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clusterorganisationen im kanton bern

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MAGAZIN FÜR WIRTSCHAFT, WISSENSCHAFT UND LEBEN IM KANTON BERN, SCHWEIZ Ausgabe 2007<br />

WIRTSCHAFT<br />

Clusterorganisationen :<br />

«Was dicht und<br />

dick zusammensitzet»<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

Teamwork in der Wissenschaft :<br />

Sternstunden, Knochenarbeit und<br />

ruhige Nächte<br />

LEBEN<br />

Expatriates :<br />

Einwanderer sind Strickprofi s


INHALT SEITE 2<br />

SEITE 4-11 :<br />

«WAS DICHT UND DICK ZUSAMMENSITZET»<br />

CLUSTERORGANISATIONEN SIND EIN WESENTLICHER FAKTOR<br />

FÜR DAS STETIGE WACHSTUM IM KANTON BERN. DIE ORGANI-<br />

SATIONEN BRINGEN KÖPFE AUS POLITIK, WIRTSCHAFT, WIS-<br />

SENSCHAFT UND VERWALTUNG ZUSAMMEN. DIESER AUSTAUSCH<br />

BESCHLEUNIGT ENTWICKLUNGEN UND FÖRDERT INNOVATIONEN.<br />

SEITE 14-18 :<br />

STERNSTUNDEN, KNOCHEN-<br />

ARBEIT UND RUHIGE NÄCHTE<br />

WISSENSCHAFTLICHE PROJEK-<br />

TE WERDEN IMMER KOMPLEXER<br />

- TEAMWORK HILFT, SIE ZU<br />

VERWIRKLICHEN.<br />

IMPRESSUM<br />

SEITE 30-33 :<br />

EINWANDERER SIND<br />

STRICKPROFIS<br />

WER IN DER FREMDE NOCH-<br />

MAL NEU ANFÄNGT, BRAUCHT<br />

DEN KONTAKT ZU ANDEREN<br />

MENSCHEN.<br />

WIRTSCHAFT :<br />

4–11<br />

7<br />

8<br />

9<br />

11<br />

12<br />

14–18<br />

19<br />

20-23<br />

24–29<br />

30–33<br />

34<br />

36-38<br />

38<br />

39<br />

CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN<br />

«WAS DICHT UND DICK ZUSAMMENSITZET»<br />

«ICH BIN EIN ANIMATEUR»<br />

«GETEILTES WISSEN IST PRODUKTIV»<br />

«CLUSTER HELFEN, BESSER ZU WERDEN»<br />

VERNETZUNG ALS ERFOLGSREZEPT<br />

POLITDREHSCHEIBE STADT BERN<br />

HOI HERR MINISTER<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG :<br />

LEBEN :<br />

AGENDA :<br />

TEAMWORK IN DER WISSENSCHAFT<br />

STERNSTUNDEN, KNOCHENARBEIT UND RUHIGE NÄCHTE<br />

ENTWICKLUNG DES KANTONS BERN<br />

WACHSTUM ALS STRATEGIE<br />

NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN<br />

TRIEBFEDER FÜR WIRTSCHAFT UND WISSENSCHAFT<br />

KULTURBRANCHE<br />

OHNE NETZWERK IST ALLES NICHTS<br />

EXPATRIATES<br />

EINWANDERER SIND STRICKPROFIS<br />

AFTER-WORK-NETWORKING<br />

PROST PARTNER<br />

LEBEN, LACHEN UND FEIERN IM KANTON BERN<br />

DIE KUNST DES SHOPPENS<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KANTON BERN :<br />

ERFOLG LEICHT GEMACHT<br />

Herausgeber: Wirtschaftsförderung Kanton Bern (WFB), Denis Grisel (Leiter WFB), Virve Resta (Leiterin Kommunikation), Münsterplatz 3 , CH-3011 Bern, Telefon:<br />

+41 31 6 33 41 20, Internet: www.<strong>bern</strong>einvest.com, E-Mail: info@<strong>bern</strong>einvest.com Entwicklung, Gestaltung und Produktion: Denon Publizistik AG, Hauptplatz 5,<br />

CH-8640 Rapperswil-Jona, Telefon: +41 55 2 20 81 88, Internet: www.denon.ch Projektleitung: Christoph Hämmig, christoph.haemmig@denon.ch Chefredaktion<br />

und Produktion: Anne-Friederike Wilhelm, friederike.wilhelm@denon.ch Art-Direction und Gestaltung: Maya Schneeberger, maya.schneeberger@denon.ch<br />

Druck: Geiger AG Bern, Habsburgerstrasse 19, 3000 Bern 6. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. Auflage und Erscheinungsweise: «Berne Capital Area – Magazin<br />

für Wirtschaft, Wissenschaft und Leben <strong>im</strong> Kanton Bern, Schweiz» erscheint jährlich in Deutsch, Französisch und Englisch in einer Auflage von 13 000 Exemplaren<br />

Bildnachweise: © Christoph Grünig (S. 2, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 17, 18, 21, 23, 30, 33, 34, 35), © Robert Bösch (S. 6), © Tourisme Jura <strong>bern</strong>ois (9), © ESA (S. 14-16), © Bern<br />

Tourismus (S. 11, 19, 28, 29, 31, 32, 34, 37, 39), © KTI (S. 20), © CSL Behring AG (S. 22), © Markus Senn (S. 24,25, 26), © Richard de Stoutz (S. 26), © Dorit Talpaz<br />

(S. 27), © Pino Pipitone (S. 27), © Zentrum Paul Klee (S. 28), © Swiss Economic Forum (S. 35), © pixelio.de, Paul-Georg Meister (S. 36), © Marcel Meier (S. 36),<br />

© Künstlerbörse Thun (S. 37), © Jolie Brise (S. 38), © Keystone (Titelbild, S.12, 13, 36, 37), © Christof Sonderegger (S. 36)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers und der Chefredaktion.


SEITE 3 EDITORIAL<br />

ANDREAS RICKENBACHER<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER<br />

Der Kanton Bern macht vorwärts. Er hat sich zum attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum<br />

entwickelt und verfügt über wichtige Standortvorteile: zentral in der Schweiz und in Europa<br />

gelegen, gut ausgebaute Infrastruktur, niedrige Unternehmenssteuern, Massnahmen für<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein breit gefächertes Bildungssystem und qualifizierte<br />

Fachkräfte. Die Arbeitslosigkeit ist seit Jahren tiefer als in der gesamten Schweiz. Der Kanton<br />

Bern bietet insgesamt gute Voraussetzungen für die Wirtschaft und ist ein attraktiver Lebens- und<br />

Wohnstandort.<br />

Eine zentrale Rolle spielen Netzwerke in allen Bereichen und starke Clusterorganisationen. In<br />

diesen branchenspezifischen Kompetenzzentren haben sich ansässige Unternehmen, Forschungs-<br />

und Bildungseinrichtungen sowie Behörden zusammengeschlossen, um sich gegenseitig<br />

bei ihrer Arbeit zu unterstützen und sich besser zu vernetzen. Die Clusterorganisationen<br />

erhöhen die Durchsetzungskraft der sechs <strong>kanton</strong>alen Schwerpunktbranchen: Präzisionsindustrie,<br />

Medizintechnik, ICT, Wirtschaftsberatung, Umwelt- und Energietechnik sowie Design.<br />

Dem Thema «Netzwerk» widmet sich auch die erste Ausgabe unseres neuen Magazins «Berne<br />

Capital Area». Es wird von der Wirtschaftsförderung Kanton Bern herausgegeben, um<br />

Sie über die wichtigsten und interessantesten Entwicklungen zu informieren und Ihnen zu zeigen,<br />

wie es sich <strong>im</strong> Kanton Bern lebt, forscht und arbeitet. «Berne Capital Area» steht dabei für<br />

den Kanton Bern. Die knappe Formel betont das Voranstreben des Kantons – seine Rolle als<br />

Wirtschaftsraum, politische Drehscheibe und lebenswertes Zentrum der Schweiz.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.<br />

Andreas Rickenbacher<br />

Regierungsrat<br />

Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern


WIRTSCHAFT SEITE 4<br />

CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN :<br />

«WAS DICHT UND DICK ZUSAMMENSITZET»<br />

Kontakte ins Ausland, der richtige Geschäftspartner, Forscher,<br />

die die wissenschaftlichen Grundlagen eines Projekts<br />

erarbeiten – oftmals sind sie das Zünglein an der Waage,<br />

wenn es gilt, sich am hart umkämpften Markt durchzusetzen.


Wer solche brancheninternen und -übergreifenden<br />

Verbindungen nicht in die Wiege gelegt bekommt, muss<br />

sie sich erarbeiten. Clusterorganisationen bieten die<br />

Chance, Kooperationen aufzubauen.<br />

STANDPUNKTE : JE MEHR<br />

MENSCHEN IN EINE RICHTUNG<br />

STREBEN, DESTO GERIN-<br />

GER IST DIE GEFAHR, DASS<br />

PROJEKTE ZU LUFTNUMMERN<br />

WERDEN - IMPRESSION VOM<br />

BARAPLAGE IN BIEL.


WAS IST EIN CLUSTER?<br />

DER BEGRIFF «CLUSTER» IST IN ALLER MUNDE. ABER WAS BEDEUTET ER EIGENTLICH?<br />

Ein «Kluster» ist etwas, «was dicht und dick<br />

zusammensitzet». So definieren es die Gebrüder<br />

Gr<strong>im</strong>m in ihrem von 1854 bis 1961<br />

verfassten «Deutschen Wörterbuch». Was<br />

altertümlich daherkommt, ist höchst aktuell:<br />

Auf Nähe und Teamwork, gedanklichen<br />

Austausch und gegenseitige Unterstützung<br />

kommt es heute an – in Wirtschaft<br />

und Wissenschaft ebenso wie in Bildung<br />

und Behörden. Eine One-Man-Show mit<br />

Ich-lass-mir-nicht-in-die-Karten-schauen-<br />

Haltung führt kaum noch zu beruflichem<br />

Erfolg und atemberaubenden Umsatzzahlen.<br />

Cluster entstehen zwar durch Networking,<br />

sie sind aber mehr als das. Bereits durch<br />

den Austausch zweier Menschen bildet<br />

sich ein Netzwerk. Zu einem Cluster dagegen<br />

gehört die Zusammenarbeit von Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Bildung und Behörden.<br />

Erst, wenn alle vier Eckpfeiler ein<br />

Netzwerk tragen, spricht man von einem<br />

Cluster. Lange waren vor allem eine bissfeste<br />

Bilanz und effizientes Management<br />

von «Humankapital» der Garant für wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Cluster setzen zunehmend<br />

softe Akzente inmitten wirtschaftlicher<br />

Härte. Soft? Auch wenn das Wort<br />

sperrig klingt: Cluster sind ein weicher Erfolgsfaktor.<br />

Menschen reden miteinander,<br />

arbeiten zusammen, unterstützen sich gegenseitig<br />

und schaffen so haltbare Kontakte<br />

und ein lebendiges Netzwerk, in dem<br />

jeder vom anderen lernen kann, in dem jeder<br />

gibt und n<strong>im</strong>mt. Doch natürlich geht es<br />

in Clusterorganisationen nicht vorrangig<br />

um den Spass am Kommunizieren und Zusammenarbeiten,<br />

Cluster sind keine «Kuschelvereine».<br />

Die in Clusterorganisationen<br />

zusammengeschlossenen Personen vertreten<br />

Unternehmen und Behörden, Forschungs-<br />

und Bildungsinstitute, und<br />

ihre Ziele sind wie eh und je wirtschaftlicher<br />

Erfolg, Standortsicherung, qualifizierter<br />

Nachwuchs, Fördergelder, Geneh-<br />

GIPFELSTURM : JE HÖHER<br />

DER BERG, DESTO WICHTIGER<br />

SIND EIN QUALIFIZIERTES,<br />

VERLÄSSLICHES KLETTERTEAM<br />

UND EINE PERFEKTE AUS-<br />

RÜSTUNG. DAS GILT NICHT<br />

NUR FÜR DIE BESTEIGUNG<br />

VON BERGEN - SONDERN AUCH<br />

FÜR GIPFELSTÜRME IN WIRT-<br />

SCHAFT, FORSCHUNG UND<br />

BILDUNG.<br />

migungen und Aufträge. Dennoch erreichen<br />

sie all das innerhalb der Clusterorganisationen<br />

eher durch Schulterschlüsse als<br />

durch Ellenbogeneinsatz.<br />

Wie gross das Einzugsgebiet einer Clusterorganisation<br />

ist, richtet sich weniger nach<br />

politischen Grenzen als nach Parametern,<br />

wie max<strong>im</strong>aler Pendeldistanz oder den in<br />

einer Region gesprochenen Sprachen. Im<br />

Kanton Bern gibt es vier regionale Cluster:<br />

der Medical-, der Präzisions-, der ICT-<br />

und der Wirtschaftsberatungscluster,<br />

ausserdem zwei Kompetenzzentren, das<br />

Zentrum für Umwelttechnik und das Design<br />

Center Langenthal. Der ebenfalls in<br />

der Region aktive Schweizer Energie-<br />

Cluster hat bereits seinen Fokus auf internationale<br />

Kontakte gerichtet.<br />

Teams <strong>im</strong> Teamwork<br />

Zusätzlicher Spielraum für interdisziplinäres<br />

Denken ergibt sich, wenn nicht nur<br />

alle Strippenzieher einer Branche eng zusammenarbeiten,<br />

sondern auch Clusterorganisationen<br />

untereinander Kontakt halten<br />

und sich austauschen. Im Kanton Bern<br />

klappt das hervorragend. Drehscheibe der<br />

gemeinsamen Aktivitäten der Berner Cluster<br />

ist die innoBE AG, die ihre Tätigkeit auf<br />

drei Bereiche konzentriert: Start-up, Innovation<br />

und Cluster. Der Draht zu anderen<br />

Clusterorganisationen kann beispielsweise<br />

Unternehmen, die ins Ausland expandieren<br />

wollen, be<strong>im</strong> Aufbau internationaler<br />

Kontakte helfen. Die Berner Telematikbranche<br />

profitiert bereits von den internationalen<br />

Kontakten der Berner Medizintechnik.<br />

Informationen<br />

Medical Cluster: www.medizinal-cluster.ch<br />

tcbe.ch – ICT Cluster Bern, Switzerland: www.tcbe.ch<br />

Wirtschaftsberatungs-Cluster: www.wbcb.ch<br />

Präzisions-Cluster: www.cluster-precision.ch<br />

Energie-Cluster: www.energie-cluster.ch<br />

Design Center Langenthal: www.designnet.ch<br />

Zentrum für Umwelttechnik: www.zut.ch<br />

innoBE AG: www.innobe.ch


SEITE 7 WIRTSCHAFT : CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN<br />

