Ausgabe 02/2012 Christiane Paul - Annemarie Börlind
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Die<br />
Hautschmeichler<br />
Pflanzenöle – der Schlüssel zu einer gesunden Haut<br />
Hochwertige, naturreine Öle aus Nüssen, Blüten und Samen bilden zum<br />
einen die Basis jeder naturkosmetischen Grundemulsion. Auf der Haut<br />
entfalten sie außerdem eine einzigartige Wirkung. Diese Doppelfunktion<br />
hat keine andere Cremezutat.<br />
Jojobaöl<br />
Eigentlich ist Jojobaöl ein Wachs.<br />
Der sogenannte »Liebling der<br />
Indianer« ist ein Klassiker der Kosmetik<br />
und steckt in sehr vielen<br />
Rezepturen. Warum? Es ist äußerst<br />
hautverträglich, schützt vor Feuchtigkeitsverlust,<br />
spendet Vitamin A<br />
und E sowie wichtige Fettsäuren<br />
und wirkt entzündungshemmend.<br />
24 | natürlich frau 2_<strong>2012</strong><br />
Arganöl<br />
Das rötlich-goldgelbe Öl<br />
hat eine sehr ausgewogeneFettsäurezusammensetzung<br />
aus Ölsäure,<br />
Linolsäure und Palmitinsäure.<br />
Es pflegt besonders<br />
reife, trockene und<br />
barrieregestörte Haut.<br />
Sesamöl<br />
Sein hoher Gehalt an<br />
Phytosterolen und Linolsäure<br />
helfen der Haut,<br />
sich besser zu regenerieren.<br />
Es zieht schnell ein<br />
und hat die Fähigkeit,<br />
andere Wirkstoffe tief in<br />
die Hautschichten zu<br />
transportieren.<br />
Rosenöl<br />
Der Jungbrunnnen für die<br />
Haut kommt aus der wohl<br />
betörend duftendendsten<br />
Blumenblüte: der Damaszener-Rose.<br />
Ihre ätherischen<br />
Öle beruhigen, regenerieren<br />
die Haut und<br />
helfen ihr, Feuchtigkeit zu<br />
bewahren. Ideal für reife<br />
und trockene Haut.<br />
Strahlend weiß, lieblich duftend und angenehm<br />
erfrischend. So wirkt ein Klecks Creme auf unsere<br />
Sinne. Wenn wir ihn morgens und abends mit<br />
dem kleinen Kosmetikspatel aus dem Tiegel entnehmen,<br />
durchströmt uns zudem das behagliche Gefühl,<br />
der Haut etwas besonders Gutes zu tun.<br />
Noch mehr Aufmerksamkeit widmet man seinem<br />
cremigen Sinneverführer jedoch häufig nicht. Wenn<br />
das Frühstück oder das Bett am Abend ruft, verlässt<br />
frau meist schon das Badezimmer, bevor die Pflege<br />
überhaupt richtig in die Haut eingezogen ist. Schon<br />
ist sie mit den Gedanken dem Hier und Jetzt voraus.<br />
Jedes Pflanzenöl besitzt eine Vielzahl<br />
von hautfreundlichen Wirkstoffen<br />
Etwas mehr Zeit könnte man sich allerdings nehmen.<br />
Denn das, was eine Creme ausmacht, kann man zwar<br />
mit bloßem Auge nicht erkennen, aber fühlen lässt es<br />
sich durchaus. Neben Wasser sind Pflanzenöle und<br />
-wachse die wichtigsten Grundsubstanzen einer naturkosmetischen<br />
Rezeptur. In jedem Cremeklecks sind sie es,<br />
die die Haut so wunderbar umschmeicheln.<br />
Vor allem für die Naturkosmetikentwickler sind<br />
sie das Herz einer jeden Formulierung und die perfekte<br />
Basis für eine gesunde Haut. Denn ihre Fähigkeiten<br />
sind einzigartig: Denn die Pflanzenöle sind<br />
nicht nur Konsistenzgeber und Qualitätsgarant einer<br />
Creme, sondern für die Haut ein Hauptnährstoffliefe-<br />
Borretschsamenöl<br />
Die Samen der Borretschpflanze<br />
enthalten Wirkstoffe,<br />
die der entzündlichen,<br />
neurodermitischen und<br />
schuppigen Haut guttun.<br />
Der Gehalt von 20 bis 25<br />
Prozent Gamma-Linolensäure<br />
machen es zu diesem<br />
Hautbarrierestärker.<br />
rant. Der Grund dafür liegt in ihrer Zusammensetzung.<br />
Ganz nach dem Motto »Gleich und Gleich<br />
gesellt sich gern« bilden pflanzliche Öle das passende<br />
Pendant zur menschlichen Haut. In der obersten<br />
Schicht, dem Hydrolipidmantel, produzieren die<br />
Talgdrüsen zum Teil genau die Substanzen, die auch<br />
zum Wirkstoffspektrum von Pflanzenölen gehören:<br />
Lipide wie Triglyceride und die darin enthaltenen Fettsäuren<br />
wie Linol- und Ölsäure, Ceramide, Lecithin und<br />
der Fettbegleitstoff Squalan. Sie bilden – zusammen<br />
mit den älteren Hautzellen, Wasser und Schweiß –<br />
die hauteigene Barriereschicht, die sie vor äußeren<br />
Einflüssen wie Sonnenlicht, Mikroorganismen, chemischen<br />
und mechanischen Einflüssen schützt. Außerdem<br />
sorgt diese Schutzschicht dafür, dass nicht<br />
zu viel Wasser nach außen verloren geht und die Haut<br />
schön geschmeidig bleibt.<br />
Leider wird dieses hauteigene System mit dem<br />
Älterwerden zunehmend schwächer. Mit Abnahme der<br />
Talgdrüsenaktivität und langsameren Zellproduktion<br />
wird die Oberhaut durchlässiger für Schadstoffe nach<br />
innen und für Wasser nach außen. Trockene Hautpartien<br />
und Fältchen werden sichtbar. Pflanzenöle<br />
gleichen diese Defizite natürlich aus, indem sie sich<br />
mit ihren hautidentischen Substanzen sanft in das<br />
Triglycerid-Gleichgewicht der Oberhaut integrieren.<br />
Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren und<br />
Fettbegleitstoffe regenerieren die Hautbarriere, stabilisieren<br />
als Baustein Zellmembrane und schützen die<br />
Mandelöl<br />
Äußerst verträglich und<br />
vielseitig einsetzbar – ungesättigte<br />
Fettsäuren und<br />
die Vitamin-E-Verbindung<br />
Alpha-Tocopherol sorgen<br />
für eine hautschützende,<br />
antioxidative und reizlindernde<br />
Wirkung.<br />
25 | natürlich frau 2_<strong>2012</strong>