten Hotline.<br />

Der dritte Beitrag beschreibt das Engagement <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene beim MASGF, <strong>de</strong>n<br />

Ges<strong>und</strong>heitsämtern <strong>und</strong> einer Vielzahl von Kooperationspartnern, die Prävention<br />

von Übertragungen durch multiresistente Erreger im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

zu verbessern. Regionale Netzwerke sind <strong>de</strong>rzeit im Aufbau <strong>und</strong> zielen<br />

auf eine einheitliche MRSA (Methicillinresistenter Staphylococcus aureus)-<br />

Surveillance, ein transparentes Überleitungsmanagement <strong>und</strong> insgesamt auf<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität <strong>de</strong>r Betroffenen ab. Der letzte Beitrag<br />

befasst sich mit Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes bei <strong>de</strong>r Überwachung<br />

<strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s Ges<strong>und</strong>heitsschutzes <strong>de</strong>r Bevölkerung im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Arzneimittelgesetzes. Als wichtige Neuerung wur<strong>de</strong> im Mai 2007 das<br />

„Gesetz über Qualität <strong>und</strong> Sicherheit von menschlichen Geweben <strong>und</strong> Zellen<br />

(Gewebegesetz)“ durch <strong>de</strong>n B<strong>und</strong>estag beschlossen. Damit kommt Deutschland<br />

seinen Verpflichtungen in <strong>de</strong>r Umsetzung europäischen Rechts (Geweberichtlinie)<br />

nach. Für die Überwachung auf Län<strong>de</strong>rebene be<strong>de</strong>utet dies<br />

konkret: Um das Infektionsrisiko bei Transplantationen auf ein Minimum zu<br />

beschränken, müssen Qualität <strong>und</strong> Sicherheit gewährleistet sein. Die Überwachung<br />

zielt daher auf die Erfüllung dieser Anfor<strong>de</strong>rungen durch medizinische<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Betriebe, die Gewebe entnehmen, be- o<strong>de</strong>r verarbeiten<br />

sowie importieren, <strong>de</strong>rzeit ca. 30 im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Dabei sieht sich<br />

das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt nicht nur als „Kontrolleur“, son<strong>de</strong>rn auch als<br />

Dienstleister <strong>und</strong> hat sehr früh die betroffenen Einrichtungen über das neue<br />

Erlaubnisverfahren informiert <strong>und</strong> angeboten, wie Übergangsvorschriften<br />

sinnvoll genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Im Juli 2008 wur<strong>de</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsplattform freigeschaltet. Es han<strong>de</strong>lt sich um<br />

ein Internet-Auskunftssystem als Teil <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Die Ges<strong>und</strong>heitsplattform wur<strong>de</strong> als Querschnittsaufgabe<br />

im Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt von drei Fachbereichen realisiert: Public Health, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Sozialberichterstattung <strong>und</strong> Infektionsepi<strong>de</strong>miologie.<br />

www.ges<strong>und</strong>heitsplattform.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

21<br />

Aktuelles aus <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt<br />

Ges<strong>und</strong>heitsplattform


Abb. 1 - Startseite <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heits plattform<br />

mit barrierefreien Elementen<br />

Abb. 2 - Auswertungsbeispiel <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong> heitsplattform<br />

(Indikator: Inanspruchnahme von<br />

Früherkennungsuntersuchungen)<br />

22<br />

LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsplattform stellt wesentliche Daten <strong>und</strong> Fakten sowohl zur ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

als auch zur sozialen Lage <strong>de</strong>r Bevölkerung dar (Abbildung 1). Mit Letzterem<br />

wird <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>r sozialen Lage auf die ges<strong>und</strong>heitliche Situation <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

Rechnung getragen.<br />

Die Indikatoren wer<strong>de</strong>n jeweils in Form von Übersichtstabellen, Diagrammen für die<br />

zeitliche Entwicklung <strong>und</strong> thematischen Karten dargestellt. Erläuterungen <strong>und</strong><br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen zu einzelnen Themenkomplexen kommen ergänzend<br />

hinzu (Abbildung 2).<br />

Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt bei <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heit von Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen,<br />

wobei hier vor allem Daten <strong>de</strong>r kin<strong>de</strong>rärztlichen sowie zahnärztlichen Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsämter vorgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Kategorie:<br />

Erläuterung<br />

Kategorie:<br />

Karte<br />

Kategorie:<br />

Zeitreihe<br />

Kategorie:<br />

Interpretation


LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsplattform weist durch <strong>de</strong>n zeitlichen <strong>und</strong> regionalen Vergleich auf<br />

Präventionspotenziale hin <strong>und</strong> dient als Datenbasis für die Ges<strong>und</strong>heitszieleprozesse<br />

im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>. Weiterhin ist <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>de</strong>r Bevölkerung vor<br />

Infektionskrankheiten ein Thema, ebenso die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen<br />

<strong>und</strong> die Früherkennungsuntersuchungen bei Kin<strong>de</strong>rn (nach SGB V).<br />

Ein Beispiel: 82 Prozent <strong>de</strong>r Einschüler hatten im Jahr 2008 alle Untersuchungstermine<br />

<strong>de</strong>r U1 (unmittelbar nach <strong>de</strong>r Geburt) bis zur U8 (mit etwa 4 Jahren) vollständig<br />

wahrgenommen – eine Steigerung gegenüber <strong>de</strong>m Jahr 2001 um über 21 Prozentpunkte.<br />

Die genannten Früherkennungsuntersuchungen wer<strong>de</strong>n im Land unterschiedlich<br />

stark wahrgenommen: Die Inanspruchnahmequote variiert zwischen 66<br />

Prozent <strong>und</strong> 87 Prozent.<br />

Technisch konnte die Internetseite in einem Ausbildungsprojekt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sbetriebes für<br />

Datenverarbeitung <strong>und</strong> IT-Serviceaufgaben <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> realisiert wer<strong>de</strong>n. Dabei sollte<br />

ein barrierefreier Zugang zu <strong>de</strong>n Informationen dieser Seite gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine wichtige Anfor<strong>de</strong>rung an die Ges<strong>und</strong>heitsplattform war neben <strong>de</strong>r Einhaltung <strong>de</strong>s<br />

Corporate Designs <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, <strong>de</strong>n Zugang auch für körperlich eingeschränkte<br />

Personengruppen zu ermöglichen. Gr<strong>und</strong>lage ist die Verordnung zur Schaffung<br />

barrierefreier Informationstechnik (BITV), nach <strong>de</strong>r seit En<strong>de</strong> 2005 alle Internetangebote<br />

von öffentlichen Einrichtungen barrierefrei angeboten wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Hier einige Beispiele zur Barrierefreiheit, die auf <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsplattform umgesetzt<br />

wur<strong>de</strong>n: Fehlsichtige Menschen können die Farbe von Schrift <strong>und</strong><br />

Hintergr<strong>und</strong> än<strong>de</strong>rn sowie die Schriftgrößen individuell einstellen. Erläuterungs-<br />

<strong>und</strong> Interpretationstexte sind so aufbereitet, dass die Texte von Bildschirmleseprogrammen<br />