«ICH BIN EIN ANIMATEUR»<br />

INTERVIEW MIT CHRISTOPH BEER, CLUSTERMANAGER<br />

Was machen Sie als Clustermanager?<br />

«Ich bin An<strong>im</strong>ateur, Netzwerker und Manager.<br />

Ich bringe Menschen und Märkte zusammen,<br />

berate Firmen, helfe be<strong>im</strong> Wissens-<br />

und Technologietransfer, baue<br />

Netzwerke auf und stelle Synergien her –<br />

auch international durch Beteiligung an<br />

EU-Projekten sowie zwischen Clustern.<br />

Clustermanager fördern Innovationen und<br />

öffnen Märkte für neue Produkte. Das Besondere<br />

an Clustern ist, dass Wirtschaft,<br />

Forschung und Verwaltung, Hersteller und<br />

Abnehmer, Partner und Konkurrenten miteinander<br />

vernetzt werden. Ein Clustermanager<br />

muss all diese Bereiche unter einen<br />

Hut bringen. Das macht er natürlich nicht<br />

allein, sondern mit einem Team, das er koordiniert.»<br />

Wie baut man ein Cluster auf?<br />

«Dafür gibt es kein Rezept, das ist abhängig<br />

von den Firmen, den Personen, den<br />

Projekten und den Zielen, die die Unternehmen<br />

und der Cluster verfolgen. Cluster<br />

entstehen aus einem Bedarf heraus, zum<br />

Beispiel, um etwas gegen den Mangel an<br />

Fachleuten und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

zu tun – so war es be<strong>im</strong> tcbe.ch. Cluster<br />

entstehen häufig auch, weil die Umsatzmöglichkeiten<br />

in einem Segment an ihre<br />

Grenzen stossen und neue Märkte eröffnet<br />

werden müssen. Das ist <strong>im</strong> Alleingang<br />

kaum möglich. Oft bestehen bereits ‹natürliche<br />

Cluster›, also eine Zusammenarbeit<br />

oder Interessengemeinschaft zwischen<br />

Firmen, die nur weiterentwickelt werden<br />

muss.»<br />

CHRISTOPH BEER :<br />

CHRISTOPH BEER IST<br />

CLUSTERMANAGER BEIM<br />

«TCBE.CH. – ICT CLUSTER<br />

BERN,SWITZERLAND» UND<br />

BEREICHSLEITER CLUSTER<br />

BEI DER INNOBE AG. INNOBE<br />

BEGLEITET UNTERNEHMENS-<br />

GRÜNDER AUF IHREM WEG IN<br />

DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT,<br />

HILFT UNTERNEHMEN,<br />

INNOVATIONEN UMZUSETZEN,<br />

UNTERSTÜTZT DEN WISSENS-<br />

UND TECHNOLOGIETRANSFER<br />

UND FÖRDERT DEN AUFBAU<br />

VON NETZWERKEN. BEER<br />

ARBEITET SEIT MEHR ALS 20<br />

JAHREN IN DER ICT-BRAN-<br />

CHE UND WAR 2006 FINALIST<br />

BEIM VERLEIH DES EUROPE<br />

INNOVA CLUSTER AWARDS IN<br />

VALENCIA.<br />

Können Unternehmen sich von Clusterorganisationen<br />

beraten lassen und Kontakte<br />

nutzen, oder sollen sie be<strong>im</strong> Aufbau<br />

eines Netzwerks helfen?<br />

«Alle sollen langfristig und aktiv <strong>im</strong> Cluster<br />

mitarbeiten – aber es ist natürlich, dass<br />

man in manchen Phasen mehr Input gibt,<br />

in anderen mehr profitiert. Im Cluster<br />

herrscht ein Geist, der weitgehend verhindert,<br />

dass das Verhältnis zwischen Geben<br />

und Nehmen unausgewogen ist. Auf jeden<br />

Fall lohnt es sich für jede Firma, in einem<br />

Cluster mitzuwirken. In einem solchen arbeitenden<br />

Netzwerk lernt man potenzielle<br />

Partner und neue Kunden kennen und bekommt<br />

Informationen, die andere nicht<br />

haben.»<br />

Sind Cluster für jede Branche sinnvoll?<br />

«Cluster gibt es schon lange und in vielen<br />

Segmenten. Sie werden nur noch nicht so<br />

lange als Strategie-Instrument eingesetzt.<br />

Cluster sind <strong>im</strong>mer da sinnvoll, wo es um<br />

www.wirtschaft<strong>bern</strong>.ch<br />

www.dada.ch<br />

” Oft findet man in einem<br />

fremden Cluster neue<br />

Ideen für den eigenen<br />

Bereich. ”<br />

transportable und variable Güter geht.<br />

Denn wenn eine Firma mit ihrer Ware oder<br />

Dienstleistung einen Standort jederzeit<br />

verlassen kann, muss man ihre Bindung an<br />

den Standort stärken — zum Beispiel<br />

durch Clusterbildung.»<br />

Ist Vernetzung das Erfolgsrezept der<br />

Zukunft?<br />

«Ja, für die meisten Unternehmen ist sie<br />

ein zentraler Erfolgsfaktor. Denn erst wenn<br />

Güter und Wissen untereinander ausgetauscht<br />

werden, können lokal verwurzelte<br />

Firmen auch global erfolgreich sein.»<br />

Informationen<br />

beer@innobe.ch<br />

2


WIRTSCHAFT : CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN SEITE 8<br />

«GETEILTES WISSEN IST PRODUKTIV»<br />

DREI FRAGEN AN PD DR. RUBINO MORDASINI, PRÄSIDENT MEDICAL CLUSTER<br />

Was für Unternehmen haben sich <strong>im</strong><br />

Medical Cluster zusammengeschlossen?<br />

«Im Kanton Bern und <strong>im</strong> schweizerischen<br />

Mittelland sind ganz unterschiedliche medizintechnische<br />

Schwerpunkte vertreten,<br />

die alle durch Unternehmen <strong>im</strong> Medical<br />

Cluster repräsentiert sind: Orthopädie,<br />

Ophthalmologie, Proteinchemie, Dentalprodukte,<br />

der Bereich Herz und Kreislauf<br />

sowie Diabetologie. Durch die lange Tradition<br />

der Präzisionsindustrie <strong>im</strong> Berner Jura<br />

sind diese Unternehmen gewöhnt, eng<br />

zusammenzuarbeiten und Projekte gemeinsam<br />

umzusetzen. Davon profitieren<br />

wir ganz enorm.»<br />

Was bringt Unternehmen der Medizintechnik<br />

das Engagement <strong>im</strong> Medical<br />

Cluster?<br />

«Die Clusterorganisation hat zwei Hauptaufgaben:<br />

Zum einen wollen wir sicherstellen,<br />

dass es für die Unternehmen der Medizintechnik<br />

<strong>im</strong>mer genügend qualifizierten<br />

Nachwuchs gibt. Deshalb sind Universität<br />

und Fachhochschule, die fundierte Ausbildung<br />

und hohe Spezialisierung garantie-<br />

ren, wichtige Partner <strong>im</strong> Medical Cluster.<br />

Zum zweiten wollen wir Menschen mit<br />

Spezialwissen zusammenführen, Kooperationen<br />

von Unternehmen fördern sowie<br />

die Forschung vorantreiben – und damit<br />

natürlich wiederum dem Nachwuchs gute<br />

Einstiegs- und Entwicklungschancen bieten.<br />

Davon profitiert die gesamte Branche.<br />

Die Vernetzung von Kompetenzen,<br />

gepaart mit Engagement, ist ein wichtiges<br />

Erfolgsrezept für die Zukunft.»<br />

Welches Projekt wäre ohne den Medical<br />

Cluster nicht zustande gekommen?<br />

«Wir haben Ende 2006 die Stiftung Competence<br />

Center for Medical Technology<br />

CCMT gegründet, ein Gemeinschaftsprodukt<br />

des Medical Cluster, der Wirtschaftsförderung<br />

des Kantons Bern, der Universität<br />

Bern und der Berner Fachhochschule.<br />

Das CCMT ist ein Kompetenzzentrum für<br />

Medizintechnologie, in dem alles Wissen<br />

zu diesem Thema gebündelt wird. Wissen<br />

zu horten ist nicht mehr zeitgemäss. Es<br />

ist wichtig, möglichst viel davon bekannt<br />

zu machen und allen zur Verfügung zu<br />

1<br />

stellen, die etwas damit anfangen können.<br />

Erst dann können Erkenntnisse produktiv<br />

genutzt werden, auch überregional und international.<br />

Früher roch es gut, man wusste<br />

aber nicht, aus welcher Küche. Heute kann<br />

man einfach hingehen und probieren – das<br />

ist produktiver Umgang mit Wissen. Clusterorganisationen<br />

tragen dazu bei.»<br />

Informationen<br />

rubino.mordasini@medizinal-cluster.ch<br />

1+2 : PD DR. RUBINO<br />

MORDASINI : PD DR. RUBINO<br />

MORDASINI IST FACHARZT<br />

FMH FÜR INNERE MEDIZIN<br />

UND KARDIOLOGIE, CHEFARZT<br />

DES HERZZENTRUMS<br />

SONNENHOF IN BERN, CHIEF<br />

MEDICAL OFFICER DER<br />

SONNENHOF-GRUPPE UND<br />

PRÄSIDENT DES MEDICAL<br />

CLUSTER.<br />

2


SEITE 9 WIRTSCHAFT : CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN<br />

1+2 : BEWEGEND :<br />

AFFOLTER TECHNOLOGIES IST<br />

EINE FIRMA DER PRÄZISI-<br />

ONSINDUSTRIE MIT SITZ IM<br />

BERNER JURA. DIE REGION<br />

WIRKT IDYLLISCH — TROTZ-<br />

DEM LÄUFT HIER EINIGES.<br />

DAS BEWEIST AFFOLTER MIT<br />

SEINER ENTWICKLUNG UND<br />

PRODUKTION ELEKTRONISCHER<br />

UND MECHANISCHER KOMPO-<br />

NENTEN SOWIE DER PRODUK-<br />

TION VON MASCHINEN FÜR<br />

UHRENINDUSTRIE UND MIKRO-<br />

TECHNIK.<br />

«CLUSTER HELFEN, BESSER ZU WERDEN»<br />

DREI FRAGEN AN MARC-ALAIN AFFOLTER, MANAGING DIRECTOR VON AFFOLTER TECHNOLOGIES SA<br />

Engagiert Affolter Technologies sich in<br />

Clusterorganisationen und Netzwerken?<br />

«Ja, Affolter Technologies ist Mitglied einiger<br />

Cluster und Netzwerke. Im Berner Jura<br />

engagieren wir uns <strong>im</strong> Chambre Economique<br />

Publique (CEP), <strong>im</strong> Club-Entreprises<br />

de la CEP und in der Union du Commerce<br />

et de l’Industrie (UCI). Im Kanton Bern gehören<br />

wir zum Cluster de la Précision und<br />

nehmen am Swiss Economic Forum (SEF)<br />

teil. Und in der Schweiz sind wir Mitglied<br />

der Fédération Horlogère (FH) und der<br />

SwissMem – Association des Machines.»<br />

Welche Vorteile hat Ihre Firma durch<br />

die Mitwirkung in diesen Clusterorganisationen?<br />

«Das ist schwierig zu sagen, denn die<br />

Wirkungen von Clustern sind noch undefiniert.<br />

Der Präzisions-Cluster Bern hat vor<br />

einem Monat unsere Firma besucht. Es ist<br />

<strong>im</strong>mer wichtig, sich persönlich kennenzu-<br />

1<br />

lernen, und für unsere allgemeine Bekanntheit<br />

hat das sicher auch etwas gebracht.<br />

Das Netzwerk funktioniert wirklich gut. Ein<br />

grosser Vorteil des Präzisions-Clusters <strong>im</strong><br />

Kanton Bern ist seine Zweisprachigkeit.<br />

Das erleichtert uns vieles.»<br />

Gibt es Ihrer Meinung nach eine Zukunft<br />

ohne Networking?<br />

«Das ist abhängig von der Firma, der Branche<br />

und davon, ob die Firma Zulieferer ist<br />

oder ihre komplette Produktpalette exportiert.<br />

Auf jeden Fall sind Netzwerke wichtig.<br />

Man trifft andere Vertreter der Branche,<br />

kann voneinander lernen und auf diesem<br />

Weg selbst besser werden. Für mich ist<br />

das der grosse Vorteil von Clustern.»<br />

Informationen<br />

ma.affolter@affelec.ch<br />

12


FACTS & FIGURES<br />

Begriffsklärung: Der Kanton Bern<br />

und die Region Espace Mittelland<br />

Der Kanton Bern <strong>im</strong> Westen der<br />

Schweiz ist nach Graubünden der<br />

zweitgrösste Schweizer Kanton. Amtssprachen<br />

sind Deutsch und Französisch,<br />

<strong>im</strong> Geschäftsleben wird oft auch<br />

Englisch und Italienisch gesprochen.<br />

Der Kanton Bern hat von allen Kantonen<br />

die grösste Nord-Süd-Ausdehnung:<br />

vom Jura über das Schweizerische<br />

Mittelland bis zu den Alpen. Im<br />

Norden grenzt er an die Kantone Jura,<br />

Solothurn und Aargau, <strong>im</strong> Westen an<br />

die Kantone Neuenburg, Waadt und<br />

Freiburg, <strong>im</strong> Osten an die Kantone<br />

Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri<br />

und <strong>im</strong> Süden an den Kanton Wallis.<br />

Im westlichen Schweizer Mittelland<br />

besteht ein Netz von Städten mit der<br />

Hauptstadt Bern als Zentrum — der<br />

überregionale, zweisprachige Lebens-<br />

und Wirtschaftsraum für über eine Million<br />

Menschen. Im Netzwerk Espace<br />

Mittelland sind Vertreter der Wirtschaft,<br />

der Kantone, der Städte und Bildungsinstitutionen<br />

sowie Interessierte aus<br />

den Kantonen Bern, Freiburg, Solothurn<br />

und Wallis vertreten.<br />

1 2<br />

3


SEITE 11 WIRTSCHAFT : CLUSTERORGANISATIONEN IM KANTON BERN<br />

VERNETZUNG ALS ERFOLGSREZEPT<br />

ZEHN JAHRE CLUSTERPOLITIK IM KANTON BERN<br />

Mit seiner Clusterpolitik ist der Kanton<br />

Bern Vorreiter für die gesamte Schweiz.<br />

Seit zehn Jahren ist der Einsatz für Cluster<br />

ein wichtiger Teil der Wirtschaftspolitik des<br />

Kantons. Das Ziel: die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

des Kantons zu steigern<br />

und den Standort für Unternehmen<br />

aus zukunftsgerichteten, wertschöpfungsstarken<br />

Branchen attraktiv zu machen. Die<br />

Ergebnisse: Vertreter von Unternehmen,<br />

Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />

und Behörden treffen sich regelmässig<br />

zum Austausch, gemeinsam wurden wichtige<br />

Projekte wie die TelematikTage Bern<br />

oder die Ausbildungsinitiative i-be auf die<br />

Beine gestellt. Die Zahl der Beschäftigten<br />

und die Wertschöpfung wachsen in den in<br />

Clustern organisierten Branchen stärker<br />

als in den übrigen Branchen <strong>im</strong> Kanton<br />

Bern – und stärker als <strong>im</strong> Schweizer Durchschnitt.<br />

Die Technologie-Cluster leisten mit<br />

einem Anteil von 18 Prozent einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Wertschöpfung<br />

