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140. Volksfest und Vogelschiessen Schützenverein Eißendorf

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Erinnert Ihr Euch noch .....?<br />

Vor über 20 Jahren mussten wir Abschied nehmen von unserem, damals erst 37-jährigen<br />

Schützenbruder, Kurt Lange. Er starb in der doch eigentlichen schönsten Zeit des<br />

Jahres, im Urlaub. Ein tragischer Unfall, der alle Menschen die Kurt kannten, mochten<br />

<strong>und</strong> liebten, sprachlos machte. Ich habe lange gebraucht, um Euch an Kurt zu erinnern.<br />

Es ist auch jetzt nicht einfach.<br />

Kurt wuchs mit Zwillingsbruder Rainer <strong>und</strong> der zwei Jahre älteren Schwester Christa<br />

am Hainholzweg auf. In dem Haus, in dem Bruder Rainer nun schon lange mit seiner<br />

Familie wohnt. Die beiden Knaben gingen erst zur „Alten Forst“ in die Schule <strong>und</strong> dann<br />

gemeinsam zum Ehestorfer Weg. Dort in der 6. oder 7. Klasse, trafen sie auf Heiner<br />

Conrad <strong>und</strong> das „Bermuda-Dreieck“ war perfekt. Die drei bildeten ab sofort eine Einheit.<br />

Der <strong>Eißendorf</strong>er <strong>Schützenverein</strong>, die Jungschützen, spielten dabei noch keine<br />

Rolle, denn zu den Schützen kamen die beiden durch einen Klassenkameraden. Von<br />

jetzt an verbrachten Rainer, Kurt <strong>und</strong> Heiner unendlich viel Zeit miteinander, privat <strong>und</strong><br />

auf bzw. in der Eichenhöhe. Alle drei hatten den einen oder anderen Posten bei den<br />

Jungschützen, unter anderem Sportwart <strong>und</strong> so weiter. An den Trainingsabenden der<br />

Jungschützen, bauten sie im kleinen Saal der Eichenhöhe die Tische auf, spannten die<br />

Seile <strong>und</strong> holten die Luftgewehre unter der Treppe hervor. Wenn genug trainiert war,<br />

dann wurde in der Gaststube, vorne, zur Musikbox mit den Mädchen getanzt bzw.<br />

tanzen gelernt. Zu trinken gab es Perri, eine damals angesagte gelbe Brause. Das<br />

Dreigestirn nahm an allen Wettkämpfen teil. Mal gingen welche verloren, aber sehr,<br />

sehr viele wurden gewonnen. Alle drei schossen hervorragend <strong>und</strong> waren mit viel Spaß,<br />

aber auch Konzentration dabei. Heiner sagt, Kurt hat ihm Diziplin beigebracht. Viele<br />

Jahre trugen die Drei die Fahne der Jungschützen, nach dem 100-Jährigen des Vereins<br />

dann die Jubiläumsfahne.<br />

Auch bei einem gemeinsamen Skiurlaub kam natürlich das Vergnügen <strong>und</strong> der Spaß<br />

nicht zu kurz. Kurt hatte immer sein „Tiroler Nussöl“ dabei. Das war unverzichtbar.<br />

Wer das kennt, erinnert sich an eine ölige, dicke braune Flüssigkeit. Kurt war ein wenig<br />

eitel. Abgesehen davon, alle drei Jungs waren ja auch eine Augenweide! Also, sein<br />

Nussöl <strong>und</strong> der Fotoapperat waren gut verstaut in Kurts Bauchtasche. Irgendwie kam<br />

er aber auf der Piste ins Straucheln <strong>und</strong> es haute ihn um. Das passiert halt beim Skilaufen<br />

mal. Als er dann bei der nächsten Hütte ein Foto beim gemeinsamen Sonnenbaden<br />

aufnehmen wollte, sah die Kamera aus wie eine Ölsardine frisch aus der Dose.<br />

Das Gelächter kann ich mir gut vorstellen. Wer den Schaden hat...<br />

Kurt absolvierte ein Praktikum bei Kock + Sack <strong>und</strong> seine Lehre machte er dann bei<br />

P.H. Peper, Schloßmühlendamm. Später ging er zu Eisen Wolff. Das war ein Riesenglück<br />

für die Firma Eisen Wolff. Kurt war nicht nur einer der Fleißigsten, er war auch<br />

der patenteste Mitarbeiter. Wenn ich zu Eisen Wolff musste, <strong>und</strong> das kam oft vor, dann<br />

ging ich direkt zu Kurt. Kurt wusste nicht nur, wo was lag oder stand, oder was genau<br />

man gebrauchte, er war auch schnell <strong>und</strong> hatte immer noch die Zeit für eine hilfreiche<br />

Auskunft. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber nach Kurts Tod war die Firma<br />

nicht mehr das, was sie vorher war.<br />

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