(Screenrea<strong>de</strong>r) o<strong>de</strong>r Blin<strong>de</strong>nschrift (Braillezeilen) für<br />

blin<strong>de</strong> Menschen verständlich wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n können. Die Präsentation<br />

von Datentabellen erfolgt so, dass <strong>de</strong>r Screenrea<strong>de</strong>r Zeilen- <strong>und</strong> Spaltenköpfe<br />

mit vorlesen kann. Fremdsprachliche Begriffe sind durch Sprachwechsel<br />

gekennzeichnet, Bil<strong>de</strong>r mit erklären<strong>de</strong>n Texten versehen <strong>und</strong> insgesamt ist die<br />

Anordnung <strong>de</strong>r Navigationselemente im Sinne <strong>de</strong>r Barrierefreiheit übersichtlich<br />

<strong>und</strong> gut zugänglich gestaltet.<br />

Alternativtext zur Grafik Direkter Sprung zu Schriftgröße variierbar Farbwechsel<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsplattform ist Teil <strong>de</strong>s Ges<strong>und</strong>heitsmonitorings <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes<br />

<strong>und</strong> sie dient <strong>de</strong>r Bewertung von Ges<strong>und</strong>heitszielen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

beispielsweise <strong>de</strong>s Bündnisses „Ges<strong>und</strong> Aufwachsen in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Ziele <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssuchtkonferenz. Für das Jahr 2009 ist neben <strong>de</strong>r kontinuierlichen<br />

Aktualisierung <strong>de</strong>r Daten die Einstellung weiterer Indikatoren geplant.<br />

23<br />

Barrierefreiheit in <strong>de</strong>r<br />

Ges<strong>und</strong>heitsplattform<br />

Abb. 3 - Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Startseite <strong>de</strong>r<br />

Ges<strong>und</strong>heitsplattform mit barrierefreien<br />

Elementen<br />

Ausblick


Einladungs- <strong>und</strong> Rückmel<strong>de</strong>wesen<br />

zu <strong>de</strong>n Früherkennungsunter -<br />

suchungen gem. § 7 BbgGDG<br />

Ausblick<br />

Prävention von MRSA-Über tra -<br />

gungen im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> –<br />

regionale MRSA Netzwerke<br />

Mikroskopaufnahme<br />

Staphylococcus aureus<br />

24<br />

LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Mit Inkrafttreten <strong>de</strong>s neuen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Ges<strong>und</strong>heitsdienstgesetzes<br />

(BbgGDG) vom 23.04.2008 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt beginnend mit <strong>de</strong>m<br />

01.06.2008 die Umsetzung <strong>de</strong>s Zentralen Einladungs- <strong>und</strong> Rückmel<strong>de</strong>wesens (ZER)<br />

zu <strong>de</strong>n Früherkennungsuntersuchungen U6 bis U9 <strong>und</strong> J1 übertragen.<br />

Zielstellung dieser neuen lan<strong>de</strong>sgesetzlichen Regelung ist die Erhöhung <strong>de</strong>r Teilnahmerate<br />

an <strong>de</strong>n vorgenannten Untersuchungen zum Wohl <strong>und</strong> Schutz <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r sowie<br />

die I<strong>de</strong>ntifikation potenzieller Risikofamilien.<br />

Das ZER basiert auf einem regelmäßigen Mel<strong>de</strong>datenimport von 198 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />

Einwohnermel<strong>de</strong>ämtern bezüglich aller Kin<strong>de</strong>r, die zwischen 7 <strong>und</strong> 58 sowie zwischen<br />

144 <strong>und</strong> 150 Lebensmonate alt sind <strong>und</strong> ihren Wohnsitz im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

haben. Das ZER ist für die Untersuchungen U6, U7 <strong>und</strong> U8 zweistufig ausgelegt, d.<br />

h., die Einladungen zu <strong>de</strong>n jeweils anstehen<strong>de</strong>n Untersuchungen wer<strong>de</strong>n stichtagsgenau<br />

an alle Kin<strong>de</strong>r versandt, Erinnerungen folgen nur im Falle einer nicht beim<br />

Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt eingegangenen Untersuchungsbestätigung <strong>de</strong>s Arztes. Bei<br />

<strong>de</strong>r Untersuchungsbestätigung han<strong>de</strong>lt es sich im Regelfall um das mit Datum <strong>und</strong><br />

Arztstempel versehene Einladungs- o<strong>de</strong>r Erinnerungsschreiben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes,<br />

das bereits als Rückmel<strong>de</strong>fax layoutet ist. Die eigens für die Rück -<br />

meldung eingerichtete zentrale Faxnummer ist auf einen leistungsfähigen Fax server<br />

geschaltet <strong>und</strong> dadurch je<strong>de</strong>rzeit erreichbar. Darüber hinaus wur<strong>de</strong> im Lan<strong>de</strong>s -<br />

ges<strong>und</strong>heitsamt eine Hotline für jegliche Anfragen zum ZER eingerichtet.<br />

Das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt erhält im Zuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>s ZER keine Daten mit<br />

medizinischem/ges<strong>und</strong>heitlichem Bezug. Entsprechend <strong>de</strong>m gesetzlichen Auftrag<br />

informiert das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt die Ges<strong>und</strong>heitsämter in <strong>de</strong>n Landkreisen<br />

<strong>und</strong> kreisfreien Städten, wenn kurz vor Ablauf <strong>de</strong>r jeweiligen Untersuchungsperio<strong>de</strong><br />

(U6, U7 <strong>und</strong> U8) keine kindbezogene Un tersuchungsbestätigung eingegangen<br />

ist. Zu <strong>de</strong>n Früherkennungsuntersuchungen U7a, U9 <strong>und</strong> J1 lädt das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt<br />

ebenfalls termingerecht ein, gemäß gesetzlicher Regelung allerdings<br />

ohne Rückmel<strong>de</strong>pflicht für die Ärzte. Für die Umsetzung <strong>de</strong>s ZER konnte das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt<br />

zuverlässige <strong>und</strong> leistungsfähige Partner gewinnen. Hervorzuheben<br />

sind insbeson<strong>de</strong>re das Rostocker Institut für System-Management für <strong>de</strong>n<br />

Bereich Datenbank <strong>und</strong> Software, das Technische Finanzamt Cottbus für die Übernahme<br />

<strong>de</strong>r über 100 000 Druckaufträge im Jahr, <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>seigene IT-Dienstleister<br />

LDS/BIT für die Faxintegration sowie alle Hersteller <strong>de</strong>r im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> zum<br />

Einsatz kommen<strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>amt-Software für die Sicherstellung <strong>de</strong>s Datentransfers<br />

zum Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt.<br />

Das zentrale Einladungs- <strong>und</strong> Rückmel<strong>de</strong>wesen zu <strong>de</strong>n Früherkennungsuntersuchungen<br />

hat sich bewährt <strong>und</strong> zeigt eine gute Resonanz bei Eltern, Ärzten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Ges<strong>und</strong>heitsämtern.<br />

In <strong>de</strong>n letzten 20 Jahren nahm die Häufigkeit antibiotikaresistenter Infektionserreger<br />

zu, die auch für eine erhebliche Einschränkung therapeutischer Möglichkeiten<br />

verantwortlich sind. Methicillinresistenter Staphylococcus aureus (MRSA) ist<br />

einer <strong>de</strong>r häufigsten multiresistenten Erreger. Er ver<strong>de</strong>utlicht diese Entwicklung in<br />

typischer Weise.


LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Die 79. Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz beschloss am 30.06.2006, regionale Netzwerke<br />

zur Prävention von MRSA aufzubauen. Dabei kommt <strong>de</strong>m Öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

eine koordinieren<strong>de</strong> Funktion zu.<br />

Im Januar 2007 erhielt die Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Familie (MASGF) <strong>de</strong>n<br />

Auftrag, ein Konzept für ein lan<strong>de</strong>sweites Netzwerk zur Prävention von MRSA-<br />

Übertragungen zu erarbeiten. In <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Krankenhaushygiene befassen<br />

sich Vertreter <strong>de</strong>s MASGF, <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>skrankenhausgesellschaft, <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes für<br />

Arbeitsschutz, <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes (LGA), <strong>de</strong>r Ges<strong>und</strong>heitsämter, vor allem<br />

auch Krankenhaushygieniker <strong>und</strong> Hygienefachkräfte <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Kliniken,<br />

mit fachlichen Fragen <strong>de</strong>r Krankenhaushygiene. Unter Leitung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes<br />

erarbeitete die Gruppe im Jahr 2007 das MRSA-Netzwerk-Konzept, das<br />

seit <strong>de</strong>r Auftaktveranstaltung am 30.01.2008 zielgerichtet umgesetzt wird.<br />

Ziele <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sweiten Netzwerkes zur Prävention von Übertragungen multiresistenter<br />

Erreger einschließlich MRSA sind u. a. die Verkürzung <strong>de</strong>r stationären Verweildauer,<br />

die Gewinnung an Sicherheit im Umgang mit MRSA <strong>und</strong> eine Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Lebensqualität Betroffener. Als erste Teilziele wur<strong>de</strong>n die Analyse <strong>de</strong>s Ist-Zustan<strong>de</strong>s,<br />

Fortbildungsmaßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Wissensstan<strong>de</strong>s <strong>und</strong> die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Kommunikation zwischen <strong>de</strong>n Beteiligten (z. B. zwischen Kliniken <strong>und</strong> behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Ärzten, Pflegeeinrichtungen <strong>und</strong> ambulanten Pflegediensten) festgelegt.<br />

2007 wur<strong>de</strong> in Regie <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamtes <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>skrankenhausgesellschaft zunächst eine Befragung <strong>de</strong>r Kliniken durchgeführt,<br />

<strong>de</strong>ren Ergebnisse in <strong>de</strong>r Auftaktveranstaltung vorgestellt wer<strong>de</strong>n konnten. Dabei wur<strong>de</strong>n<br />

auch Inhalte <strong>de</strong>s Euregio-Netzwerkprojektes MRSA in Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>s Erfassungsmoduls MRSA-KISS berücksichtigt. 2008 fan<strong>de</strong>n Befragungen <strong>de</strong>r Rehabilitationskliniken<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Labore <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s durch das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt statt.<br />

Alle Befragungen waren freiwillig unter Wahrung <strong>de</strong>r Anonymität <strong>de</strong>r Teilnehmer.<br />

Krankenhäuser<br />

Von <strong>de</strong>n im September 2007 befragten 62 Krankenhäusern antworteten 37 Einrichtungen<br />

(59,7 Prozent). 17 Krankenhäuser haben ein standardisiertes Aufnahme -<br />

screening für MRSA analog zu <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r Kommission für Krankenhaushygiene<br />

<strong>und</strong> Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (RKI) etabliert. Von diesen<br />

Kliniken führen 11 Einrichtungen eine reguläre Erfassung <strong>und</strong> Analyse <strong>de</strong>r mitgebrachten<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen, MRSA-Fälle<br />

durch (Surveillance). Diese Kliniken sind hinsichtlich <strong>de</strong>r Ergebnisse zu MRSA-Prävalenz<br />

<strong>und</strong> -Inzi<strong>de</strong>nz vergleichbar mit <strong>de</strong>n Kliniken, die am b<strong>und</strong>esweiten MRSA-KISS-<br />

Modul teilnehmen.<br />

In <strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Fällen wird für das Aufnahmescreening als labordiagnostische<br />

Metho<strong>de</strong> die konventionelle Kultur mit Selektivnährmedien angegeben. Die<br />

mittlere Verweildauer <strong>de</strong>r Patienten lag zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Befragung bei <strong>de</strong>n erfassten<br />

MRSA-Patienten (nicht DRG-bezogen) zwischen 17 <strong>und</strong> 25 Tagen gegenüber<br />

einer durchschnittlichen Verweildauer von 9,7 Tagen. Die Kommunikation zum Trägerstatus<br />

eines Patienten bei Aufnahme wur<strong>de</strong> von 22 Prozent <strong>de</strong>r 37 Kliniken als<br />

unzureichend beurteilt.<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Bei <strong>de</strong>r Befragung <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Rehabilitationskliniken wur<strong>de</strong>n 29 Einrichtungen<br />

angeschrieben. Wie bei <strong>de</strong>n Krankenhäusern wur<strong>de</strong>n Fragen zur Bereitschaft,<br />

MRSA-Patienten aufzunehmen, zum MRSA-Aufnahmescreening, zur MRSA-Surveillance<br />

sowie zur Kommunikation gestellt. Darüber hinaus enthielten die versandten<br />

Erhebungsbögen auch <strong>de</strong>taillierte Fragen zum MRSA-Hygieneplan, zu Isolationsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> zu Freiräumen für Patienten, die isoliert wur<strong>de</strong>n. Die Versorgungsschwerpunkte<br />

<strong>de</strong>r 29 angeschriebenen Rehabilitationskliniken waren Orthopädie,<br />

Rheumatologie, Kardiologie, Psychosomatik, Neurologie, Innere Medizin,<br />

25<br />

Bisherige Ergebnisse


Ausblick<br />

26<br />

LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Onkologie, Pädiatrie <strong>und</strong> Suchtentwöhnung. 17 Einrichtungen (58,6 Prozent)<br />

antworteten. 53 Prozent von ihnen lehnen generell eine Aufnahme bekannter<br />

MRSA-Träger zur stationären Rehabilitation ab, unabhängig davon, ob es sich<br />

um eine Kolonisation o<strong>de</strong>r eine Infektion han<strong>de</strong>lt. 29 Prozent <strong>de</strong>r Rehabilitationskliniken,<br />

die geantwortet haben, nehmen MRSA-Träger ohne je<strong>de</strong> Einschränkung<br />

stationär auf. In 9 dieser Kliniken wird bei bekanntem MRSA-Trägerstatus<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r chronischen W<strong>und</strong>en ein Aufnahmescreening für MRSA<br />

durchgeführt.<br />

Eine weitere Einrichtung führt ein MRSA-Aufnahmescreening analog zu <strong>de</strong>n Robert-Koch-Institut-Empfehlungen<br />

durch. Wie in <strong>de</strong>n Krankenhäusern wird <strong>de</strong>r<br />