der Region, die grössten Beiträge stammen<br />

vom Präzisionstechnik- und vom ICT-<br />

Cluster.<br />

Ihren Ursprung hat die Berner Clusterpolitik<br />

<strong>im</strong> Aktivitätsprogramm «Sechs Offensiven<br />

für Bern», das die Gründung von vier Clusterorganisationen<br />

und zwei Kompetenzzentren<br />

bewirkte. Zukunft der Berner Clusterpolitik<br />

ist die «Wachstumsstrategie Version 2007»,<br />

die die nationale und internationale Vernetzung<br />

von Bildung, Innovation und Wirtschaft<br />

weiter vorantreiben wird. Denn die Berner<br />

Cluster sind auch weiterhin der Schlüsselfaktor<br />

für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts<br />

Kanton Bern.<br />

Informationen<br />

www.<strong>bern</strong>einvest.com/bcd07<br />

” Der Wirtschaftsberatungscluster ist für uns<br />

Kontaktnetz und Weiterbildungsquelle, die Kundenakquisition<br />

eine angenehme Begleiterscheinung.<br />

Für Vertreter von kleineren und mittleren<br />

Unternehmen bietet der Cluster eine einzigartige<br />

Chance, mit wenig Aufwand viel abzuholen.<br />

ROLAND FREY, MITGLIED DER GESCHÄFTSFÜHRUNG UND LEITER ASSET MANAGEMENT DER MOBILIAR, BERN ”<br />

1-3 : VERNETZUNG ALS<br />

ERFOLGSREZEPT : ANGEREG-<br />

TER AUSTAUSCH BEIM BERN<br />

CLUSTER DAY 2007 IM HOTEL<br />

ALLEGRO IN BERN.<br />

4 : BLICK AUF BERN : DER<br />

KANTON BERN, UMFLOSSEN<br />

VON DER AARE, DURCHFLOS-<br />

SEN VON IDEEN UND INNOVA-<br />

TIONSGEIST.<br />

4<br />

FACTS & FIGURES<br />

Die Clusterorganisationen und<br />

Kompetenzzentren <strong>im</strong> Kanton Bern<br />

tcbe.ch – ICT Cluster Bern, Switzerland:<br />

gegründet 1996 – 200<br />

Mitglieder – Arbeitsplätze <strong>im</strong> Cluster:<br />

51.000<br />

Medical Cluster: gegründet<br />

1997 – 90 Mitglieder – Arbeitsplätze<br />

<strong>im</strong> Cluster: 30.000<br />

Präzisionscluster: gegründet<br />

2006 – 70 Mitglieder – Arbeitsplätze<br />

<strong>im</strong> Cluster: 50.000<br />

WBCB – Wirtschaftsberatungscluster<br />

Bern: gegründet 2000 – 650<br />

Mitglieder<br />

Energie-Cluster: gegründet<br />

2004 – 190 Mitglieder<br />

Design Center Langenthal: organisiert<br />

alle zwei Jahre den Design Preis<br />

Schweiz in Langenthal und Solothurn<br />

sowie den Designer’s Saturday in<br />

Langenthal<br />

Zentrum für Umwelttechnik:<br />

gegründet 1994 – 22 Genossenschafter<br />

– Kompentenzzentrum für Umwelttechnologie<br />

innoBE AG: 1999 gegründet – managt<br />

Cluster und berät Unternehmen und<br />

Start-ups <strong>im</strong> Kanton Bern<br />

” Der tcbe.ch ist die<br />

ideale Plattform, um<br />

unser informatisches<br />

Fachwissen aktuell zu<br />

halten, interessante<br />

Menschen mit ähnlichen<br />

‚Problemen’ zu<br />

treffen und wertvolle<br />

Kontakte zu künftigen<br />

Kunden und Partnern<br />

zu knüpfen.<br />

THOMAS RIESEN, GESCHÄFTSLEITER ” UND MITINHABER DER<br />

PREDATA AG, THUN


WIRTSCHAFT : POLITDREHSCHEIBE STADT BERN SEITE 12<br />

POLITDREHSCHEIBE STADT BERN :<br />

HOI HERR MINISTER<br />

Kontakte in die Politik, das klingt nur für den verrucht, der sie nicht hat. Unternehmen<br />

sollten die Chance nutzen, politische Entscheidungen zu beeinflussen – durch Diskurs mit<br />

Politikern und Spitzenbeamten, nicht durch Dollars. Doch wie lernt man Politiker kennen?<br />

Wie kommt man mit ihnen ins Gespräch? Am einfachsten in Politzentren wie Washington<br />

D.C., Berlin oder Bern.<br />

«Unternehmen sucht Kontakte in die Politik.»<br />

Haben Sie eine solche Anzeige schon<br />

einmal gelesen? Natürlich nicht – sie würde<br />

auch wenig fruchten. Denn ein Draht zu<br />

Politikern entsteht auf anderen, diskreteren<br />

Wegen. Diskret heisst aber nicht, dass der<br />

Austausch zwischen Wirtschaft und Politik<br />

den Hauch des Ungesetzlichen hätte, ganz<br />

<strong>im</strong> Gegenteil: Einflussnahme auf politische<br />

Entscheidungsträger ist eine Form gelebter<br />

Demokratie. Warum sollten Unternehmen<br />

Politiker ihre Politik machen lassen, ohne<br />

sich einzumischen? Schliesslich müssen<br />

sie mit deren Entscheidungen arbeiten und<br />

sie umsetzen. Und warum sollten Politiker<br />

ihre Kontakte zu Unternehmen nicht nutzen?<br />

Laufen sie doch weniger Gefahr, in<br />

die falsche Richtung zu steuern, wenn sie<br />

auch die Meinungen und Ziele der Wirtschaftsvertreter<br />

kennen.<br />

Kontakte zu Vertretern von Politik und<br />

Verwaltung können für Unternehmen von<br />

hoher Bedeutung sein, zum Beispiel wenn<br />

über infrastrukturelle, arbeitsmarkt- oder<br />

steuerpolitische Massnahmen entschieden<br />

wird. Politiknahe Firmen können aber<br />

nicht nur laufende Debatten mitgestalten,<br />

sie haben auch die Chance, Themen<br />

überhaupt erst in die Diskussion zu bringen.<br />

So können sie ausloten, wo die Zukunft<br />

für ihren Wirtschaftszweig liegt –<br />

und das Kommende direkt mitgestalten.<br />

«Unternehmer, die wissen, wie Politiker<br />

denken, und Politiker, die wissen, wie Unternehmer<br />

denken, können das Gegenü-<br />

ber besser einschätzen und sich intensiver<br />

für die Sache einsetzen. Wenn<br />

Wirtschaft und Politik an einem Strang<br />

ziehen, ist vieles einfacher», sagt der<br />

Berner Wirtschaftsanwalt Dr. Peter Bratschi.<br />

Bratschi ist einer der Gründer der<br />

Kanzlei «Bratschi Emch Rechtsanwälte»,<br />

die E-bay nach Bern geholt hat.<br />

Themen setzen und gestalten<br />

«In einer Stadt wie Bern gibt es auf unterschiedlichen<br />

Ebenen Kontakte zwischen<br />

Wirtschaft und Politik», sagt Bratschi.<br />

«Ganz wichtig sind informelle Verbindungen<br />

zwischen Politikern und Unternehmern.<br />

Sie kennen sich aus der Schule oder<br />

aus der Pfadfinderzeit, sind Nachbarn oder<br />

haben die gleichen Hobbys. Sie vertrauen<br />

1


SEITE 13 WIRTSCHAFT : POLITDREHSCHEIBE STADT BERN<br />

einander und sind gewohnt, sich direkt<br />

miteinander auszutauschen.» Dieses private<br />

Sprechen über Themen, die beide<br />

Seiten bewegen, ist bereits Lobbying und<br />

ein Prozess gegenseitiger Beeinflussung<br />

– lange vor Abst<strong>im</strong>mungen und Wahlen.<br />

Aber auch, wer nicht auf gewachsene<br />

Kontakte zurückgreifen kann, hat <strong>im</strong> Politzentrum<br />

Stadt Bern die Chance, Kontakte<br />

zu Politikern und Spitzenbeamten aufzubauen.<br />

In Bern trifft man Politiker aus<br />

Bundes-, Kantons- und Stadtregierung<br />

nicht nur bei Tagungen, Kongressen und<br />

Foren, sondern auch in Bars und Restaurants,<br />

<strong>im</strong> Theater und <strong>im</strong> Stadion. Ganz<br />

privat. Das senkt die Hemmschwelle für<br />

eine Kontaktaufnahme. Oft stellt sich auch<br />

erst nach einem anregenden Gespräch heraus,<br />

dass man sich gerade mit einem Regierungsrat<br />

unterhalten hat. Bundespräsidentin<br />

Micheline Calmy-Rey und Co. sehen<br />

in der Freizeit eben nicht ganz so aus wie<br />

auf dem Bildschirm oder in Pressemeldungen.<br />

«Unternehmen sollten unbedingt auch auf<br />

professionelle Dienstleistungen wie Public<br />

Affairs und Government Relations setzen»,<br />

rät Bratschi. «Diese Möglichkeit wird in der<br />

Schweiz noch viel zu wenig genutzt. Nach-<br />

haltige Änderungen erreicht man eben<br />

selten <strong>im</strong> Hau-Ruck-Verfahren, sondern<br />

eher durch kontinuierlichen, sanften Druck.<br />

Und den kann man auf diesem Weg ausüben.»<br />

Welche Vorteile es hat, in einem politischen<br />

Zentrum ansässig zu sein, will das Politzentrum<br />

Bern vermitteln. Verbände und<br />

Institutionen, die sich in Bern niederlassen<br />

wollen, kompetente Ansprechpartner und<br />

Kontakte suchen, finden <strong>im</strong> Politzentrum<br />

Unterstützung und Informationen. Unternehmen<br />

berät die Wirtschaftsförderung<br />

Kanton Bern. Auch die Berner Politgespräche<br />

wollen Vertreter von Politik, Medien,<br />

Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

miteinander ins Gespräch bringen.<br />

Einmal <strong>im</strong> Jahr bieten sie eine Plattform<br />

für die Diskussion aktueller Themen und<br />

Trends und für den Austausch von Erfahrungen<br />

mit politischer Kommunikation.<br />

Informationen<br />

www.bep.ch<br />

www.politzentrum.<strong>bern</strong>.ch<br />

www.<strong>bern</strong>er-politgespraeche.ch<br />

www.<strong>bern</strong>einvest.com<br />

2<br />

FACTS & FIGURES<br />

Public Affairs und Government<br />

Relations<br />

Public Affairs (PA) baut Beziehungen<br />

zwischen Wirtschaft und Politik auf<br />

und vertritt die Interessen von Unternehmen<br />

und Organisationen gegenüber<br />

der Politik – auch und gerade,<br />

wenn diese nicht direkt in Politzentren<br />

ansässig sind. Ziel von PA ist, Unternehmen<br />

und Organisationen aktiv und<br />

langfristig in gesellschaftliche und<br />

politische Prozesse einzubinden sowie<br />

Offenheit und Akzeptanz für best<strong>im</strong>mte<br />

Themen zu schaffen. PA ist eine<br />

professionelle Dienstleistung, die von<br />

spezialisierten PR-Agenturen oder<br />

-Instituten angeboten wird.<br />

Government Relations (GR) versucht,<br />

direkt mit dem Gesetzgeber zu<br />

interagieren und <strong>im</strong> Interesse von<br />

Unternehmen und Organisationen auf<br />

die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen.<br />

Auch diese Form des Lobbyismus ist<br />

eine professionelle Dienstleistung, die<br />

oft genutzt wird, wenn Unternehmen<br />

weit von den Politzentren entfernt sind.<br />

1 : IM STANDE : GESPRÄ-<br />

CHE ZWISCHEN POLITISCHEN<br />

ENTSCHEIDUNGSTRÄGERN UND<br />

WIRTSCHAFTSVERTRETERN ER-<br />

ÖFFNEN BEIDEN SEITEN NEUE<br />

PERSPEKTIVEN.<br />

2 : SITZUNG : POLITISCHE<br />

ENTSCHEIDUNGEN BEKOMMEN<br />

IHRE RICHTUNG UND AUS-<br />

PRÄGUNG LANGE VOR DEN<br />

OFFIZIELLEN DEBATTEN IM<br />

NATIONALRATSSAAL DES BUN-<br />

DESHAUSES BERN.


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG SEITE 14<br />

TEAMWORK IN DER WISSENSCHAFT :<br />

STERNSTUNDEN, KNOCHENARBEIT UND RUHIGE NÄCHTE<br />

Wie viele wichtige und spannende Forschungsprojekte in der<br />

Schublade verschwinden, weil das Geld zu knapp oder<br />

das Team zu klein ist – das hat noch kein Statistiker erhoben.<br />

Fakt ist: Forschungsprojekte sind heute so komplex, dass


sie oft nur umgesetzt werden können, wenn Wissenschaftler,<br />

Forschungsinstitute und Unternehmen zusammenarbeiten,<br />

auch über fachliche und politische Grenzen hinweg. Drei<br />

Beispiele für erfolgreiches Teamwork.<br />

SCHNEIDIG : MIT SEINEN<br />

16 METER BREITEN SONNEN-<br />

SEGELN DURCHTEILT DIE<br />

RAUMSONDE ROSETTA DIE<br />

SCHWARZE NACHT DES ÄTHERS<br />

- UND BRINGT ERKENNTNIS<br />

ÜBER DIE ERDENTSTEHUNG.


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : TEAMWORK IN DER WISSENSCHAFT SEITE 16<br />

INFORMATIONSROSINEN IM WELTALL<br />

Raumforschung: «Rosina»<br />

Kometen sind die Leidenschaft von Dr. Kathrin<br />

Altwegg, Professorin am Physikalischen<br />

Institut der Universität Bern. Weil<br />

Kometen tiefgefroren sind, haben sie sich<br />

in den 4,6 Milliarden Jahren vom Urknall<br />

bis heute nicht verändert und Details über<br />

die Entwicklung des Sonnensystems, der<br />

Erde und der Menschheit konserviert. Zwar<br />

purzeln die Steinklumpen manchmal auch<br />

auf die Erde, aber <strong>im</strong> Weltall sind sie am<br />

frischesten. Deshalb hat Altwegg vor drei<br />

Jahren die Raumsonde Rosetta zum Kometen<br />

Churyumov-Geras<strong>im</strong>enko geschickt<br />

– dort wird die Sonde 2014 ankommen.<br />

Rosetta ist mit zwei Massenspektrometern<br />

und Sensoren ausgerüstet, die in Bern entwickelt,<br />

gebaut und auf den Namen Rosina<br />

getauft wurden: Rosetta Orbiter Sensor for<br />

Ion and Neutral Analysis.<br />

Komet und Sonde werden sich zum Rendezvous<br />

treffen, wenn der Komet gerade<br />

in die Umlaufbahn der Sonne eintritt. Dabei<br />

gerät er ins Schwitzen und stösst Gaswol-<br />

ken aus, deren Zusammensetzung die beiden<br />

Massenspektrometer messen. Gleichzeitig<br />

schickt Rosetta ein Minilabor auf den<br />

Kometen, das Bodenproben entn<strong>im</strong>mt.<br />

Dann sendet sie die Daten zur Erde. So<br />

erfährt Altwegg, aus welchen Elementen<br />

der Komet besteht und gewinnt neue Erkenntnisse<br />

über die Erdentstehung.<br />

Natürlich hat die Physikerin die Spektrometer<br />

nicht <strong>im</strong> Alleingang <strong>im</strong> Keller des<br />

Physikalischen Instituts zusammengeschraubt<br />

– auch wenn die Berner Physik<br />

die Verantwortung für Entwicklung, Design,<br />

Management, Tests und Eichung von<br />

Rosina trägt. Das Projekt läuft unter Obhut<br />

der Europäischen Weltraumorganisation<br />

ESA, an Entwicklung und Bau der hochpräzisen<br />

Messinstrumente beteiligt sind<br />

die Technische Universität Braunschweig<br />

und das Max-Planck-Institut für Aeronomie<br />

in Deutschland, das Belgian Institute<br />

for Space Aeronomie in Belgien, das Institut<br />

Pierre S<strong>im</strong>on Laplace und das Centre<br />

d’Etude Spatiale des Rayonnements in<br />

Frankreich, das Lockheed Palo Alto Research<br />

Laboratory, die Universität Michigan<br />

und das South West Research Institute<br />

in den USA sowie diverse Schweizer<br />

Hochschulen, Forschungsinstitute und die<br />

Schweizer Industrie. Auch die Analyse der<br />

Daten ist Teamarbeit: Ab 2014 wird jedes<br />

Projektmitglied einen Teil davon auswerten<br />

und für die anderen aufbereiten.<br />

«Ein solches Projekt kann man nicht alleine<br />

stemmen», sagt Altwegg. «Früher habe ich<br />

alleine in einem kleinen Labor Kristalle gezüchtet.<br />

Aber bei den D<strong>im</strong>ensionen der<br />

heutigen Projekte ist ein Alleingang unmöglich.<br />

Ohne Partner in der Wissenschaft<br />

und der Industrie hätte Rosina nicht gebaut<br />

werden können. Wissenschaftliche<br />

Forschung generell ist ohne Kooperationen<br />

nicht mehr überlebensfähig.» Albert Einstein<br />

hätte es heute sehr schwer – nicht<br />

nur relativ. Denn wirklich genial kann nur<br />

noch sein, wer mit anderen zusammenarbeitet.<br />

KONTAKT<br />

Professor Dr. Kathrin Altwegg<br />

Physikalisches Institut der<br />

Universität Bern<br />

Space Research & Planetary Sciences<br />

Sidlerstrasse 5<br />

3012 Bern<br />

Telefon: +41 31 6 31 44 20<br />

E-Mail: kathrin.altwegg@space.<br />

unibe.ch<br />

AUSBLICK : AUF IHREM WEG<br />

ZUM KOMETEN CHURYUMOV-<br />

GERASIMENKO FÄNGT RAUM-<br />

SONDE ROSETTA SPANNENDE<br />

PERSPEKTIVEN EIN UND<br />

FUNKT AN IHRE BODENSTA-<br />

TION, WAS SIE ERLEBT.<br />

ROSETTA IST NACH EINEM<br />

INSCHRIFTENSTEIN BE-<br />

NANNT, DEN EIN SOLDAT<br />

DER NAPOLEONISCHEN ARMEE<br />

1799 NAHE DER ÄGYPTI-<br />

SCHEN STADT ROSETTA<br />

ENTDECKTE. ANHAND DER<br />

INSCHRIFTEN AUF DIESEM<br />

STEIN GELANG ES, DIE<br />

ÄGYPTISCHEN HIEROGLYPHEN<br />

ZU ENTZIFFERN - DER WEG<br />

ZU UNSEREN KULTURELLEN<br />

WURZELN WAR GEBAHNT.


