BestOff 2016 Katalog
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JULIA VOGT<br />
Stillleben mit Laptop /// 2013, Fotografie<br />
sun /// 2013, Fotografie<br />
Auch wenn ich in der Umsetzung meiner Arbeiten immer wieder auf das<br />
Medium der Fotografie zurückgreife, fließen bildhauerische Ansätze<br />
oder Referenzen an die Malerei mit ein. Die Inszenierung stellt dabei ein<br />
wiederkehrendes Element dar. Diese kann ganz offensichtlich stattfinden,<br />
dann wieder versuche ich Wahrnehmungen durch subtile Eingriffe für<br />
andere fassbarer zu machen. Dabei können die Fotografien auch selbst<br />
Teil der Inszenierung werden, indem ich sie installativ integriere. Ausgangspunkte<br />
sind gedankliche, soziale und politische Räume, Literatur<br />
oder andere künstlerische Positionen. (Julia Vogt)<br />
„sun“ zeigt einen inszenierten Sonnenaufgang oder -untergang, erzeugt<br />
durch eine in der Überbelichtung nicht mehr erkennbare Lampe. Dominant<br />
erscheint das digitale Leuchten des Bildschirms mit der Abbildung<br />
des „Bücherstilllebens“, 1628 von Jan Davidsz. de Heem auf Wikipedia,<br />
– während in „Stillleben mit Laptop“ die Materialien auf Julia Vogts<br />
Schreibtisch lose danach arrangiert sind. Eine Wandinstallation verweist<br />
auf ein ehemaliges Flüchtlingsheim in der Lunzerstraße, am Stadtrand<br />
von Linz. Vorhandene Regale wurden zu Rahmen für die Fotografien, die<br />
gemeinsam mit Resten des Mobiliars auf den Kontext verweisen.<br />
Die jüngste Fotografie bezieht sich auf Thomas Bernhards Roman<br />
„Korrektur“. Die festgehaltene Umdrehung, bezieht sich ebenso wie die<br />
Notizen im Hintergrund auf die Erzählung vom Bau eines bewohnbaren<br />
Kegels, während sich der Protagonist, gedanklich „verbohrt“ und dabei<br />
immer wieder um sich selbst kreist. (Genoveva Rückert & Julia Vogt)