Nachweis überwiegend über konventionelle selektive Kulturen vom Labor angefor<strong>de</strong>rt.<br />

Die Kommunikation <strong>de</strong>s MRSA-Trägerstatus zwischen <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

bei Übernahme bzw. Verlegung wur<strong>de</strong> ähnlich wie bei <strong>de</strong>n Krankenhäusern<br />

angegeben. Die Befragung <strong>de</strong>r Labore befin<strong>de</strong>t sich zurzeit in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Auswertung.<br />

Fortbildung<br />

Das Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt führt seit 2007 Workshops <strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen<br />

für die Ges<strong>und</strong>heitsämter zur Surveillance <strong>und</strong> zum wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisstand <strong>de</strong>r Verhütung von Infektionen durch multiresistente Erreger<br />

durch.<br />

Lokale Netzwerke<br />

Nach <strong>de</strong>r Auftaktveranstaltung am 30.01.2008 begannen in einigen Landkreisen<br />

<strong>und</strong> kreisfreien Städten die Ges<strong>und</strong>heitsämter sofort unter Einbeziehung ihrer<br />

Partner (z. B. Krankenhauskliniken, Rehabilitationskliniken, Rettungsdienste,<br />

Krankentransport, ambulante <strong>und</strong> stationäre Pflege), lokale Netzwerkstrukturen<br />

aufzubauen. Die ersten aktiven Netzwerke waren bis zum Sommer 2008 bereits<br />

etabliert in <strong>de</strong>n Landkreisen Barnim, Märkisch-O<strong>de</strong>rland, O<strong>de</strong>r-Spree <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r<br />

kreisfreien Stadt Potsdam. Im Herbst 2008 sind <strong>de</strong>r Landkreis Uckermark <strong>und</strong> die<br />

Stadt Frankfurt (O<strong>de</strong>r) mit ihren Einrichtungen in die aktive Phase eingetreten.<br />

Im Januar 2009 ist das lokale Netzwerk Südbran<strong>de</strong>nburg an <strong>de</strong>n Start gegangen,<br />

das zunächst die Landkreise Oberspreewald-Lausitz (Koordination), Elbe-Elster,<br />

Spree-Neiße sowie die kreisfreie Stadt Cottbus einbezieht.<br />

Primäre Ziele <strong>de</strong>r ersten Netzwerktreffen sind Vereinbarungen zu einem standardisierten<br />

Aufnahmescreening für alle Akutkliniken sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation bzw. <strong>de</strong>s Überleitungsmanagements zwischen stationärer Einrichtung<br />

<strong>und</strong> ambulanter Betreuung sowie Pflege für betroffene Patienten. Weitere<br />

Ziele sind <strong>de</strong>r Abgleich von Informationen für Patienten, Angehörige <strong>und</strong><br />

Personal zu MRSA <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren multiresistenten Erregern, die Erstellung eines<br />

Screeningleitfa<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> die Festlegung <strong>de</strong>r weiteren Qualitätsziele im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r MRSA-Surveillance. Als sehr positiv kann eingeschätzt wer<strong>de</strong>n, dass die stationären<br />

Einrichtungen eine hohe Akzeptanz für dieses Vorgehen <strong>und</strong> ein starkes<br />

Interesse an einer trägerübergreifen<strong>de</strong>n Kommunikation mit Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Überleitungsmanagements zeigen.<br />

Für das Jahr 2009 sind die Befragung <strong>und</strong> Einbindung stationärer Pflegeeinrichtungen<br />

sowie <strong>de</strong>r weitere Ausbau <strong>de</strong>r lokalen Netzwerkstrukturen geplant. Eine<br />

zunehmen<strong>de</strong> Einbeziehung <strong>de</strong>r Rettungsdienste, ambulanten Pflegedienste, Patientenselbsthilfegruppen<br />

<strong>und</strong> nie<strong>de</strong>rgelassenen Ärzte in das lan<strong>de</strong>sweite Netzwerk<br />

ist vorgesehen.


LANDESGESUNDHEITSAMT<br />

Mit Inkrafttreten <strong>de</strong>s Gewebegesetzes am 20. Juli 2007 wur<strong>de</strong> die EU-Richtlinie<br />

2004/23/EG über Qualitäts- <strong>und</strong> Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen für in <strong>de</strong>r Medizin angewen<strong>de</strong>te<br />

Gewebe <strong>und</strong> Zellen menschlicher Herkunft (ABl. EU Nr. L 102 vom<br />

7. April 2004, S. 48) in nationales Recht umgesetzt.<br />

Die Transplantation von men sch lichen Geweben <strong>und</strong> Zellen (z. B. Herzklappen, Knorpel,<br />

Augenhornhaut) spielt in <strong>de</strong>r Medizin eine immer wichtigere Rolle, eröffnet sie<br />

doch neue Möglichkeiten zur Behandlung von bislang unheilbaren Krankheiten. Um<br />

das Infektionsrisiko bei Transplantationen auf ein Minimum zu beschränken, müssen<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit gewährleistet sein. Zu diesem Zweck legt die Geweberichtinie<br />

hohe Qualitäts- <strong>und</strong> Sicherheitsstandards bei <strong>de</strong>r therapeutischen Verwendung von<br />

Geweben bzw. Zellen fest. Wegen <strong>de</strong>r vielfachen Parallelitäten <strong>de</strong>r Festlegungen in<br />

<strong>de</strong>r Geweberichtlinie zu bereits in Deutschland im Arzneimittelgesetz (AMG) enthaltenen<br />

Regelungen wur<strong>de</strong>n seitens <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esgesetzgebers wesentliche EU-Vorschriften<br />

in das bestehen<strong>de</strong> Arzneimittelgesetz übernommen. Dies hatte zur Folge, dass das<br />

Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt/LASV – als für die Umsetzung <strong>de</strong>s Arzneimittelgesetzes zuständige<br />

Behör<strong>de</strong> in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> – 2007 mit einer komplett neuen Überwachungsaufgabe<br />

konfrontiert wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>m neuen Gewebegesetz wur<strong>de</strong>n u. a. behördliche<br />

Genehmigungspflichten für die Gewinnung sowie die Be- <strong>und</strong> Verarbeitung von Gewebe<br />

<strong>und</strong> eine regelmäßige behördliche Überwachung <strong>de</strong>r Einrichtungen durch sogenannte<br />

„Inspektionen“ eingeführt.Wesentliche Regelungsinhalte <strong>de</strong>s Gewebegesetzes<br />

für die Gewinnung sowie die Be- <strong>und</strong> Verarbeitung von Geweben sind:<br />

■ For<strong>de</strong>rung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

■ Festlegungen zum Personal bezüglich Qualifikation <strong>und</strong> Anzahl<br />

■ Definierte Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Be- <strong>und</strong> Verarbeitungsprozess, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Verpackung, Lagerung, Abgabe<br />