SEITE 17 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : TEAMWORK IN DER WISSENSCHAFT<br />

KNOCHENJOB<br />

Medizintechnik: «Der statistische<br />

Mensch»<br />

Knochen aus aller Welt vermessen seit<br />

2004 Dr. Miguel A. González Ballester und<br />

Dr. Philippe Büchler vom MEM Research<br />

Center der Universität Bern. Die bei dieser<br />

Knochenarbeit gewonnenen Daten sind<br />

die Basis für die Entwicklung orthopädischer<br />

Stütz<strong>im</strong>plantate, die bei jedem Patienten<br />

perfekt sitzen. Inder haben einen<br />

anderen Knochenbau als Chinesen, Italiener<br />

einen anderen als Amerikaner. Länge,<br />

Grösse und Stabilität ihrer Knochen unterscheiden<br />

sich stark voneinander. Das<br />

weiss man zwar schon länger, doch genaue<br />

Daten über Knochenformen und<br />

-masse existieren nicht. Deshalb kann ein<br />

Marknagel, der bei einem Patienten einen<br />

gesplitterten Knochen perfekt stabilisiert,<br />

bei einem anderen Probleme hervorrufen<br />

– schlecht für die Bilanz, sowohl gesundheitlich<br />

als auch finanziell.<br />

Ärzte stehen vor der schwierigen Aufgabe,<br />

ein für ihren Patienten opt<strong>im</strong>ales Implantat<br />

auszuwählen, und die Industrie vor der Herausforderung,<br />

Implantate zu produzieren,<br />

die für das Gros der Anwendungen passen.<br />

González und Büchler erarbeiten deshalb<br />

ein digitales, statistisches Modell, das<br />

rund 95 Prozent aller in der Bevölkerung<br />

vorkommenden Knochenformen und deren<br />

Eigenschaften, zum Beispiel Knochendichte<br />

und -brüchigkeit, abbilden kann.<br />

Das virtuelle Knochenmodell ermöglicht<br />

die Entwicklung einer exakt angepassten<br />

Implantatform, die die Knochenheilung opt<strong>im</strong>al<br />

fördert.<br />

In dem Projekt, das vom Bund durch die<br />

Kommission für Technologie und Innovation<br />

KTI gefördert wird, arbeiten González<br />

und Büchler eng mit Stryker Osteonics zusammen,<br />

einem Schweizer Unternehmen,<br />

das unter anderem Stütz<strong>im</strong>plantate herstellt.<br />

«Die Kooperation mit der Industrie<br />

treibt unsere Forschung voran», sagt González,<br />

«denn es besteht ausgeprägtes Interesse<br />

daran, schnell zu Ergebnissen zu<br />

kommen. Wichtig für die technische Entwicklung<br />

des Projekts ist ausserdem seine<br />

Einbettung in den nationalen Forschungsschwerpunkt<br />

Co-Me.» Co-Me ist ein Netzwerk<br />

von über 30 Schweizer Kliniken,<br />

Hochschulen und Forschungsinstituten<br />

mit engen Kontakten zur Industrie. Ausser-<br />

dem wird «Der statistische Mensch» von<br />

der Stiftung Competence Center for Medical<br />

Technology CCMT unterstützt. «Wir<br />

bringen Wissenschaftler, Kliniken und Industrie<br />

in der Schweiz zusammen, verzahnen<br />

Informationsträger miteinander und<br />

entwickeln Netzwerke», erklärt Patrick<br />

Roth, Geschäftsführer des CCMT. «Dieser<br />

Know-how-Transfer fördert innovative<br />

Ideen und stärkt die ausgezeichnete<br />

Schweizer Medizintechnik weiter.»<br />

WEITBLICK : DREI HIRNE -<br />

EINE MISSION: DR. MIGUEL<br />

A. GONZÁLEZ BALLESTER<br />

(LINKS) UND DR. PHILIPPE<br />

BÜCHLER (RECHTS) WERDEN<br />

BEI IHRER ENTWICKLUNG<br />

AUS DER HÜFTE VOM CCMT<br />

UNTERSTÜTZT - IN PERSONA<br />

VON PATRICK ROTH (MIT-<br />

TE).<br />

KONTAKT<br />

Dr. Miguel A. González Ballester<br />

MEM Research Center<br />

Institute for Surgical Technology and<br />

Biomechanics<br />

Stauffacherstrasse 78<br />

3014 Bern<br />

Telefon: +41 31 6 31 59 50<br />

E-Mail: miguel.gonzalez@memcenter.<br />

unibe.ch


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : TEAMWORK IN DER WISSENSCHAFT SEITE 18<br />

WIEDERENTDECKUNG DER SICHERHEIT<br />

Biometrie: AXSionics<br />

Dr. Lorenz Müller, Mitgründer und Präsident<br />

der AXSionics AG, liebt die Wahrheit<br />

– vor allem, wenn es um Datentransfer <strong>im</strong><br />

Internet geht. Das Internet ist ein offener<br />

Raum, in dem sich nicht nur Rechercheure<br />

und ehrliche Dienstleister tummeln, sondern<br />

auch Hacker und Abzocker. Das tangiert<br />

wenig den, der nur schnell <strong>im</strong> Netz<br />

nachschauen will, wie die Hauptstadt von<br />

Sardinien heisst. Wer aber Verträge versendet,<br />

Geld überweist oder Dokumente<br />

an Behörden schicken muss, will sicher<br />

sein, dass <strong>im</strong> Computer exakt das<br />

geschieht, was der Bildschirm anzeigt.<br />

AXSionics kann dafür garantieren: mit seinem<br />

Internet Passport, einer Weltneuheit.<br />

Dieser digitale Ausweis ist ein Mikrocomputer,<br />

mit dem Internetnutzer ihre Identität<br />

nachweisen können. Wer sichergehen will,<br />

dass seine Daten nicht in falsche Hände<br />

geraten oder auf ihrem Weg durchs World<br />

Wide Web verändert werden, aktiviert einfach<br />

jedes Mal, wenn er eine kritische<br />

Transaktion durchgeführt hat, seinen Internet<br />

Passport. Auf dieser sicheren Plattform<br />

lässt er sich dann vom Geschäftspartner<br />

die genaue Abmachung bestätigen. Mit<br />

einer solchen digitalen und garantiert echten<br />

Quittung ist Vertrauen keine Schwerstarbeit<br />

mehr.<br />

AXSionics ist ein Spin-off des Forschungsfelds<br />

«Biometrie und Authentifizierung» der<br />

Berner Fachhochschule in Biel. Dort haben<br />

Physiker Lorenz Müller und der Elektroingenieur<br />

Marcel Jacomet gemeinsam mit<br />

einem Forscherteam den Internet Passport<br />

entwickelt. AXSionics wurde 2003 gegründet,<br />

um den Internetpass auf die Markteinführung<br />

vorzubereiten. «Wir sind als kleines<br />

Start-up in einen Markt eingestiegen, in<br />

dem es um Millionen geht», erklärt Müller.<br />

«Das ist unmöglich ohne erfahrene Partner.<br />

KONTAKT<br />

Dr. Lorenz Müller<br />

AXSionics AG<br />

BFH Spin-off Park<br />

Seevorstadt 103 b<br />

2501 Biel<br />

Telefon: +41 32 3 21 64 94<br />

E-Mail: info@axsionics.com<br />

Wir arbeiten mit Sun, Siemens und Sunguard<br />

zusammen, aber auch mit kleineren,<br />

spezialisierten Partnern wie Priva-Sphere,<br />

Avoco Secure, nexplore, smtag International<br />

und der Inventum Management AG. Sie<br />

öffnen uns vor allem Vertriebskanäle. Die<br />

Produktion haben regionale Partner ü<strong>bern</strong>ommen.»<br />

Ausserdem kooperieren die Biometriker<br />

<strong>im</strong> Forschungsnetzwerk FIDIS<br />

(Future of Identity in the Information Society)<br />

mit Universitäten in ganz Europa und<br />

dem Datenschutzzentrum in Kiel. «Mit unseren<br />

Partnern in der Wissenschaft haben<br />

wir einen intensiven konzeptionellen und<br />

fachlichen Austausch», sagt Müller. «Ohne<br />

den geht es in einem so komplexen High-<br />

Tech-Projekt nicht.»<br />

Noch ist AXSionics kein Mitglied einer<br />

Clusterorganisation. «Wir werden uns aber<br />

sicher in Zukunft in einer Clusterorganisation<br />

engagieren», sagt Müller. «So können<br />

wir uns in der Branche positionieren, potenzielle<br />

Kunden kennenlernen und die<br />

Vernetzung von Start-ups mit der Forschung<br />

vorantreiben. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir viele Innovationen generieren<br />

können, wenn die Zahl der Personen<br />

wächst, die mit einem Bein in der Wirtschaft<br />

und mit dem anderen in der Wissenschaft<br />

stehen. Diese Kombination birgt<br />

enormes Entwicklungspotenzial.»<br />

1+2 : DURCHBLICK : DR.<br />

LORENZ MÜLLER WILL BE-<br />

KOMMEN, WAS ER SIEHT.<br />

DER VON IHM UND MARCEL<br />

JACOMET ENTWICKELTE IN-<br />

TERNET PASSPORT GARAN-<br />

TIERT, DASS IN DER DIGI-<br />

TALEN WELT NIEMAND EIN X<br />

FÜR EIN U VORMACHT.<br />

1<br />

2


SEITE 19 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : ENTWICKLUNG DES KANTONS BERN<br />

ENTWICKLUNG DES KANTONS BERN :<br />

WACHSTUM ALS STRATEGIE<br />

Der Kanton Bern muss als Wirtschaftsstandort noch stärker, als Lebens- und<br />

Wohnraum attraktiver und insgesamt leistungsfähiger werden – das sind die Ziele,<br />

die die Berner Regierung mit ihrer Wachstumsstrategie verfolgt.<br />

Der Kanton Bern hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem leistungsfähigen<br />

Wirtschafts- und Wohnstandort entwickelt.<br />

Er hat eine unterdurchschnittliche,<br />

um einen Prozentpunkt niedrigere Arbeitslosigkeit<br />

als die übrige Schweiz, der Zuwachs<br />

an Arbeitsplätzen ist überdurchschnittlich.<br />

Auch die vom Kanton geförderten<br />

Clusterorganisationen entwickeln<br />

sich erfreulich. In den vergangenen Jahren<br />

haben Unternehmen neue Projekte lanciert<br />

und Arbeitsplätze geschaffen, vor allem<br />

Firmen der Medizinaltechnik, der Mikro-,<br />

Präzisions- und Uhrenindustrie sowie der<br />

Maschinenindustrie.<br />

Auch die Berner Regierung hat viele Ziele<br />

erreicht: So wurden unter anderem die<br />

erste Etappe der Bahn 2000, die S-Bahn<br />

Bern und die Flughafenerschliessung<br />

Bern-Belp in Betrieb genommen, Koordinatoren<br />

als Anlaufstellen für Unternehmen<br />

in der Steuerverwaltung eingesetzt, das<br />

Tourismusförderungsgesetz revidiert und<br />

die Reform der dezentralen Verwaltung beschlossen.<br />

Ganz klar: In Bern bewegt sich<br />

etwas. Der Regierungsrat will die positive<br />

Dynamik mit der aktualisierten Wachstumsstrategie<br />

2007 nutzen und dem Kanton<br />

Bern zusätzliche Impulse geben.<br />

Die Wachstumsstrategie will den Kanton<br />

Bern als Wirtschaftsstandort entlang den<br />

Hauptverkehrsachsen Bern-Burgdorf-Lan-<br />

genthal und Thun-Bern-Biel-Moutier stärken,<br />

den Kanton mit planerischen Massnahmen<br />

und einer gezielten Vermarktung<br />

als Wohnstandort fördern und seine Leistungsfähigkeit<br />

durch Weiterführung der<br />

Entschuldung, Fokussierung der staatlichen<br />

Aufgaben und Schaffung von Handlungsspielraum<br />

für neue Herausforderungen<br />

stärken.<br />

Entscheidend für die Zukunft des Wirtschafts-<br />

und Wohnstandorts sind die vier<br />

Handlungsfelder «Bildung, Innovation und<br />

Wirtschaft», «Finanzen und Leistungen»,<br />

«Raumentwicklung und Gesamtmobilität»<br />

sowie «Marke Kanton Bern». Sie sind für<br />

das Wirtschaftswachstum ausschlaggebend.<br />

• Im Bereich «Bildung, Innovation und Wirtschaft»<br />

stärkt der Regierungsrat mit<br />

zwölf Massnahmen die Innovationsfähigkeit<br />

der Berner Wirtschaft, zum Beispiel,<br />

indem er den Kanton Bern als Medizinalstandort<br />

fördert und die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf erleichtert.<br />

• Im Bereich «Finanzen und Leistungen»<br />

wird die Leistungsfähigkeit des Kantons<br />

gesichert, um Handlungsspielraum für<br />

neue Herausforderungen zu schaffen.<br />

• Im Handlungsfeld «Raumentwicklung<br />

und Gesamtmobilität» wird die <strong>kanton</strong>ale<br />

Raumplanung gestärkt und die Erreichbarkeit<br />

des Kantons Bern mit dem Zug,<br />

dem Auto oder dem Flugzeug national<br />

und international gesichert.<br />

• Unter dem Stichwort «Marke Kanton<br />

Bern» werden die Stärken des Kantons<br />

als Standort besser vermarktet, zum Beispiel<br />

durch die Massnahme «EURO 08<br />

– Bern wirkt Wunder».<br />

Stärken des Kantons sind seine zentrale<br />

Lage in der Schweiz und in Europa, viele<br />

mehrsprachige Fachkräfte, gute nationale<br />

und internationale Verkehrsverbindungen,<br />

niedrige Steuern für juristische Personen,<br />

renommierte Bildungs- und Forschungsinstitute,<br />

Nähe zum nationalen Politzentrum<br />

und hohe Lebensqualität. Der Regierungsrat<br />

fördert und unterstützt diese<br />

positive Entwicklung mit der aktualisierten<br />

Wachstumsstrategie 2007.<br />

Weitere Informationen<br />

www.be.ch/wachstumsstrategie<br />

AN SICH SELBST<br />

WACHSEN : GESPANNT<br />

WARTET GANZ EUROPA<br />

DARAUF, WIE DIE PARTIEN<br />

BEI DER FUSSBALL-EUROPA-<br />

MEISTERSCHAFT EURO 2008<br />

IM «STADE DE SUISSE»<br />

AUSGEHEN. VIELLEICHT ER-<br />

GIBT SICH SPIELRAUM FÜR<br />

EIN NACHHALTIGES WACHSTUM<br />

DES SELBSTBEWUSSTSEINS.


