das schwäbisch-hällische landschwein - Bäuerliche ...
das schwäbisch-hällische landschwein - Bäuerliche ...
das schwäbisch-hällische landschwein - Bäuerliche ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Friedrich Horlacher sen. steht<br />
stellvertretend für eine kleine<br />
Anzahl unentwegter Hohenloher<br />
Bauern, auf deren Höfen<br />
Restbestände der Schwäbisch-<br />
Hällischen Landrasse überlebt<br />
haben als sie offiziell bereits<br />
als ausgestorben galt.<br />
Aus solchen Restbeständen,<br />
aus gehend von 7 Stammsauen<br />
und einem Eber, wurde<br />
ab 1984 die heutige Population<br />
wieder aufgebaut.<br />
die in unserem Bezirke gezüchteten Schweine nach Österreich<br />
abschicken musste. Eben diese Tiere wur den bei<br />
der im Sep tember 1883 in Linz abgehaltenen großen<br />
landwirtschaftlichen Aus stel lung mit dem ersten Preise<br />
bedacht. Dem Be sitzer trugen sie die höchste Ehrenauszeichnung,<br />
die Sil berne Verdienstmedaille, ein.“ Im<br />
Jahre 1925 wurde erstmals eine Züchter ver einigung für<br />
<strong>das</strong> Schwäbisch-Hällische Land schwein gegründet, die<br />
als Zucht ziel vorgab: „... ein mittelfrühes, verhältnismäßig<br />
groß wüch si ges Schwein von großer Fruchtbarkeit<br />
und mit guter Futterverwertung, <strong>das</strong> sich zur Herstellung<br />
von Frisch- und Dauerwaren eignet.“<br />
Seit seiner Züchtung ist <strong>das</strong> Schwäbisch-Hällische<br />
Land schwein die fruchtbarste aller Schweinerassen.<br />
Die Fruchtbar keit wurde planmäßig gefördert,<br />
erstreckte sich doch die Prüfung der Aufzuchtleistung<br />
bis in die 1960er Jahre auf die Merkmale:<br />
Anzahl geborener Ferkel<br />
Geburtsgewicht<br />
Anzahl der Ferkel nach 4 Wochen<br />
4-Wochengewicht (Milchleistung).<br />
Veterinärrat Dr. Zimmer aus Schwäbisch Hall-Tüngental<br />
be richtete 1950: „Beim Schwäbisch-Häll ischen<br />
Schwein sind die hohen Zuchtlei s tungen un denk bar,<br />
wenn die Sau en nicht über ausgesprochen gute Mutter-<br />
eigen schaften verfügen wür den. Sie bemuttern und<br />
umsorgen ihre Jun gen mit besonderer Sorg falt, die<br />
ihresgleichen sucht. Die Schweine hal ter selber brauchen<br />
keine besondere Sorgfalt und Für sorge walten zu<br />
lassen, wenn eine Sau zur Geburt kommt. Schlechte<br />
und gleichgültige Mütter sind von jeher sofort ausgemerzt<br />
worden.“<br />
Diese Eigenschaften machten <strong>das</strong> Schwä bisch-<br />
Häll ische Schwein bei den Bauern beliebt. In der<br />
großen Blütezeit der Schwä bisch-Hälli schen Zucht, in<br />
den 1950er Jahren, betrug der Marktanteil der Hällischen<br />
Rasse in Nord württem berg über 90 % und im<br />
Landkreis Schwä bisch Hall gar 99,2 %. (Zum Vergleich:<br />
Im Bundes gebiet lag der Anteil bei 5,9 %).<br />
- Jahre des Niedergangs -<br />
In den 1960er Jahren begann eine Periode des Niedergangs<br />
für die traditionsreiche Landrasse. Es war der<br />
Zeitgeist, – der nach Standardisierung der Schweinezucht<br />
rief mit dem Ziel, ein „industriegerechtes deutsches<br />
Einheits schwein zu züchten“; – der holländische<br />
Ma ger schweine importieren ließ, die schneller<br />
wachsen und „eine Rippe mehr“ haben sollten; – der<br />
For schung, Lehre und Beratung veranlasste, den Fort-