■ Spen<strong>de</strong>rauswahl <strong>und</strong> -testung<br />

■ System zur Rückverfolgbarkeit <strong>und</strong> Meldung schwerwiegen<strong>de</strong>r Zwischenfälle<br />

Durch <strong>de</strong>n Gesetzgeber wur<strong>de</strong>n großzügige Übergangsfristen eingeräumt. So dürfen<br />

Einrichtungen, die unter die Bestimmungen <strong>de</strong>s Gewebegesetzes fallen <strong>und</strong> dies bis<br />

zum 31. Oktober 2007 beim Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt angezeigt hatten, ihre Tätigkeiten<br />

im bisherigen Umfang solange fortführen, bis die Behör<strong>de</strong> über die Erlaubnis entschie<strong>de</strong>n<br />

hat. Zur Information <strong>de</strong>r medizinischen Einrichtungen <strong>und</strong> zur Vereinfachung <strong>de</strong>s<br />

Antragsverfahrens wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong>sges<strong>und</strong>heitsamt sofort nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s<br />

Gewebegesetzes Merkblätter zur Beantragung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Erlaubnisse gezielt<br />

bekannt gegeben <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r Homepage zum Download bereitgestellt.<br />

(http://www.lasv.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>/sixcms/<strong>de</strong>tail.php/lbm1.c.374611.<strong>de</strong>).<br />

Als Folge dieser aktiven Informationspolitik gingen bis 31. Oktober 2007 zur Inanspruchnahme<br />

<strong>de</strong>r Übergangsregelung 33 Erlaubnisanträge gem. § 20b AMG<br />

für die Gewinnung von Gewebe <strong>und</strong> 14 Erlaubnisanträge gem. § 20c AMG für<br />

die Be- <strong>und</strong> Verarbeitung von Gewebe ein, so dass die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

mit Geweben weiter gesichert war. Aktuell befin<strong>de</strong>n sich noch insgesamt<br />

14 Einrichtungen im Erlaubnisverfahren; 18 Betriebe konnten bereits genehmigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2009 wird mit <strong>de</strong>r Regelüberwachung begonnen.<br />

Durch die schnell etablierte Überwachung nach <strong>de</strong>m Gewebegesetz wer<strong>de</strong>n im<br />

Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> auf diesem Sektor die gleichen hohen Qualitäts- <strong>und</strong> Sicherheitsstandards<br />

gewährleistet, wie sie auch in an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r EU<br />

Gültigkeit haben. Neben dieser Sicherstellung eines hohen Ges<strong>und</strong>heitsschutzniveaus<br />

wer<strong>de</strong>n die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ansässigen Gewebeeinrichtungen hierdurch<br />

auch EU-weit wettbewerbsfähig.<br />

27<br />

Das Gewebegesetz (2007):<br />

Konsequenzen für die<br />

Überwachung<br />

Ausblick


alte Strafvollzugsanstalt Cottbus<br />

Bautzener Straße<br />

Gewährung <strong>de</strong>r<br />

beson<strong>de</strong>ren Zuwendung<br />

für Haftopfer (Opferrente)<br />

Aufnahme <strong>und</strong> Verteilung von<br />

Zuwan<strong>de</strong>rern nach <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>saufnahmegesetz<br />

För<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Pflichtaufgaben<br />

För<strong>de</strong>rung mit Mitteln <strong>de</strong>s<br />

Europäischen Sozialfonds<br />

<strong>28</strong><br />

LANDESVERTRIEBENEN-<br />

UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

In <strong>de</strong>r Abteilung 6 wird mit Übernahme <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sför<strong>de</strong>raufgaben sowie <strong>de</strong>r EU-geför<strong>de</strong>rten<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Pflichtaufgaben seit Frühsommer 2006 am Abteilungsstrukturumbau<br />

weiter gearbeitet. Das Erfor<strong>de</strong>rnis liegt darin begrün<strong>de</strong>t, dass<br />

zur Aufgabenerledigung nicht das notwendige Personal vorgehalten wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Die Gestaltung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zernatsübergreifen<strong>de</strong>n Aufgabenerledigung, d. h. neben <strong>de</strong>n<br />

originären Aufgaben völlig neue Aufgaben zu bearbeiten bzw. Aufgaben zentralisiert<br />

zu erledigen, ist ein andauern<strong>de</strong>r Prozess <strong>de</strong>r Führungsebene <strong>und</strong> eine beson<strong>de</strong>re<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für die Beschäftigten <strong>de</strong>r Abteilung.<br />

Fachlich spezifische Workshops bzw. individuelle Fortbildungen trugen u. a. dazu<br />

bei, dass mit <strong>de</strong>m nun in 2008 vorgelegten Arbeitsergebnis <strong>de</strong>r Abteilung unter Beweis<br />

gestellt wur<strong>de</strong>, dass <strong>de</strong>r Strukturumbau nicht nur <strong>de</strong>r richtige Weg war, son<strong>de</strong>rn<br />

auch zum erhofften Ziel geführt hat.<br />

Im Ergebnis einer Diplomarbeit ist für 2009 vorgesehen, die Eigenverantwortung <strong>de</strong>r<br />

SB im För<strong>de</strong>rmittelmanagement zu stärken.<br />

Bis zum 31.12. 2008 sind im LASV 2.207 Anträge auf die Gewährung <strong>de</strong>r monatlichen<br />

beson<strong>de</strong>ren Zuwendung für Haftopfer nach <strong>de</strong>m am 29. August 2007 in Kraft<br />

getretenen 3. Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für<br />

Opfer <strong>de</strong>r politischen Verfolgung in <strong>de</strong>r ehemaligen DDR eingegangen. Davon lagen<br />

in 1 526 Fällen die statusrechtlichen Voraussetzungen vor <strong>und</strong> die Anträge konnten<br />

<strong>de</strong>r Abteilung 8 zur Prüfung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Voraussetzungen, sowie <strong>de</strong>r Zahlbarmachung<br />

zugeleitet wer<strong>de</strong>n. 595 Anträge wur<strong>de</strong>n auf Gr<strong>und</strong> örtlicher o<strong>de</strong>r sachlicher<br />

Zuständigkeit an Behör<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rer B<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>r bzw. an die Landgerichte<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> abgegeben. 45 Anträge mussten abgelehnt wer<strong>de</strong>n; davon<br />

25 Anträge, weil die Gewahrsamszeit unter 6 Monaten lag. 20 Antragsteller haben<br />

gegen die Ablehnung Wi<strong>de</strong>rspruch eingelegt. In einem Fall ist bereits eine Klage vor<br />

<strong>de</strong>m Verwaltungsgericht anhängig.<br />

Das Jahr 2008 war durch <strong>de</strong>n weiteren Rückgang in <strong>de</strong>r Aufnahme <strong>und</strong> Verteilung<br />

bleibeberechtigter Zuwan<strong>de</strong>rer gekennzeichnet. Die Ten<strong>de</strong>nz ist bei Spätaussiedlern<br />

weiter fallend, dagegen hat sich die Anzahl <strong>de</strong>r Aufnahmezusagen bei jüdischen Zuwan<strong>de</strong>rern<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Vorjahren durch das B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong><br />

