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Vorschau-Thiele-Herbst 2018-final

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Liebe Freundinnen<br />

und Freunde des<br />

<strong>Thiele</strong> Verlags,<br />

Auch in unseren <strong>Herbst</strong>novitäten spielen Briefe eine wichtige Rolle.<br />

Bestsellerautor Nicolas Barreau führt uns in seinem zauberhaften<br />

Roman Die Liebesbriefe von Montmartre ins Herz von Paris, wo ein<br />

unglücklicher Schriftsteller Briefe an das Grab seiner Frau bringt –<br />

bis diese Briefe eines Tages verschwinden, ja, eine Antwort erfahren,<br />

und aus etwas zutiefst Traurigem etwas Wunderschönes wird.<br />

WRITTEN<br />

WITH<br />

LOVE<br />

liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

vor ein paar Wochen habe ich beim Herumkramen<br />

in einer Schublade einen alten Brief gefunden. Ganz<br />

unerwartet. Ich hatte ihn schon lange vergessen.<br />

Es war ein Geburtstagsbrief an mich, geschrieben<br />

von meiner Freundin, die nun schon seit einigen<br />

Jahren nicht mehr lebt, viel zu früh abgetreten,<br />

schmerzlich vermisst. Ihre Worte, so lebendig und<br />

lebensbejahend, trafen mein Herz mit der Wucht<br />

einer Abrissbirne. Sie katapultierten mich aus meiner<br />

gewohnten Umlaufbahn direkt zu jenem sonnigen<br />

Tag im April, als ich mein Geschenk entgegennahm<br />

und den Brief in der fröhlichen Betriebsamkeit<br />

einer Geburtstagsfeier aufriss. Und plötzlich war<br />

alles wieder da: ihr Lachen, ihre Stimme, ihre Art,<br />

meinen Namen zu sagen. Dieses handbeschriebene<br />

Stück Papier in meiner Hand ließ die Zeit<br />

zusammenschnurren und machte mich traurig und<br />

froh zugleich. Ein Brief kann etwas sehr Kostbares<br />

sein, auch – oder gerade noch – nach Jahren.<br />

Das Briefeschreiben ist zugegebenermaßen etwas aus<br />

der Mode gekommen. Keiner hat mehr Zeit dafür.<br />

Und doch kenne ich niemanden, der sich nicht<br />

über einen persönlichen Brief im Briefkasten freut.<br />

In Briefen kann man so vieles finden: Freundschaft,<br />

Liebe, Ratschläge, Gefühle, Gedanken, Erlebnisse,<br />

Wünsche. Es sind Worte, die einem bleiben.<br />

Manchmal sogar für immer.<br />

Buchhändler-Lieblingsautorin Ángeles Doñate lässt in ihrem neuen<br />

Roman die Glanzzeit des Radios aufleben, in der die junge Aurora<br />

in der beliebten Radiosendung Die Stunde der Señorita Leo die Briefe<br />

ihrer Zuhörer beantwortet – nicht ahnend, dass es Zuschriften<br />

gibt, die man ihr vorenthält, weil sie weitaus<br />

schicksalhafter sind als jene, die ihr auf den<br />

Schreibtisch gelegt werden ...<br />

»Tausendfünfhundert Worte sagen mehr als ein<br />

Bild« – darüber kann man trefflich streiten, vor<br />

allem beim Blättern in dem großartigen Bildband<br />

Frauen und Bäume. Fest steht jedenfalls, dass<br />

das geschriebene Wort sich in unsere Herzen<br />

senkt wie ein Schatz, den man immer wieder<br />

hervorholen kann. Dies gilt umso mehr, wenn<br />

Gefühle sich ihren Weg aufs Papier bahnen. Ein<br />

Brief ist eben nicht nur ein Brief. So wenig wie<br />

ein Buch nur ein Buch ist. Oder um Alessia<br />

Gazzola zu zitieren, die uns mit ihrem Roman<br />

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube vor<br />

dem Weltuntergang rettet: »Ein Buch ist ein ganzes Universum von<br />

Empfindungen. Wenn dem nicht so ist, dann ist es nur ein Haufen<br />

Papier zwischen zwei Buchdeckeln, nutzlos, und niemand wird sich<br />

daran erinnern.«<br />

Wir sollten wieder Briefe schreiben. Wir sollten wieder Bücher<br />

lesen, an die wir uns erinnern. Vielleicht finden Sie in unserem<br />

<strong>Herbst</strong>programm ein paar Bücher dieser Sorte. Das würde mich<br />

freuen.<br />

Sehr herzlich<br />

Ihre<br />

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