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN SEITE 20<br />

NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN :<br />

TRIEBFEDER FÜR WIRTSCHAFT UND WISSENSCHAFT<br />

Firmen profitieren von Clustern, Forschungs- und Entwicklungsprojekte können einfacher<br />

umgesetzt, Ergebnisse schneller verbreitet werden, wenn Kontakte und Mittel dahinterstehen.<br />

Netzwerke treiben Unternehmen voran und fördern die Forschung – meinen Unternehmer<br />

und Clusterforscher aus dem Kanton Bern.<br />

DR. URS ALTHAUS<br />

GRÜNDER UND CEO VON AMS – MANAGEMENT SERVICES GMBH UND<br />

LEITER KTI START-UP<br />

«Wer ein Unternehmen gründen möchte,<br />

braucht eine gute Idee, Kreativität, Durchhaltewillen<br />

– und Kontakte. Deshalb haben<br />

Cluster und Netzwerke für Start-ups eine<br />

sehr grosse Bedeutung. Gründer beginnen<br />

ja in der Regel nicht mit einem erprobten<br />

Team, sondern machen alles zum ersten<br />

Mal. Sie haben wenig bis keine Erfahrungen<br />

mit dem Markt, mit Kunden, der<br />

Industrie oder Kooperationspartnern. In<br />

Clustern können sie mit Leuten diskutieren,<br />

die in einer ähnlichen Situation sind<br />

oder die das alles schon durchlebt haben.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass in Clustern<br />

Unternehmen aus allen Phasen des Business<br />

vertreten sind. Bei High-Tech-Startups<br />

ist zudem die internationale Ausrichtung<br />

von entscheidender Bedeutung. Und<br />

für den Aufbau von Auslandskontakten<br />

sind Netzwerke unabdingbar. Je früher<br />

man in einem Cluster oder Netzwerk mitarbeitet,<br />

desto besser – opt<strong>im</strong>al ist ein Einstieg<br />

schon während des Studiums. Denn<br />

2<br />

Clusterorganisationen helfen nicht nur, eine<br />

gegründete Firma am Markt zu positionieren<br />

und zu etablieren; oft bringen sie<br />

Personen überhaupt erst einmal auf die<br />

Idee, ein Unternehmen zu gründen. Wer<br />

Menschen kennenlernt, die bereits ein<br />

Start-up aufgebaut haben, hat mehr Mut,<br />

1<br />

3<br />

das auch selbst zu wagen. Cluster fördern<br />

Entwicklung und Forschung: Sie bringen<br />

Wissensträger zusammen, sorgen für Informationsaustausch<br />

und eine enge Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen und<br />

Hochschulen. Davon profitieren Wirtschaft<br />

und Wissenschaft.»<br />

1-3 : AUSDRÜCKE UND<br />

EINDRÜCKE : BESUCHER<br />

UND REFERENTEN DES 3.<br />

KTI-CEO-TAGS IN BERN –<br />

MATTHIAS ROSENTHAL, CTO<br />

VON SONIC EMOTIONS (1),<br />

DR. RUDOLF GYGAX, MANA-<br />

GING DIRECTOR DES NOVAR-<br />

TIS VENTURE FUND (2) UND<br />

DANIEL RYTZ, STRATEGIE-<br />

VERANTWORTLICHER VON<br />

SWISSCOM (3)<br />

FACTS & FIGURES<br />

Das KTI/CTI ist die Förderagentur für<br />

Innovation des Bundes. Es unterstützt<br />

den Wissens- und Technologietransfer<br />

zwischen Unternehmen und Hochschulen<br />

mit dem Ziel, wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse für den Markt<br />

fruchtbar zu machen. Dazu gehört<br />

auch, High-Tech-Start-ups zu beraten<br />

und in ihrer Gründungsphase zu<br />

begleiten.<br />

www.ctistartup.ch


SEITE 21 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN<br />

PROFESSOR DR. PAUL MESSERLI<br />

LEITER DER GRUPPE FÜR WIRTSCHAFTSGEOGRAFIE UND REGIONALFORSCHUNG AM GEOGRAFISCHEN INSTITUT DER UNIVERSITÄT<br />

BERN, MITINITIANT DES CLUSTERGEDANKENS IN DER WIRTSCHAFTSREGION BERN, BERATER DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BERN UND<br />

DES KANTONS BERN<br />

«Wenn Unternehmen derselben oder verwandter<br />

Branchen, die in derselben Wirtschaftsregion<br />

ansässig sind, zusammenarbeiten,<br />

hat das mehrere Vorteile: Es<br />

entsteht ein gemeinsam spezifizierter Arbeitsmarkt<br />

als zentraler Wissenspool der<br />

Region. Firmen, die arbeitsteilig operieren,<br />

können ihre Zusammenarbeit einfacher<br />

und kostengünstiger regeln, weil durch<br />

häufige Kontakte aufgrund der räumlichen<br />

Nähe Vertrauensbeziehungen aufgebaut<br />

werden. Zeitgewinn, Flexibilität und gemeinsame<br />

Ressourcen erklären die Clusterdynamik<br />

und die erhöhte Innovationsfä-<br />

higkeit. Zudem haben kleine und mittlere<br />

Unternehmen durch Kooperationen mit<br />

anderen Firmen die Chance, sich am Weltmarkt<br />

zu behaupten, was sie <strong>im</strong> Alleingang<br />

meist nicht schaffen. Kooperationen fördern<br />

also die Wettbewerbsfähigkeit. Im<br />

Kanton Bern und darüber hinaus beteiligen<br />

sich bis heute 1000 Unternehmen an Clusterorganisationen.<br />

Die Frage, welchen<br />

Nutzen Clusterorganisationen bringen, ist<br />

damit eigentlich beantwortet. Die Unternehmen<br />

haben verstanden, dass es gut<br />

und wichtig ist, Partner zu finden, mit denen<br />

sie ins Geschäft kommen können.»<br />

FACTS & FIGURES<br />

WISSENSPOOL : DAS IN<br />

CLUSTERORGANISATIONEN<br />

GEBÜNDELTE WISSEN<br />

KOMMT ALLEN BETEILIGTEN<br />

ZUGUTE.<br />

Die Gruppe für Wirtschaftsgeografie und<br />

Regionalforschung am Geografischen<br />

Institut der Universität Bern forscht zum<br />

Thema «Cluster». Professor Dr. Messerli<br />

und sein Forschungsteam untersuchen<br />

in diesem Projekt, ob Cluster Ansatzpunkte<br />

für Wirtschaftsförderung<br />

und Regionalentwicklung sind und wie<br />

Potenziale von Regionen effizient<br />

genutzt werden können.<br />

www.geography.unibe.ch


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN SEITE 22<br />

1 : HITZEBEHANDELT :<br />

ANLAGE ZUR PASTEURISIE-<br />

RUNG VON ALBUMIN, EINEM<br />

DER KERNPRODUKTE VON CSL<br />

BEHRING.<br />

2 : GEFILTERT : NANO-<br />

FILTRATIONSANLAGE ZUR<br />

HERSTELLUNG VON IMMUN-<br />

GLOBULIN. CSL BEHRING<br />

WAR WELTWEIT DAS ERSTE<br />

UNTERNEHMEN MIT EINER<br />

SOLCHEN ANLAGE.<br />

3 : KONTROLLIERT : EIN<br />

MITARBEITER VON CSL<br />

BEHRING ÜBERWACHT DIE<br />

ALBUMIN-HERSTELLUNG VOM<br />

ÜBERWACHUNGSRAUM AUS.<br />

4 : STERIL ABGEFÜLLT :<br />

ABFÜLLUNG VON IMMUN-<br />

GLOBULIN UNTER STERI-<br />

LEN BEDINGUNGEN BEI CSL<br />

BEHRING. DIE FLASCHEN<br />

ENTHALTEN BEREITS DAS<br />

GEBRAUCHSFERTIGE MEDIKA-<br />

MENT.<br />

UWE E. JOCHAM<br />

DIREKTIONSPRÄSIDENT DER CSL BEHRING AG UND<br />

VORSTANDSMITGLIED DES MEDICAL CLUSTER<br />

«CSL Behring arbeitet eng mit Forschungsinstituten,<br />

Hochschulen und Spitälern sowie<br />

mit Vertretern von Politik und Behörden<br />

zusammen. Durch unser Engagement <strong>im</strong><br />

Medical Cluster lernen wir ausserdem weitere<br />

Unternehmen der Gesundheitsbranche<br />

kennen. Dadurch ergeben sich neue<br />

Optionen: Wir bekommen Hinweise auf<br />

neue technische Lösungen, Dienstleister<br />

oder Lieferanten, die wir bei eigenen Anwendungen<br />

einbinden können, oder lernen<br />

Kooperationspartner kennen. Durch den<br />

Medical Cluster sind wir zum Beispiel auf<br />

1<br />

eine Berner Forschergruppe gestossen,<br />

die zur zystischen Fibrose forscht – auch<br />

wir arbeiten seit längerer Zeit auf diesem<br />

Thema. Es ist gut möglich, dass wir die rar<br />

gesäten Probanden für erste klinische<br />

Tests unseres Medikaments über diese<br />

Forschergruppe bekommen. Die Mitarbeit<br />

<strong>im</strong> Cluster befruchtet unsere Arbeit bei<br />

CSL Behring also sowohl auf wissenschaftlicher<br />

Ebene, als auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht – und sie stärkt den Kanton<br />

Bern als Standort der medizinisch-pharmazeutischen<br />

Forschung und Industrie.»<br />

2<br />

FACTS & FIGURES<br />

CSL Behring AG stellt aus menschlichem<br />

Plasma Immunglobuline her, mit<br />

denen Immunmangelerscheinungen<br />

und Störungen der Immunfunktion<br />

behandelt werden. Das Unternehmen<br />

beschäftigt rund 780 Mitarbeiter.<br />

www.cslbehring.ch<br />

3<br />

4


SEITE 23 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG : NUTZEN VON CLUSTERORGANISATIONEN<br />

1<br />

1+2 : PHÄNOMENAL : CLUS-<br />

TER SIND NICHT EINDIMEN-<br />

SIONAL, SONDERN BESTEHEN<br />

AUS DREI EBENEN - WIE<br />

DAS LEGOHAUS VON DR.<br />

BERNHARD FUHRERS KLEINER<br />

TOCHTER. DER CLUSTERFOR-<br />

SCHER WILL VERSTEHEN,<br />

WAS DIE WIRTSCHAFTSWELT<br />

IM INNERSTEN ZUSAMMEN-<br />

HÄLT.<br />

2<br />

DR. BERNHARD FUHRER<br />

FORSCHER IN DER GRUPPE FÜR WIRTSCHAFTSGEOGRAFIE UND<br />

REGIONALFORSCHUNG AM GEOGRAFISCHEN INSTITUT DER UNIVER-<br />

SITÄT BERN<br />

«Cluster sind vor allem regionale Phänomene<br />

– könnte man meinen. Damit Cluster<br />

entstehen, müssen best<strong>im</strong>mte Rahmenbedingungen<br />

erfüllt sein, die nicht zwingend<br />

nur regional geprägt sind. Die<br />

Biotechnologie-Industrie in den USA wurde<br />

beispielsweise von national-regulatorischen<br />

und global-kommerziellen Ebenen<br />

beeinflusst. Cluster sind Drei-Ebenen-Phänomene,<br />

darstellbar als dreistöckiges<br />

Haus: das Erdgeschoss ist die Region, der<br />

erste Stock die Nation und das Dach ist die<br />

globale Ebene. Von erfolgreichen Clustern<br />

spricht man erst dann, wenn das Haus fertiggestellt<br />

ist, ein Cluster verbindet die<br />

Ebenen miteinander. Clusterförderung auf<br />

regionaler Ebene ist deshalb nur ein Element,<br />

wenn auch ein wichtiges. Die Herausforderung<br />

besteht von Förderseite<br />

darin, ein Ebenen-‹Upscaling› zu betreiben,<br />

ohne in eine wettbewerbschädliche<br />

Subventionslogik zu verfallen. Gefragt sind<br />

innovative und zeitlich angepasste Konzepte<br />

für die unterschiedlichen Bau- und<br />

Entstehungsphasen des Mehr-Ebenen-<br />

Phänomens Cluster.»<br />

FACTS & FIGURES<br />

Dr. Bernhard Fuhrer erforscht seit drei<br />

Jahren, welche technologischen und<br />

institutionellen Veränderungen der<br />

Bildung von Clustern zugrunde liegen.<br />

Seine Untersuchungsregionen sind Basel,<br />

Paris und Boston. Sein Forscherkollege<br />

Dr. Christian Zeller, der ebenfalls<br />

am Geografischen Institut der<br />

Universität Bern arbeitet, untersucht<br />

in Basel, dem Bay Area und Boston,<br />

wie lokale Wissenssysteme in globale<br />

Unternehmensnetzwerke eingebunden<br />

sind.<br />

www.geography.unibe.ch


LEBEN SEITE 24<br />

KULTURBRANCHE :<br />

OHNE NETZWERK IST ALLES NICHTS<br />

Brauchen Kunst und Kultur Netzwerke, oder sind sie ohne<br />

Teamwork überlebensfähig? Fördern Kooperationen neue Ideen,<br />

oder hemmen sie die Individualität künstlerischen Wirkens?<br />

Kulturschaffende aus dem Kanton Bern geben Antworten.


DUETT : SCHON WENN ZWEI<br />

MENSCHEN SICH AUFEINANDER<br />

EINSPIELEN, ENTSTEHT EIN<br />

KLEINES NETZWERK.


LEBEN : KULTURBRANCHE SEITE 26<br />

BERNER<br />

SYMPHONIEORCHESTER<br />

MARIANNE KÄCH, DIREKTORIN DES BERNER SYMPHONIEORCHESTERS<br />

«Kultur ist ein eigenes Netzwerk, das sich<br />

mit anderen Netzwerken nach Bedarf verbindet.<br />

Um ein Konzert veranstalten zu<br />

können, brauchen wir Netzwerke innerhalb<br />

und ausserhalb der Kultur: zu Künstlern<br />

und Verlagen, für Werbung und Finanzierung,<br />

etc. Kultur lebt und überlebt durch<br />

Schaffung, Wahrnehmung, Verbreitung,<br />

Pflege und Weiterentwicklung. Das Erschaffen<br />

eines kulturellen Werks kann hoch<br />

individuell sein, aber für seine erfolgreiche<br />

Verbreitung sind Netzwerke unabdingbar.<br />

Wir haben ein grosses internationales Netzwerk<br />

von Dirigenten, Solisten und Künstleragenturen<br />

aufgebaut und sind selbst Teil<br />

des Netzwerks internationaler Künstleragenturen,<br />

Veranstalter und Orchester sowie<br />

Teil des soziokulturellen Gefüges von<br />

Stadt, Kanton und Bund. Wir spielen <strong>im</strong><br />

Stadttheater Bern, arbeiten mit der Hochschule<br />

der Künste, mit Schulen und Institutionen<br />

zusammen, sind Teil der Biennale<br />

Bern, des Musikfestivals Bern und Mitherausgeber<br />

der Kulturagenda. Um all dies<br />

zu realisieren, bauen wir auch auf unsere<br />

Kontakte zu Wirtschaft und Politik.»