Flüchtlinge in Nürnberg erhöht. Die Aufnahmezusagen gelten jeweils für 1 Jahr.<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Pflichtaufgaben wur<strong>de</strong> 2008 ganz maßgeblich von<br />

folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkten geprägt:<br />

■ parallele Bearbeitung <strong>de</strong>r ESF-geför<strong>de</strong>rten Maßnahmen in zwei getrennten IT-Systemen<br />

(FM-LASA <strong>und</strong> SMART), getrennt nach För<strong>de</strong>rmitteln aus zwei Operationellen<br />

Programmen (OP) unter Beachtung <strong>de</strong>r Teilung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> in<br />

zwei För<strong>de</strong>rregionen (Nordost <strong>und</strong> Südwest) für das OP 2007-2013.<br />

■ Weiterentwicklung <strong>und</strong> Anpassung <strong>de</strong>r SMART-Software für die Verwendungsnachweisprüfung<br />

zur Vervollständigung einer online geführten Akte im Zuwendungsverfahren.<br />

■ Finanzielle <strong>und</strong> bescheidmäßige Trennung aller nach <strong>de</strong>m 31.12.2008 nicht been<strong>de</strong>ten<br />

Maßnahmen, die ab <strong>de</strong>m 01.01.2009 aus <strong>de</strong>m neuen OP 2007-2013 finanziert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

■ Intensivierte Fortführung <strong>de</strong>r Verwendungsnachweisprüfung zur Einhaltung <strong>de</strong>r<br />

Zielstellung – Abrechnung <strong>de</strong>s OP 2000-2006 bis 30.06. 2009.<br />

■ Bewältigung <strong>de</strong>s fortgesetzten Anstiegs im Bereich <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenzen.<br />

Für die Umsetzung <strong>de</strong>r noch 55 parallel laufen<strong>de</strong>n Maßnahmen <strong>de</strong>r Ausbil -<br />

dungsplatzprogramme Ost 2003 - 2006 wur<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>esmittel in Höhe von r<strong>und</strong><br />

8,3 Mio. EUR sowie ESF–Mittel in Höhe von 22,4 Mio. EUR bewilligt.


Für 49 dieser Maßnahmen wur<strong>de</strong>n zusätzlich Än<strong>de</strong>rungsbeschei<strong>de</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Trennung <strong>de</strong>r Finanzierung ab 01.01.2009 zugunsten <strong>de</strong>s neuen OP erlassen. 6<br />

Maßnahmen (APRO 2003 <strong>und</strong> 2004) wur<strong>de</strong>n 2008 been<strong>de</strong>t. Für alle laufen<strong>de</strong>n<br />

APRO-Maßnahmen 2003-2006 wur<strong>de</strong>n aktuelle Prozentsätze (Verhältnis ESF- zu<br />

B<strong>und</strong>esmitteln) ermittelt <strong>und</strong> in Finanzplanän<strong>de</strong>rungsbeschei<strong>de</strong>n umgesetzt.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n für die 19 Maßnahmen <strong>de</strong>s APRO 2007, die bereits 2007 im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s neuen OP beschie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> für die 19 Neubewilligungen zum APRO 2008 im<br />

Jahr 2008 För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von 15,4 Mio. EUR, davon 3,5 Mio. EUR B<strong>und</strong>esmittel<br />

<strong>und</strong> 11,9 Mio. EUR ESF-Mittel zur Verfügung gestellt sowie für das APRO 2008<br />

neue Verpflichtungsermäßigungen von ca. 27 Mio. EUR für die Folgejahre gewährt.<br />

Im Bereich <strong>de</strong>r investiven För<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>smittel in Höhe von ca. 967.000 EUR<br />

ausgezahlt. Davon soll beispielhaft das Projekt „För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ergänzungsausstattung<br />

<strong>und</strong> Ersatzbeschaffung im Bildungszentrum <strong>de</strong>r IHK Potsdam (AVT e. V.) im Bereich <strong>de</strong>r<br />

gewerblichen, gastgewerblichen <strong>und</strong> kaufmännischen Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Bereichen Verwaltung <strong>und</strong> Wohnen / Unterkunft“ (AVT e. V., Az.: 63-i.Fö-<br />

06/08) genannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dessen Gesamtkosten beliefen sich auf 157.222,98 EUR, davon wur<strong>de</strong>n vom Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> 20 Prozent (r<strong>und</strong> 31.444,00 EUR) finanziert.<br />

Geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem:<br />

■ Simulations-Software (Hydraulik)<br />

■ Lupenleuchte (für eine Großfeldlupe)<br />

■ EDV zur Medienpräsentation <strong>und</strong><br />

■ Der Ersatz eines acht Jahre alten PC-Systems<br />

LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

Schwerpunkt war die weitere Prüfung <strong>de</strong>r Verwendungsnachweise zur Abrechnung<br />

<strong>de</strong>s Operationellen Programms 2000 bis 2006 entsprechend <strong>de</strong>r Zielvereinbarung<br />

mit <strong>de</strong>m MASGF vom 03.12.2007.<br />

Insgesamt zu prüfen waren <strong>und</strong> sind <strong>28</strong>0 Verwendungsnachweise aus <strong>de</strong>m OP 2000<br />

bis 2006. Diese Arbeit ist zwingend bis zum 30.06.2009 zu been<strong>de</strong>n.<br />

Bis 31.12.2007 waren 106 Endverwendungsnachweise geprüft – 63 <strong>de</strong>r noch zu<br />

prüfen<strong>de</strong>n Nachweise sind erst ab <strong>de</strong>m <strong>28</strong>.02.2009 vorzulegen.<br />

29<br />

Investive För<strong>de</strong>rung<br />

Elektrolehrwerkstatt <strong>de</strong>s<br />

Ausbildungsverb<strong>und</strong>es Teltow e.V.<br />

Verwendungsnachweisprüfung<br />

ESF-finanzierter För<strong>de</strong>rmaßnahmen


Pflichtaufgaben<br />

30<br />

LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

Das Diagramm zeigt <strong>de</strong>utlich, dass während <strong>de</strong>r Installierung <strong>de</strong>r 10,5 Vollzeitkräfte<br />

starken Prüfgruppe ab Sommer 2006 <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren weit in das Jahr 2007 hineinreichen<strong>de</strong>n<br />

Einarbeitung die Prüfquote zwar geringfügig anstieg, aber im Wesentlichen auf<br />

einem eher niedrigen Niveau verharrte. Eine Reihe von Maßnahmen, wie Erarbeitung<br />

eines Handbuches zur Verwendungsnachweisprüfung, die Umsetzung von<br />

Fortbildungsangeboten sowie die Durchführung von hausinternen Workshops führte<br />

zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2008 zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass mit insgesamt 97 geprüften Endverwendungsnachweisen<br />

eine höhere Prüfquote (9,24 Verwendungsnachweisprüfungen<br />

je Prüfer) erzielt wer<strong>de</strong>n konnte, als im Durchschnitt <strong>de</strong>s Län<strong>de</strong>rvergleiches<br />

von ca. 8 Verwendungsnachweisen je Prüfer üblich ist.<br />

Diese geprüften 97 Verwendungsnachweise im Jahr 2008 umfassen eine Bewilligungssumme<br />

von 178.655.071,72 EUR. Als zweckentsprechen<strong>de</strong> Ausgaben aus<br />

