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haus scheu

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Schrecklichste. Dieser Fehler kommt in der ganzen<br />

Musikgeschichte nur zweimal vor, in der soundsovielten<br />

Beethovensonate und in meiner zweiten Symphonie,“<br />

So ist es auch hier. Wer diesen Fehler lösen kann,<br />

wie in diesem Falle, so dass er auf den naiven nicht<br />

übelwollenden Betrachter nicht unästhetisch wirkt, soll<br />

ihn nur machen.“ 18<br />

Grundrisslösung<br />

Begeben wir uns nun in das Innere der Häuser.<br />

Dieses steht in völligem Kontrast zu ihrem<br />

äußeren Erscheinungsbild. Die Gestaltung der<br />

Ansichten ist klar, homogen und scheint einfach lesbar,<br />

wohingegen das Innenleben einen sehr differenzierten,<br />

heterogenen und in all seinen Detaillösungen nur<br />

schwer durchschaubaren Eindruck macht.<br />

Ein besonderes Augenmerk legte Loos auf die<br />

Gestaltung der unterschiedlichen Wege durch<br />

die Gebäude. Man kann in den drei vorgestellten<br />

Häusern zwei unterschiedliche Arten von<br />

Wegführungen ausmachen. Der Erste ist ein nach<br />

rein funktionalistischen Grundsätzen errichtete Weg,<br />

der zur Durchführung der Hausarbeiten dient. Dieser<br />

Weg verbindet A mit B horizontal wie vertikal auf<br />

kürzestem Wege. Er ist klar vom zweiten Weg und von<br />

den Wohnräumen getrennt. Beim Zweiteren handelt<br />

es sich um einen inszenierten Weg, der die Besucher<br />

durch eine Abfolge von kleinen und großen Räumen,<br />

nicht unbedingt auf dem schnellsten Wege, mitten<br />

in das Herz des Hauses, den Wohnräumen, führt.<br />

Dieser Weg ist durchkomponiert, scheint bewusst,<br />

durch Anordnung der Räume, Wahl der Materialien,<br />

inszenierten Blickfängen, mit den Wahrnehmungen<br />

der Bewohner und Besucher zu spielen.<br />

Beim Haus Steiner trennen sich diese Wege<br />

bereits im äußeren Windfang. Nachdem man die<br />

Freitreppe emporgestiegen ist, bieten sich einem<br />

zwei Möglichkeiten weiterzukommen. Die Tür<br />

28<br />

links führt direkt in die Küche, die Tür zur Rechten<br />

führt, nachdem noch ein kleiner Windfang passiert<br />

werden muss, in die Halle. Diese Halle, ein Hybrid<br />

zwischen Bibliothek, Erweiterung des Wohnbereiches<br />

und Vorraum, übernimmt die Verteilerfunktion<br />

für die weitere Wegführung. Es stehen einem zwei<br />

weitere Möglichkeiten zur Auswahl. Eine Treppe,<br />

die geschickt als gestaltendes Element in den Raum<br />

eingefügt ist ohne diesen zu dominieren, führt<br />

in das obere Stockwerk. Auf der dem Windfang<br />

gegenüberliegenden Seite, öffnet sich die Halla in<br />

einen schmalen Gang. Hier befindet sich der Zugang<br />

zum großen multifunktionalen Wohnraum. Betritt<br />

man die Halle aus dem Windfang kommend, ist die in<br />

den Wohnraum führende Tür nicht sichtbar, sie liegt<br />

um die Ecke im schmalen Gang. Tritt man nun den<br />

großen Wohnraum durch diese Tür ein, steht man<br />

genau in der Achse einer der beiden Terrassentüren.<br />

Der bereits erwähnte schmale Gang verbindet weiters<br />

die Wohnräume mit der Küche und einer zweiten<br />

vertikalen Erschließungsebene, einer äußerst schmalen<br />

Wendeltreppe, die rein <strong>haus</strong>wirtschaftlicher Nutzung<br />

vorbehalten ist.<br />

Beim Haus Scheu gibt es im Wohnbereich keine<br />

Trennung dieser beiden Wegsysteme. Jedoch ist auch<br />

hier der Weg, um in die Wohnräume zu gelangen<br />

inszeniert. Hier gelangt man ebenfalls erst durch eine<br />

Abfolge von kleinen Vorräumen in eine Halle, von wo<br />

aus sowohl die Wohn- und Arbeitsräume, als auch das<br />

obere Geschoss erschlossen sind.<br />

Die wohl ausgefeilteste Wegführung ist beim Haus<br />

Müller zu finden. Hier sind die Wege durch das Haus<br />

strikt voneinander getrennt. Es bieten sich bereits im<br />

Windfang zwei Möglichkeiten den Weg durch das<br />

Haus zu beschreiten. Nimmt man die rechts liegende<br />

Tür, gelangt man direkt in das Nebenstiegen<strong>haus</strong>, oder,<br />

die viel schönere Option, man schreitet durch die Tür,<br />

die in der Achse mit der Eingangstür liegt und gelangt<br />

in einen Art Vorraum. Doch handelt es sich hier um<br />

mehr als nur einen Vorraum, ja man könnte sogar von<br />

einer Art kleinen Halle sprechen. Direkt in der Achse

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