SEITE 27 LEBEN : KULTURBRANCHE<br />

BERNER TANZTAGE<br />

RETO CLAVADETSCHER, FESTIVALLEITER DER BERNER TANZTAGE<br />

«Es ist <strong>im</strong>mer gut und wichtig, Kontakte zu haben. Natürliche Netzwerke entstehen,<br />

wenn eine Idee da ist – denn um Ideen umzusetzen, braucht man Partner. Deshalb<br />

kommt Kultur um Netzwerke nicht herum. Aber Netzwerke bilden sich ja auch ständig.<br />

Schon wenn zwei Menschen etwas zusammen machen, ist das ein Netzwerk – egal, wie<br />

viel Gigabyte es umfasst. Ob Kooperationen die Individualität kulturellen Wirkens stören,<br />

ist abhängig von den Leuten, die das Netzwerk unterhalten. Wenn jeder den anderen<br />

und dessen Arbeit akzeptiert und respektiert, besteht keine Gefahr für das individuelle<br />

Schaffen.<br />

Die Berner Tanztage sind Mitglied bei becode, einem Zusammenschluss von Kulturschaffenden<br />

<strong>im</strong> Raum Bern. In der gesamten Schweiz haben wir viele Kontakte, aber<br />

nur wenig Partner. Leider kommt auch nur selten eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaft<br />

zustande. Vor allem international haben wir noch Bedarf an Netzwerken und<br />

Kooperationen.»


LEBEN : KULTURNETZWERKE SEITE 28<br />

ZENTRUM PAUL KLEE<br />

JURI STEINER, DIREKTOR DES ZENTRUMS PAUL KLEE<br />

«Be<strong>im</strong> kulturellen Schaffen geht nichts ohne<br />

Netzwerke, Kultur bedeutet, Kollaborationen<br />

einzugehen. Ich meine allerdings<br />

nicht Netzwerke aus Filz und Klüngel, sympathiegesteuerte<br />

Lobbys für einen geschlossenen<br />

Kreis, sondern Netzwerke als<br />

Instrument zur Schärfung und Reflexion<br />

des eigenen Denkens und Handelns. Wie<br />

wichtig Netzwerke sind, fällt auf, wenn<br />

man <strong>im</strong> Ausland ein Kulturprojekt aufbauen<br />

will: Plötzlich fehlen Kontakte und die bestehenden<br />

führen nicht weiter, weil man<br />

sich in einem anderen Kulturraum bewegt,<br />

mit ganz neuen Erwartungen konfrontiert<br />

ist. Dann muss man neuen Austausch und<br />

neue Schnittmengen herstellen.<br />

Netzwerke laufen dem kulturellen Individualismus<br />

sicher nicht zuwider. Je grösser die in<br />

einem Netzwerk gebündelten Kompetenzen<br />

sind, desto geringer ist diese Gefahr. Deshalb<br />

ist es für mich wichtig, mein Netzwerk<br />

so breit wie möglich anzulegen und mich mit<br />

Philosophen, Literaten und bildenden Künstlern,<br />

aber auch mit Naturwissenschaftlern<br />

und Touristikern auszutauschen. So lerne<br />

ich mein eigenes Terrain noch besser ken-<br />

KUNSTMUSEUM BERN<br />

DR. MATTHIAS FREHNER, DIREKTOR DES KUNSTMUSEUMS BERN<br />

«Die bildenden Künste formulieren Antworten<br />

auf Probleme ihrer Zeit. Sie nehmen zu<br />

existentiellen Fragen Stellung, kritisieren,<br />

stellen Prognosen, schaffen Verbindungen.<br />

Kunst vermittelt Inhalte. Jeder Künstler<br />

drückt seine Message in einer anderen visuellen<br />

Sprache aus, die Museen leisten<br />

die Vermittlungsarbeit. Entsprechend sind<br />

für uns Netzwerke unabdingbar – mit<br />

Künstlern, Kunstwissenschaftlern und allen<br />

gesellschaftlichen Bezugspunkten, die<br />

Künstler brauchen, um ihre Arbeit vermitteln<br />

zu können.<br />

Den kulturellen Individualismus zerstören<br />

Netzwerke nicht. Jeder Künstler ist ein Individualist,<br />

drückt sich persönlich aus,<br />

schafft sich seine eigene Bildsprache. Aber<br />

damit muss er kommunizieren können,<br />

sonst bleibt sein Werk lediglich ‹Schmuck›.<br />

Nur Art brut und Sonntagsmaler können<br />

ohne Netzwerke überleben.»<br />

nen, bekomme Impulse und kann Neues<br />

erproben. Netzwerke helfen mir, meine Meinung<br />

zu reflektieren, sie an gesellschaftlichen<br />

Prozessen zu schärfen, eine Vorkritik<br />

für geplante Projekte einzuholen und manchmal<br />

auch, die Vermittlung von Vorhaben zu<br />

beschleunigen. Das Zentrum Paul Klee ar-<br />

beitet eng mit dem Kunstmuseum Bern<br />

zusammen, denn wir sind besser, wenn wir<br />

unsere Kräfte bündeln. Auch die Kunsthalle<br />

Bern und die Hochschule der Künste<br />

sind wichtige Kooperationspartner. Und<br />

wir st<strong>im</strong>men uns mit den Kulturdelegierten<br />

von Stadt und Kanton ab.»


SEITE 29 LEBEN : KULTURNETZWERKE<br />

GURTENFESTIVAL<br />

PHILIPP CORNU, DIREKTOR DES GURTENFESTIVALS BERN<br />

«Kontaktnetzwerke sind in der Kultur von<br />

extremer Bedeutung. Dabei geht es nicht<br />

nur um kulturinterne Kontakte, sondern<br />

um ein Netzwerk, das Behörden, die Wirtschaft<br />

und potenzielle Veranstaltungsbesucher<br />

einbindet. Kultur ohne Netzwerke<br />

wird wohl nicht wirklich wahrgenommen.<br />

Das Gurtenfestival als kommerzieller Veranstalter<br />

kann ohne Netzwerke nicht überleben.<br />

Weil unser Festival ein möglichst<br />

breites Publikum ansprechen soll, nutzen<br />

wir alle möglichen Netzwerke. Wir haben<br />

über Jahre Kontakte zu Sponsoren, Lieferanten,<br />

Künstlern, Agenten, Managements<br />

und anderen Kulturschaffenden sowie zu<br />

unseren Besuchern aufgebaut. Auch Communities<br />

<strong>im</strong> Internet gewinnen in der Musikbranche<br />

an Bedeutung. Zudem gehen<br />

wir spezielle Kooperationen ein, beispielsweise<br />

mit dem WWF, denn Umweltschutz<br />

ist uns ein wichtiges Anliegen. Mit Ideen<br />

wie der Relancierung der Waldbühne<br />

Weitere Informationen<br />

www.<strong>bern</strong>orchester.ch<br />

www.gurtenfestival.ch<br />

www.kunstmuseum<strong>bern</strong>.ch<br />

www.tanztage.ch<br />

www.zpk.org<br />

FACTS & FIGURES<br />

Das Berner Symphonieorchester ist<br />

seit 130 Jahren das Stadtorchester<br />

Berns und heute auch das Opernorchester<br />

des Stadttheaters Bern. Es<br />

spielt pro Saison rund 40 Sinfoniekonzerte<br />

mit Werken aus verschiedenen<br />

Epochen und Kulturkreisen.<br />

Bei den Berner Tanztagen stellen<br />

Dozenten aus aller Welt ihre Arbeitsweise<br />

vor. Angesprochen sind professionelle<br />

Tänzer ebenso wie Amateure.<br />

Das Gurtenfestival ist ein musikalisches<br />

Happening auf dem Berner<br />

Hausberg Gurten. Im Sommer 2006<br />

pilgerten 35 000 Besucher zu diesem<br />

legendären Openair.<br />

Das Kunstmuseum Bern birgt Werke<br />

aus acht Jahrhunderten. Die Sammlung<br />

umfasst über 3 000 Gemälde und<br />

Skulpturen sowie 55 000 Handzeichnungen,<br />

Druckgrafiken, Fotografien,<br />

Videos und Filme.<br />

Das Zentrum Paul Klee beherbergt<br />

vierzig Prozent des Gesamtœuvres<br />

des Expressionisten. Es bietet wechselnde<br />

Präsentationen, Sonderausstellungen<br />

und hat ein eigenes Kindermuseum.<br />

schaffen wir aber auch selber Netzwerke<br />

– in diesem Fall eine eigene Plattform für<br />

das Schweizer Musikschaffen. Ich engagiere<br />

mich auch in der Geschäftsleitung<br />

der European Festival Association, die europaweite<br />

Regelungen bei Sicherheit, Umwelt,<br />

Urheberrechtsabgaben, etc. erreichen<br />

will. In diesem Netzwerk kooperieren bereits<br />

40 der grössten europäischen Festivals.»


LEBEN : EXPATRIATES SEITE 30<br />

EXPATRIATES :<br />

EINWANDERER SIND STRICKPROFIS<br />

Wer seine He<strong>im</strong>at verlässt, um in einem anderen Land neu anzufangen, braucht Mut – selbst<br />

wenn Amors Pfeil oder die Lust auf Neues das Unternehmen erleichtern. Ob man in der<br />

neuen He<strong>im</strong>at wieder Wurzeln schlägt, hängt stark davon ab, wie gut es gelingt, Menschen<br />

kennenzulernen und Kontakte aufzubauen. Im Ausland Lebende, so genannte Expatriates,<br />

sind Experten <strong>im</strong> Stricken beruflicher und privater Netzwerke.<br />

«NETZWERKE SIND ÜBERLEBENSWICHTIG»<br />

LORRAINE SPRING-TAYLOR<br />

In seltenen Fällen führt der Weg in die<br />

Schweiz über Griechenland, so bei Lorraine<br />

Spring-Taylor. Bei einem Seminar auf<br />

einer griechischen Insel verliebt sie sich in<br />

einen Schweizer Homöopathen, folgt ihm<br />

in seine He<strong>im</strong>at und heiratet ihn. Das Paar<br />

bekommt zwei Kinder, die nach der Scheidung<br />

bei ihr leben. Alleinerziehend und<br />

Inhaberin einer eigenen Praxis – berufliche<br />

und private Netzwerke sind für Lorraine<br />

Spring-Taylor überlebenswichtig.<br />

Fühlen Sie sich als Ausländerin oder als<br />

Schweizerin?<br />

«Als Ausländerin. Ich lebe in einer fremden<br />

Kultur und versuche, sie zu verstehen. So<br />

konnte ich aber auch meine eigenen Werte<br />

und Traditionen finden und den komplexen<br />

Integrationsprozess begreifen.»<br />

Welche Rolle spielen berufliche Netzwerke<br />

<strong>im</strong> neuen Land?<br />

«Sie machen damit vertraut, wie best<strong>im</strong>mte<br />

Dinge <strong>im</strong> besagten Land gemacht werden,<br />

stellen nützliche Beziehungen her und helfen,<br />

sein eigenes Business auf die Beine zu<br />

stellen.»<br />

Und welche Bedeutung haben soziale<br />

Netzwerke in der neuen He<strong>im</strong>at?<br />

«Sie sind sehr wichtig, um sich <strong>im</strong> neuen<br />

Land zu Hause zu fühlen, ‹dos and don’ts›<br />

und natürlich die Sprache zu lernen. Soziale<br />

Netzwerke helfen auch, herauszufinden,<br />

wie Dinge funktionieren, wie sie geregelt<br />

sind. Das fängt an mit Installateuren,<br />

Elektrikern und Versicherungen. Ausserdem<br />

braucht man Freunde, mit denen man<br />

reden und zusammen sein kann.»<br />

” Netzwerke machen damit<br />

vertraut, wie Dinge<br />

gemacht werden. ”<br />

Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich ein<br />

neues berufliches und privates Netzwerk<br />

aufgebaut hatten?<br />

«Meine Arbeitssituation war ziemlich einfach,<br />

als ich in die Schweiz kam. Ich konnte<br />

in einer Arztpraxis arbeiten. Meine ersten<br />

sozialen Kontakte ergaben sich durch<br />

einen Deutsch-Intensiv-Kurs und einen<br />

Tai-Chi-Kurs. Dort lernte ich andere Yoga-<br />

Lehrer kennen. Später hat mir dann der<br />

International Club Berne (ICB) sehr dabei<br />

geholfen, Menschen aller Nationalitäten<br />

kennenzulernen.»<br />

Was war für Sie schwieriger – der Aufbau<br />

des beruflichen oder des privaten Netzwerks?<br />

«Ein privates Netzwerk aus guten und verständnisvollen<br />

Freunden aufzubauen, war<br />

harte Arbeit.»<br />

Wie funktioniert der Aufbau solcher Netzwerke?<br />

«Das Erarbeiten des Deutschen war entscheidend<br />

für den Aufbau wichtiger Beziehungen<br />

zu Schweizer Freunden – und so<br />

habe ich begriffen, wie das Zusammenleben<br />

in der Schweiz geregelt ist. Durch meine<br />

Kinder ergab sich ausserdem der Zugang<br />

zu weiteren Netzwerken.»<br />

Engagieren Sie sich auch in Ihrer Freizeit<br />

für Netzwerke?<br />

«Ja, ich engagiere mich für Yoga- und<br />

Tanzklassen, bin Mitglied <strong>im</strong> Toastmasters-<br />

Club und <strong>im</strong> ICB. Das erweitert meine In-<br />

STECKBRIEF : LORRAINE SPRING-TAYLOR<br />

54 Jahre, geboren in Wales, UK // lebt<br />

seit 1985 in der Schweiz, zuvor in<br />

Oxford, UK // Familie: geschieden, zwei<br />

Kinder // ausgebildete Krankenschwester,<br />

Diplom in Hatha-Yoga, Bachelor<br />

der Akupunktur // tätig als Akupunktur-<br />

Therapeutin in eigener Praxis und Yoga-<br />

Lehrerin // Hobbys: Yoga, Latintanz,<br />

Klassische Musikkonzerte, Toastmasters<br />

// Website: www.5elements.ch


teressen und gibt mir die Möglichkeit, Menschen<br />

über meine Arbeit zu informieren.»<br />

Ist das Aufbauen und Pflegen von Netzwerken<br />

eine Form des Zusammenlebens<br />

– oder notwendig zum Überleben?<br />

«Beides, das greift ineinander und hängt<br />

stark von den Umständen ab, in denen<br />

man sich gerade befindet: Früher waren<br />

Netzwerke für mich in erster Linie eine<br />

Form des Zusammenlebens. Aber seit<br />

meiner Scheidung und der Eröffnung meiner<br />

Praxis ganz aus eigenen Kräften sind<br />

Netzwerke überlebenswichtig geworden.»<br />

” Ein privates Netzwerk<br />

aus guten Freunden<br />

aufzubauen, war harte<br />

Arbeit. ”<br />

Was mögen Sie am Leben in der Schweiz?<br />

«Ich liebe die Art, wie die Schweizer auf die<br />

Natur achtgeben, die Effizienz des Schweizer<br />

Transportsystems und die Schönheit<br />

des Landes selbst.»<br />

Was gefällt Ihnen weniger?<br />

«Die strengen Regeln und Gesetze sowie<br />

die mangelnde Spontaneität.»<br />

Welches ist die schönste Erfahrung, die<br />

Sie be<strong>im</strong> Networking in der Schweiz<br />

gemacht haben?<br />

«Die Anerkennung durch die Leute, als ich<br />

versucht habe, Dialekt zu sprechen.»<br />

Vermissen Sie Wales?<br />

«Ja, ich vermisse das Meer, meine Familie<br />

und den britischen Humor. Ich reise mindestens<br />

zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr nach Wales.»<br />

Welchen wichtigen Tipp würden Sie<br />

jedem frischgebackenen Expat geben?<br />

«Machen Sie einen Intensivkurs in der Landessprache,<br />

suchen Sie sich eine internationale<br />

Organisation und engagieren Sie<br />

sich dort, zum Beispiel <strong>im</strong> ICB – dann können<br />

Sie Ihren Gefühlen in Ihrer Muttersprache<br />

Ausdruck verleihen.»<br />

KOMMUNIKATION ZUR<br />

INTEGRATION : IM SCHWEL-<br />

LENMÄTTELI BERN FÄLLT ES<br />

LEICHT, INS GESPRÄCH ZU<br />

KOMMEN UND NEUE KONTAKTE<br />

ZU KNÜPFEN.


