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HGB_03_2018

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12 Kommunalpolitik<br />

Gemeindeverwaltung erfordert.<br />

Der vorgeschaltete Planungsund<br />

Umweltausschuss hatte<br />

empfohlen, zunächst im Besitz<br />

der acht Hektar zu bleiben, aber<br />

einen Dienstleister für Erschließung<br />

und Verkauf zu engagieren.<br />

„So müssen wir keinen<br />

neuen Mitarbeiter einstellen“,<br />

erklärte Ausschussvorsitzende<br />

Helga Knaack, „und wir behalten<br />

als Gemeinde trotzdem<br />

Einfluss auf das Gebiet.“ Auf<br />

dem Papier stand aber auch<br />

ein klarer Nachteil: „Die Gemeinde<br />

muss bis zum sechsten<br />

Projektjahr alle Investitionen<br />

tätigen und vorfinanzieren und<br />

trägt das gesamte Risiko der<br />

Entwicklung.“<br />

Die Alternative: die Abgabe des<br />

Areals an einen sogenannten<br />

Entwicklungsträger, der nach<br />

Vorgaben der Kommune das<br />

Neubaugebiet verwirklicht. So<br />

würde es sofort in der Gemeindekasse<br />

klingeln.<br />

Der Finanzausschussvorsitzende<br />

Gerhard Beirer saß auf den<br />

Zuschauerplätzen und meldete<br />

sich. Ihm wurde von der knappen<br />

Mehrheit das Wort verwehrt.<br />

Das war möglich, weil<br />

er als „Bürgerlicher“ nicht dem<br />

aktuellen Gemeinderat angehört.<br />

Eine hauchdünne 9:8-Mehrheit<br />

wollte die Hoheit über das<br />

Gebiet behalten und votierte<br />

schließlich für den Favoriten.<br />

„Natürlich gehen wir in Vorleistung,<br />

wir müssen aber die<br />

gesamten acht Hektar nicht<br />

auf einen Schlag erschließen“,<br />

erklärte CDU-Vertreter Gerald<br />

Müller. „Unter dem Strich bleibt<br />

für uns so am meisten. Und<br />

den Kindergarten bauen wir etwas<br />

später – wenn wir genug<br />

überhaben.“ Bürgermeister<br />

Thomas Rasmussen hob den<br />

mahnenden Zeigefinger. „Wir<br />

müssten Kredite aufnehmen,<br />

die die Handlungsfähigkeit der<br />

Gemeinde eingrenzt“, sagte<br />

er. „Außerdem haben wir die<br />

Breitbandversorgung vor der<br />

Brust.“ Mit einer Investition von<br />

3,3 Millionen Euro seitens der<br />

Gemeinde muss allein für den<br />

Internetausbau gerechnet werden.<br />

(ki) n<br />

Die Gemeinde geht ins Risiko. Fotos: Ki

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