<strong>de</strong>n Zuwendungsmitteln wur<strong>de</strong> hierbei ein Gesamtbetrag von 164.023.165,03<br />

EUR anerkannt. Nicht anerkannt <strong>und</strong> von <strong>de</strong>n Zuwendungsempfängern zurückgefor<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong> im Jahr 2008 ein Betrag von 150.590,54 EUR. Nur gegen fünf Teilwi<strong>de</strong>rrufs-<br />

<strong>und</strong> Erstattungsbeschei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n seitens <strong>de</strong>r Zuwendungsempfänger<br />

Wi<strong>de</strong>rsprüche eingelegt. Eine Klage vor <strong>de</strong>m Verwaltungsgericht ist aus dieser Verwendungsnachweisprüfung<br />

bisher nicht anhängig. Der recht geringe geltend gemachte<br />

Rück erstattungsanspruch von 150.590,54 EUR <strong>und</strong> die sehr geringe Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rsprüche lässt sich nur mit <strong>de</strong>n Beson<strong>de</strong>rheiten unserer Zuwendungsempfänger<br />

[Handwerkskammern (HWK), Industrie <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern (IHK),<br />

Ausbildungs-ringe <strong>und</strong> Vereine, die Ausgründungen <strong>de</strong>r IHK´s <strong>und</strong> HWK´s sind)]<br />

<strong>und</strong> einer intensiven begleiten<strong>de</strong>n Beratung <strong>de</strong>r Zuwendungsempfänger durch die<br />

Prüfer <strong>und</strong> Bewilliger sowie einer engen Begleitung <strong>de</strong>r Träger während <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahme erklären.<br />

Aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Pflichtaufgaben ist exemplarisch <strong>de</strong>r Bereich „Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Finanzierung im Bereich <strong>de</strong>r Verbraucherinsolvenzen“ mit einer gewährten Auszahlung<br />

von 1,3 Mio. EUR herauszuheben. Hier setzte sich <strong>de</strong>r bereits im Jahresbericht<br />

2007 dargestellte Trend steigen<strong>de</strong>r Fallzahlen weiter fort.


LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

Die in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren begonnene Neustrukturierung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rmittelmanagements<br />

in <strong>de</strong>r Abteilung zeigte im Berichtszeitraum <strong>de</strong>utlich spürbare Erfolge. So<br />

konnte im Bereich <strong>de</strong>r einjährigen För<strong>de</strong>rung erstmals eine zeitnahe Verwendungsnachweisprüfung<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n. Das bereits im Jahr 2007 erreichte Niveau in <strong>de</strong>r Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Zuwendungen sowie im För<strong>de</strong>rvolumen setzte sich fort. Dabei erfuhr die För<strong>de</strong>rung<br />

von Projekten aus <strong>de</strong>r Lottokonzessionsabgabe einen erneuten <strong>de</strong>utlichen Aufwuchs.<br />

För<strong>de</strong>rprogramme Ges<strong>und</strong>heit, Soziales <strong>und</strong> Familie<br />

2005 2006 2007 2008<br />

Beschei<strong>de</strong> Dez. 64 342 <strong>28</strong>5 483 461<br />

- darunter Lotto 137 87 157 179<br />

- darunter Verpflich -<br />

tungsermächtigungen<br />

Summe <strong>de</strong>r Bewilligungen<br />

in T. EUR<br />

134 92 133 149<br />

10.727 11.140 11.401 11.642<br />

- davon Lotto in EUR 860.000 537.000 855.000 1126.000<br />

Die Bewilligungen im Haushaltsjahr 2008 in Höhe von 11.642.000 EUR teilen sich in<br />

die Umsetzung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sför<strong>de</strong>rprogramme aus <strong>de</strong>n Politikfel<strong>de</strong>rn Ges<strong>und</strong>heit, Soziales<br />

(einschließlich Projekte zur Integration) <strong>und</strong> Familie prozentual wie folgt auf:<br />

31<br />

Lan<strong>de</strong>sför<strong>de</strong>rprogramme in <strong>de</strong>n<br />

Politikfel<strong>de</strong>rn Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Soziales <strong>und</strong> Familie


Verbesserung von Lebens-<br />

qualität für Gepflegte <strong>und</strong> Pflegen<strong>de</strong><br />

32<br />

LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

Nachfolgend wer<strong>de</strong>n ausgewählte Projekte dargestellt:<br />

Pflegeinitiative „Später beginnt jetzt“<br />

Mit <strong>de</strong>m im November 2008 in Cottbus stattgef<strong>und</strong>enen Pflegekongress en<strong>de</strong>te<br />

die von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> En<strong>de</strong> 2006 ausgerufene Pflegeinitiative<br />

unter <strong>de</strong>m Motto „Später beginnt jetzt“. Zielsetzung war hier die Stärkung <strong>de</strong>r gesellschaftlichen<br />

Verantwortung <strong>und</strong> die Verbesserung von Lebensqualität für Gepflegte<br />

<strong>und</strong> Pflegen<strong>de</strong>.<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Initiative auf Lan<strong>de</strong>sebene stan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Themenschwerpunkte:<br />

■ Die Stärkung <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Verantwortung in <strong>de</strong>r Betreuung <strong>und</strong> Pflege<br />

■ Die Aus-, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung in <strong>de</strong>r Pflege<br />

■ Die Sicherung <strong>de</strong>r Qualität in <strong>de</strong>r Pflege – neue Wege beschreiten<br />

Nach <strong>de</strong>m offiziellen Startschuss <strong>de</strong>r Pflegeinitiative, <strong>de</strong>m Altenpflegetag am<br />

21.06.2007, haben sich insgesamt 114 Projekte mit vielen Partnern in <strong>de</strong>r Pflege an<br />

diesem Vorhaben beteiligt. Im Jahr 2008 bewilligte das LASV für 51 Projekte r<strong>und</strong><br />

290.000 EUR.<br />

Ein Schwerpunktprojekt, das auch über die Pflegeinitiative hinaus nachhaltig geför<strong>de</strong>rt<br />

wird, ist <strong>de</strong>r „Pflegenotruf“ nach Berliner Vorbild. Er soll dazu beitragen,<br />

das Thema „Konflikte <strong>und</strong> Gewalt in <strong>de</strong>r Pflege alter Menschen“ aus <strong>de</strong>r Grauzone<br />

herauszuholen. Die Anrufe laufen zunächst anonym auf. Pflegebedürftige, Angehörige,<br />

Pflegekräfte, Pflegeeinrichtungen aber auch Ärzte, die mit <strong>de</strong>n negativen<br />

Folgen von Überfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Pflege konfrontiert sind, sollen dort Beratung,<br />

Informationen <strong>und</strong> Hilfsangebote erhalten. Dafür steht ein Team von Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r AOK <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Diakonischen Werks Potsdam zur Verfügung. Für<br />

die Anlauf- <strong>und</strong> Erprobungsphase wur<strong>de</strong>n im Jahr 2008 42.150 EUR bewilligt.<br />

Interessierte können sich auf <strong>de</strong>r Homepage, www.pflegeinitiative-bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>,<br />

über die weiteren Projekte näher informieren.


LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

„Netzwerke Ges<strong>und</strong>e Kin<strong>de</strong>r“<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sprogramms „Die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Entscheidung: Familien <strong>und</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r haben Vorrang!“ wur<strong>de</strong>n lokale „Netzwerke Ges<strong>und</strong>e Kin<strong>de</strong>r“ als Instrument einer<br />

mo<strong>de</strong>rnen Familien- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik konzeptionell entwickelt <strong>und</strong> im familienpolitischen<br />

Maßnahmepaket ausgewiesen. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage för<strong>de</strong>rt das Land<br />

seit 2006 <strong>de</strong>n Aufbau von lokalen Netzwerken über eine Fehlbedarfsfinanzierung.<br />

Über diese Netzwerke erhalten junge Familien Unterstützung für eine ges<strong>und</strong>e Entwicklung<br />

ihrer Kin<strong>de</strong>r. Während <strong>de</strong>r ersten Lebensjahre <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r vermitteln geschulte,<br />

ehrenamtlich tätige Familienpaten o<strong>de</strong>r Hebammen passgenau auf die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Familie zugeschnittene Angebote <strong>de</strong>s Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Jugendhilfe<br />

in <strong>de</strong>r Lebenswelt <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung ist es, die lokalen Netzwerke in <strong>de</strong>n Landkreisen <strong>und</strong> kreisfreien<br />

Städten möglichst flächen<strong>de</strong>ckend zu etablieren. So wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Start<br />

<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rlausitzer Netzwerks Ges<strong>und</strong>e Kin<strong>de</strong>r im Berichtszeitraum weitere 11 lokale<br />

Netzwerke an 20 Standorten gegrün<strong>de</strong>t:<br />

33


Breitensportprojekt - För<strong>de</strong>rung<br />

für gegenseitiger Akzeptanz <strong>und</strong> Toleranz<br />

34<br />

LANDESVERTRIEBENEN- UND AUSSIEDLERAMT/<br />

FÖRDER- UND PFLICHTAUFGABEN<br />

Weitere Netzwerke wer<strong>de</strong>n 2009 hinzukommen, beispielsweise im Landkreis Teltow-Fläming<br />

<strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Stadt Cottbus.<br />

Zur Finanzierung <strong>de</strong>r Projekte wur<strong>de</strong> im Haushaltsjahr 2008 vom LASV eine För<strong>de</strong>rsumme<br />

in Höhe von 411.367 EUR bewilligt.<br />

Breitensportprojekt „Integration durch Sport“<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Sports wird mit <strong>de</strong>n Projekten <strong>de</strong>r <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>ischen Sportjugend im<br />

Lan<strong>de</strong>ssportb<strong>und</strong> <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> e.V. die Integration bleibeberechtigter Zuwan<strong>de</strong>rer<br />

sowie die Unterstützung eines von gegenseitiger Akzeptanz <strong>und</strong> Toleranz geprägten<br />

Zusammenlebens geför<strong>de</strong>rt.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Sport spricht alle Sprachen“ wird <strong>de</strong>r langfristige Prozess <strong>de</strong>r Integration,<br />

<strong>de</strong>r zum Ziel hat, alle Menschen, die dauerhaft <strong>und</strong> rechtmäßig im Land<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> leben, in die Gesellschaft einzubeziehen, fortgeführt. Vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>nangst ist zu <strong>de</strong>m eine öffentlichkeitswirksame Darstellung <strong>de</strong>s<br />

Projektes mit vielfältigen (mobilen) Aktionen ein wichtiges Anliegen, um die einheimische<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> entsprechend <strong>de</strong>m Projektauftrag die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sportorganisation<br />

zu sensibilisieren. Dem Projekt kommt dabei eine Vermittlungs- <strong>und</strong><br />

Brückenfunktion zu, die von <strong>de</strong>r öffentlichen Darstellung, über Beratung, Arbeitsmaßnahmen,<br />

kurzfristigen Bewegungsangeboten bis hin zur langfristigen Einbindung<br />

in die Vereinsstrukturen reicht.


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

LASV JAHRESBERICHT 2008<br />

Arbeitsgemeinschaft nach § 20 Heimgesetz für <strong>de</strong>n Bereich Einglie<strong>de</strong>rungshilfe<br />

Ausführungsgesetz zur Insolvenzordnung<br />

Ausbildungsplatzprogramme<br />

Arbeiter-Samariter-B<strong>und</strong><br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>isches-Psychisch-Kranken-Gesetz<br />

B<strong>und</strong>esgerichtshof<br />

Deutsche Gesellschaft Psychiatrie, Psychotherapie, Nervenheilk<strong>und</strong>e<br />

Europäischer Sozialfonds<br />

Europäische Union<br />

Euro (Geld-Währung)<br />

Grad <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung<br />

Gesetz- <strong>und</strong> Verordnungsblatt<br />

Häftlingshilfegesetz<br />

Haushaltsjahr<br />

Integrationsfachdienste<br />

Automatisiertes Verfahren im Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht<br />

Kosten-Leistungs-Rechnung<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong> Versorgung<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Datenverarbeitung <strong>und</strong> Statistik<br />

Lan<strong>de</strong>skriminalamt<br />

Lan<strong>de</strong>srechnungshof<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Familie<br />

Millionen<br />

Maßregelvollzug<br />

Neues Finanzmanagement<br />

Opfer-Entschädigungs-Gesetz<br />

Operationelles Programm<br />

örtlicher Sozialhilfeträger<br />

Schwangerenkonfliktgesetz<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rtenrecht<br />

Sozialgesetzbuch<br />

Automatisiertes Verfahren im För<strong>de</strong>rbereich<br />

Strafgesetzbuch<br />

Strafprozessordnung<br />

Strafrechtliches Rehabilitierungsgesetz<br />

35<br />

AG 20B<br />

AG-InsO<br />

APRO<br />

ASB<br />

BbgPsych KG<br />

BGH<br />

DGPPN<br />

ESF<br />

EU<br />

EUR<br />

GdB<br />

GVBl<br />

HHG<br />

HHJ<br />

IFD<br />

IT-Schwb<br />

KLR<br />

LASV<br />

LDS<br />

LKA<br />

LRH<br />

MASGF<br />

Mio.<br />

MRV<br />

NFM<br />

OEG<br />

OP<br />

öSHTr<br />

SchKG<br />

Schwbr<br />

SGB<br />

SMART<br />

StGB<br />

StPO<br />

StrRehaG


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Lan<strong>de</strong>samt für Soziales <strong>und</strong> Versorgung<br />

Lipezker Straße 45<br />

03048 Cottbus<br />

www.lasv.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

info@lasv.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong><br />

Gesamtherstellung:<br />

technosatz | medienagentur + verlag, Cottbus

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