«ES IST EIN GENUSS, ÄHNLICHE LEUTE ZU FINDEN»<br />

GRAHAM TRITT<br />

Graham Tritt ist Netzwerker par excellence<br />

– angefangen mit seiner Familie: Seine<br />

deutsche Frau lernt er in den USA kennen,<br />

nach der Hochzeit in Italien kommen die<br />

beiden Söhne in der Schweiz zur Welt. In<br />

seiner Freizeit widmet sich der Globetrotter<br />

einem Netz aus Netzwerken: Graham Tritt<br />

ist Mitglied verschiedener Nutzergruppen<br />

und Expertengremien der Informatik, er hat<br />

den Toastmasters-Club Bern mit gegründet<br />

und vertritt dort mehrere Posten, er<br />

engagiert sich in mehr als zehn Onlinenetzwerken,<br />

zum Beispiel als Sprachlehrer und<br />

Organisator von Expat-Gruppen, arbeitet<br />

in Organisationen mit sozialen, kirchlichen<br />

und integrativen Zielen mit und ist einer der<br />

Köpfe des SwissEnglish-Service, der<br />

Dienstleistungen in englischer Sprache anbietet.<br />

Warum sind Sie in die Schweiz<br />

gekommen?<br />

«Ich hatte Erfahrung in einem aufblühenden<br />

Gebiet der Informatik – UNIX seit 1975,<br />

Online-Datenbanken seit 1978. Dann be-<br />

” Wir sollten nicht Eigenbrötler,<br />

sondern Teamarbeiter<br />

sein. ”<br />

kam ich ein Angebot für eine Stelle in Bern,<br />

das irgendwo zwischen meinem Zuhause<br />

in Rom und dem He<strong>im</strong>atort meiner Frau,<br />

Stuttgart, lag ...»<br />

Fühlen Sie sich als Ausländer oder als<br />

Schweizer?<br />

«Als Bewohner der Schweiz habe ich viele<br />

Rechte – ausser dem St<strong>im</strong>mrecht. Aber ich<br />

sehe mich als Weltbürger.»<br />

DABEI SEIN IST ALLES :<br />

WER AUF DEM BÄRENPLATZ<br />

FLANIERT, SPÜRT, DASS ER<br />

NICHT ALLEIN IST.<br />

Welche Bedeutung haben berufliche<br />

Netzwerke <strong>im</strong> neuen Land – insbesondere<br />

für einen Selbstständigen?<br />

«Auf Informatikkonferenzen, die ich zur<br />

Weiterbildung besuchte, habe ich viele andere<br />

Spezialisten und Kunden kennengelernt.<br />

Ich gründete Foren für UNIX, den<br />

Erfahrungsaustausch in Büroautomation<br />

und Expertengruppen für Datenbanken<br />

und Dokumentverwaltung. Das hat viel Zeit<br />

gekostet, brachte mir aber auch Auftrag-<br />

und Arbeitgeber.»<br />

Welche Rolle spielen soziale Netzwerke in<br />

der neuen He<strong>im</strong>at?<br />

«Am Anfang braucht man Hilfe. Es ist ein<br />

Genuss, Leute zu finden, die eine ähnliche<br />

Wellenlänge haben wie man selbst. In<br />

einem fremden Land, ohne Verwandte,<br />

Schulfreunde und Arbeitskollegen, noch<br />

dazu mit geringen Sprachkenntnissen, ist<br />

man sonst verraten und verkauft.»


SEITE 33 LEBEN : EXPATRIATES<br />

Wie baut man sich berufliche und private<br />

Netzwerke auf?<br />

«Man kann in einen Sportverein eintreten,<br />

Gemeinschaftszentren, die Kirche und<br />

Quartiervereine sind Networkingzentren, in<br />

denen Mithilfe <strong>im</strong>mer willkommen ist. Auch<br />

über das Internet kann man Gleichgesinnte<br />

finden, sowohl für das Privat- als auch für<br />

das Berufsleben. Am Arbeitsplatz sind die<br />

meisten Kollegen sehr hilfsbereit, in der<br />

Schweiz wird allerdings wenig über Privates<br />

geredet, Freundschaften brauchen<br />

eine lange Entwicklungszeit. Man sollte<br />

sich aber auch nicht überfordern, eine<br />

Denkpause, um eigene Ziele zu klären, ist<br />

<strong>im</strong>mer wieder angesagt.»<br />

Was ist schwieriger – der Aufbau des<br />

beruflichen oder des privaten Netzwerks?<br />

«Mein privates Netzwerk hat sich durch<br />

meine Frau und meine Kinder schnell entwickelt.<br />

Als ich mich selbstständig gemacht<br />

habe, hatte ich in best<strong>im</strong>mten Berufsbereichen<br />

Mühe, Kontakte aufzubauen.<br />

Nun aber gibt es für Start-ups viel Hilfe –<br />

übrigens auch für Expatriates.»<br />

Warum engagieren Sie sich auch in Ihrer<br />

Freizeit so stark für Netzwerke? Was<br />

haben Sie davon?<br />

«Es hat sich schon erwiesen, dass das für<br />

mich selbst nützlich ist – alles, was du<br />

gibst, kommt zehnfach zurück. Jeder hat<br />

Fähigkeiten, die er weitergeben kann, meine<br />

scheinen be<strong>im</strong> Informationsmanagement<br />

und Wissensaustausch zu liegen.<br />

Der motivierendste Faktor sind die Leute<br />

selbst: Ihre Bedürfnisse zu erfüllen, gibt<br />

dem Leben einen Sinn. Ich lebe nicht nur<br />

in der Arbeit, die ich tue, sondern auch in<br />

den Menschen, die ich unterstütze.»<br />

Ist das Aufbauen und Pflegen von Netzwerken<br />

eine Form des Zusammenlebens<br />

– oder notwendig zum Überleben?<br />

«Wir sind alle Teil einer Gemeinschaft. Wir<br />

sollten nicht Eigenbrötler, sondern Teamarbeiter<br />

sein. Unsere Gesellschaft ist sehr<br />

komplex, wir hängen von ihr ab und sollten<br />

deshalb auch unseren Teil zu ihrem Funktionieren<br />

beitragen.»<br />

” Sie sind nicht alleine.<br />

Es gibt viel Hilfe für<br />

Expatriates. ”<br />

Welches ist die schönste Erfahrung,<br />

die Sie be<strong>im</strong> Networking in der Schweiz<br />

gemacht haben?<br />

«Ich habe eine Chatgruppe auf der Internationalen<br />

Seite des Schweizer Radios ins<br />

Leben gerufen, die Schweizer Expats aus<br />

der ganzen Welt anzog. Wir chatteten häufig,<br />

bauten Freundschaften auf und schrieben<br />

sogar zusammen eine Geschichte für<br />

den Stauffacher-English-Literature-Wettbewerb.<br />

Eine der Teilnehmerinnen fand<br />

schliesslich heraus, dass ihre Wurzeln in<br />

die Schweiz zurückreichen. Ausserdem<br />

habe ich über diese Chatgruppe eine ‹erweiterte<br />

Familie Tritt› gefunden. Hunderte Personen<br />

von den USA über Uruguay bis nach<br />

Neuseeland verbindet dieser Name.»<br />

Vermissen Sie Neuseeland?<br />

«Ich habe Neuseeland ja schon vor langer<br />

Zeit verlassen. Ich vermisse gelegentlich die<br />

Leute, aber ich habe wirklich gute Freunde<br />

hier. Die Landschaft Neuseelands ist der der<br />

Schweiz ähnlich, und hier kann ich in viele<br />

Länder reisen und viele Kulturen kennenlernen.<br />

Ich stehe in regelmässigem E-Mail-Kontakt<br />

mit meinen drei Brüdern und meinen Eltern.<br />

Ich habe meinem Vater 1983 einen<br />

Laptop gegeben und er fing an zu programmieren.<br />

Seitdem hat er ein besseres System<br />

zu Hause als ich. Noch <strong>im</strong>mer, <strong>im</strong> Alter von<br />

91 Jahren, ist er ein Berater für mich.»<br />

Welchen wichtigen Tipp würden Sie jedem<br />

frischgebackenen Expat geben?<br />

«Sie sind nicht alleine. Es gibt jede Menge<br />

Hilfe, auf die Sie zurückgreifen können: exzellente<br />

Bücher, Organisationen aller Art und Sie<br />

können das alles online finden. Nehmen Sie<br />

an Aktivitäten der Schweizer Gesellschaft teil<br />

– mindestens zur Hälfte Ihrer Zeit. Dann sind<br />

Sie doppelt reich.»<br />

Informationen<br />

www.expat-expo.info<br />

www.living-in-<strong>bern</strong>e.ch<br />

STECKBRIEF : GRAHAM TRITT<br />

57 Jahre, geboren in Neuseeland _<br />

lebt seit 1980 in der Schweiz, zuvor in<br />

Australien, UK, und in Italien //<br />

Familie: verheiratet, zwei Söhne //<br />

Bachelor in Chemie und Mathematik,<br />

Diplom in Computer Science, Master<br />

in Engineering Science // Berufstätigkeit<br />

als Softwareentwickler für Swiss<br />

PTT und Hasler AG, für Softwarehäuser<br />

und Oracle; gründete 1990 ein<br />

eigenes Unternehmen, das er aufgrund<br />

eines Unfalls nach drei Jahren wieder<br />

aufgeben musste; seit 1994 tätig be<strong>im</strong><br />

Bundesamt für Informatik // Hobbys:<br />

Networking und Lesen // Websites:<br />

www.swissenglish.ch,<br />

www.toastmasters.ch


LEBEN : AFTER-WORK-NETWORKING SEITE 34<br />

AFTER-WORK-NETWORKING :<br />

PROST PARTNER<br />

Wer privat Spass haben und beruflich vorankommen will, braucht Netzwerke. Kontakte kann<br />

man sich erarbeiten, nicht selten sind sie aber ein Geschenk des Zufalls. Oft lernt<br />

man in Restaurants und Bars, bei Seminaren und Vorträgen Menschen kennen, die einen<br />

privat und beruflich bereichern. Wo und wie man solche Leute trifft, lesen Sie hier.<br />

BELLEVUE PALACE<br />

URS GRIMM, VIZE-DIREKTOR DES BELLEVUE PALACE<br />

KONSTANTIN ZIMMERMANN, MAÎTRE D‘HÔTEL DER RESTAURATIONEN<br />

DES GRANDHOTELS<br />

«Networking ist wichtig. ‹Sehen und gesehen<br />

werden› gilt nicht nur <strong>im</strong> privaten, sondern<br />

auch <strong>im</strong> geschäftlichen Bereich, denn<br />

ein gutes Netzwerk öffnet Türen zu potenziellen<br />

Kunden oder Arbeitge<strong>bern</strong>. In die<br />

Berner Bellevue Bar und ins Restaurant<br />

kommen Geschäftsleute aus Wirtschaft,<br />

Verbänden, Banken und Versicherungen.<br />

Die Synergien zwischen Politik und Wirtschaft<br />

werden rege genutzt. Die Bellevue<br />

Bar mit ihrer ungezwungenen und doch<br />

stilvollen Atmosphäre ist seit jeher ein Ort<br />

des Zusammenführens, eine Plattform, um<br />

Kontakte zu knüpfen und Geschäfte zu<br />

machen. Man trifft sich ausserhalb der<br />

Büroräume und begibt sich in eine andere<br />

Welt – der richtige Rahmen für angeregte<br />

Verhandlungen und einen positiven Abschluss.<br />

In anderen Kulturkreisen kann<br />

man ohne einen gemeinsamen Restaurantbesuch<br />

gar keinen Geschäftsabschluss<br />

machen. Denn bei einem Essen oder einem<br />

Drink kann man Vertrauen aufbauen. Zudem<br />

kann ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter<br />

anhand ihrer Tischmanieren besser<br />

einschätzen. Wir haben festgestellt, dass<br />

ein hoher Bedarf an Kursen in ‹Savoir Vivre›<br />

besteht, was indirekt auch mit Networking<br />

zu tun hat. Denn nur, wer gesellschaftliche<br />

Regeln kennt, kann erfolgreich Networking<br />

betreiben. Im Moment planen wir solche<br />

Schulungen.»<br />

LORENZINI<br />

FRANCISCO RIBEIRO, RESTAURANTLEITER DES LORENZINI<br />

«Networking ist für unsere Gäste sehr<br />

wichtig. Sie finden <strong>im</strong> Ristorante Lorenzini<br />

eine ganz besondere Atmosphäre, familiär<br />

und lebendig, nicht steif und förmlich. So<br />

fällt es leicht, andere Menschen kennenzulernen<br />

oder in entspannter Umgebung<br />

über Geschäftliches zu verhandeln. Mittags<br />

treffen sich <strong>im</strong> Lorenzini Geschäftsleute,<br />

Parlamentarier und Politiker aus Bern<br />

und Umgebung – nicht selten, um Verträge<br />

durchzusprechen oder abzuschliessen.<br />

Oft werden für Geschäftsessen auch unsere<br />

separaten Räume gebucht. Abends und<br />

am Wochenende bewirten wir Gäste unterschiedlicher<br />

Herkunft und jeden Alters<br />

– ich kenne fast alle persönlich. Unter unseren<br />

Gästen sind Bundesräte, Musiker,<br />

Schauspieler und Vertreter der Politprominenz.<br />

Bei uns aber sind sie vor allem<br />

Gast.»


SEITE 35 LEBEN : AFTER-WORK-NETWORKING<br />

SWISS ECONOMIC FORUM<br />

STEFAN LINDER, CEO SWISS ECONOMIC FORUM<br />

«Networking hat in Beruf und Alltag <strong>im</strong>mer<br />

eine hohe Bedeutung – bei Veranstaltungen<br />

unterschiedlichster Art und auch<br />

nach Feierabend. Unser wichtigstes Networking-Event<br />

ist das jährlich in Thun stattfindende<br />

Swiss Economic Forum (SEF), an<br />

dem rund 1 200 Führungspersönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

aus dem In- und Ausland teilnehmen. Unter<br />

ihnen sind Nationalräte und Botschafter,<br />

Inhaber, Geschäftsführer und Präsidenten<br />

international tätiger Unternehmen,<br />

Journalisten und Verleger, Forscher und<br />

Wissenschaftler sowie Prominente, zum<br />

Beispiel der siebte Generalsekretär der<br />

Vereinten Nationen und Friedensnobelpreisträger<br />

Kofi Annan oder Tennislegende<br />

Boris Becker. Die Teilnehmer bekommen<br />

be<strong>im</strong> SEF einerseits wertvolle Inputs durch<br />

Referate und Roundtable-Gespräche, andererseits<br />

nutzen sie die von uns geschaffenen<br />

Networking-Möglichkeiten während<br />

des Tages, bei den Abendveranstaltungen<br />

und bei unserem Networking-Evening.<br />

Be<strong>im</strong> SEF wird sehr lebhaft über Geschäftsideen,<br />

zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Entwicklungen und auch über<br />

konkrete Businesspläne diskutiert. Das SEF<br />

ist ein Markt der Möglichkeiten.»<br />

FACTS & FIGURES<br />

Bellevue Bar / Restaurant La<br />

Terrasse, Kochergasse 3 – 5, Bern,<br />

Telefon: +41 31 3 20 45 45,<br />

www.bellevue-palace.ch<br />

Jack’s Brasserie / Arcady Bar <strong>im</strong><br />

Schweizerhof Bern, Bahnhofplatz 11,<br />

Bern, Telefon: +41 31 3 26 80 80,<br />

www.schweizerhof-<strong>bern</strong>.ch<br />

Lorenzini Ristorante & Bars,<br />

Hotelgasse 10, Bern,<br />

Telefon: +41 31 3 11 78 50,<br />

www.lorenzini.ch<br />

Swiss Economic Forum, Lohnerstrasse<br />

24, Thun-Gwatt,<br />

Telefon: +41 31 08 48 90 09 01,<br />

www.swisseconomic.ch<br />

JACK’S BRASSERIE<br />

ORLANDO GRISONI, DIREKTOR DES SCHWEIZERHOFS BERN<br />

«Networking nach Feierabend hat einen<br />

sehr hohen Stellenwert. In der Arcady Bar<br />

und in Jack’s Brasserie werden nach Feierabend<br />

viele Geschäftsabschlüsse getätigt<br />

und in ungezwungenem Rahmen neue,<br />

wichtige Bekanntschaften und Geschäftsbeziehungen<br />

aufgebaut. Bar und Brasserie<br />

werden von Gästen aller Altersschichten<br />

und sozialen Gruppen besucht – von 18<br />

bis 80 Jahren, vom Geschäftsführer bis<br />

zum einfachen Arbeiter. Wir verwöhnen alle<br />

gleichermassen. Auf jeden Fall ist die<br />

Brasserie ein Ort, um Geschäfte zu machen<br />

oder seinen neuen Chef kennenzulernen.<br />

Die freundliche Atmosphäre trägt dazu<br />

bei. Man fühlt sich wohl, sitzt an grossen<br />

Tischen, hat viel Platz, es ist hell und ansprechend.<br />

Ausserdem ist der Standort<br />

direkt neben dem Berner Hauptbahnhof<br />

ideal für Geschäftstreffen.»


AGENDA : LEBEN, LACHEN UND FEIERN IM KANTON BERN SEITE 36<br />

LEBEN, LACHEN UND FEIERN IM KANTON BERN<br />

2007<br />

MAI<br />

Bern: 1. Mai 2007 – 6. Januar 2008<br />

Jungfrau, Hofer und Ragusa – Berns<br />

Weg in die Moderne<br />

Mit Toblerone, Swatch und Top of Europe ist<br />

Bern ein Kanton der Weltmarken – Ausstellung<br />

<strong>im</strong> Historischen Museum Bern<br />

JUNI<br />

Grindelwald: 2. – 10. Juni<br />

Eiger live<br />

Bergtreffen 1000 Meter über dem Alltag<br />

Bern: 6. – 23. Juni<br />

20. Berner Tanztage<br />

Event für internationales Tanzschaffen<br />

Sumiswald: 9. Juni<br />

11. Gotthelf Märit<br />

Marktbetrieb wie zu Gotthelfs Zeiten<br />

Interlaken: 15. – 17. Juni<br />

Greenfield Festival<br />

Rockfestival<br />

Biel: 15. – 17. Juni<br />

Bieler Lauftage<br />

100-Kilometer-Lauf – die Herausforderung<br />

Huttwil: 15. – 17. Juni<br />

44. Bernisch-Kantonales Jodlerfest<br />

Jodlertreffen<br />

Interlaken: 21. Juni – 8. September<br />

Tell-Freilichtspiele<br />

Die Tellspiele gehören zu Interlaken wie der<br />

legendäre Apfelschuss zum Schweizer Nationalhelden<br />

Interlaken: 29. Juni – 1. Juli<br />

14. Internationales<br />

Trucker&Country-Festival<br />

Trucks, Motorbikes und Country-Music<br />

Biel: 29. Juni – 1. Juli<br />

Braderie<br />

Traditionelles Volksfest<br />

JULI<br />

Berner Jura: 7. – 8. Juli<br />

1. Watch Valley Bike Marathon<br />

Marathon durch die Kantone Neuenburg, Jura<br />

und Berner Jura<br />

Thun/Interlaken: 9. – 14. Juli<br />

Jungfrau Music Festival<br />

Einmalige Musikerlebnisse in Interlaken und<br />

Thun<br />

Thun: 17. Juli – 22. August<br />

Thuner Seespiele – Les Misérables<br />

Musical von Alain Boubil und Claude-Michel<br />

Schönberg, basierend auf dem Roman von<br />

Victor Hugo<br />

Kandersteg: 21. Juli<br />

Rockboarding Festival<br />

Wagemutige Snowboarder, Skifahrer und Biker<br />

stürzen sich eine Geröllhalde hinunter<br />

Bern: 22. Juli<br />

Gurtenfestival<br />

Musikalisches Happening auf dem Gurten,<br />

dem Berner Hausberg<br />

Gstaad: 20. Juli – 8. September<br />

Menuhin Festival Gstaad 2007<br />

Klassische Musik aus allen Epochen<br />

Langnau <strong>im</strong> Emmental: 24. – 28. Juli<br />

Jazz Nights<br />

Festival für Jazzliebhaber<br />

Gstaad: 24. – 29. Juli<br />

Beachvolleyball-Weltmeisterschaft<br />

Zum ersten Mal ist ein alpiner Ferienort<br />

Austragungsstätte des prestigeträchtigsten<br />

Wettbewerbs der Beachvolleyball-Welt<br />

Interlaken: 27. – 29. Juli<br />

Interlatina<br />

Interlaken <strong>im</strong> Latinofieber<br />

ALPHORNBLÄSER<br />

EIGER BIKE CHALLENGE<br />

JAZZ NIGHTS LANGNAU<br />

WIE ZU GOTTHELFS ZEITEN


SEITE 37 AGENDA : LEBEN,LACHEN UND FEIERN IM KANTON BERN<br />

Spiez: 28. Juli<br />

Seenachtsfest<br />

Fest mit Feuerwerk<br />

Reconvilier/La Golatte: 28. – 29. Juli<br />

air festival<br />

Festival für elektronische Musik<br />

AUGUST<br />

Brienz: 2. – 5. August<br />

Brienzersee Rockfestival 2007<br />

2007 unter anderem mit Gotthard, Shakra,<br />

Polo Hofer und The Hooters<br />

Bern: 9. – 11. August<br />

4. Buskers Bern<br />

Strassenmusikfestival<br />

Dreitägiges Strassenmusikfestival und<br />

Kulturerlebnis für Kinder, Jugendliche und<br />

Erwachsene<br />

Thun: 10. – 11. August<br />

Thunfest<br />

Fest in der gesamten Thuner Altstadt, alle zwei<br />

Jahre mit Feuerwerk (nächstes Mal: 2008)<br />

Emmenmatt: 10. – 11. August<br />

Woodrock Festival<br />

Rockmusik vom Feinsten<br />

Grindelwald: 12. August<br />

Eiger Bike Challenge<br />

Radsport<br />

Kandersteg: 19. August – 1. September<br />

Internationale Hochalpine<br />

Ballonwochen<br />

Ballonstarts inmitten schneebedeckter<br />

Viertausender<br />

SEPTEMBER<br />

Interlaken: 5. – 6. September<br />

16. Jungfrau-Marathon<br />

Marathon zwischen Thuner- und Brienzersee<br />

und zu Füssen des <strong>im</strong>posanten Dreigestirns<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau<br />

Bern: 7.– 11. September<br />

BAM<br />

Berner Ausbildungsmesse<br />

Biel: 13. – 15. September<br />

Bieler Zauberfestival<br />

Drei Tage Hokuspokus<br />

Tramlabulle: 14. – 16. September<br />

Internationales Fest des Comics<br />

Treffen Sie Ihre Lieblingsautoren<br />

Brienz: 22. – 23. September<br />

Herbstmarkt<br />

Traditioneller Markt mit Haus- und Handgemachtem<br />

OKTOBER<br />

Thun: 18. Oktober<br />

MobileBusiness ENTREPRISE Forum<br />

Ein Tagesevent für Entreprise-Kunden<br />

Langenthal: 20. Oktober<br />

Langenthaler Fasnachtsmarkt<br />

Fest rund um Masken und Guggenmusik<br />

Biel: 27. Oktober<br />

Zibelemärit (Zwiebelmarkt)<br />

Hier gibt es alles aus Zwiebeln – vom traditionellen<br />

Zwiebelzopf über Pferdehufeisen bis zu<br />

Kränzen, Herzen und anderen Kunsthandwerken<br />

aus Zwiebeln<br />

NOVEMBER<br />

Bern: 2. November<br />

2. Berner Tourismustag<br />

Event für Tourismus-Fachleute<br />

Brienz: 24. – 25. November<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Die Markthäuser und viele alte Gebäude sind<br />

festlich geschmückt<br />

Bern: 26. November<br />

Zibelemärit (Zwiebelmarkt)<br />

Das traditionelle Volksfest findet <strong>im</strong>mer am<br />

vierten Montag <strong>im</strong> November statt<br />

ZIBELEMÄRIT (ZWIEBELMARKT) IN BERN<br />

JUNGFRAU-MARATHON<br />

ICE CLIMBING FESTIVAL KANDERSTEG<br />

SCHWEIZER KÜNSTLERBÖRSE IN THUN


AGENDA : LEBEN, LACHEN UND FEIERN IM KANTON BERN SEITE 38<br />

Huttwil: 28. November – 2. Dezember<br />

Huttwiler Weihnachtsmarkt<br />

Bern: November<br />

International Business Cocktail Berne<br />

Networking-Anlass für internationale<br />

Unternehmen, Botschaften, Schulen und Clubs<br />

DEZEMBER<br />

Bern: 2. — 29. Dezember<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Berner Weihnachtsmärkte auf dem Waisenhausplatz<br />

und dem Münsterplatz mit festlich<br />

dekorierten, individuell gestalteten Holzhäusern<br />

und Ständen<br />

Biel: 6. – 24. Dezember<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Der grösste Wienachtsmärit der Region<br />

2008<br />

JANUAR<br />

Brienz: 19. Januar<br />

Schlittelrennen Axalp ob Brienz<br />

Plausch-Schlittelrennen auf der Axalp mit 1,5<br />

Kilometer langer Abfahrt<br />

Kandersteg: Januar<br />

Ice Cl<strong>im</strong>bing Festival<br />

Heiss auf Eis<br />

FEBRUAR<br />

Bern: 13. Februar<br />

Unternehmerpreis Espace Mittelland<br />

Auszeichnung innovativer Unternehmer<br />

Bern: Februar<br />

Berner Fasnacht<br />

Verkleidet ziehen die Berner bis in die frühen<br />

Morgenstunden durch die Gassen und feiern<br />

MÄRZ<br />

Bern: März<br />

TelematikTage Bern<br />

Forum für ICT-Anwendungen in Wirtschaft,<br />

Verwaltung und Gesundheitswesen<br />

Bern: März<br />

Internationales Jazzfestival Bern<br />

Festival für Jazzmusiker und -liebhaber<br />

Bern: 28. März<br />

Museumsnacht<br />

Der Kulturfrühling der Hauptstadt beginnt mit<br />

der Museumsnacht<br />

APRIL<br />

Biel: April<br />

7. Seeländer Marketing Event<br />

Marketeers diskutieren über Tricks und Trends<br />

Thun: April<br />

48. Schweizer Künstlerbörse<br />

Künstler und Kunstliebhaber treffen sich<br />

MAI<br />

Thun: 22. – 23. Mai<br />

Swiss Economic Forum (SEF)<br />

Wirtschaftstreffen von zukunftsgerichteten und<br />

innovativen Unternehmen<br />

Bern: Mai<br />

Bern Cluster Day<br />

Networkinganlass für Vertreter von Wirtschaft<br />

und Politik<br />

JUNI<br />

Bern: 9./13./17. Juni<br />

Gruppenspiele der Fussball-<br />

Europameisterschaften<br />

Jetzt geht’s los<br />

Informationen<br />

www.be.ch<br />

www.<strong>bern</strong>info.com<br />

www.biel-seeland.ch<br />

www.emmental.ch<br />

www.jura<strong>bern</strong>ois.ch<br />

www.oberaargau.ch<br />

www.thun.ch<br />

BERNER WEIHNACHTSMARKT<br />

DIE KUNST DES SHOPPENS<br />

The Gallery, Marktgasse 55, Bern<br />

Mode ist Kunst – und bei «The Gallery»<br />

können Sie sie kaufen. Die neue,<br />

stylische Damen- und Herren-Boutique<br />

in Bern führt Kleidung für jeden<br />

Geschmack, von Guess über Marc<br />

O’Polo bis zu Calvin Klein. Hier können<br />

Sie sich für das nächste Networkingevent<br />

einkleiden.<br />

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Und falls Sie Ihre Geschäftspartner zu<br />

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guten Stube noch ein paar Akzente<br />

setzen möchten, finden Sie bei «Jolie<br />

Brise» viele schöne Anregungen.<br />

Inhaberin Eva Schmidt hat mit gutem<br />

Blick fürs Detail Wohnaccessoires <strong>im</strong><br />

Landhausstil zusammengetragen, so<br />

kuschelig, dass man am liebsten gleich<br />

einziehen möchte – wenn nicht die<br />

flanierende Kundschaft stören würde.


SEITE 39 WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KANTON BERN<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KANTON BERN :<br />

ERFOLG LEICHT GEMACHT<br />

Die Wirtschaftsförderung Kanton Bern (WFB) unterstützt Unternehmen bei der<br />

Realisierung von Projekten und ist auch der richtige Partner für Firmenansiedlungen<br />

<strong>im</strong> Kanton Bern. Wir vermitteln Informationen zum Wirtschaftsstandort, helfen bei<br />

Unternehmensgründungen und begleiten den Aufbau Ihres Projekts.<br />

Warum sollten Sie Ihre Firma am Standort<br />

Bern etablieren? Wir liefern Ihnen in diesem<br />

Magazin eine Reihe von Gründen, die<br />

für eine Firmenniederlassung in unserem<br />

Kanton sprechen. Sie vertreten ein Berner<br />

Unternehmen, das ein neues Projekt plant?<br />

Wir sollten uns darüber austauschen, wie<br />

wir Sie dabei unterstützen können. Sie<br />

möchten sich einen Eindruck davon verschaffen,<br />

was Ihnen der Kanton Bern alles<br />

bieten kann? Dann stellen wir Ihnen gerne<br />

ein spannendes, auf Ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnittenes Besuchsprogramm zusammen.<br />

Wir verfügen über ein breites Netzwerk von<br />

Kontakten und können Sie von Anfang an<br />

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egal, ob es um Personalfragen, Steuerberatung,<br />

Bankenwesen, Immobilienvermittlung,<br />

Wissens- und Technologietransfer,<br />

KONTAKTE<br />

Wirtschaftsförderung Kanton Bern<br />

Denis Grisel<br />

Leiter<br />

Münsterplatz 3<br />

CH-3011 Bern<br />

Telefon: +41 31 6 33 41 20<br />

Robert-Walser-Platz 7<br />

CH-2503 Biel<br />

Telefon: +41 32 3 21 59 50<br />

Internet: www.<strong>bern</strong>einvest.com<br />

E-Mail: info@<strong>bern</strong>einvest.com<br />

Repräsentant Deutschland<br />

Trutzhard Matzen<br />

Am Hasengarten 40<br />

D-38126 Braunschweig<br />

Telefon: +49 531 68 14 55<br />

E-Mail: trutzhard.matzen@<br />

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Wir konkretisieren und realisieren mit Ihnen<br />

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dafür ein, dass Sie Ihr Projekt unter opt<strong>im</strong>alen<br />

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können. Ausserdem können wir<br />

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Vincent Weber<br />

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Telefon: +33 1 45 38 34 79<br />

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Via Monza 59<br />

I-20096 Pioltello (MI)<br />

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